Netphen
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | |
Regierungsbezirk: | Arnsberg | |
Kreis: | Siegen-Wittgenstein | |
Koordinaten: | Koordinaten: 50° 55′ N, 8° 6′ O50° 55′ N, 8° 6′ O | |
Höhe: | 260 – 675,9 m ü. NN | |
Fläche: | 137,39 km² | |
Einwohner: | 25.288 (28. Jan. 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 184 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 57250 | |
Vorwahl: | 02738 | |
Kfz-Kennzeichen: | SI | |
Gemeindeschlüssel: | 05 9 70 032 | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Amtsstraße 2–6 57250 Netphen |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Rüdiger Bartsch | |
Lage der Stadt Netphen im Kreis Siegen-Wittgenstein | ||
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Netphen [ˈnɛtfɛn] ist eine Stadt in Nordrhein-Westfalen, Deutschland und gehört zum Kreis Siegen-Wittgenstein.
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Netphen liegt am Südhang des Rothaargebirges im Siegerland, das an der nordöstlichen Stadtgrenze an das Wittgensteiner Land grenzt. Die Kernstadt von Netphen befindet sich etwa 6,5 km (Luftlinie) nordöstlich der Innenstadt von Siegen. Das Stadtgebiet ist geprägt von zahlreichen Bergrücken und Tälern, in der sich die Obernautalsperre ausbreitet. Einige Stadtteile liegen im Südteil des Naturparks Rothaargebirge.
Nordöstlich des Stadtteils Walpersdorf liegt die Quelle der Sieg, die das Stadtgebiet in Nordost-Südwest-Richtung durchfließt, unweit südlich davon befindet sich im Stadtteil Lahnhof jene der Lahn und wenige Kilometer nordwestlich der Siegquelle entspringt die Eder. Der höchste Berg im Stadtgebiet ist mit 675,9 m ü. NN die Oberste Henn.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
(jeweils zum 31. Dezember)
- 1998 - 25.027
- 1999 - 25.048
- 2000 - 25.034
- 2001 - 25.038
- 2002 - 25.078
- 2003 - 25.117
- 2004 - 24.855
- 2006 - 25.288
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Netphen besteht aus diesen 22 Stadtteilen:
[Bearbeiten] Afholderbach
Der Stadtteil Afholderbach hat zur Zeit circa 200 Einwohner und besitzt ein Dorfgemeinschaftshaus sowie einen Schützenplatz.
[Bearbeiten] Beienbach
Der Stadtteil Beienbach liegt am Ende eines kleinen Seitentales der Sieg zwischen Netphen und Deuz. Umsäumt wird er von Fichten- und Laubwäldern auf den Höhen und von landwirtschaftlich genutzten Flächen sowie alten Obstwiesen am direkten Ortsrand. Durchflossen wird er vom Katzenbach. Erste urkundliche Erwähnung datieren auf das Jahr 1299.
[Bearbeiten] Brauersdorf
Brauersdorf liegt in der Nähe des Netphener Freizeitparks (Schwimmbad, Eislaufbahn, Fitness/Sport-Center, Minigolfanlage, etc.) desweiteren liegt der Ort unmittelbar an der Obernautalsperre.
[Bearbeiten] Deuz
Auf Grund der günstigen Lage wurde Deuz zur ersten Industriegemeinde des ehemaligen Amtes Netphen. Die Verlegung der Eisengießerei Irle von Kaan-Marienborn nach Deuz im Jahre 1848 ist als Geburtsakt anzusehen. Im Laufe der Jahre haben sich in Deuz weitere Unternehmen angesiedelt. Im Jahr 2005 wurde das alte Deuzer Freibad als Naturfreibad umgebaut wiedereröffnet.
Der erste motorisierte Omnibus der Welt fuhr von Deuz nach Weidenau, er wurde von der Netphener Omnibusgesellschaft betrieben.
