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Wiesloch

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Wappen Deutschlandkarte
Wappen von Wiesloch
Wiesloch
Deutschlandkarte, Position von Wiesloch hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Karlsruhe
Landkreis: Rhein-Neckar-Kreis
Koordinaten: Koordinaten: 49° 18′ N, 8° 42′ O49° 18′ N, 8° 42′ O
Höhe: 123 m ü. NN
Fläche: 30,26 km²
Einwohner: 26.229 (31. Dez. 2005)
Bevölkerungsdichte: 867 Einwohner je km²
Postleitzahl: 69168 (alt: 6908)
Vorwahl: 06222
Kfz-Kennzeichen: HD
Gemeindeschlüssel: 08 2 26 098
Stadtgliederung: Kernstadt, 4 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktstraße 13
69168 Wiesloch
Webpräsenz:
Oberbürgermeister: Franz Schaidhammer

Wiesloch ist eine Stadt im nördlichen Baden-Württemberg, etwa 13 km südlich von Heidelberg. Sie ist nach Weinheim, Sinsheim und Leimen die viertgrößte Stadt des Rhein-Neckar-Kreises und bildet mit der Nachbarstadt Walldorf ein Mittelzentrum der Region Rhein-Neckar.

Seit 1. Januar 1973 ist Wiesloch Große Kreisstadt. Mit der Nachbargemeinde Dielheim hat die Stadt Wiesloch eine Verwaltungsgemeinschaft vereinbart.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

[Bearbeiten] Geografische Lage

Lage der Stadt Wiesloch im Rhein-Neckar-Kreis
Lage der Stadt Wiesloch im Rhein-Neckar-Kreis

Wiesloch liegt teils an den südlichen Ausläufern des kleinen Odenwalds, teils im Rheintal und teils im Kraichgauer Hügelland. Auf Wieslocher Gemarkung fließen fünf Bäche: Leimbach, Gauangelbach, Waldangelbach, Ochsenbach und Maisbach.

[Bearbeiten] Nachbargemeinden

Folgende Gemeinden grenzen an die Stadt Wiesloch:

Nußloch, Leimen, Mauer, Meckesheim, Dielheim, Rauenberg, St. Leon-Rot und Walldorf.

[Bearbeiten] Stadtgliederung

Das Stadtgebiet Wieslochs besteht aus der Kernstadt und den vier Stadtteilen Altwiesloch (zusammen 17.472 Einwohner), Baiertal (4.459), Frauenweiler (2.023) und Schatthausen (1.595). Darüber hinaus gibt es zum Teil noch separat gelegene Wohnplätze mit eigenem Namen, wie Hohenhardter Hof, Keitelberg und Vogelgsang.

[Bearbeiten] Ortsteil Baiertal

Der Ort liegt östlich von Wiesloch im Tal des Gauangelbachs. Das in den 1990er Jahren errichtete Neubaugebiet mit über 700 Wohneinheiten befindet sich im Westen Richtung Wiesloch. Baiertal ist heute eine moderne Wohngemeinde mit knapp 5000 Einwohnern und verfügt unter anderem über einen Supermarkt, mehrere Einzelhandelsgeschäfte, zwei Banken, drei Kirchen, ein Altenpflegeheim, eine Grund- und Hauptschule, einen Golfplatz am Hohenhardter Hof und ein reges Vereinsleben mit insgesamt 30 verschiedenen Vereinen. Jedes Jahr am 3. Wochenende im September findet in der Dorfmitte die dreitägige Briggehossler-Kerwe statt, eine sogenannte Straßenkerwe mit Bewirtung durch die Vereine und Privatpersonen. Außerdem gibt es in der Adventszeit regelmäßig einen zweitägigen Adventsmarkt.

Als Aushängeschild Baiertals gilt der Obstanbau, insbesondere der Apfelanbau. Mit 50 Hektar besitzt der Ort die größte zusammenhängende Obstanlage Badens. Die Produkte der fünf Obsthöfe werden dabei seit Jahren von den Erzeugern selbst vertrieben und vermarktet, was sich sehr gut bewährt und den Erzeugern einen überregional guten Ruf eingebracht hat.

