Islamischer Fundamentalismus
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Islamismus, gemeinhin auch Islamischer Fundamentalismus genannt, bezeichnet die Politisierung des Islam bzw. eine Leseart des Islam als politischer, und nicht nur religiöser Ideologie. Die Ziele islamistischer Gruppierungen sind allgemein die Errichtung eines islamischen Staates oder die Umwandlung eines existierenden Staates hin zur Anwendung der Sharia, des religiösen Gesetzes, sowie die Verpflichtung der muslimischen und nicht-muslimischen Bevölkerung auf die Werte und Normen des Propheten Mohammed sowie der ersten vier Kalifen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Der Begriff
Der Begriff 'Islamismus' leitet sich aus dem arabischen Wort 'islamawiyya' ab. Im Arabischen bezeichnet dies eine Form der politischen Gesinnung unter Muslimen, die den Islam als politisches System betrachtet, das nötigenfalls politisch durchgesetzt werden muss. Im französischen Raum spricht man stattdessen (richtiger) von "Integrismus", da die sogenannten Islamisten eine Integration von Staat und Religion herbeiführen wollen.
Der "Fundamentalismus" bezeichnet einen Aspekt des Islamismus; er leitet sich aus dem arabischen al-uṣūliyya al-islāmiyya (أصول uṣūl "Wurzeln", "Fundament") ab und bezeichnet eben eine solche Reorientierung hin zu den Fundamenten der Religion, im Gegensatz zu deren Erweiterung durch Auslegung und lokaler und regionaler Tradition.
Den Begriff "Fundamentalist" (usuli) bezeichnet heute einen islamischen Fundamentalisten. Traditionell bezeichnet er die Gelehrten der ilm al-usul, der Wissenschaft, die sich mit dem Studium der Fundamente der islamischen Jurisprudenz (Fiqh فقه) befasst.
Der angloamerikanische Historiker Bernard Lewis bezeichnet den Begriff des Fundamentalismus, bezogen auf den Islam, als unglücklich und irreführend, da er ursprünglich auf das Christentum angewendet wurde. Dort bezeichnet er zumeist protestantische Strömungen, die den göttlichen Ursprung und die Unfehlbarkeit der Bibel verfechten. Auf den Islam ließe sich dieses Konzept aber nicht anwenden, da es im Islam niemanden gäbe, der am göttlichen Ursprung des Koran zweifele, und von daher jeder Muslim, also jeder Anhänger des Islam dem Wortsinne nach ein Fundamentalist sei.
[Bearbeiten] Gedankengut des Islamismus
Das Gedankengut des Islamismus besteht unterscheidet sich stark zwischen unterschiedlichen Gruppen in den verschiedenen Ländern aus denen die jeweiligen Denker und Anhänger kommen. Insbesondere variiert auch der Einfluss von landesspezifischen Traditionen - zu sehen ist dies vor allem bei islamischen Parteien in den Ländern des Mittleren Ostens, und denen in Südostasien. Inhalte, die alle Gruppen gemeinsam haben, sind u.a.:
1. Die Einheit ('tawhid' توحيد) von Gott und seiner Schöpfung, und damit von Gesellschaft, Soziologie, Politik, und Religion. Der Mensch ist von Gott geschaffen um nach Gottes Vorstellungen zu leben. Alle Regeln für gottgefälliges Leben sind im Koran und der Hadith, den Überlieferungen über Wirken und Aussagen des Propheten Mohammed. Jeder Mensch hat sich an diese Regeln zu halten, und nur gottgefälliges Verhalten wird zu einer wahrhaft lebensfähigen und guten Gesellschaft führen.
2. Als Resultat hieraus ergibt sich eine Staatlichkeit der Religion. Der Koran selbst sowie der Prophet Mohammed kannten keinen Staat und keine Nationalität, genauso wenig die Kalifen- und Sultanreiche, in dem sich Nationalgefühl erst Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte. Der Sinn eines Staates in seiner übergeordneten Form ist daher nicht die Beherrschung eines bestimmten Volkes, sondern die Umsetzung des göttlichen Gesetzes, der Scharia für alle Gläubigen. Wo Koran und Hadithe keine Regeln vorgeben, darf der Mensch Gesetze anfügen. Da die heutigen Landkarten aber anders aussehen und sich in vielen muslimischen Ländern ein starkes Nationalgefühl gebildet hat, ist es heute sehr selten, dass Islamisten, meisten Neo-Fundamentalisten, einen islamischen Staat für alle Muslime fordern - die allermeisten islamistischen Strömungen sind heutzutage auf ihr Land begrenzt.
3. Die Konzepte Demokratie und Islam widersprechen sich nicht per se; Der Koran selbst empfiehlt dem Propheten Mohammed Absprache mit anderen Gläubigen ('schura'), was ein Parlament und einen gewählten Präsidenten nicht kategorisch ausschließt. Moderate Islamistische Führer wie Rashid al-Ghannouchi plädieren daher für eine Demokratie, auch wenn sie den Begriff als aus dem Westen importiert ablehnen. Wichtig ist hierbei, dass die Souveränität in einem islamischen Staat nicht ursprünglich vom Volk, sondern von Gott ausgeht. Das Volk hat daher nicht im eigentlichen Sinne ein Recht, sein eigenes Recht zu bestimmen, jedenfalls nicht in Bereichen, in denen Gott Gesetze geoffenbart hat. In der Praxis schließt dies Wahlen nicht aus, solange diese im Rahmen von Einschränkungen stattfinden. Viele moderne islamistische Parteien, wie die heutigen Muslimbrüder in Ägypten, haben diese Forderung jedoch aufgegeben und finden sich mit einem Staat ab, in dem die Bürger frei wählen können.
