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VW Golf - Wikipedia

VW Golf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

VW Golf I
VW Golf I
VW Golf I
VW Golf I

Der VW Golf ist ein Automodell der Volkswagen AG. Er zählt zur Kompaktklasse, die in Deutschland häufig auch Golfklasse genannt wird.

Das Konzept – er besaß von Anfang an Frontantrieb und seine Motorpalette wurde größtenteils beibehalten, gepflegt und weiterentwickelt – kann über die Jahre als konstant angesehen werden. Er gilt seit Juni 2002 (bis dahin VW Käfer) mit bereits über 25 Millionen Einheiten als das meistverkaufteste Auto Europas, weltweit nur noch vom Toyota Corolla übertroffen. Das mittlerweile außerhalb Japans eingestellte Modell führt mit über 32 Millionen Einheiten.

Der Entwurf für den Golf der ersten Generation, den Golf I, mit seiner charakteristischen Form geht auf den Designer Giorgio Giugiaro zurück, der damit auch das gestalterische Grundkonzept für alle folgenden Golf-Modelle schuf.

Nach Modellen wie dem Simca 1100 (1967 - 1981) kam 1974 mit dem VW Golf I auch von VW ein kleines Kompaktauto auf den Markt, das für jedermann erschwinglich war und trotzdem einen uneingeschränkten Alltagsnutzwert und gute Fahrleistungen bot. Von den seinerzeitigen deutschen Konkurrenzprodukten Opel Kadett und Ford Escort unterschied er sich vor allem durch den quer eingebauten Motor, den Frontantrieb, die breite hintere Dachsäule (C-Säule) und insbesondere durch die Abkehr vom klassischen Stufenheck.

Im Jahr 2004 wurden die ersten VW Golf 30 Jahre alt und können damit offiziell als Oldtimer zugelassen werden.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Die Bezeichnung Golf

Der Name stammt vom Golfstrom ab. Dies wird meist damit begründet, dass einige VW-Modelle nach Winden benannt wurden:

Hierbei wird aber die Tatsache nicht berücksichtigt, dass der Golfstrom kein Wind, sondern eine Meeresströmung ist.

Andere Fahrzeugmodelle von Volkswagen wurden wiederum nach einer Sportart benannt:

Die Nutzfahrzeug-Ausführung des Golf wiederum hat einen Bezug zum Golfsport:

Der Name Golf wurde erst kurz vor der Markteinführung veröffentlicht, bis dahin wurde das Fahrzeug unter dem Namen „Scirocco“ entwickelt, der dann jedoch nur für die Coupé-Variante, den VW Scirocco vergeben wurde.

Durch eine spätere Verwendung eines Schaltknaufs in Form eines Golfballs beim Golf GTI wurden auch beim Golf Parallelen zu einer Sportart gezogen.

In den USA wurde der Golf I anfangs wegen seiner Wendigkeit unter der offiziellen Typenbezeichnung Rabbit (dt: Kaninchen) geführt. Diese Bezeichnung war auch selbstironisch gemeint, weil in den USA solch kleine Autos zum damaligen Zeitpunkt unüblich waren. Im Rahmen der New York International Auto Show 2006 gab Volkswagen bekannt, die fünfte Generation des Golfs in Kanada und den USA wieder unter dieser Bezeichnung einzuführen. In Mexiko wurde der Golf unter dem Namen Caribe angeboten.

[Bearbeiten] Fakten

Der VW Golf ist das umsatzstärkste Modell des Volkswagenkonzerns und trägt maßgeblich zum Erfolg von Volkswagen bei. Zum Zeitpunkt seiner Einführung bedeutete er die Rettung des finanziell stark angeschlagenen VW-Konzerns. Außerdem begann mit ihm und dem knapp zuvor eingeführten VW Passat die Ablösung des Heckmotors mit Luftkühlung durch den wassergekühlten Frontmotor. Ursprünglich war der Nachfolger des Käfer als ein Fahrzeug mit einem Mittelmotor und dem VW-typischen Heckantrieb konzipiert, was dann aber wieder verworfen wurde. Einer der Gründe war die ungünstige Lage des Motors, der einen mehr als 1 Meter langen Ölmessstab erforderte und das Fahrzeug nicht besonders wartungsfreundlich machte. Innerhalb von weniger als 18 Monaten wurde dann ein Ersatz für diese Studie entwickelt, welche dem ersten Golf 1 schon sehr nahe kam.