Der Spitzname der Baiertaler ist Briggehossler.

Der wohl bekannteste und beste Verein in Baiertal ist der MGV Frohsinn 1906 Baiertal e.V. Mit seiner herausragenden Sängern Jan Elsner und Sebastian Schimming. Welche beide seit 11 Jahren dem Verein beiwohnen und maßgeblich zum Erfolg des Vereins beigetragen haben.

[Bearbeiten] Klima

Die Durchschnittstemperaturen in Wiesloch betragen im Januar 1,3°C und im Juli 19,8°C. Dieses äußerst milde Klima bietet, wie an der gesamten Bergstraße, seit jeher gute Bedingungen für den Weinbau.

[Bearbeiten] Raumplanung

Wiesloch bildet mit der Nachbarstadt Walldorf ein Mittelzentrum der Region Rhein-Neckar im Bereich des Oberzentrums Heidelberg. Zum Mittelbereich Wiesloch/Walldorf gehören neben diesen beiden Städten noch die Städte und Gemeinden Dielheim, Malsch, Mühlhausen, Rauenberg und St. Leon-Rot des Rhein-Neckar-Kreises.

[Bearbeiten] Geschichte

Die Ursprünge von Wiesloch lassen sich bis in die keltische Zeit (um 500 v. Chr.) zurückverfolgen.

Im Westen von Wiesloch bestand von 120 bis 260 ein römisches Straßendorf mit einigen Gutshöfen. Hier kreuzten sich zwei römische Fernstraßen, (Speyer-Bad Wimpfen-Limes und Ladenburg-Basel). Seit dem 1. Jahrhundert ist Bergbau auf Blei, Silber und Galmei in Wiesloch nachweisbar.

Wiesloch wurde am 12. September 801 in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Lorsch als 'Wezzinloch' erstmals erwähnt. 889 urkundete König Arnulf in Wiesloch. 965 bekam Wiesloch von Kaiser Otto I. die Erlaubnis erteilt, einen öffentlichen Markt einzurichten (bestätigt von Kaiser Otto III. (987) und von König Heinrich IV. (1067). Wie bedeutend Wiesloch in dieser Zeit gewesen sein muss, lässt sich daran ersehen, dass schon um 1071 eine dreischiffige romanische Pfeilerbasilika existierte, deren Grundmauern in der heutigen evangelischen Stadtkirche erhalten sind.

Im frühen 13. Jahrhundert geriet Wiesloch unter die Herrschaft der Pfalzgrafen bei Rhein, der späteren Kurfürsten der Pfalz. Als Stadt wurde Wiesloch erstmals 1288 in einer Urkunde des Pfalzgrafen Ludwig des Strengen erwähnt, der genaue frühere Zeitpunkt der Verleihung des Stadtrechts ist jedoch unbekannt. Schultheiße und Schöffen wurden seit 1290 erwähnt. 1296 urkundete König Adolf in Wiesloch.

Im Dreißigjährigen Krieg fand am 27. April 1622 die Schlacht bei Wiesloch zwischen ligistischen Truppen unter der Führung Tillys und den vereinigten Heeren von Mansfeld und Georg Friedrich von Baden-Durlach statt. Wiesloch wurde am 28. Januar 1689 in Folge des Pfälzischen Erbfolgekrieges von französischen Truppen des Generals Mélac heimgesucht und fast völlig niedergebrannt und zerstört. Die katholische Kirche Sankt Laurentius wurde 1750 fertiggestellt.

Bis 1803 gehörte Wiesloch zur Kurpfalz, danach ging die Stadt im Zuge des Reichsdeputationshauptschlusses an das Großherzogtum Baden und wurde zur Amtsstadt erhoben. 1806 wurde sie Sitz eines Bezirksamtes.

