Creuzburg
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Wartburgkreis | |
Verwaltungsge- meinschaft: |
Creuzburg | |
Koordinaten: | Koordinaten: 51° 3′ N, 10° 15′ O51° 3′ N, 10° 15′ O | |
Höhe: | 200 m ü. NN | |
Fläche: | 35,33 km² | |
Einwohner: | 2553 (30. Juni 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 72 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 99831 | |
Vorwahl: | 036926 | |
Kfz-Kennzeichen: | WAK | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 63 013 | |
Stadtgliederung: | 2 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Michael-Praetorius-Platz 2 99831 Creuzburg |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Arndt Breustedt |
Creuzburg ist eine Stadt an der Werra im Wartburgkreis in Thüringen, Deutschland. Scherbda ist ein Ortsteil der Stadt Creuzburg, welche auch Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Creuzburg ist.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Creuzburg befindet sich geologisch im Bereich des Muschelkalk. Dominant prägen die drei Berge Wisch, Wallstieg und Ebenauer Köpfe die Ortslage.
Nachbarorte sind Treffurt, Mihla, Krauthausen und Eisenach.
[Bearbeiten] Geschichte
Creuzburg blickt auf eine über 1000-jährige Geschichte zurück und gehört zu den ältesten Städten Thüringens. Hügelgräber auf dem Gebiet der Stadt weisen auf eine frühzeitliche Besiedlung mindestens in karolingischer Zeit hin. Die Anfänge der Besiedlung um den späteren Burgberg gehen auf eine günstige Straßenlage zurück. An der Werrafurt trafen sich die alte West-Ost- Handelsstraße mit dem Handelsweg aus dem Süden. Im 10. und 11. Jahrhundert war die Region im Besitz der Fürstabtei Fulda, die hier eine wirtschaftlich blühende Grundherrschaft unterhielt.
1137 kam die Propstei Creuzburg in den Besitz der thüringischen Ludowinger. Landgraf Ludwig I. erwarb sie im Austausch gegen einen Teil der Ländereien, die ihm durch Erbschaft in Hessen zugefallen waren. In Erkenntnis der wirtschaftlichen und strategischen Bedeutung des Platzes bauten seine Nachfolger die Stellung Creuzburgs aus. Landgraf Hermann I. begann auf dem Berg mit dem Bau einer Burg und ließ die in der Region verstreuten Bauern in einer Siedlung am Fuß des Berges zusammenfassen. So wurde die Stadt Creuzburg planmäßig angelegt, 1213 mit Stadtrechten wie Wappenführung und Gerichtsbarkeit ausgestattet und von einer Mauer umgeben. Das benachbarte Dorf Scherbda, heute zu Creuzburg gehörig, wurde erstmals 1229 als Siedlung um ein Lehnsgut urkundlich erwähnt.
Den Höhepunkt Creuzburgs bildeten die Regierungsjahre Landgraf Ludwigs IV., des Heiligen, und seines Sohnes Hermanns II. Nach der Hochzeit Ludwigs mit der ungarischen Königstochter Elisabeth, die später als Heilige Elisabeth in die Geschichte einging, wurde die Creuzburg, nach der Wartburg, zur Zweitresidenz. Hier wurden Feste gefeiert und die Kinder des jungen Paares geboren. Ludwig ließ die Burg verschönern und sorgte durch den Bau der ersten steinernen Brücke über die Werra für die Sicherung des Handelsweges. Ehe er 1227 zur Kreuzfahrt aufbrach, verabschiedete er sich von seinen Getreuen in einer großen Versammlung der thüringischen Edelleute auf der Burg.
Ludwig kehrte nicht zurück. Sein Bruder Heinrich Raspe übernahm die Vormundschaft für den unmündigen Neffen Hermann II. Elisabeth verließ Thüringen und zog sich in die hessischen Besitzungen zurück, wo sie wenige Jahre später in Marburg starb. Mündig geworden, übernahm Hermann die Regierung als Landgraf von Thüringen und Hessen. Die Creuzburg blieb seine Residenz bis zu seinem plötzlichen Tod im Alter von nur 18 Jahren. Sein Onkel und Nachfolger Heinrich Raspe verlegte den Regierungssitz wieder allein auf die Wartburg. Für die Stadt Creuzburg wie die Burg war die Blütezeit beendet. Sie versank in den kommenden Jahrhunderten in wirtschaftlicher und kultureller Bedeutungslosigkeit.
[Bearbeiten] Bauwerke
Namensgeber der Stadt die Nikolaikirche ist die Burganlage der Creuzburg, die einer der Residenzorte der Ludowinger und bevorzugter Aufenthaltsort der heiligen Elisabeth war.
Die evangelische St. Nikolaikirche ist eine romanische Kirche aus dem 12. Jahrhundert mit Um- und Anbauten aus gotischer Zeit. Sie wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und 1960 wiederaufgebaut. Die Ausstattung ist größtenteils modern gehalten.
Weiterhin befindet sich hier die Liboriuskapelle und die aus dem 13. Jahrhundert stammende älteste Steinbogenbrücke nördlich des Mains, eine heute nicht mehr vom Durchgangsverkehr genutzte Brücke über die Werra direkt neben der Bundesstraße.
[Bearbeiten] Verkehr
Durch Creuzburg führt die B 7 Kassel- Eisenach.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Neben mehreren Hotels und Restaurants ist Creuzburg auch der Hauptsitz der Pollmeier Massivholz GmbH & Co. KG. Dieses Unternehmen betreibt weltweit die größten und leistungsstärksten Laubholzsägewerke und beschäftigt in Creuzburg 400 Mitarbeiter.
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Ludwig IV. (Thüringen) (1200-1227), Landgraf von Thüringen
- Johannes Rothe (1360-1434), bedeutender thüringischer Chronist
- Michael Praetorius (1571-1621), Komponist und bedeutender Musikschriftsteller
- Johann Christoph von Urbich (1653-1715), dänischer Botschafter und Minister in Wien
[Bearbeiten] Literatur
- Rainer Schill, Astrid Thiel: Creuzburg an der Werra: Bilder aus vergangenen Tagen. Geiger-Verlag, ISBN 3892647437
- Rat der Stadt Creuzburg (Hg.): Creuzburg. 775 Jahre Stadt Creuzburg. 1213-1988. Aus der Geschichte der Stadt. Druckerei Fortschritt Erfurt, 1988.
- Horst Schmidt, Hans-Henning Walter: Creuzburg - Geschichte des Creuzburger Salzwerks. Eisenacher Schriften zur Heimatkunde 39. Eisenach, 1988.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Creuzburg – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Website des Fremdenverkehrsvereins Creuzburg mit zahlreichen Informationen zur Stadt
- Historisches zur Stadt
- Private Seite zur Stadt
- Bilder von Creuzburg
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