Skisprung-Weltcup 2006/2007
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Der Skisprung-Weltcup 2006/2007 (offizieller Sponsorname: e-on Ruhrgas FIS Weltcup Skispringen 2006/07) ist eine Reihe von 29 Einzel- und zwei Teamwettbewerben im Skispringen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Reglement-Änderungen
- Seit dieser Saison trägt der Führende des Gesamtweltcups das Rote Trikot anstelle des bisher üblichen Gelben Trikots.
- Ebenfalls seit dieser Saison nehmen statt sechs Skispringern, nur drei an der Siegerehrung teil.
[Bearbeiten] Saison-Verlauf
[Bearbeiten] Wind und Wetterkapriolen zum Auftakt
Der Weltcup begann am 24.November 2006 im finnischen Kuusamo. Der erste Abschnitt der Saison war von instabilen Wetterverhältnissen geprägt. Beim Auftaktspringen auf der Rukatunturi-Schanze in Kuusamo konnte nur ein Wertungsdurchgang abgehalten werden. Dieser wurde von drehenden Winden und von beständigem Schneefall, der die Anlaufspur ausbremste, geprägt. Dies führte zu Verzerrungen im Klassement und das Springen wurde in den Medien einstimmig als Chaosspringen bezeichnet. Das Springen am zweiten Tag wurde während des ersten Durchgangs wegen gefährlichen, drehenden Winden abgebrochen.
Die für die folgende Woche geplanten Springen in Trondheim mussten wegen dort herrschendem Schneemangel nach Lillehammer verlegt werden. Während am Samstag ein geordnetes Springen möglich war, welches mit dem ersten schweizer Doppelsieg durch Simon Ammann und Andreas Küttel seit Beginn des Weltcups endete, wurde der Wettbewerb am Sonntag durch Nebel und Regen beeinflusst. Der Deutsche Michael Neumayer, der in Kuusamo den fünften Platz belegt hatte, verletzte sich im Training und musste die Saison bereits zu diesem frühen Zeitpunkt beenden.
Der fünfte und sechste Weltcupwettbewerb, die im tschechischen Harrachov hätten stattfinden sollen, mussten ebenfalls wegen Schneemangels ersatzlos abgesagt werden, da in Mitteleuropa noch kein Schnee gefallen war.
Erst am vierten Weltcupwochenende in Engelberg waren zwei reguläre Springen bei schönem Wetter möglich, nachdem es in der Woche davor endlich auch in den Alpen geschneit hatte. Während dieser ersten Phase machten sportlich zwei Newcomer im Weltcup auf sich aufmerksam, der erst 16 jährige Österreicher Gregor Schlierenzauer und der 21-jährige Norweger Anders Jacobsen. Bis auf den Schweizer Ammann, der seit dem ersten Springen von Lillehammer das Rote Trikot des Weltcupführenden innehatte, konnte keiner der Etablierten mit den beiden Youngsters mithalten, die beide je einen der Wettbewerbe auf der Gross-Titlis-Schanze für sich entscheiden konnten.
Bei den Springen zwischen Kuusamo und Engelberg ließ sich generell eine Dominanz des österreichischen Teams feststellen, das nach fünf tatsächlich gewerteten Weltcups, am Vorabend der Vierschanzentournee, sechs Springer unter den Top-15 des Gesamtweltcups hatte und deshalb einen zusätzlichen Startplatz zugesprochen bekam. Das Deutsche Team hingegen zeigte bis dahin nur mäßige Leistungen, weshalb, vor allem nach den Springen in Engelberg, Bundestrainer Peter Rohwein stark kritisiert wurde.[1] [2]
[Bearbeiten] Die Vierschanzentournee
Bei der 55. Vierschanzentournee (offizieller Sponsorname: 55. Internationale Jack Wolfskin Vierschanzentournee) wurden Schlierenzauer und Jacobsen im Vorfeld als die großen Favoriten gehandelt. Beim Tournee-Auftaktspringen in Oberstdorf schaffte es Schlierenzauer dem Druck durch die Öffentlichkeit zu widerstehen und gewann das Springen mit souveränem Vorsprung, während Jacobsen nur vierter wurde. Das österreichische Team konnte auch bei diesem Springen überzeugen und sechs Springer unter den besten 15 platzieren. Der deutsche Georg Späth war bereits vor dem Springen, nach einer schlechten Leistung in der Qualifikation, für die gesamte Tournee aus dem Kader genommen worden. Michael Uhrmann und vor allem der nach langer Verletzungspause ins Team zurückgekehrte Jörg Ritzerfeld gelangen im ersten Durchgang gute Sprünge, beide konnten ihre Leistungen im Finale nicht wiederholen, weshalb nur ein zölfter und ein fünfzehnter Platz für das Deutsche Tem zu erreichen war.
