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Ljubuški - Wikipedia

Ljubuški

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Ljubuški
Wappen Karte
Wappen von Ljubuški
Ljubuški auf der Karte von Bosnien und Herzegowina
Ljubuški
Ljubuški
Basisdaten
Staat: Bosnien-Herzegowina
Entität: Föderation
Kanton: West-Herzegowina
Koordinaten: Koordinaten: 43° 11' N, 17° 32' O43° 11' N, 17° 32' O
Höhe: 100 m ü. A.
Fläche: 289 km²
Einwohner: 28.340 (1991)
Bevölkerungsdichte: 98 Einwohner je km²
Bürgermeister: Nevenko Barbarić (HDZ BiH)
Webpräsenz:

Ljubuški ist eine Kleinstadt im Südwesten von Bosnien und Herzegowina mit etwa 6.000 Einwohnern (rund 30.000 im Gemeindegebiet). Sie wurde unter dem Namen Lubussa 1444 erstmals schriftlich erwähnt und war in der Neuzeit eine wichtige osmanische Festung gegen die Venezianer. Von ihrem einstigen Festungscharakter zeugt noch die Burgruine auf dem Berg Butorovica, die seit Frühjahr 2006 einem aufwendigen Sanierungs- und Restaurationsprojekt unterzogen wird. Heute ist die Stadt ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt in der westlichen Herzegowina, da es von Ljubuški aus direkte Straßenverbindungen in Richtung der Städte Mostar, Makarska und Split gibt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

Blick auf Ljubuški vom Berg Butorovica aus
Blick auf Ljubuški vom Berg Butorovica aus

[Bearbeiten] Geografische Lage

Das Gemeindegebiet liegt auf einer durchschnittlichen Höhe von 100 Metern über dem Meeresspiegel. Sein Erscheinungsbild wird zum einen von einer typisch herzegowinischen karstigen Berglandschaft, zum anderen aber auch von fruchtbaren Tallandschaften, die vom Fluss Trebižat mit Wasser gespeist werden, geprägt. In den letzten Jahren sind allerdings auch die Erhebungen deutlich grüner geworden. Hauptgründe dafür dürften die ungewöhnlich regenreichen Sommer der letzten Jahre und der drastische Rückgang der bis vor wenigen Jahrzehnten viel betriebenen Ziegenhaltung sein.

Der Koćuša-Wasserfall
Der Koćuša-Wasserfall

Der Trebižat entspringt direkt an der Grenze zu Kroatien in der kaum noch besiedelten Ortschaft Peć-Mlini und mündet nach einem 50 km langen und fast ausschließlich durch das Gemeindegebiet von Ljubuški fließenden Lauf in die Neretva. Dabei ist der Name des Flusses wohl darauf zurückzuführen, dass der Trebižat (dt. so viel wie: drei Mal fliehen) während seines Laufes gleich drei Mal im Gestein verschwindet, nur um unweit entfernt erneut wieder auszubrechen. Neben einem großen Fischreichtum weist der Fluss auch zahlreiche Stromschnellen und Wasserfälle auf. Die bekanntesten Naturwunder am Trebižat sind die Wasserfälle Kravice im Dorf Studenci und der Koćuša-Wasserfall im Dorf Veljaci. Zudem ist erwähnenswert, dass er Ljubuški zur wasserreichsten Gemeinde der gesamten Herzegowina gemacht hat.

Bekannteste Erhebung ist der Berg Butorovica auf dem sich in 396 m Höhe die Überreste der Altstadt von Ljubuški befinden.

[Bearbeiten] Nachbargemeinden

Folgende Gemeinden und Städte grenzen an Ljubuški:

Čapljina im Süden, Čitluk im Osten, Grude und Široki Brijeg im Norden, sowie Metković und Vrgorac (beide Kroatien) im Westen.

