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Al-Qaida - Wikipedia

Al-Qaida

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der korrekte Titel dieses Artikels lautet „al-Qaida“. Diese Schreibweise ist aufgrund technischer Einschränkungen nicht möglich.

al-Qaida (arabisch: القاعدة al-Qāida [alˈqaːʕɪda]) ist ein Netzwerk islamistischer radikal-militanter Gruppen, dem u. a. Anschläge in Kenia, Tansania, auf die Synagoge der Insel Djerba, Sharm El-Sheikh am 23. Juli 2005 und die Terroranschläge am 11. September 2001 in den USA zur Last gelegt werden. Al-Qaida wird unter anderem vom deutschen Verfassungsschutz[1] und den USA[2] zu den transnationalen Terrorgruppen gezählt und gilt dabei als „Prototyp“ für diese Art von Terrorismus.

Siehe auch: Fundamentalismus, Extremismus

Inhaltsverzeichnis

Schreibweisen und Aussprache

Für das Terror-Netzwerk Al-Qaida (= Basis, Regel, Stützpunkt, Fundament, die Sitzende; als EDV-Terminus auch „Datenbank“) existieren in der Presse etliche unterschiedliche Schreibweisen. Zu ihnen gehören al-Qaida oder al-Qaeda, wovon letzteres – englisch ausgesprochen – der Originalaussprache am nächsten kommt. Weitere Varianten sind Al Kaida und El Kaida, was – deutsch ausgesprochen – der für die klassische Arabische Sprache üblichen Aussprache nahe kommt, sofern das i gesondert und das erste a betont, sehr offen und lang ausgesprochen wird (also El 'Kaa-ida). Manchmal sieht man auch die Schreibung al-Quaida, die in Bezug auf die Aussprache falsch ist. Sie kommt daher, dass im Deutschen nach Q immer ein u folgt, um ein phonetisches "kw" auszudrücken. Das ist hier aber nicht der Fall, denn bei diesem Q handelt es sich um ein in der Kehle gesprochenen k-Laut, der im Deutschen auch nicht vorkommt, aber im Arabischen.

Al-Qaida ist deshalb so schwer auszusprechen, weil es zwei in den europäischen und vielen anderen Sprachen nicht vorkommende Laute enthält. Zum einen das qaf [q], das wie ein Zäpfchen-k (an der Stelle, wo im Standarddeutschen und Schweizerdeutschen der ach-Laut artikuliert wird) auszusprechen ist, und zum anderen das ain [ʕ], ein stimmhafter Pharyngal oder Rachenlaut, der von dem Langvokal a in den Kurzvokal i überleitet. Zu beachten ist ferner, dass auf keinen Fall das i lang ausgesprochen oder betont werden sollte, da das Wort ansonsten „Partnerin“ oder „Lebensgefährtin“ bedeutet. Die Tatsache, dass dieser Fehler dennoch von vielen westlichen Fernsehreportern begangen wird, wurde in der arabischsprachigen Welt mit Humor aufgenommen und war Anlass für zahlreiche Witze.

Struktur

Man geht davon aus, dass al-Qaida keine fest umrissene Organisation ist, sondern ein internationales Geflecht verschiedener islamistischer Terrorgruppen. Ferner wird vermutet, dass die Gruppen mit dezentralen Netzwerkstrukturen untereinander verbunden sind und so keiner hierarchischen Führungsstruktur bedürfen. Persönliche Kontakte zwischen den Mitgliedern der einzelnen Zellen sind ausschlaggebend für den Informationsfluss. Als selbsternannter Wortführer und Idol dieser losen Gruppen gilt noch immer der Saudi Osama bin Laden. Die zwischenzeitlich erhobene Vermutung, dieser sei im Rahmen des Afghanistan-Krieges 2002 umgekommen, bestätigte sich nicht, da sich bin Laden wenige Tage vor der US-Präsidentenwahl 2004 wieder in einer Videobotschaft zu Wort meldete.

