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Landkreis Ostallgäu - Wikipedia

Landkreis Ostallgäu

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen Karte
Wappen des Landkreises Ostallgäu Lage des Landkreises Ostallgäu in Deutschland
Basisdaten
Staat: Deutschland
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Verwaltungssitz: Marktoberdorf
Fläche: 1.395,09 km²
Einwohner: 134.766 (31. Dezember 2005)
Bevölkerungsdichte: 97 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen: OAL
Kreisschlüssel: 09 7 77
Kreisgliederung: 45 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Schwabenstraße 11
87616 Marktoberdorf
Website: www.ostallgaeu.de
Landrat: Johann Fleschhut (FW)
Karte
Landkreis Ostallgäu in Bayern

Der Landkreis Ostallgäu liegt im Südosten des bayerischen Regierungsbezirks Schwaben. Nachbarkreise sind im Norden der Landkreis Unterallgäu und der Landkreis Augsburg, im Osten die Landkreise Landsberg am Lech, Weilheim-Schongau und Garmisch-Partenkirchen, im Süden das österreichische Bundesland Tirol und im Westen der Landkreis Oberallgäu. Die kreisfreie Stadt Kaufbeuren ist ganz vom Landkreis Ostallgäu umgeben.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

Das Gebiet des Landkreises Ostallgäu umfasst im Süden die Alpen sowie dessen Vorland. Im Norden schließt sich die schwäbisch-bayerische Hochebene an. Das alpine Gebiet zieht sich hinauf zur Ammergauer Hochplatte (2.082 m) in den Ammergauer Alpen. Das Voralpengebiet besitzt mehrere Seen, wovon der Forggensee, ein vom Lech durchflossener Stausee der größte ist. Der Lech durchfließt das südöstliche Kreisgebiet. Im Westen durchzieht die Wertach, ein linker Nebenfluss des Lechs, die bei Augsburg mündet, den Landkreis Ostallgäu von Süden nach Norden.

[Bearbeiten] Geschichte

Das Gebiet des Landkreises Ostallgäu gehörte größtenteils schon sehr früh zu Bayern. 1804 wurden die Landgerichte Buchloe, Füssen, Kaufbeuren, Oberdorf und Obergünzburg errichtet. 1809 wurde Kaufbeuren eine kreisunmittelbare Stadt. Diese gehörte ebenso wie die Landgerichte zunächst zum Illerkreis, ab 1817 zum Oberdonaukreis, der 1838 in Schwaben und Neuburg (später nur noch Schwaben) umbenannt wurde.

1862 wurden die Landgerichte Kaufbeuren und Buchloe zum Bezirksamt Kaufbeuren und die Landgerichte Oberdorf und Obergünzburg zum Bezirksamt Oberdorf (später Marktoberdorf) vereinigt, aus dem Landgericht Füssen entstand das gleichnamige Bezirksamt. 1939 wurden die Bezirksämter in Landratsämter und die dazugehörigen Bezirke in Landkreise umbenannt.

Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern zum 1. Juli 1972 wurde aus den Landkreisen Kaufbeuren, Marktoberdorf und Füssen der neue "Landkreis Marktoberdorf" gebildet, der 1973 in "Landkreis Ostallgäu" umbenannt wurde. Der östliche Teil des Landkreises Kaufbeuren wurde jedoch dem vergrößerten Landkreis Landsberg am Lech angegliedert und kam dadurch an Oberbayern. Ferner kam eine Gemeinde des Landkreises Marktoberdorf zum Landkreis Weilheim-Schongau. Die Stadt Kaufbeuren blieb kreisfrei.

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Wappen

Unter blauem Schildhaupt, darin ein schreitender, golden gekrönter und golden bewehrter silberner Löwe, gespalten von Rot und Silber, vorne ein gestürztes silbernes Schwert, hinten ein wachsender roter Abtstab.

Das Wappen soll das Entstehen der neuen Gebietskörperschaft versinnbildlichen; so finden sich darin Wappensymbole der früheren Landkreise Kaufbeuren, Marktoberdorf und Füssen wieder.

Für den Landkreis Kaufbeuren steht der silberne Löwe des früheren Benediktinerstiftes Irsee und zugleich der Markgrafen von Ronsberg.

Das Martinsschwert entstammt dem ehemaligen Landkreiswappen Marktoberdorfs und verweist auf den Sitz der Verwaltung des Landkreises Ostallgäu. Der Heilige Martin ist Orts- und Kirchenpatron von Marktoberdorf.

Für Füssen steht der Abtstab, er verweist auf das ehemalige Benediktinerkloster St. Mang, die frühere Herrschaft des Hochstiftes Augsburg, das hauptsächlich um Buchloe und Füssen vertreten war, wird durch die Feldfarben rot und silber dargestellt.


[Bearbeiten] Städte und Gemeinden

Der Landkreis Ostallgäu hat 45 Gemeinden, davon 3 Städte und 7 Märkte.

