Schmalkalden
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Schmalkalden-Meiningen | |
Koordinaten: | Koordinaten: 50° 43′ N, 10° 27′ O50° 43′ N, 10° 27′ O | |
Höhe: | 295 m ü. NN | |
Fläche: | 72,06 km² | |
Einwohner: | 17.910 (31. Dez. 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 249 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 98574 | |
Vorwahl: | 03683 | |
Kfz-Kennzeichen: | SM | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 66 063 | |
Stadtgliederung: | 12 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Altmarkt 1 98574 Schmalkalden |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Thomas Kaminski (SPD) |
Schmalkalden ist eine Stadt im Südwesten von Thüringen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
[Bearbeiten] Geographische Lage
Die Stadt liegt am Südwesthang des Thüringer Waldes am Zusammenfluss der Schmalkalde und der Stille.
Angrenzende Gemeinden sind Altersbach, Christes, Fambach, Floh-Seligenthal, Heßles, Metzels, Rotterode, Schwallungen, Springstille, Wasungen und Wernshausen.
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Die Stadt hat folgende Ortsteile: Aue, Asbach, Breitenbach, Grumbach, Haindorf, Mittelschmalkalden, Mittelstille, Möckers, Näherstille, Reichenbach, Volkers, Weidebrunn.
Grumbach wurde am 8. März 1994 und Asbach, Mittelschmalkalden, Mittelstille und Möckers am 1. Juni 1994 eingemeindet.
[Bearbeiten] Geschichte
Der Ort wurde 874 erstmals urkundlich als "villa Smalcalta" erwähnt. Um 1180 verliehen die Thüringer Landgrafen dem Ort die Stadtrechte. Bekannt ist Schmalkalden insbesondere durch den 1531 unter der Mitführung des Landgrafen Philipp des Großmütigen von Hessen in seiner Stadt Schmalkalden geschlossenen Schmalkaldischen Bund, in dem sich die protestantischen Reichsstände zusammenschlossen, nachdem Kaiser Karl V. auf dem Augsburger Reichstag 1530 die Confessio Augustana, d.h. das protestantische Glaubensbekenntnis, ablehnte. 1546/47 gipfelten die Auseinandersetzungen zwischen dem Bund und dem Kaiser im Schmalkaldischen Krieg.
Als Exklave gehörte Schmalkalden seit 1360, vollständig seit 1583, über etwa 600 Jahre zu Hessen. 1944 wurden Stadt und Umland von der nationalsozialistischen Regierung Thüringens zugeschlagen.
Das Gebiet Schmalkaldens ist weiterhin Bestandteil der Evangelischen Landeskirche von Kurhessen und Waldeck.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960 31. Dezember):
1830 bis 1946 |
1950 bis 1997 |
1998 bis 2005 |
- Datenquelle ab 1994: Thüringer Landesamt für Statistik
1 29. Oktober
2 31. August
[Bearbeiten] Politik
Der Stadtrat setzt sich wie folgt zusammen:
CDU | : 5 Sitze |
SPD | : 2 Sitze |
PDS | : 5 Sitze |
Bürgerinitiative 63 | : 12 Sitze |
[Bearbeiten] Wappen
Blasonierung
Das Stadtwappen zeigt in Rot eine zweitürmige silberne Burg mit blauem Dach und vier goldenen Turmknäufen, im offenen Tor einen gespaltenen Schild, darin vorn in Gold eine schwarze Henne mit rotem Kamm und roten Lappen auf grünem Dreiberg, hinten in Blau einen neunmal von Silber und Rot geteilten, golden gekrönten Löwen.
Bedeutung
Der Inhalt des Schildes (Henne und Löwe) geht auf die geschichtliche Entwicklung der Stadt in der Zeit von 1360 bis 1583 zurück. Während dieser Zeit lebte die Stadt Schmalkalden in einem Kondominat (Doppelherrschaft) zwischen der Landgrafschaft Hessen-Kassel und der gefürsteten Grafschaft Henneberg. Als im Jahre 1583 Graf Georg Ernst von Henneberg kinderlos starb, fielen die Henneberger Besitzungen an Landgraf Wilhelm IV von Hessen-Kassel.
