Ruhla
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Wartburgkreis | |
Koordinaten: | Koordinaten: 50° 52′ N, 10° 22′ O50° 52′ N, 10° 22′ O | |
Höhe: | 440 m ü. NN | |
Fläche: | 38,51 km² | |
Einwohner: | 6589 (30. Juni 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 171 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 99842 | |
Vorwahl: | 036929 | |
Kfz-Kennzeichen: | WAK | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 63 066 | |
Stadtgliederung: | 3 Ortsteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Carl-Gareis-Straße 16 99842 Ruhla |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Mario Henning (CDU) |
Ruhla (umgangssprachlich die Ruhl genannt) ist eine Stadt in der Mitte der Bundesrepublik Deutschland. Sie ist seit 2004 ein staatlich anerkannter Erholungsort (Luftkurort), der sich in einer Höhe von bis zu 530m mitten im Thüringer Wald und direkt am Rennsteig befindet. Zur Stadt Ruhla gehören außerdem noch die Ortsteile Thal und Kittelsthal. Ruhla allein hat 4.056 Einwohner, mit den beiden Ortsteilen zusammen sind 6.707 Menschen in Ruhla wohnhaft. Der Name Ruhla stammt wahrscheinlich von einem durch den Ort fließenden Bach, welcher neben dem heute gebräuchlichsten Namen, "Erbstrom" auch als Rolla bezeichnet wurde.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geologie
Die Umgebung der Stadt Ruhla ist in geologischer Hinsicht sehr vielfältig. Sie gehört diesbezüglich zu den am besten untersuchten Gebieten Deutschlands. Die ältesten in und um Ruhla anstehenden Gesteine sind kristalline Schiefer (Glimmerschiefer, Phyllite, Gneise, Amphibolit). In anderen Gegenden befinden sich diese in etwa 1.000 Metern Tiefe, in Ruhla liegen sie durch Gebirgshebungen und Abtragung an der Oberfläche. Hohe Berge, wie der Breitenberg und der Ringberg, bestehen aus solchem kristallinen Schiefer, sie sind also vorwiegend im Norden Ruhlas zu finden. An das Kristallingebiet schließt sich in nördlicher Richtung, vor Thal, ein unterschiedlich breites Zechsteinband an.
Westlich und östlich von Ruhla befinden sich Gebiete, in denen sich hauptsächlich Porphyre finden lassen. Die Porphyre bilden als ausfließende Ergussgesteine hohe Kuppen wie die Kahle Koppe im Osten und den Kissel im Westen. Sowohl im Porphyr als auch in den kristallinen Schiefern ist die Ausprägung der Täler gleich: V-Täler mit meist beiderseits steil abfallenden Hängen und so gut wie keiner Talsohle.
Südwestlich von Ruhla befindet sich der Bereich des Ruhlaer Granits (z.B. Gerberstein) mit seinen Blockfeldern und Einzelblöcken (diese haben einen höheren Quarzanteil und sind somit härter). Die im Granitgebiet ausgebildeten Täler sind Muldentäler, da der Granit grusig verwittert und seine Verwitterungsprodukte dann leicht abzutransportieren sind. Auch an das Granitgebiet schließt sich ein unterschiedlich breites Zechsteinband an, in südlicher Richtung, bei Steinbach/Altenstein.
Im Raum Ruhla kam es zu einer Mineralisierung von Rissen und Spalten. Diese Mineralisierung war die Voraussetzung für den später betrieben Bergbau (z.B. Abbau von Eisenerz), der zusammen mit der Weiterverarbeitung der Rohstoffe der Hauptgrund für die Besiedlung des Ruhlaer Raums war.
Die Böden hängen vom jeweiligen Untergrund ab. Auf Granit ist der Boden lehmig und steinig, auf Glimmerschiefer und Gneis ist er durchlässig und steinig. Die Böden rund um Ruhla sind alle kalkfrei und nicht sehr mächtig.
[Bearbeiten] Stadtgliederung
- Ruhla
- Thal (1994 eingemeindet)
- Kittelsthal (1994 eingemeindet)
Weiterhin ist Ruhla seit 2006 erfüllende Gemeinde für Seebach.