Städte

  1. Buchloe (12.016)
  2. Füssen (14.067)
  3. Marktoberdorf (18.462)


Märkte

  1. Irsee (1.385)
  2. Kaltental (1.653)
  3. Nesselwang (3.518)
  4. Obergünzburg (6.471)
  5. Ronsberg (1.658)
  6. Unterthingau (2.738)
  7. Waal (2.189)

Gemeinden

  1. Aitrang (2.046)
  2. Baisweil (1.322)
  3. Bidingen (1.704)
  4. Biessenhofen (4.023)
  5. Eggenthal (1.290)
  6. Eisenberg (1.222)
  7. Friesenried (1.529)
  8. Germaringen (3.818)
  9. Görisried (1.266)
  10. Günzach (1.489)
  11. Halblech (3.570)
  12. Hopferau (1.074)
  13. Jengen (2.363)
  14. Kraftisried (762)
  15. Lamerdingen (1.845)
  16. Lechbruck am See (2.524)
  17. Lengenwang (1.385)
  18. Mauerstetten (2.959)
  19. Oberostendorf (1.289)
  20. Osterzell (667)
  21. Pforzen (2.113)
  22. Pfronten (7.874)
  23. Rettenbach a.Auerberg (766)
  24. Rieden (1.343)
  25. Rieden am Forggensee (1.214)
  26. Roßhaupten (2.193)
  27. Ruderatshofen (1.709)
  28. Rückholz (837)
  29. Schwangau (3.419)
  30. Seeg (2.850)
  31. Stötten a.Auerberg (1.869)
  32. Stöttwang (1.867)
  33. Untrasried (1.520)
  34. Wald (1.031)
  35. Westendorf (1.857)

Verwaltungsgemeinschaften

  1. Biessenhofen
    (Gemeinden Aitrang, Bidingen, Biessenhofen und Ruderatshofen)
  2. Buchloe
    (Stadt Buchlohe, Markt Waal und Gemeinden Jengen und Lamerdingen)
  3. Eggenthal
    (Gemeinden Baisweil, Eggenthal und Friesenried)
  4. Obergünzburg
    (Markt Obergünzburg und Gemeinden Günzach und Untrasried)
  5. Pforzen
    (Markt Irsee und Gemeinden Pforzen und Rieden)
  6. Roßhaupten
    (Gemeinden Rieden a.Forggensee und Roßhaupten)
  7. Seeg
    (Gemeinden Eisenberg, Hopferau, Lengenwang, Rückholz, Seeg und Wald)
  8. Stötten a.Auerberg
    (Gemeinden Rettenbach a.Auerberg und Stötten a.Auerberg)
  9. Unterthingau
    (Markt Unterthingau und Gemeinden Görisried und Kraftisried)
  10. Westendorf
    (Markt Kaltental und Gemeinden Oberostendorf, Osterzell, Stöttwang und Westendorf)

(Einwohnerzahlen vom 31. Dezember 2005)


[Bearbeiten] Verkehr

Schon um die Jahrhundertmitte führte die Ludwigs-Süd-Nord-Bahn 1847 ihre Strecke von Augsburg nach Süden bis Kaufbeuren und 1852 weiter nach Kempten. Die Ost-West-Linie der Bayerischen Staatsbahn von München nach Memmingen kam 1872/74 hinzu und machte Buchloe zum wichtigen Knotenpunkt.

Von der Süd-Nord-Bahn zweigt seit 1876 in Biessenhofen eine Nebenbahn zur Kreisstadt Marktoberdorf ab, die 1899 ihre Fortsetzung nach Lechbruck fand. Eine weitere Stichbahn ins Alpenvorland, von Markt Oberdorf weiter nach Füssen, war schon 1889 von der Lokalbahn Aktien-Gesellschaft München in Betrieb genommen worden.

Den äußersten Süden des Kreises durchzieht die Linie Kempten - Reutte der "Bayerischen Staatsbahn", die 1895 Pfronten=Ried erreichte und 1905 über die Grenze nach Tirol geführt wurde. 1913 wurde diese Verbindung (Außerfernbahn) erweitert bis ins oberbayerische Garmisch.

Eine Verbindung zwischen dem Endpunkt Füssen und dem nur vier Kilometer davon entfernten Haltepunkt Ulrichsbrücke-Füssen der Außerfernbahn wurde immer wieder geplant, jedoch nie gebaut.

Eine letzte Ergänzung des Bahnnetzes stellte 1922/23 die Verbindung Kaufbeuren - Schongau durch die Deutsche Reichsbahn her. Diese Strecke wurde 1972 wieder stillgelegt, während die Bahn Markt Oberdorf - Lechbruck schon 1963 aus dem Kursbuch verschwunden war. Das Netz, das maximal 153 km umfasst hatte, war um fast ein Drittel auf immerhin noch 111 km reduziert worden.

[Bearbeiten] Weblinks

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