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Bayer 04 Leverkusen

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Bayer 04 Leverkusen
Logo
Voller Name Turn- und Sportverein
Bayer 04 Leverkusen e.V.
Spitzname(n) Die Werkself
SVB
Bayer 04
Der Bayer
Gegründet 15. Juni 1904
Stadion BayArena
Plätze 22.500
Präsident Wolfgang Holzhäuser
Trainer Michael Skibbe
Adresse Bismarckstr. 122-124
51373 Leverkusen
Homepage www.bayer04.de
Liga Fußball-Bundesliga
2005/06 5. Platz
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Heim
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Auswärts

Der Turn- und Sportverein Bayer 04 Leverkusen e.V. ist ein Werksklub aus Leverkusen und ist mit rund 11.000 Mitgliedern (Stand: Januar 2006) einer der mitgliederstärksten Sportvereine von Nordrhein-Westfalen. Er wurde am 15. Juni 1904 unter dem Namen Turn- und Spielverein 1904 der Farbenfabrik vormals Friedrich Bayer Co. Leverkusen als Betriebssportverein gegründet. Der Verein in seiner heutigen Struktur entstand durch eine 1984 vollzogene Fusion der Sportvereinigung Bayer 04 Leverkusen und des Turn- und Spielvereins Bayer 04 Leverkusen. Die Vereinsfarben sind schwarz-rot.

In insgesamt 15 Abteilungen deckt der Verein ein breites sportliches Spektrum vom Jugend- und Breitensport bis zum Spitzensport ab. Die Abteilungen sind Basketball, Behindertensport, Boxen, Eissport, Faustball, Fechten/Mehrkampf, Freizeit- und Breitensport, Fußball, Handball, Judo, Kinder- und Jugendsport, Leichtathletik, Turnen , Volleyball und Cheerleader. Die Volleyballerinnen spielen in der 1. Bundesliga.

Der bekannteste Teil des Vereins ist die Profi-Fußballabteilung. Sie wird von der vereinseigenen Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH betrieben, deren Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser ist. Die Mannschaft stieg 1979 in die 1. Fußball-Bundesliga auf und ist seitdem ohne Unterbrechung in der höchsten deutschen Spielklasse aktiv. Die größten Erfolge waren der UEFA-Cup-Sieg 1988 und der Gewinn des DFB-Pokals 1993. Dadurch, dass die Mannschaft in den vergangenen Jahren in zahlreichen Wettbewerben den zweiten Platz belegte, haftet ihr das Image des "Ewigen Zweiten" an.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gründung

Am 27. November 1903 schrieb Wilhelm Hauschild einen von 170 Arbeitern des Bayer-Konzerns unterzeichneten Brief an die Firmenleitung, mit der Bitte einen konzerneigenen Sportverein zu gründen. Das Unternehmen willigte ein und so kam es am 15. Juni 1904 zur Gründung des Turn- und Spielverein 1904 der Farbenfabrik vormals Friedrich Bayer Co. Leverkusen. Erster Vorsitzender des Vereins wurde Major a.D. Albert Mandel, der seit 1903 Wohlfahrtsdirektor im Bayerwerk war.

Am 31. Mai 1907 wurde eine separate Fußballabteilung gegründet. In der damaligen deutschen Sportgesellschaft herrschte eine Feindseligkeit zwischen Turnern und Vertretern anderer Sportarten, was eventuell mit dazu beitrug, dass die Fußballer sich zusammen mit den Handballern, Leichtathleten, Boxern und Faustballspieler ab dem 8. Juni 1928 vom Rest des Vereins abspalteten. Von da an gab es den TuS 04, in welchem sich die Turner organisierten und die Sportvereinigung Bayer 04 Leverkusen, welcher die anderen Sportarten angehörten. Da die Sportvereinigung die traditionellen Klubfarben Rot und Schwarz übernahm, änderten die Turner ihre Farben in Blau und Gelb.

Ende der Zwanziger und Anfang der Dreißiger Jahre spielten Leverkusens Fußballer ausschließlich in der dritten und vierten Liga, bis es ihnen 1936 gelang, die 2. Liga zu erreichen. In diesem Jahr trugen die Spieler anlässlich eines Aufstiegsspiels gegen Solingen 95 erstmals das Bayer-Kreuz auf ihren Trikots. 1951 erreichte der Verein seine erste Teilnahme in der damals höchsten deutschen Spielklasse, der Oberliga West, in der sie bis zu ihrem Abstieg 1956 verblieben. Im Jahr 1962, dem Vorjahr der Gründung der professionell betriebenen 1. Fußball-Bundesliga, stieg Leverkusen wieder in die höchste Spielklasse auf. Aus der Oberliga West wurden der 1. FC Köln, Borussia Dortmund, Preußen Münster, Schalke 04 und der Meidericher SV (heute MSV Duisburg) für die 1. Bundesliga ausgewählt. Die restlichen Teams, zu denen auch Leverkusen zählte, bildeten mit den besten Vereinen der 2. Oberliga West die Regionalliga West, die zu dem Zeitpunkt zweithöchste deutsche Spielklasse.

Regionalliga

Der Leverkusener Mannschaft bereitete es zunächst Mühe, in der neuen Liga Fuß zu fassen, so dass sie in den Anfangsjahren stets im Tabellenkeller anzutreffen war. In der Saison 1967/68 wurden sie erstmals Meister der Regionalliga West, belegten aber in der Aufstiegsrunde nur den 2. Platz, und mussten infolgedessen dem Erstplatzierten, Kickers Offenbach, den Vortritt lassen, in die 1. Bundesliga aufzusteigen. Allerdings konnte die Mannschaft an diesem Aufwärtstrend nicht festhalten und stieg in der Saison 1972/73 aus der Regionalliga West ab.

Zweite Bundesliga

In der Saison 1975/76 stieg Leverkusen wieder in die zweithöchste deutsche Spielklasse auf. Dies war mittlerweile die 1974 ins Leben gerufene ebenfalls professionelle 2. Fußball-Bundesliga, die zu jenem Zeitpunkt noch zweigleisig war und in eine Süd- und eine Nordstaffel aufgeteilt war. Erwartungsgemäß kämpfte man in der ersten Saison gegen den Abstieg und beendete das Jahr auf dem 15. Tabellenplatz, der in der damals noch 20 Mannschaften zählenden Liga den Klassenerhalt bedeutete. In den folgenden Jahren konnte sich Bayer 04 Leverkusen kontinuierlich steigern und wurde 1979 Meister der 2. Bundesliga Nord, nachdem sie am dritten Spieltag die Tabellenführung übernommen hatten und nicht mehr abgaben. Dieser Triumph brachte den lang ersehnten Aufstieg in die 1. Bundesliga mit sich. Meistertrainer war Willibert Kremer, der Leverkusen 1976 übernommen hatte und am 22. November 1981 entlassen wurde. Zum Aufstiegskader gehörten auch bekannte Spieler wie Jürgen Gelsdorf oder Thomas Hörster, die nach ihrer aktiven Karriere bei Leverkusen auch als Trainer in Erscheinung treten sollten.

