Neustadt-Glewe
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern | |
Landkreis: | Ludwigslust | |
Amt: | Neustadt-Glewe | |
Koordinaten: | Koordinaten: 53° 22′ N, 11° 35′ O53° 22′ N, 11° 35′ O | |
Höhe: | 32 m ü. NN | |
Fläche: | 93,91 km² | |
Einwohner: | 6882 (30. Juni 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 73 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 19306 (alt: 2808) | |
Vorwahl: | 038757 | |
Kfz-Kennzeichen: | LWL | |
Gemeindeschlüssel: | 13 0 54 081 | |
Stadtgliederung: | 8 Ortsteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Markt 1 19306 Neustadt-Glewe |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Uwe Menz (SPD) | |
Lage der Stadt Neustadt-Glewe im Landkreis Ludwigslust | ||
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Neustadt-Glewe ist eine Stadt im Landkreis Ludwigslust im Südwesten des deutschen Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern. Sie ist Sitz des Amtes Neustadt-Glewe, dem auch die Gemeinden Brenz und Blievenstorf angehören.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Die Stadt liegt an der Elde, am Südrand der Lewitz, etwa 30 Kilometer südlich von Schwerin.
[Bearbeiten] Ortsteile
Zu Neustadt-Glewe gehören die Ortsteile Hohes Feld, Friedrichsmoor, Hohewisch, Klein Laasch, Kronskamp, Neuhof und Wabel.
[Bearbeiten] Geschichte
Im Jahr 1248 wird die „Nova Civitas Chlewa“ (Neue Stadt Glewe), welche ursprünglich aus einer slawischen Siedlung hervor geht, erstmals urkundlich in der Grafschaft Schwerin erwähnt. Durch die Lage zwischen Elde und einem Seitenarm dieses Flusses war die Errichtung einer Stadtbefestigung nicht notwendig. Die Burg, Sicherungs- und Wehranlage der Grafschaft und heute Wahrzeichen der Stadt, entstand Mitte des 13. Jahrhunderts. Durch Vorkommen von Raseneisenerzen spielte vom 16. bis ins 18. Jahrhundert die Eisenverhüttung eine wesentliche wirtschaftliche Rolle. Nach dem Bahnanschluss 1880 wuchs die Stadt über ihre mittelalterlichen Grenzen hinaus.
Um 1942 entstand unweit des Fliegerhorstes ein Außenstandort der Dornier-Flugzeugwerke Wismar, in dem Teile des Jagdflugzeuges FW 190 gebaut und montiert wurden. Bis September 1944 errichtete man an der Ostseite des Flugplatzes eine Außenstelle des Konzentrationslagers Ravensbrück. Die vorerst etwa 900 weiblichen Inhaftierten, die vor allem aus Polen und Weißrussland kamen, mussten Zwangsarbeit in der Flugzeugproduktion leisten. Ab Januar 1945 nahm der Standort auch Evakuierungstransporte aus östlichen Konzentrationslagern auf. Mit bis zu 5000 Häftlingen wurde die Kapazitätsgrenze trotz Erweiterung weit überschritten. Die Befreiung des Lagers erfolgte am 2. Mai 1945 durch die Rote Armee. Viele Frauen und Mädchen überlebten die schlechten Lebensbedingungen im Lager nicht.
Zu DDR-Zeiten war Neustadt-Glewe vor allem Industriestandort.
Probebohrungen aus dem Jahr 1988 führten zur Nutzung des unterirdisch vorkommenden Thermalwassers. Bis 1994 wurde ein Geothermieheizwerk errichtet, welches ein Wohngebiet und das Lederwerk mit Fernwärme versorgt. 2003 ging hier das erste deutsche Erdwärmekraftwerk ans Netz.