Das zweiten Tournee-Springen in Garmisch-Partenkirchen war wie schon viele Springen in dieser Saison von wiedrigen Wetter-Bedingungen geprägt. Bei der am Vortag ausgetragenen Qualifikation konnten sich zwar nur drei deutsche Athleten qualifizieren, dafür konnte Martin Schmitt sowohl in der Qualifikation als auch in den Trainingsdurchgängen so weite Sprünge zeigen, dass ihm einige optimistische Fans bereits einen Sprung unter die drei Besten zutrauten. Der ständig drehende Wind und der anhaltende Regen, durch den die Anlauspur auftaute, ließen das Neujahrsspringen zu einem Lotteriespiel werden. Beispielsweise wurde der Japaner Noriaki Kasai, der in Oberstdorf nicht einmal qualifiziert war, von einer plötzlich aufkommenden Böe Aufwind auf 128 Meter hinabgetragen, während sein Gegner im K.O.-Duell, der Österreicher Andreas Widhölzl mit Rückenwind zu kämpfen hatte. Auch der Finne Matti Hautamäki und der Norweger Bjørn Einar Romøren erhielten bei eigentlich nur mäßigen Sprüngen Unterstützung durch den Aufwind und konnten sich vorne festsetzen. Trotz Rückenwindes schaffte Schmitt einen Sprung auf 122 Meter, der ihm am Ende einen achten Platz einbrachte, vor dem gemeinsam mit dem Österreicher Andreas Kofler auf Rang neun liegenden Uhrmann. Aufgrund der immer weicher werdenden Anlaufspur und des stärker werdenden Windes entschied die Jury keinen zweiten Wertungsdurchgang abzuhalten. Profiteur dieser Entwicklung war der zu diesem Zeitpunkt führende Küttel, der dadurch vorzeitig zum Sieger erklärt wurde. Küttel, der bereits in Oberstdorf den zweiten Platz belegt hatte, konnte sich, gemeinsam mit dem 3 Punkte vor ihm liegenden Schlierenzauer, in der Tournee-Gesamtwertung absetzen, so das zur Halbzeit der Tournee alles nach einem Duell der Beiden um den Gesamtsieg aussah.
Bei der Qualifikation zum Springen auf der Bergiselschanze in Innsbruck konnte Schmitt nicht an seine Sprünge von Garmisch-Partenkirchen anknüpfen und sich lediglich im gesicherten Mittelfeld platzieren. Dafür sprang sein Teamkollege Uhrmann in die Bresche und gewann mit einem Flug auf 125,0m den ersten Platz. Auch alle anderen Deutschen Starter, darunter auch der für Späth im Team nachgerückte Felix Schoft überstanden die Qualifikation. Das Österreichische Team, das hier mit der Nationalen Gruppe antrat, überzeugte voll und ganz, so dass sich bis auf den glücklosen Mathias Hafele 13 von 14 Startern qualifizieren konnten. Der Wettkampf wirbelte die Gesamtwertung der Tournee durcheinander. Die beiden bisher führenden Schlierenzauer und Küttel lagen nach dem ersten durchgang nur auf Rang neun und zwölf. Auch der zuletzt vom Bakken gegangene Uhrmann enttäuschte und erreichte als 29. das Finale nur knapp. Während dieser sich im zweiten Durchgang aber mit einem Extrem weiten Sprung noch bis auf den zehnten Platz vorkämpfen konnte, gelang den beiden Favoriten nur eine leichte Verbesserung. Während Schlierenzauer in der Gesamtwertung dadurch auf den 7 Rang zurückfiel, konnte Küttel immerhin einen 3 Platz, punktgleich mit seinem Landsmann Ammann halten. Die Führung konnte Jacobsen, der Sieger des Bergiselspringens, übernehmen, gefolgt von dem Finnen Arttu Lappi, den nach einem fünften und einem vierten Platz eigentlich niemand auf der Rechnung hatte.