4. Ein solcher islamischer Staat unterscheidet zwischen Muslimen, Nicht-Muslimen, dhimmis und harbis. Die Vorstellungen darüber, wie dhimmis zu behandeln sind unterscheiden sich von Gruppe zu Gruppe stark. Der Koran schreibt eine respektvolle Behandlung Andersgläubiger vor, denen die Ausübung ihrer Religion erlaubt sein muss. Missionierung und äußerliches Tragen von religiösen Symbolen, z.B. Kreuzen, ist ihnen jedoch verboten. In den allermeisten islamistischen Ideologien würden Andersgläubige die meisten Rechte von Muslimen genießen, allerdings von bestimmten politischen Ämtern und dem Tragen von Waffen ausgeschlossen sein und anstatt der zakat-steuer, die Pflicht nur für Muslime ist, die "jiziyya" Kopfsteuer bezahlen. Es ist zu bemerken dass dhimmis im Islam nicht als minderwertige Menschen angesehen werden, sondern eben als Andersgläubige, die in einem islamischen Staat in wenigen Aspekten nicht gleich mit Muslimen behandelt werden können. Das Zeugnis eines Dhimmis vor Gericht gilt beispielsweise weniger als das eines Muslims. Harbis dagegen, die nichtmuslimischen Bewohner nichtislamischer Staaten, haben keinerlei Rechte, auch nicht das Recht auf Leben.
5. Das Bild der Frau in islamistischen Ideologien ist ebenfalls sehr unterschiedlich. Viele islamistische Organisationen und Parteien haben jedoch auch parallele Frauenkommittees und Vereine, wo auch Frauen politisch aktiv werden können. Diese Entwicklung verdeutlicht, dass das Bild der Frau im Islamismus nicht eindimensional ist. Von der Frau wird erwartet, dass sie sich gemäß dem Koran und der Hadithe verhält, was zu Interpretationen führt beginnend damit, dass Frauen ganz selbstverständlich die selben Dinge tun wie Männer, bis hin zu relativ entrechteten Individuen abhängig von der Gnade ihrer Männer. In diesem Bereich ist der Einfluss der lokalen Tradition besonders wichtig.
6. Wichtig ist auch das Verhältnis von Muslimen zu einander im Islamismus. Sunnitischer Islamismus steht im klaren Kontrast zu shiitischem Islamismus, beide sind unfähig die Auffassungen des jeweils anderen zu erkennen. Auch die Meinungen zum Thema Meinungsfreiheit gehen weit auseinander: allgemein gültig kann gesagt werden, dass Konzepte wie Respekt, Höflichkeit, Moral, und Gottesfurcht extrem wichtig sind für Islamisten, was dazu führt, dass sie die Meinungsfreiheit - in ihrem eigenen Land - hier begrenzen möchten.
7. Besonders im Fundamentalismus ist die Aussage zentral, dass heutige Muslime sich von ihren Fundamenten und den wahren Werten und Vorschriften des Korans entfernt haben. Daher steht die fundamentalistische Lehre auch im Gegensatz zu Traditionalisten, zu denen u.a. die Taliban in Afghanistan gehören. Während Traditionalisten sich auf ein sogenanntes landes- und regionsspezifisches Gewohnheitsrecht ('urf' عرف nicht zu verwechseln mit der Tradition des Propheten, Hadithe حدِيث) berufen, das Traditionalisten oftmals als islamisch betrachten, lehnen Fundamentalisten solche Traditionen als meistens unislamisch ab und fordern eine Neuorientierung der Gesellschaft. Unter anderem werden auch solche Praktiken abgelehnt, die gemeinhin als islamisch betrachtet werden.
Wichtig ist die Unterscheidung zwischen moderatem Islamismus, und radikalem Islamismus, mit zahlreichen Strömungen, die sich zwischen den beiden Kategorien befinden. Islamismus per se ist nicht radikal oder gewalttätig. Radikale Gruppen gehören in die Kategorie 'Islamisten' genauso wie moderate Verfechter des Islam als Quelle sozialen und politischen Verhaltens. Islamistische Parteien und Interessensgruppen weisen daher sehr unterschiedliche Ziele auf - moderate Islamisten lehnen Gewalt sowie religiöse Führer radikaler Gruppen entschieden ab. Auch ist auf die Unterscheidung zwischen islamistischen und islamischen bzw. muslimischen Gruppen und Pateien zu achten. Muslimische Gruppen und Parteien existieren ebenfalls, heben sich aber von Islamisten ab, indem sie keine Verstaatlichung der Religion fordern. Sie fallen nicht automatisch in die Kategorie islamistisch.
Gegenwärtig existieren zwei offzielle islamische Staaten: Iran und Saudi Arabien. Die beiden Länder unterscheiden sich rechtlich enorm voneinander und sind durch verschiedene historische Probleme miteinander verbunden. Beide Regierungen sind außerdem sehr umstritten in der eigenen Bevölkerung, insbesondere auch unter 'hauseigenen' Islamistischen Gruppen, die zwar offiziell verboten sind, inoffiziell aber eine wachsende Basis finden.[1]
[Bearbeiten] Geschichte
Vordenker der ersten Stunde
In der Geschichte des Islam gab es immer wieder fundamentalistische und radikale religiöse Bewegungen, die selten Gewalt predigten, und meistens ihre Gesellschaft zu einer Rückbesinnung auf die Werte der Vorväter (al-salaf, AD 610-855) anstoßen wollten. Dazu gehörten die Wahhabiten im 18. Jahrhundert, die später den heutigen Staat Saudi Arabien prägten. Ein weiterer wichtiger "geistiger Ahne" ist der Damaszener Rechtsgelehrte Ibn Taimiya (1263-1328).