[Bearbeiten] Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet von Ljubuški dehnt sich auf eine Gesamtfläche von 289 km² aus und hat neben der Stadt selbst weitere 34 besiedelte Ortschaften, von denen die Dörfer Radišići, Vitina, Klobuk, Humac, Grab, Veljaci und Studenci mehr als 1.000 Einwohner haben. In der folgenden Tabelle sind alle 35 Gemeindeortschaften alphabetisch und mit genauen Einwohnerzahlen (Stand 1991) aufgelistet[1]:

Ortschaft Einwohner Kroaten Bosniaken Serben Jugoslawen Andere
Bijača 105 99 keine keine keine 6
Cerno 403 400 keine keine keine 3
Crnopod 222 218 keine keine keine 4
Crveni Grm 1081 1077 keine keine keine 4
Dole 271 270 keine keine keine 1
Grab 1344 1337 keine keine keine 7
Grabovnik 396 393 keine keine keine 3
Gradska 326 33 291 keine keine 2
Greda 113 113 keine keine keine keine
Grljevići 475 474 keine keine keine 1
Hardomilje 730 730 keine keine keine keine
Hrašljani 481 478 keine keine keine 3
Humac 1572 1533 6 2 5 26
Kašće 81 81 keine keine keine keine
Klobuk 1579 1555 keine keine keine 24
Lipno 536 532 keine keine keine 4
Lisice 567 566 keine keine keine 1
Ljubuški 4198 2658 1174 53 180 133
Miletina 427 425 keine 1 keine 1
Mostarska Vrata 381 374 keine 1 5 1
Orahovlje 207 196 keine keine keine 11
Otok 549 543 keine keine 1 5
Pregrađe 641 623 14 keine 1 3
Proboj 769 759 keine 1 4 5
Prolog 726 721 keine keine keine 5
Radišići 2502 2450 14 4 7 27
Stubica 299 299 keine keine keine keine
Studenci 1190 1178 1 1 keine 10
Šipovača 623 617 keine 1 keine 5
Teskera 285 284 keine keine keine 1
Vašarovići 970 964 keine keine 1 5
Veljaci 1218 1212 keine keine keine 6
Vitina 2154 2021 91 1 22 19
Vojnići 644 641 keine keine keine 3
Zvirići 275 273 keine 1 keine 1

[Bearbeiten] Klima

Das Klima in Ljubuški ist gemäßigt mediterran bei einer mittleren Jahrestemperatur von 25,2°C und 2.600 Sonnenstunden im Jahr. Die Vegetation ist ebenfalls mediterran, so gedeihen in freier Natur vor allem Feigen und Olivenbäume.

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Allgemeine Ortsgeschichte

[Bearbeiten] Altertum und Antike

Funde von Knochen, Stein- und Metallgegenständen, die heute im Museum des Franziskanerklosters von Humac zu besichtigen sind, belegen, dass die Gegend um Ljubuški bereits von den Illyrern bewohnt worden ist. Ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. wurden diese allmählich von den Römern bedrängt und im 1. vorchristlichen Jahrhundert schließlich unterworfen. Auch zur Römerzeit blieb die Gegend bewohnt; Archäologen haben im Dorf Gračine die Überbleibsel der antiken Römerstadt Bigeste freilegen können, die sechs Jahrhunderte lang eine rege Handelsstadt war. Am besten sind die Fundamente der Thermen erhalten, deren Bodenheizungskanäle (hypocausis) gut erkennbar sind. Außerdem haben die Ausgrabungen zahlreiche Alltagsgegenstände wie Münzen, Vasen, Schmuck, Gläser, Werkzeug und Waffen zu Tage gebracht.

[Bearbeiten] Mittelalter und Neuzeit

Die slawische (kroatische) Landnahme an der Adriaküste erfolgte im 7. Jahrhundert. Nachdem sich das Königreich Kroatien formiert hatte, wurde Ljubuški wohl Teil der Gespanschaft Rastoka, die im 10. Jahrhundert vom byzantinischen Kaiser Konstantin VII. Porphyrogennetos erwähnt wird. Archäologische Funde aus der Zeit der Völkerwanderung und dem Frühmittelalter sind zwar nur spärlich vorhanden, doch gehören sie zu den wichtigsten über die kroatische Frühgeschichte. Besonders berühmt ist die Tafel von Humac (Humačka ploča), die mit altkroatischer Schrift bemeißelt, das älteste Zeugnis kroatischer Schriftlichkeit ist. Das Wahrzeichen der Stadt, die im Gemeindewappen abgebildete Burg auf dem Berg Butorovica, wurde wohl im 14. oder 15. Jahrhundert errichtet. Sie wird in der Regel dem Herzog Stjepan zugeschrieben und ist heute auch nach ihm benannt. Allerdings ist man sich zunehmend sicherer, dass sie schon vor seiner Zeit erbaut worden ist. In schriftlichen Quellen wird Ljubuški erstmals im Jahr 1444 unter dem Namen Lubussa erwähnt. 1472 eroberten die Osmanen Ljubuški, bauten die Befestigungsanlagen der Burg noch weiter aus und ließen unweit von ihr den zum Islam übergetretenen Nesuh-aga Vučjaković 1558 eine Moschee errichten. Während der Zeit der osmanischen Herrschaft hatte Ljubuški den Status einer Festungsstadt inne und gehörte zunächst zum Kadiluk von Imotski. Als Imotski 1718 von den Venezianern erobert wurde, wurde Ljubuški selbst zum Kadiluk erhoben, war dann in der Folgezeit allerdings oft Angriffsziel von Hajduken, die im Primorje und im dalmatinischen Hinterland siedelten.