Es war also eine spannende Ausgangslage vor dem Abschussspringen in Bischofshofen, das in diesem Jahr nicht wie traditionell üblich am Dreikönigstag sondern einen Tag später veranstaltet wurde, da die Fernsehsender aufgrund des Sonntagstermins auf höhere Einschaltquoten spekulierten. [3] Die Qualifikation verlief unspektakulär und alle angetretenen Springer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz schafften den Sprung in den Wettbewerb. Im ersten Durchgang gewannen 13 von 14 angetretenen Österreichern ihr Duell, wodurch erstmals 13 Österreicher in einem Wettbewerb in die Punkterängen sprangen. Schlierenzauer gelang es sich an die Spitze zu setzen, doch seine Weite reichte nur aus um dem hinter ihm zweitplatzierten Jacobsen 3 Punkte in der Gesamtwertung abzunehmen. Zu wenig um ihn ernsthaft unter Druck zu setzen, hatte Jacobsen vor dem Springen doch 20 Punkte Vorsprung. Auch die anderen Verfolger konnten mit ihren Sprüngen nicht an den Norweger herankommen. Auch im zweiten Durchgang konnte keiner der Kontrahenten aufschließen, Küttel fiel auf den fünften, Lappi sogar auf den sechsten Platz der Tournee zurück. Am Ende blieb der Tagessieg für Schlierenzauer, während Jacobsen die Tournee gewinnen konnte. Damit ist er nach Risto Laakkonen und Toni Nieminen erst der dritte Springer, der bei seinem Debüt den Sieg der Vierschanzentournee errang.
[Bearbeiten] Skifliegen und wieder der Wind
Beim Skifliegen in Vikersund pausierten viele Springer, darunter auch prominente Vertreter wie Schlierenzauer, Martin Höllwarth und Jakub Janda, um sich von den Strapazen der Tournee zu erholen. Auch dieser Wettbewerb wurde von wechselhaften Windverhältnissen beeinflusst. So musste die für Freitag geplante Qualifikation nach wenigen Springern abgebrochen werden, weshalb alle der 42 angetretenen Springer im Wettkampf starteten (Beim Skifliegen gibt es laut Reglement nur 40 und nicht 50 Starter im ersten Durchgang). Der Wettbewerb wurde vor einem durch Jacobsens Sieg bei der Tournee euphorisierten Publikum ausgetragen, so dass im Auslauf eine ausgezeichnete Stimmung herrschte. Zu Beginn des ersten Durchgangs herrschte starker Rückenwind, weshalb nach 17 Springern mit verlängertem Anlauf neu gestartet werden musste. Der Rückenwind wurde mit der Zeit immer schwächer, und drehte schließlich zu leichtem Aufwind, so dass die letzten Springer sehr günstige Bedingungen hatten. Davon benachteiligt wurden vor allem die kurz nach der Anlaufverlängerung, noch bei starkem Rückenwind gesprungenen Athleten. So konnten beispielsweise der Amerikaner Alan Alborn oder Schmitt, der im Probedurchgang noch den elftweitesten Sprung gezeigt hatte, trotz solider Sprünge nicht das Finale erreichen. Am meißten von dieser Entwicklung konnte Widhölzl profitieren, der mit einem Flug auf 212,5 Meter den ersten Durchgang für sich entscheiden konnte. Der zweite Durchgang fand bei konstantem Rückenwind statt, und der Lokalmatador Jacobsen konnte sich mit einem 193 Meter-Flug vom dritten auf den ersten Platz vorkämpfen und damit seine Führung im Gesamt-Weltcup ausbauen. Das Fliegen am Sonntag musste wegen starkem Wind komplett abgesagt werden.
