Askanier
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Die Askanier sind ein schwäbisch-fränkisches Fürstengeschlecht. Der Name leitet sich von Ascharia, ihrem Sitz in Aschersleben, ab. Sie waren seit dem 11. Jahrhundert im östlichen Sachsen ansässig.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Als erster Vertreter des Geschlechts erscheint 1036 Graf Esico von Ballenstedt.
Der Urenkel von Esico und Sohn von Graf Otto dem Reichen von Ballenstedt, Albrecht der Bär (Albrecht I.), um 1100 – 1170, eroberte am 11. Juni 1157 die Brandenburg vom Sprewanenfürsten Jaxa von Köpenick, nannte sich am 3. Oktober 1157 erstmals „Markgraf in Brandenburg“ und rief Siedler ins Land.
Unter den Söhnen von Albrecht dem Bären begann die Zersplitterung der askanischen Macht.
- Sein Nachfolger als Markgraf war Otto I. von Brandenburg. Otto I. setzte die expansionistische Ostpolitik der Askanier fort. Bis 1300 gelang es den Askaniern, die Mark Brandenburg bis zur Oder zu erweitern. Zwischen 1253 und 1262 wurden die brandenburgischen Askanier auch Landesherren der Oberlausitz (bis 1319).
- Erzbischof Siegfried I. von Bremen.
- Hermann I. (1140 – 1176) begründete die jüngere Linie der Grafen von Weimar-Orlamünde.
- Herzog Bernhard von Sachsen war zunächst nur Erbe des anhaltischen Stammlandes. Als Herzog von Sachsen herrschte er außerdem ab 1180 über Teile des untergegangenen alten Herzogtums Sachsen an der mittleren Elbe, nämlich über die Gebiete Lauenburg und Wittenberg, die 1260 erbgeteilt wurden. Bis 1422 führten die Wittenberger Askanier den Titel eines Herzogs von Sachsen. Später wurden sie zu Kurfürsten erhoben. Die Kurwürde ging nach dem Aussterben der Wittenberger Askanier (1422) 1423 an die meißnischen Wettiner über - vergleiche dazu auch Geschichte Sachsens. Von 1260 bis 1689 waren Askanier Herzöge von Sachsen-Lauenburg.
- Nach Herzog Bernhards Tod entstand 1212 das Fürstentum Anhalt, das die askanische Stammlinie regierte, das aber bald der Erbteilung anheimfiel. Erst 1570 war das Fürstentum wieder vereint, 1603 aber bereits wieder geteilt. Mit dem Aussterben der männlichen Linie Anhalt-Zerbst 1793, der männlichen Linie Anhalt-Köthen 1847 und der männlichen Linie Anhalt-Bernburg 1863 konnte die Linie Anhalt-Dessau (seit 1807 Inhaber der Herzogswürde) sämtliche anhaltischen Länder zum „Herzogtum Anhalt“ vereinigen und bis zur Novemberrevolution von 1918 regieren.
Bekanntere Mitglieder der Anhalter Linien waren Zarin Katharina II. von Russland (geb. Prinzessin Sophie Friederike von Anhalt-Zerbst), Fürst Ludwig von Anhalt-Köthen, der Gründer der Fruchtbringenden Gesellschaft, der Alte Dessauer (Fürst Leopold von Anhalt-Dessau) und Leopold Friedrich Franz, Gründer des Wörlitzer Parks. Der letzte regierende Herzog Joachim Ernst, 1918 für wenige Monate minderjährig auf den Thron gelangt, starb 1947 in sowjetischer Internierung. Sein Sohn Eduard ist der derzeitige Chef des Hauses.
Die Askanier führten, anders als andere Fürstengeschlechter, erst 1727 das Prinzip der Primogenitur ein, so dass ihre Länder bis dahin immer unter allen Söhnen aufgeteilt wurden, was zur politischen Zersplitterung des Herrschaftsgebiets führte und somit den Einfluss der Askanier im Heiligen Römischen Reich minderte.
[Bearbeiten] (Neben-)Linien der Askanier
Bis auf den anhaltischen sind die askanischen Zweige ausgestorben. Jeweiliges Ende der Zweige:
- Zweig Weimar-Orlamünde: ca. 1486
- Zweig Sachsen-Wittenberg: 1422
- Zweig Sachsen-Lauenburg: 1689.