[Bearbeiten] 19. Jahrhundert

Im 19. Jahrhundert verlor Ljubuški seinen Festungscharakter und gewann stattdessen durch Reis- und Olivenanbau an landwirtschaftlicher Bedeutung. Als nach dem Berliner Kongress das heutige Bosnien und Herzegowina Österreich-Ungarn zugesprochen wurde, marschierte am 2. August 1878 die österreichisch-ungarische Armee unter Führung von General Jovanović in Ljubuški ein. In der Folgezeit erlebten sowohl die Stadt, als auch die Umgebung von Ljubuški einen bedeutenden wirtschaftlichen Aufschwung. Die Landwirtschaft wurde durch Wein- und Tabakanbau bereichert und durch neue Technologien modernisiert, das Straßennetz wurde befestigt und ausgebaut, Verwaltungsgebäude, Kirchen und Klöster wurden errichtet.

[Bearbeiten] Erster und Zweiter Weltkrieg

Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs brachte der ganzen Gemeinde Hungersnöte sowie steigende Kriminalitäts- und Krankheitsraten mit sich. Die Jahre nach dem Krieg und die Zugehörigkeit zum neu gegründeten Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen brachten allerdings keine Besserung der Lage. So setzte eine große Auswanderungswelle ein in deren Folge ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung von Ljubuški in die damals wohlhabenderen südamerikanischen Staaten (zumeist Argentinien) auswanderte. Auf politischer Ebene hatte in Ljubuški zu dieser Zeit die Kroatische Bauernpartei den größten Zulauf. Im Zweiten Weltkrieg war Ljubuški Teil des Unabhängigen Staates Kroatien, in dem es zur Großgespanschaft Hum gehörte. Während des Krieges selbst hatte die Gemeinde von Ljubuški kaum Todesopfer oder Gefallene zu beklagen. Nach dem Krieg jedoch fielen etwa 2.000 Menschen dem Racheterror der Tito-Partisanen zum Opfer.

[Bearbeiten] Seit 1945

Im sozialistischen Jugoslawien hielt der wirtschaftliche Verfall der Gemeinde an, was in den 1960er-Jahren zu einer zweiten Auswanderungswelle, diesmal in die westeuropäischen Staaten (vor allem Westdeutschland), führte. In den 1980er-Jahren begann die Gemeinde langsam aufzublühen, was zum Großteil den Rückkehrern der zweiten Auswanderungswelle zu verdanken war, die ihr Kapital in Lebensmittelfabriken, Einkaufszentren, etc. investierten. Im November des Jahres 1990 fanden die ersten freien Gemeinderatswahlen seit dem Zweiten Weltkrieg statt, bei denen die meisten Stimmen an die kroatisch-national orientierten Parteien gingen. Die folgenden Jahre wurden vor allem durch die Unabhängigkeitskriege in Kroatien und Bosnien und Herzegowina gezeichnet. Noch Monate bevor Bosnien und Herzegowina den offiziellen Austritt aus dem jugoslawischen Staatenverband erklärt hatte, wurde die Gegend um Ljubuški von Kriegshandlungen erfasst. Bereits am 1. Oktober 1991 wurde die im Süden der Herzegowina gelegene Ortschaft Ravno von serbischen und montenegrinischen Truppen angegriffen und erobert, weshalb in Ljubuški anschließend eine Bewaffnung der kriegstauglichen Bevölkerung durchgeführt wurde. Im April 1992 war erstmals auch die Gemeinde selbst Kriegsschauplatz, als Flugzeuge der von Serben dominierten Jugoslawischen Volksarmee das Stadtzentrum, später auch die umliegenden Dörfer bombardierten und für erste Todesopfer auch innerhalb der Zivilbevölkerung sorgten. Da die Serben im weiteren Kriegsverlauf an einer Eroberung der westlichen Herzegowina allerdings immer mäßigeres Interesse zeigten, hatte der Kroatische Verteidigungsrat HVO keine größeren Probleme die Region samt Ljubuški zu verteidigen und im Sommer 1992 die Gemeinde, wie alle vom HVO verwalteten Gebiete, in die Republik Herceg-Bosna zu integrieren. Im Jahr 1993, während des zehnmonatigen bosniakisch-kroatischen Konflikts, wurden rund 1.200 Menschen (zum Großteil Bosniaken) vertrieben.[2] In den Häusern und Wohnungen der Vertriebenen wurden wiederum Flüchtlinge, meist Kroaten aus Zentralbosnien, untergebracht. Im Rahmen internationaler Flüchtlingsrückkehrprojekte ist bis heute schätzungsweise etwa die Hälfte der vertriebenen Bosniaken nach Ljubuški wieder zurückgekehrt. Insgesamt hat die Gemeinde etwa 50 Kriegstote zwischen den Jahren 1991 und 1995 hinnehmen müssen. Beim Friedensabkommen von Dayton im Jahr 1995 wurde Ljubuški der Föderation Bosnien und Herzegowina zugesprochen und ist seitdem Teil des Kantons West-Herzegowina.

