Wilnsdorf
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | |
Regierungsbezirk: | Arnsberg | |
Kreis: | Siegen-Wittgenstein | |
Koordinaten: | Koordinaten: 50° 49′ N, 8° 6′ O50° 49′ N, 8° 6′ O | |
Höhe: | 350 m ü. NN | |
Fläche: | 72,00 km² | |
Einwohner: | 22.176 (31. Dez. 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 308 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 57234 | |
Vorwahlen: | 02739 u. 02737 | |
Kfz-Kennzeichen: | SI | |
Gemeindeschlüssel: | 05 9 70 044 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Marktplatz 1 57234 Wilnsdorf |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Werner Büdenbender (CDU) | |
Lage der Gemeinde Wilnsdorf im Kreis Siegen-Wittgenstein | ||
Wilnsdorf ist eine Gemeinde mit 22.176 Einwohnern in Nordrhein-Westfalen im Kreis Siegen-Wittgenstein.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Wilnsdorf liegt in den südlichen Ausläufern des Rothaargebirges etwa 9 km (Luftlinie) südöstlich von Siegen. Die südliche Gemeindegrenze bildet mit der Kalteiche (579,3 m) nicht nur den höchsten Punkt des Gemeindegebiets, sondern auch die Landesgrenze zwischen Hessen (Lahn-Dill-Kreis) und Nordrhein-Westfalen. Die Höhenlage befindet sich von 290 m (Ortsausgang Niederdielfen) bis 579,3 m ü. NN (Kalteiche).
[Bearbeiten] Ortsteile
Ortsteile | ||
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Anzhausen | Flammersbach | |
Gernsdorf | Niederdielfen | |
Oberdielfen | Obersdorf/Rödgen | |
Rinsdorf | Rudersdorf | |
Wilden | Wilgersdorf | |
Wilnsdorf |
[Bearbeiten] Einwohner
(jeweils zum 31. Dezember)
[Bearbeiten] Geschichte
Der Ort Wilnsdorf wird im Jahre 1185 unter dem Namen Willelmesdorf erstmals urkundlich erwähnt. Neben dieser Bezeichnung ist allerdings auch noch die Bezeichnung Wielandisdorf überliefert. Dieser Name basiert auf der Legende, dass in der Nähe des Ortes der sagenumwobene Schmied Wieland (Wieland der Schmied) gelebt haben soll. Die Rolle des Bergbaues und der Eisenverhüttung reicht wie im restlichen Siegerland auch, hier weit zurück. Die erste Grube auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde wurde 1298 erstmals erwähnt.
Zwischen dem Ende des 12. und der Mitte des 17. Jahrhunderts befanden sich die Burg und das Schloss der Ritter von Kolbe in Wilnsdorf. Sie waren in dieser Zeit die Vögte der Fürsten von Nassau-Siegen in weiten Teilen des Siegerlandes. In der Zeit Napoleons gelangte Wilnsdorf, wie das restliche Siegerland, unter die Herrschaft des Großherzogtums Berg.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden die nunmehr in Preußen gelegenen Gemeinden Eisern, Obersdorf-Rödgen, Rinsdorf, Wilgersdorf, Wilnsdorf, Nieder- und Oberdielfen zum Amt Wilnsdorf zusammengefasst. Später kam aus dem Amt Burbach noch die Gemeinde Wilden hinzu.
Im Jahre 1957 war es mit dem Bergbau in Wilnsdorf zu Ende, und die letzte Eisengrube wurde geschlossen. Am 1. Januar 1969 wurden die bisher eigenständigen Gemeinden zur Großgemeinde Wilnsdorf zusammengeschlossen. Eine Ausnahme bildete die Gemeinde Eisern, die zur Stadt Siegen kam. Rathauschef als Gemeindedirektor und später Bürgermeister war von 1969 bis 2004 Karl Schmidt, der nach seiner Pensionierung zum ersten Ehrenbürger der Gemeinde Wilnsdorf ernannt wurde.
Gernsdorf
Gegen 800 bis 900 n. Chr. beginnt die wahrscheinliche Besiedlung des heutigen Ortes. Um 1300 wird das heutige Gernsdorf erstmalig urkundlich mit dem Namen "Gernstorff" erwähnt. Circa sechs Jahre später, ebenfalls durch eine Urkunde, taucht der Name "Herman von Gernstorf" auf.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Gemeinderat
Die 36 Sitze des Gemeinderates verteilen sich nach der Kommunalwahl vom 26. September 2004 wie folgt:
CDU | SPD | GRÜNE | FDP | UWG | Gesamt | |
2004 | 22 | 8 | 2 | 4 | 0 | 36 |
[Bearbeiten] Wappen
Im oberen Teil des Gemeindewappens befindet sich in Gold der naussauische Löwe, umgeben von sieben goldenen Schindeln auf blauen Grund. Blau und Gold sind hierbei die Farben des Hauses Nassau. Im unteren Bereich findet man das viermal gespaltene Schild des Rittergeschlechts von Kolbe in den Farben Schwarz und Silber.
