Mössingen
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
![]() |
|
|
Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Tübingen | |
Landkreis: | Tübingen | |
Koordinaten: | Koordinaten: 48° 24′ N, 9° 3′ O48° 24′ N, 9° 3′ O | |
Höhe: | 477 m ü. NN | |
Fläche: | 50,05 km² | |
Einwohner: | 19.986 (30. Juni 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 399 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 72110–72116 | |
Vorwahl: | 07473 | |
Kfz-Kennzeichen: | TÜ | |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 16 025 | |
Stadtgliederung: | 6 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Freiherr-vom-Stein-Str. 20 72116 Mössingen |
|
Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Werner Fifka |
Mössingen ist eine Mittelstadt im Landkreis Tübingen am Fuß der mittleren Schwäbischen Alb, etwa 15 km südlich der Kreisstadt. Die Stadt erfüllt v. a. die Funktionen Wohnen und Versorgung im südlichen Einzugsgebiet des Verdichtungsraums Mittlerer Neckar.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Mössingen liegt am Nordrand der Schwäbischen Alb im Tal der Steinlach, einem rechten Nebenfluss des Neckars. Der niedrigste Punkt des Stadtgebietes liegt mit 435 m NN bei der Unteren Mühle an der Steinlach, der höchste auf dem Gipfel des Dreifürstensteins mit 853,5 m NN.
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Mössingen, sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt und gehören zum Landkreis Tübingen beziehungsweise zum Landkreis Reutlingen ¹ und zum Zollernalbkreis ²
Nehren, Gomaringen, Reutlingen ¹, Sonnenbühl ¹, Burladingen ², Hechingen ², Bodelshausen und Ofterdingen.
[Bearbeiten] Geologie
Das Mössinger Stadtgebiet erschließt die wechselhafte Gesteinsfolge aus Tonen, Sandsteinen, Mergeln und Kalksteinbänken des Schwarzen, Braunen und Weißen Jura (Lias, Dogger und Malm). Weite Bereiche der Unterhänge und des Steinlachtals sind mit z.T. sehr mächtigen periglaziären Kalkschotterdecken überlagert.
Am 12. April 1983 ereignete sich nach anhaltenden Regenfällen auf Mössinger Gemarkung, am Hirschkopf, der größte Bergrutsch in Baden-Württemberg. Dies ist durch die Lage Mössingens am Fuße des Albtraufs und die speziellen Lagerungsverhältnisse der unterschiedlichen Gesteine bedingt. Harte Kalke lagern hier plastischen Mergeln und Tonen auf. Außerdem wird dort durch natürliche Erosion fortwährend Gesteinsmaterial wegbefördert, so dass es zwangsläufig über kurz oder lang zu solchen Abrutschungen kommen muss.
[Bearbeiten] Naturausstattung
Mössingen liegt inmitten eines Streuobstwiesengebietes. Von April bis Juni ergeben sich verschiedene natürliche Blühaspekte beginnend mit der Zwetschgen- und Kirschblüte und endend mit der Blüte der artenreichen Wiesen v.a. am Trauf der Schwäbischen Alb. Die Hänge der im Mössinger Stadtgebiet gelegenen Albberge und Teile des Albvorlandes wie z. B. der Firstberg oder der Bästenhardt Wald, sind bewaldet. Es dominieren forstlich genutzte, aber naturnahe Kalk-Buchenwälder. Speziell die Mergelhänge und Standorte über Tonschiefer und Braunjuratonen wurden in der Vergangenheit großflächig mit Nadelholz aufgeforstet, das dort von Natur aus nicht vorkommen würde. Die Bäche werden meist von naturnahen Erlen-Eschen-Bachwäldern begleitet. Den Bachwäldern entlang der Steinlach sind vielfach fremdländische Hybrid-Pappeln beigemischt. Kleinflächige Kalkmagerrasen vom Typ der Enzian-Schillergras-Rasen an den Braunjurahängen erinnern an die Zeit, als die Hüteschafhaltung noch einen größeren Stellenwert einnahm. Großflächige Halbtrockenrasen mit zahlreichen Orchideen-Vorkommen bilden die Hochfläche des Filsenbergs und den Kegel des Meisenbühls südlich von Öschingen.
