Klaus Mann
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Klaus Heinrich Thomas Mann (* 18. November 1906 in München; † 21. Mai 1949 in Cannes, Frankreich) war ein deutscher Schriftsteller. Der Sohn von Thomas Mann begann seine literarische Laufbahn als „enfant terrible“ in der Zeit der Weimarer Republik, da er unter anderem Themen literarisch verarbeitete, die zur damaligen Zeit als Tabubruch galten. Als bekennender Gegner des Nationalsozialismus und Exilant wurde er 1943 US-amerikanischer Staatsbürger. Die Neuentdeckung seines Werkes fand erst spät nach seinem Tod statt. Klaus Mann gilt heute als einer der wichtigsten Repräsentanten der deutschsprachigen Literatur und insbesondere der Exilliteratur nach 1933.
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[Bearbeiten] Leben
Klaus Mann wurde als zweites Kind und ältester Sohn von Thomas Mann und seiner Ehefrau Katia in großbürgerlichen Verhältnissen in München geboren. Sein Vater hatte in die vermögende Münchner Familie Pringsheim eingeheiratet und mit seinem Roman Buddenbrooks bereits einen ersten schriftstellerischen Erfolg erzielt. In der Familie Mann wurde Klaus Mann „Eissi“ genannt, ursprünglich ein Kosename seiner älteren Schwester Erika, der später auch in Briefwechseln und dem Tagebuch Thomas Manns Anwendung fand. Seine Abstammung bezeichnete Klaus Mann als „die bitterste Problematik seinens Lebens“ [1], da seine Arbeit als Schriftsteller zeitlebens an dem Werk des Vaters gemessen wurde, ihm andererseits bereits 1924 mit nur achtzehn Jahren erste Veröffentlichungen in der Wochenzeitschrift Die Weltbühne ermöglichte.
Die Beziehung zu seinem distanziert wirkenden Vater war stets ambivalent, so beklagte er in seinem Tagebuch „Z.'s völlige Kälte, mir gegenüber.“ [2] Thomas Mann, der in der Familie „Zauberer“ genannt wurde, formulierte jedoch kurz nach dem Tode von Klaus: „Wie viele Raschheiten und Leichtigkeiten seinem Werk abträglich sein mögen, ich glaube ernstlich, daß er zu den Begabtesten seiner Generation gehörte, vielleicht der Allerbegabteste war.“[3]. Mit seiner Mutter Katia Mann, „Mielein“ genannt, und besonders zu seiner Schwester Erika, mit der er zwillingshaft verbunden war, hatte er hingegen ein enges Vertrauensverhältnis, was sich auch an den zahlreichen Briefen zeigt, die er bis zu seinem Tod an sie geschrieben hat.
[Bearbeiten] Kindheit und Jugend
Klaus Mann wurde im Münchner Stadtteil Schwabing geboren, ab 1910 lebte die Familie in der Mauerkircher Straße 13 in Bogenhausen in zwei miteinander verbundenen Vierzimmer-Wohnungen, um die inzwischen sechsköpfige Familie mit den Geschwistern Erika, Klaus, Golo und Monika, sowie das Hauspersonal zu beherbergen. 1914 zog die Familie in das Poschi genannte Haus in der Poschinger Straße 1 am Herzogpark. Die Sommermonate verbrachte die Familie überwiegend in dem 1908 erbauten Landhaus bei Bad Tölz. Das Tölzer Sommerhaus musste sein Vater im Kriegsjahr 1917 jedoch verkaufen. Im April 1918 kam Elisabeth („Medi“) zur Welt und ein Jahr darauf das sechste Kind der Familie Mann, Michael („Bibi“). Den jüngsten Familienzuwachs beschrieb Klaus Mann in seiner zweiten Autobiografie: „Angesichts der winzigen Kreaturen kamen wir uns recht würdig und überlegen vor, fast wie Onkel und Tante“[4].
In Klaus Manns Elternhaus gab es vielfältige kulturelle Anregungen. Schriftsteller wie Bruno Frank, Hugo von Hofmannsthal, Jakob Wassermann und Gerhart Hauptmann waren Gäste, ebenso wie der Verleger Thomas Manns, Samuel Fischer. Der Nachbar und Generalmusikdirektor von München, Bruno Walter, brachte ihm und seinen Geschwistern klassische Musik und die Oper nahe. Seine Eltern lasen ihnen aus der Weltliteratur vor, später rezitierte der Vater aus seinen eigenen Werken. Mit zwölf Jahren las Klaus Mann ein Buch am Tag. Seine Lieblingsautoren als Sechzehnjähriger waren bereits anspruchsvolle Literaten: „In unverminderter Glorie strahlt das Vierergestirn, das um diese Zeit meinen Himmel beherrschte und dem ich mich noch heute gerne anvertraue: Sokrates, Nietzsche, Novalis und Walt Whitman“.[5] Die Werke seines Vaters und die seines Onkels Heinrich Mann, der später zu einem seiner literarischen und politischen Vorbilder wurde, hatten ebenfalls großen Einfluss auf ihn.
Von 1912 bis 1914 besuchte Klaus Mann mit seiner Schwester Erika eine Privatschule, anschließend für zwei Jahre die Bogenhausener Volksschule. Zusammen mit seiner Schwester und Ricki Hallgarten, dem Sohn einer jüdischen Intellektuellenfamilie, gründete er 1919 den Laienbund Deutscher Mimiker. Weitere Mitspieler waren neben den jüngeren Geschwistern Golo und Monika auch befreundete Nachbarskinder. Die Gruppe existierte drei Jahre lang und inszenierte acht Vorstellungen, darunter Klaus Manns Stück Ritter Blaubart aus dem Jahr 1921. Die Vorführungen fanden in privatem Rahmen statt, die Beteiligten legten aber viel Wert auf Professionalität, so ließen sie sich beispielsweise von einem Maskenbildner schminken. Nach der Volksschule wechselte Klaus Mann auf das Wilhelmsgymnasium in München. Er war ein mittelmäßiger bis schlechter Schüler und zeigte nur beim Verfassen von Aufsätzen sehr gute Leistungen. Er empfand die Schule als „stumpfsinnig und bedeutunglos - eine lästige Notwendigkeit“[6]. Außerhalb der Schule fiel er durch ambitionierte und zum Teil bösartige Streiche als Kopf der im Wohnviertel berüchtigten „Herzogpark-Bande“ auf. Sie bestand aus den ursprünglichen Mitgliedern der Mimiker, zu denen außer Ricki Hallgarten auch Gretel und Lotte Walter, Töchter von Bruno Walter, gehörten. Seine Eltern beschlossen daraufhin eine Internatserziehung. Ab April bis Juli 1922 besuchte er zusammen mit seiner Schwester Erika die Bergschule Hochwaldhausen in der Rhön. Nachdem die Schule geschlossen worden war, kehrte Erika Mann nach München zurück, während Klaus sich in Salem vorstellte. Dort machte er den Eindruck eines „selbstgefälligen, frühzeitig gereiften und fähigen Jungen“, und man empfahl seinen Eltern die freie Schulgemeinde der Odenwaldschule in Oberhambach des Reformpädagogen Paul Geheeb. Die Odenwaldschule besuchte er von September 1922 bis Juni 1923 und verließ sie trotz vieler positiver Erlebnisse und neuer Freundschaften auf eigenen Wunsch. In dieser Zeit fühlte er sich laut seiner Briefe als Künstler und zugleich als Außenseiter. An Geheeb schrieb er zum Abschied: „Überall werde ich – Fremdling sein. Ein Mensch meiner Art ist stets und allüberall einsam“.[7]. Der Odenwaldschule und ihrem Leiter blieb er jedoch verbunden. In seinem ersten aufgeführten Theaterstück Anja und Esther verarbeitete er viele Eindrücke seiner Internatszeit.
