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Rhön - Wikipedia

Rhön

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Landschaft in der zentralen Rhön mit den Bergen Milseburg und Pferdskopf.
Landschaft in der zentralen Rhön mit den Bergen Milseburg und Pferdskopf.
Lage der Rhön in Deutschland

Die Rhön ist ein bis 950,2 m hohes Mittelgebirge im Grenzgebiet der deutschen Bundesländer Bayern, Hessen und Thüringen und in seinem Kernbereich ein Biosphärenreservat. Das Gebirge ist teilweise vulkanischen Ursprungs.

Der Name „Rhön" wird oft vom keltischen „raino" (= hügelig) abgeleitet, jedoch sind auch zahlreiche weitere Interpretationen möglich. Mittelalterliche Aufzeichnungen Fuldaer Mönche bezeichnen die Umgebung von Fulda und somit auch weite Teile der Rhön als „Buchonia", Land der Buchenurwälder. Im Mittelalter war die Buche ein wichtiger Rohstofflieferant. Durch großflächige Rodungen entstand das „Land der offenen Fernen" mit heute ca. 30 % Waldbestand.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

[Bearbeiten] Lage

Im Bereich der zuvor genannten Bundesländer liegt die Rhön zwischen dem Knüll im Nordwesten, dem Thüringer Wald im Nordosten, dem Grabfeld im Südosten, Unterfranken im Süden, dem Spessart im Südwesten und dem Vogelsberg im Westen.

Blick vom Stoppelsberg (von Westen) zum Hessischen Kegelspiel in der Kuppenrhön
Blick vom Stoppelsberg (von Westen) zum Hessischen Kegelspiel in der Kuppenrhön
Hessisches Kegelspiel (von Osten)
Hessisches Kegelspiel (von Osten)

[Bearbeiten] Aufteilung nach dem Vulkanismus

Den vulkanischen Aktivitäten verdankt die Rhön ihre Unterteilung in die:

[Bearbeiten] Kuppenrhön mit Hessischem Kegelspiel

Die in Hessen und teils auch in Thüringen liegende Kuppenrhön (oder Kuppige Rhön) umfasst das bis 835,2 m hohe (Milseburg) Gebiet zwischen dem Seulingswald im Norden, der Vorderen Rhön im Osten, der Hohen Rhön im (Süd-)Osten, Hünfeld im Südwesten und dem Haunetal im Westen. In dieser flachwelligen Landschaft erheben sich zu beiden Seiten der Grenze von Hessen und Thüringen zahlreiche kuppenförmige Einzelberge. Diese Kuppen sind durch Verwitterung entstandene Reste ehemaliger Vulkane bzw. Vulkanschlote.

Eine beeindruckende Kuppenansammlung, die auf hessischem Gebiet östlich von Eiterfeld und südlich von Schenklengsfeld liegt, wird wegen deren Gleichförmigkeit und die Anzahl der Berge Hessisches Kegelspiel genannt. Der Kern dieser Kuppen besteht aus hexagonalen Basaltsäulen (siehe dazu unter Stoppelsberg), die beim Abkühlen der Lava entstanden.

[Bearbeiten] Vordere Rhön

Die in Thüringen und teils auch in Bayern liegende Vordere Rhön (oder Vorderrhön) umfasst die bis 751 m hohe (Gebaberg) Gegend zwischen Bad Salzungen im Norden, Meiningen im Osten, der Hohen Rhön im (Süd-)Westen und der Kuppenrhön im (Nord-)Westen.

[Bearbeiten] Hohe Rhön

Die in Hessen, Thüringen und Bayern liegende Hohe Rhön (oder Hochrhön) umfasst die bis 950,2 m hohe (Wasserkuppe) Landschaft zwischen der Vorderen Rhön im Nordosten, dem Grabfeld im Südosten, dem Spessart im Südwesten und der Kuppenrhön im Nordwesten.

Die Zahl der Einzelberge von Kuppenrhön und Vorderer Rhön nimmt sowohl an Anzahl, als auch an Höhe zur Hohen Rhön hin zu. Diese erhebt sich als breiter, geschlossener und massiger Gebirgszug mit einem Steilanstieg über die Kuppenrhön und die Vordere Rhön. Hier, im Zentrum der vulkanischen Tätigkeit des Tertiärs, breiteten sich die vulkanischen Laven als Decke über die damalige Landoberfläche aus, sodass die Hohe Rhön von einem weiten, flachwelligen Hochplateau eingenommen wird.

[Bearbeiten] Südrhön

Landschaft in der hessischen Rhön
Landschaft in der hessischen Rhön
Wasserkuppe, höchster Berg der Rhön und Hessens
Wasserkuppe, höchster Berg der Rhön und Hessens
Auf der Eube; Blick zur Dammersfeldkuppe
Auf der Eube; Blick zur Dammersfeldkuppe

Die in Bayern und teils auch in Hessen liegende Südrhön umfasst das bis 660 m hohe (Dreistelzberg) Gebiet zwischen der Hohen Rhön im Norden, dem Grabfeld im Südosten, dem Spessart im Südwesten und dem Landrücken im Nordwesten.