Fauna: Mössingen weist eine artenreiche Vogelfauna auf. Bedeutende Lebensräume sind die strukturreichen und großflächigen Streuobstwiesen. Herausragend sind die individuenreichen Populationen des seltenen Halsbandschnäppers und des Grauspechts. Die Hochfläche des Farrenbergs ist ein Neuntöter-Habitat sowie Fortpflanzungszentrum der Spanischen Flagge, eines seltenen Bärenspinners. Auf dem Filsenberg brütet die Heidelerche. Die Streuobstwiesen sind auch Fledermaus-Reviere.
[Bearbeiten] Naturschutzgebiete
Teile des Albtraufs innerhalb des Mössinger Stadtgebiets mit dem Farrenberg und dem Roßberg gehören dem FFH-Gebiet 7620-343 "Albtrauf zwischen Mössingen und Gönningen" an. In dieses europaweit bedeutsame Schutzgebiet sind die Naturschutzgebiete "Bergrutsch am Hirschkopf", "Filsenberg" und "Öschenbachtal" eingegliedert.
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Zu Mössingen gehören die Stadtteile Bad Sebastiansweiler, Belsen, Bästenhardt, Öschingen und Talheim.
[Bearbeiten] Belsen
Das alte Bauerndorf Belsen wird im Osten überragt von der Belsener Kapelle, einer kleinen Kirche aus dem 12. Jahrhundert. Sie wurde auf einem romanischen Vorgängerbau errichtet und ist der älteste Sakralbau Mössingens. Rätselhafte Figuren und das sogenannte Sonnenloch befinden sich im Westgiebel . Die Belsener Kapelle bildet das Zentrum des Belsener Friedhofs, der seit 1826 in einem Halbrund um die Kapelle angelegt wurde. Der Ort selbst hat trotz groß angelegter Neubaugebiete sein ländliches Gepräge erhalten und ist eingebettet in Wiesen, Bachtälchen und Streuobstwiesen. Ein Erkennungszeichen des Ortes war die Belsener Linde, eine alte Sommerlinde an der Straße nach Beuren, die allerdings dem Orkan "Kyrill" am 18. Januar 2007 zum Opfer fiel.
Im Süden der Gemarkung von Belsen liegt eine große spätkeltische Viereckschanze, die jedoch nicht archäologisch erschlossen ist.
[Bearbeiten] Bad Sebastiansweiler
Bad Sebastiansweiler ist ein von Schwefelquellen umgebener Kurort, der schon im frühen 16. Jahrhundert als Heilbad genutzt wurde. Nachdem die Pest aber 1566 Mössingen und Umgebung heimsuchte, wurde das „Butzenbad“ vorerst geschlossen. Seit 1947 werden die Quellen wieder genutzt.
[Bearbeiten] Talheim
Talheim - Heimstätte im Tal. So wurde in früheren Zeiten das Dorf am Ursprung der Steinlach genannt. Die erste urkundliche Erwähnung findet sich im Jahre 765. Seit 1. Januar 1971 gehört der Ort zu Mössingen.
[Bearbeiten] Bästenhardt
Bästenhardt ist der jüngste Mössinger Stadtteil, da Bästenhardt erst Ende der 1950er gegründet wurde. Archäologische Grabungen lassen jedoch den Schluss zu, dass dort schon früher Menschen gelebt haben. So wurden Grabhügel aus der Hallstatt- und Keltenzeit (um 800-500 v. Chr.) gefunden.
