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Vorreformatorische Kirchen - Wikipedia

Vorreformatorische Kirchen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Als vorreformatorische Kirchen werden sämtliche katholischen, orthodoxen und orientalisch - christlichen Kirchen bezeichnet. Die orthodoxen und orientalischen Kirchen werden auch als Ostkirchen zusammengefasst. Ziel des Artikels ist es, sämtliche vorreformatorische Kirchen den sechs großen christlichen Traditionslinien oder Ritusgruppen zuzuordnen. Die nach der Reformation entstandenen evangelischen, reformierten und altkatholischen Kirchen sind nicht Thema dieses Artikels (vgl. Liste der christlichen Konfessionen).

Die neue armenisch-orthodoxe Kathedrale in Eriwan
Die neue armenisch-orthodoxe Kathedrale in Eriwan


Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Traditionslinien oder Ritusgruppen

Die etwa fünfzig vorreformatorischen (katholischen, orthodoxen und orientalischen) Kirchen lassen sich in sechs Traditionslinien oder Ritengruppen einteilen.

Die Ritusgruppen der westlichen und östlichen Kirchen

Ritus Kirchen Liturgiesprachen
1 Lateinisch Römisch-Katholische Kirche Lateinisch, Landessprachen
2 Byzantinisch Orthodoxe Kirchen Griechisch, Georgisch, Kirchenslawisch, Russisch, Rumänisch, Arabisch, Landessprachen
3 Antiochenisch Syrische, Malankarische und
Maronitische Kirche
Syrisch-Aramäisch, Arabisch, Malayalam
4 Alexandrinisch Koptische und Äthiopische Kirche Koptisch, Arabisch, Altäthiopisch (Ge'ez), Landessprachen
5 Armenisch Armenische Kirchen Alt-Armenisch
6 Ostsyrisch Nestorianische, Chaldäische und Malabarische Kirche Syrisch-Aramäisch, Malayalam

Die Kirchen der Gruppen (3-6) werden als "(alt-)orientalische Kirchen" bezeichnet; die Ritengruppen (3,4,5) waren ursprünglich "monophysitisch" geprägt, der Ritus (6) "nestorianisch". (Diese Begriffe werden im nächsten Abschnitt erklärt.)

[Bearbeiten] Häresien, Konzilien, Abspaltungen und Re-Unionen

[Bearbeiten] Arianismus

Arianer sind die Anhänger der Lehre, dass Christus nicht anfanglos und ewig ist, sondern ein Geschöpf des göttlichen Vaters, allerdings das erste und vollkommenste Geschöpf. Diese Vorstellung wurde als Irrlehre vom 1. Ökumenischen Konzil von Nicäa 325 verworfen: "Christus ist wahrhaftiger Gott vom wahrhaftigen Gott, gezeugt, nicht geschaffen, wesensgleich mit dem Vater". Auf dem 2. Ökumenischen Konzil von Konstantinopel 381 wurde auch vom Heiligen Geist die volle Göttlichkeit ausgesagt und damit die trinitarische Lehre zum Abschluss gebracht. Eine abgeschwächte Form des Arianismus wurde von ostgermanischen Kirchen (Goten, Vandalen) vertreten: Christus sei Gott ähnlich, aber nicht wesensgleich. Arianische Gruppen existierten bis zum 7. Jahrhundert.

[Bearbeiten] Monophysitismus

Kyrill von Alexandria
Kyrill von Alexandria

Monophysiten sind die Anhänger der (ursprünglich alexandrinischen) Lehre, dass Christus nur eine Natur besitze, nämlich die göttliche. Die menschliche sei in der göttlichen förmlich 'aufgesogen' oder 'verschluckt'. Diese Lehre wurde auf dem 4. Ökumenischen Konzil von Chalcedon 451 verworfen. Dieses beschloss die Formel "Christus hat beide Naturen - die göttliche und menschliche - gleichermaßen, unvermischt und ungetrennt in einer Person".

