Flughafen Leipzig/Halle
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Flughafen Leipzig/Halle | ||
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Kenndaten | ||
IATA-Code | LEJ | |
ICAO-Code | EDDP | |
Flugplatztyp | Verkehrsflughafen | |
Koordinaten | ||
Verkehrsanbindung | ||
Entfernung vom Stadtzentrum | 15 km nordwestlich von Leipzig 23 km südöstlich von Halle (Saale) |
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Straße | A9, A14, B6 | |
Bahn | ||
Nahverkehr | S-Bahn, Bus | |
Basisdaten | ||
Eröffnung | 1927 | |
Betreiber | Flughafen Leipzig/Halle GmbH | |
Fläche | 1.400 ha | |
Terminals | 2 | |
Passagiere | 2.348.011 (2006) | |
Luftfracht | 29.330 t (2006) | |
Flug- bewegungen |
42.333 (2006) | |
Kapazität (PAX pro Jahr) |
4,5 Mio. | |
Beschäftigte | ca. 2.000 (300 beim Betreiber) | |
Start- und Landebahnen | ||
08/26 | 3.600 m × 45 m Beton | |
10/28 (geschlossen, wird umgebaut zu 08R/26L) |
Der Flughafen Leipzig/Halle (IATA: LEJ, ICAO: EDDP) ist ein Flughafen in Mitteldeutschland, nahe der Stadt Schkeuditz (Sachsen), auf halbem Wege zwischen den Großstädten Halle (Saale) und Leipzig gelegen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Fluggesellschaften und Ziele
Ganzjährig werden über 50 Ziele nonstop angeflogen, davon sieben innerdeutsche Verbindungen. In der Sommersaison (April–Oktober) wird das Flugprogramm regelmäßig erweitert.
[Bearbeiten] Anfahrt
[Bearbeiten] Straße
Der Flughafen Leipzig/Halle befindet sich 18 km nordwestlich von Leipzig am Autobahnkreuz Schkeuditz an der Grenze zu Sachsen-Anhalt. Er ist durch die Autobahnen A 14 und A 9 angebunden. Die den Flughafen tangierende Teilstücke der A 14 sowie A 9 sind Glieder des großen mitteldeutschen Autobahnringes "Mitteldeutsche Schleife").
[Bearbeiten] Schiene
Leipzig/Halle gehört zu den deutschen Flughäfen, die über einen Flughafenbahnhof verfügen und somit in das Verkehrsnetz der Deutschen Bahn eingebunden sind. Seit Dezember 2002 verkehrt der FlughafenExpress der Deutschen Bahn im 30-Minuten-Takt zwischen dem Leipziger Hauptbahnhof und dem Flughafen. Die Fahrtzeit beträgt 15 Minuten und beinhaltet einen Stopp am Messegelände. Jeder zweite Zug fährt außerdem ohne weiteren Zwischenstopp weiter nach Halle/Saale, sodass sich in dieser Richtung ein 60-Minuten-Takt ergibt.
Außerdem ist der Flughafen durch stündliche InterCity-Linien aus Richtung Oldenburg/Bremen bzw. dem Ruhrgebiet über Hannover und Magdeburg erreichbar. Zweimal am Tag verkehrt auch ein ICE über den Flughafen.
Insgesamt verkehren derzeit rund 100 Nah- und Fernverkehrszüge pro Tag über den Bahnhof des Flughafens Leipzig/Halle.
Auch verkehren montags bis freitags Züge der Connex-Gruppe auf der Strecke Leipzig Hauptbahnhof – Berlin Ostbahnhof mit Halt am Flughafenbahnhof. Die Fahrzeit aus Richtung Berlin zum Flughafen Leipzig/Halle beträgt zweieinhalb Stunden.
Mit Fertigstellung des Leipziger City-Tunnels im Jahr 2011 soll der Flughafen Anschluss an die neue S-Bahnlinie 5 Halle - Leipzig - Zwickau bekommen. Voraussichtlich im Jahr 2015 wird dann die ICE-Hochgeschwindigkeitsstrecke nach Erfurt die Anbindung weiter aufwerten.