Bundesligaaufstieg und Erfolge

In den ersten Jahren Erstligazugehörigkeit konnte Leverkusen nicht viel erreichen und kämpfte Jahr für Jahr gegen den Abstieg, der besonders in der Spielzeit 1981/82 bedrohlich nahe kam und nur durch zwei Relegationsspiele gegen den Aufstiegsaspiranten aus der 2. Bundesliga, Kickers Offenbach, abgewendet werden konnte. 1984 wurden die beiden geteilten Bayer-Sportvereine nach über einem halben Jahrhundert wieder zu einem Verein zusammengefügt. Fortan nannte sich der Club TSV Bayer 04 Leverkusen e.V.. Während die offiziellen Klubfarben in Rot-Weiß geändert wurden, blieb die Fußballabteilung bei Rot-Schwarz.

Mit der Besetzung des Traineramts durch Erich Ribbeck ab 1985 gelang es der Mannschaft sich in der oberen Tabellenhälfte zu etablieren. Die Spielzeit 1985/86 schloss die Werkself mit dem 6. Tabellenplatz ab, der ihnen erstmals die Teilnahme am UEFA-Cup sicherte, was vor allem herausragenden Spielern wie dem populären Südkoreaner Cha Bum-kun zu verdanken war, dem in dieser Saison 17 Tore gelangen. In die Ära Ribbeck fällt mit dem UEFA-Pokalsieg 1988 auch der größte Vereinserfolg Bayer Leverkusens. Nachdem man im Halbfinale den SV Werder Bremen mit 1:0 und 0:0 aus dem Wettbewerb geworfen hatte, traf man im Finale auf den spanischen Vertreter Espanyol Barcelona. Das Hinspiel ging am 4. Mai im Sarria-Stadion zu Barcelona mit 0:3 verloren, woraufhin schon viele ihre Hoffnungen auf den ersten internationalen Titelgewinn begruben. Im Rückspiel am 18. Mai gewann Leverkusen aber ebenfalls mit 3:0 und konnte auch das nachfolgende Elfmeterschießen mit 3:2 für sich entscheiden. Mit dem brasilianischen Nationalspieler Tita verließ ein wertvoller Spieler den Verein, als er nach dem Titelgewinn einen besseren Vertrag forderte, welcher ihm aber verwehrt blieb. Auch Erich Ribbeck, dessen Vertrag auslief, verließ den Verein. Im gleichen Jahr wurde Reiner Calmund Manager des Vereins, was als wichtige Entwicklung des Vereins angesehen wird, da Calmund in den folgenden Jahren am weiteren Erfolg Leverkusens entscheidenden Anteil haben sollte.

Nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 gelang es Reiner Calmund die ostdeutschen Nationalspieler Ulf Kirsten, Andreas Thom und Jens Melzig unter Vertrag zu nehmen. Darüber hinaus intensivierte Calmund Leverkusens Kontakt zu Juan Figer, einem einflussreichen brasilianischen Spieleragenten. Dadurch war es in den folgenden Jahren möglich, zahlreiche brasilianische Stars wie Jorginho oder Paulo Sergio zu verpflichten. Zudem schlossen sich charismatische Spieler wie Bernd Schuster und Rudi Völler dem Verein an, was dessen Popularität und Beliebtheit steigerte.

Mit Christian Wörns und Andreas Thom befanden sich zwei Leverkusener im Kader der deutschen Nationalmannschaft für die Fußball-Europameisterschaft 1992 in Schweden.

1993 gewann Leverkusen das DFB-Pokalfinale gegen die Amateure von Hertha BSC Berlin mit einem 1:0 durch einen Treffer des Torschützenkönigs der gleichen Saison, Ulf Kirsten. Durch den Sieg des Hallen Masters 1994 in Dortmund wurde Bayer Leverkusen in diesem Jahr Deutscher Hallenmeister.

In eben dieser Saison verpflichtete Leverkusen erneut Erich Ribbeck als Trainer, um an die erfolgreiche Zeit Ende der 1980er Jahre anzuknüpfen. Trotz großer Namen wie Rudi Völler, Ulf Kirsten und Bernd Schuster kämpfte das Team den gesamten Saisonverlauf über gegen den Abstieg. Noch während der Saison wurde Erich Ribbeck entlassen und durch Interimscoach Peter Hermann ersetzt, der das Team bis zum Saisonende betreute. Am letzten Spieltag kam es im Ulrich-Haberland-Stadion zu einem wahren Endspiel zwischen Bayer Leverkusen und den Gästen des 1. FC Kaiserslautern. Pavel Kukas Führungstreffer in der 58. Minute konnte Markus Münch in der 82. Minute zum 1:1-Endstand ausgleichen, was zur Folge hatte, dass Kaiserslautern erstmals in seiner Geschichte den Gang in die zweite Liga antreten musste und Leverkusen die Saison auf dem 14. Platz beendete.

Etablierung an der Spitze

Bayer Leverkusen-Logojet von LTU
Bayer Leverkusen-Logojet von LTU

Nach der verkorksten Saison 1995/96 wurde Christoph Daum, der bereits Erfolge mit dem 1. FC Köln, dem VfB Stuttgart und dem türkischen Verein Besiktas Istanbul vorzuweisen hatte, als Cheftrainer verpflichtet. Er änderte das Spielsystem und ließ fortan technisch hochwertigen Offensivfußball praktizieren, was zum Erfolg führte. Leverkusen wurde mit 2 Punkten Rückstand auf den FC Bayern München Vize-Meister. Dies sollte in der Ära Daum noch zwei weitere Male gelingen, nämlich 1999 und 2000. Unter Daum stießen bekannte Spieler wie Lucio, Emerson, Zé Roberto und Michael Ballack zum Verein. Seit 1. April 1999 ist die Fußballabteilung in die Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH ausgegliedert. Im Oktober 2000 kam es zur Entlassung Christoph Daums, nachdem diesem aufgrund einer freiwillig abgegebenen Haarprobe der Konsum von Kokain nachgewiesen wurde. Daum galt zum damaligen Zeitpunkt als heißer Kandidat auf den Posten des Bundestrainers und sollte den vorerst nur vorübergehend als Teamchef fungierenden Rudi Völler nach Beendigung des Vertrages bei Leverkusen als Nationaltrainer beerben. Durch diese Kokain-Affäre war diese Planung allerdings hinfällig, da er trotz eines Freispruchs als nicht mehr tragbar galt. Der ehemalige Bundestrainer Berti Vogts übernahm die sportliche Leitung in Leverkusen, wurde allerdings am Ende der Saison entlassen. Leverkusen belegte einen enttäuschenden 4. Platz.