In Europa ist der Golf das meistverkaufte Modell und gilt insgesamt neben dem Toyota Corolla als das meistverkaufte Kraftfahrzeug. Als am 25. Juni 2002 Golf Nummer 21.517.415 vom Band lief, überholte man VW-intern den bis dahin führenden VW Käfer. In Deutschland ist der VW Golf seit 1975 das meistverkaufte Auto - unterbrochen nur durch das Jahr 1980, in dem der Mercedes W 123 knapp vorn lag. Allerdings lag der damals brandneue VW Jetta auf Platz 5 der Zulassungsstatistik. Im erfolgreichsten Jahr wurden 414.132 Golf allein in Deutschland zugelassen (ohne Jetta oder Vento). Am 23. März 2007 wurde der 25-millionsten VW Golf produziert, bei dem Jubiläumsmodell handelte es sich um einen tornadoroten Golf V Sportline 1,4 l TSI mit 140 PS. Der Golf hat zwar eine sehr große und starke Konkurrenz, konnte sich bislang aber immer gegen diese durchsetzen.

[Bearbeiten] Modellgeschichte

Seit 1974 wurde der Golf in nunmehr fünf Generationen auf den Markt gebracht:

  • Golf I (Typ 17) (1974 bis 1983)/wird als VW Citi Golf in Südafrika heute noch weitergebaut
  • Golf II (Typ 19E) (1983 bis 1987, mit Steg im Fenster vorne)
  • Golf II (Typ 19E) (1988 bis 1992, ohne Steg im Fenster vorne)
  • Golf III (Typ 1H) (1991 bis 1997)
  • Golf IV (Typ 1J) (1997 bis 2003)
  • Golf V (Typ 1K) (seit 2003) / Golf Plus (seit 2005)

[Bearbeiten] Modellvarianten

Bereits 1976 erschien erstmals der Golf GTI, welches eine neues Fahrzeug-Genre darstellte. Ausgerüstet mit dem 110PS starken Motor des Audi 80 GTE, schuf er quasi eine eigene Fahrzeugklasse. Auch vom Golf V gibt es bis heute ein GTI-Modell. Völlig neu war auch der Golf Diesel, welcher erstmals im Jahre 1976 vorgestellt wurde. Ein Kleinwagen mit Dieselmotor war bis dahin nicht denkbar gewesen. 1979 präsentierte VW das neue Golf Cabriolet, welches das Käfer Cabriolet beerbte.

VW scheiterte Anfang der 1990er Jahre mit der Einführung des VW Golf Ecomatic, der vom Verbraucher nicht angenommen wurde. Die dabei erstmals eingeführte Motorabschaltautomatik in Verbindung mit der manuellen Halbautomatik (keine Kupplung, jedoch Handschaltung) führte zu einem gewöhnungsbedürftigen Fahrverhalten (bei jedem Gaswegnehmen wurde der Motor abgeschaltet, beim Gasgeben wieder angeschaltet). Der Durchschnittsverbrauch lag jedoch richtungsweisend bei 4,4l Diesel auf 100 km. Ganze 2.000 Exemplare wurden vom Ecomatic-Golf verkauft.

Die Varianten des Golf mit Stufenheck (= klassischem Kofferraumdeckel, VW Jetta, VW Vento, VW Bora und zu guter letzt wieder Jetta) wirken noch konservativer als der Golf, haben aber den Vorteil einer günstigeren Schadenklasseneinstufung in der Kfz-Haftpflichtversicherung. Diese Modellvarianten sind vor allem in den USA sehr beliebt, wo auch der Name VW Jetta nicht verändert wurde.