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Anfänge
Der Flughafen Leipzig/Halle wurde am 18. April 1927 nach nur knapp achtmonatiger Bauzeit (erster Spatenstich: 1. September 1926) als Flugplatz für Luftschiffe (kreisrunde Landefläche) nahe Schkeuditz in Betrieb genommen. 1928 wurde eine 400 Meter lange Landebahn angelegt und der bisherige Name Flugplatz Schkeuditz durch den neuen Namen Flughafen Halle/Leipzig ersetzt. Er sollte als Großflughafen für den Ballungsraum Halle/Leipzig den Flugverkehr beider Großstädte übernehmen, nachdem der hallesche Flugplatz in Nietleben (heute Stadtteil von Halle) zu klein für die starke Nachfrage und außerdem nicht ausreichend zu erweitern war. Der vorherige Leipziger Flugplatz in Mockau (heute Stadtteil von Leipzig) wurde hauptsächlich von der Gesellschaft "Junkers-Luftverkehr" getragen, die 1926 in der Deutschen Lufthansa aufging, welche den Flugverkehr auf den neuen Großflughafen in Schkeuditz konzentrierte.
Mitte 1930 bis Anfang 1931 wurde dem Flughafen ein neues Restaurantgebäude hinzugefügt, welches sich durch eine moderne und funktionale Architektur hervorhob und zum beliebten Ausflugsziel in der Bevölkerung und bei den Fluggästen wurde. Zwischen 1936 und 1937 wurde das bisher provisorische Verwaltungsgebäude durch einen repräsentativen Neubau ersetzt und diesem ein neues Abfertigungsgebäude ganz im Stil nationalsozialistischer Architektur hinzugefügt.
Der Flughafen Halle/Leipzig stand im Jahr 1937 mit mehr als 40 Starts pro Tag an vierter Stelle in der Rangliste der verkehrsreichsten Flughäfen Deutschlands. Diese Entwicklung wurde durch den Beginn des Zweiten Weltkrieges abrupt beendet. Der zivile Flugverkehr wurde eingestellt, der Flughafen samt seiner Anlagen und Werkstätten von der deutschen Luftwaffe übernommen und für militärische, bzw. Kriegszwecke verwendet. So wurden u.a. in den Lufthansa-Werkstätten am Platz Geräte für den militärischen Bedarf hergestellt. Am 16. April 1944 zerstörten alliierte Bomber einen großen Teil der Anlage, darunter auch das Restaurantgebäude.
[Bearbeiten] Nachkriegszeit
Nach dem Ende des Krieges arbeiteten in den Produktionsanlagen zunächst noch Teile der Flugzeugindustrie weiter, woraus nach einigen Umwegen 1947 der volkseigene Betrieb Maschinen- und Apparatebau Schkeuditz hervorging. Der Flugplatz wurde während dieser Zeit nur als Werksflugplatz verwendet. Ehrgeizige Projekte zur Entwicklung des Luftverkehrs in der DDR hatten zwischen 1957 und 1960 den Bau einer 2500 m langen Start- und Landebahn zur Folge, die jedoch aufgrund der baldigen Einstellung des defizitären Flugzeugbaus durch die Regierung zunächst kaum Verwendung fand. Der zu dieser Zeit als Messeflughafen genutzte Flugplatz in Leipzig/Mockau genügte Anfang der 1960er Jahre immer weniger den technischen Anforderungen, also besann man sich darauf, den Flugverkehr auf die neu gebaute und kaum benutzte Landebahn in Schkeuditz zu verlegen. Der Flugplatz wurde somit ab 1963 zweimal jährlich als Messeflughafen Leipzig genutzt und von der staatlichen Fluggesellschaft der DDR, der Interflug, angeflogen. Bis 1966 wurden zu jeder Saison provisorische Abfertigungsanlagen auf- und wieder abgebaut, die dann aber durch ein neues Abfertigungsgebäude ersetzt wurden, welches eine einmalige Doppelfunktion besaß: Vier Wochen im Jahr diente es als Empfangsgebäude des Messeflughafens, die restliche Zeit als Autobahnraststätte.
Da dies aber kein Dauerzustand sein konnte, wurde die Anlage in den folgenden Jahren in kleinen Schritten erweitert und ausgebaut, so dass am 19. Mai 1972 der Flughafen Leipzig den ganzjährigen Betrieb als Verkehrsflughafen aufnehmen konnte. Trotz finanzieller und kapazitärer Engpässe und wirtschaftlicher Schwierigkeiten in den Folgejahren wurde der Flughafen Stück für Stück erweitert, Flugsicherungsanlagen und eine neue Ankunftshalle errichtet, um den immer weiter steigenden Passagierzahlen gerecht zu werden, die sich von 1972 bis 1988 auf ca. 550.000 pro Jahr verzehnfacht hatten.
Zu einer Besonderheit zählt, dass zur Leipziger Messe am 18. März 1986 erstmals eine Concorde der Air France von Paris nach Halle/Leipzig flog, zwei Tage später gefolgt von einer Concorde der British Airways. Auch in den darauffolgenden Jahren gab es in Messezeiten Concordeflüge von Paris und London nach Halle/Leipzig.