Am 1. Juli 2001 übernahm Klaus Toppmöller den Trainerposten in Leverkusen. Es sollte eine der erfolgreichsten Spielzeiten der Vereinsgeschichte werden. Leverkusen spielte bis zum Ende der Saison um die Meisterschaft mit und lieferte sich mit Bayern München und Borussia Dortmund einen erbitterten Kampf um die Spitze. Schließlich wurden sie Vize-Meister, da man in den letzten drei Spielen nur einen Sieg holen konnte und somit von Borussia Dortmund als Tabellenführer abgelöst wurde. Im DFB-Pokal erreichte die Mannschaft das Finale, unterlag dem Vorjahressieger Schalke 04 allerdings mit 2:4. Auch in der Champions League, für die sich Leverkusen vor der Saison erst qualifizieren musste, entwickelten sie sich überraschenderweise zu einem Favoriten, indem sie klangvolle Namen wie Juventus Turin, Deportivo La Coruna oder den FC Liverpool mitunter deutlich schlugen. Durch zwei Unentschieden im Halbfinale gegen Manchester United zog man erstmals in der Vereinsgeschichte in das Finale der Champions-League ein, als erste Mannschaft überhaupt, die noch keinen nationalen Meistertitel gewonnen hatte. Dort traf man auf Rekordsieger Real Madrid . Durch die 1:2-Niederlage in Glasgow war auch dieser zum Greifen nahe Titel verloren, so dass Leverkusen die Saison trotz sehr attraktivem und sehenswertem Fußball mit drei zweiten Plätzen beendete. Nichts desto trotz wurde Klaus Toppmöller von deutschen Sportjournalisten zum „Trainer des Jahres“ gewählt. Leverkusen wurde eingeladen, der G-14 beizutreten, einer Vereinigung bedeutender Fußballclubs Europas.

Fastabstieg und Gegenwart

Nach Bayers Erfolgen 2002 und der gelungenen Weltmeisterschaft des deutschen Teams, zu dem auch fünf Bayer-Akteure gehörten (Hans-Jörg Butt, Michael Ballack, Oliver Neuville, Carsten Ramelow und Bernd Schneider), wurden viele Führungsspieler abgeworben. Besonders der Verlust Michael Ballacks und Ze Robertos, die zu Ligakonkurrent Bayern München wechselten, schmerzte und war kaum zu überwinden, da ambitionierte Neuzugänge wie Jan Simak, Hanno Balitsch oder der Brasilianer Cris den Erwartungen nicht gerecht werden konnten. So geriet Leverkusen nach schlechtem Saisonstart seit langem wieder in die Abstiegsregion, was am 16. Februar 2003 zur Entlassung Klaus Toppmöllers führte. Amateurtrainer Thomas Hörster sollte ihn ersetzen, doch auch unter seiner Führung blieb der Erfolg aus. Nachdem er nach der 1:4-Niederlage am 32. Spieltag gegen den Hamburger SV nicht mehr an den Klassenerhalt glaubte, wurde er von Klaus Augenthaler abgelöst, der die Mannschaft eigentlich erst in der nächsten Saison übernehmen sollte. In den letzten beiden Spielen gelangen zwei Siege gegen TSV 1860 München und den 1. FC Nürnberg, woraufhin Leverkusen noch den sicheren 15. Tabellenplatz erreichte.

Am 30. Juni 2004 trat Reiner Calmund als langjähriger Geschäftsführer des Vereins zurück, womit Leverkusen eine seiner schillernden Persönlichkeiten verlor. Am Tag darauf wurde Wolfgang Holzhäuser sein Nachfolger.

Unter Augenthalers Führung erlebte die Mannschaft wieder einen Aufschwung und konnte durch wichtige Siege den dritten Tabellenplatz fixieren und sich für die Champions-League qualifizieren. Dort überstanden sie in der Saison 2004/05 in einer Gruppe mit Real Madrid, AS Roma und Dynamo Kiew die Gruppenphase als Tabellenerster, scheiterten jedoch im Achtelfinale am späteren Champions-League-Sieger aus Liverpool. Die Saison beendete die Mannschaft mit den 6. Tabellenplatz, konnte sich aber - da die beiden Pokalfinalisten Bayern München und Schalke 04 durch höhere Platzierungen in der Liga schon international vertreten waren - für den UEFA-Cup qualifizieren.

Im März 2006 ermittelte die Kölner Staatsanwaltschaft gegen Calmund, der mit veruntreuten Konzerngeldern den Klassenerhalt des TSV Bayer 04 Leverkusen in der Saison 2002/03 erkauft haben soll. Die Ermittlungen wurden jedoch im April eingestellt.

Die Mannschaft startete schwach in die Saison 2005/06 und nach dem überraschenden Aus in der 1. Runde des UEFA-Cups gegen ZSKA Sofia und dem unerwartet schlechten Tabellenplatz wurde Augenthaler entlassen. Sportdirektor Rudi Völler wirkte für fünf Spieltage als Interimscoach, ehe Michael Skibbe zum neuen Trainer ernannt wurde. Anfangs erbrachte er mit seiner Mannschaft nur mäßige Leistungen, jedoch gelang ihm in der Rückrunde mit der Mannschaft der Durchbruch, wodurch Leverkusen mit einer Siegesserie von 7 Spielen zum zweitbesten Team der Rückrunde avancierte und sich am Ende durch den 5. Tabellenplatz für den UEFA-Cup qualifizieren konnte. Skibbe konnte durch viele junge Leistungsträger und dem erfolgreichen Torjäger Dimitar Berbatov (dem 21 Tore in der Saison gelangen) eine starke Mannschaft bilden.

Stadion

Innenansicht der BayArena
Innenansicht der BayArena

Heimstätte der Bayer-04-Fußballer ist die BayArena. Die Gesamtkapazität beträgt 22.500 Sitzplätze, der Gästebereich bietet 2.500 Zuschauern Platz. Das Stadion ist komplett überdacht und bietet dem Fan großen Komfort. So strahlen beispielsweise in der kalten Jahreszeit Wärmestrahler vom Dach der Arena. Früher hieß das Stadion "Ulrich-Haberland-Stadion".