Nach Abbruch der Schule kehrte er zunächst ins Elterhaus zurück und erhielt Privatunterricht zur Vorbereitung auf das Abitur, den er allerdings Anfang 1924 abbrach. Nach der wirtschaftlichen und politischen Krise des Inflationsjahrs 1923 hielt sich Klaus Mann oft in Berlin und München in Kabaretts und Bars auf. „Da die Schwabinger Kneipen und Ateliers uns nicht attraktiv erschienen, bildeten wir unsere eigene kleine Boheme, einen flotten, wenngleich etwas kindlichen Zirkel. Ein junger Mann namens Theo [Theo Lücke, ein junger Börsenspekulant] finanzierte unsere Eskapaden; er war es, der uns in die teuren Restaurants und Dancings einführte, die wir bis dahin nur von außen sehnsüchtig betrachtet hatten. [...] Theo arrangierte Maskenbälle, nächtliche Schlittenfahrten, luxuriöse Weekends in Garmisch oder am Tegernsee.“[8] Ab Ostern 1924 verbrachte er mehrere Wochen bei Alexander von Bernus, einem Freund seines Vaters, im Stift Neuburg bei Heidelberg, wo er an dem Novellenband Vor dem Leben (1925 veröffentlicht), an Kabarettliedern und Gedichten arbeitete. Anfang September folgte Klaus Mann dann seiner Schwester Erika nach Berlin. Mit achtzehn Jahren erhielt er dort eine erste feste Anstellung als Theaterkritiker beim 12 Uhr Blatt, blieb dort jedoch nur wenige Monate. Er lebte fortan als freier Schriftsteller und zeitlebens ohne festen Wohnort.
[Bearbeiten] Erste Erfolge
Im Juni 1924 verlobte sich Klaus Mann mit seiner Jugendfreundin Pamela Wedekind, der älteren Tochter des Dramatikers Frank Wedekind, die auch ein enges Verhältnis zu seiner Schwester Erika hatte. Die Verlobung wurde im Januar 1928 aufgelöst. Pamela Wedekind heiratete im Jahr 1930 Carl Sternheim, den Vater der gemeinsamen Freundin Thea, genannt „Mopsa“, Sternheim.
Sein erstes Theaterstück Anja und Esther wurde am 20. Oktober 1925 in München und am 22. Oktober in Hamburg an den Hamburger Kammerspielen uraufgeführt. In Hamburg traten in den Hauptrollen Klaus und Erika Mann, Pamela Wedekind sowie Gustaf Gründgens auf. „Von den Gestaden der Nordsee bis nach Wien, Prag und Budapest gab es ein groß Gerausche im Blätterwald: Dichterkinder spielen Theater!“[9]. Das Stück wurde von der Öffentlichkeit als Skandal gewertet, da es die lesbische Liebe zwischen zwei Frauen thematisierte. Trotz aller Kritik spielten „die Dichterkinder vor vollen Häusern“ [10]. Ebenfalls 1925 bekannte sich Klaus Mann öffentlich zu seiner Homosexualität, indem er sein Werk Der fromme Tanz veröffentlichte, der als einer der ersten sogenannter Homosexuellen-Romane in der deutschen Literatur gilt. Der Roman entstand nach seiner ersten großen Auslandsreise im Frühjahr 1925, die ihn über England, Paris, Marseille, Tunesien und zurück über Palermo, Neapel und Rom geführt hatte. Sein Vater veröffentlichte im gleichen Jahr den Essay Über die Ehe, in dem er die Homoerotik als „Widersinn“ und „Fluch“ bezeichnete. Thomas Mann bezog sich hierbei auf seine eigenen homosexuellen Neigungen, die er sich nie gestattete auszuleben und auch niemals öffentlich machte. Die offen gelebten homosexuellen Beziehungen seiner Kinder wurden von ihm jedoch toleriert, so war es unter anderem üblich, dass Klaus Mann seine Partner ins Elternhaus mitbrachte.
Erika Mann heiratete Gründgens am 24. Juli 1926. Im Jahr 1927 brachte Klaus Mann am Leipziger Schauspielhaus unter der Regie von Gustaf Gründgens und in gleicher Besetzung wie Anja und Esther sein Stück Revue zu Vieren zur Uraufführung und ging anschließend mit Erika und Pamela Wedekind auf Tournee. Aufgrund der schlechten Kritiken fürchtete Gustaf Gründgens um seinen Ruf, spielte außer in der Uraufführung noch in Hamburg und Berlin mit, schloss sich der Tournee von Cottbus bis Kopenhagen aber nicht mehr an. Daraufhin begann die Entfremdung zwischen Klaus Mann und Gründgens.
Im Essay Heute und Morgen. Zur Situation des jungen geistigen Europas, der 1927 erschien, brachte Klaus Mann seine Überzeugung zum Ausdruck, dass Europa seine friedlichen und sozialen Verpflichtungen gemeinsam erfüllen müsse. Nach seinen erotischen Themen, in denen er „die Liebe zum Körper“ zum Ausdruck gebracht hatte, kamen erstmals selbstkritische Äußerungen, dass er die „soziale Verpflichtung“ bisher zu wenig verfolgt habe. Er rief zu einer Verständigungspolitik auf, denn dies sei die Lehre aus dem bitteren „Irrtum“ von 1914, als die meisten „Geistigen“ dem „triumphierenden Wahnsinn verfielen, anstatt seiner zu fluchen.“[11] Er bezog sich in seinem Essay auf Heinrich Manns Diktatur der Vernunft, Graf Coudenhove-Calergis Paneuropa-Konzept und Ernst Blochs sozialistische Vorstellungen vom Geist der Utopie.