Einige Beobachter vertreten die Ansicht, dass es keinen eigentlichen „Anführer“ gebe, sondern sich die Gruppen selbst verwalten und nur wenig Kontakt zu mehreren Führungspersönlichkeiten haben. Einerseits behauptete 1999 der saudische Dissident Sa'ad Al-Faqih, dass die al-Qaida lediglich eine Art Register von 20.000 bis 30.000 ehemaligen Afghanistan-Söldnern sei (s.u.), andererseits bezeichnete im Jahre 1998 ein Gericht in Manhattan al-Qaida als streng geführte Organisation, die mit Untergrundorganisationen in der gesamten islamischen Welt zusammenarbeitet.

Zum Teil wird die Struktur mit einer Franchisingstruktur (Nutzung einer Geschäftsidee gegen Entgelt) verglichen. Jeder könne ein Franchisenehmer werden, der die richtige Ideologie habe und ein erfolgreiches Attentat verübe.

Es kann davon ausgegangen werden, dass in Afghanistan eine Infrastruktur bestand, in der Mitglieder der Gruppe systematisch für die Durchführung von Terrorangriffen ausgebildet wurden. Nach dem Afghanistankrieg ist vermutlich eine zweite Generation von al-Qaida-Mitgliedern entstanden, die in verschiedenen Ländern ihre Verstecke und Ausbildungslager haben. Im Verdacht stehen Pakistan und Syrien.

Westliche Geheimdienste gehen davon aus, dass eine enge Verbindung zwischen dem pakistanischen Geheimdienst ISI, stark islamisch geprägten Ländern wie Saudi-Arabien und Iran und al-Qaida besteht.

Zusammenfassend kann man al-Qaida vermutlich eher als eine Idee verstehen, als eine Terrororganisation, denn die „al-Qaida“ zugeordneten Terroranschläge waren von stark unterschiedlichem Ablauf und Qualität. Als größten „Erfolg“ al-Qaidas können sicherlich die Anschläge vom 11. September 2001 angesehen werden, als Anschlag von geringster „Qualität“ kann man dagegen die Ermordung von drei Ärzten im Jemen ansehen. Mehrere Indizien deuten darauf hin, dass von einer zusammenhängenden Terrorgruppe nicht die Rede sein kann. Es gibt Kritiker, die behaupten, diese Betitelung werde zusehends als Mittel zur bloßen Desavouierung von Gegnern benutzt, um den weiteren Krieg gegen den Terror zu rechtfertigen oder nicht genehme Personen oder Regierungen zu bekämpfen. So würden Widerstandskämpfer im Irak pauschal als al-Qaida-Anhänger bezeichnet, ohne dafür irgendeinen Nachweis zu liefern. Die Begriffe „al-Qaida“ bzw. „islamische Terroristen“ dienten, ähnlich wie der im Kalten Krieg verwendete Begriff der „Kommunisten“ dazu, den Gegner als „böse“ darzustellen. Für al-Qaida als Idee sprechen auch die Untersuchungsergebnisse zu den Anschlägen in Madrid 2004 und London 2005. Die Ermittler gehen fest davon aus, dass es für den Massenmord weder Befehl noch Plan oder Finanzierung durch die al-Qaida-Spitze gab. Beide Tätergruppen folgten jeweils lediglich allgemeinen Hetzschriften und Anleitungen aus dem Internet.

Finanzierung

Al-Qaida hat legale und illegale Einnahmequellen. Zu den legalen Geldquellen zählen Spenden, legale Geschäfte und das Vermögen des Multimillionärs Osama bin Laden, das sich auf ca. 300 Millionen Dollar beläuft. Die illegalen Quellen sind Drogenhandel, Waffenhandel und kriminelle Geschäfte. Außerdem unterstützen private Akteure, wie z. B. arabische Millionäre, die al-Qaida. Vermutet wird auch, dass Gelder aus Pakistan dem Terrornetzwerk zufließen. Das Vermögen von al-Qaida wird auf rund 5 Milliarden Dollar geschätzt. Damit al-Qaida langfristig kein Geld mehr hat, um Terroranschläge durchzuführen, versuchen die USA und andere Staaten, die Konten der al-Qaida einzufrieren.

Mitglieder

Als Gründer und Anführer der Organisation gilt Osama bin Laden. In seinem Umfeld Salim Ahmed Hamdan, siehe dazu Hamdan gegen Rumsfeld.