[Bearbeiten] Klima
Das Klima in Ruhla ist maritim. Der durchschnittliche Jahres-Niederschlag beträgt 820 mm, am meisten regnet es im Juli (intensive Gewitterregen). Die niederschlagsärmsten Monate sind Februar und März. Die Jahresdurchschnittstemperatur in Ruhla ist 7°C, am wärmsten ist es im Juli (14°C) und am kältesten im Januar (-1°C).
[Bearbeiten] Vegetation
Im Ruhlaer Waldgebiet sind hauptsächlich Buchen und Fichten vorzufinden, oberhalb von 700 Metern befinden sich fast ausschließlich nur noch Fichten. Fast die Hälfte des gesamten Waldgebietes um Ruhla besteht aus Fichten, den zweitgrößten Anteil hat der reine Buchenwald. Diese teilweise Monokultur der Fichten führt bis heute zu einer Bodenverarmung.
An Lichtungen wachsen vereinzelt auch Ahorne, Eschen und Birken; der Mischwaldanteil ist insgesamt sehr gering. Bis vor etwa 250 Jahren sah dieses Bild jedoch anders aus. Denn zu dieser Zeit bestanden die Ruhlaer Wälder nur aus Laubwäldern (vorwiegend Buchen).
[Bearbeiten] Geschichte
Die Uhrenstadt Ruhla wurde im Jahre 1355 erstmals urkundlich erwähnt, feiert also 2005 ihr 650-jähriges Jubiläum. Ansiedlungen in und um Ruhla gab es aber schon weitaus früher. Ruhlas erste Siedler waren so genannte "Waldschmiede" welche zugleich Bergleute, Köhler und Schmelzer waren. Sie verwendeten die von der Natur gegeben Rohstoffe Holz und Eisenerz um Eisen herzustellen, und aus diesem dann Blankwaffen zu produzieren. Durch den entwicklungsbedingten Verfall des Waffenschmiedehandwerks spezialisierte man sich um 1530 auf das Herstellen von Messerwaren.
[Bearbeiten] Der Schmied von Ruhla
Aus dieser Zeit stammt auch die weit über die Stadtgrenzen bekannte Sage vom Schmied von Ruhla:
So soll sich Landgraf Ludwig II. von Thüringen, der als schwach und milde gegenüber seinem Landadel bekannt war und nichts davon wusste, wie sehr die Landesfürsten die Bürger und Bauern knechteten, auf einem seiner Jagdritte im Ruhlaer Forst verirrt haben. Als er nach langer Suche endlich des Feuer eines Ruhlaer Waldschmiedes sah, soll er ihn aufgesucht und um Herberge gebeten haben. Als der Schmied ihn fragte wer er sei, leugnete der Fürst seine wahre Identität und gab an ein Jäger des Landgrafen zu sein. Der Schmied, auch verbittert über die verfehlte Milde Ludwigs und der damit verbundenen Knechterei durch die Fürsten, gab darauf seinen Unmut über den Landgrafen preis, gewährte ihm jedoch seine Bitte um Unterkunft. Als Ludwig sich nun, verwundert über die Worte des Mannes, zur Ruhe legte fing der Schmied an die ganze Nacht hindurch zu arbeiten, so dass der Graf kein Auge zu tun konnte. Schlag um Schlag hämmerte der Schmied auf das Eisen und sagte immer und immer wieder: "Landgraf, werde hart! Landgraf, werde hart, so hart wie dieses Eisen!" und "Du böser, unseliger Herr! Siehst du nicht, wie deine Räte das Volk plagen?" Als der Morgen kam und Graf Ludwig ungeschlafen von dannen zog, besann er sich des Schmiedes Worte und regierte fortan mit eiserner Hand. Daher pflegte man auch lange Zeit sprichwörtlich von einem strengen, unbeugsamen Mann zu sagen: "er sei in Ruhla hart geschmiedet worden".
Von Friedrich Lux (* 24. November 1820 in Ruhla; † 9. Juli 1895 in Mainz), einem der größten Orgelvirtuosen seiner Zeit, stammt die 1882 in Mainz sehr erfolgreich uraufgeführte historisch-romantische Oper in 3 Akten "Der Schmied von Ruhla". Die Aufführungen in Gotha und Eisenach im Jahre 1886 wurden in einem zeitgenössischen Bericht folgendermaßen beschrieben:
"Die Aufführungen waren ausverkauft. Reicher Beifall wurde gezollt. Der anwesende Komponist wurde wiederholt stürmisch gerufen. Lorbeerkränze wurden ihm zugeworfen. Der Erfolg war durchschlagend. Der 27. und 30. März 1886 waren Festtage für die Bewohner der schönen Ruhl und sie waren in hellen Haufen nach Gotha und Eisenach gekommen, um die Tondichtung ihres Ehrenbürgers zu hören und ihre liebliche grüne Heimat und deren sagenhafte Vergangenheit in Bild und Wort verherrlicht zu sehen, kurz, sich der Glorifizierung des Ruhlatales mit dankbarem Herzen und inniger Anerkennung zu erfreuen."