Zusammen mit Erika brach er am 7. Oktober 1927 zu einer mehrmonatigen Weltreise bis Juli 1928 auf, die beide über die USA einschließlich Hawaii, Japan, Korea und die Sowjetunion rund um den Globus führte. Durch ihre internationalen Bekanntschaften und die Berühmtheit ihres Vaters erhielten sie Zutritt bei vielen Prominenten des Kulturbetriebs wie Emil Jannings und Upton Sinclair. Zudem gaben sie sich das Pseudonym The Literary Mann Twins, präsentierten sich als Zwillinge, um damit weitere Aufmerksamkeit zu erregen. Ihren Unterhalt versuchten Klaus und Erika Mann durch Vorträge zu finanzieren, aber die Erträge waren zu gering, und nach der Reise hatten sie hohe Schulden, die, nachdem Thomas Mann 1929 den Nobelpreis erhalten hatte, von ihm beglichen wurden. Der gemeinsame Bericht über diese Reise wurde 1929 unter dem Titel Rundherum veröffentlicht.
Im gleichen Jahr erschien Klaus Manns Alexander. Roman der Utopie, in dem er die Lebensgeschichte Alexanders des Großen nachzeichnete. Im Vergleich zu seinem ersten Roman Der fromme Tanz erscheint die Sprache funktionaler, das Pathos geringer, ein eigener Stil bildete sich aus. Jedoch blieb Klaus Mann ein Vertreter des herkömmlichen, ausführlich erzählenden Stils. Obwohl er sich auch zu einer „Verlorenen Generation“ zählte, nahm er sich kein Beispiel an den amerikanischen Literaten der „Lost Generation“ wie Gertrude Stein, Sherwood Anderson und Ernest Hemingway, die sich in kurzen, einfach formulierten Sätzen ausdrückten.
Klaus Mann unternahm weiterhin viele Reisen. Er hielt sich auch häufiger in Paris auf, wo er Jean Cocteau kennenlernte, dessen Werk Les enfants terribles er 1930 unter dem Titel Geschwister dramatisierte, André Gide, später sein intellektuelles und moralisches Vorbild, sowie seinen Freund, den Surrealisten René Crevel.
Die Künstlerehe von Erika Mann und Gustaf Gründgens hatte keinen Bestand. Am 9. Januar 1929 erfolgte die Scheidung. Klaus Mann nahm Gründgens später zur Vorlage für seinen Roman Mephisto, der 1936 in Amsterdam erschien und später durch das Verbot der Neuveröffentlichung, die sogenannte Mephisto-Entscheidung, zu einem Literaturskandal in der Bundesrepublik Deutschland führte.
Anfang 1930 unternahmen Klaus und Erika Mann eine Reise nach Nordafrika. In der Stadt Fez in Marokko hatten beide erstmals durch ihren Fremdenführer Kontakt mit dem „Zauberkräutlein Haschisch“ [12]. Es sollte für die Geschwister zum „Horrortrip“ werden, den Klaus Mann später in seiner zweiten Autobiografie ausführlich beschrieb. Sein Drogenkonsum, von dem er zeitlebens nicht mehr freikommen sollte, begann jedoch schon Ende 1929. Er nahm Morphium, wie er seiner Schwester gegenüber äußerte. Es wird vermutet, dass ihn Mopsa Sternheims Freund und späterer Ehemann Rudolf von Ripper mit Rauschgift bekannt gemacht hatte.[13]
[Bearbeiten] Europäisches Exil
Der Völkische Beobachter diffamierte 1930 Klaus Manns Drama Geschwister als Erzeugnis einer „höchstüberflüssigen Gesellschaft seelisch und geistiger Krüppel, für die sich höchstens der Psychiater interessiere.“ 1932 erschien seine erste Autobiografie Kind dieser Zeit, die die Jahre 1906 bis 1924 umfasst, sie wurde 1933 verboten. Sein Roman Der fromme Tanz gehörte zu den Büchern, die zwischen dem 10. Mai und 21. Juni 1933 von den Nationalsozialisten öffentlich verbrannt wurden. Ebenfalls 1932 wurde der Roman Treffpunkt im Unendlichen veröffentlicht, er schildert das Leben junger Künstler und Intellektueller in Berlin und Paris. Am 5. Mai 1932 beging Richard Hallgarten unmittelbar vor einer geplanten Persienreise, an der neben Klaus und Erika Mann auch die gemeinsame Freundin Annemarie Schwarzenbach teilnehmen sollte, Selbstmord. Klaus Mann verfasste für seinen Jugendfreund den Essay Ricki Hallgarten - Radikalismus des Herzens.
Mit Ernennung Hitlers zum Reichskanzler wurde Klaus Mann zum aktiven Gegner des Nationalsozialismus und engagierte sich in dem Anfang 1933 von Erika gegründeten Kabarett Die Pfeffermühle, das gegen den Nationalsozialismus gerichtet war. Am 13. März 1933 flüchtete er ins Exil, zunächst mit Erika Mann in die Schweiz und anschließend nach Paris. Er sprach auf zahlreichen Kongressen und unterzeichnete im September 1934 einen Aufruf gegen die Rückgliederung des autonomen Saarlandes an das Deutsche Reich. Daraufhin wurde er am 1. November ausgebürgert. Er emigrierte über Amsterdam, Zürich und Prag nach Frankreich. Für ihn und seine Geschwister wurde der vorübergehende elterliche Wohnsitz in Sanary-sur-Mer zum Treffpunkt mit anderen deutschsprachigen Emigranten, wie zum Beispiel Hermann Kesten und Franz und Alma Werfel.
Bereits ab September 1933 brachte Klaus Mann die Monatszeitschrift Die Sammlung im Querido Verlag in Amsterdam heraus. Sein Freund Fritz H. Landshoff leitete die neugegründete deutschsprachige Abteilung des holländischen Verlagshauses, in dem viele der deutschen Exilanten ihre Bücher verlegen ließen. Beiträge in der Zeitschrift Die Sammlung verfassten unter anderen sein Onkel Heinrich Mann, Alfred Döblin, André Gide, Aldous Huxley, Heinrich Eduard Jacob, Else Lasker-Schüler und Hermann Hesse. Im August 1935 musste die Die Sammlung wegen zu geringer Abonnentenzahlen eingestellt werden trotz finanzieller Unterstützung durch Annemarie Schwarzenbach und Fritz Landshoff, auch Klaus Mann arbeitete monatelang ohne Bezahlung. Einige Autoren wie Stefan Zweig und sein Vater Thomas Mann, hatten die Mithilfe verweigert oder distanzierten sich nachträglich von der Zeitschrift.