VW Golf Country
VW Golf Country
VW Golf Country
VW Golf Country

Erfolglos blieb 1990 der Versuch, frühzeitig eine heute beliebte Form des so genannten Crossovermodells (z.B. VW Polo-Fun) zu etablieren. Der Golf II Country mit Allradantrieb und mächtigen Rammschutzbügeln an Front und Heck sowie außen angebrachtem Reserverad wurde – auch wegen seines Kaufpreises – zum Flop, nur 7.735 Fahrzeuge liefen vom Band. Die Topversion kostete schon damals deutlich über 50.000 DM.

Mit dem Erscheinen des Golf TDI mit dem Motor aus dem Audi 80 TDI wurden neuartige sparsame Dieselmodelle präsentiert, welche Volkswagen in den 90er Jahren einen erheblichen Vorsprung vor anderen Herstellern bescherte.

Seit 2004 wird – nach dem VW Touareg – nach dem Flop des Country-Golf – erneut an einem Gelände-Golf gearbeitet, der sog. A-SUV (neueste Namensideen sind „Golf Tiguan“ oder „Golf Beduin“). Die Bezeichnung „Gelände-Golf“ ist streng genommen falsch, da dieses Auto voraussichtlich sehr wenig mit dem Golf V gemeinsam haben wird.

[Bearbeiten] Karosserievarianten

Das Design des Golf war und ist nach Aussagen des Konzerns eher konservativ als modisch oder designerisch verspielt gewählt, um den Absatz nicht zu gefährden. Der Golf I wurde vom italienischen Designer Giugiaro entworfen. Später hat das konzerneigene Volkswagendesignteam diese Ursprungsform weiter aktualisiert, ohne dabei vom markanten Ursprungsentwurf völlig abzukommen. Ein typisches Stilmerkmal ist die relativ breite und dadurch stämmig wirkende C-Säule. Die Abmessungen nahmen mit jedem Modell zu und die Größe der Modelle Golf I und Golf II wird heute (Stand 2004) bereits vom VW Polo erreicht. Die Namen der Modelle Golf, Polo, dessen aktuellem Sondermodell Cricket sowie dem Nutzfahrzeug Caddy ergeben sich aus dem Bezug zu britischen Sportarten, die alle mit kleinen Bällen zu tun haben.

VW Golf Plus
VW Golf Plus

Der Golf wurde bzw. wird in verschiedenen Karosserievarianten angeboten, bzw. liefert die Plattform für verwandte Modelle:

Darüber hinaus wird der VW Citi Golf auch 2006 weiterhin in Südafrika gebaut. Dabei basiert die Karosserie auf dem Golf I, das Innenleben jedoch basiert auf der dritten Golf- und Polo-Generation.

[Bearbeiten] Plattformkonzept

VW Golf IV Variant als Streifenwagen der Polizei
VW Golf IV Variant als Streifenwagen der Polizei

Hauptartikel: Plattformkonzept

Das Plattformkonzept der Golf-Baureihe erlaubt mit geringem Umbauaufwand die Kombination einer Karosse und eines Motors von nahezu beliebigen Baujahren und Ausführungen miteinander. So ist ein G60-Motor aus dem Golf II auch im Golf I und im Golf III einbaufähig. Viele Modelle des VW-Programms teilen sich gleiche Achsteile.

Mit Einführung des Golf IV wurde die so genannte Plattform PQ 34 auch im Škoda Octavia, Audi TT, Audi A3, Seat León, Seat Toledo , und im VW New Beetle verwendet. Das führt zu einem hohen Anteil an Gleichteilen, die in allen Konzern-Parallelmodellen und Ausstattungsvarianten vorhanden sind.