Eine abgeschwächte Form des Monophysitismus vertrat Kyrill von Alexandria (ca. 380 - 444): Christus besitze beide Naturen, die sich aber zu einer Seinseinheit verflochten hätten ("Miaphysitismus"), aber auch dagegen wendet sich das Konzil von Chalzedon, obwohl der Unterschied zur eigenen Lehre gering erscheint. Die monophysitischen Kirchen wurden von der Reichskirche als häretisch (Irrlehren) verfolgt. Monophysitisch (im abgeschwächten Sinne, also eher "miaphysitisch") sind heute die syrische, armenische, koptische, äthiopische und malankarische Kirche. Die chalzedonische Lehre wird nur von den byzantinisch-orthodoxen und katholischen Kirchen ohne Abstriche anerkannt, sie werden deswegen auch chalzedonische Kirchen genannt, die übrigen Kirchen nicht-chalzedonisch.

Die Bezeichnung "monophysitische Kirchen" für die Kirchen, die eine solche Christologie vertreten, ist eine "Außenbezeichnung" seitens der chalzedonischen Kirchen. Die westsyrische (jakobitische), armenische, koptische und äthiopische Kirche haben nach ihrem Selbstverständnis eine vor-chalzedonische Christologie, die von ihnen - wie oben ausgeführt - als "miaphysitisch" ("vereinigte Natur(en) Christi"), nicht aber als "monophysitisch" aufgefasst wird. Die aus der unterschiedlichen Christologie resultierenden gegenseitigen theologischen Verurteilungen der chalzedonischen und nicht-chalzedonischen Kirchen wurden 1500 Jahre aufrechterhalten und erst in theologischen Gesprächen der 1970er und 1980er Jahre zwischen den orientalischen Kirchen einerseits und der katholischen Kirche bzw. den orthodoxen Kirchen andererseits weitgehend ausgeräumt. Allerdings hat diese prinzipielle theologische Einigung noch keinen kirchenrechtlichen Status erlangt.

Trotz der Problematik des Begriffs "monophysitisch" wird er in der westlichen Kirchengeschichtsschreibung durchgängig verwendet und deswegen auch in diesem Artikel benutzt. Die inhärente Problematik sollte dem Leser bewusst sein.

[Bearbeiten] Nestorianismus

Als "Nestorianer" werden die Anhänger der (ursprünglich antiochenischen) Lehre bezeichnet, dass "Christus aus zwei getrennten Subjekten oder Naturen, einer göttlichen und einer menschlichen bestehe, die in ihm in Liebe verbunden sind". Diese "dyophysitische" Lehre - genauer die daraus resultierende Aussage, dass Maria nur "Menschengebärerin" (griech. anthropotokos), aber keine "Gottesgebärerin" (griech. theotokos) sei - wurde auf dem 3. Ökumenischen Konzil zu Ephesos 431 zur Irrlehre erklärt.

Hauptvertreter dieser antiochenischen "dyophysitischen" oder "nestorianischen" Lehre im 4. und 5. Jahrhundert waren vor allem Diodorus von Tarsus, Theodor von Mopsuestia und Theodoret von Kyros. Zur jüngeren antiochenischen Schule gehörten Johannes Chrysostomos, Nestorius - der letztlich namensgebend wurde - und Ibas von Edessa.

In diesem Sinne "nestorianisch" geprägt war die sog. Kirche des Ostens, die sich 424 als persische Nationalkirche von der römisch-byzantinischen Reichskirche getrennt und eine eigene Jurisdiktion etabliert hatte. Diese Kirche lehnte zwar nicht direkt die Lehre von Chalcedon 451 ab, sondern deren als "monophysitische" empfundene Interpretation durch die Einigungsformel von 482 (das sog. Henotikon). Heutige Nachfolgekirchen der alten Kirche des Ostens sind die Assyrische Kirche des Ostens, die Chaldäische Kirche (allerdings mit Rom uniert, unter Aufgabe des "Nestorianismus") und einige Kirchen der Thomaschristen Indiens.

