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Neckargemünd

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen Deutschlandkarte
Wappen von Neckargemünd
Neckargemünd
Deutschlandkarte, Position von Neckargemünd hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Karlsruhe
Landkreis: Rhein-Neckar-Kreis
Koordinaten: Koordinaten: 49° 24′ N, 8° 48′ O49° 24′ N, 8° 48′ O
Höhe: 127 m ü. NN
Fläche: 26,15 km²
Einwohner: 14.280 (31. Dez. 2005)
Bevölkerungsdichte: 546 Einwohner je km²
Postleitzahl: 69151
Vorwahl: 06223
Kfz-Kennzeichen: HD
Gemeindeschlüssel: 08 2 26 056
Stadtgliederung: 4 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Bahnhofstraße 54
69151 Neckargemünd
Webpräsenz:
Bürgermeister: Horst Althoff

Neckargemünd ist eine Stadt am Neckar, 10 km flussaufwärts von Heidelberg im Bundesland Baden-Württemberg, Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

Die Stadt liegt an der namensgebenden Mündung der Elsenz in den Neckar, am Fuße des Hollmuth, umgeben von den Ausläufern des südwestlichen Odenwaldes in 124 bis 298 Meter Höhe.

Lage der Gemeinde im Rhein-Neckar-Kreis
Lage der Gemeinde im Rhein-Neckar-Kreis

[Bearbeiten] Nachbargemeinden

Das Stadtgebiet grenzt im Westen an Heidelberg im Nordwesten an Schönau (Odenwald) im Nordosten an Neckarsteinach und im Osten an Schönbrunn und Lobbach. Südlich von Neckargemünd liegt Wiesenbach (Baden), im Südwesten Bammental.

[Bearbeiten] Stadtgliederung

Neben dem Hauptort besteht das Stadtgebiet aus den Stadtteilen Kleingemünd, Waldhilsbach, Dilsberg und Mückenloch. Zu Dilsberg gehören die Ortsteile Neuhof, Dilsbergerhof und Rainbach. Zu Mückenloch gehört der Ortsteil Neckarhäuserhof.

[Bearbeiten] Geschichte

Neckargemünd an der Mündung der Elsenz in den Neckar
Neckargemünd an der Mündung der Elsenz in den Neckar

Erstmalig 988 unter dem Namen "Gmundi" urkundlich erwähnt, erhob König Heinrich VII. die Siedlung um 1230 zur freien Reichsstadt. Diesen Status verlor die Stadt 1395 durch die Eingliederung ins pfälzische Territorium wieder. 1466 erhielt die Stadt das Marktrecht, das 1544 erweitert wurde. 1566 wurde die Stadt wie die gesamte Pfalz protestantisch.

In den folgenden Jahrhunderten wurde die Stadt immer wieder von fremden Truppen besetzt. Während des Dreißigjährigen Krieges ist es 1622 das Heer der Katholischen Liga unter Tilly. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg wird die Stadt von französischen Truppen besetzt, 1799 sind es französische Revolutionstruppen und 1814–1819 steht russisches Militär in der Stadt. 1849 schließlich sind preußische Verbände hier.

1803/1806 kam Neckargemünd zu Baden. Durch die Badische Gemeindeordnung verlor Neckargemünd 1831 alle ehemaligen kaiserlichen Privilegien. Durch die Eröffnung der Neckartalbahn wurde die Stadt 1878 ans Schienennetz angeschlossen. Es folgt 1914 eine Straßenbahnverbindung nach Heidelberg. 1938 wurde eine große Straßenbrücke über den Neckar eingeweiht, die aber schon, wie die anderen Übergänge über den Fluss auch, im Frühjahr 1945 von deutschen Pionieren gesprengt wurde. Dennoch nahmen zwei Tage später amerikanische Truppen die Stadt ein.

Im Jahr 1967 wurde der Grundstein für das Rehabilitationszentrum für Kinder und Jugendliche gelegt.