Der Ausklang des 19. Jahrhunderts: junge Denker wollen das Islamverständnis korrigieren
Das Ende des 19. Jahrhunderts bedeutete für einen großen Teil der arabisch-islamischen Welt einen kulturellen und religiösen Niedergang. Das Ottomanische Reich löste sich langsam in seine Bestandteile auf, Ägypten stand bereits unter britischer Herrschaft. Die Zentralregierung in Anatolien erwies sich als unfähig, die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen des beginnenden 20. Jahrhunderts aufzunehmen. Die Sultanengherrscher galten als korrupt und als schlechte Vorbilder für Muslime. Das Sultanat, das sich in seiner Legitimität theoretisch darauf stützte, ein islamisches Reich zusammenzuhalten und die Religion zu fördern, erwies sich in Realität als komplettes Gegenteil. Massive Schulden zwangen das Ottomanenreich, europäischen Großmächten Konzessionen zuzubiligen, Vorteile bei Investititionen, das Erforschen und den Abbau von Ressourcen wie später das Öl. Das Ottomanenreich war finanziell Ende des 19. Jahrhunderts finanziell stark von Europa abhängig.
Die Publikationen Jamal ad-din al-Afghanis (1837-97), Muhammad Abduhs (1849-1905) sowie Raschid Ridas (1865-1935) erwiesen sich hier als wichtige Entwicklungen. Diese forderten eine Revitalisierung und Rückbesinnung auf koranische Werte und Traditionen, sowie die Stärkung islamischer Traditionen und Lebensweisen, als Antwort auf den größer werdenden Einfluss europäischer Großmächte, Verlust von Identität und Familieneinheiten durch Migration und Urbanisiserung, sowie wachsender Armut und Arbeitslosigkeit. Sich auf die religiösen Praktiken und Gesinnungen der Vorväter zu besinnen wurde als Antwort auf die wachsenden Probleme gesehen, die die Modernisierung der Region anheimbrachte.
Abduh und Rida verwarfen die vorherrschenden Vorstellungen der konservativen geistlichen Führung (Ulama), die selbst inzwischen als Klienten der Regierung galten. Sie lehnten jede Veränderung des Islam nach 855 ab, darunter die verschiedenen islamischen Rechtsschulen (madhhabs), die sie alle als Abkehr von der wahren islamischen Lehre betrachteten.
Das beginnende 20. Jahrhundert: Wiedererwachen des Fundamentalismus
Die modernen fundamentalistischen bzw. islamistischen Bewegungen im engeren Sinne entwickelte sich in den 1920er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts. Viele Schriften der Denker der vorhergegangenen Jahrhunderte wurden jetzt erst ernst genommen. Das beginnende 20. Jahrhundert entwickelte eine katastrophale Dynamik für die Menschen im Mittleren und Nahen Osten. Der 1. und 2. Weltkrieg verwüstete viele Teile des Mittleren Ostens; Dort starben insgesamt weitaus mehr Menschen als in Russland, das gemeinhin als das Land mit den meisten Verlussten gilt. Das Ottomanenreich wurde 1918 aufgelöset, wenig später erklärte Atatürk das Sultanat sowie das Kalifat für abgeschafft.
Der Rest des Ottomanenreiches wurde von den Siegermächten des 1. Weltkrieges, Großbritannien und Frankreich, in Nationalstaaten eingeteilt, von denen viele unter Mandaten von Europa aus regiert wurden. Die Zeit wird von islamischen Historikern der Zeit als große Demütigung gesehen, nicht nur des Islams, sondern der gesamten arabischen/islamischen Zivilisation als solche. Die Unabhängigkeit vieler dieser Mandatsstaaten passierte mit einer gleichzeitigen Installation von sekularen bzw. mocharchialen Politikstrukturen in den neuen Nationalstaaten, die den Islam zusehends auf nationaler Ebene verdrängten.
In diesen Zeiten des Umbruchs wuchs eine neue Form der politisch orientierten Denkschule, die den Islam als eigentlich und beste Form der Gesellschaftsordnung verfocht: Bis heute maßgeblich ist zum einen die 1928 vom Lehrer Hasan al-Banna (1906-1949) in Ägypten gegründete Muslimbruderschaft (Al-Ikhwan al-muslimun). Die Muslimbruderschaft kritisierte die dekadente Monarchie, die durch Großbritannien an der Staatsspitze installiert worden war, sowie den Verfall der Werte in einem Prozess des kulturellen Niedergang in Ägypten. Der Britische Einfluss im Land, der de facto noch bis 1952 anhielt, galt als Neo-Kolonialismus, dessen Einflüsse im Land bekämpft werden mussten. Westliche Wissenschaftler konstatieren im Zusammenhang mit dieser neuen Bewegung einen zunehmenden Antisemitismus in islamischen Ländern.
Der in Indien und (ab 1947) in Pakistan wirkende Abû l-A’lâ al-Maudûdî(1903-1979) mit seiner 1941 gegründeten Kaderpartei Jama'at-e islami wirkte ebenefalls viel Einfluss auf den modernen Islamismus aus. In Iran entstand eine von der schiitischen Imamatslehre geprägte Sonderform des islamischen Fundamentalismus. Unter der Führung des Ayatollah Ruhollah Musawi Khomeini (1906-1989) errang sie in der islamischen Revolution 1979 nach dem Sturz des Schahs die Macht.
Der Sechstagekrieg: Niedergang einer der wenigen Alternativen, des Nationalismus
Eine weitere wichtige Phase für die Entwicklung des Islamismus stellt der Sechstagekrieg von 1967 und die Zeit unmittelbar danach dar; Die bis dahin vorherrschende Ideologie des arabischen Nationalismus erschöpfte sich an dem von den arabischen Staaten als demütigende Niederlage betrachteten Krieg gegen Israel. Islamismus wurde eine akzeptable Alternative für viele, die vom arabischen Nationalismus und Sozialismus enttäuscht worden waren. Die iranische Revolution 1979, obgleich ausgelöst von Schiiten, wurde zu einem Symbol und Beispiel eines lebensfähigen islamischen Staates.
In den 1960er Jahren gewannen auch radikale Islamisten (z.B. Saiyid Qutb) Einfluss, die die Gegenwart als "Dschahiliya" (Zeit der Unwissenheit) verstanden, welcher durch den Dschihad zur Gottesherrschaft in den islamischen Staaten verholfen werden müsse. Nach dem Niedergang von Sozialismus, Monarchie und des panarabischen Nationalismus entstanden neue islamistische Gruppen.