„Erste Tankstelle der Welt“ mit Bertha-Benz-Denkmal im Vordergrund
„Erste Tankstelle der Welt“ mit Bertha-Benz-Denkmal im Vordergrund

Auf ihrer Jungfernfahrt 5. August 1888 mit dem Wagen ihres Mannes von Mannheim nach Pforzheim ging Bertha Benz in Wiesloch der Sprit aus und sie musste bei der Stadt-Apotheke Ligroin als Treibstoff kaufen (der von dem "Höllengefährt" vor seiner Tür nicht sehr begeistert war und erst überzeugt werden musste, das Ligroin überhaupt zu verkaufen). An diese Anekdote erinnert heute ein Denkmal am Wieslocher Marktplatz sowie ein Hinweisschild an der (heute noch existierenden) Stadtapotheke als erste Tankstelle der Welt.

1905 wurde die Heil- und Pflegeanstalt, das heutige Psychiatrische Zentrum Nordbaden, eröffnet. 1936 wurde das Bezirksamt aufgelöst. Danach gehörte die Stadt zum Landkreis Heidelberg.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden zwischen 1946 und 1949 in Wiesloch über 2.000 Flüchtlinge und Vertriebene aufgenommen.

1954 wurde der Wieslocher Bergbau wegen Unrentabilität endgültig stillgelegt.

1971 wurde in Wiesloch die erste "Ausländervertretung" Deutschlands gebildet.

Mit der Kreisreform zum 1. Januar 1973 kam die Stadt zum neu gebildeten Rhein-Neckar-Kreis. Im Rahmen der Gebietsreform der 1970er Jahre überschritt die Einwohnerzahl die 20.000er-Grenze. Daraufhin stellte die Stadt Wiesloch den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, was die Landesregierung von Baden-Württemberg dann mit Wirkung zum 1. Januar 1973 beschloss.

Die Wieslocher Hauptstraße wurde 1983 zur Fußgängerzone erklärt.

[Bearbeiten] Religionen

Wiesloch gehörte anfangs zum Bistum Worms und kam später zum Bistum Speyer. 1071 weihte Bischof Gundekar II. von Eichstätt die heutige evangelische Stadtkirche dem Heiligen Laurentius. Wie in der gesamten Kurpfalz, so wurde auch in Wiesloch die Reformation eingeführt. Wurde 1556 zunächst das lutherische Bekenntnis eingeführt, so wechselte man 1560 zum reformierten Bekenntnis. Wiesloch war danach eine überwiegend protestantische Stadt.

Kirchenfenster in der Stadtkirche mit Luther und Calvin
Kirchenfenster in der Stadtkirche mit Luther und Calvin

Als 1803 die (reformierte) Kurpfalz zum (lutherischen) Land Baden kam, lag eine Vereinigung der beiden protestantischen Kirchen nahe, die 1821 dann auch vollzogen wurde. Mit Pfarrer und Kirchenrat Johann Karl David Paul Reimold und Posthalter Johann David Greiff waren auch zwei Wieslocher in der Badischen Generalsynode vertreten, die diese Union herbeiführte. Seitdem ist die Stadtkirche also evangelisch-uniert und wurde Sitz des Dekans des Dekanats Wiesloch, zu dem heute neben der Evangelischen Kirchengemeinde Wiesloch mit Johannes-Pfarrei (Stadtkirche), Christus-Pfarrei und Paulus-Pfarrei die Kirchengemeinden der Stadtteile Baiertal und Schatthausen sowie die Kirchengemeinden der Städte und Gemeinden des Umlands, Leimen, Nußloch, Sandhausen, St. Leon-Rot und Walldorf, gehören. Der Kirchenbezirk Wiesloch, welcher derzeit von einer Dekanin geleitet wird, gehört zum Kirchenkreis Nordbaden innerhalb der Evangelischen Landeskirche in Baden. Der Kirchenbezirk Wiesloch wird zum 1. April 2008 mit dem Kirchenbezirk Schwetzingen zum neuen Kirchenbezirk "Südliche Kurpfalz" mit Sitz in Wiesloch vereinigt werden.

