Ketsch (Rhein)
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Karlsruhe | |
Landkreis: | Rhein-Neckar-Kreis | |
Koordinaten: | Koordinaten: 49° 22′ N, 8° 32′ O49° 22′ N, 8° 32′ O | |
Höhe: | 101 m ü. NN | |
Fläche: | 16,52 km² | |
Einwohner: | 12.882 (31. Dez. 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 780 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 68767–68775 (alt: 6834) | |
Vorwahl: | 06202 | |
Kfz-Kennzeichen: | HD | |
Gemeindeschlüssel: | 08 2 26 037 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hockenheimer Straße 5 68775 Ketsch |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Jürgen Kappenstein (parteilos) |
Ketsch ist eine Gemeinde im Rhein-Neckar-Kreis in Baden-Württemberg, umgeben von Schwetzingen, Hockenheim, Speyer und Brühl.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Ketsch wurde erstmals um 1150 urkundlich erwähnt. 1329 suchte die Pest Ketsch heim, 1529 der „Englische Schweiß“. In der Mitte des 14. Jahrhunderts entstand wahrscheinlich die erste Dorfsiedlung. 1803 wurde Ketsch nach Auflösung des Speyerer Herrschaftsgebietes dem Großherzogtum Baden zugeschlagen. Von 1910 bis 1938 verkehrte die Straßenbahn Schwetzingen-Ketsch. 1912 wurde Ketsch an das Trinkwasser- und Stromnetz angeschlossen. Nachdem die NSDAP an die Macht kam, gab es in Ketsch den längsten Widerstand gegen die SA. Im Jahre 1935 lieferten sich die "Ketscher Kommunisten" eine sogenannte "Saalschlacht" gegen die SA. Im Zweiten Weltkrieg wurden 255 Ketscher Häuser zerstört, 1945 wurde Ketsch von den US-amerikanischen Streitkräften besetzt.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Gemeinderat
Gemeinderat 2004 | |||||
Partei | Stimmen | Sitze | |||
CDU | 46,9% | 11 | |||
SPD | 31,0% | 7 | |||
FWV | 13,7% | 3 | |||
FDP/KL | 8,4% | 1 | |||
Wahlbeteiligung: 52,8% |
[Bearbeiten] Bürgermeister
Der Bürgermeister wird in direkter Wahl für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt. Nachdem sein Vorgänger aus Altersgründen nicht mehr antrat, gewann 2006 Jürgen Kappenstein das Amt im ersten Wahlgang mit 94,09%. Er ist der Bruder des ehemaligen Oberbürgermeisters der Nachbarstadt Schwetzingen, Bernd Kappenstein.
Die bisherigen Gemeindeoberhäupter :
- 1890-1909: Heinrich Rohr
- 1909-1919: Karl Stratthaus
- 1919-1928: Herrmann Lang (SPD)
- 1928-1933: Joh. Sebastian Baro
- 1933-1945: Heinrich Jünger (NSDAP)
- 1945-1948: Paul Schilling (CDU)
- 1948-1952: Lorenz Krupp (KPD)
- 1953-1990: Ferdinand Schmid (CDU, später parteilos)
- 1990-2006: Hans Wirnshofer (CDU)
- seit 2006: Jürgen Kappenstein (parteilos)
[Bearbeiten] Wappen
Das Wappen ist in Silber und Blau gespalten. Es zeigt den Enderle, eine Sagenfigur des 16. Jahrhunderts. Daneben ist ein goldener Winkel mit einem Endrautenkreuz umgeben von vier Sternen zu sehen.
Das Kreuz geht zurück auf ein Siegel aus dem Jahr 1715. So sah auch das 1912 vom Generallandesarchiv ausgearbeitete Wappen aus. Die Farben waren speyerisch Silber und Blau. Auf Wunsch der Gemeinde wurde 1957 ein neues Wappen mit dem hinzugefügten Enderle geschaffen und vom Innenministerium verliehen.
Die Flagge ist ebenfalls seit 1957 Gelb-Blau.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
In Ketsch ist eine Regionalgesellschaft und eine Kaffeerösterei von Aldi angesiedelt.
[Bearbeiten] Kultur und Freizeiteinrichtungen
Den Marktplatz von Ketsch ziert die Abbildung eines Korbflechters. Daneben gibt es in der Stadt eine Bronzestatue des „Enderle von Ketsch“ sowie die Ketscher Rheininsel, die durch den Rhein und einen Altrheinarm gebildet wird.
Jährlich finden das „Ketscher Backfischfest“ und das „Gold-Wing-Treffen“ statt.
2003 wurde das Freibad von Ketsch in großen Teilen renoviert und modernisiert. Neben dem schon bestehenden Becken mit Wellenbad wurden das Springer- und das Schwimmbecken modernisiert und eine ca. 50 Meter lange Wasserrutsche errichtet. Direkt nebem dem Freibad befindets sich ferner ein Hallenbad, das derzeit bis zur Wintersaison 2007/08 saniert wird.
In der Nähe der Stadt finden sich verschiedene Seen, die in den 1950er Jahren durch Kiesausbaggerung entstanden sind. Einer davon ist als Badesee öffentlich und kostenlos zugänglich. Das Gebiet um diesen See trägt den Namen „Hohwiese“.
Aufgrund des großen Fischbestands in den Flüssen und den Seen der Umgebung ist Ketsch attraktiv für Angler. Es existieren zwei Anglervereine, der ASV Ketsch und der Sportfischerclub Ketsch.
Am dritten Wochenende im Juli findet das traditionelle Fischerstechen an der Hohwiese statt.
[Bearbeiten] Sport
Überregional bekannt ist die 1. Frauenmannschaft der TSG Ketsch, die seit 2005 in der 1. Handball-Bundesliga spielt.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Uli Stielike, Fußballer
- Oliver Kreuzer , Fußballer
- Jochen Kientz , Fußballer
- Timo Staffeldt , Fußballer
[Bearbeiten] Ehrenbürger
Die Jahreszahlen geben den Zeitpunkt der Verleihung der Ehrenbürgerwürde wieder.
- 1909: Alfons Blum, Tabakfabrikant
- 1954: Philipp Dörr, langjähriger Gemeinderat
- 1988: Herbert Kemptner, langjähriger Gemeinderat
- 1990: Ferdinand Schmid, langjähriger Bürgermeister
- 2002: Robert Fuchs, Heimatforscher
[Bearbeiten] Literatur
- Ketsch am Rhein. Bilder aus vergangener Zeit. Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2000. ISBN 978-3-89735-106-6
[Bearbeiten] Weblinks
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