Die Golf-Kriege 1980-1988, 1990/91 und 2003
Die folgenden Golf-Kriege schafften ein weiteres politisches Vakuum in zahlreichen arabischen Ländern, die die meist undemokratischen Regierungen mit keiner eigenen Ideologie ausgleichen konnten. Staaten wie Saudi Arabien, die sich in ihrer Legitimität unter anderem auf ihren religiösen Standpunkt berufen (was unter muslimischen Gesitesschulen stark debatiert ist) und die den Verlust an Glaubwürdigkeit in der eigenen Bevölkerung nach dem ersten Golfkrieg noch immer auszugleichen versuchen, finanzieren außerdem viele muslimische Vereinigungen überall in der Welt, von denen viele islamistische bzw. radikale Gesinnungen teilen. Gleichzeitig verschärfte sich der Konflikt zwischen Muslimen: So kämpften im Krieg zwischen Iran und Irak, sowie Irak gegen Kuwait Muslime gegen Muslime. Forderungen mehrten sich danach, in religiöser Einheit zu leben anstatt sich zu bekämpfen. Die Grenzen von religiöser Bruderschaft wurden nirgends so deutlich wie in diesen Kriegen.
Radikalisierung in den 1990er Jahren - Islamismus als der Faschismus des 21. Jahrhunderts?
In den 90er Jahren radikalisierten sich zahlreiche Islamistengruppen zusehends. Während in denn 70ern und 80ern arabischer Terror mehr auf den Konflikt in Israel/Besetzte Gebiete konzentriert war, erwuchs der radikale Islamismus der 90er Jahre zur Ideologie radikaler Gruppen, darunter terroristische Gruppierungen wie Al-Qaida („Die Basis“), insbesondere in Afghanistan, Pakistan und Bosnien. Der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern verschärfte sich während der 90er Jahre, und führte zur Gründung der beiden radikalislamischen Parteien Hamas in den Palästinensergebieten und Hisbollah im Libanon. Beide Parteien verstehen sich als entstanden aus kontinuierlichen politischen Konflikten, in denen die Religion eine wichtige und letzte moralische Stütze liefert. Das von der Hisbollah entwickelte Phänomen von Selbstmordattentaten illustriert jedoch, wie weit eine willkürliche Mischung aus Moral, Religion, und Terror gehen kann.
Gleichzeitig findet in vielen islamischen Gesellschaften eine graduelle Re-Islamisierung statt, die in Europa zu Disputen wie dem Kopftuchstreit und den Mohammed-Karikaturen führte. Der moderne Islamismus bedient sich unterschiedlicher Mittel: auch innerhalb der Familie durch ein an islamischen Grundsätzen orientiertes Leben, mittels Werbung für den Islam (da'wa), durch das Streben nach allen rechtlichen Möglichkeiten für den Islam, durch Literaturverbreitung, durch den Unterhalt sozialer Einrichtungen oder den Bau von Moscheen. Es wäre jedoch ein Trugschluss, jede Moschee und jeden gläubigen Muslim als Islamist bzw. Manifestation des Islamismus zu betrachten.
Der niederländische Schriftsteller Leon de Winter titulierte den Islamismus als den Faschismus des 21. Jahrhunderts, da er dem Totalitarismus der Sowjets und Nazis nahestünde. Solche Thesen, die insbesondere seit den Anschlägen vom 11. September 2001 Verbreitung finden, kommen in dem kontroversen Neologismus Islamfaschismus zum Ausdruck. Die Debatte zeigt die Politisierung des Begriffs auch in Europa.
[Bearbeiten] Die Islamismus-Diskussion
Die Diskussion unter Muslimen bezüglich der Rolle von Staat und Religion ist so alt wie die Religion des Islam besteht. Der Koran wird von Muslimen als vollendete Offenbarung betrachtet, der alle Regeln für das Zusammenleben der Menschen enthält. Erläutert und erweitert werden diese Regeln in der Sunna bzw. der Hadithe, den Überlieferungen über das Leben und die Auffassungen des Propheten Mohammed. Da der Koran diese Regeln enthält, benötigt die muslimische Umma kein menschgemachtes Recht in allen Rechtsfragen, die im Koran und in der Hadithe geregelt sind. Für Anhänger von islamistischen, fundamentalistischen, und religiös konservativen Denkschulen verbietet sich deswegen menschgemachtes Recht in allen diesen Bereichen. Der Mensch darf nicht versuchen, es Gott gleich zu tun oder es sogar besser als er zu tun, indem er Gottes Gesetze ignoriert und seine eigenen Gesetze schafft. Solche Gesetze werden als Ursache für viele Missverhältnisse und Übel der gegenwärtigen Gesellschaften gesehen. Eine Rückkehr zu den göttlichen Gesetzen verspricht für Islamisten eine Verbesserung der Verhältnisse.
Kontrovers sind vor allem die Themenbereiche Muslime im nicht-muslimischen Ausland, Frauen, sowie die tatsächliche Form eines islamischen Staates, in dem ja auch nicht-muslimische Minderheiten (Dhimmis) leben. Islamische bzw. islamistische Parteien und Interessensgruppen verstreten daher sehr unterschiedliche Standpunkte, angefangen von moderaten Gesetzesänderungen in nur wenigen, essentiellen Bereichen wie dem Familienrecht, bis hin zum totalitäten theokratischen Staat. Auch finden sich starke Unterschiede zwischen Sunniten und Shiiten; Sunniten betrachten die Herrschaft von Menschen als legitim vor Gott; Der orthodoxe Shiitismus kann sich keine menschliche Herrschaft auf der Erde vor Wiedererscheinen des Mahdi vorstellen. Gebrochen mit dieser Tradition hat Ayatollah Khomeini nach der Revolution von 1979, als er argumentierte, dass eine weltliche Herrschaft des obersten religiösen Juristen von Gott als legitim betrachtet wird, solange der Mahdi noch nicht wiedererschienen ist.
