Landkreis Rastatt
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Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk: | Karlsruhe |
Region: | Mittlerer Oberrhein |
Verwaltungssitz: | Rastatt |
Fläche: | 738,83 km² |
Einwohner: | 228.321 (30. Juni 2006) |
Bevölkerungsdichte: | 309 Einwohner/km² |
Kfz-Kennzeichen: | RA |
Kreisschlüssel: | 08 2 16 |
Kreisgliederung: | 23 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: | Herrenstraße 15 76437 Rastatt |
Website: | www.landkreis-rastatt.de |
Politik | |
Landrat: | Jürgen Bäuerle |
Karte | |
Der Landkreis Rastatt ist ein Landkreis in Baden-Württemberg. Er gehört zur Region Mittlerer Oberrhein im Regierungsbezirk Karlsruhe. Er grenzt im Norden an den Landkreis Karlsruhe, im Osten an den Landkreis Calw, im Südosten an den Landkreis Freudenstadt und im Süden an den Ortenaukreis. Im Westen bildet der Rhein die natürliche Grenze zu Frankreich mit den dortigen Arrondissements Wissembourg und Haguenau innerhalb des Départements Bas-Rhin sowie im Nordwesten auf kurzer Strecke zum rheinland-pfälzischen Landkreis Germersheim. Die kreisfreie Stadt Baden-Baden liegt mit einer Fläche von 140,2 km² als Enklave vollständig innerhalb des Kreisgebiets.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Der Landkreis Rastatt hat Anteil an der Oberrheinischen Tiefebene und am Nordschwarzwald, dessen höchste Erhebung, die Hornisgrinde, nur wenige Kilometer südlich der Kreisgrenze liegt. Die höchste Erhebung des Landkreises Rastatt ist der Hohe Ochsenkopf, dessen Gipfel 1054 m über dem Meer aufragt. Im Westen grenzt der Landkreis an den Rhein und somit auch an Frankreich.
[Bearbeiten] Geschichte
Der Landkreis Rastatt geht zurück auf das alte Oberamt bzw. Bezirksamt Rastatt, das zunächst als Stadtamt sowie Erstes Landamt, später als Stadt- und Erstes Landamt sowie Zweites Landamt bestand, 1815 jedoch zum Oberamt Rastatt vereinigt wurde. Im Laufe der Geschichte wurde das spätere Bezirksamt Rastatt mehrmals verändert. So nahm es 1872 die Gemeinden des aufgelösten Bezirksamtes Gernsbach sowie 1924 einige Gemeinden des aufgelösten Bezirksamtes Baden auf. 1939 wurde das Bezirksamt Rastatt in den Landkreis Rastatt überführt. Die Gemeinden des heutigen Kreisgebiets gehörten jedoch seit dem 19. Jahrhundert neben den bereits genannten Bezirksämtern Baden und Gernsbach auch zu den Bezirksämtern Achern und Bühl. Nach 1939 gab es im heutigen Kreisgebiet jedoch nur noch die beiden Landkreise Rastatt und Bühl. Gleichzeitig wurde der Stadtkreis Baden-Baden errichtet. Bei der Kreisreform zum 1. Januar 1973 wurde der (alte) Landkreis Rastatt mit den meisten Gemeinden des Landkreises Bühl, einigen Gemeinden des Landkreises Kehl und einer ehemals württembergische Gemeinde (Loffenau, Landkreis Calw) zum neuen Landkreis Rastatt vereinigt. Der Stadtkreis Baden-Baden blieb erhalten, wenngleich bereits in den 1950er Jahren versucht wurde, diesen wieder in den Landkreis zu integrieren. Baden-Baden blieb jedoch kreisfrei und ist somit heute die kleinste Stadt dieser Art in Baden-Württemberg. Der Landkreis Rastatt umfasst nach Abschluss der Gemeindereform noch 23 Gemeinden, darunter 6 Städte und hiervon wiederum 3 "Große Kreisstädte" (Bühl, Gaggenau und Rastatt). Größte Stadt ist Rastatt, kleinste Gemeinde ist derzeit Weisenbach.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg (nur Hauptwohnsitze).