- Zweig Brandenburg: 1320
[Bearbeiten] Askanische Grafen zu Weimar-Orlamünde
- 1112–1113 Siegfried I.
- 1113–1123 Siegfried II.
- 1124–1134 Wilhelm
- 1134–1170 Albrecht I., (auch: Albrecht der Bär)
- 1170–1176 Hermann I. (eigentliche Begründung des askanischen Linie Weimar-Orlamünde)
- 1176–1206 Siegfried III.
- 1206–1245 Albrecht II. (Regentschaft gemeinsam mit seinem Bruder Hermann)
- 1206–1247 Hermann II. (bis 1245 Regentschaft gemeinsam mit seinem Bruder Albrecht)
[Bearbeiten] Askanische Grafen zu Orlamünde
- 1247–1283 Hermann III.
[Bearbeiten] Askanische Grafen zu Weimar
- 1247–1285 Otto III.
- 1285–1319 Hermann IV.
- 1285–1305 Otto IV.
- 1305–1340 Otto (VI.?)
- 1340–1365 Friedrich I.
[Bearbeiten] Askanische Herzöge von Sachsen
- 1112–1114 Otto von Ballenstedt (war verheiratet mit der Tochter des Billungers Magnus, Herzog von Sachsen)
- 1138–1142 Albrecht I. (auch: Albrecht der Bär)
- 1180–1212 Bernhard III. von Sachsen
- 1212–1260 Albrecht I. von Sachsen
- 1260–1296 Albrecht II. und Johann I. (1260–1282) bzw. Johann II. (1282–1296), Albrecht III. (1282–1296) sowie Erich I. (1282–1296); im Jahr 1296 erfolgt die endgültige Teilung in die Herzogtümer Sachsen-Wittenberg (mit der Kurwürde) und Sachsen-Lauenburg.
[Bearbeiten] Askanische Herzöge und Kurfürsten zu Sachsen-Wittenberg
- 1296–1298 Albrecht II.
- 1298–1356 Rudolf I.
- 1356–1370 Rudolf II.
- 1370–1388 Wenzel I.
- 1388–1419 Rudolf III.
- 1419–1422 Albrecht III.
[Bearbeiten] Askanische Herzöge zu Sachsen-Lauenburg
- 1296–1321 Johann II. (ab 1305 Linie Bergedorf-Mölln)
- 1296–1308 Albrecht III.
- 1296–1361 Erich I. (ab 1305 Linie Ratzeburg-Lauenburg)
- 1321–1343 Albrecht IV. (Linie Bergedorf-Mölln)
- 1343–1356 Johann III. (Linie Bergedorf-Mölln)
- 1356–1370 Albrecht V. (Linie Bergedorf-Mölln)
- 1361–1368 Erich II. (Linie Ratzeburg-Lauenburg)
- 1368–1412 Erich IV. (Linie Ratzeburg-Lauenburg; 1401 Erbe des Bergedorf-Möllner Anteils)
- 1370–1401 Erich III. (Linie Bergedorf-Mölln; nach seinem Ableben geht der Bergedorf-Möllner Anteil an die Linie Ratzeburg-Lauenburg)
- 1412–1436 Erich V.
- 1436–1463 Bernhard III.
- 1463–1507 Johann IV.
- 1507–1543 Magnus I.
- 1543–1581 Franz I.
- 1581–1603 Magnus II.
- 1603–1619 Franz II.
- 1619–1656 August
- 1656–1665 Julius Heinrich
- 1665–1666 Franz Erdmann
- 1666–1689 Julius Franz
[Bearbeiten] Askanische Markgrafen von Brandenburg
- 1150–1170 Albrecht I. (auch: Albrecht der Bär)
- 1170–1184 Otto I.
- 1184–1205 Otto II. (auch: Otto der Freigiebige)
- 1205–1220 Albrecht II.
- 1220–1266 Johann I.
- 1220–1267 Otto III. (auch: Otto der Fromme)
- 1266/67–1308 Otto IV. (auch: Otto mit dem Pfeil)
- 1308–1319 Waldemar (auch: Waldemar der Große)
- 1319–1320 Heinrich II. (auch: Heinrich der Jüngere)
[Bearbeiten] Askanische Fürsten und Herzöge zu Anhalt
- 1173–1212 Bernhard III. von Sachsen
- 1212–1252 Heinrich I. von Anhalt (Teilung des Gebietes in Anhalt-Aschersleben, Anhalt-Bernburg und Anhalt-Köthen)
[Bearbeiten] Anhalt-Aschersleben
- 1252–1266 Heinrich II., der Fette
- 1266–1304 Otto I.