Problematisch ist vor allem auch die Einschätzung radikaler Islamisten bzw. deren Bedrohungspotential. Während die Mehrzahl des islamistischen Gruppierungen und Anhäger dieser friedfertig sind, existiert eine kleine Minderheit, die radikal in ihren Auslegungen und Handlungen ist und vor Gewaltanwendung zur Durchsetzung ihrer Ziele nicht scheut. Besonders die Frage, wie Muslime in nicht-muslimischen Ländern, wie zum Beispiel in Europa, leben sollen, ist von Seiten der Imame und Rechtsgelehrten des Islam nicht eindeutig festgelegt. Radikale Vereine nutzen diese Unklarheit. In den unterschiedlichen Ländern in denen muslimische Minderheiten leben existiert deswegen eine lebhafte Debatte darüber, wie man radikale Islamisten von friedfertigen Islamisten und gemäßigten Muslimen unterscheidet und deren Bedrohungspotenzial untersuchen kann. Probleme entstehen hierbei durch die Gefahr von sowohl Unterschätzung und politischer Untätigkeit, als auch Brandmarkung sowie Hetze gegen eine ganze Religion. Gewissheit über die tatsächlichen Absichten von radikalen Gruppen zu erhalten erweist sich als schwierig.
[Bearbeiten] Islamischer Fundamentalismus in verschiedenen Ländern
[Bearbeiten] Deutschland
In Deutschland leben gegenwärtig (2006) etwa 3,2 Millionen Muslime. Laut Verfassungsschutz hat sich davon ca. 1 Prozent islamistischen, d. h. islam-politischen Organisation mit radikalen Überzeugungen angeschlossen. Das entspricht ca. 32.100 Personen, die 2005 Anhänger islamistischer Gruppierungen waren. Davon sind 27,200 türkischer und 3350 arabischer Herkunft. Deutschland gilt vor allem als "Ruheraum" für potenzielle islamische Terroristen.[2] Die Sorge in Deutschland vor einer islamistischen Bedrohung ist in den letzten Jahren angestiegen: der Anteil der vor religiös motivierter Gewalt besorgter Deutscher lag in einer Umfrage 2006 bei 40 %.[3]
Im Verfassungsschutzbericht 2005 nimmt die Gefahr durch den Islamismus viel Raum ein. Viele Politiker fordern auch deshalb ein schärferes Vorgehen gegen islamistische Straftäter. Obwohl diese Einstellung von einem Großteil der Bevölkerung geteilt wird werden nur selten Maßnahmen wie die Ausweisung bzw. Abschiebung in das Heimatland des Straftäters angewandt. Schwierig hier ist der Nachweis eindeutiger Absichten, sowie die Abwägung zwischen Meinungsfreiheit und Gefährdung der Öffentlichkeit. Häufig sind islamistische Straftäter zwar nicht-deutscher Herkunft, haben aber dennoch aufgrund geltender Gesetze die deutsche Staatsbürgerschaft inne.
Restrikiven Maßnahmen stehen auch häufig Menschenrechtsorganisationen oder bestimmten Auslegungen des Grundgesetzes im Weg. Das einklagbare Grundrecht auf Asyl stellt im Zusammenhang mit islamistischen Straftätern, die nicht über die deutsche Staatsbürgerschaft verfügen, ein Hindernis dar.
Die wichtigsten islamistischen Gruppierungen der letzten Jahre in Deutschland im Überblick:
- Die türkische "Islamische Gemeinschaft Milli Görüs e.V." (IGMG) ist mit rund 26 500 Mitgliedern die größte islamistische Organisation in Deutschland. Der 1985 in Köln gegründete Verein steht islamistischen Parteien in der Türkei nahe, z.B. der "Partei der Glückseligkeit" (SP). Bundesweit unterhält die Vereinigung mehr als 300 Einrichtungen. Sie fördert laut Verfassungsschutz "die Entstehung und Ausbreitung islamistischer Milieus in Deutschland".
- Extrem gewaltbereit sind die 200 Mitglieder der Islamisten-Partei "Hisb el Tahrir el Islami" (Partei der islamischen Befreiung). Die straff organisierte Gruppe strebt eine Vereinigung aller Moslems in einem Gottesstaat an. Hauptfeind ist Israel. 2003 wurde die Organisation in Deutschland verboten.
- Die rund 800 Anhänger des Ende 2001 verbotenen radikal-islamische Vereinigung "Kalifatsstaat" von Metin Kaplan bekämpfen die freiheitlich demokratische Grundordnung und streben die weltweite Herrschaft des Islam an. Sie wurde im Dezember 2001 verboten. Ihr Führer, der selbst ernannte "Kalif von Köln", forderte die Wiedereinführung der islamischen Rechtsordnung in der Türkei sowie die Islamisierung Deutschlands. Im Jahr 2000 wurde Metin Kaplan wegen einer (befolgten) Mordanweisung gegen einen Widersacher in Deutschland zu einer vierjährigen Haftstrafe verurteilt und am 12. Oktober 2004 nach langer Diskussion in die Türkei abgeschoben, wo er seitdem eine lebenslange Haftstrafe verbüßt.
- Die 800 Mitglieder starke libanesische "Hisbollah" und die 300 Anhänger der palästinensischen "Islamische Widerstandsbewegung" (Hamas) sind gewaltbereit und unterstützen von Deutschland aus den Terror im Libanon und in Palästina.
[Bearbeiten] Großbritannien
Bei einer Gesamtbevölkerung von 60 Millionen Einwohnern leben in Großbritannien ca. 2 Millionen Muslime. Ballungsgebiete sind vor allem Bradford, Oldham, Burnley, Birmingham, und vor allem die Hauptstadt London (1,6 Millionen muslimische Einwohner). Zusammen mit einer grossen Zahl anderer, nicht-muslimischer Einwanderer, stellen solche Ballungsgebiete extrem problematische soziale Brennpunkte dar. Unter anderem kamen alle Attentäter des 7. Juli (Terroranschläge am 7. Juli 2005 in London) aus Bradford und waren britische Staatsbürger.