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
Seit dem 2. Oktober 1992 besteht eine Städtepartnerschaft zwischen Wilnsdorf und Steinbach-Hallenberg (Thüringen).
[Bearbeiten] Kultur
[Bearbeiten] forum kultur wilnsdorf
In der Nähe des Rathauses befindet sich das forum kultur wilnsdorf, bestehend aus Volkskundlichem Museum und kulturgeschichtlicher Begegnungsstätte. Das Volkskundliche Museum vermittelt auf zwei Etagen realitätsnahe Einblicke in viele Bereiche von Leben und Arbeit im südlichen Siegerland zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Eine separate Ausstellung erinnert an die Zeit des Siegerländer Bergbaus. Ein Naturkundliches Kabinett gibt Aufschluss über die Insekten und Pflanzen des Siegerlandes. Die Kulturgeschichtliche Begegnungsstätte ermöglicht eine „Reise durch die Zeit“: Von der Erdgeschichte über die Steinzeiten und die antiken Hochkulturen bis ins Mittelalter und in die Neuzeit. Wechselnde Sonderausstellungen vertiefen und erweitern das Spektrum.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Eisenzeitlicher Schmelzofen Obersdorf
Durch die oberflächennah vorkommenden Eisenerze, welche ohne komplizierte bergbauliche Verfahren gewonnen werden konnten, reicht die Periode der Eisenverhüttung im Siegerland schon bis in die La-Tène-Zeit 500 v. Chr. zurück. Davon zeugt der auf dem Homberg gelegen eisenzeitliche Windofen Silberquelle in Wilnsdorf-Obersdorf.
[Bearbeiten] Förderturm Niederdielfen
Auf dem Gebiet der Gemeinde Wilnsdorf waren bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts insgesamt 8 Gruben in Betrieb. Der ursprüngliche Förderturm der Grube 'Grimberg' in Niederdielfen wurde im Jahre 1911, als der Betrieb eingestellt wurde, abgerissen. 1995 wurde auf dem Grubengelände der Förderturm des Julianschachtes aus Bensberg wiederaufgebaut und erinnert somit an die fast 2500 jährige Geschichte des Bergbaus und der Eisenverhüttung in der Region. Der 16m hohe Turm mit seinem Schachtgebäude ist dabei, obwohl er nicht aus der Region kommt, als typisch für die Förderanlagen im Siegerland anzusehen.
[Bearbeiten] Wassermühle Niederdielfen
Die am Filsbachtälchen gelegene Mühle aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde in den Jahren 1992/93 funktionstüchtig restauriert und kann bei Gelegenheit mehrere Male im Jahr in Betrieb besichtigt werden. Das Mahlwerk der Mühle einschließlich der zum Teil geschmiedeten, zum Teil aus Gusseisen hergestellten Mechanik, ist vollständig erhalten. Das Baudatum lässt sich allerdings nicht genau bestimmen. Urkundlich belegt ist die Mühle aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, mündliche Überlieferungen gehen auf das Jahr 1729 zurück.
[Bearbeiten] Heimatstube Rinsdorf
In der im Jahre 1791 erbauten ehemaligen Kapellschule werden Zeugnisse und Werkzeuge aus der Bergbaugeschichte und der Siegerländer Handwerkskunst ausgestellt. Zudem gibt es ein originalgetreu eingerichtetes Schulzimmer aus dem 19. Jahrhundert. Vor dem Gebäude befinden sich eine Bergmannsstatue und ein Grubenwagen. Im Anbau sind zahlreiche landwirtschaftliche Geräte zu sehen.
[Bearbeiten] Dorfschmiede Wilden
Die aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stammende Schmiede ist dank des Einsatzes des Wildener Heimatvereins fast vollständig erhalten und kann bei besonderen Anlässen auch in Betrieb besichtigt werden. Die Schmiede stand ursprünglich im Köhlerweg und wurde 1984 in der Ortsmitte von Wilden wiederaufgebaut.
[Bearbeiten] Arrestgebäude Wilnsdorf
Das Arrestgebäude ist eine der wenigen vollständig erhaltenen Gebäude dieser Art überhaupt und ist ein gutes Beispiel für die polizeiliche Arbeit des 19. Jahrhunderts. Zwischen 1839 und 1959 wurde das Gebäude als Arrestgebäude genutzt und bietet einen Einblick in den Strafvollzug der damaligen Zeit.
