Schweina
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Wartburgkreis | |
Koordinaten: | Koordinaten: 50° 50′ N, 10° 20′ O50° 50′ N, 10° 20′ O | |
Höhe: | 305 m ü. NN | |
Fläche: | 16,40 km² | |
Einwohner: | 3056 (30. Juni 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 186 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 36448 | |
Vorwahl: | 036961 | |
Kfz-Kennzeichen: | WAK | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 63 069 | |
Gemeindegliederung: | 3 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
August-Bebel-Str. 12 36448 Schweina |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Jürgen Holland-Nell (SPD) |
Schweina ist eine Gemeinde im Wartburgkreis in Thüringen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Die Gemeinde Schweina befindet sich im nordwestlichem Thüringer Wald, welcher durch steile Berge und Mischwälder geprägt ist. Auch der Rennsteig in unmittelbarer Nachbarschaft zu Bad Liebenstein lockt alljährlich viele Besucher.
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Direkt angrenzende Gemeinden sind Bad Liebenstein (Stadt), Barchfeld, Moorgrund, Ruhla (Stadt) und Steinbach im Wartburgkreis.
[Bearbeiten] Gemeindegliederung
- Glücksbrunner Werke
- Profisch
- Marienthal
- Glücksbrunn
[Bearbeiten] Geschichte
Funde und eine ganze Reihe von Bodendenkmalen aus der älteren und jüngeren Steinzeit (10000 v. Chr.-4000 v. Chr.) lassen auf eine frühe Besiedlung dieser Gegend schließen.
Am 1. Juni 933 erfolgt die erste urkundliche Erwähnung des Schweinabaches [sueinnaha = Bach der Schweinehirten) im sogenannten "Königsbrief" durch König Heinrich I.. Um 1100 entwickelt sich der Abbau von Eisenstein als weiterer Erwerbszweig im Ort. In einer Papsturkunde aus dem Jahr 1183 von Papst Lucius III. (1097 (?)-1185, Amtszeit von 1181-1185) wird eine Kapelle zu Ehren des Heiligen Antonius (Antonius der Große), dem Schutzpatron der Schweinehirten, auf dem Antoniusberg erwähnt. Um 1268 beginnt der Kupferbegbau im Ort. 1353 wird Schweina Hauptort des Amtes Altenstein, das aus den Orten Gumpelstadt, Waldfisch, Steinbach und Schweina gebildet wird. 1441 sind 14 Schmelzhütten in nachgewiesen. Ab 1490 wird dem Ort Braurecht erteilt. 1492 fällt das Amt Altenstein als erbliches Mann-Lehen an das Geschlecht der Hunde von Wenkheim. Die erste Kirche im Ort wird 1513 zu Ehren des Heiligen Laurentius geweiht. 1523 bekommt Schweina das Marktrecht zugesprochen. Die Reformation ist bis 1547 im Amt Altenstein vollzogen. 1557 beginnt der ca. dreihundert Jahre dauernde Streites um die Stabsgerechtigkeit. Während des Dreißigjährigen Krieges von 1618 bis 1648 kommt es zu mehrmaligen Plünderungen und Brandschatzungen. Ab 1628 beginnen Hexenprozesse im Amt Altenstein, die bis 1699 fortdauern. Am 17. Dezember 1637 wird die Kirche durch plündernde Kroaten-Truppen ein Raub der Flammen. Schon ein Jahr später begeht man die Einweihung der neuen Kirche. Die Kupferförderung wird 1681 wieder aufgenommen.