[Bearbeiten] Dreis-Tiefenbach
Dreis-Tiefenbach ist mit derzeit rund 5300 Einwohnern zweitgrößter Stadtteil von Netphen und liegt zirka 262 bis 350 m ü. NN auf etwa 7,5 km² Fläche. Die Entfernung nach Siegen beträgt etwa 6 km, nach Netphen sind ungefähr 4 km. Dreis-Tiefenbach liegt an der B 62, die in die Hüttentalstraße übergeht. Die Umgebung der Ortschaft besteht aus relativ großflächigen geschlossenen Mischwäldern und weiten Fluren. Dreis-Tiefenbach wurde früher wahrscheinlich von Kelten besiedelt; die erste urkundliche Erwähnung findet sich 1239.
[Bearbeiten] Eckmannshausen
- Geburtsort des ehemaligen deutschen Radrennfahrers Klaus-Peter Thaler
[Bearbeiten] Eschenbach
Eschenbach liegt etwa 3 km nordöstlich von Netphen. Die Einwohnerzahl umfasst 638 (Stand 2005), die Fläche 4,4 qkm. Eschenbach liegt 325 m ü. NN, der höchste Punkt auf 632,9 m höhe und nennt sich "Alte Burg".
Eine Besonderheit Eschenbachs ist die letzte Privatgerberei des Siegerlandes. Die Löschgruppe Eschenbach der Freiwilligen Feuerwehr Netphen hat die drittgrößte Besatzungsstärke mit 49 Aktiven und Jugendlichen Feuerwehrmännern und -frauen.
Neben der Feuerwehr gibt es auch noch andere Vereine: den Gesangverein "MGV Frohsinn", den Fußballverein "Grün-Weiß Eschenbach", den Bürgerverein Eschenbach sowie die Dorfjugend Eschenbach "DJE".
In Eschenbach steht die Kapelle die St. Andreas.
[Bearbeiten] Frohnhausen
Frohnhausen liegt rund 2 km nordwestlich von Netphen. Die Einwohnerzahl liegt (Stand 2005) bei etwa 470. Der Ort erstreckt sich von 350 bis 540 m Höhe und besteht zu zirka 70 % aus Wald, der Rest sind Äcker, Wiesen sowie bebaute Fläche.
Der Ortskern des Dorfes besteht vorwiegend aus Denkmalgeschützen Fachwerkhäusern welche im 17. bis hinein in das 18. Jahrhundert erbaut wurden.
[Bearbeiten] Grissenbach
Grissenbach liegt im östlichen Teil der Stadt Netphen direkt am Fuß des Naturparks Rothaargebirge. Das Landschaftsbild besteht zu 70 % aus Wald, die restlichen 30 % sind Wiesen, Äcker sowie bebaute Flächen. Es erstreckt von 336 bis 530 m ü. NN auf rund 4,6 km² Fläche.
Grissenbach hat derzeit (Stand Juni 2005) 894 Einwohner, daraus resultiert eine Einwohnerdichte von 194 E./km², was deutlich unter dem Durchschnitt der Bundesrepublik Deutschland liegt (ca 230 E./km².)
[Bearbeiten] Hainchen
Einwohnerentwicklung:
1939 439 Einwohner
1975 768 Einwohner
2005 mehr als 1000 Einwohner
Die Gemarkungsfläche beträgt 1.070 ha. Die Fläche teilt sich in 650 ha Wald und 420 ha Flur und Ortslage. Die Gemarkungsgrenze verläuft rund 8 km entlang der hessischen Landesgrenze. Ferner grenzt der Ort nördlich an die Stadt Bad Laasphe, südlich an die Gemeinde Wilnsdorf. Der Höhenunterschied beträgt vom Ortseingang (384 m) bis zum Ortsausgang an der hessische Grenze (480 m) 96 m. Vom Eingang Geiersgrundbachtal bis zur Grenze Stadt Laasphe ist ein Höhenunterschied von 190 m festzustellen.
Der Ort hat sich von ehemals kleinen Handwerksbetrieben und selbstständigen Bauern bis heute zu Industriebetrieben entwickelt. So haben sich zwei Fertighausfirmen sowie eine mechanische Werkstatt und vier Dienstleistungsbetriebe hier angesiedelt. Ferner gibt es eine landwirtschaftlich genutzte Fläche von vier Betrieben, davon zwei im Haupterwerb. Insgesamt sind im Ort 129 Arbeitsplätze zu verzeichnen. Die überwiegende Zahl der Arbeitnehmer pendelt in die benachbarten Gebiete (Großraum Siegen, vorderes Hessen). Vorteilhaft erweist sich hier, dass der Ort 14 km von der A 45 entfernt und in wenigen Minuten erreicht werden kann. Die günstige Verkehrsanbindung trägt auch zur Belebung der Wanderwege am Rothaarsteig bei, der 7 km durch Hainchen führt.