Ebenso sind in Wiesloch der A.B.-Verein, Evangelischer Verein für Innere Mission, die Liebenzeller Gemeinschaft und der CVJM als Gemeinschaften der Landeskirche vertreten. Daneben gibt es in Wiesloch auch eine Gemeinde der Evangelisch-methodistischen Kirche, einer evangelischen Freikirche.

Die nach der Reformation übriggebliebenen Katholiken konnten von 1701 bis etwa 1725 den abgemauerten Chor der Stadtkirche als Gottesdienstraum mitbenutzen (Simultankirche). Später erwarben sie die säkularisierte Klosterkirche, die heutige katholische Kirche St. Laurentius. Gehörten die Katholiken im Raum Wiesloch zunächst noch zum Bistum Speyer, so wurden sie um 1821/27 Teil des neu gegründeten Erzbistums Freiburg. Die Pfarrgemeinden wurden den Dekanaten Heidelberg, St. Leon und Waibstadt zugeordnet. Als 1929 das Dekanat St. Leon aufgehoben wurde, entstand das Dekanat Wiesloch, das 1976 seine heutige Ausdehnung erhielt. Ihm gehören heute insgesamt 29 Pfarrgemeinden an. Im Wieslocher Stadtgebiet umfasst es die Pfarrgemeinden St. Laurentius, Hl. Dreifaltigkeit (mit der Filialgemeinde St. Marien Frauenweiler), Hl. Kreuz und St. Gallus Baiertal (mit Hl. Dreifaltigkeit Schatthausen).

Ferner gibt es in neuerer Zeit auch eine muslimische Moschee.

[Bearbeiten] Eingemeindungen

Bereits 1526 wurde Frauenweiler eingemeindet. 1908 erfolgte die Eingliederung von Altwiesloch, das erst 1824 eine selbständige Gemeinde geworden war und am 31. Januar 1972 wurden die ehemals selbständigen Gemeinden Baiertal und Schatthausen eingemeindet.

[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Schätzungen, Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).

Jahr Einwohnerzahlen
1577 1.360
1689 ca. 900
1727 978
1777 1.373
1. Dezember 1871 3.474
1. Dezember 1880 ¹ 3.740
1. Dezember 1890 ¹ 3.796
1. Dezember 1901 ¹ 4.322
1. Dezember 1910 ¹ 6.536
8. Oktober 1919 ¹ 6.673
16. Juni 1925 ¹ 7.278
16. Juni 1933 ¹ 7.637
Jahr Einwohnerzahlen
17. Mai 1939 ¹ 7.932
Dezember 1945 ¹ 7.636
13. September 1950 ¹ 10.926
6. Juni 1961 ¹ 13.651
27. Mai 1970 ¹ 16.102
31. Dezember 1975 21.552
31. Dezember 1980 21.746
27. Mai 1987 ¹ 21.862
31. Dezember 1990 22.947
31. Dezember 1995 24.647
31. Dezember 2000 25.383
31. Dezember 2005 26.229

¹ Volkszählungsergebnis

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Gemeinderat

Der Gemeinderat der Stadt Wiesloch hat seit der letzten Kommunalwahl vom 13. Juni 2004 insgesamt 35 Mitglieder, die den Titel "Stadträtin/Stadtrat" führen. Sie gehören folgenden Parteien an:

CDU 12 Sitze
SPD 7 Sitze
Die Grünen 7 Sitze
FW 6 Sitze
WGF (Wählergemeinschaft Frauenweiler) 2 Sitze
Frauenliste 1 Sitz

[Bearbeiten] Bürgermeister

An der Spitze der Stadt ist seit 1300 der Schultheiß nachweisbar. Ihm standen zwei Bürgermeister und 12 Ratsleute sowie der Stadtschreiber zur Seite. Die Zahlen der Ratsleute wechselte mehrmals.