In Zakopane war es wieder der Wind, der das Springen komplett verblies. So führte nach einem bei ständig wechselnden Winden ausgetragenen ersten Durchgang, der eigentlich eher die Bezeichnung Lotterie verdient hatte, der bis dahin kaum in Erscheinung getretene Slowene Rok Urbanc vor dem völlig außer Form springenden Roar Ljøkelsøy, während einige der besten Springer, wie Amann, Uhrmann, Höllwarth oder Martin Koch auf den letzten Plätzen landeten. Größtes Opfer des Windes wurde aber der Tscheche Jan Mazoch. Dieser wurde im zweiten Durchgang von einer Sturmböe erfasst und stürzte schwer. Vier Springer nach ihm wurde der Wettkampf abgebrochen und das Ergebnis des ersten Durchganges als Gesamtergebnis übernommen. Erste Meldungen, nach denen die Verletzungen Mazochs lebensbedrohlich seien [4] [5] bestätigten sich glücklicherweise nicht [6]. Nachdem der Wind am Sontag nicht nachließ, musste auch hier das zweite Springen komplett abgesagt werden.
[Bearbeiten] Eine Tour rund um Deutschland
Am 26. Januar, vor der Qualifikation zum Springen in Oberstdorf, das wegen zu wenig Schnee von der Heini-Klopfer-Skiflugschanze auf die Schattenbergschanze verlegt worden war, erklärte der slowenische Trainer Vasja Bajc seinen Rücktritt. Bajc begründete diesen Schritt damit, dass der nordische Sportdirektor des slowenischen Verbandes, Primož Ulaga sich ständig in seine Arbeit eingemischt habe. Bajcs Nachfolger als Nationaltrainer wurde Ari-Pekka Nikkola, der zuvor Trainer des B-Kaders war. [7]
Der beim Springen von der Schattenbergschanze am Samstag herrschende Rückenwind war gleichbleibend und drehte sich nicht, so dass ein geordneter Wettkampf möglich war. Erfreulich aus deutscher Sicht war, dass sich der nach dem ersten Durchgang noch auf Platz elf gelegene Uhrmann im Finale auf Rang drei verbessern konnte und so den ersten deutschen Podestplatz der Saison ersprang. Der Österreicher Thomas Morgenstern, der trotz einer Gürtelrose angetreten war [8], schaffte den Sprung auf Platz zwei hinter Adam Małysz. Das bedeutete den 30. Weltcupsieg für Małysz und den ersten nach knapp einem Jahr. Am Sonntag konnte Uhrmann seine aufstrebende Form bestätigen und errang den ersten deutschen Sieg bei einem Weltcup seit über drei Jahren. Für die größte Überraschung des Tages sorgte aber der Italiener Andrea Morassi der sich mit zwei stabilen Sprüngen einen dritten Platz erarbeitete. Bei den beiden Schweizern Ammann und Küttel lies sich bei den beiden Springen in Oberstdorf ein leichter Rückgang der Form feststellen.