- 1266–1283 Heinrich III. (Mitregent seines Bruders Otto I.)
- 1304–1315 Otto II. (Land fällt an das Bistum Halberstadt)
[Bearbeiten] Anhalt-Bernburg
- 1252–1287 Bernhard I.
- 1287–1291 Johann I. (Mitregent seines Bruders Bernhard II.)
- 1287–1318 Bernhard II.
- 1318–1348 Bernhard III.
- 1348–1354 Bernhard IV.
- 1354–1374 Heinrich IV.
- 1374–1404 Otto IIII.
- 1404–1420 Bernhard V.
- 1404–1415 Otto IV. (Mitregent)
- 1420–1468 Bernhard VI. (Land fällt an Anhalt-Zerbst)
- 1603–1630 Christian I.
- 1630–1656 Christian II.
- 1656–1718 Victor Amadeus
- 1718–1721 Karl Friedrich
- 1721–1765 Victor Friedrich
- 1765–1796 Friedrich Albrecht
- 1796–1834 Alexius Friedrich Christian
- 1834–1863 Alexander Karl (Land fällt an Leopold IV. Friedrich von Anhalt-Dessau)
[Bearbeiten] Anhalt-Bernburg-Schaumburg-Hoym
- 1707–1727 Lebrecht
- 1727–1772 Victor Amadeus Adolf
- 1772–1806 Karl Ludwig
- 1806–1811 Friedrich
- 1811–1812 Victor Karl Friedrich
[Bearbeiten] Anhalt-Harzgerode
[Bearbeiten] Anhalt-Köthen
- 1382–1424 Albrecht III.
- 1424–1436 Adolf von Anhalt-Köthen
- 1424–1471 Waldemar IV. (Mitregent)
- 1471–1508 Waldemar VI. von Anhalt-Dessau
- 1471–1475 Albrecht V.
- 1475–1500 Philipp
- 1500–1562 Wolfgang, der Bekenner
- 1562–1586 Joachim Ernst
- 1603–1650 Ludwig I.
- 1650–1665 Wilhelm Ludwig (Anhalt-Köthen fällt an Anhalt-Plötzkau, behält aber den Namen bei)
- 1665–1669 Lebrecht
- 1665–1670 Emanuel
- 1670–1704 Emanuel Lebrecht
- 1704–1715 Gisela Agnes (regiert vormundschaftlich für ihren Sohn Leopold)
- 1704–1728 Leopold
- 1728–1755 August Ludwig
- 1755–1789 Karl Georg Lebrecht
- 1789–1812 August Christian (seit 1807 Herzog)
- 1812–1818 Ludwig August
- 1818–1830 Ferdinand Friedrich
- 1830–1847 Heinrich (letzter Herzog von Anhalt-Köthen)
-
- Land fällt an Anhalt-Bernburg
[Bearbeiten] Anhalt-Plötzkau
- 1544–1553 Georg III., der Gottselige (Land fällt wieder an Anhalt-Zerbst)
- 1653–1654 Ernst Gottlieb
- 1654–1665 Lebrecht u. Emanuel gemeinschaftlich (Übernahme von Anhalt-Köthen; Anhalt-Plötzkau geht an Anhalt-Bernburg zurück)
[Bearbeiten] Anhalt-Pless
- 1755–1797 Friedrich Erdmann
- 1797–1818 Ferdinand Friedrich
- 1818–1830 Heinrich
- 1830–1841 Ludwig (Land an Heinrich, Hz. v. Anhalt-Köthen zurück)
- 1841–1847 Heinrich (als Allodialerbe an den Neffen Graf Hans Heinrich X. von Hochberg-Fürstenstein)
[Bearbeiten] Anhalt-Zerbst
- 1252–1298 Siegfried I.
- 1298–1316 Albrecht I.
- 1316–1362 Waldemar I.
- 1316–1362 Albrecht II. (Mitregent)
- 1362–1382 Johann II.