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[Bearbeiten] Politik
Der Landkreis wird vom Kreistag und vom Landrat verwaltet. Der Kreistag wird von den Wahlberechtigten im Landkreis auf 5 Jahre gewählt. Dieses Gremium wählt den Landrat für eine Amtszeit von 8 Jahren. Dieser ist gesetzlicher Vertreter und Repräsentant des Landkreises sowie Vorsitzender des Kreistags und seiner Ausschüsse. Er leitet das Landratsamt und ist Beamter des Kreises. Zu seinem Aufgabengebiet zählen die Vorbereitung der Kreistagssitzungen sowie seiner Ausschüsse. Er beruft Sitzungen ein, leitet diese und vollzieht die dort gefassten Beschlüsse. In den Gremien hat er kein Stimmrecht. Sein Stellvertreter ist der Erste Landesbeamte.
Die Landräte des Landkreises Bühl seit 1945:
Die Oberamtmänner bzw. Landräte des Oberamts bzw. Bezirksamts bzw. Landkreises Rastatt seit 1803:
- 1803 - 1815: Josef Bendikt Spinner (1810-1815 beim Stadt- und Ersten Landamt)
- 1810 - 1815: Johann Baptist Schafheitlin (beim Zweiten Landamt)
- 1815 - 1816: Josef Odenwald
- 1816 - 1819: Emmerich Wilhelm Kirn
- 1819 - 1832: Karl Müller
- 1832 - 1844: Friedrich Theodor Schaaff
- 1844 - 1850: Gottlieb Friedrich Lang
- 1850: Adolf Schütt
- 1850 - 1855: Rudolf Graf von Hennin
- 1856 - 1871: Ludwig Schaible
- 1872 - 1874: Eduard Engelhorn
- 1874 - 1886: Karl Richard
- 1886 - 1889: Max Föhrenbach
- 1889 - 1891: Otto Beck
- 1891 - 1899: Albert Muth
- 1899 - 1908: Oskar Frech
- 1908 - 1919: Karl Hoerst
- 1919 - 1924: Julius Guth-Bender
- 1924 - 1934: Alfred Trischeler
- 1935 - 1938: Karl Müller
- 1938 - 1945: Paul Baer
- 1945 - 1947: Pius Uhrig
- 1947 - 1956: Cuno Wilderich
- 1956 - 1972: Erwin Burkard
- 1973 - 1989: Dr. Erich Würfel
- 1989 - 2005: Dr. Werner Hudelmaier
- 2005 - 2007: Jürgen Bäuerle
[Bearbeiten] Wappen
Das Wappen des Landkreises Rastatt zeigt in geviertem Schild: 1 in Gold eine rote Weinleiter, 2 in Blau eine goldene Traube, 3 in Blau eine blau besamte, gefüllte goldene Rose mit grünen Kelchblättern, 4 in Gold ein roter Schrägbalken. Das Wappen wurde am 24. Mai 1974 vom Innenministerium Baden-Württemberg verliehen.
Die Wappenbilder symbolisieren zum einen die ehemaligen Herrschaften im Kreisgebiet, die Grafen von Eberstein ("Ebersteinische Rose") und die Markgrafen von Baden (roter Schrägbalken), zum anderen handelt es sich um wirtschaftliche Symbole (Traube und Weinleiter), die für den Obst- und Weinbau im Landkreis stehen. Die Weinleiter ist auch im Wappen der Kreisstadt Rastatt enthalten.
Der alte Landkreis Rastatt hatte vor 1973 ein anderes Wappen. Dieses zeigte in Gold einen roten Schrägbalken, begleitet oben von einer roten Weinleiter und unten von einer roten heraldischen Rose mit blauem Butzen und grünen Kelchblättern. Dieses Wappen, das vom Innenministerium Baden-Württemberg am 23. März 1964 verliehen worden war, führte somit zum Großteil bereits die Symbole des heutigen Wappens, lediglich die Weintraube wurde im neuen Wappen beigefügt.