Zu den weiteren Führungskräften zählen bzw. zählten:


Andere bekannte Mitglieder sind bzw. waren:

Geschichte

Der Name "al-Qaida" geht wahrscheinlich zurück auf den bedeutenden Dschihad-Theologen Abdallah Azzam. Im April 1988 rief Azzam in der Zeitschrift Al-Dschihad zur Gründung einer "soliden Basis" (arabisch al Qaida al-sulba) auf. Azzam hatte seit Anfang der Achtziger, seit 1984 gemeinsam mit Osama bin Laden, von Pakistan aus versucht, finanzielle und personelle Unterstützung für den Kampf der Mujahedin gegen die sowjetische Besetzung Afghanistans zu werben. Neben der Unterstützung aus islamischen Ländern erhielten sie dabei auch welche durch den pakistanischen Geheimdienst ISI und die USA. Bin Laden hatte schon bald auch den Aufbau einer unabhängigen Kampfgruppe von Arabern betrieben, die nicht mehr direkt dem Kommando der afghanischen Mujahedin unterstellt war. Azzam entwickelte als Ideologie die Theorie der "Verteidigung der muslimischen Territorien als persönliche Pflicht des Muslim" (so der Titel eines Werks von 1984), die nicht nur den Kampf gegen nicht-muslimische Regierungen, sondern auch gegen äußere Feinde wie in Afghanistan implizierte. Hauptanliegen Azzams waren Afghanistan und Palästina (wo er geboren wurde), aber er sprach in seinem Werk von 1984 auch von den Philippinen, der Kaschmirregion, dem Libanon, dem Tschad und Eritrea. Osama bin Laden wandte sich später mit seinem Kampf vor allem gegen die Präsenz der Amerikaner in seiner Heimat Saudi-Arabien. Kämpfer von al-Qaida nahmen Anfang der Neunziger am Krieg in Jugoslawien teil. Auch die Methode des Selbstmordanschlags geht auf Azzam zurück, welcher den Märtyrertod verherrlichte.

Ideologie

Der wahhabitische Islamismus setzt auch auf Propaganda vor allem in arabischen und muslimischen Gesellschaften. Er sieht seine Gewaltakte als Mittel, alle Muslime im „Befreiungskampf“ gegen die Dominanz des Westens zu vereinen. Dabei wendet er seine Terrorakte auch gegen Zivilisten, die als „Kollaborateure“ zur Zielscheibe werden oder einfach als zufällige Terroropfer mit in Kauf genommen werden. Hauptkampfgebiet ist nach den letzten Aufrufen Bin Ladens der Irak.

Obwohl sich die meisten Iraker heute gegen den Terror aussprechen, findet die Al Qaida in manchen Strömungen muslimischer Gesellschaften, besonders in Pakistan, Indonesien und Saudi-Arabien, Rückhalt. Dies hängt auch mit der traditionellen Verbindung von Religion und Politik in islamischer Tradition zusammen. Für streng gläubige Muslime ist jede Staats- und Gesellschaftsform außerhalb der Scharia verwerflich. Darum sehen manche sich legitimiert, die Welt der „Ungläubigen“ mit Terrorakten zu zerstören.

Im Islam gibt es allerdings keine Garantie, dass man nach dem Tod ins Paradies kommt, selbst wenn man sein ganzes Leben lang gute Werke getan hat. Alles hängt davon ab, wie Allah einmal entscheiden wird. Wenn aber ein Muslim im Dschihad stirbt, muss er im Grab nicht auf das Gericht warten, sondern kommt sofort ins Paradies (Sure 4,74; 9,89 u.a.). Gerade junge Muslime aus ärmlichen Verhältnissen fühlen sich von der Dschihad-Ideologie angezogen.

Die Rolle der Religion als Ursache des islamistischen Terrors ist umstritten. Die Täter verstehen ihre Anschläge als eine Form des Dschihad und berufen sich dazu auf den Koran, der ihnen befehle, all jene zu töten, die sich nicht zum Islam bekehren wollten, z.B. Sure 9,5:

Tötet die Götzendiener, wo immer ihr sie findet, und ergreift sie und belagert sie und lauert ihnen aus jedem Hinterhalt auf.