[Bearbeiten] Antriebskonzepte

[Bearbeiten] Antrieb durch Ottomotor

[Bearbeiten] Golf GTI

Golf GTI. (2004)
Golf GTI. (2004)

Der Golf GTI war ein Meilenstein in der Entwicklung von Audi und Volkswagen. Der 1975 zuerst im Audi 80 GT/E, dann 1976 im VW Scirocco GTI/GLI und 1977 endlich auch im VW Golf GTI verbaute 1,6l-Motor mit mechanischer Benzineinspritzung von Bosch (K-Jetronik) bot zum ersten Mal einen sehr leistungsstarken Motor in für die breite Masse der Autofahrer erschwinglichen kompakten, alltagstauglichen Autos. Die Buchstaben GTI stehen hierbei für Gran-Turismo-Injection. Niemand ahnte, dass die drei Buchstaben GTI einen Kult erschaffen würden. 81 kW (110 PS) Leistung bei einem Leergewicht von 810 kg verliehen dem Golf GTI die Fahrleistungen damaliger Sportwagen. Die Höchstgeschwindigkeit wurde mit 182 km/h, die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h mit 9,2 Sekunden angegeben. Der GTI war die stärkste Motorvariante im Golf I.

Um aufgrund des GTI die potentielle Kundschaft für den ‚normalen‘ Golf nicht zu verschrecken, wandte sich eine an Hausfrauen gerichtete Presseaussendung mit den Worten:„auch zum Einkaufen in Schrittgeschwindigkeit ruckfrei zu fahren“.

VW hatte mit dem GTI die passende Antwort auf die attraktiven, PS-starken Klein- und Mittelklassewagen anderer Automobilhersteller parat, unter anderem den Ford Capri, den Opel Kadett GT/E oder den Ford Escort RS.

Der aktuelle Golf GTI.
Der aktuelle Golf GTI.

Die Bezeichnung GTI blieb als Synonym für die stärkste Motorversion in den Köpfen, obwohl die stärksten Varianten im Golf II der 16V G60 (210PS)(Golf Limited nur 71 Exemplare wurden damals gebaut), im Golf III der 2,9 l VR6 (190 PS) Syncro-Antrieb und im Golf IV und V der R32 waren. Im Modelljahr 2004 des GTI wird eine Motorisierung mit einer Leistung von 147 kW (200 PS) bei 2 Litern Hubraum angeboten, welcher früher im Audi A3 debütierte. Diese Leistung wird mittels Direkteinspritzung und Turbolader erreicht, die hier eine spezifische Leistung pro Liter (Literleistung) von 100 PS ermöglicht. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 235 km/h, die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h kann in 7,2 Sekunden erfolgen. Der leistungsstärkste Golf ist allerdings der Golf V R32 mit 3,2 Liter V6-Motor(Eigentlich ein VR6). Er verfügt über eine Leistung von 250 PS und einen elektronisch geregelten Allrad-Antrieb auf Basis Haldex. Seine enorme Leistung und Traktion lässt den Golf in 6,5 Sekunden (mit Direktschaltgetriebe in 6,2 Sekunden) von 0 auf 100 km/h beschleunigen.

[Bearbeiten] Golf FSI

FSI steht als Marketingbezeichnung für Fuel Stratified Injection, zu deutsch geschichtete Brennstoff-Direkteinspritzung. Es deutet auf einen Ottomotor mit einem aus dem Dieselprozess abgeleiteten Einspritzverfahren hin.

Bei Teillast soll der spezifische Kraftstoffverbrauch dadurch reduziert werden, dass das zündfähige Gemisch nur um die Zündkerze gebildet wird. Prinzipiell findet die Verbrennung dann mit Luftüberschuss statt.

Das Verfahren findet nur bei Teillast Anwendung; bei Volllast erfolgt die Gemischbildung weiterhin klassisch: homogen und stöchiometrisch, also ohne Luftüberschuss. Entgegen der häufig verbreiteten Meinung erfolgt die Einspritzung jedoch durch die gleiche Einspritzdüse wie im abgemagerten Betrieb. Dies führt auch im homogenen Betrieb zu einer inneren Gemischbildung (eigentlich ein Merkmal von Dieselmotoren) mit einer entsprechenden Gemischkühlung durch die Kraftstoffverdampfung. Dadurch wird eine höhere Kompression möglich, jedoch erfordert dieses Verfahren einen sehr niedrigen Schwefelanteil im Kraftstoff. Bei dem GDI-Motor von Mitsubishi (1996 als erster Serien-Benzin-Direkteinspritzer im Markt) kam noch eine äußere Gemischbildung mit gesonderter Einspritzdüse zum Einsatz (siehe Schwefelanteil).