[Bearbeiten] Öschingen
Erstmals wurde Öschingen urkundlich unter dem Namen Eskingen im Jahr 1100 erwähnt. Damals gehörte der Ort zur Grafschaft Achalm. Jedoch wurde der Ort mehrmals verkauft, bis er schließlich endgültig württembergisch wurde. Seit 1. Dezember 1971 gehört der Ort zu Mössingen. Öschingen gewann mehrere Medaillen im Wettbewerb „Unser schönstes Dorf“.
Das Öschinger Waldfreibad ist eines der ältesten Freibäder der Schwäbischen Alb. Es wurde 1934 von einem Dorflehrer gegründet und bestand damals aus einem einfachen Becken, das nur teilweise betoniert war. Heute wird es nicht mehr von der Stadt Mössingen, sondern von dem Verein der Freibadfreunde Öschingen geführt.
[Bearbeiten] Geschichte
- Erste urkundliche Erwähnung von Mössingen im Jahre 774. Mössingen war Jahrhunderte lang ein Bauerndorf und entwickelte sich erst in jüngerer Zeit zur Stadt.
- 1441: Mössingen kommt zum Herzogtum Württemberg
- 1534: Einführung der Reformation durch Herzog Ulrich von Württemberg
- Schwerwiegende wirtschaftliche Schwächung des Ortes durch Wirtschaftsleistungen und Schäden während folgender Kriege: Dreißigjähriger Krieg, Erbfolgekriege, Koalitionskriege.
- Auswanderungswellen Ende des 18. Jahrhunderts und Anfang des 19. Jahrhunderts nach Polen, Siebenbürgen und Amerika.
- Am 31. Januar 1933 fand in Mössingen der einzige Arbeiteraufstand in Deutschland gegen die Machtergreifung Adolf Hitlers statt (sog. Mössinger Generalstreik).
- Ab 1950: Wirtschaftlicher Aufschwung, Bevölkerungsanstieg und Zuwanderungsgewinne durch Heimatvertriebene, ausländische Gastarbeiter und umgesiedelte Russlanddeutsche
- Planung und allmählicher Aufbau der Trabantenstadt Bästenhardt westlich von Mössingen sowie anderer Neubaugebiete v.a. um den alten Ortskern und um Belsen.
- 1971: Eingemeindung von Öschingen und Talheim
- Planung und Bau des neuen Stadtzentrums mit Rathaus sowie Verwaltungsbauten der Stadtwerke und Kreissparkasse am Bahnhof.
- 1. Januar 1974: Verleihung der Stadtrechte.
- 1983 brachte der Bergrutsch am Hirschkopf bundesweite Aufmerksamkeit.
[Bearbeiten] Religionen
Nach der Reformation war Mössingen evangelisch. Die Kirchgemeinden Martin Luther, Johannes und Peter und Paul gehören der evangelisch-lutherischen Landeskirche an. Eine Gemeinschaft evangelischer Pietisten ist im Ort ebenfalls vorhanden. Ebenso stark ist in Mössingen auch die Anhängerschaft der Evangelisch-methodistischen Kirche mit Christuskirche und Gemeinderäumen im alten Ortszentrum sowie die Neuapostolischen Kirche vertreten. Ein Königreichssaal der Zeugen Jehovas befindet sich im Stadtteil Bästenhardt.
Die römisch-katholische Kirche befindet sich in der Diaspora. Die Anzahl katholischer Christen vergrößerte sich mit dem Zuzug durch Heimatvertriebene und Gastarbeiter aus katholischen Staaten. Die Vergrößerung der katholischen Kirchgemeinde machte einen Kirchneubau im neuen Stadtzentrum notwendig. Die alte Kirche Auf Dachtel wurde abgerissen.
[Bearbeiten] Politik
Es besteht eine vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Mössingen mit den Gemeinden Bodelshausen und Ofterdingen.