In den folgenden Jahren führte Klaus Mann ein Emigrantenleben mit wechselnden Aufenthalten in Amsterdam und Paris, der Schweiz, der Tschechoslowakei, Ungarn und den USA. Während dieser Zeit erschienen drei seiner bedeutendsten Bücher: Flucht in den Norden (1934), der Tschaikowsky-Roman Symphonie Pathétique (1935) und Mephisto (1936). Die Wandlung des früheren Schwagers Gründgens zum Karrieristen als Protegé Hermann Görings und kulturellen Repräsentanten des Dritten Reiches hatte ihn entsetzt und inspirierte ihn zu seinem wohl bekanntesten Werk. Der Protagonist Hendrik Höfgen ähnelt Diederich Heßling in Heinrich Manns Werk Der Untertan, einer 1918 erschienenen Satire auf die Wilhelminische Epoche. Klaus Mann hatte diesen Roman während der Niederschrift des Mephisto erneut gelesen und erkannte die erschreckende, prophetische Aktualität des Werkes.
Nach Aberkennung der deutschen Staatsbürgerschaft wurde er – ebenso wie andere Mitglieder der Familie Mann – 1937 Staatsbürger der Tschechoslowakei. Erika Mann hatte schon 1935 in zweiter Ehe den Literaten Wystan Hugh Auden geheiratet und damit die britische Staatsbürgerschaft erlangt. In Budapest lernte Klaus Mann im Sommer 1937 kurz vor seinem ersten Opiate-Entzug seinen mehrjährigen amerikanischen Lebensgefährten, den Film- und Literaturkritiker Thomas Quinn Curtiss kennen, dem er im gleichen Jahr Vergittertes Fenster widmete, eine Novelle um König Ludwig II. von Bayern. Sein zweiter Entzugsversuch fand im April 1938 in Zürich statt. Im Spanischen Bürgerkrieg war er im Juni und Juli 1938 als Reporter für die Pariser Tageszeitung tätig.
[Bearbeiten] Amerikanisches Exil
Ein Jahr vor dem Zweiten Weltkrieg emigrierte er im September 1938, wie auch seine Eltern in die USA, die seine Schwester Erika Mann schon 1937 als Exil gewählt hatte. Es entstanden Inzestgerüchte über die Geschwister und Denunziationen seiner homosexuellen Beziehungen, ab 1940 wurden Klaus und Erika Manns telefonische und postalische Kontakte von Beamten des FBI überwacht, da man sie zudem für Kommunisten hielt. Erst 1948 wurde bekannt, dass das FBI über sie Akten führte. Klaus Mann unternahm bis 1941 mit Erika Mann hauptsächlich Vortragsreisen zu verschiedenen US-amerikanischen Städten, um auf die Geschehnisse im nationalsozialistischen Deutschland aufmerksam zu machen. 1939 erschien Escape to Life. Deutsche Kultur im Exil über Persönlichkeiten der deutschen Kultur- und Intellektuellenszene im Exil. Das Buch wurde ein großer publizistischer Erfolg. Es ist ebenso wie das im Jahr 1940 erschienene Werk The Other Germany aus einer Zusammenarbeit mit Erika Mann entstanden.
Klaus Mann war von Januar 1941 bis Februar 1942 Herausgeber der antifaschistischen Zeitschrift Decision. A Review of Free Culture. Es gab jedoch auch für Decision erneut zu wenig Abonnenten, und die Zeitschrift musste trotz intensiver Bemühungen nach einem Jahr eingestellt werden. Er empfand den Misserfolg seines Projektes als bittere Niederlage. Im Sommer 1941 versuchte er erstmals einen Suizid, den aber der mit ihm befreundete Christopher Lazare verhindern konnte.
Erika Mann arbeitete inzwischen recht erfolgreich bei der BBC und lebte mit dem Arzt und Schriftsteller Martin Gumpert zusammen. Klaus Mann hat Gumpert in seinem Roman aus dem Jahr 1939, Der Vulkan - Roman unter Emigranten, als Professor Abel ein Andenken gesetzt. 1942 erschien seine zweite Autobiografie The Turning Point (dt. Der Wendepunkt), die er auf Englisch schrieb und später für eine deutsche Ausgabe übersetzte. Das deutsche Manuskript hat Klaus Mann kurz vor seinem Tod im April 1949 noch abschließen können. Die Autobiografie Der Wendepunkt ist jedoch nach seinen Angaben in der Nachbemerkung der deutschen Ausgabe nicht identisch mit der amerikanischen Ausgabe. Sie ist im Deutschen umfangreicher und endet zum Beispiel mit einem Brief vom 28. September 1945, während The Turning Point mit einer Tagebuchnotiz aus dem Juni 1942 abschließt. Auch fehlen nach Klaus Manns Aufzeichnungen Details aus der amerikanischen Ausgabe, die für den nicht-amerikanischen Leser nach Einschätzung des Verlages entbehrlich waren.
Nach dem Erscheinen des Turning Point begann Klaus Mann mit einer Studie über André Gide, André Gide and the Crisis of Modern Thought (dt. André Gide und die Krise des modernen Denkens). Es folgte zusammen mit Hermann Kesten die Arbeit an Heart of Europe, einer Anthologie europäischer Literatur. Beide Titel wurden 1943 veröffentlicht
Ende 1941 trat Klaus Mann in die US Army ein, um damit seine persönliche Krise und Depressionen zu überwinden, Schulden abzubauen und noch aktiver gegen den Faschismus zu kämpfen. Die Einberufung nach seiner freiwilligen Meldung verzögerte sich jedoch wegen einer nicht ausgeheilten Syphilis und Ermittlungen des FBI bis zum 14. Dezember 1942. Mit Entsetzen lernte er den Rassismus in der amerikanischen Armee im Umgang mit ihren farbigen Kameraden kennen, denn sie wurden „nigger“ und „yellow-belly“ genannt und lebten in einem besonderem Distrikt des Lagers, „einer Art von schwarzem Ghetto“[14]. Am 25. September 1943 wurde Klaus Mann Staatsbürger der USA und reiste am 24. Dezember 1943 mit einem Truppentransport ab. Er war zunächst in Nordafrika stationiert, dann in Italien. Er diente im Psychological Warfare Branch, wo er unter anderem Propagandatexte für die alliierten Streitkräfte verfasste.