Der Spatenstich zum Bau des Ulrich-Haberland-Stadions fand am 23. April 1956 durch Dr. Fritz Jacobi statt, 1958 wurde das Stadion mit einer Kapazität von 20.000 Zuschauern eingeweiht und ersetzte damit das alte Stadion "Am Stadtpark". 1963 wurde anlässlich der 100-Jahr-Feier der Bayer AG das Stadion mit einer Flutlichtanlage ausgestattet. Im Jahr 1986 wurde das Stadion schließlich zu einem komplett überdachten Stadion umgebaut. Mit dem Bau der Südtribüne bietet das Stadion seit August 1997 22.500 Zuschauern Platz. Die letzte große Baumaßnahme wurde 1999 mit dem Bau des Hotel Lindner hinter der Nordtribüne beendet. Ein weiterer Ausbau des Stadions ist für die Zeit nach der Fußballweltmeisterschaft 2006 geplant.

Fans

Fans von Bayer Leverkusen in der BayArena
Fans von Bayer Leverkusen in der BayArena

Bayer Leverkusen hat 258 Fanclubs, in denen sich 6000 Mitglieder organisieren. Zu jedem Heimspiel erscheint die kostenlose Vereinszeitung BayArena Magazin. Mit den "Mad-Boyz Leverkusen" entstand im Jahre 1989 einer der ersten ultraorientierten Fanclubs in Deutschland.

Fanrivalität und –freundschaft

Eine große Rivalität besteht zwischen den Fans Bayer Leverkusens und denen des 1. FC Köln. Es geht hier weniger um sportliche Hintergründe als vielmehr um geographische, da beide Lager für sich beanspruchen, die „Macht am Rhein“ zu sein. Während die Kölner Fans hier auf ihre lange Tradition als Gründungsmitglied der Bundesliga und zahlreiche Erfolge in der Vergangenheit verweisen, nutzen die Leverkusener Fans die derzeitige sportliche Überlegenheit. Des Weiteren sind die Leverkusener Anhänger sehr unbeliebt bei den Fans des KFC Uerdingen 05, was auf den ehemaligen gemeinsamen Sponsor, die Bayer AG, zurückzuführen ist.

Eine Fanfreundschaft gibt es mit den Anhängern von Kickers Offenbach. Diese beruht auf einer Begebenheit aus der Saison 1979/80. Damals foulte der Leverkusener Jürgen Gelsdorf den damals noch bei Eintracht Frankfurt spielenden Bum-Kun Cha so rüde, dass dieser ins Krankenhaus eingeliefert werden musste, woraufhin die Frankfurter Fans den Anhängern Leverkusens für das Rückspiel Rache schworen. Im Rückspiel gesellten sich zu den Leverkusenern auch Anhänger von Kickers Offenbach, die eine Lokalrivalität mit den Nachbarn aus Frankfurt haben. Aus dieser Geste der Offenbachfans wurde eine langjährige Fanfreundschaft, die sogar die Relegationsspiele zur Bundesliga in der Saison 1981/82 überstand, in der die beiden Vereine gegeneinander antreten mussten. Leverkusen war damals am Saisonende 16., woraufhin die Mannschaft 2 Relegationsspiele gegen den Drittplatzierten aus der 2. Bundesliga, Kickers Offenbach, bestreiten musste. Leverkusen gewann die beiden Spiele mit 1:0 und 2:1, was den Verbleib in der 1. Bundesliga bedeutete, während die Offenbacher weiterhin zweitklassig blieben.

Eine weitere nennenswerte Fanfreundschaft besteht zu den Fans von Standard Lüttich. Die Kontakte werden aber nur von den Ultras und Hooligans getragen.

Image

Manche wollen bei Bayer Leverkusen ein Imageproblem erkennen. Durch die schon im Name ausgedrückte Nähe zum Chemiekonzern Bayer, die dadurch verbundene finanzielle Sicherheit und die Vielzahl an international erfahrenen Spielern, wird die Leverkusener Mannschaft von vielen Fans anderer Vereine als „Plastikclub“ angesehen, der ohne Tradition und Fanbasis nur aufgrund der Konzernsunterstützung existiert. Diese Behauptungen werden jedoch widersprüchlich aufgenommen, da der Verein eine mehr als 100jährige Vereinsgeschichte aufweist und in Leverkusen die ersten Ultras-Szenen entstanden. Dies ist im Fußball nichts Ungewöhnliches, denn auch andere bekannte Vereine wie der PSV Eindhoven, FC Sochaux oder AC Parma (heute FC Parma) haben einen ähnlichen Ruf. Zudem muss man beachten, dass der heutige KFC Uerdingen 05 zu Gunsten der Leverkusener fallen gelassen wurde. Das führte zu einer weiteren Unpopularität des Werksclubs aus Leverkusen.

Des Weiteren haftet dem Verein das Image des "Ewigen Zweiten" an. Seit 1997 wurde Bayer 04 Leverkusen viermal Deutscher Vizemeister, einmal Zweiter im Pokal und einmal Zweiter in der Champions League.

Erfolge

  • UEFA-Pokalsieger (1): 1988
  • Deutscher Pokalsieger (1): DFB-Pokal 1993
  • Champions-League Finale (1): 2002
  • Deutscher Vize-Meister (4): 1997, 1999, 2000, 2002
  • Vize-Pokalsieger (1): DFB-Pokal 2002

Platzierungen in der Fußball-Bundesliga

Saison 2006/07

Die Mannschaft steht nach 26 Spieltagen auf dem fünften Tabellenplatz.

Gegen den MSV Duisburg in der zweiten Runde des DFB-Pokal (2:3 n.V.) ausgeschieden, nachdem man in der 1. Runde die TuS Koblenz im Elfmeterschießen ausschalten konnte.

Die Mannschaft erreichte durch einen 2:1 Sieg im letzten Gruppenspiel gegen Besiktas Istanbul den dritten Tabellenplatz der Gruppenphase des UEFA-Cups und erreichte somit die Runde der letzten 32. Dort gewann die Werkself gegen den englischen Vertreter Blackburn Rovers zuhause mit 3:2 und konnte sich durch ein 0:0 in Blackburn den Aufstieg ins Achtelfinale sichern. Mit einem souveränen 3:0 Erfolg gegenüber Lens, zog die Mannschaft aus Leverkusen trotz einer 1:2 Niederlage im Hinspiel ins Viertelfinale ein, wo sie am 5. und 12. April 2007 ein Spiel gegen CA Osasuna bestreiten werden. Im Falle eines Sieges trifft die Mannschaft im Halbfinale auf den Sieger des Spieles zwischen den UEFA-Cup Sieger FC Sevilla und dem Berbatov-Klub Tottenham Hotspurs, gegen die sich die Werkself schon im Frühjahr eine Niederlage hinnehmen musste (0:1 in der Gruppenphase).