Andere islamische Theologen weisen jedoch darauf hin, dass der Koran den Angriffskrieg, das Töten ohne Not, das Töten Unschuldiger und Selbstmordanschläge ausdrücklich verbiete. Sie sehen den islamistischen Terrorismus ihrerseits als Abkehr vom „wahren“ Islam und bestreiten, dass Osama bin Laden überhaupt das Recht habe, eine Fatwa auszusprechen.

Strategische Ziele

  • den Sturz aller Regierungen, welche nicht nach ihrem Prinzip vorgehen. Dies geschieht vor allem auf der arabischen Halbinsel und in anderen arabischen Staaten, um dann an deren Stelle eine vermeintlich authentische islamische Ordnung, den Gottesstaat der „Rechtgläubigen“, zu errichten.
  • die Zerstörung Israels
  • Angriff auf die Schutzmacht USA, und über kurz oder lang auf den Westen und seine offenen Gesellschaften generell.
  • Ein Ziel beinhaltet jedoch auch die Wiederherstellung des Kalifats (die Vereinigung aller Muslime unter einem muslimischen Herrscher). Diese Art des Denkens geht auf Abdullah Azzam zurück, welcher das Denken und Handeln Bin Ladens sehr stark beeinflusste und welcher auch in gewisser Weise als Mitbegründer der Al-Qaida gilt (Azzam starb 1989 bei einem Bombenattentat). Zitat Azzam: „Diese Pflicht wird mit dem Sieg in Afghanistan nicht enden; der Dschihad wird eine Verpflichtung jedes Einzelnen bleiben, bis alle anderen Länder, die einmal muslimisch waren, an uns zurückgegeben sind, so dass der Islam dort wieder herrschen wird: Vor uns liegen Palästina, Buchara, Libanon, Tschad, Eritrea, Somalia, die Philippinen, Burma, Südjemen, Taschkent und Andalusien.“

Zugeschriebene Anschläge

Der Terrorgruppe Al Qaida zugeschriebene Anschläge
Der Terrorgruppe Al Qaida zugeschriebene Anschläge