[Bearbeiten] Pfarrkirche Rödgen
Die Pfarrkirche in Wilnsdorf-Obersdorf/Rödgen wurde am 4. März 1328 das erste Mal urkundlich erwähnt. Die alte Kirche wurde 1778 wegen Baufälligkeit abgerissen und zwischen 1779 und 1782 in der heutigen Form wiederaufgebaut. Aufgrund von Streitigkeiten zwischen Katholiken und Protestanten wurde in den Jahren 1787/88 westlich des Turm eine neue Kirche gebaut, so das sich der Kirchturm in der Mitte des Gebäude befindet und von beiden Konfessionen benutzt werden konnte. Somit stellt sie auch ein Zeichen der Kompromissbereitschaft zwischen den beiden Konfessionen dar.
- Kirchturm - Der Kirchturm selbst steht auf einem romanischen Fundament. An dem Turm befindet sich eine Gedenktafel aus dem Jahr 1765 mit lateinischer Inschrift. Der Turm selbst misst ca. 4,7 x 4,7 im Grundriss. Das Glockenspiel besteht aus drei Glocken. Die Älteste aus dem Jahr 1515 trägt den Maria und ist ca. 300 kg schwer. Die zweite, dem heiligen Martin geweihte Glocke, stammt aus dem Jahr 1924 und ist ca. 500 kg schwer. Die jüngste aus dem Jahr 1959 wiegt ca. 723 kg und trägt keinen eigenen Namen. Auf ihr ist ein Vers des aus Oberdorf stammenden Dichters Wilhelm Schmidt zu sehen.
- Evangelischer Teil - Das Gebäude der älteren, evangelischen Kirche ist 23 m lang und ca. 13 m breit. Das Gebäude mit seinen 3/6 Chorschluss wird durch die schlanken, hohen Fenster mit Rundabschluss geprägt. Die ursprüngliche, aus dem Jahr 1680 stammende Orgel wurde in dem ursprünglichen Gebäude 1782 wiederaufgestellt, in Jahr 1858 aber durch eine neue ersetzt. Die zurzeit in der Kirche befindliche Röver-Orgel aus dem Jahr 1899 ist eine Rarität in Westfalen.
- Katholischer Teil - Der Anbau aus dem Jahr 1788 weist einen klaren Rechteckgrundriss von ca. 18,20m Länge und ca. 9,20m Breite auf. Er wurde 1938 um eine vierte Fensterachse verlängert.
[Bearbeiten] Eremitage
Die Wallfahrtstätte Eremitage stammt aus dem Jahre 1684. Zu dieser Wallfahrtstätte gehören eine Kapelle, ein Heiligenhäuschen mit Eremitengrab, ein Kreuzweg, ein Waldaltar und eine Eremitenklause. In der Kapelle befindet sich ein Altar aus dem Jahre 1736. Die Klause gehört zu den ältesten Fachwerkhäusern im Siegerland.
Die Wallfahrtstätte Eremitage wurde 1953 erweitert mit der Gründung des Kloster des Klarissen-Ordens (OSC).
[Bearbeiten] Rieselwiese
In Rinsdorf befindet sich an der Landesstraße L 907 die aus dem Jahr 1996 stammende Rieselwiese. Da für die Herstellung der für die Eisenverhüttung wichtigen Holzkohle im Siegerland keine Wälder gerodet werden durften, waren Heuwiesen für die Futtergewinnung für das Vieh Mangelware. Aus diesem Grund wurden die wenigen Wiesen in den Talgründen von den Siegerländer Bauern seit 1534 mittels eines komplexen Systems bewässert, um sie durch die im Wasser enthaltenen Schwebstoffe und Mineralien ertragreicher zu machen. Somit konnten die Erträge für das Winterfutter um ein Drittel gesteigert werden. Durch die 1853 in Siegen gegründete Wiesenbauschule wurde der Siegerländer Wiesenbau weltweit bekannt. Erst durch die Entwicklung des Kunstdüngers und der Drainagetechnik verlor der Wiesenbau und somit auch die Rieselwiesen seine Bedeutung.
[Bearbeiten] Sportvereine in Wilnsdorf
- Tus Wilnsdorf - Wilgersdorf
- CVJM Wilnsdorf
- LOK Kalteiche Wilnsdorf von 1992
- CVJM Wilgersdorf
- Msc Oberes Weisstal
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehr
Wilnsdorf liegt an der B 54 und verfügt über eine eigene Anschlussstelle zur Autobahn A45 (Sauerlandlinie), in deren unmittelbarer Nähe im September 2005 ein Autohof mit einer Tankstelle, einem Hotel und mehreren Restaurants eröffnet wurde.
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Gemeinde
- Karl Schmidt, Ehrenbürger der Gemeinde Wilnsdorf, Gemeindedirektor und später Bürgermeister von 1969 bis 2004
- Gerhard Neuser, ehemaliger Fußballspieler der Sportfreunde Siegen und des FC Schalke 04
- Florian Kringe, aktiver Fußballspieler bei Borussia Dortmund
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Wilnsdorf, Germany – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
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