Wie alle Flughäfen des Warschauer Paktes diente der Flughafen Leipzig/Halle im Kriegsfall als Ausweichflugplatz für die Luftstreitkräfte der NVA sowie für Geschwader der sowjetischen Luftstreitkräfte.
[Bearbeiten] Nach der Wiedervereinigung
[Bearbeiten] Der zivile Neuanfang
Nach der deutschen Wiedervereinigung musste sich die Flughafenverwaltung auf die enormen Strukturveränderungen des wirtschaftlichen Umbruchs einstellen und somit wurde am 17. September 1990 die provisorische Flughafen Leipzig GmbH gegründet, die dank der Hilfe einiger westdeutscher Flughäfen den Betrieb aufrecht erhalten konnte.
Nachdem im Verlauf des Jahres 1990 die kommunalpolitischen Verhältnisse geklärt wurden, wurde im Juni 1991 die nunmehr Flughafen Leipzig/Halle GmbH genannte Gesellschaft von den Ländern Sachsen und Sachsen-Anhalt und umliegenden Landkreisen übernommen und es begannen umfangreiche Baumaßnahmen zur Modernisierung der bestehenden Abfertigungshalle und der Landebahn. Ende 1992 wurden erstmals eine Million Passagiere abgefertigt. Nur zwei Jahre später hatte sich diese Zahl bereits nahezu verdoppelt. Ein für 3,5 Millionen Passagiere ausgelegtes neues Abfertigungsgebäude (Terminal B) konnte 1996 nach knapp zwei Jahren Bauzeit eingeweiht werden, und die alte Abfertigungshalle wurde für den Post- und Güterfrachtverkehr weiter verwendet.
Am 24. März 2000, einen Tag nach Inbetriebnahme des neuen Towers der deutschen Flugsicherung, wurde, nach einer Bauzeit von 5 Jahren, eine neue 3600 m lange Start- und Landebahn nördlich des Flughafens eingeweiht, womit der Flughafen Leipzig/Halle vom Kontinental- zu einem Interkontinentalflughafen aufstieg.
Interkontinentale Flüge werden in großer Zahl im Frachtflugverkehr durchgeführt. Dazu kommen noch Passagierflüge im Charterflugverkehr zu außereuropäischen Ferienzielen. Der Bereich Luftfracht wächst weiterhin stark, da es am Flughafen kein Nachtflugverbot gibt.
Mit Beginn der Sommersaison 2003 wurde der Check-In und Servicebereich des neuen intermodalen Zentralterminals seiner Bestimmung übergeben. Über die Mall, die den Check-In-Bereich mit dem Terminal B verbindet, gelangen die Passagiere zur Sicherheitskontrolle und zu den Warteräumen für den Abflug. Am 30. Juni 2003 erfolgte mit der Einbindung des Flughafenbahnhofes in das Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn die feierliche Eröffnung des Zentralterminals. Mit dessen Fertigstellung ist auch die erste Ausbaustufe am Flughafen Leipzig/Halle abgeschlossen, in deren Realisierung rund eine Milliarde Euro investiert wurde. Das neue Zentralterminal besitzt eine Jahreskapazität von 4,5 Millionen Passagieren. Auf Grund seiner modularen Struktur sowie seiner zentralen Lage zwischen den beiden Start- und Landebahnen bietet das Zentralterminal die Möglichkeit, über eine Erweiterung des bestehenden Abfertigungsgebäudes zeitnah und bedarfsgerecht die Jahreskapazität auf 7 Millionen Passagiere zu erhöhen.
[Bearbeiten] Militärische Nutzung
Im Rahmen des Projekts SALIS wird der Flughafen Leipzig/Halle seit dem 23. März 2006 von der NATO zur Realisierung des schnellen Transports übergroßer Ladung als Heimatflughafen zweier russischer Transportflugzeuge vom Typ Antonow An-124 genutzt. Fünf weitere Maschinen stehen für eine Stationierung bereit. Die Ruslan SALIS GmbH baut hierzu ein eigenes Gelände mit Hangars aus. Eine Beladung vor Ort mit militärischen Gerät wurde auf schriftliche Anfrage nicht ausgeschlossen.
Seit dem 23. Mai 2006 lässt die US Army auch über den Flughafen Leipzig/Halle Passagierflüge für den regelmäßigen Truppenaustausch im Irak und in Afghanistan durchführen. Pro Monat werden bis zu 80 Truppentransportflüge mit ungefähr 160 GI's pro Tag abgefertigt. Die beauftragten Charterfluggesellschaften lassen die Maschinen in Leipzig betanken und führen Crewwechsel durch.