[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung

Bei der letzten Volkszählung von 1991 kam die Gemeinde insgesamt auf 28.340 Einwohner. Aufgeteilt nach Nationalitäten waren damals 26.127 (92,19%) katholische Kroaten, 1.592 (5,61%) muslimische Bosniaken und 65 (0,22%) orthodoxe Serben in Ljubuški ansässig. 227 (0,80%) Einwohner bezeichneten sich noch als Jugoslawen und 329 (1,18%) gaben an anderen Volksgruppen anzugehören.[3] Während des Bosnienkrieges dürfte kroatische Bevölkerungsanteil nochmals um 4-5% gestiegen sein[4], so dass Ljubuški heute als monoethnische Gemeinde angesehen werden darf. Die wenigen hundert Moslems leben meist konzentriert nahe der Moschee ein wenig oberhalb der Stadt.

[Bearbeiten] Politik

Nevenko Barbarić, seit 2004 Bürgermeister von Ljubuški
Nevenko Barbarić, seit 2004 Bürgermeister von Ljubuški

[Bearbeiten] Verwaltung

An der Spitze der Gemeinde steht der Bürgermeister, der für eine vierjährige Amtszeit direkt von den Bürgern gewählt wird. Er vertritt die Interessen und Anliegen der Gemeinde, die ihm in der Regel vom Gemeinderat vorgelegt werden, bei Sitzungen und Zusammenkünften der Kantonsregierung. Weiters gehören die Verteilung des Gemeindebudgets, die Erstellung eines Wirtschaftsplans sowie die Planung und Umsetzung von Bauprojekten zu seinen Hauptaufgabenbereichen. Der 19-köpfige Gemeinderat hingegen, der ebenfalls alle vier Jahre direkt vom Volk gewählt wird, stellt das Hauptorgan der Gemeindeverwaltung dar. Er ist in erster Linie dafür zuständig Infrastruktur und Entwicklung der Gemeinde zu gewährleisten und die dafür notwendigen Gesetze und Erlasse zu verabschieden. Der Gemeinderatsvorsitzende und sein Stellvertreter werden bei der ersten Sitzung des Gemeinderats von den Ratsmitgliedern gewählt. Ihre Amtszeit ist an die des Bürgermeisters gekoppelt, da Bürgermeisterwahl und Gemeinderatswahl immer am selben Tag stattfinden.[5]

[Bearbeiten] Wappen

Das Wappen der Gemeinde Ljubuški zeigt auf einem gold umrandeten himmelblauen Schild eine stilisierte Darstellung der mittelalterlichen Burg auf dem Berg Butorovica. Sie ist in Gold gehalten, was auf die goldene Vergangenheit und die einstige Bedeutung, die dem Ort während Mittelalter und Neuzeit zukam hinweisen soll. Durch den in dunkelblauer Farbe gehaltenen Berg verläuft eine dicke hellblaue Welle als Darstellung des Flusses Trebižat. Gekrönt wird das Schild von drei in gleichmäßigem Abstand abgebildeten roten Quadraten, die eine Betonung des kroatischen Elements der Stadt darstellen und auf die Siedlungstradition der kroatischen Bevölkerung hinweisen sollen. Unter dem Schild ist ein feierlich entrolltes Schriftstück dargestellt, auf dem zentral in Großbuchstaben geschrieben der heutige Stadtname Ljubuški, und links davon in arabischen, rechts in römischen Ziffern die Jahreszahl 1444 zu lesen ist.