Heutiges Stadtoberhaupt ist der Bürgermeister, seit dem 1. Januar 1973 der Oberbürgermeister, der von der Bevölkerung auf acht Jahre direkt gewählt wird. Sein ständiger Vertreter ist der "Erste Beigeordnete" mit der Amtsbezeichnung "Bürgermeister".

Bisherige Bürgermeister bzw. (ab 1973) Oberbürgermeister:

  • 1900 - 1918: Julius Burckhardt
  • 1918 - 1920: Georg Walter
  • 1920 - 1925: Dr. Wilhelm Götz
  • 1925 - 1933: Dr. Albert Gröppler, bis 1927 nur kommissarisch
  • 1934 - 1945: Otto Bender
  • 1945 - 1946: Valentin Ullrich
  • 1946 - 1954: Anton Dörner
  • 1954 - 1968: Philipp Hilswicht
  • 1968 - 1984: Heinz Bettinger
  • 1984 - 1992: Wolfgang Fürniß
  • 1992 - 2000: Gustav Bylow
  • 2000 - heute: Franz Schaidhammer

[Bearbeiten] Wappen

[Bearbeiten] Beschreibung

Das Wieslocher Wappen zeigt in gespaltenem Schild vorne in Schwarz einen rot bewehrten und rot bezungten, goldenen Löwen, hinten schräg gerautet von Silber und Blau. Die Stadtfarben sind blau-weiß.

[Bearbeiten] Bedeutung

Das Wappen geht zurück auf das Stadtsiegel aus dem 13. Jahrhundert. Es zeigte zunächst nur den Löwen, seit Mitte des 15. Jahrhunderts sind dann Siegel mit den hinzugefügten Rauten nachweisbar. Das Wappen wurde in seiner heutigen Form 1898 amtlich festgelegt. Es symbolisiert den kurpfälzischen Löwen und die Wittelsbacher Rauten und bringt somit die Zugehörigkeit der Stadt zur Kurpfalz zum Ausdruck.

[Bearbeiten] Städtepartnerschaften

Wiesloch unterhält mit folgenden Städten Städtepartnerschaften:

Zudem pflegt Wiesloch freundschaftliche Beziehungen mit Győr (Ungarn).

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Theater und Museen

Das Palatin ist das Kulturzentrum Wieslochs. Das Wieslocher Heimatmuseum zeigt Gegenstände aus der Lokalgeschichte.

[Bearbeiten] Musik

Die 1987 im heimischen Jugendzentrum gegründete Band The Busters ist ein erfolgreicher "Musikexport" der Stadt und erfreut sich großer Beliebtheit rund um den Globus. Man hat sich dem Ska verschrieben, einem jamaikanischen Musikstil mit multikulturellen Einflüssen. Auch der traditionelle musikalische Bereich ist in Wiesloch vertreten. So gibt es einen Fanfarenzug, den "Kurpfälzischen Fanfarenzug der Weinstadt Wiesloch e.V." , der sich der altdeutschen Fanfarenmusik verschrieben hat. Auf Naturtonfanfaren und Landsknechtstrommeln werden klassische Musikstücke, die eigens für Fanfaren bearbeitet wurden, gespielt. Auszüge aus Wagners "Tannhäuser" und Dvoraks "Aus der neuen Welt" werden ebenso wie die "Nußknackersuite" von Tschaikowsky dargeboten. Abgerundet wird das Erscheinungsbild durch historische Kostüme und 2x2 Meter große Schwingfahnen mit den kurpfälzischen Wappen.

[Bearbeiten] Bauwerke

Der Freihof, das älteste Gebäude Wieslochs, hat den Dreißigjährigen Krieg und beide Weltkriege überlebt. Die Wieslocher Burg mit Bergfried beherbergt heute die Polizei. Von der ehemaligen Stadtmauer sind der Dörndl, der Sauermillichhaffe und der Runde Eckturm erhalten. Weitere Sehenswürdigkeiten in der Kernstadt sind das alte Rathaus, die Evangelische Stadtkirche mit Fundament- und Mauerresten aus dem 11. Jahrhundert, die Sankt Laurentius-Kirche (Wiesloch) und der jüdische Friedhof.