Die Bezeichnung "nestorianisch" für die Kirche des Ostens war immer eine Außenbezeichnung seitens der katholischen und orthodoxen Kirche, die zunächst die "Irrlehre" dieser Kirche deutlich machen sollte. Später wurde "nestorianisch" zur Bezeichnung der entsprechenden christologischen Auffassung in der westlichen Kirchengeschichtschreibung, so wird es auch in diesem Artikel verwendet. Die Selbstbezeichnung dieser Kirchen ist "ostsyrisch", "chaldäisch" oder "assyrisch", "nestorianisch" wird aus historischen Gründen teilweise als herabsetzend empfunden, schon weil sich die Assyrische Kirche des Ostens als Kirche apostolischen Ursprungs versteht.

[Bearbeiten] Monotheletismus

Monotheleten sind Anhänger der Lehre, dass Christus zwar zwei Naturen besitze aber nur einen (göttlichen) Willen. Die Lehre wurde auf dem 6. Ökumenischen Konzil von Konstantinopel 680/681 verworfen. Ihre Anhänger waren die Maroniten, die sich aber später vollständig mit der katholischen Kirche unierten und damit den Monotheletismus aufgaben.

[Bearbeiten] Orientalische, orthodoxe, katholische und unierte Kirchen

Die orthodoxen und katholischen Kirchen gingen aus der römisch-byzantinischen Reichskirche hervor. Gemeinsam erkennen sie Aussagen der Ökumenischen Konzilien - insbesondere Nicäa 325, Konstantinopel 381 und Chalcedon 451 - an und werden deswegen auch chalzedonische Kirchen genannt. Die endgültige Trennung der Ost- und Westkirche erfolgte - nach vielen vorangegangenen Zerwürfnissen - durch das vor allem politisch motivierte Große Schisma von 1054.

Die heutigen byzantinisch- oder griechisch-orthodoxen Kirchen sind autokephal. Sie bestehen aus den vier altkirchlichen Patriarchaten - Antiochia, Alexandria, Jerusalem und Konstantinopel - und etwa fünfzehn Nationalkirchen (die größten sind die russische, rumänische, serbische, griechische und bulgarische orthodoxe Kirche).

Die katholische Kirche ist monokephal (Anerkennung des Primats des Papstes, des Bischofs von Rom und Patriarchen des Abendlandes) und besteht aus der eigentlichen westlichen römisch-katholischen Kirche (mit römisch-lateinischen Ritus) und 21 autonomen unierten Kirchen, die aus Abspaltungen von den orthodoxen und orientalischen Kirchen entstanden sind. Diese Unionskirchen erkennen den Primat des Papstes und die katholischen Dogmen an, besitzen aber meist eigene Patriarchen bzw. Großerzbischöfe - die von Rom bestätigt werden müssen - und eigene Riten, die ihrer jeweiligen Herkunftskirche entsprechen.

Die nicht-chalzedonischen Kirchen werden auch als orientalische Kirchen bezeichnet. Im folgenden werden die einzelnen katholischen, orthodoxen und orientalischen Kirchen ihren Traditionslinien oder Riten zugeordnet. Die nachreformatorischen ("evangelischen") und altkatholischen Kirchen werden in diesem Artikel nicht behandelt.

[Bearbeiten] Kirchen des römisch-lateinischen Ritus

Der Petersdom in Rom
Der Petersdom in Rom

[Bearbeiten] Römisch-Katholische Kirche

Rom ist Papstsitz und einziges Patriarchat mit Jurisdiktion (die Ehrenpatriarchate von Jerusalem, Lissabon, Venedig und Goa haben keine Jurisdiktionsgewalt). Der Primatanspruch des Bischofs von Rom wurde schon früh für die ganze Kirche erhoben, von der Ostkirche allerdings nur zeitweise vor 1054 akzeptiert, meist aber zurückgewiesen (z.B. auch auf dem Konzil von Chalcedon 451).