Siehe auch: Liste der Wappen im Landkreis Rastatt
[Bearbeiten] Kreispartnerschaften
Der Landkreis Rastatt unterhält seit 1968 eine Partnerschaft mit der Stadt Vantaa in Finnland und seit 1996 mit der Provinz Pesaro und Urbino in Italien.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
In der gesamten Region herrscht ein innovationsfreudiges Klima, von dem in der Vergangenheit bereits zahlreiche technologiepolitische Offensiven ausgingen. Darüber hinaus bietet das Steinbeis-Transferzentrum für Unternehmens- und Verwaltungsmanagement eine ausgezeichnete Anlaufstelle für Unternehmen: Hier kann Fachwissen jederzeit abgerufen werden – sei es bei Dienstleistungen, bei der Entwicklung von neuen technologischen Produkten oder Verfahren oder bei der Unterstützung technischer Entwicklungsprojekte allgemein.
Gewerbeflächenmobilisierung und die Bereitstellung und Entwicklung von Gewerbeflächen haben für die Wirtschaftsförderung des Landkreises eine herausragende Bedeutung. Nicht nur die drei Großen Kreisstädte Rastatt, Gaggenau und Bühl haben in den letzten Jahren große Anstrengungen unternommen, verkehrsgünstige Gewerbegebiete zu erschließen, bei denen dem ökologischen Gedanken in besonderer Weise Rechnung getragen wurde. Auch die kleineren Gemeinden können mit attraktiven Angeboten aufwarten, die im Zusammenhang mit bereits vorhandenen Ansiedlungen zu interessanten Synergieeffekten führen.
[Bearbeiten] Verkehr
Durch das Kreisgebiet führt die Bundesautobahn A 5 Basel - Karlsruhe, mehrere Bundesstraßen, darunter die B 3 Basel - Karlsruhe, die B 36, die B 500 ("Schwarzwald-Hochstraße", die in Baden-Baden beginnt) und die B 462 ("Schwarzwald-Tälerstraße"). Zahlreiche Landes- und Kreisstraßen erschließen ferner das Kreisgebiet. Ein wichtiger Bahnknotenpunkt ist Rastatt (Strecke Karlsruhe-Basel und die Murgtalbahn in Richtung Freudenstadt). Das Kreisgebiet ist auch erschlossen durch das Stadtbahnnetz Karlsruhe. 3 Linien führen von Karlsruhe kommend über Bühl nach Achern, Baden-Baden und Forbach. Ferner liegt auf dem Kreisgebiet (Gemeinde Rheinmünster, Ortsteil Söllingen) der Regionalflughafen "Baden-Airpark", der mit 623.000 Fluggästen im Jahre 2004 einer der größten Regionalflughafen Deutschlands ist.
[Bearbeiten] Kreiseinrichtungen
Der Landkreis Rastatt ist Schulträger des Wilhelm-Hausenstein-Gymnasiums Durmersheim, folgender Beruflichen Schulen: Gewerbeschule Bühl, Gewerbeschule Gaggenau - Carl-Benz-Schule - , Gewerbeschule Rastatt, Gewerbeschule Gernsbach - Papiermacherschule - mit Papiermacherzentrum, Handelslehranstalt (Kaufmännische Schule) Bühl, Handelslehranstalt (Kaufmännische Schule) Gernsbach, Handelslehranstalt (Kaufmännische Schule) Rastatt, Elly-Heuss-Knapp-Schule (Hauswirtschaftlich-sozialpädagogische Schule) Bühl und Anne-Frank-Schule (Hauswirtschaftlich-sozialpädagogische Schule) Rastatt ferner folgender Sonderschulen: Rheintalschule (Förderschule) Bühl, Hildaschule (Förderschule) Durmersheim, Erich-Kästner-Schule (Förderschule) Gaggenau, Augusta-Sibylla-Schule (Förderschule) Rastatt, Pestalozzi-Schule für Körper- und Geistigbehinderte Rastatt und Astrid-Lindgren-Schule für Sprachbehinderte Iffezheim mit Schulkindergarten.
Der Landkreis Rastatt ist zusammen mit der Stadt Baden-Baden Gesellschafter der Klinikum Mittelbaden gemeinnützige GmbH mit Sitz in Baden-Baden. Diese führt die Stadtklinik Baden-Baden sowie die Kliniken und Pflegeeinrichtungen des Landkreises Rastatt und zwar die Kreiskrankenhäuser Bühl, Forbach und Rastatt, die Klinik für Geriatrische Rehabilitation Gernsbach, das Alters- und Pflegeheim Kuppenheim, das Erich-Burger-Heim Bühl, das Kreispflegeheim Hub und die beiden Pflegeheime Schafberg in Lichtental und Theresienheim Baden-Baden.