Klaus Mann wurde nach Kriegsende Autor und Redakteur der amerikanischen Armeezeitung The Stars and Stripes. In dieser Eigenschaft besuchte er im Sommer 1945 München, wo er auch das zerbombte Elternhaus besichtigte und dort erfuhr, dass die SS in der Villa einen Lebensborn eingerichtet hatte. In Augsburg interviewte er zusammen mit anderen Journalisten, den seinen Prozess erwartenden Hermann Göring. Er besuchte und interviewte auch die nicht emigrierten Komponisten Franz Lehár und Richard Strauss, den Philosophen Karl Jaspers sowie den ihm noch aus der Vorkriegszeit bekannten Schauspieler Emil Jannings und führte in Bayreuth ein Interview mit Winifred Wagner. In Prag interviewte er den tschechoslowakischen Staatspräsidenten Edvard Beneš, den er ebenfalls noch aus früherer Zeit kannte und dessen Friedensbemühungen er sehr schätzte[15].
Am 28. September wurde er aus dem amerikanischen Armeedienst in Ehren entlassen. Es folgten wechselnde Aufenthalte in Rom, Amsterdam, New York und Kalifornien. 1945/46 entstand das Drama Der siebente Engel, ein Stück, das Geisterglauben und Spiritismus kritisierte.
[Bearbeiten] Nachkriegszeit und Tod
Ab 1948 lebte Klaus Mann erneut längere Zeit bei den Eltern, von denen er auch finanziell abhängig war. Am 11. Juli versuchte er in Kalifornien einen weiteren Suizid, von dem auch die Presse erfuhr. Er verließ das Elternhaus und wohnte bei verschiedenen Freunden. Im August verschaffte ihm sein Freund Fritz Landshoff eine Halbtagsstellung als Lektor in dem 1948 fusionierten Bermann-Fischer/Querido Verlag in Amsterdam, wo er jedoch nur wenige Monate blieb. Zunehmend hatte er Schreibschwierigkeiten. Wie er seinem Freund Herbert Schlüter mitteilte, fiele ihm das Schreiben „schwerer als in den flotten Kindertagen. Damals hatte ich eine Sprache, in der ich mich recht flink auszudrücken vermochte; jetzt stocke ich in zwei Zungen. Im Englischen werde ich wohl nie ganz so zuhause sein, wie ich es im Deutschen war – aber wohl nicht mehr bin ...“[16]. Auch befürchtete er, als Autor nicht mehr gefragt zu sein. So entmutigte ihn die Absage von Georg Jacobi, Geschäftsführer des Langenscheidt Verlags, eine bereits vertraglich vereinbarte Neuausgabe des Mephisto zu veröffentlichen, mit der Begründung „denn Herr Gründgens spielt hier eine bereits sehr bedeutende Rolle“[17].
Sein Tagebuch des Jahres 1949 hatte er mit den Worten begonnen: „Ich werde diese Notizen nicht weiterführen. Ich wünsche nicht, dieses Jahr zu überleben“[18]. Eine weitere schwere Enttäuschung hatte er im Frühjahr erlitten, denn zur Veröffentlichung der gerade fertig gestellten überarbeiteten und erweiterten Fassung des Wendepunkts in deutscher Sprache erhielt er vom Querido Verlag, der nach der Fusion unter Gottfried Bermann Fischers Leitung stand, nur ausweichende Briefe. Anfang April zog er in in die Pension Pavillon Madrid in Cannes, um an seinem letzten, unvollendeten Roman The Last Day zu arbeiten, der auch das Thema Suizid als Reaktion auf eine unvollkommene Welt behandelt. Anfang Mai musste er einige Tage zur Entgiftung in einer Klinik in Nizza verbringen. Am 21. Mai 1949 starb er nach einer Überdosis Schlaftabletten in Cannes. Tags zuvor hatte er noch Briefe an Hermann Kesten und an seine Mutter und Schwester geschrieben, in denen er von Schreibschwierigkeiten, Geldproblemen und deprimierendem Regenwetter berichtete. Gleichzeitig erwähnte er aber auch Aktivitäten für den Sommer. Er wurde in Cannes auf dem Cimetière du Grand Jas beigesetzt. Als einziger aus der Familie nahm sein Bruder Michael an der Beerdigung teil. Er spielte am Grab auf seiner Bratsche ein Largo von Benedetto Marcello. Seine Eltern und Erika befanden sich auf einer europäischen Vortragsreise in Stockholm, als die Todesnachricht sie erreichte. Sie beschlossen gemeinsam, die Reise nicht abzubrechen, aber gesellschaftlichen Anlässen fernzubleiben. In seinen Grabstein ließ Erika Mann – in englischer Sprache – ein Zitat aus dem Lukas-Evangelium meißeln: „Denn wer sein Leben erhalten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert [...], der wird's erhalten“[19]. Diese Worte hatte Klaus Mann als Motto seines letzten und nur als Fragment vorhandenen Romans The Last Day gewählt. Ein Jahr später erschien, von Erika Mann herausgegeben, Klaus Mann zum Gedächtnis mit einem Vorwort des Vaters und Beiträgen von Freunden, unter ihnen Max Brod, Lion Feuchtwanger und Hermann Kesten.
[Bearbeiten] Nachwirkung und Kritik
„Klaus Mann ist von einer jungen Generation neu entdeckt worden und findet Beachtung als außergewöhnlicher Mensch, Künstler und homo politicus, der als Vermittler eines besseren Deutschlands, die meisten seiner Zeitgenossen an Bedeutung überragte.“ (Aus dem Vorwort von Heribert Hoven/Eberhard Spangenberg zur deutschsprachigen Ausgabe Escape to Life - Deutsche Kultur im Exil).
Die Neuentdeckung Klaus Manns nach dem Zweiten Weltkrieg ist zunächst seiner Schwester Erika Mann zu verdanken. Sie fand in Berthold Spangenberg den Verleger und in Martin Gregor-Dellin den Herausgeber für die Neuveröffentlichung der ersten Klaus-Mann-Werkausgabe in Einzelausgaben in der Nymphenburger Verlagshandlung, ab 1974 in der edition spangenberg im Ellermann Verlag. Die Neuausgaben erschienen von 1963 bis 1992. Als erster Band erschien im Herbst 1963 und damit 34 Jahre nach der Erstveröffentlichung Alexander. Roman der Utopie. Später setzte der Rowohlt Verlag diese Aufgabe fort. Die öffentliche Anerkennung seiner Leistungen erfolgte erst nach 1981, als Mephisto in Westdeutschland trotz des hier noch bestehenden Druckverbots in einer Neuausgabe erschien und innerhalb von zwei Jahren eine halbe Million Exemplare gedruckt wurden. Vorausgegangen war 1979 eine dramatisierte Fassung von Ariane Mnouchkine im Pariser Théâtre du Soleil, und es folgte 1981 die Verfilmung des Mephisto von István Szabó, die beide große Erfolg waren. Inzwischen sind Klaus Manns gesamte schriftstellerische Arbeiten und nahezu umfassend auch die private Korrespondenz sowie die persönlichen Aufzeichnungen publiziert worden.