[Bearbeiten] Gemeinderat
Der Gemeinderat wird für eine Amtszeit von 5 Jahren gewählt. Die letzte Wahl war am 13. Juni 2004. Die 29 Sitze verteilen sich wie folgt auf die Parteien und Gruppierungen:
- Freie Wählervereinigung - 10 Sitze
- CDU - 5 Sitze
- Freie Wählergemeinschaft - 5 Sitze
- SPD - 5 Sitze
- Grüne - 2 Sitze
- Junge Liste Mössingen - 2 Sitze
[Bearbeiten] Bürgermeister
Der Bürgermeister wird für eine Amtszeit von 8 Jahren gewählt. Die derzeitige Amtszeit von Werner Fifka endet 2014.
- 1945 - 1962: Gottlieb Rühle
- 1962 - 1982: Erwin Kölle
- 1982 - 1998: Hans Auer
- seit 1998: Werner Fifka
[Bearbeiten] Wappen
Die Stadt Mössingen darf seit 1952 ein eigenes Wappen führen. Dieses zeigt auf schwarzem Grund einen silbernen Schräglinks-Wellenbalken. Dieser soll die Teilung der Stadt durch die Steinlach darstellen. In der linken oberen Ecke befinden sich drei kleine Schildchen. Sie sollen die drei eingegliederten Gemeinden Mössingen, Öschingen und Talheim symbolisieren. In der rechten unteren Ecke ist ein Brunnen mit geteiltem Wasserstrahl zu sehen. Dieser weist auf die Schwefelquellen von Bad Sebastiansweiler hin.
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
- Saint-Julien-en-Genevois, Frankreich, seit dem 13. Januar 1990
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Musik
- Geistliche Konzerte Mössingen.
Aufführungsort der "Geistlichen Konzerte" sind die drei evangelischen Kirchen in Mössingen und die katholische Marienkirche. Die Konzerte möchten das Evangelium in der ganzen Breite der musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten vermitteln. So erklingt alte und neue Musik in großen und kleinen Besetzungen. Die Peter- und Paulskirche ist die alte Dorfkirche im historischen Stadtkern Mössingens, erbaut 1517. Sie bietet eine hervorragende Akustik und eine erweiterte Weimer-Orgel von 1820. Günstige Aufstellmöglichkeiten durch einen Bühnenaufbau bietet die in Mössingen an der Durchgangsstraße Reutlingen - Hechingen gelegene Martin-Luther-Kirche Für kleinere Besetzungen eignet sich die Johanneskirche in Bästenhardt mit ihrer musizierfreundlichen Akustik. Die moderne katholische Marienkirche besitzt eine 2-manualige Orgel von Fischer + Krämer.
[Bearbeiten] Theater
- Theatergruppe Schwobastroich
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Mössingens besonderer Schmuck sind seit einigen Jahren bunte Blumenwiesen, blühende Straßenrandstreifen und Kreisverkehre, welche die Stadt von Frühjahr bis Herbst aufblühen lassen. Die Jury des Bundeswettbewerbs Unsere Stadt blüht auf der Entente Florale Deutschland verlieh der Stadt dafür im Oktober 2001 die Goldmedaille.
[Bearbeiten] Museen
- Holzschnitt-Museum Klaus Herzer, im Öschinger Schultheißenhaus
- Rechenmacherhaus Wagner, in Mössingen
- Raumfahrt-Museum Fritz, in Talheim
- Historische Messerschmiede, in Mössingen, Hirschgasse 13
[Bearbeiten] Bauwerke
- Belsener Kapelle
- Evangelische Peter-und-Paulskirche (erbaut 1517, Weimer-Orgel von 1820)
- Restaurierte Fachwerkhäuser im alten Zentrum, darunter auch das alte Rathaus.
- Quenstedt-Gymnasium im Bildungszentrum am Südende der Kernstadt
- Neues Rathaus am Bahnhof: Es entstand 1974 mit Ernennung Mössingens zur Stadt noch während der Amtszeit Erwin Kölles am Schwerpunkt der Stadt in unmittelbarer Nachbarschaft zum Bahnhof. Dach und Fassaden des Betonbaus sind weithin sichtbar mit Kupferblech verkleidet.