In Hainchen befindet sich auch die Burg Hainchen, eine "Höhenwasserburg". Sie besteht seit mindestens 1290, dem Jahr, in welchem sie erstmals urkundlich erwähnt wird.
[Bearbeiten] Helgersdorf
Helgersdorf ist ein Stadtteil mit zirka 400 Einwohnern. Sehenswürdigkeiten sind der Mahnglockenturm, das Backes (altes Backhaus), die alte Mühle und Kapelle St. Elisabeth. Seit 1919 ist hiesig die Wurstekommission vertreten. Für weitere Informationen siehe Weblinks.
[Bearbeiten] Herzhausen
Herzhausen war lange Zeit eine eigenständige Gemeinde und ist heute Teil der Stadt Netphen im nordrhein-westfälischen Kreis Siegen-Wittgenstein. Gelegen inmitten des Rothaargebirges ist Herzhausen noch heute geprägt von der Land- und Forstwirtschaft sowie gelebten uralten Siegerländer Traditionen wie dem Hauberg oder dem Martinsfeuer. Jahreshöhepunkt ist das alljährlich stattfindende Schützenfest, welches weit über die regionalen Grenzen bekannt ist. Herzhausen liegt an der Landesstraße zwischen Dreis-Tiefenbach und Hilchenbach. Im Jahr 2005 wurde ein Bürgerverein gegründet. In Herzhausen befindet sich auch die Kreisabfalldeponie. Die Einlagerung von Hausmüll wurde abgeschlossen und sie wird noch als Erddeponie genutzt. Der angelieferte sonstige Abfall wird für die Verbrennung vorsortiert und verladen.
[Bearbeiten] Irmgarteichen
Irmgarteichen ist ein Stadtteil mit rund 900 Einwohnern. Früher war es eine eigene Gemeinde mit großer (kirchlicher) Bedeutung. In Irmgarteichen wurden viele Vereine gegründet, die das Dorfbild prägen. Viele Bräuche werden seit Generationen gepflegt, z.B. der "Drette Krestach" und das "Osterfeuer" von den "Hermedeicher Jonge" sowie das Maisingen. Irmgarteichen hat eine eigene Internetseite: Auf ihr findet man umfangreiche Informationen zum Dorf und den Vereinen (z. B. Eine-Welt-Laden). Die Adresse der Internetseite befindet sich weiter unten.
[Bearbeiten] Lahnhof
Der Lahnhof liegt im südöstlichen Teil des Rothaargebirges, auf einer Höhe von 607 m ü. NN. Urkundlich ist der Name im Jahr 1333 zum ersten mal erwähnt. In unmittelbarer Umgebung entspringen die Lahn, Sieg und die Eder. Die ursprüngliche Natur, als auch die bei schönem Wetter hervorragende Aussicht, lassen den Lahnhof wie vor 100 Jahren, zu einem beliebten Ausflugsziel werden.
[Bearbeiten] Nenkersdorf
Nenkersdorf liegt östlich des Stadtteils Grissenbach. Als besondere Sehenswürdigkeit gilt die historische Wassermühle am östlichen Ortsrand.
[Bearbeiten] Netphen
Die Kernstadt Netphen ist der größte Stadtteil Netphens. Der Ort liegt rund 283 m ü. NN und dehnt sich in den Gemarkungen Nieder- und Obernetphen über etwa 10,7 km² Fläche aus. Die Bevölkerung umfasst etwa 6.400 Einwohner.
Netphen verfügt über 2 Grundschulen, eine Realschule, ein Gymnasium, das Rathaus der Stadt, sowie den Freizeitpark Netphen inkl. Hallen- und Freibad, sowie einem Eisstadion.
Sehenswürdigkeiten sind u. a. die Martinikirche, die St. Peterskapelle und die Kreuzbergkapelle.
[Bearbeiten] Oelgershausen
Oelgershausen hat 356 Einwohner, ist 1,7 qkm groß und liegt auf 310 m Höhe.