Hauptnachteile sind der erhöhte Ausstoß von Stickoxiden (NOx) sowie Probleme bei der Schadstoffreduktion wegen der niedrigeren Temperatur des nachgeschalteten Katalysators. Daher verwendet VW bei den eigenen FSI-Motoren nur den homogen-Betrieb ohne Schichtladung. Dies führt durch die feinere Verteilung zu einem Leistungsplus bis 15% und besseren Abgaswerten, verzichtet jedoch auf die Verbrauchreduzierung im Teillastbetrieb.

[Bearbeiten] Golf TSI

Der Golf GT, der mit der neuen TSI-Technik ausgestattet ist, ist seit Februar 2006 auf dem Markt. Die Besonderheit bei diesem Modell liegt im gleichzeitigen Einsatz von Turbolader und Kompressor (Doppel- oder Stufenaufladung). Dabei arbeitet der Kompressor im unteren Drehzahlbereich alleine, im mittleren Bereich wird der Turbolader „hinzugeschaltet“. Bei hohen Drehzahlen arbeitet der Turbo alleine. BMW verwendet ein ähnliches System (jedoch mit einem kleinen Turbolader anstelle eines Kompressors) in seinem Modell 535d in Verbindung mit einem Dieselmotor (Registerturbo-Aufladung). Zum ersten Mal eingesetzt wurde dieses System jedoch vom italienischen Autobauer Lancia im Jahre 1985 (Lancia Delta S4; aus 1,8 l Hubraum bis zu 405 kW in der Rennversion und 221 kW in der Straßenversion).

Vorteile sind hohe Leistung und Drehmoment bei gleichzeitig niedrigen Verbrauchswerten und gutem Ansprechverhalten.

VW gibt eine Verbrauchseinsparung von 10% gegenüber einem vergleichbaren Saugmotor (Hubraum ~2,2 l) an. U.a. sind der geringe Hubraum, also weniger Reibung in den Zylindern auch der Grund für den geringeren Verbrauch.

Parallel zum Benzinmotor ist der Golf GT auch mit einem Dieselmotor erhältlich. Der 2.0 TDI ist bereits aus anderen Fahrzeugen des VW-Konzern bekannt. Dieser leistet dort jedoch „nur“ 103 kW (140 PS). Der 2.0-TDI-Motor des Golf GT besitzt stattdessen 125 kW (170 PS), die jedoch nicht durch einfache Ladedruckerhöhung, sondern durch Piezo-Einspritzung zustande kommen. Des Weiteren leistet der Motor 350 Newtonmeter und beschleunigt von 0 auf 100 km/h in 8,2 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 220 km/h. Ein wichtiges Verkaufsargument ist der sehr geringe Verbrauch bei Vergleichbar hoher Leistung. So verbraucht der Diesel-GT im Durchschnitt nur 5,9 Liter Diesel auf 100 Kilometern.

[Bearbeiten] Antrieb durch Dieselmotor

Die Konzeption, einen Dieselmotor in ein kompaktes Fahrzeug zu verpflanzen, war nicht neu. Bereits in den 60er Jahren hatte Peugeot mit dem 204 einen Wagen der kompakten Bauart mit einem Selbstzünder angeboten, der mit geringem Hubraum aufwarten konnte ( 1,3 Liter mit 29 KW/40 PS). Volkswagen hatte gute Gründe für einen sparsamen Diesel in diesem Segment. Der Markteinführung des Golfs folgte die Öl-Krise, die alle Hersteller zum Umdenken zwang. Zum anderen forderten insbesondere Behörden für ihre Fahrzeugflotte sparsame, aber zuverlässige Motoren.