Die Liturgiesprache dieser Kirchen ist Lateinisch; in historischen Sonderfällen sowie allgemein seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962 - 65) sind die jeweiligen Landessprachen ebenfalls in der Liturgie zugelassen.

Neben dem Römischen Ritus gab und gibt es folgende westliche Riten:

Die römisch-katholische Kirche besitzt etwa 1,25 Milliarden Mitglieder.

Von fast allen byzantinisch-orthodoxen und orientalischen Kirchen gibt es heute mit Rom unierte Abspaltungen, sogenannte Unionskirchen oder Katholische Ostkirchen. Diese Unionskirchen konnten ihren eigenen byzantinischen oder orientalischen Ritus beibehalten und bilden innerhalb des Katholizismus 21 autonome Teilkirchen, die die katholischen Dogmen und den Primat des Papstes voll anerkennen. Die Unionskirchen sind im folgenden im Kontext ihrer Traditionslinien oder Riten aufgeführt.

[Bearbeiten] Kirchen des byzantinisch-orthodoxen Ritus

Liturgiesprachen dieser Kirchen sind Griechisch, Georgisch, Kirchenslawisch, Rumänisch, Arabisch und moderne Volkssprachen.

[Bearbeiten] Die vier altkirchlichen orthodoxen Patriarchate

Diese vier Patriarchate sind die antike Keimzelle der gesamten orthodoxen Kirche. Auf die Nachfolge der altkirchlichen Patriarchate von Antiochia und Alexandrien berufen sich auch Kirchen, die nicht zum byzantinisch-orthodoxen Ritus zu rechnen sind.

  • Ökumenisches Patriarchat von Konstantinopel. Dieses Patriarchat wurde 381 gegründet; es ist das ranghöchste der orthodoxen Kirchen. Dieser Vorrang erklärt sich vor allem dadurch, dass die anderen altkirchlichen Patriarchate - Alexandria, Antiochia und Jerusalem - seit dem 7. Jahrhundert unter islamische Herrschaft gerieten. Heute ist das Patriarchat von Konstantinopel nur noch für Restgemeinden in der Türkei, auf Athos und den griechischen Inseln direkt zuständig. Unter seiner Führung stehen auch mehrere Emigrantenkirchen, nämlich die Karpartho-Russische Kirche Amerikas, die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche der USA und Kanadas, die Albanisch-Orthodoxe Kirche Amerikas, die Weißrussisch-Orthodoxe Kirche Nordamerikas und das Russisch-Orthodoxe Exarchat Westeuropas. Insgesamt ist das Patriarchat von Konstantinopel für 5 Mio. Gläubige zuständig.
  • Patriarchat von Alexandrien. Entstanden aus dem altkirchlichen Patriarchat von Alexandria. Es ist auch zuständig für kleine afrikanische Bistümer und Missionen, zu ihm gehören 250.000 Gläubige.
  • Patriarchat von Antiochia. Entstanden aus dem altkirchlichen Patriarchat von Antiochia, Sitz in Damaskus, zuständig für den Mittleren Osten. Diese Kirche hat 750.000 Mitglieder.
  • Patriarchat von Jerusalem. Patriarchat seit 451, zuständig für 300.000 Gläubige in Palästina, Israel und Jordanien.

Die orthodoxen Patriarchate von Alexandria, Antiochia und Jerusalem werden auch als melkitisch („königstreu“) bezeichnet. Gemeint ist damit die Treue zum byzantinischen Kaiser, der in den östlichen Sprachen durchgängig als „König“ bezeichnet wurde.