[Bearbeiten] Wirtschaft

Die heutige Wirtschaft von Ljubuški beruht zum Großteil auf den Bereichen Handel und Landwirtschaft, in denen fast die gesamte arbeitende Bevölkerung der Gemeinde außerhalb des Stadtgebietes beschäftigt ist. Von Bedeutung sind der Weinbau und Anbau von Obst und Gemüse; neben den Eigenerzeugnissen aus der Landwirtschaft sind Kfz-Ersatzteile die bedeutendste Handelsware. In den letzten Jahren ist auch vermehrt Imkerei hinzugekommen, so dass sich inzwischen auch ein Imker-Verband gebildet hat.

Im Stadtgebiet ist die arbeitende Bevölkerung meist im Gastgewerbe tätig oder verdient sich angestellt bei größeren Unternehmen ihren Lebensunterhalt. Eine reale Arbeitslosenquote lässt sich nur schwer ermitteln, da Schwarzarbeit in der gesamten Region weit verbreitet ist. Die wenigen Unternehmen, die in Ljubuški tätig sind, beschäftigen sich in der Regel mit der Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte oder sind Zulieferer für den landwirtschaftlichen Bedarf.

Eine wachsende Bedeutung kommt dem Tourismus zu. Während die Naturwunder bereits seit Jahren gut besucht werden, soll nun im Anschluss an die Sanierungsprojekte auch der Kulturtourismus gefördert werden. Dabei hofft man vor allem auf die zahlreichen Wallfahrts-Touristen aus Međugorje, die in Zukunft vermehrt zu Tagesausflügen nach Ljubuški gelockt werden sollen.

Die Infrastruktur liegt ein wenig über dem Niveau anderer Regionen von Bosnien und Herzegowina. So sind nahezu alle Ortschaften über asphaltierte Straßen erreichbar, wenngleich diese sich oft in einem mangelhaften Zustand befinden. Zahlreiche Dörfer haben eigene Grundschulen, in denen die acht Pflichtschuljahre absolviert werden können, während es in der Stadt auch eine weiterbildende höhere Schule gibt.

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Bauwerke

Die Burg des Herzogs Stjepan
Die Burg des Herzogs Stjepan

Die Burg des Herzogs Stjepan befindet sich in 396 Metern Höhe auf dem Berg Butorovica. Zwar ist sie Wappenbild und Wahrzeichen von Ljubuški, doch wurde sie bislang nie ernsthaft für den Fremdenverkehr erschlossen. Stattdessen war sie ganz besonders in jugoslawischer Zeit eher ein Sinnbild für die wirtschaftliche Vernachlässigung der Region. Während das Antlitz der Ruine auf Postkarten aus österreichisch-ungarischer Zeit noch verblüffende Ähnlichkeit mit der Abbildung im Gemeindewappen aufweist, so müsste der heutige Betrachter viel Vorstellungskraft mitbringen, um zwischen Bauwerk und Wappenbild einen Bezug zu erkennen. Erst im Frühjahr 2006 hat der Stadtrat ein aufwendiges Sanierungs- und Restaurationsprojekt ins Leben gerufen, um dem katastrophalen Verfall der letzten Jahrzehnte entgegenzuwirken. Es soll auch eine asphaltierte Straße angelegt werden, um künftigen Touristen den Anstieg zur Ruine zu erleichtern.

[Bearbeiten] Natur

Die Wasserfälle Kravice
Die Wasserfälle Kravice

Die Vrioštica-Quelle entspringt im Dorf Vitina und bietet ein äußerst sehenswertes Panorama. Das Wasser, das aus der Quelle austritt, ist klar und kühl bei einer konstanten Temperatur von 11 bis 12°C. In unmittelbarer Nähe zur Quelle sind ein künstlicher See und ein kleiner Park eingerichtet worden, die diese zu einem beliebten Ausflugsziel der einheimischen Bevölkerung gemacht haben.

Die Kravice-Wasserfälle im Dorf Studenci gehören zu den bekanntesten Attraktionen der Gemeinde Ljubuški und stehen unter Naturschutz. Die Wasserfälle, deren Höhe zwischen 26 und 28 m variiert, prasseln einen 120 m breiten Hang herab. Weil um den Wasserfall herum auch besonders viel fruchtbarer Schlamm liegen bleibt, konnten zahlreiche Pflanzenarten, die die regionale Vegetation ausmachen besonders gut gedeihen. Früher wurden die Kravice von Müllern zum Antrieb ihrer Wassermühlen genutzt, während sich heutzutage vor allem Badegäste an den Wasserfällen erfrischen.