Das gesellschaftliche Klima hat sich in den vergangenen Monaten stark verändert. Die Behörden in Großbritannien praktizieren traditionell große Toleranz in Fragen der Freiheit der Meinungsäusserung, allerdings verschärft sich der Ton, zum Beispiel indem die Regierung Universitäten nun offiziell auffordert, muslimische Studenten "aufmerksam zu beobachten." [4]
Einzelne Britische Moscheen sind seit längerem Treffpunkt für den Austausch unter gleichgesinnten Islamisten. So empfiehlt beispielsweise der Londoner Imam Omar Bakri, Anführer der radikalen Sekte Al Muhajiroum als einzige Auseinandersetzungsart mit nichtmuslimischen Gesellschaften weiterhin den Dschihad. Lange Zeit durfte auch der an der Nord-Finsbury-Park-Moschee predigende Scheich Abu Hamza al-Masri etlichen später als Terroristen und Al-Kaida-Kader entlarvten Islamisten Anweisungen für ihre Missionen geben, bevor er auf Druck der USA hin festgenommen wurde. Seit kurzem werden daher Stimmen laut, die von "Eurabien" oder "Londonistan" sprechen, London nicht nur als europäische, sondern auch als muslimische Kulturhauptstadt beschreiben.[5]
[Bearbeiten] Frankreich
Siehe Hauptartikel: Islam in Frankreich
In Frankreich leben annähernd sechs Millionen überwiegend aus Nordafrika stammende Moslems, von denen die große Mehrheit sich friedlich verhält und radikal-islamistische Ideen ablehnt. Der französische Verfassungsschutz geht jedoch davon aus, dass in sozial explosiven Ballungsgebieten wie im Großraum Paris radikale Moslems auf dem Vormarsch sind. Besonders gefährdet seien "aus dem Gleichgewicht geratene Jugendliche", die leicht von Extremisten radikalisiert werden könnten.
Ende 2005 bekam die Diskussion um den islamischen Fundamentalismus durch die Unruhen in Frankreich eine neue Brisanz. Das Problem der Ungleichbehandlung von schwarzen Franzosen, oftmals aber nicht immer muslimischer Herkunft, mischt dort mit.
[Bearbeiten] Italien
Siehe Hauptartikel: Islam in Italien
Italien und der Vatikan gehören nach Ansicht der Geheimdienste seit langem zu den Hauptzielen islamistischer Terroristen. In Italien leben mindestens 800.000 Muslime. Dem aus Libyen stammenden italienischen Journalisten Fahrid Adli zufolge besuchen etwa fünf Prozent davon regelmäßig Moscheen; nur ein Bruchteil dieser Gruppe sei zu religiös motivierter Gewalt bereit. Ex-Innenminister Enzo Bianco berichtete Anfang 2004, dass bereits 1997, 2000 und 2001 muslimische Gruppen ausgehoben worden seien, die in Verbindung mit islamischen Terroristen gestanden hätten. Seit den Madrid-Attentaten vom März 2004 und der Ermordung von zwei italienischen Geiseln im September 2004 im Irak ist ein wachsendes Misstrauen der Bevölkerung gegen die moslemische Minderheit spürbar. Angesichts dieser Entwicklung hat sich Staatspräsident Carlo Azeglio Ciampi besorgt über das antiislamische Klima in Italien geäußert. Innenminister Giuseppe Pisanu hat zum Dialog mit den Moslems Italiens aufgerufen.
[Bearbeiten] Spanien
Von den etwa drei Millionen Ausländern in Spanien sind knapp 15 Prozent Marokkaner, weitere fünf Prozent stammen aus Algerien, Tunesien oder anderen muslimischen Ländern Afrikas. Obwohl in dem durch jahrzehntelangen Terror baskischer Extremisten gezeichneten Land nur ein geringer Teil der Immigranten gewaltbereit ist, nehmen die spanischen Behörden das Problem islamistischer Bedrohung besonders nach den Anschlägen von Madrid (März 2004) sehr ernst. Ende 2004 gab es eine Verhaftungswelle und eine terrorverdächtige Gruppe wurde ausgehoben, die möglicherweise einen Anschlag auf Richter Baltasar Garzón verüben wollte. Ende 2004 wurde bekannt gegeben, dass sich mehr als 100 radikale Islamisten und Terrorverdächtige im Gefängnis befänden - in keinem anderen EU-Land wurden 2004 so viele mutmaßliche Extremisten festgenommen. Die Haftanstalten sind hoffnungslos überfüllt, was Europol-Direktor Mariano Simancas als "Nährboden des Extremismus" bezeichnete. Untersuchungen zeigen, dass gewaltbereite Islamisten ihre Anhänger unter kleinkriminellen Glaubensbrüdern rekrutieren. In Spaniens Haftanstalten befinden sich etwa 6000 Nordafrikaner, zumeist aus Marokko und Algerien.
