Landkreis Tübingen
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Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk: | Tübingen |
Regionalverband: | Neckar-Alb |
Verwaltungssitz: | Tübingen |
Fläche: | 519,17 km² |
Einwohner: | 216.632 (30. Juni 2006) |
Bevölkerungsdichte: | 417 Einwohner je km² |
Kfz-Kennzeichen: | TÜ |
Kreisschlüssel: | 08 4 16 |
Kreisgliederung: | 15 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: | Wilhelm-Keil-Str. 50 72072 Tübingen |
Website: | www.kreis-tuebingen.de |
Politik | |
Landrat: | Joachim Walter |
Karte | |
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Der Landkreis Tübingen ist ein Landkreis in Baden-Württemberg. Er bildet zusammen mit dem Landkreis Reutlingen und dem Zollernalbkreis die Region Neckar-Alb im Regierungsbezirk Tübingen. Der Landkreis Tübingen grenzt im Norden an den Landkreis Böblingen, im Osten an den Landkreis Reutlingen, im Süden an den Zollernalbkreis, im Westen an den Landkreis Freudenstadt und im Nordwesten an den Landkreis Calw.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Der Landkreis Tübingen hat Anteil am Oberen Gäu und am Schönbuch. Im Südosten reicht er über das Albvorland bis an die Schwäbische Alb (Albtrauf). Der Neckar durchfließt das Kreisgebiet von Südwesten nach Nordosten.
[Bearbeiten] Geschichte
Vor 1800 gehörte der größte Teil des heutigen Kreisgebiets entweder zum Herzogtum Württemberg (Oberamt Tübingen) oder zu Vorderösterreich. 1803/06 kamen die vorderösterreichischen und übrigen nicht-württembergischen Gebiete des heutigen Landkreises ebenfalls zum Königreich Württemberg. 1811 wurde das Oberamt Rottenburg am Neckar errichtet und 1934 wurden beide Oberämter in Landkreise überführt. 1938 wurde der Landkreis Tübingen erheblich vergrößert. Zum Kreisgebiet kamen nahezu alle Gemeinden des Landkreises Rottenburg sowie einige Gemeinden des Kreises Herrenberg und die Gemeinde Stockach vom Kreis Reutlingen. Bei der Kreisreform zum 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Tübingen auf seinen heutigen Umfang vergrößert, indem er einige Gemeinden vom aufgelösten Landkreis Horb hinzugewann. Im Gegenzug musste er einige Gemeinden an den Landkreis Reutlingen abgeben, bekam von diesem jedoch auch die Gemeinde Gomaringen. Nach Abschluss der Gemeindereform umfasst der Landkreis Tübingen noch 15 Gemeinden, darunter 3 Städte und hiervon wiederum 2 "Große Kreisstädte" (Rottenburg am Neckar und Tübingen). Der Landkreis Tübingen ist damit der Landkreis mit den wenigsten Gemeinden mit Stadtrecht in Baden-Württemberg. Größte Stadt des Kreises ist Tübingen, kleinste Gemeinde ist Hirrlingen.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg (nur Hauptwohnsitze).
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[Bearbeiten] Politik
Der Landkreis wird vom Kreistag und vom Landrat verwaltet. Der Kreistag wird von den Wahlberechtigten im Landkreis auf 5 Jahre gewählt. Dieses Gremium wählt den Landrat für eine Amtszeit von 8 Jahren. Dieser ist gesetzlicher Vertreter und Repräsentant des Landkreises sowie Vorsitzender des Kreistags und seiner Ausschüsse, hat aber in den Gremien kein Stimmrecht. Er leitet das Landratsamt und ist Beamter des Kreises. Zu seinem Aufgabengebiet zählen die Vorbereitung der Kreistagssitzungen sowie seiner Ausschüsse. Er beruft Sitzungen ein, leitet diese und vollzieht die dort gefassten Beschlüsse. Sein Stellvertreter ist der Erste Landesbeamte.