[Bearbeiten] Städte und Gemeinden
(Einwohner am 30. Juni 2005)
Verwaltungsgemeinschaften bzw. Gemeindeverwaltungsverbände
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[Bearbeiten] Städte und Gemeinden vor der Kreisreform
Vor der Kreisreform 1973 bzw. vor der Gemeindereform gehörten zum (alten) Landkreis Rastatt seit 1938 insgesamt 45 Gemeinden, darunter die vier Städte Gaggenau, Gernsbach, Kuppenheim und die Kreisstadt Rastatt, die seit 1956 Große Kreisstadt war.
Am 7. März 1968 stellte der Landtag von Baden-Württemberg die Weichen für eine Gemeindereform. Mit dem Gesetz zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden war es möglich, dass sich kleinere Gemeinden freiwillig zu größeren Gemeinden vereinigen konnten. Den Anfang im alten Landkreis Rastatt machte die Gemeinde Rotenfels, die sich am 1. Januar 1970 mit der Stadt Gaggenau vereinigte. In der Folgezeit reduzierte sich die Zahl der Gemeinden stetig. Am 1. Januar 1972 wurde Ebersteinburg in den Stadtkreis Baden-Baden und am 1. April 1972 Waldprechtsweier in die Gemeinde Malsch (Landkreis Karlsruhe) eingegliedert. Beide Gemeinden verließen somit den Landkreis Rastatt. Die noch verbliebenen Gemeinden des alten Landkreises Rastatt gingen am 1. Januar 1973 im neuen vergrößerten Landkreis Rastatt auf, doch gab dieser am 1. Januar 1974 noch die Gemeinde Haueneberstein und am 1. Januar 1975 die Gemeinde Sandweier, die beide zum alten Landkreis Rastatt gehörten, an den Stadtkreis Baden-Baden ab.
Größte Gemeinde des alten Landkreises Rastatt war die Große Kreisstadt Rastatt, kleinste Gemeinde war Freiolsheim.
Der alte Landkreis Rastatt umfasste zuletzt eine Fläche von 545 km² und hatte bei der Volkszählung 1970 insgesamt 143.150 Einwohner.
Einwohnerentwicklung des alten Landkreises Rastatt bis 1970. Alle Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse.
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Die Gemeinden des alten Landkreises Rastatt vor der Gemeindereform. Bis auf Waldprechtsweier, das infolge der Eingliederung nach Malsch zum Landkreis Karlsruhe kam, sowie die drei in den Stadtkreis Baden-Baden eingegliederten Gemeinden ¹), gehören alle Gemeinden auch heute noch zum Landkreis Rastatt.
[Bearbeiten] Literatur
- Ulrich Coenen: Die Baukunst der nördlichen Ortenau. Denkmäler in Bühl, Bühlertal, Ottersweier, Lichtenau, Rheinmünster und Sinzheim, Karlsruhe 1993.
- Harald Faißt: Landwirtschaft und Hakenkreuz im Bezirk Bühl, Von der Agrarkrise (1926/27) bis zum Aufbau des Reichsnährstandes (1936/37), Pro Universitate Verlag, Sinzheim 1995.ISBN 3-930747-42-1
- Harald Faißt: Die Marktfrage als Machtfrage - Kontinuität und Wandel im ländlichen Raum: Der Agrarsektor im Bezirk Bühl in den Jahren 1927 - 1937, in: Die Ortenau, 74 (1994), S.549-592.
- Kunst- und Kulturdenkmale im Landkreis Rastatt und in Baden-Baden, herausgegeben vom Landkreis Rastatt und der Stadt Baden-Baden, erschienen im Konrad-Theiss Verlag GmbH, Stuttgart 2002, ISBN 3-8062-1599-5
- Das Land Baden-Württemberg - Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden (in acht Bänden); Hrsg. von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg; Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe; Stuttgart, 1976, ISBN 3-17-002542-2
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Landkreis Rastatt – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
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