Aktueller Kader und Trainer

(Stand 1. Juli 2006)

Tor

Abwehr

Mittelfeld

Angriff

Trainerstab


Trainer

Ab 1963 (Zugehörigkeit zur 1. Bundesliga seit 1979):

Bekannte Spieler des Vereins

Die Elf des Jahrhunderts

Zum hundertsten Vereinsjubiläum im Jahre 2004 wurde die „Elf des Jahrhunderts“ gewählt. Fans konnten aus einer vorher ausgewählten Gruppe von Spielern ihre Favoriten wählen.

Tor: Rüdiger Vollborn - Ersatz: Jörg Butt

Abwehr: Lucio, Jens Nowotny, Juan, Jorginho - Ersatz: Christian Wörns, Thomas Hörster, Jan Heintze

Mittelfeld: Emerson, Michael Ballack, Zé Roberto, Bernd Schneider - Ersatz: Paulo Sergio, Carsten Ramelow, Bernd Schuster

Angriff: Ulf Kirsten (meistgewählter Spieler), Rudi Völler - Ersatz: Bum-Kun Cha

Weitere bekannte Spieler

(in alphabetischer Reihenfolge)

Vereinsstatistiken

Siege

Am 18. März 2000 gewann Bayer Leverkusen das Auswärtsspiel bei Aufsteiger SSV Ulm mit 9:1. Bei Leverkusens höchstem Auswärtssieg in der Bundesliga konnten sich Emerson (2), Zé Roberto (2), Paolo Rink, Ulf Kirsten, Oliver Neuville, Michael Ballack, Bernd Schneider sowie der Ulmer Leandro Fonseca in die Torschützenliste eintragen.

Der höchste Heimsieg gelang Leverkusen am 10. April 2004 gegen abstiegsbedrohte Lauterer, als Leverkusen sich mit 6:0 durchsetzen konnte.

Niederlagen

Die höchste Auswärtsniederlage des Vereins in der Bundesliga war ein 1:6 gegen Hannover 96 am 26. März 1988.

Die höchste Heimniederlage Leverkusens ist ein 1:5, das der Werkself sowohl am 14. Februar 1981 gegen Borussia Mönchengladbach als auch am 21. Januar 1984 gegen Bayern München widerfuhr.

Eine weitere denkwürdige Niederlage war das 4:7 gegen den FC Schalke 04 am 11. Februar 2006, da es mit elf Treffern das torreichste Spiel war, an dem Leverkusen in der Bundesliga beteiligt war.

Rekordspieler

Mit 401 Bundesligaspielen von 1984 bis 1999 ist Rüdiger Vollborn Leverkusens Spieler mit den meisten Bundesligaeinsätzen. Während er bis 1996 Stammtorhüter war, kam er bis 1999 nur noch sporadisch zum Einsatz und beendete 1999 seine Profikarriere. Heute ist er Bayers Torwarttrainer.

Die weiteren Rekordspieler sind Ulf Kirsten mit 350 Spielen, Thomas Hörster mit 332, Carsten Ramelow mit 319 und Jens Nowotny mit 230 Einsätzen.

Die meisten Spiele als Trainer absolvierte Christoph Daum mit 144 Spielen.

Rekordtorschützen

Rekordschütze des Vereins ist Ulf Kirsten mit 182 Toren in 350 Bundesligaspielen, was einer Trefferquote von 0,52 Toren pro Spiel entspricht. Kirsten, der seine gesamte Bundesligalaufbahn von 1990 bis 2003 bei Leverkusen verbrachte, ist zudem der erfolgreichste Bundesligatorjäger der 1990er Jahre. Mit großem Abstand folgen als erfolgreichste Vereinstorschützen Herbert Waas mit 72 (von 1982 bis 1990), Dimitar Berbatov mit 69 (2001 bis 2006), Christian Schreier mit 63 (1985 bis 1991) und Cha Bum-kun (1983 bis 1989) mit 52 Toren.

Sonstiges

Mit 8 Platzverweisen hält Jens Nowotny den Vereins- und Bundesligarekord in dieser Kategorie.

Mit 1389 Punkten belegt Bayer 04 Leverkusen den elften Platz der ewige Tabelle der Fußball-Bundesliga.

Bayer 04 Leverkusen führte insgesamt 47-mal die Tabelle der 1. Fußball-Bundesliga an.

Trikotsponsoren

Angegeben ist das Logo auf der Brust (in Klammern die werbende Firma, sofern abweichend)

Weitere Sportarten des Vereins

Basketball

Dirk Bauermann gewann als Trainer Bayer 04 Leverkusens sieben deutsche Meistertitel.
Dirk Bauermann gewann als Trainer Bayer 04 Leverkusens sieben deutsche Meistertitel.
siehe auch: Bayer Giants Leverkusen

Die Basketballmannschaften Bayer 04 Leverkusens nennen sich Bayer Giants Leverkusen. Die erste Herrenmannschaft spielt in der Basketball-Bundesliga, die zweite in der 1. Regionalliga. Insgesamt stellt der Verein 18 Teams, von der ersten Herrenmannschaft bis zum U-10-Team der unter 10-Jährigen. Die erste Mannschaft erreichte 1968 den Aufstieg in die 1. Bundesliga und gewann schon zwei Jahre später den ersten Meistertitel. Der Verein gilt im deutschen Basketball als sehr erfolgreich, was 14 nationale Meistertitel und zehn Pokalsiege belegen. Zurückzuführen ist dies auf eine intensive Jugendarbeit, in der seit über dreißig Jahren junge Basketballspieler gefördert werden. Seit kurzem heißt das Leverkusener Jugendprogramm „Bayer Giants Academy“. Manager Otto Reintjes erklärte die Namensänderung wie folgt: „Wir betonen nun einerseits den Bezug und die Identifikation mit dem Bundesliga-Team der Bayer Giants sehr viel stärker, andererseits steht der ganzheitliche Ausbildungscharakter im Vordergrund.“ [1] Die Jugendteams konnten bislang 18 deutsche Meistertitel erringen. 2006 nimmt eine Mannschaft der Bayer Giants Academy an der neugegründeten Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (NBBL) teil.

