UEFA-Pokal
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Der UEFA-Pokal (englisch sowie in der Schweiz und Österreich: UEFA-Cup) ist neben der UEFA Champions League einer der beiden derzeit ausgetragenen Europapokal-Wettbewerbe des europäischen Fußballverbandes UEFA. Auswahlmannschaften europäischer Städte spielten seit Mai 1955 um den Messepokal, aus dem 1971 der heute als UEFA-Pokal bekannte Wettbewerb für europäische Vereinsmannschaften hervorging.
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[Bearbeiten] Teilnehmende Mannschaften
Zur Teilnahme am UEFA-Pokal ist ein erfolgreiches Abschneiden in der nationalen Meisterschaft erforderlich. Die besten Mannschaften der nationalen Fußballverbände nehmen an der UEFA Champions League (umgangssprachlich auch als Königsklasse bezeichnet) teil, während die folgenden Mannschaften für den UEFA-Pokal qualifiziert sind. Wie viele Mannschaften zum einen für die Champions League und im folgenden für den UEFA-Pokal zugelassen sind, hängt von der Spielstärke der jeweiligen Liga ab, welche die UEFA in der UEFA-Fünfjahreswertung ermittelt. Dort werden die Erfolge der teilnehmenden Mannschaften erfasst und mit Punkten dem jeweils zuständigen nationalen Fußballverband gutgeschrieben. Die Zahl der Punkte wird durch die Zahl der am Europapokal und der an der Europapokal-Qualifikation teilnehmenden Mannschaften dividiert. Die Gutschriften erfolgen dabei über die Spieljahre hinaus fortlaufend, berücksichtigen aber immer nur die Europapokalwettbewerbe (Champions League und UEFA-Pokal) der vergangenen fünf Jahre.
So ergibt sich für jeden nationalen Fußballverband eine Summe von Punkten, die in einer Tabelle festgehalten wird. Die drei Bestplazierten (derzeit Spanien, England und Italien) stellen jeweils zwei Mannschaften, die direkt für die UEFA Champions League qualifiziert sind. Zwei weitere können sich für selbige qualifizieren, und wiederum zwei Mannschaften aus der Meisterschaft sowie der Pokalsieger qualifizieren sich für den UEFA-Pokal. Schlechter positionierte Länder büßen UEFA-Pokal-Plätze ein und müssen mitunter durch einen Qualifikationswettbewerb.
In Deutschland qualifizieren sich derzeit der Meister sowie der Vize-Meister direkt für die UEFA Champions League, während der BL-Dritte sich dafür erst in einem Qualifikationsspiel (3. und letzte Runde des Qualifikationswettbewerbs) durchsetzen muss.
Unterliegt er, nimmt er wie die Mannschaften auf den Plätzen 4 und 5 sowie der DFB-Pokalsieger am UEFA-Pokal teil. Hat sich der DFB-Pokalsieger bereits durch die Platzierung in der Bundesliga für den UEFA-Pokal qualifiziert, rückt der Tabellensechste nach. Ist der DFB-Pokalsieger für die UEFA Champions League qualifiziert, darf die im Pokalfinale unterlegene Mannschaft - unabhängig von der Ligazugehörigkeit - am UEFA-Pokal teilnehmen.
Für die bestplazierte Mannschaft hinter den UEFA-Pokal-Qualifikanten besteht schließlich noch die Möglichkeit, sich über den UEFA Intertoto Cup zu qualifizieren. Eher theoretisch sind dagegen die Chancen in einem Losverfahren für die fairsten Mannschaften aller UEFA-Länder.
[Bearbeiten] Spielmodus
2004/05 wurde das Format geändert und zum ersten Mal eine Gruppenphase eingeführt. Nach zwei Qualifikationsrunden bestreiten 80 Mannschaften in Hin- und Rückspiel die erste Runde, ehe die 40 siegreichen Teams anschließend die Gruppenphase austragen. Dabei gibt es acht Gruppen mit jeweils fünf Mannschaften. Jede Mannschaft muss vier Begegnungen absolvieren, zwei zu Hause und zwei auswärts.
Die drei Erstplatzierten jeder Gruppe bestreiten mit den acht Dritten der UEFA-Champions-League-Gruppenphase die Runde der letzten 32 ("Sechzehntelfinale"). Ab diesem Zeitpunkt geht es wieder mit den traditionellen Hin- und Rückspielen weiter. Das Sechzehntelfinale wird dabei so ausgelost, dass die Sieger der Gruppenphase auf die Drittplazierten der nicht eigenen Gruppe treffen und die Gruppenzweitplazierten auf die acht Drittplazierten der UEFA-Champions-League-Gruppenphase. Mannschaften aus dem gleichen Fußballverband dürfen dabei nicht gegeneinander spielen. Die Gruppensieger und die Zweitplazierten haben in dieser Runde im Rückspiel Heimrecht. Ab dem Achtelfinale gibt es bei den Auslosungen keine Beschränkungen mehr.
Seit 1998 wird der Sieger des UEFA-Pokals in einem einzigen Endspiel (zuvor gab es auch hier Hin- und Rückspiele) ermittelt. Dem Gewinner gebührt der UEFA-Pokal und eine stattliche Gewinnprämie. Neben der sportlichen Reputation ist der UEFA-Pokal für die teilnehmenden Vereine auf Grund der Fernsehgelder lukrativ.
Siehe auch: Teilnahmen deutscher Mannschaften am UEFA-Pokal
[Bearbeiten] Messepokal-Sieger 1955 bis 1971
siehe Hauptartikel: Messepokal
- 1955/58 FC Barcelona
- 1958/60 FC Barcelona
- 1960/61 AS Rom
- 1961/62 FC Valencia
- 1962/63 FC Valencia
- 1963/64 Real Saragossa
- 1964/65 Ferencváros Budapest
- 1965/66 FC Barcelona
- 1966/67 Dinamo Zagreb
- 1967/68 Leeds United
- 1968/69 Newcastle United
- 1969/70 FC Arsenal
- 1970/71 Leeds United
[Bearbeiten] Endspiele des UEFA-Pokals seit 1972
Bis einschließlich der Saison 1996/97 wurde der UEFA-Pokal-Sieger in Hin- und Rückspiel ermittelt. Dabei gewann dreimal eine Mannschaft den Pokal aufgrund der mehr geschossenen Auswärtstore (Juventus Turin 1977, Eintracht Frankfurt 1980, Ajax Amsterdam 1992), viermal wurde der Sieger erst im Elfmeterschießen gefunden (Tottenham Hotspur 1984 4:3 gegen RSC Anderlecht, Bayer 04 Leverkusen 1988 3:2 gegen Espanyol Barcelona, FC Schalke 04 1997 4:1 gegen Inter Mailand, Galatasaray Istanbul 2000 4:1 gegen den FC Arsenal).
Das Finale 2001 wurde durch Golden Goal für den FC Liverpool entschieden, jenes 2003 durch Silver Goal für den FC Porto.
Das Finale des UEFA-Pokals 1973 zwischen Borussia Mönchengladbach und dem FC Liverpool musste am 9. Mai wegen Regens abgebrochen werden. Es wurde einen Tag später wiederholt.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Liste der Europapokalsieger
- Europapokal der Pokalsieger
- UEFA Women's Cup - UEFA-Pokalwettbewerb der Frauen
[Bearbeiten] Weblinks
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