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
Partnerstädte:
Städtefreundschaft mit:
- Tábor (Tschechien)
- Alpignano (Italien)
- Dinkelsbühl (Deutschland)
- Waiblingen (Deutschland - Baden-Württemberg „Städtefreundschaft“ seit 1990)
- Montana (Bulgarien) Freundschaft des Schmalkalder Gymnasiums mit dem deutschsprachigen Gymnasium in Montana
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Bauwerke
- Sehenswertes Stadtbild - 90 % der spätmittelalterlichen Fachwerkhäuser sind erhalten geblieben.
- Stadtkirche St. Georg (Schmalkalden) (erbaut 1437-1509)
- Schloss Wilhelmsburg (erbaut 1585-1590)
- Lutherhaus (erbaut 1530)
- Hessenhof (mit Iwein-Illustrationszyklus 13. Jhrhdt. - älteste profane Wandmalerei Deutschlands)
- Haus in der Weidebrunner Gasse 13 (erbaut 1369-1370) älteste Haus Schmalkaldens zeigt eine Mischung aus Ständer- und Stockwerkbauweise
- Neue Hütte (Schmalkalden) (historische Hochofenanlge)
[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen
- Schmalkalder Hirschessen (Stadtfest), letztes Augustwochenende
- Sommerfilmnächte (Open Air Kino)
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehr
Die Stadt hat keinen direkten Anschluss zu einer Bundesstraße oder einer Autobahn. Die nächste Bundesstraße ist die B 19 (Eisenach - Meiningen), etwa sechs Kilometer westlich der Stadt und die nächste Bundesautobahn die A 71 (Anschlussstelle Meiningen-Nord, etwa 24 Kilometer entfernt und Anschlussstelle Suhl/Zella-Mehlis, etwa 26 Kilometer entfernt). Um die Stadt für wirtschaftlich Investitionen attraktiver zu machen, hat man sich darauf geeinigt, die Bundesstraße B 62 (Bad Hersfeld - Barchfeld (Werra)) bis zur A 71 bei Zella-Mehlis zu verlängern. In diesem Zusammenhang soll die bereits bestehende Straße ausgebaut werden. Auch eine Ortsumgehung für Schmalkalden ist im Gespräch, da der Verkehr aus dem Südthüringer Wirtschaftszentrum Suhl/Zella-Mehlis in Richtung Osthessen (Bad Hersfeld, Kassel) zugenommen hat und die bisherigen Straßen ihn nicht mehr bewältigen können. Schmalkalden liegt an der Deutschen Fachwerkstraße.
Schmalkalden liegt an der Bahnlinie Wernshausen - Zella-Mehlis. Diese Strecke wird von der Süd-Thüringen-Bahn befahren.
[Bearbeiten] Bildung
1902 wurde die „Königliche Fachschule für Kleineisen- und Stahlwarenindustrie Schmalkalden“ gegründet, die 1918 den Status einer Staatlichen Fachschule erhielt. Seit Herbst 1945 war sie eine bedeutende Ingenieurschule der DDR.
Die Fachhochschule Schmalkalden schließt an diese Traditionen an, ist jedoch kein Rechtsnachfolger der früheren Schulen.
Seit 2004 ist die Stadt berechtigt, die Bezeichnung „Hochschulstadt“ zu führen.
In Schmalkalden gibt es durch die Pädagogische Fachschule Schmalkalden und das Berufsbildungszentrum Schmalkalden weitere Berufsausbildungsmöglichkeiten.
Schmalkalden verfügt über drei Grundschulen (in Asbach, Schmalkalden und Weidebrunn), zwei Regelschulen (Staatliche Regelschule Schmalkalden, Staatliche Regelschule Am Siechenrasen) und ein Gymnasium (Philipp-Melanchthon-Gymnasium Schmalkalden).
Das Staatliche Regionale Förderzentrum „Ludwig Bechstein“ Schmalkalden fördert und unterstützt die Persönlichkeit behinderter Kinder und Jugendlicher im schulischen Bereich.
Die Musikschule Schmalkalden bietet musikalische Früherziehung und solide Breitenausbildung.