[Bearbeiten] Teilung und Wiedervereinigung
Im Jahre 1640 wurde das bereits auf drei Ämter verteilte Ruhla, bedingt durch die Erbteilung der Söhne des Herzogs Johann von Weimar, auf zwei deutsche Kleinstaaten aufgeteilt: Sachsen-Eisenach und Sachsen-Gotha. Dabei bildete der Erbstrom, ein durch Ruhla verlaufender Gebirgsbach, die natürliche Grenze zwischen dem eisenachischen und dem gothaischen Anteil. Diese Teilung ist auch der Grund, warum sich zwei evangelische Kirchgebäude im Ort befinden. 1886 wurde beiden Teilen das Stadtrecht verliehen. Erst 1920/1921, bei der Bildung des Landes Thüringen, kam es zur Vereinigung der beiden Verwaltungsgebiete und damit auch zur Vereinigung der geteilten Stadt.
[Bearbeiten] Wirtschaftsgeschichte bis 1860
Die Teilung und die damit verbundenen Entwicklungsschwierigkeiten, aber auch Konkurrenz, Absatzschwierigkeiten und das Abwandern von 80 Familien der Messerschmiedezunft, führten im 19. Jahrhundert zum Niedergang des Ruhlaer Messerhandwerkes. Schon während der Blüte des Messerschmiedehandwerks entwickelte sich jedoch mit der Pfeifenbeschlagfertigung ein neuer Erwerbszweig und nur kurze Zeit später wurden in Ruhla komplette Tabakspfeifen hergestellt. 1750 wurde schließlich in Ruhla der "unechte" Meerschaum erfunden. In dieser Zeit wurde Ruhla auch als "Mekka der Pfeifenraucher der Welt" weltbekannt.
Im 18. Jahrhundert entwickelte sich Ruhla aber auch zum Heilbad, nachdem 1737 eine eisenhaltige Quelle entdeckt wurde. Ebenso war Ruhla ein Mittelpunkt der Forstwirtschaft, da Gottlob König, der Begründer der neuen Forstwirtschaft in Deutschland, 25 Jahre in Ruhla wirkte.
[Bearbeiten] Wirtschaftsgeschichte nach 1860
Am 25. September 1862 wurde von den Gebrüdern Thiel ein Gewerbe für Pfeifenbeschläge angemeldet. Das Unternehmen entwickelte sich beständig und durch den in der Gründerzeit (1871-73) zusätzlich stattfindenden allgemeinen Aufschwung entschloss man sich in ein neues, größeres Gebäude umzuziehen. Die Produktpalette umfasste mittlerweile mehrere kleine Metallartikel und ab 1874 erwog das Unternehmen die Produktion einer "Bieruhr". Ab 1891 stellte man die erste Ruhlaer Taschenuhr vor. Sie fand durch ihren sehr günstigen Preis zunächst im Ausland, vor allem in Amerika, reißenden Absatz. Ab 1901, nach einer Überarbeitung, gelang auch ein steigender Umsatz auf dem deutschen Markt. Die dafür benötigten Teile wurden auf eigens entwickelten Maschinen gefertigt, welche auch für andere Kunden angeboten wurden. Ruhla wuchs zu einem der bedeutendsten Orte der deutschen Uhrenindustrie heran. Im 1. und 2. Weltkrieg beschränkte sich die Produktion fast ausschließlich auf die Herstellung von Zeitzündern für die Rüstungsindustrie.