Klaus Mann war einer der wenigen deutschen Emigranten, die im Exil auch größere Werke in englischer Sprache schrieben. Seine ersten englischen Erzählungen wurden noch von seinem Freund Christopher Isherwood sprachlich und stilistisch überarbeitet. The Turning Point schrieb er als erstes großes Werk komplett in Englisch; es wurde später von ihm für die deutsche Ausgabe rückübersetzt und gegenüber der amerikanischen Ausgabe erweitert. Diese Leistung ist umso beeindruckender, wenn man seine schweren Drogenprobleme und Depressionen berücksichtigt. Allerdings wurde er häufig wegen seines enormen Schreibtempos kritisiert. So entstanden zahlreiche kleine Flüchtigkeitsfehler in manchen Werken. Thomas Mann äußerte zu dem Schreibtempo seines Sohnes, er habe „zu leicht und zu rasch“ gearbeitet, „was die mancherlei Flecken und Nachlässigkeiten in seinen Büchern erklärt.“[20].
In seinem Werk, als dessen Mittelpunkt seine Romane Symphonie Pathétique, Mephisto und Der Vulkan gelten, finden sich häufig autobiografische Bezüge, was ihm den Vorwurf des Exhibitionismus einbrachte. Marcel Reich-Ranicki schrieb dazu: „In allem, was Klaus Mann geschrieben hat, fällt auf, wie stark von früher Jugend an sein Bedürfnis war, Bekenntnisse und Geständnisse abzulegen, wie sehr er sich immer wieder zur Selbstbeobachtung, Selbstanalyse und Selbstdarstellung gedrängt fühlte. [...] Fast alle seine Romane und Novellen enthalten deutliche und in der Regel nur flüchtig getarnte Beiträge zu seinen Autoporträts. [...] er hatte offenbar nie Hemmungen, seine eigenen Sorgen und Komplexe ganz ohne Umschweife in die Figuren seiner Helden zu projizieren.“[21]. Seit frühester Jugend wurde Klaus Mann von dem Gefühl der Einsamkeit und Todesgedanken beherrscht. Der Tod wurde von ihm in privaten Aufzeichnungen und auch in seiner Arbeit ästhetisiert und zugleich glorifiziert. Reich-Ranicki führt dies auf persönliche Umstände zurück, denn „Er war homosexuell. Er war süchtig. Er war der Sohn Thomas Manns. Also war er dreifach geschlagen.“[22]. Andere Erklärungsversuche sehen Klaus Manns Todessehnsucht und damit seinen Freitod gerade in äußeren Umständen begründet, so schrieb Kurt Sontheimer am 11. August 1990 in der Welt: „Klaus Mann hat sich durch seinen Freitod von den geistigen Kämpfen seiner Zeit verabschiedet - zu früh. Aber er hat gerade mit seiner Person ein großes Beispiel für den Glauben an den europäischen Geist gegeben, das uns heute ein Vorbild sein kann.“ Heinrich Mann resümierte gleichermaßen, sein Neffe Klaus sei „von dieser Epoche getötet“ worden[23], und Thomas Manns Fazit lautete: „Er starb gewiß auf eigene Hand und nicht um als Opfer der Zeit zu posieren. Aber er war es in hohem Gerade.“ [24]
Uwe Naumann, Herausgeber zahlreicher Erstveröffentlichungen aus dem Nachlass Klaus Manns und Biograf, schrieb zum 100. Geburtstag des Autors in der Zeit am 16. November 2006: „ [...] Als sich Klaus Mann im Frühjahr 1949 verbittert und vereinsamt das Leben nahm, hätte er sich kaum träumen lassen, dass er Jahrzehnte später geradezu eine Kultfigur werden würde, vor allem für junge Menschen. Woher rührt die Faszination? Über eine seiner Romanfiguren, die Schauspielerin Sonja in Treffpunkt im Unendlichen (1932), hat Klaus Mann einmal gesagt, sie sei dazu verurteilt, hautlos durch dieses Treiben zu gehen, durch das zugleich grauenhafte und verlockende Leben der großen Städte. Die Charakterisierung passt auch auf ihn selbst: Seltsam unbehaust und ungeschützt hat er sein Leben gelebt, ständig unterwegs und ruhelos schweifend. Der Wendepunkt endet mit den Sätzen: Ruhe gibt es nicht, bis zum Schluß. Und dann? Auch am Schluß steht noch ein Fragezeichen. Vielleicht macht gerade die Zerrissenheit und Fragilität seiner Existenz seine verblüffende Modernität aus. [...]“
[Bearbeiten] Werk
[Bearbeiten] Romane
- Der fromme Tanz. Das Abenteuerbuch einer Jugend. Hamburg (Enoch) 1925, erw. Neuausgabe Reinbek (Rowohlt) 2004, ISBN 3-499-23687-7
- Alexander. Roman der Utopie. Berlin (S. Fischer) 1929, erw. Neuausgabe Reinbek (Rowohlt) 2006, ISBN 3-499-24412-8
- Treffpunkt im Unendlichen. Berlin (S. Fischer) 1932, Neuausgabe Reinbek (Rowohlt) 1998, ISBN 3-499-22377-5
- Flucht in den Norden. Amsterdam (Querido) 1934, erw. Neuausgabe Reinbek (Rowohlt) 2003, ISBN 3-499-23451-3
- Symphonie Pathétique. Ein Tschaikowsky-Roman. Amsterdam (Querido) 1935, erw. Neuausgabe Reinbek (Rowohlt) 1999, ISBN 3-499-22478-x
- [Mephisto, Roman einer Karriere. Amsterdam (Querido) 1936, Neuausgabe Reinbek (Rowohlt) 1981, überarbeitete Neuausgabe 2000, ISBN 3-499-22748-7
- Der Vulkan, Roman unter Emigranten. Amsterdam (Querido) 1939, überarbeitete und erw. Neuausgabe Reinbek (Rowohlt) 1999, ISBN 3-499-22591-3
- The Last Day. 1949 (Unveröffentlichtes Fragment)
[Bearbeiten] Erzählungen, Berichte, Aufsätze
- Vor dem Leben, Erzählungen, Hamburg (Enoch Verlag) 1925, (heute enthalten in Maskenscherz. Die frühen Erzählungen)
- Kindernovelle, Erzählung, Hamburg (Enoch) 1926, (ebd.)
