Barchfeld (Werra)
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Wartburgkreis | |
Verwaltungsge- meinschaft: |
Barchfeld | |
Koordinaten: | Koordinaten: 50° 48′ N, 10° 18′ O50° 48′ N, 10° 18′ O | |
Höhe: | 254 m ü. NN | |
Fläche: | 11,34 km² | |
Einwohner: | 3370 (30. Juni 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 297 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 36456 | |
Vorwahl: | 036961 | |
Kfz-Kennzeichen: | WAK | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 63 004 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Nürnberger Str. 63 36456 Barchfeld |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Franz Römhild (SPD) |
Barchfeld ist eine Gemeinde im Wartburgkreis in Thüringen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Die Gemeinde liegt im Werratal zwischen Thüringer Wald und Rhön.
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
- Immelborn im Westen, Bad Salzungen im Nordwesten, Witzelroda im Norden, Schweina und Bad Liebenstein im Nordosten, Breitungen im Süden
[Bearbeiten] Geschichte
Als Teil der Herrschaft Schmalkalden gehörte Barchfeld seit 1360, vollständig seit 1583, über etwa 600 Jahre zu Hessen, bis 1944 Barchfeld von der NS-Regierung Thüringen zugeschlagen wurde.
Der Ort an der Kreuzung zweier Handelsstraßen (Nürnberg-Niederdeutschland und Frankfurt-Erfurt) war bereits in der Bronzezeit besiedelt.
Erste urkundliche Erwähnung fand der Ort im Jahr 933. Er gehörte den Herren von Stein-Liebenstein zu Barchfeld (siehe: Althessische Ritterschaft) bis 1387, als Lehen der Grafen von Henneberg.
1387 wurde auch die Wasserburg erstmals genannt.
1694 erhielt Barchfeld das Marktrecht.
Seit 1835 gibt es zwischen Barchfeld und der Rappoldsgrube sowie dem Ort Meimers einen Erbfriedhof (Waldfriedhof) welcher durch Hinweisschilder beschrieben ist und einen einigermaßen gepflegten Eindruck hinterläßt. Bei 99% der Grabstätten wurden die Grabplatten mit den Inschriften entfernt. Nur eine Grabstätte weist einen roh behauenen Stein mit der Inschrift derer von Saal auf. Im Eingang des Waldfriedhofes befindet sich eine in den Boden eingelassene Gedenktafel derer von Stein - Liebenstein Barchfeld.Auf der linken Seite des Eingangsbereichs erhebt sich ein aus Feldsteinen gesetztes Rechteck, welches wohl als Altar gedient haben dürfte. Schade ist, dass von den ca.15 Gräbern bis auf eines alle ohne Inschriften sind. Es ist mir bisher nicht gelungen, festzustellen wer dort bestattet liegt.
Zeitweise war Barchfeld auch Stammsitz der Landgrafen von Hessen-Philippsthal-Barchfeld, einer Nebenlinie der hessischen Landesfürsten. Hessen-Philippsthal-Barchfeld ist eine der beiden heute noch bestehenden Linien des hessischen Fürstenhauses.
1994 wurde Barchfeld und die westlich gelegene Nachbargemeinde Immelborn (mit den Ortsteilen Übelroda, Ettmarshausen und Hauenhof) zur Verwaltungsgemeinschaft Barchfeld zusammengefasst.
[Bearbeiten] Religionen
Noch heute gehört die Evangelische Kirchengemeinde Barchfeld zur Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck und nicht zur Evangelisch-Lutherischen Kirche Thüringens.
Mit der Ausdehnung der fränkischen Herrschaft unter Karl dem Großen auf sächsisch-thüringisches Stammesgebiet kamen auch die ersten christlichen Missionare ins Werratal. Im Anschluss an die Errichtung des Bistums Erfurt und des Klosters Fulda durch den angelsächsischen und päpstlich autorisierten Bischof Winfrid, besser bekannt als Bonifatius, begann im 8. Jahrhundert die von da an ununterbrochene Arbeit der Kirche. Barchfeld erhielt eine kleine Holzkirche, die mehrere Nachfolgebauten erhielt, wahrscheinlich der Jungfrau Maria geweiht.
Die Reformation wurde im 16. Jahrhundert eingeführt. Trotz mehrfacher Besetzung des Ortes im dreißigjährigen Krieg blieb Barchfeld beständig evangelisch.
Ein Großbrand im Jahre 1753 zerstörte weite Teile des Ortes, einschließlich der Kirche und des Pfarrhauses mit den darin befindlichen Kirchenbüchern. Die Kirche wurde innerhalb von drei Jahren im Stil des Spätbarock wieder aufgebaut. Die evangelisch-lutherische Gemeinde änderte später ihren Namen in evangelische Gemeinde. Heute ist Barchfeld Sitz einer Pfarrei mit 1260 Gemeindemitgliedern. Pfarrerin ist Susanne Ihle. Außerdem gibt es einige römisch-katholische Christen, die zur Pfarrei Bad Liebenstein gehören, jedoch auch den evangelischen Gottesdienst besuchen.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):
- Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Das Stein'sche Schloss wurde 1571 bis 1581 auf der Anlage einer ehemaligen Wasserburg erbaut.
- Zwischen 1690 und 1732 entstand nach dem Abriss des Boineburgischen Schlosses das Schloss der Landgrafen von Hessen. Es ist eine Dreiflügelanlage, die direkt an das Stein'sche Schloss angrenzt.
- Auch der jüdische Friedhof mit der 1988 eingeweihten Gedenkstätte ist sehenswert.
- Die evangelische Pfarrkirche ist ebenfalls markant.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Wirtschaftsgeschichte
Die Versuche des Prinzen Ernst von Hessen-Philippstal im 19. Jh., eine Tabakfabrik anzusiedeln, blieben ohne Erfolg. Seit 1919 produziert man im Ort Fahrradteile. Barchfeld war landwirtschaftliches Zentrum und hat mit dem Ende des 19. Jahrhunderts verschiedene Industrien angesiedelt. Es bestehen zwei Gewerbegebiete: Im Vorwerk, Am Eisberg.
[Bearbeiten] Verkehr
Durch den Ort führt die Bundesstraße 19.
Die Bahnstrecke Immelborn über Barchfeld nach Steinbach ist seit Anfang der 1970er Jahre stillgelegt.
[Bearbeiten] Literatur
- Volkmar, K.: Tausend Jahre Barchfeld, Schmalkalden 1933.
- Weldner, Heinrich: Die Mundart von Barchfeld an der Werra. (ZDL, Beiheft 68). Stuttgart 1991.
- Höhn, Walter: Thüringische Rhön, 2005, Michael Imhof Verlag Petersberg, ISBN 3-86568-060-7, S. 33.
[Bearbeiten] Weblinks
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