In Altwiesloch ist die Pankratiuskapelle und in Schatthausen das Schatthäuser Wasserschloss zu nennen. Letzteres befindet sich jedoch im Privatbesitz. Ferner gibt es zwischen Baiertal und Schatthausen den Hohenhardter Hof.

Die Wieslocher Stadtapotheke rühmt sich, die "erste Tankstelle der Welt" zu sein, da im Jahr 1888 Bertha Benz bei ihrer Fahrt von Mannheim nach Pforzheim in Wiesloch der Treibstoff ausging und sie in der Stadtapotheke Benzin kaufte.

Weiterhin sehenswert ist die Altwieslochler "Lechner'sche Mühle", die sich entlang der Baiertaler Straße erstreckt. Sie befindet sich in Privatbesitz, ist jedoch nach Voranmeldung zu besichtigen.

[Bearbeiten] Feldbahn- & Industriemuseum Wiesloch e.V.

Austellungsgelände des Feldbahn- & Industriemuseums Wiesloch e.V.
Austellungsgelände des Feldbahn- & Industriemuseums Wiesloch e.V.

Der Verein Feldbahn- & Industriemuseum Wiesloch e.V. besteht seit 2001 und sammelt historisch wertvolle Schienenfahrzeuge von Feld- und Grubenbahnen in der Spurweite 600mm, um sie - möglichst betriebsfähig - der Nachwelt zu erhalten. Sein Domizil hat der Verein im Feldbahnlokschuppen auf dem ehemaligen Gelände der Tonwaren-Industrie-Wiesloch AG (TIW - AG) in Wiesloch.

Das denkmalgeschützte Lokschuppengebäude mit seinen Rauchfängern für Dampflokomotiven befindet sich noch im Originalzustand seiner Erbauung aus dem Jahre 1905 und ist ein einzigartiges Zeugnis der Industriegeschichte im süddeutschen Raum. Das Museum befindet sich im Aufbau und ist regelmäßig an mehreren Besuchstagen und Sonderveranstaltungen im Jahr für die Öffentlichkeit zugänglich. Das Museum befindet sich „In den Weinäckern“ und liegt verkehrsgünstig nur 10 Geh-Minuten vom DB- und S-Bahnhof Wiesloch-Walldorf entfernt. Mit dem PKW erreicht man es über die neue B 3, Abfahrt Wiesloch-West, danach der Beschilderung Rewe-Frischelager folgend. Kostenlose Parkmöglichkeiten befinden sich vorort.

[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen

Alljährlich findet Ende August/Anfang September das Kurpfälzische Winzerfest in Wiesloch, das zehn Tage lang dauert, statt. Es wird seit 1935 gefeiert. Am ersten Samstag im September feiert man in der Wieslocher Altstadt das Straßenfest ’’Wein und Markt’’. Auch hierbei ist der Kurpfälzische Fanfarenzug der Weinstadt Wiesloch e.V. eine feste Größe und begleitet das Fest während seiner gesamten Dauer mehrmals. Das Fest klingt traditionell mit dem Abschlußfeuerwerk im Stadion unter den Klängen des Fanfarenzugs aus.

Weitere Veranstaltungen:

  • Kurpfälzisches Winzerfest über 1 Woche beginnend am letzten Wochenende im August
  • Großes Wein und Markt Fest am ersten Samstag im September
  • Wochenmarkt (Adenauerplatz), Freitag vormittags
  • Tag der Kirchenmusik, Wochenende nach Ostern um den Sonntag Kantate
  • Wieslocher Mai, Anfang Mai
  • Aktion Ferienspaß, in den Sommerferien
  • Wieslocher Sommer, Anfang Juli
  • Wieslocher Herbst, letzter Sonntag im September
  • Weihnachtsmarkt, früher: Adventswochenenden in den letzten Jahren: die ersten 2 Adventswochen
  • Kerwe in den 4 Stadtteilen

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

Druckmaschinenherstellung, Lebensmittel, zentral, - und Frischelager, eine psychiatrische Fachklinik, Finanzdienstleister sind die Hauptzweige der Wirtschaft. Daneben besitzt Wiesloch eine Großkellerei einer Winzergenossenschaft, den Winzerkeller.