Die Oberamtmänner bzw. Landräte des Oberamts bzw. Landkreises Tübingen ab 1809:
- 1809–1810: Johann Christian Schott
- 1810–1813: Johann Friedrich Ludwig Mieg
- 1813–1817: Gottlieb Benjamin Wolf
- 1817–1825: Johann Carl Seubert
- 1825–1826: Ludwig Christian Maximilian Kern
- 1826–1831: Carl Christian Friedrich Weckherlin
- 1831–1852: Gotthold Karl Georg Ströhlin
- 1852–1866: Gustav Albert Kolb
- 1866–1870: Wilhelm Bätzner
- 1870–1881: Gustav Wilhelm Sandberger
- 1882–1889: Friedrich Ludwig Ernst Neudörffer
- 1889–1894: Adolf Nickel
- 1894–1907: Richard Preu
- 1907–1914: Theodor Freiherr von Soden
- 1915–1924: Carl Preuner
- 1924–1934: Julius Gös
- 1934–1945: Friedrich Geißler
- 1945–1946: Viktor Renner
- 1947–1962: Hermann Zahr
- 1963–1973: Oskar Klumpp
- 1973–1989: Dr. Wilhelm Gfrörer
- 1989–2003: Dr. Albrecht Kroymann
- seit 2003: Joachim Walter
[Bearbeiten] Wappen
Das Wappen des Landkreises Tübingen zeigt in Silber an schräg aus dem Untergrund hervorkommendem schwarzem Speer eine dreilatzige rote Fahne. Das Wappen wurde 1955 und nach der Kreisreform am 3. September 1973 neu verliehen.
Die Fahne war das Symbol der Pfalzgrafen von Tübingen, die im Kreisgebiet vor den Württembergern herrschten. Die Farben spiegeln die Grafen von Hohenberg wider.
Siehe auch: Liste der Wappen im Landkreis Tübingen
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehr
[Bearbeiten] Eisenbahnverkehr
Dem Neckar folgt die 1861 von der Württembergischen Staatsbahn eröffnete Strecke Stuttgart–Tübingen (heute „Neckar-Alb-Bahn“). Sie wurde 1861 bis Rottenburg und 1864 bis Eyach fortgeführt. Im Jahre 1866 erreichte sie in Horb die „Gäubahn“ Stuttgart–Rottweil, die seit 1879 im Kreisgebiet die Station Ergenzingen anbindet. Seit 1869 ist Tübingen auch Ausgangspunkt der „Zollernalbbahn“ nach Hechingen.
Als Querverbindung von der Gäubahn bei Herrenberg nach Tübingen wurde in den Jahren 1909/10 die „Ammertalbahn“ in Betrieb genommen. Der Bahnhof Eyach im Neckartal ist seit 1901 nördlicher Endpunkt der „Hohenzollerischen Landesbahn“ in Richtung Haigerloch–Hechingen.
1902 erbaute die Badische Lokal-Eisenbahn-Gesellschaft die Nebenbahn Reutlingen–Gönningen, von der nur zwei Stationen im Kreis Tübingen lagen. Von der 1911 durch die Württembergische Staatsbahn eröffneten Nebenbahn Böblingen–Dettenhausen gehört nur die Endstation zum Kreis; sie verkehrt seit 1996 als regionale „Schönbuchbahn“ im Betrieb der Württembergischen Eisenbahngesellschaft.
Das nunmehr 86 km umfassende Bahnnetz ist bis auf 8 km immer noch (oder wieder) in Betrieb; weitere 8 km waren etwa 30 Jahre lang stillgelegt:
- 1972 stillgelegt: Eyach–Haigerloch–Stetten–Hechingen Lbf. (2 km)
- 1976 stillgelegt: Reutlingen–Mähringen–Gomaringen–Gönningen (6 km)
- 1966-1999 stillgelegt: Entringen–Altingen–Herrenberg (6 km)
- 1966-1996 stillgelegt: Böblingen–Holzgerlingen–Dettenhausen (2 km)
[Bearbeiten] Regionalstadtbahn
Seit einigen Jahren verfolgen die Kreise Tübingen, Reutlingen und Zollernalb die Einrichtung einer Regionalstadtbahn Neckar-Alb nach dem Karlsruher Modell. Hierzu soll insbesondere eine Stadtbahnstrecke vom Hauptbahnhof über Universität und Universitätskliniken zum Wohngebiet Waldhäuser Ost entstehen, die mit dem regionalen Zugverkehr durchgebunden wird. Eine Machbarkeitsstudie ergab eine äußerst positive volkswirtschaftliche Nutzen-Kosten-Relation von 2,0.