[Bearbeiten] Naherholungsziele
- Olgahöhe: 602 m hoher Vorberg des Farrenbergs mit Waldspielplatz und Grillhütte. Von dort ergeben sich Ausblicke auf Stadt Mössingen und Landkreis Tübingen sowie auf einen Ausschnitt des Albtraufs und die vorgelagerten Streuobstwiesen. Austragungsort des Sonnwendfeuers, einer sommerlichen Veranstaltung des Schwäbischen Albvereins.
- Kurpark und Schwefelquelle Bad Sebastiansweiler
- Dreifürstenstein: 853,5 m hoher Berggipfel südlich des Stadtteils Belsen, der über einen Pfad vom Wanderparklatz Alter Morgen erreicht werden kann. Von dort oben ergeben sich Fernblicke bis zu den Gipfeln des Schwarzwalds. Am Dreifürstenstein kamen die Grenzen dreier Fürstentümer zusammen.
- Farrenberg: 820 m hoher Hausberg Mössingens mit Motor- und Segelflugplatz sowie verschiedenen Aussichtspunkten auf das Albvorland.
[Bearbeiten] Sport
Hauptträger des Sportsgeists in Mössingen ist die Sportvereinigung (SpVgg) Mössingen (ca. 2.000 Mitglieder) mit zwei Sportplätzen und Vereinsheim in der Lagestraße/Lichtensteinstraße. Weitere Sportplätze befinden sich in den Ernwiesen südöstlich von Bästenhardt, auf Talheimer Gebiet im Holderbachtal im Osten von Öschingen. Im Ernwiesen-Stadion werden alljährlich auch die sommerlichen Bundes-Jugendspiele der Mössinger Schulen ausgetragen. Tennisanlagen des Mössinger Tennis-Clubs befinden sich am Freibad bei der Silberburg und im Gewerbegebiet "Lange Hirschen". Auch die Schulsporthallen und die Steinlachhalle stehen für Vereins- und Freizeitsportveranstaltungen verschiedener Art zur Verfügung. Flugsport kann vom Flugplatz auf dem Farrenberg aus betrieben werden. Schießanlagen befinden sich bei der Olgahöhe und in Öschingen. Boules, der französische Volkssport, kann auf zwei Plätzen in der Grünanlage an der Steinlach gespielt werden.
[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen
- Maskenabstaubede des Original Steinlachtaler Fasnachtsvereins auf dem Mössinger Rathausplatz am 6. Januar (Heilige Drei Könige)
- Fasnetsverbrennung auf dem Mössinger Rathausplatz am Fasnetsdienstag
- Maibaumfeste in Mössingen und seinen Stadtteilen am 30. April (Walpurgisnacht)
- Bergfeuer auf der Olgahöhe zur Sommersonnenwende am 21. Juni
- Straßengalerie auf dem Mössinger Rathausplatz am 2. Sonntag im Juli
- Flugschau des Motor- und Segelsportvereins auf dem Farrenberg
- Umsonst & Draussen-Festival Mössingen
- Rosen- und Kunstmarkt
[Bearbeiten] Kulinarische Spezialitäten
- Edelbrände, z. B. Belsener Kirsch
- Maultaschen, die echten "Messenger Strudle", werden von einheimischen Metzgern noch selbst hergestellt, aber auch auf manchem Fest angeboten, in Brühe oder in der Pfanne gebraten.