[Bearbeiten] Die autokephalen orthodoxen Kirchen

Es gibt heute folgende 11 autokephale byzantinisch-orthodoxe Kirchen, die selbständig ihre Oberhäupter bestimmen können:

[Bearbeiten] Die orthodoxen Kirchen mit umstrittener Autokephalie

Die Autokephalie einiger orthodoxer Kirchen ist nach orthodoxem Kirchenrecht bisher nicht bestätigt worden und wird von den anderen byzantinisch-orthodoxen Kirchen deshalb nicht anerkannt. Dies sind:

[Bearbeiten] Die autonomen orthodoxen Kirchen

Folgende fünf byzantinisch-orthodoxe Kirchen gelten als autonom. Sie genießen zwar eine relative Unabhängigkeit, bei der Bestimmung ihres Oberhauptes hat aber eine übergeordnete orthodoxe Kirche ein Mitspracherecht.

[Bearbeiten] Die unierten Kirchen mit byzantinischem Ritus

Es gibt 15 mit der katholischen Kirche unierte ehemals byzantinisch-orthodoxe Teilkirchen.

  • Melkitisch-katholische Kirche oder Griechisch-katholische Kirche. Eine mit Rom unierte Kirche, die unter dem Einfluss der lateinischen Kreuzfahrerstaaten und durch Missionierungen im 17. Jhd. aus den drei melkitischen Patriarchaten (s.o.) entstand; seit 1724 gibt es das melkitisch-katholische Patriarchat von Antiochia mit Sitz in Damaskus. Sein Oberhaupt führt seit 1772 den Titel eines "Patriarchen von Antiochia, Alexandria und Jerusalem" . Die Kirche hat 1.3 Mio Mitglieder.

Die weiteren 14 unierten Kirchen mit byzantinisch-orthodoxen Ritus entstanden durch mehrere Unionen, z.B.

  • Brester Union 1595: Abspaltung von der orthodoxen Kirche (Patriarchat Konstantinopel) in Litauen, Polen, der Ukraine und Weißrussland
  • Uzhoroder Union 1646: Abspaltung von der orthodoxen Kirche (Patriarchat Konstantinopel) in der Ukraine, Slovakei, Ungarn und Rumänien
  • Kroatische Union 1611: Abspaltung von der serbisch-orthodoxen Kirche in Kroatien, Serbien, Albanien und Rumänien.
  • Im sowjetischen Machtbereich erfolgte nach 1945 eine starke Zwangs-Reorthodoxisierung und die Auflösung der Unionskirchen. Die ukrainische, russische und rumänische Unionskirche bestehen heute primär in den USA weiter, inzwischen auch wieder in der Ukraine und in Rumänien, wo ihre jeweiligen Großerzbischöfe residieren.

Es entstanden folgende unierte Kirchen mit byzantinischem Ritus:

[Bearbeiten] Kirchen des antiochenischen oder westsyrischen Ritus

Die Liturgiesprachen dieser orientalischen Kirchen sind klassisches Syrisch (eine aramäische Sprache) und Arabisch.

  • Syrisch-katholische Kirche. Mit Rom unierte Kirche jakobitischer syrischer Christen seit dem 17. Jhd. (dann natürlich Aufgabe des Monophysitismus), seit 1783 besteht das syrisch-katholische Patriarchat von Antiochien mit Sitz heute in Beirut. Patriarchalvikariate und Bistümer gibt es in Kairo, Jerusalem, Mardin (Türkei), Syrien, Iran und dem Libanon. Die unierte syrisch-katholische Kirche hat 190.000 Mitglieder.
  • Malankarisch-orthodoxe Kirche oder Syrisch-orthodoxe Kirche Indiens. Kirche jakobitischer syrischer Monophysiten, die nach Missionierungen 1665 gegründet wurde; sie entstand aus der Gruppe der ehemaligen nestorianischen Thomaschristen, die sich 1661 nicht in der malabarisch-katholische Kirche (s.u.) mit Rom unieren wollte. Die malankarische Kirche besitzt insgesamt 2 Mio Mitglieder und gliedert sich in zwei unabhängige Unterkirchen: die eine erkennt den syrisch-orthodoxen Patriarchen von Antiochia als Oberhaupt an, die andere ist autokephal. Beide werden jeweils von einem indischen Katholikos geleitet. (Von der letzten Gruppe spalteten sich im 19. Jhd. die anglikanischen Mar-Thomas-Christen ab.)
  • Maronitische Kirche. Die Maroniten sind bereits seit 1181 vollständig mit Rom uniert und haben dabei ihren ursprünglich monotheletischen Glauben (s.o.) aufgegeben. Die Maroniten wurden unter dem Einfluss der Kreuzfahrer latinisiert. Die Maronitische Kirche ist heute vor allem im Libanon (Patriarch in Bkerke), aber auch in Syrien, Zypern, Ägypten und Amerika verbreitet und besitzt 3.2 Mio Mitglieder.