[Bearbeiten] Straßenverkehr
Das Kreisgebiet wird im äußersten Westen von der Bundesautobahn A 81 Stuttgart–Singen (Hohentwiel) berührt. Ferner wird er durch Bundes-, Landes- und Kreisstraßen erschlossen. Die wichtigsten sind die B 27 Stuttgart–Rottweil und die B 28 Freudenstadt–Reutlingen.
[Bearbeiten] Kreiseinrichtungen
Der Landkreis Tübingen ist Träger folgender Beruflicher Schulen: Berufliche Schule (Gewerbliche, Kaufmännische und Hauswirtschaftliche Schule) Rottenburg am Neckar, Gewerbliche Schule Tübingen, Mathilde-Weber-Schule (Hauswirtschaftliche und Landwirtschaftliche Schule) Tübingen (unter anderem mit Ernährungswissenschaftlichem und Biotechnologischem Gymnasium) und Wilhelm-Schickard-Schule (Kaufmännische Schule) Tübingen ferner folgender Sonderschulen: Lindenschule für Geistigbehinderte Rottenburg am Neckar, Kirnbachschule für Geistigbehinderte mit Schulkindergarten Tübingen.
[Bearbeiten] Städte und Gemeinden
(Einwohner am 30. Juni 2006)
Verwaltungsgemeinschaften bzw. Gemeindeverwaltungsverbände
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[Bearbeiten] Städte und Gemeinden vor der Kreisreform
Vor der Kreisreform 1973 bzw. vor der Gemeindereform gehörten zum (alten) Landkreis Tübingen seit 1938 insgesamt 54 Gemeinden, darunter 2 Städte. 1974 wurde Mössingen zur 3. Stadt des Landkreises Tübingen erhoben.
Am 7. März 1968 stellte der Landtag von Baden-Württemberg die Weichen für eine Gemeindereform. Mit dem Gesetz zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden war es möglich, dass sich kleinere Gemeinden freiwillig zu größeren Gemeinden vereinigen konnten. Den Anfang im alten Landkreis Tübingen machten am 1. Dezember 1971 mehrere Gemeinden, die in die Stadt Rottenburg am Neckar eingegliedert wurden. Ferner entstand zum 1. Dezember 1971 die neue Gemeinde Ammerbuch. In der Folgezeit reduzierte sich die Zahl der Gemeinden stetig. Die meisten noch verbliebenen Gemeinden des alten Landkreises Tübingen gingen am 1. Januar 1973 im neuen vergrößerten Landkreis Tübingen auf, sechs Gemeinden kamen zum Landkreis Reutlingen.
Größte Gemeinde des alten Landkreises Tübingen war die Kreisstadt Tübingen, die seit 1. April 1956 Große Kreisstadt war, kleinste Gemeinde war Dörnach.
Der alte Landkreis Tübingen umfasste zuletzt eine Fläche von 482 km² und hatte bei der Volkszählung 1970 insgesamt 147.428 Einwohner.
Einwohnerentwicklung des alten Landkreises Tübingen bis 1970. Alle Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse.
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Die Gemeinden des alten Landkreises Tübingen vor der Gemeindereform:
[Bearbeiten] Literatur
- Das Land Baden-Württemberg - Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden (in acht Bänden); Hrsg. von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg; Band VII: Regierungsbezirk Tübingen, Stuttgart, 1978. ISBN 3-17-004807-4
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Landkreis Tübingen – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
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