Landkreis Ulm
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Wappen | |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk: | Nordwürttemberg |
Verwaltungssitz: | Ulm |
Fläche: | 840 km² |
Einwohner: | 96.101 (27. Mai 1970) |
Bevölkerungsdichte: | 114 Einwohner je km² |
Kfz-Kennzeichen: | UL |
Kreisgliederung: | 82 Gemeinden darunter 3 Städte |
Karte | |
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Der Landkreis Ulm war ein Landkreis in Baden-Württemberg, der im Zuge der Kreisreform am 1. Januar 1973 aufgelöst wurde.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Der Landkreis Ulm lag im Osten Baden-Württembergs an der Grenze zu Bayern. Seine Nachbarkreise waren im Uhrzeigersinn beginnend im Osten Günzburg, Neu-Ulm, Illertissen (alle in Bayern) sowie Biberach, Ehingen, Münsingen, Göppingen und Heidenheim.
Geografisch hatte er Anteil an der Schwäbischen Alb und dem nördlichen Alpenvorland. Durch das Kreisgebiet floss die Donau von West nach Ost. Der Kreissitz Ulm lag im Südosten des Kreises gehörte selbst jedoch nicht dazu.
[Bearbeiten] Geschichte
Das Gebiet des Landkreises Ulm gehörte vor 1800 überwiegend zur Reichsstadt Ulm. Nach dessen Übergang an Württemberg wurde 1806 das Oberamt Ulm gebildet, das 1810 zur Landvogtei auf der Alb und ab 1818 zum Donaukreis gehörte. 1924 wurde der Donaukreis aufgelöst und 1934 wurde das Oberamt Ulm in Kreis Ulm umbenannt. 1938 wurde der Kreis Ulm mit dem Großteil des Kreises Blaubeuren und einigen Orten des Kreises Geislingen zum Landkreis Ulm vereinigt. Kreissitz wurde Ulm, das jedoch selbst kreisfreie Stadt wurde. 1945 kam der Landkreis Ulm zum neugebildeten Land Württemberg-Baden, das 1952 im Bundesland Baden-Württemberg aufging. Von da an gehörte er zum Regierungsbezirk Nordwürttemberg, der den württembergischen Teil Württemberg-Badens umfasste.
Mit Wirkung vom 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Ulm mit dem Großteil des Landkreises Ehingen sowie einigen Gemeinden der Landkreise Biberach und Münsingen zum neuen Alb-Donau-Kreis vereinigt, der damit Rechtsnachfolger des Landkreises Ulm wurde. Die Gemeinden Waldhausen und Türkheim waren bereits 1971 bzw. 1972 in die Stadt Geislingen an der Steige eingegliedert worden und gehörten somit bereits zum Landkreis Göppingen. Weitere 9 Gemeinden des ehemaligen Kreises Ulm wurden zwischen 1971 und 1975 in den Stadtkreis Ulm eingegliedert.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Alle Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse.
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[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Landrat
Die Oberamtmänner bzw. Landräte des Oberamts bzw. Landkreises Ulm 1810-1972:
- 1810 - 1811: Ludwig Friedrich Fischer
- 1811 - 1833: Ludwig Muff
- 1834 - 1836: Carl Julius Wilhelm Ernst Schumm
- 1836 - 1847: Carl Friedrich Maximilian Haas
- 1847 - 1852: Johannes Friz
- 1852 - 1855: Karl Christian Meurer
- 1855 - 1865: Adolf Grüzmann
- 1866 - 1870: Gustav Albert Kolb
- 1871 - 1888: Karl Rampacher
- 1888 - 1900: Karl Albrecht Schmidlin
- 1900 - 1924: Wilhelm Friedrich Maier
- 1924 - 1929: Anton Beutel
- 1929 - 1933: Gustav Mayer
- 1933 - 1945: Otto Barth
- 1945 - 1953: Ernst Sindlinger
- 1953 - 1966: Wilhelm Dambacher
- 1967 - 1972: Wilhelm Bühler
[Bearbeiten] Wappen
Das Wappen des Landkreises Ulm zeigte in Silber einen doppelköpfigen schwarzen Adler, belegt mit einem gespaltenen Brustschild: darin vorne in Gold drei liegende schwarze Hirschstangen übereinander, hinten fünfmal von Rot und Silber schräggeteilt. Das Wappen wurde dem Landkreis Ulm am 24. Mai 1954 vom Innenministerium Baden-Württemberg verliehen. Auch der neue Alb-Donau-Kreis übernahm dieses Wappen. Ihm wurde es am 5. November 1975 neu verliehen.
Der Reichsadler steht für die ehemals freie Reichsstadt Ulm, die württembergischen Hirschstangen für die altwürttembergischen Gemeinden bzw. die nach 1803 an Württemberg gelangten Gemeinden und die rot-silbernen Streifen für das Wappen der Markgrafen von Burgau bzw. ihrer Verwandten, der Grafen von Berg, von welchen die Wappen der Städte Ehingen und Schelklingen abgeleitet sind bzw. das auch Bestandteil des alten Ehinger Kreiswappens war.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehr
Durch das Kreisgebiet führte die Bundesautobahn A 8 sowie die Bundesstraßen B 10, B 28 und B 30, ferner mehrere Landes- und Kreisstraßen.
[Bearbeiten] Städte und Gemeinden
Zum Landkreis Ulm gehörten ab 1938 zunächst 3 Städte und 79 Gemeinden. Seit 1905 waren bereits zwei Gemeinden des Oberamts Ulm, nämlich Söflingen (1905) und Grimmelfingen (1926) nach Ulm eingemeindet worden.
Am 7. März 1968 stellte der Landtag von Baden-Württemberg die Weichen für eine Gemeindereform. Mit dem Gesetz zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden war es möglich, dass sich kleinere Gemeinden freiwillig zu größeren Gemeinden vereinigen konnten. Den Anfang im Landkreis Ulm machte am 1. Januar 1971 die Gemeinde Dorndorf, die in die Gemeinde Illerrieden eingegliedert wurde. In der Folgezeit reduzierte sich die Zahl der Gemeinden stetig, bis der Landkreis Ulm schließlich 1973 aufgelöst wurde.
Größte Gemeinde des Landkreises war die Stadt Langenau, kleinste Gemeinde war Radelstetten.
Die Gemeinden des Landkreises Ulm vor der Gemeindereform. Alle Gemeinden gehören heute zum Alb-Donau-Kreis bzw. zum Stadtkreis Ulm. Türkheim und Waldhausen wechselten bereits vor der Kreisreform in den Landkreis Göppingen, weil sie am 1. Januar 1971 (Türkheim) bzw. am 1. März 1972 (Waldhausen) in die Stadt Geislingen an der Steige eingemeindet wurden.
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