Weitere Bildungseinrichtungen sind die Pestalozzi-Schule Schmalkalden, das Blindeninstitut Schmalkalden und die Volkshochschule Schmalkalden.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Ulrike Apel-Haefs (* 31. Januar 1952) Politikerin (SPD)
- Christoph Cellarius (* 22. November 1638; † 4. Juni 1707 in Halle) Hallenser Gymnasialdirektor und Geschichtsprofessor
- Sven Fischer (* 16. April 1971) Biathlet, mehrfacher Weltmeister und Olympiasieger 2006
- Johann Conrad Geisthirt (* 02. September 1672 - † 30. Dezember 1734 in Eisenach) Historiograph und hennebergischer Geschichtsschreiber
- Frank Luck (* 5. Dezember 1967) ehemaliger deutscher Biathlet
- Christian Karl August Ludwig Freiherr von Massenbach (* 1758; † 1827) preußischer Oberst und Schriftsteller
- Johannes Matthaeus, (* 1526, † 1588), evangelischer Theologe
- Christa Moog (* 30. Januar 1952) deutsche Schriftstellerin
- Karl Wilhelm (* 5. September 1815; † 26. August 1873 in Schmalkalden), Chorleiter und Komponist unter anderem von Die Wacht am Rhein
- Kati Wilhelm (* 2. August 1976) Biathletin, mehrfache Weltmeisterin und Olympiasiegerin 2002, 2006
[Bearbeiten] weitere Persönlichkeiten
- Philipp I. von Hessen (* 13. November 1504 in Marburg; † 31. März 1567 in Kassel) Landgraf von Hessen
- Samuel Fischer (* 1547; † 1600) Professor, Pfarrer und Superintendent
- Johann Nikolaus Tischer (* 1707, † 1774) deutscher Organist und Komponist
- Johann Gottfried Vierling (* 1750; † 1813) deutscher Organist und Komponist
- Johann Christian Friedrich Haeffner (* 1759 in Oberschönau; † 1833 in Uppsala, Schweden), Hofkapellmeister in Stockholm, danach Director Musices Universität Uppsala. Komponist.
- Hermann Danz (* 18. Oktober 1906; † 5. Februar 1945) KPD-Politiker und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus
- Jens Goebel (* 11. Januar 1952) Thüringer Kultusminister, 1991 bis 1999 Professor an der Fachhochschule Schmalkalden
[Bearbeiten] Literatur
- Zwischen Ruhla, Bad Liebenstein und Schmalkalden, 1989, ISBN 3050003782
- Harry Gerlach: Schmalkalden. 1994, ISBN 3623009768
- Eberhard Jäger, Hendrike Rassbach: Struktur und Arbeitsweise des MfS an der Ingenieurschule für Maschinenbau Schmalkalden (1980-1990). Der Landesbeauftragte des Freistaates Thüringen für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik, 1998, ISBN 3932303121
- Dieter Eckardt, Helmut-Eberhard Paulus, Willi Stubenvoll: Schloss Wilhelmsburg in Schmalkalden. Deutscher Kunstverlag, 1999, ISBN 3-422-03066-2
- Georg Thielmann: Die Strecke Zella-Mehlis - Schmalkalden - Wernshausen. Eine Nebenbahn mit Gebirgscharakter. Ursula Thielmann, 2002, ISBN 3935795033
- Peter Handy, Karl-Heinz Schmöger: Fürsten, Stände, Reformatoren. Schmalkalden und der Schmalkaldische Bund. J. Perthes Vlg., Gotha 2002, ISBN 3623007463
- Norbert Krah: Die Fach- und Ingenieurschule Schmalkalden. Vera Kretschmar, 2002, ISBN 3934572510
- Ernst Badstübner, Constantin Beyer (Illustrator): Schmalkalden. Evangelische Stadtkirche St. Georg. Schnell & Steiner, 2004, ISBN 3795457572
- Pryzemyslaw P Zalewski, Sibylle Putzke: Baugeschichte einer Handwerkerstadt. Schmalkalden. Reinhold, 2004, ISBN 3910166903
- Kahlfuß, Dr. Hans-Jürgen: Die amtliche Kartographie der Herrschaft Schmalkalden Thüringer Landesamt für Vermessung und Geoinformation, 2001, ISBN 3861402688
- Wanderkarte 1:25 000: TK25 W Nr.11 - Schmalkalden Thüringer Landesamt für Vermessung und Geoinformation, ISBN 3861401819
- Wanderkarte 1:50 000: TK50 W Nr.55 - Westlicher Thüringer Wald Thüringer Landesamt für Vermessung und Geoinformation, ISBN 3861402653
- Wanderkarte 1:50 000: TK50 W Nr.58 - Östlicher Thüringer Wald Thüringer Landesamt für Vermessung und Geoinformation, ISBN 386140267X
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
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