[Bearbeiten] Eingemeindungen

  • Dilsberg (1973) - kleiner Ort mit historischem Kern und mittelalterlicher Burgruine
  • Waldhilsbach (1974)
  • Mückenloch (1975)

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 24 Sitze. Seit der Wahl 2004 verteilen sich die Mandate wie folgt:

Stimmberechtigter Vorsitzender ist der Bürgermeister Horst Althoff (CDU).

[Bearbeiten] Wappen

Die Blasonierung des Wappens lautet: In Gold ein rot bewehrter und rot bezungter schwarzer Adler, belegt mit einem silbernen Brustschild, worin ein blauer Reichsapfel mit goldenem Kreuz und goldenem Beschlag.

Bereits ein Siegel aus dem Jahr 1359 zeigte den für eine Reichsstadt typischen Reichsadler. Das Wappen in seiner heutigen Form ist erstmals 1645 in Merians Topographia Palatinatus Rheni zu sehen. Die Flagge ist Schwarz-Gelb.

[Bearbeiten] Städtepartnerschaften

Städtepartnerschaften bestehen mit

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

Griechische Weinstube
Griechische Weinstube
Stadttor
Stadttor

In der Altstadt von Neckargemünd, die sich vom Neckartal den Hang hinaufzieht, findet man verschiedenste Sehenswürdigkeiten. Außer den Hauptverkehrsstraßen Hauptstraße und Neckarstraße, die in jeweils nur einer Verkehrsrichtung durch die Altstadt führen, gibt es zahlreiche kleine Gassen mit vielen Fachwerkhäusern. Besonders erwähnenswert ist die sehr enge Kleppergasse, die direkt an der Rückseite der ehemaligen Stadtmauer verläuft.

Am Neckarufer steht die Evangelische Pfarrkirche, die auf den Grundmauern einer im 12./13. Jahrhundert erbauten Vorgängerkirche im spätgotischen Stil errichtet wurde. Die Katholische Pfarrkirche St. Johannes Nepomuk findet man am höher gelegenen Marktplatz. Das heutige Gebäude im neuromanischen Stil wurde 1894/96 erbaut. In der Nähe befindet sich auch die ehemalige lutherische Kirche, die 1770/71 im klassizistischen Stil errichtet wurde. 1821 an die Stadt verkauft, wurde sie bis 1984 als Rathaus genutzt.

In dem an der Neckarstraße gelegenen weitläufigen Menzerpark steht die Villa Menzer. Sie wurde 1892 erbaut und war Wohnhaus von Julius Menzer (1846-1917). Derzeit werden Villa und im Park aufgestellte Container behelfsweise als Gymnasium genutzt. Julius Menzer war Besitzer einer Weingroßhandlung und führte als erster griechische Weine nach Deutschland ein. Etwas weiter unten in der Neckarstraße steht die von Menzer geschaffene Griechische Weinstube "Zur Stadt Athen".

Neben der Weinstube und im Herzen der Altstadt stand das Hotel "Ritter", ein ehemaliges Jagdschloss aus dem Jahr 1286. Es fiel in der Nacht auf den 10. Januar 2003 einem Brand zum Opfer. Für den Wiederaufbau dieses historischen Bauwerkes wurde leider kein Investor gefunden, woraufhin die Stadt im Juli 2006 den Abriss der Ruine beschloss.

Daneben findet sich der Prinz Carl, ein ehemaliges Gasthaus mit Brauerei aus dem 16. bis 18. Jahrhundert. Heute werden seine Räume von der Musikschule und der Volkshochschule Neckargemünd genutzt.

Am Ende der Altstadt und am Anfang des Wiesenbachertal steht das Stadttor, das 1788 zu Ehren des Kurfürsten Karl Theodor erbaut wurde.

Nur noch die Grundmauern sind von Burg Reichenstein auf dem Neckargemünder Hausberg "Hollmuth" zu sehen. Sie wurde Ende des 14. Jahrhundert aufgegeben und ist seitdem verfallen.

[Bearbeiten] Jugend

Seit 1990 gibt es in der Dilsberger Straße den Jugendtreff "Altes E-Werk", der unter Regie des Stadtjugendrings Neckargemünd mit unterschiedlichen kulturellen Angeboten und Veranstaltungen Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene anspricht.