Behindertensport

Der Behindertensportabteilung gehören etwa 330 Mitglieder an, womit sie zu den mitgliederstärksten Deutschlands zählt. Sie wurde 1950 gegründet und war nach dem Zweiten Weltkrieg als Abteilung der Versehrten gedacht. Es werden zahlreiche Sportarten angeboten, wobei Leichtathletik, Sitzvolleyball und Schwimmen die größten ausmachen. Leverkusener Sportler konnten auch bei internationalen Wettkämpfen, wie Welt- und Europameisterschaften, sowie Paralympics schon Medaillen gewinnen. Neben dem Leistungssport wird bei Bayer 04 Leverkusen jedoch auch Rehabilitations- und Breitensport im Behindertenbereich angeboten.

Im Behindertensport wird im Bereich Leichtathletik in fünf Kategorien unterteilt. Von den Amputierten/Les Autres, Spastikern, Rollstuhlfahrern, Blinden und geistig Behinderten liegt der Schwerpunkt in Leverkusen im Bereich der Amputierten. Das Training leiten Karl-Heinz Düe und der ehemalige Bundestrainer Heinz-Dieter Antretter. In der Nachwuchsarbeit stehen ihnen noch Diana Bourrouag und die Speerwerferin Steffi Nerius als Trainerinnen zur Seite.

Sitzvolleyball wird in Leverkusen seit 40 Jahren gespielt. Die Mannschaft gilt als eine der stärksten in Deutschland und wird von Trainer Dr. Quade betreut. Bislang konnte sie 16 deutsche Meistertitel und dreimal den Europapokal der Landesmeister gewinnen.

Die Nachwuchsabteilung im Bereich Behindertensport wurde im Jahr 2002 mit dem Grünen Band der Deutschen Bank für ihre gute Arbeit ausgezeichnet. Der Verein veranstaltet regelmäßig Schnupperkurse in den Sportarten Leichtathletik, Schwimmen und Sitzvolleyball.

Insgesamt konnten Leverkusener Sportler bei Paralympics bisher 20 Gold-, zwölf Silber- und 18 Bronzemedaillen gewinnen. Erfolgreichste Athletin ist hierbei Britta Siegers, die zwischen 1984 und 1992 acht Gold-, vier Silbermedaillen gewann.

Boxen

Die Boxer Bayer 04 Leverkusens gehörten lange Zeit zu den erfolgreichsten Deutschlands. So gehörten sie seit Gründung der 1. Bundesliga 1971 dieser fast durchgängig an. In den Jahren 1978, 1980, 1981, 1983, 1984, 1986, 2001 und 2002 konnte die Boxstaffel die Deutsche Meisterschaft gewinnen. Heute boxt sie jedoch in der niederklassigen dbv Oberliga (Gruppe Nordwest).

Bei Olympischen Spielen gelang es Reinhard Skriczek 1976 in Montreal Bronze, Orhan Delibas 1992 in Barcelona Silber, Jan Quast und Arnold Vanderlijde ebenfalls 1992 Bronze zu gewinnen.

Zu den bekanntesten Boxern in den Reihen Bayer 04 Leverkusens gehörten René Weller, der in den 1970ern zahlreiche deutsche Einzeltitel erringen konnte und heute des Öfteren im Fernsehen zu sehen ist, und Dariusz Michalczewski, der 1991 Europameister im Halbschwergewicht wurde.

Eissport

Der Eissport ist nicht so leistungsorientiert wie andere Sparten des Vereins. Trotzdem reicht das Angebot für die 120 Mitglieder vom Breitensport bis hin zur Teilnahme Jugendlicher an nationalen Meisterschaften. Cheftrainer der Eissportabteilung ist Stephan Brill, Tanzlehrerin ist Anja Kuczmann. Wichtiges Ereignis sind die Bayer-Eistanztage, die 2006 zum zehnten Mal stattfanden.

Faustball

Die Faustballabteilung existiert seit der Gründung des Vereins 1904. Nach der Spaltung des Vereins in den TuS 04 und den SV Bayer Leverkusen wurde in beiden Vereinen weiterhin Faustball gespielt. Die Deutsche Turnerschaft veranstaltete seit 1913 Deutsche Meisterschaften im Faustball. Nachdem sich die Turner vom restlichen Verein getrennt hatten, war dies die einzige Sportart, die die SV Bayer Leverkusen unter dem Dach der Turner ausrichtete.

Im TuS 04 hatte es vor dem Krieg einige lokale Erfolge im Gau Niederberg gegeben, doch erst nach dem Krieg und der Wiedergründung konnte man überregional auf sich aufmerksam machen. 1972 wurde die männliche Jugendmannschaft Deutscher Vizemeister. Viele dieser Spieler bildeten später das Gerüst der ersten Männermannschaft, so dass diese sich 1978 auf Anhieb für die neu gegründete Europaliga qualifizieren konnte. Die Damenmannschaft spielte seit 1977 erstklassig, die Herrenmannschaft seit 1978. 1981 wurden beide Mannschaften Deutscher Vizemeister, wobei die Herren vor Saisonbeginn als Abstiegskandidat gehandelt wurden. Nach dem Sieg der Deutschen Meisterschaft der Damen im Feldfaustball wanderten zahlreiche Leistungsträgerinnen ab, woraufhin die Damenmannschaft nach dem Rückzug aus der Bundesliga und mangels leistungsfähiger Nachwuchsspielerinnen aufgelöst werden musste. 1983 gewannen die Herren des TuS 04 gegen den Schweizer Vertreter Satus Altstetten den Europacup. Bedeutende Spieler dieser Ära waren Spielertrainer Udo Cymera, Udo Mehle, Bernd Michel, Ingo Krewitt, Uwe Schneider und Karlheinz Schulze.

Ab 1928 setzte beim SV Bayer Leverkusen ein Leistungsschub ein, der sechs Gaumeistertitel und den Westdeutschen Vizemeistertitel 1928 nach sich zog. Nach dem Krieg spielten die Faustballer des SV Bayer Leverkusen in niederen Klassen und konnten mit dem TuS 04 nicht mithalten. 1974 stiegen sie in die Verbandsliga auf, die damals die höchste Spielklasse auf Landesebene war, in der sie gemeinsam mit dem TuS 04 spielten.

Am 1. Juli 1984 fusionierten die SV Bayer Leverkusen und der TuS 04 wieder und bildeten fortan den TSV Bayer 04 Leverkusen. Die Faustballer spielten eine führende Rolle in der Faustball-Bundesliga, wurden 1985 Zweite im RTB-Pokal und holten 1985 und 1986 abermals den Europacup. Auch eine Damenmannschaft wurde wieder gegründet, die 1985 in die Verbandsliga aufstieg, allerdings Ende der 1980er wieder aufgelöst wurde. Auch die erfolgreiche Zeit der Herrenmannschaft ging zu Ende. 1987 wurden sie Zweiter im Europacup, danach stiegen sie ab. Mittlerweile spielen die Leverkusener Faustballherren wieder in der ersten Liga, konnten aber nie mehr an die Erfolge der Vergangenheit anknüpfen.