[Bearbeiten] Deutsche Demokratische Republik
1952 ging das gesamte Unternehmen auf Beschluss der Regierung der UdSSR in Volkseigentum über. Das Produktionssortiment umfasste neben Weckern, Armbanduhren, Schach-, Auto- und Tischuhren auch wieder Werkzeugmaschinen. Die Entwicklung neuer Fertigungstechnologien führte 1963 sogar zur weltweit einzigen, vollautomatisierten Fertigung des legendären "Kaliber 24", welches bis 1987 in mehr als 120 Millionen Uhren verbaut wurde. Darüberhinaus befindet sich in Ruhla bis heute die FER Fahrzeugelektrik GmbH (vormals VEB FER Ruhla). Dieser Betrieb belieferte bereits zu DDR Zeiten den Westen mit Fahrzeuglampen. So sind zahlreiche VW-Modelle der 80er Jahre (Golf II und Transporter T3) oft mit Frontscheinwerfern von FER ausgestattet.
[Bearbeiten] Nach der Wende
Nach der Wende begann erneut eine geschichtliche Umbildung der Uhrenindustrie Ruhlas. Aus den VEB Uhrenwerken Ruhla entstanden private, hochspezialisierte Klein- und Mittelbetriebe. Bis heute ist der Name Ruhla als Uhrenstadt ein Begriff.
Im Jahre 1994 wurden die Orte Thal und Kittelsthal eingemeindet. Seit 2006 ist Ruhla erfüllende Gemeinde für Seebach.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):
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- Datenquelle 1880-1933: Statistik des Deutschen Reiches
- Datenquelle ab 1994: Thüringer Landesamt für Statistik
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Stadtrat
Seit der Kommunalwahl vom 27. Juni 2004 setzt sich der Ruhlaer Stadtrat wie folgt zusammen:
- CDU: 10 Mitglieder
- SPD: 4 Mitglieder
- FW: 3 Mitglieder
- Linkspartei: 4 Mitglieder
[Bearbeiten] Bürgermeister
Seit der Wahl am 7. Mai 2006 ist das CDU-Mitglied Mario Henning Bürgermeister der Stadt Ruhla, er bekam 59,4% der Wählerstimmen.
[Bearbeiten] Wappen
Blasonierung: „In Gold mit schwarz-gold-schwarzer Umrandung der Ruhlaer Schmied hinter einem Amboss stehend, in der rechten Hand einen Schmiedehammer, in der linken eine Schmiedezange mit einer Klinge, beides auf dem Amboss liegend. Der Schmied ist bekleidet mit blauem Hemd, blauer Hose und dunkler Schürze.“
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
Ruhla pflegt Partnerschaften mit der französischen Stadt Escaudain im Département Nord (seit 1972) und mit der Gemeinde Schalksmühle im Sauerland (seit 1990).
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Mundart
Hier ist eine Auswahl von Wörtern aus der Ruhlaer Mundart (Rühler), welche heute nur noch von sehr wenigen Einwohnern richtig beherrscht wird.
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- Quelle: Rühler Duden
Zur Bewahrung der Ruhlaer Mundart und Traditionen wurde schon 1898 die Folklorevereinigung "Alt Ruhla" e.V. gegründet, welche bis heute aktiv ist.
[Bearbeiten] Museen
In Ruhla gibt es ein Museum für „Tabakpfeifen und Stadtgeschichte“ . Das Museum befindet sich im Zentrum Ruhlas in einem 1614 erbauten Herrenhaus. Heute zählt das Museum 15 Ausstellungsräume in denen neben der historischen Entwicklung der Stadt Ruhla auch die Entwicklung der Tabakpfeifenherstellung in Ruhla dokumentiert wird.
[Bearbeiten] Bauwerke
Winkelkirche
Außerdem bietet Ruhla eine besondere Kirche, eine Winkelkirche (sie ist eine von zwei geplanten und gebauten Winkelkirchen auf deutschem Gebiet, und zudem die einzige welche noch im ursprüngliche Bauzustand erhalten geblieben ist). Die St.Concordia-Kirche befindet sich im ehemals eisenach-weimarischen Ortsteil von Ruhla. Ihr Bau 1660/1661 war des Resultat eines Streites zwischen den Bewohnern der geteilten Stadt um die damals einzige Kirche, die Trinitatiskirche, welche sich auf dem Gebiet des gothaischen Stadtteils befand. Mit dem Bau der St.Concordia-Kirche besaß nun jeder Stadtteil ein eigenes Gotteshaus. Die Kirche ist mit einer Jehmlich-Orgel ausgestattet und der Taufstein ist eine Schenkung des Ruhlaer Messerschmiedezunft.