1993
  • 26. Februar 1993: Sprengstoffanschlag auf das World Trade Center in New York, es sterben 6 Menschen, und ca. 1000 werden verletzt.
1995
  • 5. September 1995: Operation Bojinka wird gestoppt.
  • 13. November 1995: Sprengstoffanschlag auf eine US-Militäreinrichtung in Riad (Saudi-Arabien), es werden 7 Menschen getötet.
1996
Anschlag auf den Khobar Tower 1996 in Zahran, nahe einem Luftwaffenstützpunkt der USA und Saudi-Arabiens
Anschlag auf den Khobar Tower 1996 in Zahran, nahe einem Luftwaffenstützpunkt der USA und Saudi-Arabiens
  • 25. Juni 1996: Sprengstoffanschlag mit einem LKW auf den Khobar Tower nahe dem saudisch-amerikanischen Luftwaffenstützpunkt in Zahran (Saudi-Arabien), es sterben 19 Menschen, und 64 werden verletzt.
1998
Bombenanschlag auf die US-Botschaft in Nairobi, 1998
Bombenanschlag auf die US-Botschaft in Nairobi, 1998
2000
2001
Anschlag auf das World Trade Center 2001 (wird Al-Qaida zugeschrieben)
Anschlag auf das World Trade Center 2001 (wird Al-Qaida zugeschrieben)
2002
  • 23. Januar 2002: In Pakistan wird der US-Journalist Daniel Pearl emtführt und ca. 6 Tage später ermordet.
  • 17. März 2002: Anschlag mit Handgranaten auf eine Kirche in Islamabad (Pakistan), 5 Tote.
  • 11. April 2002: Bombenanschlag auf eine Synagoge in Djerba (Tunesien), es sterben 19 Menschen, darunter 14 Deutsche.
  • 8. Mai 2002: Bei einem Attentat auf Ingenieure aus Frankreich sterben in Karatschi (Pakistan) 14 Menschen.
  • 14. Juni 2002: Bei einem Autobombenanschlag vor dem US-Konsulat in Karatschi sterben 12 Menschen.
  • 5. September 2002: Bei einem Autobombenanschlag in Kabul (Afghanistan) sterben 26 Menschen; der afghanische Präsident Karsai überlebt knapp.
  • 6. Oktober 2002: Beim Angriff auf den französischen Öltanker Limbourg im Jemen stirbt ein Mensch.
  • 12. Oktober 2002: Bei Anschlägen gegen Diskotheken in Bali (Indonesien) sterben 202 Menschen.
  • 28. Oktober 2002: In Amman (Jordanien) wird ein amerikanischer Entwicklungshelfer erschossen.
  • 28. November 2002: Bei einem Anschlag auf israelische Touristen in Kenia sterben 16 Menschen.
  • 30. Dezember 2002: In Dschibla (Jemen) werden drei amerikanische Ärzte erschossen.
2003
  • 12. Mai 2003: Bei einem Anschlag auf Ausländersiedlungen in Riad (Saudi-Arabien) sterben 35 Menschen.
  • 14. Mai 2003: Bei einem Anschlag in einem Gerichtsgebäude im Jemen sterben vier Menschen.
  • 16. Mai 2003: Bei fünf Anschlägen auf ausländische und jüdische Einrichtungen in Marokko sterben neben den Attentätern weitere 32 Menschen.
  • 7. Juni 2003]: Bei einem Anschlag auf einen Bus der deutschen Bundeswehr sterben in Afghanistan vier deutsche Soldaten.
  • 5. August 2003: Vor einem Hotel in Jakarta sterben 12 Menschen.
  • 8. November 2003: Bei einem Anschlag auf Ausländersiedlungen in Saudi-Arabien sterben 18 Menschen.
  • 15. November und 20. November 2003: Bei vier (je zwei) Anschlägen in Istanbul sterben insgesamt 57 Menschen.
2004
2005
  • 7. Juli 2005: Anschläge auf Londoner U-Bahn-Stationen und Busse. Es werden mindestens 56 Menschen getötet und mindestens 700 weitere verletzt. Ob eine Verbindung der in England lebenden Attentäter zu Al-Quaida bestand, ist bis heute ungeklärt [3].
  • 23. Juli 2005: Drei Anschläge in Scharm El-Scheich in Ägypten ab 01:15. Mindestens 88 Menschen sterben bei einer Explosion einer Autobombe. Unter den Opfern befinden sich hauptsächlich Touristen, da die Autobombe in einem Hotel explodiert.
  • 19. August 2005: Die „Abdallah-Azzam-Brigaden“ übernehmen die Verantwortung für die Raketenangriffe auf US-Kriegsschiffe und die israelische Stadt Eilat.
  • 28. August 2005: Im Süden der Philippinen kommt es zu einem Bombenattentat auf eine Personenfähre, bei dem mindestens 30 Personen verletzt werden. Die Behörden gehen davon aus, dass die al-Qaida nahe stehende Abu-Sayyaf-Gruppe hinter dem Anschlag steht.
  • 9. November 2005: Explosionsserie in drei jordanischen Luxushotels mit ca. 67 Toten und rund 300 Verletzten.

Insgesamt werden mindestens ca. 4.200 (Addition der obigen Opferzahlen) Tote der Al-Qaida zugeschrieben. Laut Bundeskriminalamt wurden 70.000 Kämpfer in Al-Qaida-Lagern ausgebildet.

Bei den Opferzahlen darf nicht vergessen werden, dass sie unter großem Vorbehalt stehen: Die arabischen Opfer im Irak und dessen Nachbarländern, die bei Quaidas angeblichem Kampf gegen die USA getötet werden, sind zu allermeist nicht Teil der Statistiken. Inzwischen, wird vermutet, kann die Zahl der Opfer in den arabischen Ländern höher sein als in Europa oder Amerika.