Der zunehmende militärische Flugbetrieb sowie die Auswirkungen der geplanten umfangreichen Nachtflüge haben wachsende Kritik durch Anwohner, Bürgerinitiativen und Friedensorganisationen zur Folge.
[Bearbeiten] Flughafen-Gesellschafter
Mehrheitsgesellschafter des Flughafens ist die Mitteldeutsche Flughafen AG, welche auch am Flughafen Dresden die Mehrheitsanteile besitzt. Hauptgesellschafter der Mitteldeutschen Flughafen AG sind ausschließlich Gebietskörperschaften und zwar mit 73 Prozent der Freistaat Sachsen, mit 14 Prozent Sachsen-Anhalt, mit sechs Prozent Dresden, mit fünf Prozent Halle und zwei Prozent Leipzig.
Auch der Landkreis Delitzsch, in dem der Flughafen liegt, und der Landkreis Leipziger Land besaßen Anteile des Flughafens, welche jedoch im Zuge des voranschreitenden Ausbaus verkauft wurden.
[Bearbeiten] Statistik
Jahr | Fluggastaufkommen (in Mio.) | Fracht- und Postaufkommen (in t) |
---|---|---|
1990 | 0,274 | 366 |
1995 | 2,104 | 25.225 |
1998 | 2,109 | 12.866 |
2000 | 2,289 | 17.086 |
2003 | 1,955 | 17.559 |
2004 | 2,026 | 10.296 |
2005 | 2,128 | 14.867 |
2006 | 2,348 | 29.330 |
[Bearbeiten] Informationen für Passagiere und Besucher
Der Flughafen bietet eine Reihe von Services für seine Passagiere. So gibt es den Vorabend-Check-in: Man kann schon am Abend vor dem eigentlichen Flug in der Zeit von 18 bis 21 Uhr einchecken. Dabei fertigen die Lufthansa Airport Service Leipzig GmbH (LASL) und die Aviation Handling Services (AHS) die Reisenden ab. Für Reisende von außerhalb wird ein Vorabend-Check-in auch im Hauptbahnhof Magdeburg angeboten.
Neben den Einrichtungen, die jeder Flughafen bietet, gibt es sieben Parkplätze mit unterschiedlichen Tarifen, zwischen denen zum Teil ein Rufbus verkehrt. Im großen Zentralterminal findet man Einkaufsmöglichkeiten, ein Parkhaus und natürlich die Check-in-Schalter. Für behinderte Fluggäste gibt es weitere Servicemöglichkeiten.
Besucher des Airports können an verschiedenen Rundfahrten teilnehmen. Diese beinhalten zum Teil besondere Events, wie Fahrten über die und Büfetts an der Landebahn. Weiterhin finden Sie eine Auswahl an Konferenzräumen am Flughafen Leipzig/Halle.
Weitere Informationen zum Flughafen gibt es außer im Internet, am Telefon auch im MDR-Videotext auf den Tafeln 711/712 und 715/716.
[Bearbeiten] Ausbau
Anfang 2008 soll das internationale Luftdrehkreuz der Post-Frachttochter DHL in Schkeuditz in Betrieb gehen. Das könnte lt. Aussage von DHL die Entstehung von bis zu 3.500 überwiegend Teilzeitarbeitsplätzen direkt, und möglicherweise bis zu 7.000 indirekt zur Folge haben. Ein vom Regierungspräsidium Leipzig in Auftrag gegebenes Gutachten der Basler Strategieberatungsfirma für Transport und Verkehr progtrans AG stellt aber dem gegenüber in ihrem Schlussbericht vom 31. August 2004 fest: „Die Abschätzung der makroökonomischen Wirkungen des Projektes erfolgte auf der Basis von „fiktiven“ Annahmen bzgl. direkter neuer Arbeitsplätze und umzuschlagender Frachtmengen, die von der Flughafenverwaltung vorgegeben waren. Die jährlichen Eingangsgrößen für die Berechnung sind allerdings unzureichend dokumentiert und deshalb nicht nachvollziehbar.“ „Das Ergebnis der Bewertung der regionalökonomischen Wirkungen wird vermutlich deutlich unter den errechneten Werten liegen.“