[Bearbeiten] Salchendorf
Daten und Fakten: • 1.325 Einwohner, • 9,2 qkm Fläche und liegt • 335 m über dem Meeresspiegel
Begegnungsstätten, soziale und öffentliche Einrichtungen: • Grundschule • Kindergarten • Backhaus • Sportplatz mit modernem Kunstrasenbelag • Schützenhaus • Bolzplatz • Kinderspielplatz • Friedhof
Den Bewohnern Salchendorf wird ein besonders reges und aktives Dorfleben nachgesagt. Es äußert sich in vielfältigen Veranstaltungen, die teilweise einer langen Tradition entstammen.
Seit mindestens 1920 gibt es in Salchendorf eine Junggesellenvereinigung, die Wurstekommission. Diese zählt ca. 50 aktive Mitglieder (davon 14 im Ältestenrat). Im Dorfmittelpunkt steht seit 1995 ein Denkmal der Wurstekommission.
[Bearbeiten] Sohlbach
Sohlbach hat 143 Einwohner, hat eine Fläche von 3,9 qkm und liegt auf 380 m ü. NN.
Besondere Sehenswürdigkeiten sind die Fachwerkhäuser in der Ortsmitte, der Sohlbacher Weiher und der Aussichtspunkt "Hohe Netphe".
[Bearbeiten] Unglinghausen
Unglinghausen zählt etwa 1100 Einwohner. Dort findet jedes Jahr das Duffelnsfest (Kartoffelfest) statt.
[Bearbeiten] Walpersdorf
Walpersdorf ist 1344 erstmals urkundlich erwähnt worden. Es is bekannt durch seinen Holzkohlenmeiler und das Naturschutzgebiet mit den Märzbecherwiesen. Geographisch liegt Walpersdorf (der erste Ort an der Sieg) am Rande des Rothaarsteigs. In ungefähr 3 km Entfernung entspringen die Flüsse Sieg, Lahn und Eder.
[Bearbeiten] Werthenbach
Früher war Wertenbach eine eigenständige Gemeinde. Sie ist zwischen 900 und 1300 n. Chr. entstanden und hat eine bereinigte Gemarkungsgröße von 937 Hektar, das heißt, Anfang des 18. Jahrhunderts ist ehemals Grenz- und Bannwald, der dem Landesherrn gehörte, den benachbarten politischen Gemeinden angegliedert worden.
Werthenbach ist im Gegensatz zu anderen Netphener Ortsnamen wie Sohlbach, Beienbach, Grissenbach usw. nicht der ursprüngliche Name, sondern es hieß früher "Werthenbrecht". Das Grundwort im heutigen umgeformten Namen Werthenbach war "brecht". Es ist dem oft vorkommenden Bergnamen "Bracht" gleichzusetzen und findet sich im Rheinischen Schiefergebirge als Bezeichnung für junge Rodeorte wieder.
Die Ersterwähnung Werthenbachs:
1343 überließen die Herren von Bicken ein Gut (Hauberg) den Bewohnern des damaligen Wertinbracht unter der Voraussetzung, daß diese eine jährliche Rente an das Kloster in Keppel zahlten. Die Bickenschen Güter in Wertinbracht im Jahre 1447 brachten den Ertrag von "Zehnte 7 Malter Korn, 11 Malter Hafer". Elf Häuser standen 1566 auf Grund und Boden des Klosters Keppel (man nannte so etwas "Kirchengut" oder "Pfarrgut").
Einige Flurnamen in Werthenbach erinnern noch an ehemaligen Besitz oder Rechte der Grundherren.
Der "Herrenberg" weist auf früher landesherrliches Eigentum hin. Zehntwiese = Pfarrzehnte (Parcente).
Die Haubergsgenossenschaft, mundartlich genannt "Kloster", erinnert an den Besitz des Klosters Keppel.
In Werthenbach sollen noch bis 2007 in der Straße "Am Heller" 5 Ferienhäuser entstehen. Trotz des erheblichen Protest von Seiten der Dorfgemeinschaft wurde das Feriendorf im Stadtentwicklungsausschuß der Stadt Netphen am 27. März 2006 beschlossen. Kritiker halten es für ungerecht, dass an der Stelle keine Privathäuser, wohl aber Ferienhäuser entstehen dürfen. Die Ferienhäuser sollen von einer heimischen Fertighausfirma gebaut werden.
