Spechbach
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Karlsruhe | |
Landkreis: | Rhein-Neckar-Kreis | |
Koordinaten: | Koordinaten: 49° 21′ N, 8° 53′ O49° 21′ N, 8° 53′ O | |
Höhe: | 197 m ü. NN | |
Fläche: | 8,52 km² | |
Einwohner: | 1684 (31. Dez. 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 198 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 74937 | |
Vorwahl: | 06226 | |
Kfz-Kennzeichen: | HD | |
Gemeindeschlüssel: | 08 2 26 086 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 35 74937 Spechbach |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Guntram Zimmermann |
Spechbach ist eine Gemeinde im Rhein-Neckar-Kreis in Baden-Württemberg.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Spechbach liegt an der Grenze zwischen kleinem Odenwald und Kraichgau, 21 km südöstlich von Heidelberg, mitten zwischen Heidelberg, Sinsheim und Mosbach.
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Die Gemeinde grenzt im Osten an Epfenbach, im Südosten an Neidenstein, im Süden an Eschelbronn, im Südwesten an Meckesheim und im Westen und Norden an Lobbach.
[Bearbeiten] Geschichte
Zur Römerzeit lag auf der heutigen Spechbacher Gemarkung eine als "vicus nediensis" oder "vicus nediensium" überlieferte Ortschaft. An der Streckenführung der an Spechbach vorbeilaufenden Römerstraße von Ladenburg über Bad Wimpfen bis zum historischen Limes-Grenzort Osterburken fällt auf, dass sie für den Verlauf an Spechbach vorbei von der topographisch kürzestmöglichen Streckenführung abweicht, was für die militärischen Zwecken dienenden Römerstraßen im besetzten Germanien eine Besonderheit darstellt. Historiker und Archäologen schließen daraus, dass der Ort zur Zeit der römischen Inbesitznahme der Gegend bereits bestand und als vorhandener Versorgungspunkt für die römische Truppenlogistik an die Römerstraße angeschlossen werden sollte.
Der antike Name der Ortschaft ist durch zwei Inschriftensteine überliefert, die 1881 und 1883 gefunden wurden. Den ersten Stein fand man neben der Römerstraße. Seine Inschrift lautet
Übersetzt: „Die Bewohner von Nediessis haben es unter der Leitung des Quintius Daccus auf ihre Kosten gemacht.“ Der zweite Stein wurde im Gewann „Alter Keller“ entdeckt. Er gehörte als Weihestein vermutlich zu einem Heiligtum des Gottes Merkur und der Göttin Rosmerta und trug die Inschrift
Zu deutsch: „Dem Merkur und der Rosmerta [machten] die Bewohner von Nediensis ein Heiligtum.“
Danach würde es sich bei der historischen Ortschaft um ein keltisches Dorf handeln. Der Ortsname selbst (vicus nediensis oder vicus nediensium) ist lateinischer Herkunft, es handelt sich also um den Namen, mit dem die Römer den Ort bezeichneten, nicht um den historisch von den Einwohnern des Ortes verwandten. Gewöhnlich orientierten sich die Römer bei der Benamung von Ortschaften an topographischen Punkten (Gewässer, Berge etc.), deren einheimischen, in diesem Falle keltischen Namen sie latinisierten. Vermutlich lautete der keltische Name des heutigen Lobbachs Nedia oder Nida, woraus sich dann im lateinischen Sprachgebrauch der VICVS NEDIENSIS, die „Ortschaft an der Nedia“ entwickelte.[3][4]
Spechbach wurde 1246 erstmals als „Spehbach“ urkundlich erwähnt. Bis zum 30-jährigen Krieg gab es Groß- und Kleinspechbach, letzteres wurde im 30-jährigen Krieg zerstört und nicht wieder besiedelt.
[Bearbeiten] Politik
Die Gemeinde gehört zum Gemeindeverwaltungsverband Elsenztal mit Sitz in Meckesheim.
[Bearbeiten] Gemeinderat
Dem Gemeinderat gehören neben dem Vorsitzenden und Bürgermeister zehn Mitglieder an, sechs von der Freien Wählergemeinschaft, jeweils zwei Gemeinderäte gehören der CDU und der SPD an.
[Bearbeiten] Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: In Silber auf einem blauem Wellenbalken sitzend ein schwarzer Specht, darüber zwei schräggekreuzte rote Lilienstäbe.
Das Wappen geht zurück auf ein Gerichtssiegel aus dem Jahr 1705. Es wurde 1921 vom Generallandesarchiv verliehen. Der Specht symbolisiert "redend" den Ortsnamen. Die Lilienstäbe entstammen dem Wappen der Herren von Venningen, die seit 1401 unterschiedlichen Anteil an der Ortsherrschaft hatten. Die Flagge ist Blau-Weiß und wurde 1981 vom Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis verliehen. |
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
Bis in die 1960er Jahre war die Haupterwerbsquelle der Spechbacher die Landwirtschaft. 1960 gab es 55 landwirtschaftliche Haupterwerbsbetriebe von denen heute keiner mehr existiert, nach Angaben des Statistischen Landesamtes gab es 2003 noch zehn Nebenerwerbsbetriebe.
[Bearbeiten] Bildung
In Spechbach gibt es eine Grundschule, alle weiterführenden Schulen befinden sich in den umliegenden Gemeinden und Städten.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Römerbrunnen, evangelische und katholische Kirche, typischer unveränderter bzw. behutsam sanierter Ortskern mit Fachwerkhäusern, romantische Kirchengasse.
Über Spechbach führt die Römerstraße von Ladenburg zum römerzeitlichen Limes-Grenzort Osterburken. Von diesem Bodendenkmal ist jedoch ohne fachliche Anleitung fast nichts mehr zu sehen.
[Bearbeiten] Anmerkungen
- ↑ CIL 13, 6389
- ↑ CIL 13, 6388
- ↑ Karl Christ: Der vicus Nediensis bei Meckesheim. In: Mannheimer Altertumsverein: Mannheimer Geschichtsblätter, 12. Jahrgang 1911, Nr. 11. Mannheimer Altertumsverein, Mannheim 1911. Sp. 222-225.
- ↑ Karl Christ: Kloster Lobenfeld bei Heidelberg. In: Verein von Alterthumsfreunden im Rheinlande (Hrsg.): Jahrbücher des Vereins von Alterthumsfreunden im Rheinlande. Heft 83, S. 236-239, insbesondere 237f. Marcus, Bonn 1887.
[Bearbeiten] Weblinks
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