In Titisee-Neustadt trat zum ersten Mal nach zweijähriger Verletzungspause wieder der Slowene Peter Žonta an. Auch das japanische Team, das sich seit dem Ende der Virschanzentournee zum Trainieren nach Sapporo zurückgezogen hatte, trat wieder an. Das erste Springen am Samstag fand bei ruhigen Windverhältnissen statt. Im ersten Durchgang brachte Schmitt nach einem eigentlich guten Sprung die Ski bei der Landung übereinander und stürzte im Auslauf, weshalb er zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht wurde und für den Sonntagswettbewerb ausfiel. Im zweiten Durchgang passierte Uhrmann das selbe Mißgeschick. Gewinnen konnte schließlich Małysz, der im zweiten Durchgang mit 145m den Schanzenrekord von Sven Hannawald egalisierte. Nach Beendigung des Springens wurden die Norweger Ljøkelsøy, Anders Bardal und Tom Hilde disqualifiziert, da sie ein Elastikband aus den Startnummern entfernt hatten und diese dadurch zu eng anlagen [9]. Beim Springen am Sonntag, das bei konstantem Rückenwind ausgetragen wurde, konnte der Russe Dmitri Wassiljew zum ersten mal seit sechs Jahren auf das Podest springen, nachdem er zuvor mehrfach nur knapp gescheitert war. Gewinnen konnte abermals der immer besser in Form kommende Małysz.
Das Springen in Klingenthal war mit nur zehn Tagen Vorlaufzeit als Ersatz für die ausgefallenen Springen in Harrachov kurzfristig in den Weltcupkalender aufgenommen worden. Ausgerichtet wurde das Springen vom tschechischen Skiverband, der die Schanze in Klingenthal, das nur wenige Kilometer von der tschechischen Grenze entfernt liegt, bereits im Vorjahr für die nationalen Meisterschaften genutzt hatte. Trotz der Kurzfristigkeit und dem Termin unter der Woche fand das Springen vor 15.000 Zuschauern statt. Es fehlten jedoch sieben der Top-15-Springer des Gesamtweltcups, die sich in der Vorbereitung für die WM in Sapporo befanden und die Strapazen eines zusätzlichen Wettbewerbes nicht auf sich nehmen wollten.
Die WM-Generalprobe in Willingen fand, wie an diesem Austragungsort üblich, bei ausgezeichneter Atmosphäre und vor sehr großen Publikum statt. Der junge Österreicher Mario Innauer, der im Training noch den mit Abstand weitesten Sprung gezeigt hatte, verpatzte seinen Qualifikationsprung und wurde letzter. Der Wettkampf am Samstag fand bei Nebel und relativ konstantem Aufwind statt. Der Slowene Jernej Damjan konnte mit zwei konstanten Sprüngen den dritten Platz erringen und somit für den ersten Podestplatz unter dem neuen slowenischen Trainer Nikkola sorgen. Der Norweger Sigurd Pettersen der sich seit Saisonbeginn in einem Formtief befand, konnte sich mit einem Sprung auf den vierten Platz an der Weltspitze zurückmelden, wohingegen Schlierenzauer nur 17. wurde. Beim am Sonntg stattfindenden Team-Wettkampf musste das zu diesem Zeitpunkt drittplatzierte russische Team nach einem Sturz von Wassiljew seine Ambitionen im Schnee begraben und wurde nur Vorletzter. Letzter wurde das schwach auftretende finnische Team, das jedoch nur aus Springern des B-Kaders bestand, da Topspringer wie Janne Ahonen und Hautamäki wegen der WM-Vorbereitungen gar nicht nach Willingen angreist waren. Das hochfavorisierte österreichische Team gewann mit nur acht Punkten Vorsprung vor Norwegen deutlich knapper als von vielen im Vorfeld vermutet.
[Bearbeiten] Das Nordic Tornament
Der Weltcup legte wegen der Nordischen Skiweltmeisterschaft eine zweiwöchige Pause ein. Von diesen musste Uhrmann nach einem Trainingssturz mit einem gebrochenen Fuß vorzeitig abreisen und fiel somit auch für die restliche Weltcupsaison aus.