Bedingung für den Umzug von DHL von Brüssel nach Schkeuditz war ein 24-Stunden-Betrieb sowie zwei voneinander unabhängige Start- und Landebahnen. Tatsächlich aber benötigt DHL nur die südliche Start- und Landebahn für ihren Frachtbetrieb, da sich hier die Abfertigungsgebäude befinden. Nach Angaben des Unternehmens soll fast ausschließlich die Südbahn genutzt werden. Am 31. August 2005 erfolgte der erste Spatenstich für den Neubau der Südbahn 08R/26L. Die alte Bahn 10/28 ist seit dem 29. September 2005 geschlossen und wird abgetragen. Die neue Südbahn wird gegenüber der bisherigen Bahn um 20 Grad gedreht sein und verläuft damit parallel zur Nordbahn 08/26 die dann die Bezeichnung 08L/26R erhält. Außerdem wird sie statt 2500 m eine Länge von 3600 m besitzen und damit die gleiche Länge wie die Nordbahn haben. Das dadurch geschaffene redundante Start- und Landebahnsystem ermöglicht allen Flugzeugtypen ab dem Jahr 2007 auf beiden Bahnen ein zeitgleiches Starten und Landen ohne Nutzlastbeschränkungen. Die Fertigstellung ist für Herbst 2007 geplant. Die Baukosten für die Bahn, Rollwege und Vorfeldumbauten werden sich auf 350 Mio. Euro belaufen plus 48 Mio. Euro für Grunderwerb und ca. 18 Mio Euro für Lärmschutzmaßnahmen. DHL erhielt zulässige Förderungen durch den Freistaat Sachsen in Höhe von 28 % der Bruttogesamtinvestitionen (70,8 Mio. €) in ihre Anlagen. Die Baukosten der Start- und Landebahn Süd trägt aber einzig der Freistaat Sachsen als Haupteigentümer des Flughafens. Da die Abrollwege hauptsächlich auf das südliche Vorfeld DHLs führen und die geplante Nutzung der Europäischen Kommission so erscheinen, dass die Bahn ausschließlich DHL Airways dienen könnte, gab die Kommission am 22. November 2006 bekannt, dass sie den Bau der Startbahn auf verdeckte Subvention untersucht. Außerdem prüft die Europäische Kommission, ob sich der Freistaat Sachsen die permanente Nutzungsgarantie des Flughafens als Hub ausreichend vergüten lässt. Die Europäische Kommission will insbesondere sicherstellen, „dass DHL über die bereits von der Kommission genehmigte regionale Investitionsbeihilfe hinaus keine weitere staatliche Beihilfe für ihr neues Drehkreuz am Flughafen Leipzig/Halle erhält“. [1]
Ende 2005 bekundete Lufthansa Cargo (LH Cargo) Interesse, das operative Zentrum komplett von Frankfurt nach Leipzig zu verlegen. LH Cargo sucht nach eigenen Angaben ein Areal von 315 ha, da am jetzigen Drehkreuz am Frankfurter Rhein-Main-Flughafen ein Nachtflugverbot mit Fertigstellung der vierten Bahn in Kraft treten soll. Die DHL besitzt in Leipzig ein Grundstück mit der Gesamtgröße von 240 ha, und der Flughafen ist nur 1400 ha groß, aber jederzeit nach Nord, West oder Süd durch Gebietszukäufe erweiterbar.
Ab dem 24. und 25. Oktober 2006 wurde am Bundesverwaltungsgericht in Leipzig über die Klagen gegen den Ausbau und den Nachtflugbetrieb verhandelt. Hier war zu entscheiden, ob die vom Nachtfluglärm betroffenen Anwohner den gleichen Schutz erhalten, wie die Anwohner am Flughafen Berlin-Schönefeld, den dieses Gericht angeordnet hatte. Hier wurde ein Nachtflugverbot zwischen 22:00 Uhr und 06:00 Uhr festgelegt. Am 9. November erteilte das Gericht eine uneingeschränkte Nachtflugerlaubnis, jedoch nur für Expressgut. Es wird noch zu klären sein, wie sich diese Einschränkung auf den restlichen Flugverkehr in der Zeit von 0:00 Uhr bis 05:00 Uhr auswirkt.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Europa.de: Staatliche Beihilfe: Kommission leitet Prüfung der finanziellen Unterstützung für DHL und den Flughafen Leipzig/Halle ein
[Bearbeiten] Weblinks
- Flughafen-Homepage
- Dossier zur militärischen Nutzung auf German Foreign Policy
- Fotos vom Flughafen Leipzig/Halle
- Fotos vom Bau des DHL-Luftdrehkreuzes
- Spotterseite Leipzig/Halle
- Seite über Flughafen Leipzig/Halle bei Structurae
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