[Bearbeiten] Verkehr

Netzplan der S-Bahn RheinNeckar
Netzplan der S-Bahn RheinNeckar

[Bearbeiten] Straßenverkehr

Wiesloch liegt an der Autobahn A 6 (Anschlussstelle Wiesloch/Rauenberg) und unweit der A 5 (Anschlussstelle Walldorf/Wiesloch) und hat somit direkten Anschluss an die europäischen Fernstraßen E35 und E60.

Ferner liegt die Stadt an den Bundesstraßen B 3 und B 39. Die Entfernung nach Heidelberg beträgt rund 15 km, nach Mannheim rund 30 km.

[Bearbeiten] Öffentlicher Verkehr

Wiesloch verfügt über ein umfangreiches ÖPNV-Angebot.

Der Bahnhof Wiesloch/Walldorf liegt am Westrand des Wieslocher Stadtgebiets an den Bahnstrecken HeidelbergKarlsruhe bzw. Heidelberg – Stuttgart. Es halten Züge des IC- und Regionalverkehrs. Der Bahnhof ist außerdem in das S-Bahn-Netz der S-Bahn Rhein-Neckar integriert, die Linien S3 und S4 stellen halbstündliche Verbindungen in Richtung Heidelberg/Mannheim sowie Bruchsal/Karlsruhe her.

Innerörtliche Anschlüsse bietet das gemeinsam mit der Nachbarstadt Walldorf betriebene Stadtbusnetz mit dreizehn Stadt- und Regionalbuslinien.

Der Nahverkehr im Stadtgebiet und der näheren Umgebung ist in den Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) eingebunden. Von 1901 bis 1980 existierte zudem eine Nebenbahn Wiesloch–Meckesheim/Waldangelloch.

[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen

[Bearbeiten] Medien

Über das lokale Geschehen der Stadt berichtet die in Heidelberg ansässige Rhein-Neckar-Zeitung mit dem Lokalteil für Wiesloch und Walldorf. Außerdem berichtet jeden Donnerstag die "WieWo" über Ereignisse, die in Wiesloch und seinen Ortsteilen passiert sind. Die "Wieslocher Woche" erscheint bei Nussbaum Medien in St.Leon-Rot und ist die Plattform für Vereine, Kirchen, Parteien und sonstigen Institutionen, die sich und ihre Arbeit in Wiesloch lokal präsentieren wollen .

[Bearbeiten] Gerichte, Behörden und Einrichtungen

Amtsgericht Wiesloch mit Jugendarrestanstalt im Hintergrund
Amtsgericht Wiesloch mit Jugendarrestanstalt im Hintergrund

Wiesloch besitzt ein Amtsgericht, das zum Landgerichtsbezirk Heidelberg gehört, und eine Außenstelle des Landratsamts Rhein-Neckar-Kreis. Ferner befindet sich in Wiesloch das PZN, das Psychiatrische Zentrum Nordbadens.

[Bearbeiten] Bildung

Wiesloch hat ein Gymnasium, das Ottheinrich-Gymnasium Wiesloch, eine Realschule, eine Förderschule (Albert-Schweitzer-Schule), eine Hauptschule (Gerbersruhschule) und eine Grund- und Hauptschule (Pestalozzischule). Ferner gibt es vier Grundschulen (Schillerschule, Maria Sibylla Merian-Grundschule, Grundschule Frauenweiler und Grundschule Schatthausen).