Bauhausensemble
Von 1926 bis 1928 wurde in Ruhla ein einzigartiges Bauhausensemble mit Sozialwohnungen, Spielplatz, Stadtcafé und Konsum nach den Plänen des Architekten Thilo Schoder (1888-1979) errichtet. Beispielgebend war, dass in der Regel in jeder Wohnung 2 Zimmer, Küche sowie Toilette zu finden waren und dass sich im Dachgeschoss für jeden Treppenaufgang ein Gemeinschaftsbad befand, über dessen Benutzung ein Badeplan der Mieter entschied. Das Bauwerk steht heute unter Denkmalschutz.
Aussichtspunkte
Der Carl-Alexander-Turm ist der einzige Aussichtsturm im westlichen Thüringer Wald und besitzt 111 Stufen bei einer Höhe von 21m. Er ist nur wenige Kilometer von Ruhla entfernt und befindet sich auf dem 639m hohen Ringberg. Von der Aussichtsplattform können der Thüringer Wald, Eisenach und die Wartburg, die Hörselberge, die Rhön, der Hohen Meißner, der Hainich und die Stadt Ruhla überblickt werden. Der Turm wurde 1867 im Auftrag von Hofrat Alexander Ziegler durch den Dresdner Baumeister Eduard Müller als Holzkonstruktion mit einer Höhe von 18 Metern erstmalig erbaut.
Die Ruine der 1137 erstmals erwähnten Scharfenburg, von deren Turm man einen Ausblick über des umliegende Land hat, findet man im Stadtteil Thal.
[Bearbeiten] Parks
mini-a-thür
Der Ort bietet die Ausstellung "mini-a-thür" (Klein-Thüringen) mit Miniaturmodellen vieler Thüringen-Sehenswürdigkeiten (zum Beispiel das Carl-Zeiss Planetarium von Jena) in einem Freigelände. Im Winter sind die Modelle in einer Museumshalle zu bestaunen.
Der Dichterhain ist eine 1863 angelegte Gedenkstätte für bekannte Ruhlaer Bürger. Diese ist unweit der "mini-a-thür" Ausstellung zu finden.
[Bearbeiten] Naturdenkmäler
Tropfsteinhöhle
Im Ortsteil Kittelsthal befindet sich die sehenswerte Kittelsthaler Tropfsteinhöhle. Diese wurde 1888 durch Bergbautätigkeiten entdeckt und schließlich 1896 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. 1968 wurde sie wegen notwendiger Bergsicherungsmaßnahmen geschlossen und 1992 nach erfolgter Rekonstruktion wieder für Besucher geöffnet. In der einzigen ausgebauten Tropfsteinhöhle Thüringens lassen sich Tropfsteingebilde bestaunen, welche ein Alter von mehreren tausend Jahren besitzen.
[Bearbeiten] Sport
In Ruhla gibt es ein Stadion (genannt Mittelwiese), dort finden des öfteren Fußballspiele des Vereins EFC 08 Ruhla (Erbstromtaler Fußball-Club) statt, dieser spielt in der Landesklasse West. Außerhalb des Stadions gibt es eine asphaltierte Freifläche für Inline-Skater und Skateboarder. In Ruhla selbst sowie im Ortsteil Thal ist jeweils ein Freibad vorzufinden. Ruhla ist ein Wintersportort. Es gibt gespurte Skiwanderwege, Skilanglaufloipen an der "Storchswiese", eine beleuchtete 1,5km - Technikloipe (mit Hinweistafeln zur jeweils besten Lauftechnik). Die Schanzenanlage "Alte Ruhl" hat vier Schanzen von 10m, 17m sowie von 37m alle mit Mattenbelag für die Sommernutzung, sowie eine 60 Meter Jugendschanze. Es ist die Trainingsstätte des TSG/WSC 07 Ruhla.
[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen
- Mai/Juni: Natur- und Stadtparkfest
- Juni: Sommerskilauf
- Juli: Rühler Kirmes, Schützenfest
- Juli/August: Neptunfest im Ruhlaer Waldbad
- August: Alexanderturmfest
- August/September: Liesenbergfest
- September: Köhlergassenfest (zum Tag des offenen Denkmals), Gemeindefest der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde
- Oktober: Skiroller-Berglauf
- Dezember: Weihnachtsmarkt
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehr
Bis 1967 endete im unteren Teil der Stadt eine von Norden kommende normalspurige Zugstrecke, die Rühler Bimmel.