[Bearbeiten] Geschichte
Erste Erwähnungen dieser Region des Kreises gehen auf das 11. Jahrhundert zurück. Hier wird, wie in den meisten Teilen des alten Kreises Siegen das Fürstenhaus Nassau als Landesherren genannt.
1215 werden die Herren von Hain auf Burg Hainchen aufgeführt.
1239 übertrug Graf Heinrich II. der Reiche von Nassau auf Bitten seines Lehnsmannes Friedrich vom Hain dem Prämonstratenserinnen-Kloster Stift Keppel die Einkünfte des Netphener Kirchspiels.
In den Jahren von 1635 bis 1637 wütete die Pest.
Im Jahre 1742 fiel Netphen wie alle anderen Gebiete nördlich der Lahn an den Prinzen Wilhelm Karl Friso von Oranien, Fürst von Diez und Erbe der Vereinigten Niederlande. Somit war das Fürstentum Nassau-Siegen Teil der Niederlande,
Napoleon schlug das Siegerland im Zuge seiner Neuordnung Deutschlands dem Großherzogtum Berg zu. Diese Veränderung wurde allerdings 1813 rückgängig gemacht und Netphen wurde wieder Eigentum der Oranier. 1815 verzichteten diese auf alle deutschen Landesteile und Netphen kam 1816 an Preußen.
Am 1. Januar 1969 entstand im Zuge der kommunalen Neuordnung die Großgemeinde Netphen. Diese erlangte am 30. Juni 1997 mit der Überschreitung der 25.000-Einwohnermarke Stadtstatus. Kurz vor Beginn des neuen Jahrtausends, am 1. Januar 2000 wurde Netphen dann auch offiziell zur Stadt erklärt.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Stadtrat
Die 38 Sitze des Stadtrates verteilen sich wie folgt:
(Stand: Kommunalwahl am 26. September 2004)
Der Bürgermeister heißt Rüdiger Bartsch.
[Bearbeiten] Wappen
Das Wappen zeigt im unteren Bereich in Gold einen schwarzen Keiler. Der obere Bereich zeigt in Blau den hervorbrechenden, goldenen nassauischen Löwen, welcher von 7 goldenen Schindeln begleitet wird. Der springende Eber ist eine Nachbildung des ältesten erhaltenen Siegerländer Gerichtssiegels aus dem Jahr 1467. Es gehörte den "Schöffen tzo Netfe ind Irmgarteichen". Das Sinnbild des Netpher hat seinen Ursprung in heidnischen Julfest, wo der Eber den Göttern geopfert wurde.
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Museen
Heimatmuseum
Seit 1996 existiert hier ein großer Ausstellungsraum mit Zeugnissen der Vor- und Frühgeschichte. Schwerpunkt ist die traditionelle Wirtschaft des Netpherlandes mit Gerberei, Köhlerei sowie Haubergswirtschaft, Hude und Imkerei. Im selben Gebäude befindet sich auch das Kultur- und Touristikbüro.
[Bearbeiten] Bauwerke
Martinikirche
Die Martinikirche ist eine Hallenkirche aus dem 13. Jahrhundert. Bei einbrechender Dunkelheit und in der Nacht wird der romanische Turm der Kirche beleuchtet.
Obernautalsperre
Die Obernautalsperre ist mit 15 Mio. m³ die größte Trinkwassertalsperre des Siegerlands. Ein rund 9,6 km langer Wirtschaftsweg, der komplett um die Talsperre herumführt, lädt zu Wanderungen ein. Sie wird überragt von der Alten Burg (632,9 m ü. NN), einer Fliehburg und Kultstätte aus der La-Tène-Zeit um 500 v. Chr.. Jedes Jahr wird am 31. Dezember dort ein Volkslauf ausgetragen.
Wasserburg Hainchen
Im Stadtteil Hainchen befindet sich die wiederaufgebaute Wasserburg Hainchen.