[Bearbeiten] Denkmäler
- Denkmal für die etwa 1000 umgekommenen Frauen des Außenlagers des KZ Ravensbrück, 1947 aufgestellt auf dem Stadtfriedhof
- Gedenkstein und Informationstafel des Außenlagers des KZ Ravensbrück, aufgestellt 1995 zwischen Liebssiedlung und Flugplatz
- Geschwister-Scholl-Gedenkstein vor dem Schloss
- sowjetischer Soldatenfriedhof
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
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[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Stadtvertretung
Die 19 Sitze der Stadtvertretung teilen sich wie folgt auf:
- CDU: 9 Sitze
- SPD: 6 Sitze
- Die Linke.PDS: 4 Sitze

[Bearbeiten] Wappen
Blasonierung: „In Rot das schwebende Brustbild eines Mannes in natürlicher Gesichtsfarbe mit silbernem Haar und Bart, am Hals ein blauer Gewandsaum, golden besäumt und mit fünf goldenen Röschen belegt, beseitet von zwei aufrechten goldenen Schlüsseln mit abgewendeten Bärten.“
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
Neustadt-Glewe ist Mitglied der internationalen Städtefreundschaft „Arbeitsgemeinschaft Neustadt in Europa“ mit 34 Mitgliedern aus fünf Staaten. Zudem unterhält der Ort eine Städtepartnerschaft mit Oststeinbek bei Hamburg.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten & Kultur
[Bearbeiten] Bauwerke
[Bearbeiten] Alte Burg
Das Mitte des 13. Jahrhunderts errichtete und zu den besterhaltenen Burgen Mecklenburgs zählende Bauwerk findet in Dokumenten aus dem Jahr 1331 erstmalige Erwähnung und diente der Sicherung der südwestlichen Grenze der Grafschaft Schwerin sowie der Kontrolle der Wege und der Furten der Elde und des nahe gelegenen Lewitzgebietes. Im 14. und 15. Jahrhundert wurde das Bauwerk umstrukturiert. Bis in die 1920er Jahre wurde auf der Burg unterrichtet. Zu DDR-Zeiten befanden sich eine Jugendherberge und Wohnungen in ihr. Die Burg beherbergt heute ein Museum zur Burggeschichte.
- siehe auch: Alte Burg Neustadt-Glewe
[Bearbeiten] Neues Schloss
Ganz in der Nähe der Burg befindet sich das Schloss. Es wurde nach über hundert Jahren Bauzeit im Jahr 1720 fertiggestellt, ruht auf hunderten von Eichenpfählen und diente dem späteren Herzog Christian Ludwig II. von 1725 bis 1735 als Wohnsitz. Nach dem Zweiten Weltkrieg war es eine Notunterkunft für Flüchtlinge und später eine Schule. Zu DDR-Zeiten befanden sich im Schloss eine Bibliothek und eine Mittagsküche für Werktätige und Schüler. Das Gebäude verfiel in dieser Zeit zusehends. Nach aufwändigen Sanierungsarbeiten sowohl an den Fundamenten, am Dach, an den Außenmauern als auch an den Innenräumen, beherbergt das Schloss heute ein Hotel und ein Feinschmeckerrestaurant. Bemerkenswert sind die Stuckdecken, die von polnischen Spezialisten saniert wurden.
[Bearbeiten] Rathaus
Das 1805-1806 erbaute Fachwerkhaus wurde 1993-2000 saniert und besitzt einen Turm mit Turmuhr. Der dem Rathaus vorgelagerte und von Fachwerkbauten umrahmte, gepflasterte Platz dient u.a. Wochenmärkten.
[Bearbeiten] Kirche St. Marien
Das gotische turmlose Bauwerk ist im 14. Jahrhundert entstanden, wurde mehrfach umgestaltet und erhielt 1746 eine prächtige Renaissancekanzel. Die Kirchenglocke befindet sich in einem Nebengebäude.
[Bearbeiten] Jagdschloss Friedrichsmoor
Dieser im gleichnamigen Ortsteil gelegene Fachwerkbau war ehemals Jagdsitz der Herzöge.
- siehe auch: Jagdschloss Friedrichsmoor
[Bearbeiten] Wiesenmeisterei Tuckhude
Das im Ortsteil Tuckhude befindliche und 1862 erbaute Gebäude war Sitz der Verwaltungsbehörde des herzoglichen Hofes für die Lewitz, die für die Unterhaltung der Gräben, Wege, Brücken, die Regulierung der Be- und Entwässerung, die Beobachtung der Wasserstände und die Sicherstellung der Heuernte zuständig war. Heute ist die Wiesenmeisterei agrarhistorische Bildungsstätte mit Übernachtungsmöglichkeit.
[Bearbeiten] weitere Bauwerke
- Stadtkern mit vielen Fachwerkhäusern
- die Eldeschleuse
[Bearbeiten] Natur
- Natur- und Landschaftsschutzgebiet Lewitz
[Bearbeiten] Neustädter See
Im Nordwesten der Stadt befindet sich der Neustädter See. Die flachen sandigen Uferzonen sind bei Badegästen sehr beliebt. Neben einer offiziellen Badeanstalt mit Seebrücke gibt es noch wenige unbewachte Badestellen. In unmittelbarer Nähe des Sees befinden sich ein Campingplatz, Ferien- und Wochenendsiedlungen sowie einige gastronomische Einrichtungen.