Nach der Pause zog der Weltcuptross weiter nach Lahti. Beim eröffnenden Teamwettbewerb, zu dem der Überraschungs-WM-Dritte Japan nicht antrat, konnten die Finnen sich mit einem dritten Platz für ihre enttäuschende Platzierung im Teamwettbewerb bei der Weltmeisterschaft rehabilitieren. Die Teams aus Österreich und Norwegen konnten ihre unangefochtene Stellung an der Spitze des Feldes behaupten. Das Auftaktspringen des Nordic Tournaments am Sonntag wurde von sich ständig ändernden Winden beeinflusst. Besonders benachteiligt wurden die letzten Starter des ersten Durchgangs, bei denen der zuvor herrschende Aufwind komplett einschlief, so dass Springer wie Morgenstern, Schlierenzauer oder Jacobsen den zweiten Durchgang nicht erreichen konnen. Der ebenfalls bei widrigem Wind springende Małysz konnte seine überragende Form ausnutzen und sich trotzdem an die Spitze des Feldes setzen. Im zweiten Durchgang, der bei etwas konstanteren Verhältnissen ausgetragen wurde, konnte Schmitt sich vom sechsten auf den dritten Platz verbessern und so seinen ersten Podestplatz seit über fünf Jahren, hinter Małysz und Kofler, erzielen.
Zu Beginn des Springens in Kuopio kamen nur sehr kurze Sprünge zustande, weshalb der Anlauf nach 13 Springern verlängert wurde. Danach war ein regulärer Wettkampf bei mäßigem Aufwind möglich. Pech mit dem Wind hatte Schmitt, der im zweiten Durchgang vom dritten auf den 14. Rang zurückfiel, nachdem der Aufwind bei seinem Sprung plötzlich nachließ. Małysz konnte auch dieses Springen überragend gewinnen und seinen 34. Weltcupsieg feiern. Dadurch lässt er in der Ewigen Bestenliste des Weltcups Jens Weißflog hinter sich und rangiert nun auf der zweiten Position hinter Matti Nykänen.
Das dritte Springen des Nordic Tournaments in Lillehammer, wo der Weltcup bereits zum zweiten Mal in der Saison Station machte, konnte wegen zu starkem Wind nicht gestartet werden. Die Verantwortlichen der FIS beschlossen deshalb einen zusätzlichen Wettbewerb in Oslo abzuhalten, der am Samstag anstelle der eigentlich geplanten Qulifikation stattfinden sollte.
Am Holmenkollen wurden nun also zwei Springen abgehalten. Der erste Wettkampf am Samstag, in dem ohne vorherige Qualifikation das komplette Starterfeld antrat, sollte ein Debakel für die deutschen Springer werden. Christian Ulmer erreichte als einziger der DSV-Adler das Finale, alle anderen schieden enttäuschend aus. Małysz konnte abermals den Sieg für sich verbuchen und das Rote Trikot des Weltcupführenden übernehmen, nachdem dessen bisheriger Träger Jacobsen nur 14. geworden war.
Mit dem Abschlussspringen des Tournaments am Sonntag wurde abermals ein Springen in dieser Saison vom Wind verblasen. Hauptsächlich von der Seite kommende Böen sorgten für ein Springen, in dem nur zwei Sprünge über den Kalkulationspunkt der Schanze führten. Von diesen Bedingungen wurden mehrere Springer benachteiligt, so kam beispielweise der Vortagszweite Küttel nur auf den 47. Platz. Der als letzter Springer vom Bakken gehende Małysz musste seinen Sprung bei 89,0 Metern abbrechen, nachdem er von einer Windböe erfasst wurde und nur mit etwas Glück einen Absturz verhindern konnte. Auf die Ausrichtung eines zweiten Durchgangs wurde daraufhin verzichtet. Małysz' Vorsprung in der Gesamtwertung war jedoch groß genug, so dass er seinen dritten Nordic-Tournament-Sieg feiern konnte. Jacobsen konnte durch Małysz' Fastabsturz die Führung im Gesamtweltcup zurückerobern.
