Landkreis Altenkirchen (Westerwald)
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Basisdaten | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz |
Verwaltungssitz: | Altenkirchen (Westerwald) |
Fläche: | 642 km² |
Einwohner: | 136.030 (30. Juni 2006) |
Bevölkerungsdichte: | 213 Einwohner je km² |
Kreisschlüssel: | 07 1 32 |
Kfz-Kennzeichen: | AK |
Kreisgliederung: | 119 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Parkstraße 1 57610 Altenkirchen |
Website: | www.kreis-altenkirchen.de |
Politik | |
Landrat: | Michael Lieber (CDU) |
Karte | |
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Der Landkreis Altenkirchen (Westerwald) ist ein Landkreis im Norden von Rheinland-Pfalz, Deutschland. Er ist (im Uhrzeigersinn) umgeben von den nordrhein-westfälischen Kreisen Rhein-Sieg-Kreis, Oberbergischer Kreis, Olpe und Siegen-Wittgenstein sowie vom rheinland-pfälzischen Westerwaldkreis und vom Landkreis Neuwied.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Der Landkreis Altenkirchen ist der nördlichste Kreis von Rheinland-Pfalz. Er umfasst den nördlichen Teil des Westerwalds. Das Tal der Sieg bildet die Grenze zum Norden. Das nach der Grafschaft Wildenburg benannte Wildenburgische Land liegt nördlich der Sieg. Weitere Flüsse im Kreisgebiet sind die Wied und die Nister.
[Bearbeiten] Geschichte
Das heutige Kreisgebiet gehörte vor 1803 zu verschiedenen Herrschaften, u.a. Grafschaft Sayn-Altenkirchen und Sayn-Hachenburg, Herrschaft Wildenburg (bereits 1418 ausgestorben, ihre Besitzungen kamen später an die Fürsten von Hatzfeld), Kurfürstentum Köln und Kurfürstentum Trier. Alle Gebiete wurden 1815 preußisch. Der Staat Preußen gliederte seine Provinzen in Regierungsbezirke und Kreise. So entstand 1816 der Landkreis Altenkirchen, dessen Grenzen im Laufe der Geschichte nur unwesentlich verändert wurden. Seit 1947 gehört der Landkreis Altenkirchen zum Land Rheinland-Pfalz.
[Bearbeiten] Wappen
Beschreibung:
Gespalten durch eine eingebogene silberne Spitze, darin ein durchgehendes, von Schwarz und Rot geschliffenes Kreuz, vorne in Rot ein doppelschweifiger, herschauender, blau bewehrter goldener Löwe, hinten in Gold ein aufrechter schwarzer Maueranker (Wappen-Genehmigung 11. Dezember 1967)
Bedeutung:
Der Löwe steht für die Grafschaft Sayn, der Maueranker für die Herren von Wildenburg und das Kreuz für die beiden Kurfürstentümer (Köln: schwarz und Trier: rot).
[Bearbeiten] Verkehr
Durch das Kreisgebiet führt im äußersten Südwesten die Bundesautobahn A 3 Frankfurt-Köln mit der Abfahrt Neuwied/Altenkirchen in der Ortslage Willroth. Etwas östlich des Kreisgebiets führt die A 45 Gießen-Dortmund, im Norden die A 4 Köln–Olpe vorbei. Der Kreis wird sonst von zahlreichen Bundesstraßen durchzogen, darunter die B 8, B 62 und B 256.
Die Cöln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft führte schon 1860 ihre Bahnlinie von Köln im Siegtal aufwärts bis Wissen und ein Jahr später weiter nach Siegen. In Betzdorf verzweigte sich 1861 die Strecke über Herdorf in Richtung Haiger–Dillenburg.
Ein Vierteljahrhundert später erschloss die Preußische Staatsbahn die Seitentäler und den hohen Westerwald: Die Bahnen von Limburg erreichten die Kreisstadt Altenkirchen 1884 über Siershahn und 1885 über Hachenburg; der Anschluss zur Strecke im Siegtal bei Au folgte 1887.
Von Betzdorf nach Daaden wurde eine Stichbahn 1885/86 eröffnet, 1887/88 folgte die Querverbindung von Kirchen nach Olpe und 1890 von Wissen nach Morsbach. Schließlich fand die Strecke von Linz am Rhein in Flammersfeld Anschluss an die Linie Siershahn–Altenkirchen.
Das Gebhardshainer Land erschloss der Kreis Altenkirchen selbst durch die 1913 eröffnete und später immer wieder erweiterte „Kreis-Kleinbahn Scheuerfeld-Nauroth“, die als Westerwaldbahn des Kreises Altenkirchen GmbH noch heute besteht und den Verkehr auf der Staatsbahnstrecke Betzdorf - Daaden übernommen hat.
In Herdorf beginnt seit 1907/08 die heute zur Siegener Kreisbahn GmbH gehörende Freien Grunder Eisenbahn.
Der Personenverkehr wurde auf einer Reihe von Nebenbahnen mit 78 km Länge im Lauf der Jahre 1945 - 1984 eingestellt:
- 1945: Morsbach - Wisserhof - Wissen 6 km, Neustadt - Peterslahr - Flammersfeld 10 km,
Weitefeld - Emmerzhausen - Flugplatz Lippe, 13 km
- 1950: Herdorf Nbf.- Salchendorf - Pfannenberg, 1 km
- 1950/51: Bindweide - Rosenheim - Nauroth, 5 km
- 1957: Elkenroth - Weitefeld, 3 km
- 1960: Scheuerfeld - Bindweide - Elkenroth, 14 km
- 1983: Olpe - Oberasdorf - Wehbach - Kirchen, 12 km
- 1984: Siershahn - Flammersfeld - Altenkirchen, 14 km
Es verblieben 63 km für den Personenverkehr, also weniger als die Hälfte des Netzes.
Seit 1. August 2002 wird der VRS-Tarif als Übergangstarif auf den Schienenstrecken der DB (z.B. der Siegstrecke) im Kreis Altenkirchen anerkannt.
[Bearbeiten] Städte und Gemeinden
(Einwohner am 30. Juni 2006)
Verbandsfreie Gemeinden/Städte |
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Verbandsgemeinden mit ihren Mitgliedsgemeinden
* Sitz der Verbandsgemeinde
[Bearbeiten] Literatur (Auswahl)
- Iris Benner: Kulturlandschaft Altenkirchen. Eine Reise zu Kunst und Natur, Altenkirchen 2006 (ISBN 3-00-018481-3)
- Margot Bitterauf-Remy: Die Kunstdenkmäler des Kreises Altenkirchen. Düsseldorf 1935.
- Matthias Dahlhoff: Geschichte der Grafschaft Sayn. Dillenburg 1874.
- Heinrich Holschbach: Volkskunde des Kreises Altenkirchen. Elberfeld 1928.
- Josef Klein: Die wirtschaftliche Entwicklung des Kreises Altenkirchen seit Anfang des 19. Jahrhunderts. Wissen 1926.
- Hermann Krämer (Hrsg.): Der Landkreis Altenkirchen. Oldenburg 1972.
- Jakob Rausch (Hrsg.): Geschichte des Kreises Altenkirchen. Altenkirchen 1921.
- Martin Sinemus: Die Geschichte der evangelischen Gemeinden des Kirchenkreises Altenkirchen (Westerwald). Saarbrücken 1933.
[Bearbeiten] Weblinks
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