BMW 700

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Der BMW 700 war ein Kleinwagen der Bayerischen Motoren Werke, der als Coupé, viersitzige Limousine und als 2+2-sitziges Cabriolet gebaut wurde.

Inhaltsverzeichnis 1 Allgemein 2 Technische Daten 3 BMW 700 im Motorsport 4 Literatur

[Bearbeiten] Allgemein

Der BMW 700 basierte teilweise auf dem BMW 600, hatte jedoch im Gegensatz zu diesem als erster BMW eine selbsttragende Karosserie (Ganzstahl), an der der italienische Designer Giovanni Michelotti mitwirkte. Gebaut wurde der Wagen von August 1959 bis September 1965.

Zuerst gab es das BMW 700 Coupé, gefolgt vom BMW 700 (Limousine), BMW 700 Sport, BMW LS Luxus (1962 bis 1965) und BMW LS Coupé (1964 und 1965).

Mit dem 700er verließ BMW die futuristische und durchaus zweckmäßige Form des BMW 600 und kehrte zum konventionellen Stil mit „klassischem“ Bug, seitlichen Türen und Stufenheck zurück. Der gebläsegekühlte Zweizylindermotor mit Leichtmetall-Kurbelgehäuse war wie beim 600er vom Motorrad abgeleitet und im Heck eingebaut. Die erste Version 1959 leistete 30 PS bei 5000/min. Unter der Fronthaube befand sich der Kofferraum; davor stand das Reserverad.

[Bearbeiten] Technische Daten

Fahrzeugtyp	BMW 700 (ab 1963)	BMW 700 Sport (1960 – 1964)	BMW LS Luxus (1963 – 1965)
Motor:	2-Zylinder-Boxer im Heck, Leichtmetall-Kurbelgehäuse
Hubraum:	697 cm³
Bohrung x Hub:	78 x 73 mm
Leistung:	23,5 kW (32 PS)	29,4 kW (40 PS)	23,5 kW (32 PS)
bei 1/min:	5000	5700	5000
Max. Drehmoment bei 1/min:	50 Nm bei 3400	51 bei 4500	50 bei 3400
Verdichtung:	7,5 : 1	9,0 : 1	7,5 : 1
Ventilsteuerung:	Stoßstangen und Kipphebel, zentrale Nockenwelle
Kühlung:	Luft mittels Gebläse (Gebläserad auf der Kurbelwelle)
Getriebe:	4-Gang-Getriebe mit Knüppelschaltung
Radaufhängung vorn:	Geschobene Längsschwingen
Radaufhängung hinten:	Schräglenker
Federung:	Schraubenfedern
Karosserie:	Selbsttragende Ganzstahlkarosserie
Spurweite vorn/hinten:	1270/1200 mm
Radstand:	2120 mm
Reifengröße:	5.20–12“	5.20–12“/5.50–12	5.20–12“/5.50–12“
Maße L x B x H:	3540 x 1480 x 1345 mm	3540 x 1480 x 1270 mm	3860 x 1480 x 1360 mm
Leergewicht:	640 kg	650 kg	680 kg
Höchstgeschwindigkeit:	120 km/h	135 km/h	120 km/h
Preis:	4.760,00 DM	5.850,00 DM	4.995,00 DM

Der 700er leitete allmählich und erfolgreich zur Mittelklasse über, wenn auch der für den BMW LS Luxus geplante 4-Zylinder-Motor nicht zum Einsatz kam und die Verlängerung der Karosserie, die das LS-Coupé in der Seitenansicht sogar etwas unproportioniert erscheinen ließ, nicht nötig gewesen wäre. Von allen 700- und LS-Modellen zusammen wurden 181 411 Fahrzeuge gebaut.

[Bearbeiten] BMW 700 im Motorsport

Das BMW 700 Coupé wurde von Anfang an bei Rallyes, Berg- und Rundstreckenrennen eingesetzt. Dabei wurde die Motorleistung auf bis zu 60 PS bei 8000/min (Verdichtung 9,8 : 1) gesteigert. Die Gemischaufbereitung erfolgte durch zwei Solex-Fallstromvergaser 34 PCI. Das Leergewicht war gegenüber der Serie auf ca. 600 kg reduziert. Je nach Übersetzung erreichten die Fahrzeuge eine Höchstgeschwindigkeit von 155 km/h.

Willi Martini († 2001) am Nürburgring beschränkte sich nicht auf die Verbesserung der serienmäßigen 700er BMWs, sondern konstruierte 1962 unter Verwendung von Serienteilen ein Rennsport-Coupé mit Plattformrahmen, Stahlrohraufbau und mittragender Kunststoffkarosserie. Beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring am 19. Mai 1963 wurde dieser nur ca. 470 kg schwere Wagen sowohl mit dem 60-PS-OHV-Motor als auch mit einem 80-PS-Triebwerk mit obenliegender Nockenwelle gefahren, das mit längster Getriebeübersetzung eine Geschwindigkeit von über 200 km/h ermöglichen sollte.

Hans Stuck sen. gewann 1960 mit einem offenen BMW 700 RS die deutsche Bergmeisterschaft.

[Bearbeiten] Literatur

• Werner Oswald: Alle BMW Automobile 1928 – 1978. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1979, ISBN 3-87943-584-7
• Reinhard Lintelmann: Die Motorroller und Kleinwagen der fünfziger Jahre. Podszun Verlag, Brilon 1995, ISBN 3-86133-136-5
• Wolfgang Thierack: Rennsportlegende Willi Martini. Delius Klasing Verlag, Bielefeld 2004, ISBN 3-76885-781-6