- Mössinger Bier: Die Mössinger Bierbrauerei ist als einzige von ehemals sieben übrig geblieben und braut in den Produktionsanlagen Auf der Lehr alle üblichen Biersorten vom Pils bis zum hellen Hefeweizen.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Land- und Forstwirtschaft
Die Wälder auf Mössinger Gemarkung werden fast ausnahmslos intensiv forstlich genutzt. Mössingen ist auch Sitz eines Forstamtes. Die Landwirtschaft ist bäuerlich geprägt. Neben- und Zuerwerbsbetriebe sind noch verbreitet. Einen hohen Stellenwert nimmt der Streuobstbau ein. In Belsen ist auch ein Schäfer ansäßig, dessen Herde die Unterhänge der Albberge beweidet.
[Bearbeiten] Gewerbe
Motor der Wirtschaft war lange Zeit die Textilindustrie. Ausschlaggebend war die Lage an der Steinlach als Vorfluter und für die Stromgewinnung. Einer der Hauptarbeitgeber war die PAUSA AG, eine Stoffdruckerei. An zweiter Stelle stehen Holz und Metall verarbeitende Industrie. Eine Maschinenfabrik hat sich bereits Ende der 1960er-Jahre im Westen der Stadt angesiedelt. Am Bahnhof befinden sich ein Sägewerk und eine Nudelfabrik. In Mössingen gibt es vorrangig Klein- und Mittelstandsbetriebe. Mössingen bildet einen Teil des Gewerbestandorts Steinlachtal. Ausgedehnte Gewerbegebiete befinden sich im Südwesten und Norden (Schlattwiesen) der Kernstadt. Der aktuelle wirtschaftliche Schwerpunkt liegt im Bereich Handel und Dienstleistungen. Am Rand der Kernstadt haben sich zahlreiche Großmärkte angesiedelt. Aber auch der Einzelhandel hat eine große Bedeutung. Hauptgeschäftsstraßen sind Bahnhofstraße und in der Verlängerung dazu die Falltorstraße, die die Stadt in West-Ost-Richtung durchziehen. Dort reihen sich Geschäfte für den speziellen Bedarf wie Juwelier, Optiker und Spielwarenhandel, aber auch Dienstleistungsbetriebe wie Sparkassen, Versicherungen und Arztpraxen, aneinander.
[Bearbeiten] Bergbau
In einem Steinbruch am westlichen Rand der Gemarkung wurden lange Jahre die Tonschiefer des Schwarzen Jura abgebaut. Aus dem bitumenhaltigen Gestein wurde Petroleum gewonnen. Die Tonschiefer dienten auch zur Herstellung von Ziegelsteinen. Der Steinbruch wurde mit Erdmaterialien wieder aufgefüllt. Weitere Steinbrüche befanden sich unterhalb des Hirschkopfs. Dort wurde zur Gewinnung von Wegeschotter Weißjurakalk gebrochen.
[Bearbeiten] Fremdenverkehr
Trotz der Lage Mössingens am Albtrauf, des Vorhandenseins von Heilquellen und der vielfältigen Naturausstattung, hat der Fremdenverkehr noch keinen hohen Stellenwert erlangt. Beherbergungs- und Bewirtungsbetriebe sind unterrepräsentiert. Im Ortsteil Bad Sebastiansweiler hat sich eine Kurklinik angesiedelt.
[Bearbeiten] Bildung
Mössingen ist ein wichtiger regionaler Bildungsstandort. Bereits 1957 wurde südwestlich der Mössinger Altstadt die Gottlieb-Rühle-Hauptschule fertig gestellt. Es folgten 1967 die Friedrich-List-Realschule und 1973 das Quenstedt-Gymnasium sowie die Flattich-Sonderschule. Die Jahn-Turnhalle komplettierte das Bildungszentrum. Im südlichen Anschluss entstand nur 2 Jahre später die Körperbehindertenschule (KBS) als Bestandteil des Körperbehindertenzentrums Neckar-Alb. Weitere Grund- und Hauptschulen befinden sich in den Ortsteilen Bästenhardt und Talheim. Die Evangelische Landeskirche in Württemberg erbaute 1962 bis 1965 am Firstwald nordöstlich Mössingens ein Aufbaugymnasium mit Internat.