[Bearbeiten] Abschlussfliegen in Planica
Beim Saisonfinale in Planica fand zunächst am Freitag ein zusätzlicher Wettkampf, der im Vorfeld als Ersatz für das ausgefallene Fliegen in Vikersund angesetzt worden war, statt. Zuvor hatte die Qualifikation von Donnerstag Abend auf Freitag Vormittag verlegt werden müssen, da die Ausrüstung des russischen Teams auf dem Moskauer Flughafen festhing. Sowohl diese als auch der eigentliche Wettbewerb fanden bei ruhigen Witterungsbedingungen statt, so dass ein schöner Wettkampf möglich war. Trotzdem kam es zu einigen Stürzen bei der Landung, vor allem von Springern die ein modernes finnisches Bindungssystem verwendeten, bei dem statt dem herkömmlichen Band zur Verbindung von Schuh und Bindung eine fixe Leiste verwendet wird. Dominiert wurde das Fliegen von den Norwegern, die vier Springer unter die Top-Ten bringen konnten. Die in dieser Saison krisengeschüttelten Slowenen konnten mit Damjan und Robert Kranjec vor einheimischen Publikum immerhin zwei Springer unter den besten vier platzieren. Im Kampf um die Weltcup-Gesamtwertung konnte Małysz durch seinen Sieg an dem sechtsplatzierten Jacobsen vorbeiziehen, und hatte vor den letzten beiden Springen der Saison einen Vorsprung von 46 Punkten. Ammann wahrte sich durch seinen zweiten Platz eine zumindest rein rechnerische Chance im Kampf um den Weltcup. In einer sportlichen Geste streifte Jacobsen nach dem Sprung von Małysz sein Rotes Trikot ab und hängte es seinem Kontrahenten um den Hals.
Beim Samstagsspringen herrschten ebenfalls ruhige Windverhältnisse, der im zweiten Durchgang aufkommende Nebel und leichter Schneefall beeinträchtigten den Wettbewerb nicht. Im Wettbewerb um den Weltcup baute Małysz durch seinen Tagessieg seinen Vorsprung auf 66 Punkte aus, allerdings konnte Jacobsen den Kampf durch seinen zweiten Platz spannend halten. Der Pole Robert Mateja, der für das Sonntagsfliegen, bei dem nur die 30 Besten des Gesamtweltcups antreten werden, nicht qualifiziert ist, gab bei diesem Springen seinen letzten Auftritt im Weltcup und wird seine Karriere beenden.
Das Abschlussfliegen am Sonntag wurde bei Schnefall nach einem Durchgang abgebrochen, in dem Małysz Jacobsen 12 Meter abgenommen hatte. Der Pole konnte sich somit seinen vierten Gesamtweltcupsieg sichern. Nach dem Springen erklärte Ljøkelsøy seinen Rückzug aus dem aktiven Leistungssport.
[Bearbeiten] Ergebnisse und Wertungen
[Bearbeiten] Weltcup-Übersicht
* = Ersatzaustragungsort für Trondheim, wo wegen Schneemangels kein Springen möglich war.
** = Ersatzschanze anstelle der Heini-Klopfer-Skiflugschanze, auf der wegen Schneemangels kein Springen möglich war.
*** = Wurde vom tschechischen Skiverband als Ersatz für die ausgefallenen Springen in Harrachov ausgerichtet.
**** = Zusätzliche Skisprungveranstaltung als Ersatz für das Nordic-Tournament-Springen in Lillehammer.
***** = Zusätzliche Skiflugveranstaltung als Ersatz für das zweite abgebrochene Skifliegen in Vikersund
[Bearbeiten] Gesamtstand (Einzel)
Endstand
[Bearbeiten] Gesamtstand (Team)
Endstand
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[Bearbeiten] Trainer der teilnehmenden Nationen
Am Weltcup nehmen Springer aus 21 Ländern teil, die von folgenden Cheftrainern betreut werden:
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*Am 26. Januar 2007 zurückgetreten.
[Bearbeiten] Karriereenden
Folgende Springer beenden ihre aktive Karriere zum Ende der Saison:
[Bearbeiten] Weblinks
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