Fechten/Moderner Fünfkampf

Die Leverkusener Fechtabteilung wurde 1907 gegründet und besteht heute aus etwa 300 Mitgliedern. In den Bereich Fechten fallen auch die Bereiche Moderner Fünfkampf, Friesen-Fünfkampf und Triathlon. Der Verein stellt eine Damen- und eine Herren-Degenmannschaft. Der Damenmannschaft gehören die deutschen Nationalfechterinnen Britta Heidemann und Marijana Markovic, die österreichische Nationalfechterin Andrea Rentmeister, sowie Jutta Hofmann, Leigh Catherine Voigt, Nicola Fohrer und Silke Niedrig an. Das Herren-Degenteam besteht aus Jens Pfeiffer, Christoph Kneip, Alexander Nemeth und Sascha Ludwikowski, die 2005 die deutsche Mannschaftsmeisterschaft gewannen, sowie Gerrit Heidemann, Achim Bellmann und Georg Hartmann. Jedes Jahr wird der Bayer-Fecht-Cup ausgetragen, den die Herrenmannschaft in den vergangenen sechs Jahren in Folge gewann. Die Damenmannschaft musste sich 2006 dem ungarischen Vertreter Honved Budapest, der von der Doppel-Olympiasiegerin Timea Nagy angeführt wurde, geschlagen geben.

Freizeit- und Breitensport

Die Freizeit- und Breitensportabteilung ist mit 4000 Mitgliedern die größte innerhalb des Vereins. Die ganze Woche nehmen Freizeitsportler an verschiedenen sportlichen Aktivitäten wie Aerobic, Aqua Gymnastik, Nordic Walking, Konditionstraining, Jazz Tanz, Yoga oder Tischtennis teil. Es gibt auch spezielle Angebote für Senioren und Krebsnachsorgepatienten.

Handball

Mitte der Zwanziger Jahre fand der Handballsport in der Sportvereinigung Leverkusen 04 seinen Anfang und im Sommer 1930 trugen die Damen- und Jugendmannschaften die ersten Spiele aus. Zwölf Meisterschaften und acht Pokalsiege gewannen die Rheinländerinnen bislang. Dabei gelang ihnen jeweils mindestens eine Titelverteidigung. Die erste Nationalspielerin aus Leverkusen war Wally Fischer, die gemeinsam mit der späteren Nationalspielerin Gisela Hoey insgesamt vier Titel an den Rhein holte. Zwischen 1979 und 1987 folgte dann die Hochzeit für Bayer Leverkusen. 8 Meisterschaften und 6 Pokalsiege holte die Mannschaft in neun Spielzeiten. Zweifelloser Höhepunkt war das Erreichen des Finals im Europapokal der Landesmeister, der heutigen Champions League, welches allerdings klar 16:22 und daheim 19:20 an Radnički Belgrad verlustig ging, die bereist das fünfte Finale in Folge bestritten hatten.

Seit 1975 im Verein ist die ehemalige Kreisläuferin Renate Wolf, die mittlerweile Trainerin und Managerin der Handballabteilung ist. 1996 übernahm Wolf das Traineramt von Norbert Gwiozda und führte seitdem den Verein zum Pokalsieg 2002 und dem Challenge-Cup-Gewinn 2005, welcher den vierthöchsten Pokal im europäischen Handball darstellt. Im aktuellen Kader stehen mit Clara Woltering, Sabine Englert, Nadine Krause, Sabrina Neukamp, Anne Müller, Anna Loerper und Michaela Seiffert insgesamt 7 deutsche Nationalspielerinnen.

Erfolge

  • Deutscher Meister: 1965, 1966, 1973, 1974, 1979, 1980, 1982, 1983, 1984, 1985, 1986, 1987
  • Deutscher Pokalsieger: 1980, 1982, 1983, 1984, 1985, 1987, 1991, 2002

Team

Der Kader für die Saison 2006/07 besteht aus siebzehn Spielerinnen, wobei Lena Knipprath und Helen Hümme vorwiegend im Future-Team und Nachwuchs-Talent Vivi Kazaki für den Zweitligisten TuS Weibern aufläuft.

Die Trainerin heißt Renate Wolf. Ihre Co-Trainerin ist Franziska Heinz.

Kader Saison 2006/07
Name Vorname Nr. Nation Größe Geburtsdatum Position
Paulus Gesine 4 GER 1,79 m 18. Februar 1985 RL/RM
Fillgert Yvonne 5 GER 1,71 m 25. Dezember 1975 LA
Krüger Anne 7 GER 1,64 m 14. November 1987 LA
Müller Anne 8 GER 1,74 m 05. Juli 1983 KM
Loerper Anna 9 GER 1,62 m 18. November 1984 LA/RM
Seiffert Michaela 10 GER 1,75 m 17. Mai 1979 RL/RM/RR
Glankovicova Denisa 11 SVK 1,76 m 07. August 1979 RL/RM
Englert Sabine 12 GER 1,85 m 27. November 1981 TW
Krause Nadine 13 GER 1,78 m 25. März 1983 RL
Bohrmann Claudia 14 GER 1,66 m 13. Oktober 1977 RA
Neukamp Sabrina 15 GER 1,75 m 10. Mai 1982 RA
Woltering Clara 16 GER 1,79 m 2. März 1983 TW
Ahlgrimm Heike 17 GER 1,78 m 06. Juni 1975 RM/RR
Byl Lyn 22 GER 1,71 m 01. Dezember 1979 LA/RA/KM
Knipprath Lena GER 29. Oktober 1986 TW
Hümme Helen GER 1,68 m 19. August 1980 KM
Kazaki Vivi GER 1,73 m 06. April 1986 RL

Die Positionen:
Torhüter (TW), Linksaußen (LA), Rückraum Links (RL), Rückraum Mitte (RM), Rückraum Rechts (RR), Rechtsaußen (RA) und Kreisläufer (KM).