[Bearbeiten] Verkehr
Die Bundesstraße B 27, die ehemalige Schweizer Sraße, verbindet die Stadt nach Norden mit Tübingen und Stuttgart und nach Süden mit Hechingen. Sie tangiert das Stadtgebiet im Westen. Vom Stadtteil Talheim führt die L 385 als Passstraße (Talheimer Steige) auf die Hochfläche der Schwäbischen Alb nach Melchingen. Die L 384 verbindet Mössingen mit der im Nordosten liegenden Großstadt Reutlingen und dem Nachbarort Nehren. Eine Umgehungsstraße, der Nordring, führt den Durchgangsverkehr im Norden um Mössingen herum. Er wurde nach fast 30-jähriger Planungszeit am 12. Januar 2007 dem Verkehr übergeben. Das zur Zeit seiner Entstehung größte Verkehrsprojekt des Landkreises Tübingen wurde in 16 Monaten für 5,061 Millionen € gebaut. Die Stadt Mössingen erwarte mit der Fertigstellung des Jahrhundertbauwerks auch "neue Chancen einer Attraktivitäts-Steigerung der Innenstadt", so der amtierende Bürgermeister Fifka in seiner Festrede. 1973 wurde zum Stadtteil Bästenhardt eine neue Verbindungsstraße mit 100 m langem Tunnel unter der Bahnstrecke gebaut.
Mössingen ist aktuell Regionalexpress-Haltepunkt entlang der Bahnlinie Tübingen-Aulendorf, der sogenannten Zollern-Alb-Bahn. Auch der Stadtteil Belsen besitzt einen Regionalbahn-Haltepunkt. Der Öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) gewährleistet. Die Stadt befindet sich in der Wabe 113. Ein Motor-und Segelflugplatz befindet sich auf dem Farrenberg im Süden der Stadt.
[Bearbeiten] Wasserversorgung
Die Trinkwasserversorgung erfolgt über Fernleitungen vom Bodensee. Durch das Stadtgebiet verläuft der Albstollen, der Bodenseewasser auch in den Mittleren Neckarraum leitet. Bei Talheim sorgt ein Pumpwerk für die Steigerung des Wasserdruckes. Der Zweckverband Bodenseewasserversorgung [1] hat seinen Sitz in Stuttgart. Der Wasserbehälter für die Mössinger Trinkwasserversorgung liegt auf dem fast 600 m hohen Schlossbuckel. Das Abwasser wird in die an der Steinlach bei Tübingen gelegene zentrale Kläranlage des Abwasserzweckverbandes Steinlach-Wiesaz geleitet.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Ehrenbürger
- Erwin Kölle, * 20. November 1920, † 10. Februar 2005, Bürgermeister
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Andreas Felger, deutscher Maler, Glasmaler und Holzschneider
[Bearbeiten] Sonstiges
- Mössingen ist Sitz der Körperbehindertenförderung Neckar-Alb e.V (KBF), Mössingens größtem Arbeitgeber und Deutschlands größter Zivildienststelle.
- Das Orkantief Lothar wütete am 2. Weihnachtstag 1999 über Mössingen und führte zu starken Schäden in mehreren Wäldern. U.a. wurde der Bästenhardt Wald im Westen der Stadt fast vollständig vernichtet, ein seinerzeit hiebreifer Tannenwald.
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Bildergalerie
Das Neue Rathaus am Bahnhof. |
Die Steinlach in Mössingen. |
Quenstedt-Gymnasium Mössingen mit Sonnenuhr. |
Ammerbuch | Bodelshausen | Dettenhausen | Dußlingen | Gomaringen | Hirrlingen | Kirchentellinsfurt | Kusterdingen | Mössingen | Nehren | Neustetten | Ofterdingen | Rottenburg am Neckar | Starzach | Tübingen