[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen
- Kulturhaus
- Stadt- und Gymnasialbibliothek
[Bearbeiten] Bildung
Im Gebiet der Stadt Ruhla gibt es drei Schulen, zum einen die beiden Grundschulen Breitenbergschule (direkt in Ruhla) und Grundschule Am Scharfenberg in Thal, zum anderen als weiterführende Schule das Albert-Schweitzer-Gymnasium in Ruhla.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
Sportler
In Ruhla aufgewachsen und wohnhaft ist der ehemalige nordische Kombinierer Marko Baacke. Er war zweimal Deutscher Jugendmeister, zweimal Deutscher Juniorenmeister, zweimal Vize-Juniorenweltmeister und im Jahre 2001 wurde er in Lathi/Finnland, mit erst 21 Jahren, Weltmeister im Sprint. Auf Grund eines schweren Sturzes beim Skispringen am 20. November 2001, wo ihm Milz und eine Niere entfernt werden musste, beendete er nach einem Comeback mit WC-Starts und WM-Teilnahme, im September 2004 seine Karriere.
Eine weitere Skisportlerin aus Ruhla, die bisher viele Erfolge verzeichnen kann, ist Juliane Seyfarth. Sie wurde 2003 und 2004 Deutsche Schülermeisterin im Skispringen und 2004 auch Deutsche-Meisterin im Damenskispringen. Im Februar 2006 gewann die 15jährige das erste WM-Springen der Damen bei den 30. Junioren-Weltmeisterschaften.
Der in Ruhla aufgewachsene Ron Spanuth (WSC 07 Ruhla) gewann 2001 Bronze mit der Deutschen Langlaufstaffel zur Skiweltmeisterschaft in Lathi.
Dieter Neuendorf, ist ein ehemaliger Skispringer und wurde 1966 in Oslo Vizeweltmeister außerdem gewann er unter anderem Wettbewerbe am Holmenkollen und Skiflugveranstaltungen.
Klaus Baacke, der Vater des Weltmeisters Marko Baacke, wurde als Skilangläufer zweimal Seniorenweltmeister und vielfacher Deutscher Seniorenmeister. Er ist langjähriger und erfolgreicher Trainer des Ruhlaer Skisportnachwuchses.
Knut Handke, der mehrfacher Strongman Weltmeister war.
Weitere "Ruhlaer"
- Hartmann Schenck (1634-1681): Schriftsteller und Pfarrer
- Severus Ziegler (1747-1813): Gründer des Tabakpfeifenhandelsgeschäftes Gebrüder Ziegler
- Johann Andreas Stumpff (1768-1846): Königlich Britischer Harfenmacher; Klavierbauer
- Georg Heinrich Lux (1779-1861): Organist und Komponist
- Johannes Cotta (1949-1868): Mitbegründer der Deutschen Burschenschaften, Theologe, Komponist
- Ludwig Storch (1803-1881): Ruhlaer Heimatdichter und Schriftsteller
- Friedrich Lux (1820-1895): Musiker und Komponist
- Alexander Ziegler (Schriftsteller) (1822-1887): Reiseschriftsteller und Ökonom, Hofrat in Dresden
- Otto Böttinger (1867-1942): Ruhlaer Heimatdichter
- Arno Schlothauer (1872-1942): Ruhlaer Heimatdichter
- Franz Donat Stehmann (1890-1960): Abenteuerschriftsteller
[Bearbeiten] Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Gottlob König (1779-1849): Begründer der neuen Forstwirtschaft in Deutschland
- Theodor Neubauer (1890-1945): Kommunist und Widerstandskämpfer, Lehrer in Ruhla
- Rudolf Meinhold (1911-1999): Bergbauingenieur und Geologe
[Bearbeiten] Literatur
- Karsten Müller: Die Tradition der Pfeifenherstellung in Ruhla (1996)
- Harald Rockstuhl: Die Geschichte der Ruhlaer Eisenbahn 1880-1967- Die "Rühler Bimmel" - Ruhla - Thal - Farnroda -Wutha, Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 1997, ISBN 978-3-929000-62-7
- Martin Kahlert: Rühler Duden
- Adreßbuch der Stadt Ruhla 1909 - Mit den Einschluss von Heiligenstein, Bad Thal, Kittelsthal und Seebach, Reprint im Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 1909/2006, ISBN 978-3-934748-81-1
[Bearbeiten] Weblinks
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