[Bearbeiten] Golf Diesel

Der Dieselmotor wurde aus einem bekannten Ottorumpfmotor (M827) von Audi abgeleitet, bei dem sowohl die dieseltypischen Komponenten einer – im Vergleich zum Ottomotor – höheren Belastung standhalten müssen (Kurbelwelle, Pleuel, Kolben, Kolbenbolzen, Zylinderkopf, Zahnriemen) als auch die Kühlung meist durch Verstärkung modifiziert wurde. Ferner wurde der Zylinderkopf mit neuartigen Wirbelkammern versehen. An der Stelle des beim Diesel nicht erforderlichen Zündverteilers konnte eine Vakuumpumpe für den Bremskraftverstärker platziert werden. Die Verteiler-Einspritzpumpe (VESP) wird über den vorhandenen Zahnriementrieb der Nockenwelle betrieben. Damit war der Dieselmotor nicht größer als ein vergleichbarer Ottomotor mit gleichem Hubraum; bis zur Vorstellung des Dieselmotors für den Golf waren Dieselmotoren mehr in Richtung Schwermaschinenbau konzipiert.

Der Dieselmotor hatte zunächst einen Hubraum von 1,5 Liter mit einer Leistung von 37 kW (50 PS), dann 1,6 Liter mit 40 kW (54 PS). Das Laufverhalten (Geräusche, Vibrationen) insbesondere der beiden ersten Dieselmotor-Generationen konnte aber größtenteils noch nicht befriedigen. Der Turbolader des ersten 70-PS-Dieselmotors brachte dann über die Dämpfung im Auspufftrakt merklich mehr Geräuschkomfort.

[Bearbeiten] Golf Turbodiesel

Ab 1982 wurde das Diesel-Pendant zum Golf I GTI vorgestellt, der Golf GTD mit 51 kW (70 PS) im „GTI-Look“ und mit strafferem Fahrwerk.

Zur Leistungssteigerung des 40-kW-Saugdiesel mit 1,6 Liter Hubraum war der GTD mit einem Turbolader ausgestattet. Wegen der höheren thermischen Belastung der Kolbenböden wurden diese von unten mittels Öl-Strahldüsen zwangsgekühlt und der Motor musste deshalb mit einem Öl-/Wasserkühler oberhalb des Ölfilterelements ausgerüstet werden.

1989 war dieser Motor dann erstmals mit einem Oxi-Kat lieferbar, zusätzlich wurde die Einspritzpumpe der Saugdieselmotoren verbaut. Diese Maßnahmen verringerten die Leistung auf 44 kW (60 PS). Ebenfalls 1989/1990 wurde ein Motor erstmals mit einem Ladeluftkühler angeboten, wodurch die Leistung auf 59 kW (80 PS) gesteigert wurde.

[Bearbeiten] Golf TDI

Nachdem 1988 als erster Hersteller FIAT im Modell Fiat Croma TD i.d. einen turboaufgeladenen, direkteinspritzenden Dieselmotor mit einer Leistung von 66 kW (90 PS) herausbrachte, folgte der Audi 100 1989 mit einem ähnlichen Motor mit 2,5 Litern Hubraum, fünf Zylindern und 88 kW (120 PS) Leistung. Das Konzept erhielt bei VAG die geschützte Marketingbezeichnung TDI. Erstmals wurde eine im Hubraum auf 1,9 Liter verkleinerte Variante mit vier Zylindern ab 1992 im Audi 80 eingesetzt, ab 1993 dann im Golf III als Golf TDI.

Der Motor mit Verteiler-Einspritzpumpe erzeugte zunächst eine Leistung von 66 kW (90 PS). Durch Selektion der Serienmotoren und Anpassung von Parametern der Motor-Regelelektronik in Kombination mit Turboladern mit variabler Turbinengeometrie (VTG) wurden 81 kW (110 PS) und vor allem ein höheres Drehmoment in niedrigen Drehzahlbereichen erreicht.

Mittlerweile (2004) verfügen bei VW alle TDI-Motoren mit 1,9 Litern und 2 Litern Hubraum über die variable Turbinengeometrie (VTG) des Turboladers.