Judo

Die Judoabteilung wurde 1960 ins Leben gerufen, wofür damalige Mitglieder der Ringerabteilung verantwortlich waren. Der Verein verfügt über eine Herrenmannschaft in der 2. Bundesliga Nord und eine Damenmannschaft in der Regionalliga West, die sich in der Qualifikationsrunde für die 2. Bundesliga befindet. Schwerpunkt ist die Nachwuchsarbeit, die insofern bereits Früchte trägt, als dass sich drei Mannschaften in den Altersklassen U 14, U17 und U 20 innerhalb des Nordrhein-westfälischen Judo-Verbands (NWJV) etabliert haben. Die Heimkämpfe der Mannschaften werden in der Marienburger Straße 4 in den Herbert-Grünewald-Hallen ausgetragen. Die Judoabteilung zählt mit 650 Mitgliedern zu den größten des Vereins. Trainer ist Michael Weyres.

Kinder- und Jugendsport

Der Kinder- und Jugendsportabteilung gehören 2600 Mitglieder an. Ihr Ziel ist es, Kinder und Jugendliche langhaltig für den Breitensport zu motivieren und gegebenenfalls auch in den leistungsorientierten Bereich zu integrieren. Die organisatorische Umsetzung erfolgt in der Einteilung der Kinder und Jugendlichen nach Altersstufen. Bereits Ein- bis Dreijährige können an sportlichen Aktivitäten teilnehmen, wobei hier vorerst die motorische und kognitive Entwicklung angeregt werden soll. Die Vier- bis Siebenjährigen müssen schwerpunktmäßig Bewegungsaufgaben lösen. Die hohe motorische Lernfähigkeit der Acht- bis Zwölfjährigen soll sich zunutze gemacht werden, weshalb man sie in dieser Jahrgangsstufe in verschiedene Sportarten einführt. Der Verein verfügt hierzu über 14 vereinseigene Hallen, sechs Diplomsportlehrer und 15 lizenzierte Übungsleiter.

Teil des Konzepts ist auch die im Jahr 2000 am Landrat-Lucas-Gymnasium eingeführte Sportklasse, die von den verantwortlichen Ministerien und dem Olympiastützpunkt Köln-Bonn-Leverkusen unterstützt wird. Zudem gibt es seit 1995 das Konzept „Teilinternat Leverkusen“, das die schulische Entwicklung der jugendlichen Athleten gewährleisten soll.

Leichtathletik

Danny Ecker, Deutscher Meister 2004 im Stabhochsprung
Danny Ecker, Deutscher Meister 2004 im Stabhochsprung

Die Leichtathletikabteilung Bayer 04 Leverkusens gilt als Aushängeschild des Vereins. National wie international haben Leverkusener Sportler seit Jahren mehrfach auf sich aufmerksam gemacht und verschiedene Titel erringen können.

Erster Olympiasieger des Vereins wurde Willi Holdorf, der 1964 in Tokio die Goldmedaille im Zehnkampf gewinnen konnte. 1972 in München konnte Heide Rosendahl gleich in zwei Wettbewerben Gold erringen, sowohl im Weitsprung als auch in der 4x400m-Staffel. Seit 2002 ist sie zweite Vorsitzende der Leichtathletikabteilung. Eine Athletin, die bei den Olympischen Spielen 1972 als 16-Jährige überraschend Olympiasiegerin wurde, konnte zwölf Jahre später bei den Spielen in Los Angeles 1984 Gold als Sportlerin des Vereins Bayer 04 Leverkusen gewinnen. Die Hochspringerin Ulrike Meyfarth wiederholte ihren Olympiasieg von 1972 und gewann Gold im Hochsprung. 1999 wurde sie zur Welthochspringerin des Jahrhunderts gewählt. Noch heute betreibt sie Öffentlichkeitsarbeit und Talentsichtung im Verein. 1992 gewannen zwei Atheleten Gold in Barcelona: Dieter Baumann über 5000m und Heike Henkel im Hochsprung. Mit 2,07m hält sie noch immer den Hallenweltrekord in ihrer Disziplin.

Des Weiteren konnten Leverkusener Leichtathleten siebenmal Silber und zehnmal Bronze gewinnen. Bei den letzten Olympischen Spielen 2004 in Athen konnte einzig Steffi Nerius eine Silbermedaille im Speerwurf erringen.

Derzeitige Leistungsträger im Kader sind u.a. Lars Börgeling, Danny Ecker und Silke Spiegelburg im Stabhochsprung, Charles Friedek im Dreisprung, Steffi Nerius im Speerwurf und Ingo Schultz im 400-Meter-Lauf.

Derzeit gilt der 800-Meter-Läufer Robin Schembera (19 Jahre) als eine große Hoffnung des Vereins. Im Januar 2007 knackte er in Leverkusen den Deutschen Jugend-Hallenrekord von Nils Schumann um ihn 3 Wochen später im Rahmen des internationalen PSD Bank Meetings erneut zu verbessern.

Turnen

Die Turnabteilung organisierte sich nach der Spaltung des Vereins 1923 im TuS 04, seit der Fusion von TuS 04 und SV Bayer Leverkusen ist das Turnen Bestandteil des TSV Bayer 04 Leverkusen. 1985 entstand die Sportgymnastikgruppe, in der vor allem die Sportgymnastikdisziplinen Ball, Reifen und Band, sowie Rhönrad trainiert werden.

Volleyball

siehe auch: Bayer 04 Leverkusen (Volleyball)

1969 wurde die Volleyballabteilung gegründet. 1977 wechselte die in der 2. Bundesliga spielende Herrenmannschaft der SG Monheim nach Leverkusen, woraufhin 1978 der Aufstieg in die höchste Spielklasse glückte. Unter Trainer Peter Szück gelang es der Mannschaft bereits 1979 Deutscher Meister zu werden. Dies konnte sie 1989 und 1990 wiederholen, zudem wurde sie 1988 Deutscher Pokalsieger. Im Rahmen des Sportkonzeptes der Bayer AG wurde die 1. Herrenmannschaft zum SV Bayer Wuppertal transferiert.

Danach intensivierte man die Arbeit in der Damenabteilung, die durch den Wechsel der zweitklassig spielenden Post SV Köln verstärkt wurde. Nachdem man in der Saison 1990/91 ein kurzes Intermezzo in der 1. Bundesliga hatte, ist man seit dem Wiederaufstieg 1993 dauerhaft erstklassig geblieben. Nachdem sie 1999 erstmals Vizemeister wurden, erreichten sie in der Saison 2004 den zweiten Platz in der Meisterschaft, im Pokal und im Europapokal (Top Teams Cup)

Die Volleyballabteilung hat etwa 300 Mitglieder und umfasst 8 Damen-, 2 Herren- und 15 weibliche Jugendmannschaften.

Quellen

  1. Interview zur Bayer Giants Academy

Weblinks

n:
WikiNews
Wikinews: Bayer 04 Leverkusen – Nachrichten

Fußball

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