[Bearbeiten] Kirchen des alexandrinischen oder koptisch-äthiopischen Ritus

Die Liturgiesprachen dieser Kirchen sind Koptisch, Arabisch bzw. Altäthiopisch (Ge'ez).

  • Koptisch-katholische Kirche. Union von Teilen der koptisch-orthodoxen Kirche mit Rom. Seit 1741 Vikariat, seit 1824 Patriarchat von Kairo (Neuerrichtung 1895). Die koptisch-katholische Kirche hat 200.000 Mitglieder.
  • Äthiopisch-orthodoxe Kirche. Die Kirche entstand durch frühe Missionierung durch Frumentius, seit Mitte des 4. Jh. ist sie Staatskirche von Äthiopien (Aksum). Über Jahrhunderte war sie vom koptischen Patriarchat in Alexandria abhängig, dadurch erfolgte seit dem 5. Jhd. eine monophysitische Ausrichtung; zunächst Metropolitansitz in Aksum, seit 1632 in Gondar, ab 1893 in Addis Abeba, bis in das 20. Jh. immer mit einem Kopten besetzt. Die äthiopisch-orthodoxe Kirche ist erst seit 1959 autokephales Patriarchat und hat 25 Mio Mitglieder.
  • Äthiopisch-katholische Kirche. Die erste äthiopische Union mit Rom erfolgte 1622-1636 unter dem Einfluss portugiesischer Jesuiten. Seit 1890 gab es katholische Missionierung von Eritrea aus. Seit 1961 gibt es eine katholisch-äthiopische Metropolie in Addis Abeba. Die Kirche hat 200.000 Mitglieder.

[Bearbeiten] Kirchen des armenischen Ritus

Die Liturgiesprache der beiden Kirchen mit armenischem Ritus ist Alt-Armenisch.

  • Armenisch-orthodoxe Kirche. Monophysitische Kirche. Das Christentum breitete sich in Armenien seit dem 3. Jhd. aus, 314 wurde es Staatsreligion. Monophysitischen Einfluss gab es seit dem 4. Jhd., 506 wurde auf der Synode von Dwin offiziell die Lehre des Konzils von Chalcedon (s.o.) verworfen. Die Katholikoi der armenisch-orthodoxen Kirche haben ihren Sitz in Etschmiadsin (bei Eriwan in Armenien) und in Sis in Kilikien, im 20. Jh. verlagert nach Antelias im Libanon. Rangniedrigere armenische Patriarchate gibt es in Jerusalem und Istanbul. Die armenisch-orthodoxe Kirche hat 6 Mio Mitglieder.

[Bearbeiten] Kirchen des ostsyrischen oder chaldäischen Ritus

Die Liturgiesprache der ostsyrischen Kirchen ist klassisches Syrisch-Aramäisch. Die Christologie dieser Traditionslinie ist ursprünglich "nestorianisch", vor-ephesinisch und nicht-chalzedonisch. Die unierten Kirchen aus dieser Ritusgruppe haben die Lehren des Konzils von Chalcedon anerkannt und damit die "nestorianische" Christologie verworfen.