[Bearbeiten] Klassische islamistische Denker
- Muhammad Abduh (1849-1905)
- Sayyid Jamal al-Afghani (1838-97)
- Anas Abdallah
- Abdallah Azzam (1941-89)
- Hassan al-Banna (1906-49)
- Ibn Taimiyya (1263-1328)
- Abû l-A’lâ al-Maudûdî (1903-1979)
- Sayyid Qutb(1906-1966)
- Raschid Rida (1865-1935)
- Ali Shariati (1933-77)
[Bearbeiten] Gruppen und Organisationen
[Bearbeiten] Deutschland
- Kalifatsstaat (verboten)
[Bearbeiten] Gemäßigte Bewegungen
[Bearbeiten] Militante Bewegungen
1. Nationale Bewegungen
- Abu Sayyaf (Philippinen)
- AIS (Algerien)
- Al-Dschama'a al-Islamiyya (Ägypten)
- Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden (Palästina)
- Al Ittihad al Islamija (Somalia)
- Ansar al-Islam (Autonome Region Kurdistan)
- Asbat al-Ansar (Libanon)
- Gerakan Aceh Merdeka (indonesische Provinz Aceh)
- GICM (Marokko)
- Groupe Islamique Armé (Algerien)
- GSPC (Algerien)
- Hamas (Palästinensische Autonomiegebiete)
- Harakat ul-Mujahidin (Kaschmir)
- Hisbollah (Libanon)
- Hisbollah (Türkei)
- Hizb-ut-Tahrir (Ägypten)
- IBDA-C (Türkei)
- IMK (Autonome Region Kurdistan)
- IMU (Usbekistan)
- Jaish Ansar al-Sunna (Irak)
- Jaish e-Mohammed (Kaschmir)
- Jemaah Islamiyah (Indonesien)
- Lashkar e-Toiba (Kaschmir)
- MIA (Algerien)
- Moro Islamic Liberation Front (Philippinen)
- Muslimbruderschaft (Ägypten,Jordanien, Syrien)
- Qaidat al-Dschihad fi Bilad ar-Rafidain (Irak)
- Taliban (Afghanistan, Pakistan)
2. Internationale Bewegungen
- Al-Qaida
- Al-Tauhid
- Islamischer Dschihad
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Quellenangaben
- ↑ http://news.bbc.co.uk/2/hi/middle_east/3772583.stm
- ↑ http://www.verfassungsschutz.de/de/arbeitsfelder/af_islamismus/zahlen_und_fakten_islamismus/
- ↑ http://derstandard.at/?url=/?id=2508165
- ↑ http://www.uclunion.org/student-union/downloads/nus-spy-on-muslim-students.pdf
- ↑ http://www.guardian.co.uk/uk_news/story/0,,1526379,00.html
[Bearbeiten] Literatur
- Bobby S. Sayyid: A Fundamental Fear: Eurocentrism and the Emergence of Islamism. - 2. Auflage. - Zed Books Ltd., Oktober 2003. - ISBN 1-84277-196-5; ISBN 978-1842771969 (13); vgl. dazu: S. Sayyid, The absence of a muslim great power ("Zaman", Türkei, 3. März 2007)
- Berlin, Senatsverwaltung für Inneres, Abteilung Verfassungsschutz: Islamismus - Diskussion eines vielschichtigen Phänomens, Berlin 2005
- Paul Berman: Terror And Liberalism W. W. Norton & Company, New York 2003 - ISBN 0-393-05775-5
- Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Violence, Extremism and Transformation. Gütersloh: Verlag der Bertelsmann Stiftung, November 2006. - ISBN 3-89204-921-1 (vgl. [1]; Pressemeldung, Download: [2])
- Babette Bonn: Märtyrer und kein Ende? Der religiöse Hintergrund der islamischen Selbstmordattentäter. München: Herbert Utz, 2003. - ISBN 3-83161-100-9
- Henryk M. Broder: Hurra, wir kapitulieren! -Von der Politik des Einknickens. Berlin 2006, wjs-Verlag, ISBN 3-937989-20-X
- Michael Bröning & Holger Weiss (Hg.), Politischer Islam in Westafrika Eine Bestandsaufnahme. Lit-Verlag, Afrikanische Studien Bd. 30, 2006, 224 S
- Dan Diner: Versiegelte Zeit. Über den Stillstand in der islamischen Welt. Berlin: Propyläen, 2005. - 1. Aufl. - ISBN 3-54907-244-9
- Robert Dreyfuss: Devil's Game: How the United States Helped Unleash Fundamentalist Islam. Henry Holt/Metropolitan Books, November 2005. - ISBN 0-80507-652-2
- Mark A. Gabriel: Islam und Terrorismus - Was der Koran wirklich über Christentum, Gewalt und die Ziele des Djihad lehrt. Dr. Ingo Resch GmbH, 2004. - ISBN 3-935197-39-X
- Gisbert J. Gemein, Hartmut Redmer: Islamischer Fundamentalismus. Aschendorff Verlag, März 2005. - 1. Auflage. - ISBN 3-40206-556-8
- Jan Goodwin: Der Himmel der Frau ist unter den Füßen ihres Mannes. Bergisch Gladbach: Lübbe, 1995. - ISBN 3-7857-0769-X (Rezension)
- Johannes Grundmann: Islamische Internationalisten. Strukturen und Aktivitäten der Muslimbruderschaft und der islamischen Weltliga. Wiesbaden, 2005, ISBN 3-895-00447-2 (Rezension)
- Gilles Kepel: Das Schwarzbuch des Dschihad. München: Piper, 2002. - ISBN 3-49204-432-8
- Gilles Kepel: Die neuen Kreuzzüge. Die arabische Welt und die Zukunft des Westens. München: Piper, September 2005. - ISBN 3-49224-533-1
- Matthias Küntzel: Djihad und Judenhass. Freiburg: Ca Ira, 2002, 2003. - ISBN 3-92462-707-X
- Bernard Lewis: Die politische Sprache des Islam. Berlin: Rotbuch, 1991; Hamburg: Europ. Verl.-Anst., 2002 (Original: The Political Language of Islam. University of Chicago, 1988). - ISBN 3-43446-103-5
- Bernard Lewis: Die Wut der arabischen Welt: warum der Jahrhunderte lange Konflikt zwischen dem Islam und dem Westen weiter eskaliert. Frankfurt/Main, New York, Campus-Verlag, 2003
- Bernard Lewis: Die Assassinen: zur Tradition des religiösen Mordes im radikalen Islam. München, Zürich, Piper, 1993
- Bernard Lewis: The Emergence of Modern Turkey London, Oxford University Press, 1961