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten] Verkehr

Netzplan der S-Bahn RheinNeckar
Netzplan der S-Bahn RheinNeckar

Ab dem Bahnhof sowie dem Haltepunkt Neckargemünd-Altstadt fahren die Linien S1 und S2 der S-Bahn RheinNeckar halbstündlich entlang des Neckars in die Richtungen Eberbach/Mosbach und Heidelberg/Mannheim.

Neckargemünd ist in das Busverkehrsnetz der RNV eingebunden. Die Buslinie 35 verkehrt werktäglich im 20-Minuten-Takt zwischen Heidelberg und der Endhaltestelle am Bildungszentrum der SRH-Gruppe im Wiesenbacher Tal.

Über weitere Buslinien sowie Ruftaxen im Rahmen des RNV ist Neckargemünd mit kleineren Ortschaften des Neckartals und des Odenwaldes verbunden.

Durch den Ort führen die Bundesstraßen B 37 und B 45. Über Heidelberg sind die Bundesautobahnen 5 und 656 zu erreichen.

[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen

Die Stadt ist Sitz des Kirchenbezirks Neckargemünd der Evangelischen Landeskirche in Baden.

Neckargemünd betreibt im Neckartal ein Terrassenfreibad mit Springerbecken, 50-Meter-Bahn (Olympiabecken), Nichtschwimmerbecken mit Rutsche sowie einem Babyplanschbecken. Das Freibad wird nach der Badesaison 2007 saniert. Dabei wird nach Beschluss des Gemeinderates in einer Kombilösung das Olympiabecken mit dem Springerbecken in ein Naturbad verwandelt. Das Nichtschwimmerbecken wird ebenfalls saniert und erhält eine neue Chloraufbereitungsanlage.

[Bearbeiten] Bildung

In Neckargemünd gibt es drei Grundschulen, eine Förderschule, eine Hauptschule mit Werkrealschule, ein Schulzentrum mit Realschule und Gymnasium sowie eine staatliche Schule für Hör- und Sprachgeschädigte.

Das Schulzentrum brannte am 2. Juni 2003 fast vollständig aus, der Unterricht ist jetzt für längere Zeit in andere Gebäude und Behelfscontainer ausgelagert worden. Nach zwei Jahren zäher Verhandlungen wird nun an gleicher Stelle ein modernes, für den Ganztagesbetrieb gerüstetes Schulzentrum entstehen, das nach den Planungen zum Schuljahresbeginn 2007/2008 bezugsfertig sein wird.

Die SRH-Gruppe unterhält in einem großen Rehabilitations-Zentrum mit Fachkrankenhaus ein Berufsbildungswerk sowie die Stephen-Hawking-Schule (SHS), das Leonardo da Vinci Gymnasium und zur unterrichtlichen Versorgung der Schüler in der Fachklinik eine Schule für Kranke, alle drei unter dem Dach der SRH-Schulen-gGmbH. Die SHS ist eine Heimsonderschule für körperbehinderte Kinder und Jugendliche. Angeboten werden dort acht elementare Schularten des baden-württembergische Schulsystems vom Primarbereich bis zum Abitur; das Gymnasium und die Realschule der SHS sind gleichzeitig staatlich anerkannte Privatschulen, in denen der Unterricht integrativ stattfindet. Das Leonardo da Vinci Gymnasium ist eine im Aufbau befindliche private Schule für hochbegabte Kinder und Jugendliche in Trägerschaft der SRH.

Außerdem gibt es eine freie aktive Montessori-Schule.

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Literatur

  • Wüst, Günther: Tausend Jahre Neckargemünd 988-1988. Beiträge zur Geschichte einer Neckartalsgemeinde. Neckargemünd, 1988.
  • Busse, Hermann Eris: Heidelberg und das Neckartal. Badische Heimat; Zeitschrift für Volkskunde, Heimat-, Natur- und Denkmalschutz. Freiburg im Breisgau 26. Jhg. 1939, Seite 417 Neckargemünd im 16. und 17. Jahrhundert

[Bearbeiten] Weblinks

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