Folgende berufsbildende Schulen in Trägerschaft des Rhein-Neckar-Kreises befinden sind in Wiesloch:

  • Hubert-Sternberg-Schule (Gewerbliche Schule, unter anderem mit Technischem und Informationstechnischem Gymnasium)
  • Johann-Philipp-Bronner-Schule (Kaufmännische Schule, unter anderem mit Wirtschaftsgymnasium)
  • Luise-Otto-Peters-Schule (Hauswirtschaftliche Schule)

Darüber hinaus gibt es noch drei Privatschulen, das Abendgymnasium der Volkshochschule, die Abendrealschule der Volkshochschule Südliche Bergstraße und die Tom-Mutters-Schule für Geistigbehinderte.

[Bearbeiten] Sport

Das Stadion an der Parkstraße besteht aus einer Wettkampfbahn Typ B mit Großspielfeld, 400-m-Rundbahn (Kunststoff), Leichtathletik-Segmentflächen (Kunststoff) und einer Stehtribüne für ca. 7.500 Zuschauer.

Mit rund 3500 Mitgliedern ist die TSG Wiesloch einer der größten Vereine in Nordbaden.

Mit rund 800 Mitglieder ist die SpVgg Baiertal der größte Fußballverein der Stadt Wiesloch. Zurzeit spielt Baiertal in der Kreisliga Heidelberg.

[Bearbeiten] Vereine

BIWU e.V. Beschäftigungsinitiative Wiesloch und Umgebung. Die BIWU wurde mit dem Ziel gegründet, Arbeitslosen im Raum Wiesloch bei der (Wieder-) Eingliederung in den Arbeitsmarkt zu helfen. Betroffene werden in verschiedenen Projekten beschäftigt, qualifiziert und sozialpädagogisch betreut.

Wieslocher Tafel e.V. Der Verein Wieslocher Tafel e.V. macht sich zur Aufgabe, verwertungsfähige Nahrungsmittel sowie Gegenstände des unmittelbaren persönlichen Gebrauchs zu sammeln und an bedürftige Personen günstig weiterzugeben.

Deutsches Rotes Kreuz Ortsvereine Wiesloch, Baiertal und Schatthausen.

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Ehrenbürger

Die Stadt Wiesloch hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen:

  • Joseph Bleibimhaus - 27. November 1839
  • Leopold Gerber - 1. Januar 1841
  • Carl Fröhlich - 30. September 1853
  • Sebastian Breitenberger - 27. Oktober 1879
  • Joseph Gayer - 12. Mai 1920 (Ehrenbürger von Baiertal)
  • Johann Kaufmann - 24. November 1920 (Ehrenbürger von Baiertal)
  • Karl Schopp - 1. Oktober 1921
  • Ferdinand Prey - 1. April 1924
  • Emil Holfelder, Fabrikant - 3. November 1952
  • Adolf Pfisterer, Regierungsamtmann a.D. - 11. September 1955
  • Hermann Dürr, Dekan - 30. Januar 1962
  • Ludwig Wagner, Werkmeister a.D. - 8. November 1963
  • Philipp Hilswicht, Bürgermeister a.D. - 29. März 1968
  • Ludwig Schüttler, Bankdirektor - 17. April 1970
  • Georg Steinbrenner, Landrat a.D. - 12. Oktober 1973
  • Heinz Bettinger, Oberbürgermeister a.D. - 30. März 1984
  • Dr. Heinz Schmidt-Rohr, Kinderarzt - 27. November 2005

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt

Sonstige Personen, die mit Wiesloch in Verbindung stehen:

[Bearbeiten] Literatur

  • Erich Keyser (Hrsg.): Badisches Städtebuch; Band IV 2. Stuttgart 1959 (Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages)
  • Stadtverwaltung Wiesloch (Hrsg.): Wiesloch. Beiträge zur Geschichte. 2 Bände. Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher, 2000/2001
  • Ludwig H. Hildebrandt (Bearb.): Mittelalterliche Urkunden über Wiesloch und Walldorf. Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2001

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