- Albrecht Metzger: Islamismus. Hamburg: Europäische Verlagsanstalt, 2005. - 1. Aufl. - ISBN 3-43446-238-4
- Souad Mekhennet, Claudia Sautter, Michael Hanfeld: Die Kinder des Dschihad. Die neue Generation des islamistischen Terrors in Europa. Piper 2006, ISBN 978-3-492-04933-7
- Beverley Milton-Edwards: Islamic fundamentalism since 1945. London: Routledge, 2005. - ISBN 0-41530-172-6
- Hans-Peter Raddatz: Von Allah zum Terror? Der Djihad und die Deformierung des Westens. München: Herbig, 2002. - ISBN 3-77662-289-X
- Martin Riesebrodt: Die Rückkehr der Religionen. Fundamentalismus und der "Kampf der Kulturen". München: C.H.Beck, 2000. - 2. Auflage. - ISBN 3-40645-928-5
- Bernhard Schmid: Algerien - Frontstaat im globalen Krieg? Neoliberalismus, soziale Bewegungen und islamistische Ideologie in einem nordafrikanischen Land. Münster: Unrast, 2005. - ISBN 3-89771-019-6
- Alice Schwarzer: Die Gotteskrieger und die falsche Toleranz. (Autorensammlung) Kiepenheuer & Witsch 2004 ISBN 3-462-03105-8
- Elmar Theveßen: Terroralarm. Deutschland und die islamistische Bedrohung. Berlin: Rowohlt, Oktober 2005. - ISBN 3-87134-548-2
- Bassam Tibi: Fundamentalismus im Islam. Eine Gefahr für den Weltfrieden?. 3. Auflage, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2002, ISBN 3-8967-8163-4
- Bassam Tibi: Der religiöse Fundamentalismus im Übergang zum 21. Jahrhundert. B.I. Taschenbuchverlag. ISBN 341110501-1
- Udo Ulfkotte: Der Krieg in unseren Städten. Wie radikale Islamisten Deutschland unterwandern. Frankfurt a.M.: Eichborn, 2003. - ISBN 3-8218-3978-3 (Leseprobe)
[Bearbeiten] Weblinks
Wiktionary: Islamismus – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |
- Muslime gegen Terror
- Volker S. Stahr, Propaganda: www.ajatollah.com ("Rheinischer Merkur", 9. März 2006 - vgl. [3], [4], [5], [6], PDF)
- Aus arabischen TV-Programmen: Kritik an islamischer Identitätspolitik (MEMRI, 7. März 2006 - vgl. [7],
- [8])
- Militante religiöse und politische Gruppierungen in der islamischen Welt
- Islamkatalog der Uni-Leipzig
- Islam und Islamismus
- Fundamentalismus und religiöser Fanatismus in der Welt von heute - Bund für Geistesfreiheit und Humanistisches Bildungswerk Bayern
- Politik, Glaube und Terror im Zeichen der Apokalypse - Chronik zum religiösen Fundamentalismus
- Berlin, Senatsverwaltung für Inneres, Abteilung Verfassungsschutz: Islamismus - Diskussion eines vielschichtigen Phänomens, Berlin 2005 PDF
- Berlin, Senatsverwaltung für Inneres, Abteilung Verfassungsschutz:25. Januar 2006: Neue Publikation "Info Islamismus" erschienen (PDF)
[Bearbeiten] Kommentare, Essays, Berichte, Kritiken, Interviews
- Veit Medick, Goldhagen setzt Islamisten mit Nazis gleich ("Die Welt", 21. November 2006 - vgl. Daniel Jonah Goldhagen, Kommentar von Michael Wolffsohn: Nazismus und Islamismus: Goldhagens These (Deutschlandradio, 24. November 2006)
- Der Islamismus - Konsequenz, Erbe und Konkurrent eines unzufriedenen arabischen Nationalismus (Gruppe "Kritik im Handgemenge" Bremen)
- Abeer Mishkhas, A Young Man’s Struggle with Extremism ("Arab News", Saudi-Arabien, 3. August 2006)
- Demografie als Waffe - Philosoph Sloterdijk: Hohe Geburtenraten bringen radikalen Islamisten Zulauf (Deutschlandradio Kultur, 31. Juli 2006 - vgl. [9], [10]; Peter Sloterdijk)
- Terrorismus ist ein Verbrechen, auch gegen den Islam - Gespräch mit dem schiitischen Theologen, Philosophen und Juraprofessor Ayatollah Seyyed Mohammad Moussawi-Bodjnourdi in Teheran ("Frankfurter Rundschau", 28. März 2006)
- Robert Misik, Wir gegen sie: Das Denken in Identitäten - Zur Anatomie einer Kriegspsychose ("Frankfurter Rundschau", 2. März 2006 - vgl. [11], [12], [13])
- Jochen Hehn, Manifest der 12 - "Gemeinsam gegen den neuen Totalitarismus" ("Die Welt", 02. März 2006 - vgl. [14])
- Salman Rushdie: Sexuelle Angst der Männer vor Frauen ist eine Ursache für islamistischen Terror ("Stern", 18. Januar 2006 - vgl. [15])
- Leon de Winter, Wacht auf, wir sind im Krieg! ("Cicero", August 2004 - vgl. [16], [17])
- "Der Islamismus ist ein totalitäres System" - Interview mit Paul Berman ("Die Welt", 30. Juli 2003 - vgl. [18], [19])
- Yehuda Bauer, Der dritte Totalitarismus ("Die Zeit" Nr. 32/2003, 31. Juli 2003)
- Hal Saunders / Basil Eastwood - Dialog of Civilisations - Kurzes Protokoll eines langen Gesprächs mit politischen Islamisten ("Le Monde diplomatique", Nr. 7991 vom 9. Juni 2006, 303 Zeilen)
- [20] Carnegie Endowment Paper "Islamist Movements and the Democratic Process in the Arab World"
[Bearbeiten] Dossiers, Themenschwerpunkte, Specials
- Qantara.de Schwerpunkt zum Thema Islamismus
- Die vielen Gesichter des Islamismus (Bundeszentrale für politische Bildung)
- Umfangreiches NZZ-Dossier (NZZ)
- FR-Dossier: Islam, Islamismus und Terrorismus (FR)
- Religionswissenschaftliches Basisessay über die geschichtliche Entwicklung des Islamismus
- Algerische MIA/AIS und GSPC (Universität Hamburg)