Schloss Glücksbrunn wird im Auftrag von Hofrat Johannes Trier im Jahre 1703 errichtet, gleichzeitig gibt es erste Anfänge der Entstehung des Glücksbrunner Parks. Mit dem Beginn des Abbaus von Kobalt wird 1714 ein Blaufarbenwerk errichtet. 1722 stirbt Eberhard Friedrich Hund von Wenkheim (1647-1722) als Letzter seines Geschlechts. Damit fällt das Amt Altenstein an das seit 1680 bestehende Herzogtum Sachsen-Meiningen. Für 1754 sind 23 Bergbaugruben nachgewiesen. Von 1772 bis 1776 erlebt die Region mehrere schwere Hungerjahre. Ab 1798 beginnen die Arbeiten zur Errichtung der Sommerresidenz auf dem Altenstein durch Georg I. Herzog von Sachsen-Meiningen, wodurch mehr als 300 arbeitslose Bergleute wieder in Lohn und Brot kommen. Bei Sprengarbeiten zum Bau auf den Altenstein wird am 28. Juni 1799 die Altensteiner Höhle entdeckt. 1824 entsteht im ehemaligen Blaufarbenwerk die erste mechanische Spinnerei durch Johann Christian von Weiß. Dort kommt im August 1827 die erste Dampfmaschine in Thüringen zum Einsatz. 1833 wird das Gut Wenigenschweina (auch Minussschweina genannt) durch Bernhard II. Ehrich Freund Herzog von Sachsen-Meiningen (1800-1882) erworben und zu Ehren seiner Gattin Marie von Hessen-Kassel (1804-1888) in Marienthal umbenannt. Ab 1846 beginnt die Tabakpfeifenproduktion durch die Gründung der Firma August Reich & Söhne. 1850 kommt der Pädagoge Friedrich Wilhelm August Fröbel (1782-1852) nach Schweina. Bernhard II. stellt ihm Schloss Marienthal zur Einrichtung des ersten deutschen Kindergärtnerinnen-Seminars zur Verfügung. 1850 organisiert Fröbel ein Großes Spielfest auf dem Altenstein. Am 21. Juni 1852 stirbt Friedrich Fröbel im Schloss Marienthal und wird auf dem Friedhof zu Schweina beigesetzt. Von 1870 bis 1890 beherbergt Schloss Marienthal das "Pädagogium" unter Leitung von Direktor Eduard Fischer.
Am 15. Mai 1887 wird der Schulneubau (Backsteinschule) feierlich eröffnet. Bereits am 9. Oktober 1904 wird der zweite Schulneubau feierlich eingeweiht. 1908 werden der Kupfer- und Kobaltbergbau nach der Erschöpfung der Lagerstätten endgültig eingestellt. Als Folge des Ersten Weltkriegs verlieren 132 Menschen aus Schweina ihr Leben.
Am 1. Oktober 1923 Gründung der Großgemeinde Bad Liebenstein durch den Zusammenschluss von Bad Liebenstein, Bairoda, Steinbach, Marienthal und Schweina, welche bereits im Juli 1924 wieder aufgelöst wird. Marienthal wird am 1. April 1937 wieder ein Ortsteil von Schweina. Zweiter Weltkrieg (1939–1945) Schweina hat 179 Opfer zu beklagen, darunter auch 3 Tote bei einem Bombenangriff im Sommer 1944 bei dem 154 schwere Bomben um das Schloss Altenstein fielen.. Am 5. April 1945 kampfloser Einmarsch der Truppen der US-Armee, die am 6. Juli 1945 durch die Sowjetarmee abgelöst werden. Von 1. Juli 1950 bis zum 31. Mai 1974 Gemeinschaftsverwaltung mit Bad Liebenstein. Schweina heißt jetzt offiziell Bad Liebenstein II. Ab 1. Juni 1974 wird Schweina wieder in die Selbstständigkeit entlassen. Der Ortsteil Altenstein verbleibt beim Kurort Bad Liebenstein. Mit der 1989 einsetzenden Wende werden in den Jahren 1990/1991 alle in Schweina ansässigen Traditionsbetriebe geschlossen. 1990 werden Partnerschaftsverträge mit der Gemeinde Leopoldshöhe in Nordrhein-Westfalen und der Gemeinde Sennfeld in Bayern unterzeichnet. Entstehung der Verwaltungsgemeinschaft Schweina/Steinbach am 1. Juli 1994, Schweina wird erfüllende Gemeinde. 1997 Wiedereinweihung des restaurierten Fröbeldenkmals auf der „Fröbelsruh“. Anerkennung des Friedrich-Fröbel-Kindergartens als einer von acht offiziellen Fröbelkindergärten in Thüringen am 22. Juli 1998.
Seit 2000 gab es Planungen zum Zusammenschluss von Bad Liebenstein, Schweina und Steinbach zum „Altensteiner Oberland“. Der Zusammenschluss wurde in einer Volksabstimmung abgelehnt.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl :
- Datenquelle: ab 1994 Thüringer Landesamt für Statistik - Werte vom 31.Dezember
[Bearbeiten] Politik
Der Gemeinderat hat 16 Sitze. Die Sitzverteilung nach der Kommunalwahl 2004:
Bürgermeister ist Jürgen Holland-Nell (SPD)
[Bearbeiten] Wappen
Blasonierung; „Im von Silber, Rot und Gold im Göpelschnitt geteilten Schild links ein aus Würfel, Walze und Kugel bestehendes rotes Gebilde (Fröbeldenkmal), rechts ein silberner nimbierter Heiliger, in der linken Hand einen silbernen Palmenzweig, in der rechten Hand einen schwarzen Rost haltend (St. Laurentius) und unten ein grüner Eichenzweig, bestehend aus zwei Blättern, dazwischen eine Eichel.“
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