[Bearbeiten] Kultur

[Bearbeiten] Vereine

In den letzten Jahren hat es in der Gemeinde Ljubuški eine Vielzahl an Neugründungen kroatischer Kultur- und Künstlervereine (Hrvatska Kulturna i Umjetnička Društva) gegeben, die es sich zur Hauptaufgabe gemacht haben bäuerliche Traditionen, Tänze und Gesänge am Leben zu erhalten.

  • Der HKUD Herceg Stjepan wurde im Juli 1999 gegründet und zielt vor allem auf den Erhalt der regionalen Trachten- und Tanzkultur aus. Der Verein zählt heute etwa 90 Mitglieder und nimmt europaweit an etwa ein Dutzend alljährlichen Folklorwettbewerben teil.
  • Der HKUD Studenčica wurde im November 2001 gegründet und widmet seinen Schwerpunkt den traditionellen Liedern und Gesängen der Kroaten in der westlichen Herzegowina. Der Verein hat durch einige Fernsehauftritte bereits landesweite Berühmtheit erlangt und hat inzwischen auch Sektionen, die sich slawonischer und dalmatinischer Musik widmen.
  • Der HKUD Radišići wurde im Oktober 2003 zunächst als Folklorna sekcija Radišići (Folklorsektion Radišići) gegründet und hat seinen heutigen Namen im April 2006 angenommen. Der HKUD Radišići gilt aufgrund seiner starken Jugendarbeit (120 Mitglieder im Alter zwischen 3 und 14 Jahren) als einer der aufstrebendsten Kulturvereine der Gemeinde.

Daneben gibt es mit dem HKUD Sveti Marko aus dem Dorf Klobuk und dem 1932 gegründeten HKD Sveti Ante aus Humac in Ljubuški noch zwei kleinere Kulturvereine mit jeweils 60 Mitgliedern.

[Bearbeiten] Sport

Auch auf sportlicher Ebene hat sich in Ljubuški in den letzten Jahrzehnten viel getan. So konnte in den letzten Jahren der 1956 gegründete lokale Handballverein HRK Izviđač aus dem Schatten der großen Traditionsvereine treten und schon vier mal die bosnisch-herzegowinische Meisterschaft und zwei mal den Pokal nach Ljubuški holen. Zudem hat es eine Reihe neuer Vereinsgründungen gegeben, so dass es in Ljubuški seit 1989 einen überregional erfolgreichen Karateklub, seit 1990 einen Bocciaverein und seit 2004 auch einen Boxverein gibt. Daneben gibt es in Ljubuški den zwar traditionsreichen aber vergleichsweise erfolgslosen Fußballverein HNK Ljubuški und den Athletikverein HAK Ljubuški.

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

  • Lovro Šitović (* 1682 in Ljubuški, † 28. Februar 1729 in Šibenik) Schriftsteller
  • Zvonimir Remeta (* 12. Dezember 1909 in Klobuk bei Ljubuški, † 1964 in Sarajevo) Schriftsteller
  • Vjekoslav (Maks) Luburić (* 3. März 1914 in Humac bei Ljubuški, † 20. April 1969 in Carcaixent) Kommandant des KZ Jasenovac
  • Lucijan Kordić (* 9. Juni 1914 in Grljevići bei Ljubuški, † 16. Juni 1993 in Široki Brijeg) Dichter
  • Veselko Koroman (* 7. April 1934 in Radišići bei Ljubuški) Schriftsteller
  • Blaž Kraljević (* 17. Juni 1947 in Lisice bei Ljubuški, † 9. August 1992 in Kruševo) Anführer der bosnisch-herzegowinischen HOS-Truppen

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Ergebnisse der Volkszählung in Bosnien und Herzegowina aus dem Jahr 1991: http://www.plbih.org/ - Dokumente.
  2. http://www.bbs.bund.de - Berichte für die Flüchtlingsrückkehr.
  3. Ergebnisse mit Prozentangaben zur letzten Volkszählung: http://www.ljubuski.info/ - Stanovništvo (Bevölkerung).
  4. http://www.bbs.bund.de - Berichte für die Flüchtlingsrückkehr.
  5. Statut der Gemeinde Ljubuški im pdf-Format zum Downloaden: http://www.ljubuskenovine.info - Statut.

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