Vor der Wende zog das Erholungsgebiet rund um den See viele Touristen an. Die damaligen Besucherzahlen werden heute nicht mehr erreicht.
- siehe auch: Neustädter See (Mecklenburg)
[Bearbeiten] Sport
Der SV Fortschritt Neustadt-Glewe e.V. ist in vielen Sportarten vertreten. Zur sportlichen Betätigung stehen direkt neben dem Lederwerk ein Stadion sowie in der Nähe der Realschule eine Sporthalle zur Verfügung.
Auf dem Flugplatz im Südosten der Stadt wird unter anderem dem Sport- und Segelflug sowie dem Fallschirmspringen nachgegangen.
[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen
- Airbeat One, größtes Dance-Festival Norddeutschlands
- Burgfest mit mittelalterlichem Treiben im Juni
- Schützenfest im September
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
Die Wirtschaft und Beschäftigung betreffend hat Neustadt-Glewe wie viele Orte in den neuen Bundesländern die besten Zeiten hinter sich. Mit der Abwicklung großer Betriebe 1990-1992, wie dem Lederwerk oder dem Fernmeldewerk gingen der Stadt ca. 3500 Arbeitsplätze verloren. Nicht zu übersehen sind viele leerstehende Geschäfte in der Hauptverkehrsstraße. Heute ist die Stadt eher mittelständisch geprägt.
Neustadt unternahm nach 1990 große Anstrengungen zur Ansiedlung neuer Unternehmen, welche mit der Erschließung des Gewerbegebietes an der Autobahn bereits Früchte trugen. Außerdem existiert das teilerschlossene Industrie- und Gewerbegebiet „Lederwerk“.
[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen
- Nordleder GmbH
- GLS General Logistics Systems Germany GmbH & Co. OHG (Depot 19)
- Dockweiler (Edelstahl und Edelstahlverarbeitung)
- Betonwerk Neustadt-Glewe GmbH
- OECO Büromöbelwerke Oelschlägel & Co. GmbH
- ELWANA Biochemie GmbH
- Ingenys FNG GmbH (Feinmechanik)
- MDS Marketing Display Services GmbH (Werbung)
- Hoyer Energie-Service Mecklenburg (Mineralöle, Flüssiggas, technische Gase)
- Niederlassung des Speditions- und Logistikunternehmens Paul Schockemöhle
- Mauter Spedition
- Spedition Nickel & Göldner
[Bearbeiten] Verkehr
[Bearbeiten] Straßenverbindungen
Neustadt-Glewe ist durch die Bundesautobahn 24 (Hamburg - Berlin) sowie die durch die Stadt führende Bundesstraße 191 (Celle - Plau) verkehrsgünstig gelegen. Durch den geplanten Lückenschluss der A 14 wird südwestlich der Stadt ein weiterer Autobahnanschluss entstehen.
[Bearbeiten] Eisenbahnverbindungen
Eine Nebenstrecke der Bahn führt durch Neustadt-Glewe, die durch die ODEG bedient wird. Über den nur 9 Kilometer entfernten Bahnhof Ludwigslust besteht Anschluss zu den Fernstrecken Berlin-Hamburg, Leipzig-Rostock sowie zur Nahverkehrsstrecke Wismar-Berlin.
Zugverbindung Nahverkehr
- ODEG: Hagenow - Ludwigslust - Neustadt-Glewe - Parchim - Lübz - Karow (Mecklenburg) - Waren (Müritz) - Neustrelitz (stündlich nach Parchim, alle 2 Stunden weiter nach Neustrelitz; stündlich nach Hagenow)
[Bearbeiten] Wasserverbindungen
Die Müritz-Elde-Wasserstraße wird heute vor allem von Hobbykapitänen genutzt. Direkt am Fuße der Burg befindet sich ein Bootsanleger mit 50 komplett ausgerüsteten Anlegeplätzen. Die Schleusenanlage in der Nähe des Schlosses überwindet einen Höhenunterschied von ca. 2,30 m.
[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen
- Rathaus (Sitz der Stadtvertretung und des Amtes Neustadt-Glewe)
[Bearbeiten] Bildung
- Grundschule
- Johann Wolfgang von Goethe Gymnasium
- Regionale Schule (Verbundene Haupt- und Realschule)
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Kurt Bauch (1897-1975), deutscher Kunsthistoriker
[Bearbeiten] Quellen / Weblinks
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