Wassermühle Nenkersdorf
Die Geschichte der Mühle geht bis in das 12. Jahrhundert zurück. Sie gehörte bis in das 14. Jahrhundert den Schlossherren von Hainchen. Der damalige Schlossherr schenkte sie dann seinem Pächter. Sie ist seitdem über 5 Generationen im Besitz der Familie Weber. Die im Kreis einzigartige Mühle besitzt ein oberschlächtiges Wasserrad mit drei Mahlwerken, je zwei Walzenstühlen und einem Schrotgang. Alle Mahlwerke und der Aufzug für die Getreidesäcke können über Wasserkraft angetrieben werden.
Kohlenmeiler Walpersdorf
Die Köhlerei zur Herstellung von Holzkohle hat im Siegerland aufgrund der Eisenverhüttung eine lange Tradition. In Walpersdorf befinden sich die einzigen noch betriebenen Kohlenmeiler im Siegerland. Verkohlt wird Holz von Eichen, Birken und Buchen. Aus 4 Tonnen Holz wird etwa 1 Tonne Holzkohle hergestellt.
[Bearbeiten] Sport
[Bearbeiten] SV Netphen
Der Fussballverein SV Netphen kann auf die längste Tradition sowie auf große sportliche Erfolge im Senioren- und Juniorenfussball zurück blicken. Gegenwärtig hat der Verein allerdings mit Nachwirkungen von finanziellen Turbulenzen, die mit dem Abstieg in die A-Kreisliga 2006 einhergingen, zu kämpfen.
[Bearbeiten] SV Germania Salchendorf
Bereits seit 1992 spielen die Fußballer von Germania Salchendorf in der Bezirksliga. Der Dorfverein, der 2001/02 sogar für ein Jahr in der Landesliga kickte, zählt über 800 Mitglieder und versteht es immer wieder, diese für gemeinsame Grossprojekte zu aktivieren. So richtet der Verein jährlich die sogenannte "Sand-Beach-Party", mit jeweils ca. 3000 Gästen aus. Zudem wurde ein vorbildliches Sportheim sowie, mit Unterstützung der Stadt Netphen, ein moderner Kunstrasenplatz errichtet. Neben Fussball bietet der Verein noch Tischtennis, Badminton, Gymnastik und Tennis an.
[Bearbeiten] TuS Deuz
Der TuS Deuz, entstanden aus dem FC Schwarz-Weiss Deuz blickt nun mehr auf über 50 Jahre zurück, wobei die ersten Erwähnungen weit früher waren. Die Chronik des SV Netphen 1912 e.V berichtet, dass das erste Spiel des neu gegründeten Vereins gegen eine Mannschaft aus Deuz ausgetragen wurde. Diese Mannschaft gehörte einem Fussballclub Siegtal an, der 1910 gegründet wurde. Heute besteht der TuS Deuz aus mehreren Abteilungen (Fussball, Turnen, Volleyball und der Laufabteilung) Die Fussballer spielen zurzeit noch in der B-Kreisliga. Die Vollyballern befinden sich seit dem Aufstieg 2006 in der Bezirksliga.
[Bearbeiten] Freizeitpark
Der Freizeitpark mit Tennishalle, Eisstadion und Hallenbad. Die Tennishalle und das Eisstadion wurden im Oktober 1976 fertiggestellt und im 14. Mai 1977 zusammen mit dem Hallenbad eröffnet. Das Freibad folgte kurze Zeit später. Als größter Sportverein Netphens ist der TVE bekannt. In Netphen ist auch der einzige Eishockey-Club des Kreises, der EC Siegerland, beheimatet.
[Bearbeiten] Kulinarische Spezialitäten
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Ansässige Firmen
[Bearbeiten] Fa. Walzen Irle GmbH
Die Walzen Irle GmbH ist ein Walzenhersteller. Das Traditionsunternehmen kann auf eine über 180-jährige Firmengeschichte zurückblicken und war das erste Unternehmen in Deutschland, das Hartgußwalzen herstellte. Heute gehört Walzen Irle zur Irle-Gruppe und ist eine hundertprozentige Tochter der Irle-Deuz GmbH.
[Bearbeiten] Flender-Flux
Flender-Flux ist ein im Stadtteil Deuz ansässiges Traditionsunternehmen mit einer 240-jährigen Firmengeschichte, dessen Hauptgeschäft die Herstellung von Metall-Dachsystemen ist.