  • Kirche des Ostens in Indien oder Malabarische Kirche. Die malabarische Kirche als Bestandteil der Assyrischen Kirche des Ostens entwickelte sich aus "nestorianischen" sowie ehemals malabarisch-katholischen Thomaschristen (siehe Elias Mellus). Sie ist eine Kirche in Indien, die weder mit Rom (vgl. Malabarisch-katholische Kirche) noch mit den monophysitischen Syrisch-orthodoxen Kirchen Indiens in Gemeinschaft steht. Sie hat weniger als 100.000 Mitglieder.
  • Chaldäisch-katholische Kirche oder Chaldäische Kirche. Unierte Kirche, die sich von der Assyrischen Kirche seit dem 16. Jhd. abgespalten und mit Rom uniert hat. 1553 erster Patriarch, seit 1696 Patriarchat von Babylon, heute mit Sitz in Bagdad. Die Chaldäische Kirche ist im Irak, Iran, in Syrien und im Libanon vertreten und hat 350.000 Mitglieder. Seit 2001 können Mitglieder der assyrischen und chaldäischen Kirche wechselseitig an der Kommunion teilnehmen.
  • Malabarisch-katholische Kirche. Eine seit dem Ende des 16. Jhd. durch portugiesischen Druck aus den ehemaligen "nestorianischen" Thomaschristen entstandene Kirche, 1599 Zwangsunion mit Rom und teilweise Übernahme des lateinischen Ritus (in syrischer Sprache); Bruch mit Rom 1653; 1661 Reunierung des größeren Teils (84 von 116 Gemeinden) unter grundsätzlicher Beibehaltung des ostsyrischen Ritus; die übrigen bildeten die neugegründete syrisch-orthodoxe Kirche Indiens, einige blieben unabhängig nestorianisch (siehe Kirche des Ostens (Indien)). Seit 1923 gibt es eine einheimische malabarisch-katholische Hierarchie. Die malabarisch-katholische Kirche hat 4 Mio Mitglieder.

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Fachlexika Religion und Kirchen

  • Galling, Kurt (Hrsg.): Die Religion in Geschichte und Gegenwart. 3. Auflage. Studienausgabe. J.C.B. Mohr, Tübingen 1986.
  • Schirrmacher, Thomas (Hrsg.): Lexikon der Religionen. Harenberg, Dortmund 2002.
  • Bowker, John (Hrsg.): Das Oxford-Lexikon der Weltreligionen. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt und Patmos Verlag, Düsseldorf 1999.
  • Tröger, Sigrid und Karl-Wolfgang (Hrsg.): Kirchen-Lexikon. Christliche Kirchen, Freikirchen und Gemeinschaften im Überblick. C.H. Beck, München 1990.
  • Fahlbusch, Erwin (Hrsg.): Taschenlexikon Religion und Theologie. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1971.
  • Oeldemann, Johannes: Die Kirchen des christlichen Ostens. Orthodoxe, orientalische und mit Rom unierte Ostkirchen. Regensburg 2006.

[Bearbeiten] Kirchengeschichte

  • Jedin, Hubert: Kleine Konziliengeschichte. Herder, Freiburg 1966.
  • von Loewenich, Walther: Die Geschichte der Kirche. Siebenstern Taschenbuch Verlag, München und Hamburg 1968.
  • Sierszyn, Armin: 2000 Jahre Kirchengeschichte. Hänssler, Holzgerlingen 2001.

[Bearbeiten] Spezielle Literatur

  • Brunner-Traut, Emma: Die Kopten. Leben und Lehre der frühen Christen in Ägypten. Eugen Diederichs, Köln 1982.
  • Franz, Heinrich Gerhard: Kunst und Kultur entlang der Seidenstraße. Adeva, Graz 1987. (Zur nestorianischen Religion.)
  • Haussig, Hans Wilhelm: Die Geschichte Zentralasiens und der Seidenstraße in vorislamischer Zeit. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1983. (Zur nestorianischen Religion.)
  • Hollerweger, Hans: Lebendiges Kulturerbe Tur Abdin. Linz 1999. (Jakobitische Aramäer in der Osttürkei.)
  • Galey, John: Sinai und das Katharinenkloster. Belser, Stuttgart und Zürich 1983. (Zum Erzbistum Sinaikloster.)

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

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