Umstrittene Namensgebung

Indes gilt die ursprüngliche Namensgebung (unabhängig von der Schreibweise) als umstritten. Verschiedene Indizien sprechen dafür, dass der Begriff al-Qaida als Bezeichnung für das Terrornetzwerk um Osama Bin Laden erst nach den Anschlägen vom 11. September von der westlichen Gesellschaft eingeführt wurde. Stichhaltigstes Indiz dafür ist eine Aussage von Sa'ad al-Faqih, einem Arzt, der Bin Ladens Anhänger, darunter angeblich auch die Piloten der Terroranschläge am 11. September 2001 in den USA, in afghanischen Camps gepflegt haben soll:

Ich muss wirklich lachen, wenn ich das FBI über Al-Qaida als Organisation von Bin Ladin reden höre. Es ist eine ganz simple Geschichte: Wenn Bin Ladin Leute aus Saudi-Arabien oder Kuwait empfing, tat er dies im Gästehaus in Peschawar. Von dort zogen sie auf die Schlachtfelder und kehrten zurück, ohne Dokumentation. Es gab nur einen freundlichen Empfang, und dann gehst du dahin, und nimmst am Krieg teil – eine sehr einfache Organisation. Dann wurde er bedrängt von besorgten Familien, die nach ihren Söhnen fragten – und er wusste es nicht, weil es keine Aufzeichnungen gab. Also ließ er seine Leute in Peschawar Listen über jeden Araber führen, der unter seine Schirmherrschaft kam. Es wurde der Ankunftstag aufgezeichnet und wie lange sie blieben – manche nur für zwei oder drei Wochen, um dann wieder zu verschwinden. Diese Aufzeichnung, diese Dokumentation, wurde Al-Qaida genannt. Das ist Al-Qaida, überhaupt nichts Geheimnisvolles, keine Organisation wie eine Terroristenorganisation oder eine Untergrundgruppe. Für seine eigene Gruppe hat er meines Wissens nie diesen Namen benutzt. Wenn man sie benennen sollte, würde man „Bin-Ladin-Gruppe“ sagen – Al-Qaida ist nur die Liste all der Leute, die irgendwann in das Gästehaus in Peschawar kamen. Insgesamt bestimmt 20-30.000 Leute, die man unmöglich verfolgen kann.

Sa'ad al-Faqih: Interview mit Frontline[4][5].

Neben Telepolis und Frontline berichtete auch Spiegel-TV im Jahre 2002 von diesem Gästehaus. Ein weiteres Indiz ist die Tatsache, dass sich al-Qaida auch als Datenbank übersetzen lässt (s.o.), was einer solchen Liste mit zigtausend Einträgen entsprechen könnte. Es ist aber zu beachten, dass Verfechter dieser Theorie damit nicht die Existenz eines von Osama Bin Laden organisiertes Terrornetzwerk bestreiten wollen, sondern lediglich den Namen einer solchen Organisation anzweifeln.

Literatur

  • Gilles Kepel, Jean-Pierre Milelli: Al-Qaida. Texte des Terrors. München: Piper, März 2006. – ISBN 3-49204-912-5
  • Jason Burke: Al-Qaida. Wurzeln, Geschichte, Organisation. Düsseldorf/Zürich: Artemis & Winkler, 2005. – ISBN 3-53807-204-3
  • Jean-Charles Brisard/Damien Martinez: Das neue Gesicht der Al-Qaida. Sarkawi und die Eskalation der Gewalt. Berlin: Propyläen, August 2005. – 1. Auflage. – ISBN 3-54907-266-X
  • Oliver Schröm: Al Qaida. Akteure, Strukturen, Attentate. Aufbau-Verlag, September 2005. 1. Auflage. – ISBN 3-74668-136-7
  • Guido Steinberg: Das Netzwerk des islamistischen Terrorismus. Der Nahe und der Ferne Feind. München: C.H. Beck, November 2005. – ISBN 3-40653-515-1

Quellen

  1. verfassungsschutz.de: Verfassungsschutzbericht 2005 Anfang 2006
  2. Liste der USA der Terrororganisationen vom 11. Oktober 2005 abgerufen am 11. Oktober 2006
  3. Were bombers linked to al-Qaeda?, Gordon Corera, BBC, 6. Juli 2006
  4. http://www.heise.de/tp/r4/artikel/11/11242/1.html
  5. http://www.pbs.org/wgbh/pages/frontline/shows/binladen/interviews/al-fagih.html

Weblinks

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