- Rundherum. Ein heiteres Reisebuch (mit Erika Mann), Berlin (S. Fischer) 1929. Neuausgabe Reinbek (Rowohlt) 1996, ISBN 3-499-13931-6
- Abenteuer, Novellen, Leipzig (Reclam) 1929
- Auf der Suche nach einem Weg, Aufsätze, Berlin (Transmare) 1931
- Das Buch von der Riviera oder was nicht im Baedeker steht (mit Erika Mann), Reisebuch, München (Piper) 1931. Neuausgabe Reinbek (Rowohlt) 2003, ISBN 3-499-23667-2
- Die Sammlung. Literarische Monatsschrift. (Unter dem Patronat von André Gide, Aldous Huxley, Heinrich Mann herausgegeben von Klaus Mann. Amsterdam, Querido Verlag, September 1933 - August 1935. Neuausgabe 1986 München, Rogner und Bernhard bei Zweitausendeins. Zwei Bände. ISBN 3-807-70222-9)
- Vergittertes Fenster, Novelle (über die letzten Tage von Ludwig II. von Bayern), Amsterdam (Querido) 1937, (heute enthalten in Speed. Die Erzählungen aus dem Exil).
- Escape to Life (zusammen mit Erika Mann), Boston (Houghton Mifflin) 1939. Neuausgabe Reinbek (Rowohlt) 1991, ISBN 3-499-13992-8
- The Other Germany (zusammen mit Erika Mann), New York (Modern Age) 1940
- Decision. A Review of Free Culture. Ed. by Klaus Mann. New York, Januar 1941 - Februar 1942
- André Gide and the Crisis of Modern Thought, New York (Creative Age) 1943, (dt.: Andre Gide und die Krise des modernen Denkens). Neuausgabe Reinbek (Rowohlt) 1995, ISBN 3-499-15378-5
- Heart of Europe. An Anthology of Creative Writing in Europe 1920 - 1940. Ed. by Hermann Kesten and Klaus Mann. New York (L. B. Fischer) 1943
- André Gide: Die Geschichte eines Europäers, Zürich (Steinberg) 1948
- Die Heimsuchung des europäischen Geistes, Essay 1948. Neuausgabe bei Transit Buchverlag 1993, ISBN 3-887-47082-6
[Bearbeiten] Postum veröffentlichte Erzählungen, Aufsätze, Reden und Kritiken
- Uwe Naumann (Hrsg.): Maskenscherz. Die frühen Erzählungen, Reinbek (Rowohlt) 1990, ISBN 3-499-12745-8
- Uwe Naumann (Hrsg.): Speed. Die Erzählungen aus dem Exil, Reinbek (Rowohlt) 1990, ISBN 3-499-12746-6. Erste vollständige Sammlung von Klaus Manns teils bislang unveröffentlichten Erzählungen aus den Jahren 1933 bis 1943.
- Uwe Naumann und Michael Töteberg (Hrsg.): Die neuen Eltern. Aufsätze, Reden, Kritiken 1924-1933, Reinbek (Rowohlt) 1992, ISBN 3-499-12741-5. Darin enthalten Ricki Hallgarten - Radikalismus de Herzens
- Uwe Naumann und Michael Töteberg (Hrsg.): Zahnärzte und Künstler. Aufsätze, Reden, Kritiken 1933-1936, Reinbek (Rowohlt) 1993, ISBN 3-499-12742-3
- Uwe Naumann und Michael Töteberg (Hrsg.): Das Wunder von Madrid. Aufsätze, Reden, Kritiken 1936-1938, Reinbek (Rowohlt) 1993, ISBN 3-499-12744-X
- Uwe Naumann und Michael Töteberg (Hrsg.): Zweimal Deutschland. Aufsätze, Reden, Kritiken 1938-1942, Reinbek (Rowohlt) 1994, ISBN 3-499-12743-1
- Uwe Naumann und Michael Töteberg (Hrsg.): Auf verlorenem Posten. Aufsätze, Reden, Kritiken 1942-1949, Reinbek (Rowohlt) 1994, ISBN 3-499-12751-2
- Klaus Mann: Distinguished Visitors. Der amerikanische Traum, aus dem Englischen übersetzt von Monika Gripenberg, Reinbek (Rowohlt) 1996, ISBN 3-499-13739-9
[Bearbeiten] Theaterstücke
- Anja und Esther, Theaterstück 1925, ISBN 3-936-61809-7, (auch enthalten in Der siebente Engel. Die Theaterstücke)
- Revue zu Vieren, Theaterstück 1926, (ebd.)
- Gegenüber von China, Theaterstück 1929 gedruckt, 1930 uraufgeführt, (ebd.).
- Geschwister, Theaterstück nach Cocteau 1930, (ebd.)
- Athen, Theaterstück 1932 (unter dem Pseudonym Vincenz Hofer), (ebd.)
- Der siebente Engel, Drama, Zürich (Europa) 1946, (ebd.). (Am 21. Januar 2007 wurde im Ernst Deutsch Theater in Hamburg „Der siebente Engel“ in einer inszenierten (Ur-)Lesung dem Publikum vorgestellt. Dieses Stück wurde noch nie aufgeführt.)
- Uwe Naumann und Michael Töteberg (Hrsg.): Der siebente Engel. Die Theaterstücke., Reinbek (Rowohlt) 1989, ISBN 3-499-12594-3
[Bearbeiten] Autobiografien
- Kind dieser Zeit, Autobiografie, Berlin (Transmare) 1932, erw. Neuausgabe Reinbek (Rowohlt) 2000, ISBN 3-499-22703-7
- The Turning Point, Autobiografie, New York (L. B. Fischer) 1942 (dt.: Der Wendepunkt 1952), erw. Neuausgabe Reinbek (Rowohlt) 2006, ISBN 3-49924409-8
[Bearbeiten] Verfilmungen
- Mephisto, Verfilmung von István Szabó mit Klaus Maria Brandauer, 1980
- Treffpunkt im Unendlichen - Die Lebensreise des Klaus Mann, Dokumentarfilm von Heinrich Breloer und Horst Königstein, 1983
- Flucht in den Norden, Verfilmung von Ingemo Engström, 1985/86
- Der Vulkan, Verfilmung von Ottokar Runze mit Nina Hoss 1998
- Escape to Life - The Erika and Klaus Mann Story, Dokumentarfilm von Andrea Weiss und Wieland Speck mit Maren Kroymann und Cora Frost, 2000
- Die Manns – Ein Jahrhundertroman. Mehrteilige Fernsehverfilmung der Familiengeschichte von Heinrich Breloer und Horst Königstein, 2001
[Bearbeiten] Quellen
[Bearbeiten] Primärliteratur
- Klaus Mann: Der Wendepunkt. Ein Lebensbericht. Erweiterte Neuausgabe, mit Textvariationen und Entwürfen im Anhang herausgegeben und mit einem Nachwort von Fredric Kroll. Rowohlt, Reinbek 2006, ISBN 3-49924409-8
- Klaus Mann: Kind dieser Zeit. Erweiterte Neuausgabe, Rowohlt, Reinbek 2000, ISBN 3-499-22703-7
- Joachim Heimannsberg (Hrsg.): Tagebücher 1931-1949 (Auszüge), Rowohlt, 1990, ISBN 3-499-13237-0. (Die Tagebücher werden im Klaus Mann Archiv der Monacensia, München aufbewahrt und dürfen laut Verfügung der Familie erst ab 2010 komplett veröffentlicht werden, sind aber für die Forschung nun freigegeben.)