- 1362–1370 Waldemar II. (Mitregent)
- 1382–1392 Waldemar III. (Mitregent)
- 1382–1396 Albrecht III. (Teilung des Gebiets in Anhalt-Köthen und Anhalt-Dessau)
- 1405–1474 Georg I.
- 1480–1508 Adolf von Anhalt-Zerbst
- 1544–1551 Johann IV. (1544 Teilung des Gebiets in Anhalt-Plötzkau, Anhalt-Dessau und Anhalt-Zerbst)
- 1551–1561 Karl
- 1565–1570 Bernhard VII. (Mitregent seines Bruders Joachim Ernst)
- 1561–1586 Joachim Ernst von Anhalt (Teilung des Gebietes in Anhalt-Dessau, Anhalt-Bernburg, Anhalt-Köthen, Anhalt-Plötzkau und Anhalt-Zerbst)
- 1603–1621 Rudolf I.
- 1621–1667 Johann V.
- 1667–1718 Karl Wilhelm
- 1704–1718 Johann Ludwig I. (Mitregent)
- 1718–1742 Johann August
- 1742–1747 Christian August (Vater der Zarin Katharina II.)
- 1742–1746 Johann Ludwig II. von Anhalt-Zerbst(-Dornburg) (Mitregent seines Bruders Christian August)
- 1747–1793 Friedrich August
- 1793–1796 Sophie Friederike Auguste von Anhalt-Zerbst (Land wird aufgeteilt auf Anhalt-Dessau, Anhalt-Köthen und Anhalt-Bernburg)
[Bearbeiten] Anhalt-Dessau
- 1382–1405 Sigismund I.
- 1405–1417 Waldemar V. (Mitregent seines Bruders Georg I.)
- 1405–1448 Sigismund II. (Mitregent seines Bruders Georg I.)
- 1405–1448 Albrecht VI. (Mitregent seines Bruders Georg I.)
- 1405–1474 Georg I. (Teilung des Gebiets in Anhalt-Dessau und Anhalt-Köthen)
- 1474–1487 Sigismund III. (Mitregent)
- 1474–1509 Georg II. (Mitregent)
- 1474–1510 Rudolf IV. (Mitregent)
- 1474–1516 Ernst (1544 Teilung des Gebiets in Anhalt-Plötzkau, Anhalt-Dessau und Anhalt-Zerbst)
- 1516–1561 Joachim
- 1530-1553 Georg III., der Gottselige (Mitregent)
- 1561–1586 Joachim Ernst von Anhalt (1603 Teilung des Gebietes in Anhalt-Dessau, Anhalt-Bernburg, Anhalt-Köthen, Anhalt-Plötzkau und Anhalt-Zerbst)
- 1586–1618 Johann Georg I.
- 1618–1660 Johann Kasimir
- 1660–1693 Johann Georg II.
- 1693–1747 Leopold I., der Alte Dessauer
- 1747–1751 Leopold II.
- 1751–1817 Leopold III. Friedrich Franz, Vater Franz
- 1817–1863 Leopold IV. Friedrich
[Bearbeiten] Anhalt
[Bearbeiten] Chefs des Hauses Anhalt
[Bearbeiten] Askanische Äbtissinnen
[Bearbeiten] Stift Gernrode
- 1221–1244 Sophia von Anhalt
- 1267–1296 Mechthild I.
- 1348–1374 Adelheid III.von Anhalt
- 1445–1463 Mechthild II. von Anhalt
- 1469–1504 Scholastika von Anhalt
- 1565–1569 Elisabeth III.von Anhalt
- 1570–1577 Anna Maria von Anhalt
- 1578–1581 Agnes Hedwig von Anhalt
- 1586–1593 Dorothea Maria von Anhalt
- 1593–1610 Sophia Elisabeth von Anhalt
[Bearbeiten] Stift Gandersheim
- 1485–1504 Agnes III. von Anhalt
[Bearbeiten] Eine Askanierin auf dem Zarenthron
- 1729-1796 Katharina II., geborene Prinzessin von Anhalt-Zerbst erwarb durch einen gelungenen Staatsstreich die Russische Zarenkrone.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Liste der Referenztabellen/Herrscher und Regierungschefs
- Liste der Oberhäupter der ehemals regierenden Häuser
- Stammliste von Anhalt