Gesetzliche Auflagen bezüglich der ausgestoßenen Schadstoffmengen haben viele Hersteller dazu bewogen, höhere Einspritzdrücke zu realisieren. Insbesondere die Größenlimitierung der Rußpartikel kann durch optimierte Einspritzdüsengestaltung und sehr hohe Einspritzdrücke erreicht werden, welche mit den bekannten Verteiler-Einspritzpumpen nicht ohne weiteres erreichbar waren. Daher wurde das VW-eigene Einspritzverfahren Pumpe-Düse (Marketingbezeichnung: PD) entwickelt. Die damit ausgestatteten Motoren erzeugten zunächst 74 kW (100 PS), dann durch Selektion der Serienmotoren und Anpassung von Parametern der Motor-Regelelektronik 85 kW (115 PS) und schließlich 96 kW (130 PS) beziehungsweise 110 kW (150 PS) als maximale Leistung. Eine Version mit 118 kW (160 PS) verwendet die konzerneigene Marke SEAT. Aktuell (Dez. 2005) erfolgte seitens VW die Abkündigung des Pumpe-Düse-Konzeptes; aktuell werden Dieselmotoren im VW-Konzern nur noch mit Common Rail-Hochdrucksystemen entwickelt.

[Bearbeiten] Golf SDI

Die Bezeichnung SDI (Saugdiesel mit Direkteinspritzung) steht für einen Dieselmotor, der mit dem TDI weitgehend baugleich ist, bis auf fehlenden Turbolader und Ladeluftkühlung. Sensorik und Aktorik können entsprechend vereinfacht werden.

Die Leistung beträgt 50 kW (68 PS) bei einem Hubraum von 1,9 Liter. Seit Februar 2004 ist ein SDI mit 2 Litern Hubraum und einer maximalen Leistung von 55 kW (75 PS) bei 140 Newtonmetern Drehmoment im Golf V erhältlich. Bei diesem Aggregat-Typ wird erstmalig die aus den TDI-Motoren bekannte Pumpe-Düse-Direkteinspritzung eingesetzt. Der Golf 2.0 SDI erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 163 km/h.

Wegen des recht hohen Leergewichtes (VW Golf III und nachfolgende Generationen) schafft ein SDI nur mäßige Beschleunigungswerte, die für den Stadtverkehr als ausreichend eingestuft werden.

[Bearbeiten] Konkurrenzprodukte

Der Golf hat zwar eine sehr große und starke Konkurrenz, konnte sich bislang aber immer gegen diese durchsetzen. Die Konkurrenten des VW Golf in Deutschland waren und sind in der Kompaktklasse angesiedelt. Von den zahlreichen in Deutschland angebotenen Fahrzeugen in dieser Fahrzeugklasse, von denen viele hierzulande sehr selten verkauft wurden, gehören folgende Fahrzeuge zu den Hauptkonkurrenten:

Daneben können auch andere Modelle der Volkswagen AG unter den Markennamen Audi, Škoda und SEAT indirekt als Konkurrenzmodelle angesehen werden, jedoch sind diese anders am Markt positioniert. Während der Golf mittlerweile als „Vernunftsauto mit Hang zur Exklusivität“ angesehen werden kann ist der Audi A3 als eines der „Premiummodelle“ in dieser Fahrzeugklasse anzusehen. Škoda bedient den Sektor der auf ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis achtenden Kundschaft, SEAT setzt auf Fahrspaß, was auch der Werbeslogan auto emoción zum Ausdruck bringt.

[Bearbeiten] Kritik

Die erste Golfgeneration wurde vor allem kritisiert, da sie, bis auf die langlebigen Exemplare des letzten Produktionsjahres 1983, sehr rostanfällig war. Als sicherheitsrelevante Nachteile wurden die breite C-Säule und die kleinen Spiegel der 1er und ersten 2er-Modelle kritisiert; die breite C-Säule ist bis heute ein typisches Merkmal der Golf-Karosserie. Beim Golf V ist das verwendete Kunststoffmaterial bis zum Modelljahr 2006 (gebaut ab Mitte 2005) im Innenraum vom Aussehen her minderwertiger als beim Vorgängermodell. Der aktuelle Golf wird, wie viele Fahrzeuge des VW-Konzerns, wegen seiner hohen Preise und der umfangreichen Aufpreisliste kritisiert.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

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