- Golo Mann, Martin Gregor-Dellin (Hrsg.): Briefe und Antworten 1922 - 1949, Rowohlt, Reinbek 1991, ISBN 3-499-12784-9
[Bearbeiten] Sekundärliteratur
- Eva Chrambach und Ursula Hummel: Klaus und Erika Mann. Bilder und Dokumente. München, 1990.
- Nadine Heckner und Michael Walter: Klaus Mann. Mephisto. Roman einer Karriere. Hollfeld, 2005. (Reihe Königs Erläuterungen. Band 437). ISBN 3-8044-1823-6
- Fredric Kroll (a. Hrsg.)
- Klaus-Mann-Schriftenreihe. - Wiesbaden: Blahak.
- Bd. 1:
- Klaus Blahak (Vorrede); Fredric Kroll (Vorrede)
- Bibliographie, 1976, 211 S.
- Bd. 2:
- 1906-1927, Unordnung und früher Ruhm, 2006, 201 S.
- Bd. 3:
- 1927-1933, Vor der Sinflut, 1979, 250 S.
- Bd. 4, 1:
- 1933-1937, Sammlung der Kräfte, 1992, 389 S.
- Bd. 4, 2:
- 1933-1937, Repräsentant des Exils.
- 1935-1937, Im Zeichen der Volksfront, 2006, 1093 S.
- Bd. 5:
- 1937-1942, Trauma Amerika, 1985, 493 S.
- Bd. 6:
- 1943-1949, Der Tod in Cannes, 1996, 815 S.
(Alle sechs Bände in neuer Ausgabe MännerschwarmSkript Verlag, Hamburg 2006)
- Uwe Naumann: Klaus Mann. Überarbeitete Neuausgabe, Reinbek 2006. ISBN 3-499-50695-5
- Uwe Naumann (Hrsg.): Ruhe gibt es nicht, bis zum Schluß. Klaus Mann (1906-1949) Bilder und Dokumente, Reinbek, 2001. ISBN 3-499-23106-9
- Uwe Naumann: Die Kinder der Manns. Ein Familienalbum, Reinbek 2005. ISBN 3-498-04688-8
- Harald Neumann: Klaus Mann. Eine Psychobiographie
- Nicole Schaenzler: Klaus Mann. Eine Biographie, Frankfurt - New York 1999. ISBN 3-593-36068-3
- Alexander Stephan: Im Visier des FBI. Deutsche Exilschriftsteller in den Akten amerikanischer Geheimdienste, Stuttgart, Weimar, Metzler, 1995
- Armin Strohmeyr: Klaus und Erika Mann. Eine Biografie, Leipzig 2004. ISBN 3-379-20113-8
- Sabine Walter (Hrsg.): Wir sind so jung - so sonderbar (Klaus Mann und die Hamburger Kammerspiele), Hamburg 1999
- Bernd A. Weil: Klaus Mann: Leben und literarisches Werk im Exil, Frankfurt 1995
- Andrea Weiss: Flucht ins Leben. Die Erika und Klaus Mann-Story, Reinbek 2000. ISBN 3-499-22671-5
- Rong Yang: Ich kann einfach das Leben nicht mehr ertragen: Studien zu den Tagebüchern von Klaus Mann 1931 - 1949., Marburg, Tectum-Verl., 1996, 209 S.; Zugl.: Saarbrücken, Univ., Diss., 1995, (Sämtliche Freundschaften und Verhältnisse Klaus Manns, soweit aus den veröffentlichten Teilen der Tagebücher ersichtlich, werden in dieser Arbeit registriert, analysiert und kommentiert)
- Marcel Reich-Ranicki: Thomas Mann und die Seinen, Fischer 1990. ISBN 3-596-26951-2
- Carola Stern: Auf den Wassern des Lebens. Gustaf Gründgens und Marianne Hoppe, Köln 2005, ISBN 3-462-03604-1
- Klaus Mann zum Gedächtnis, Neuausgabe mit einem Nachwort von Fredric Kroll, MännerschwarmSkript Verlag, Hamburg 2003, ISBN 3-935-59620-0
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Kind dieser Zeit, S. 220f
- ↑ Tagebuch 3, S. 110
- ↑ Vorwort zu Klaus Mann zum Gedächtnis
- ↑ Der Wendepunkt, S. 101
- ↑ Der Wendepunkt, S. 144 f.
- ↑ Der Wendepunkt, S. 102
- ↑ Briefe und Antworten, S. 15
- ↑ Der Wendepunkt, S. 177 ff.
- ↑ Der Wendepunkt, S. 224
- ↑ ebd.
- ↑ Die neuen Eltern, S. 139
- ↑ Der Wendepunkt, S. 331 f.
- ↑ Fredric Kroll, Klaus Mann-Schriftenreihe Bd. 3, S. 81.
- ↑ Der Wendepunkt, S. 609
- ↑ Der Wendepunkt S. 679f.
- ↑ Briefe und Antworten 1922-1949, S. 603
- ↑ Briefe und Antworten, S. 798
- ↑ Uwe Naumann,Klaus Mann, Reinbek 2006, S. 149
- ↑ Kap. 9, Vers 24
- ↑ Thomas Mann: Briefe 1948-1955 und Nachlese, S.91f
- ↑ Marcel Reich-Ranicki: Thomas Mann und die Seinen, S.192f
- ↑ Thomas Mann und die Seinen, S. 202
- ↑ Heinrich Mann: Briefe an Karl Lemke und Klaus Pinkus, Hamburg o. J.
- ↑ Thomas Mann: Reden und Ausätze 3, S.514
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Klaus Mann – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Literatur von und über Klaus Mann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Klaus Mann Dossier des Bayerischen Rundfunks über die Kinder von Thomas Mann
- ub.fu-berlin.de Linksammlung der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin
- www.dhm.de Biografie im Deutschen Historischen Museum
- [1] Beitrag von Uwe Naumann zum 100. Geburtstag von Klaus Mann in der Zeit
Personendaten | |
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NAME | Mann, Klaus |
ALTERNATIVNAMEN | Klaus Heinrich Thomas Mann |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 18. November 1906 |
GEBURTSORT | München |
STERBEDATUM | 21. Mai 1949 |
STERBEORT | Cannes, Frankreich |
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