[Bearbeiten] Gerberei Jüngst
Gerberei Jüngst ist ein Familienbetrieb seit 1897.
Produkte und Leistungen der Gerberei:
Gerbung von Fellen, Bälgen und Schwarten; Vorarbeiten für Tierpräparationen; Autofelle, Lammfelle und Fellprodukte.
[Bearbeiten] Deuzer Maschinenfabrik Heitze GmbH & Co.
Die Firma begann am 1. Mai 1939 als Kommanditgesellschaft zum Zwecke der Herstellung von Maschinen und Apparaten sowie zum Handel mit denselben unter dem Namen "Maschinenfabrik M Heitze, Kommanditgesellschaft" unter dem persönlich haftenden Gesellschafter Montagemeister Martin Heitze, dem Ingenieur Edmund Dietrich und dem Geschäftsführer Ernst Zimmermann.
Bis Ende 1939 wurde die erste Werkshalle in einer Größe von 600 m² erstellt und mit drei kleinen Drehmaschinen, einer Bohrmaschine, einer Handschweißanlage und fünf Montagearbeitsplätzen ausgerüstet. Zu einer Maschinenproduktion kam es vor Kriegsbeginn 1939 nicht.
1939 betrug die Belegschaft sechs Personen, sie stieg bis Ende 1945 auf acht an. Es wurden zunächst Holzbearbeitungsmaschinen wie Brennholzschneidemaschinen, Tischlerkreissägen, Holzbohrmaschinen und Blockbandsägen gebaut. Diese Fertigung wurde 1945, nachdem über 200 Maschinen fertiggestellt waren, eingestellt.
Auf Grund der Verbindung von Herrn Honig, der nach dem 2. Weltkrieg als Konstrukteur und später als Teilhaber in die Firma eintrat, mit seinem früheren Arbeitgeber Fa. Waldrich in Siegen wurde Ende 1945 in Zusammenarbeit mit der Firma Eugen Waldrich, Bad Godesberg, mit der Herstellung von Flachglasbearbeitungsmaschinen begonnen.
Das Programm wurde festgelegt auf Gelenkarmpoliermaschinen, kombinierte Schleif- und Poliermaschinen, Horizontalschleifmaschinen, Glasbohrmaschinen und Rillenschleifmaschinen. Die Fertigung ist etwa 1965 nach der Erfüllung des Nachholbedarfs der Glasindustrie langsam eingestellt worden.
[Bearbeiten] Bombardier Transportation
In Dreis-Tiefenbach liegt ein Werk von Bombardier Transportation, in dem Drehgestelle gefertigt werden. Es handelt sich dabei um die ehemalige SEAG Waggonbau, später Waggon Union.
[Bearbeiten] Verkehr
Das Stadtgebiet ist hauptsächlich über die B 62, die das Stadtgebiet von Süd-Westen nach Nord-Osten durchschneidet, zu erreichen. Ab dem Stadtteil Dreis-Tiefenbach besteht ein Anschluss an die Stadtautobahn Siegen.
Für den Güterverkehr existierte noch eine Eisenbahnstrecke, welche in früheren Jahren von Irmgarteichen nach Siegen-Weidenau verlief. Die Eisenbahnstrecke wurde 2004 stillgelegt. Es besteht nur noch ein Werksverkehr zwischen den Werken von Walzen Irle. Ansonsten wird der Öffentliche Personennahverkehr durch Linienbusse der VGWS abgewickelt. Über das Stadtgebiet verläuft im Nordosten ein kurzes Stück der Rothaarbahn, allerdings ohne einen Haltepunkt.
Nach Netphen führte die von der Netphener Omnibusgesellschaft am 18. März 1895 eröffnete erste Omnibuslinie der Welt mit einem benzinbetriebenen Omnibus.
An den internationalen Luftverkehr ist der Ort über den Siegerlandflughafen in der Gemeinde Burbach südwestlich von Netphen angeschlossen.
[Bearbeiten] Weblinks
- Website der Stadt Netphen
- Website des Stadtteils Deuz
- Website des Stadtteils Afholderbach
- Website des Stadtteils Beienbach
- Website des Stadtteils Helgersdorf
- Website des Stadtteils Irmgarteichen
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