[Bearbeiten] Verteilung auf die Bundesländer

Der Bundesländerzugehörigkeit entsprechend gliedert man die Rhön in diese drei Teile:

[Bearbeiten] Berge

Zu den bekanntesten (nicht aber unbedingt zu den höchsten) Bergen der Rhön gehören (nach Höhe sortiert):

  1. Wasserkuppe (950,2 m) - Landkreis Fulda, höchster Berg der Hohen Rhön und Hessens
  2. Dammersfeldkuppe (928 m), Grenze Bayern-Hessen, Hohe Rhön
  3. Kreuzberg (927,8 m), Landkreis Rhön-Grabfeld, Bayern, Hohe Rhön
  4. Heidelstein (925,7 m), Landkreis Rhön-Grabfeld, Bayern, Hohe Rhön
  5. Stirnberg (901,9 m), Grenze Bayern-Hessen, Hohe Rhön
  6. Himmeldunk (887,9 m), Grenze Bayern-Hessen, Hohe Rhön
  7. Milseburg (835,2 m), Landkreis Fulda, Hessen, höchste Erhebung der Kuppenrhön
  8. Gebaberg (751 m; "Hohe Geba"), Landkreis Schmalkalden-Meiningen, Thüringen, höchster Berg der Vorderen Rhön

Für eine Liste mit weiteren Bergen in der Rhön - siehe hier.

[Bearbeiten] Burgen, Ruinen und Baudenkmäler

  • Ruine Rabenstein
  • Trimburg
  • Mauerschädel bei Filke
  • Burg Burgwallbach
  • Wasserschloss Unsleben
  • Wüstung Moordorf
  • Kirchenburg Ostheim
  • Burg Landsberg
  • Auersburg
  • Burg Steineck
  • Salzburg
  • Hunburg
  • Eiringsburg
  • Dionysos-Kapelle
  • Burg Burkardroth
  • Burg Landeck

[Bearbeiten] Ausflugsziele

[Bearbeiten] Orte

Übersichtskarte der Rhön
Übersichtskarte der Rhön
Die Rhön - Blick auf Gersfeld
Die Rhön - Blick auf Gersfeld

[Bearbeiten] Orte in der Rhön

Alle Gemeinden der Rhön und einige Ortsteile sind in der Kategorie:Ort in der Rhön verzeichnet.

[Bearbeiten] Orte nahe der Rhön

Größere Orte und Städte unweit der Rhön sind:

[Bearbeiten] Flüsse

Folgende Flüsse entspringen in der Rhön beziehungsweise fließen an ihr vorbei (in Klammern die Länge):

  • Fränkische Saale (142 km) - entspringt im Grabfeld, passiert die Rhön im Südosten, fließt südwestwärts, mündet in den Main und gehört damit zum Einzugsgebiet des Rheins. Das Tal der Fränkischen Saale in der Gegend um Bad Neustadt grenzt die Rhön in Richtung Südosten zum Grabfeld ab.
    • Streu (-- km) - entspringt in der Rhön am Südhang des Ellenbogens, fließt nach Süden in die Fränkische Saale
    • Brend (30 km) - entspringt bei Oberweißenbrunn in der Rhön, fließt nach Südosten in die Fränkische Saale
    • Kellersbach (--km) - entspringt aus den zahlreichen Quellen zwischen Kreuzberg und den Schwarzen Bergen, nimmt seinen Lauf in Richtung Südosten in die Fränkische Saale
    • Thulba (31 km) - entspringt an der Platzer Kuppe in der Rhön, fließt nach Süden in die Fränkische Saale
    • Schondra (31 km) - entspringt in der Rhön, fließt nach Süden in die Fränkische Saale
    • Sinn (50 km) - entspringt in der Rhön bei Wildflecken, fließt nach Süden in die Fränkische Saale
  • Fulda (218 km) - entspringt in der Rhön an der Wasserkuppe; ist der linke Quellfluss der Weser. Das Tal der Fulda in der Gegend um die Stadt Fulda grenzt die Rhön in Richtung Westen zum Vogelsberg ab.
    • Haune (64 km) - entspringt in der Rhön, fließt nach Norden in die Fulda
    • Lütter (16 km) - entspringt unterhalb der Wasserkuppe, fließt nach Westen in die Fulda
  • Werra (298 km) - entspringt an Nahtstelle von Thüringer Wald und -Schiefergebirge, passiert die Rhön im Nordosten, fließt nordwärts; ist der rechte Quellfluss der Weser. Das Tal der Werra zwischen Bad Salzungen und Wasungen grenzt die Rhön in Richtung Osten zum Thüringer Wald hin ab.
    • Herpf (22 km) - entspringt in der Rhön, fließt nach Osten in die Werra
    • Ulster (56 km) - entspringt in der Rhön, fließt nach Norden in die Werra
    • Felda (40 km) - entspringt in der Rhön, fließt nach Norden in die Werra

[Bearbeiten] Geologie

Geologische Karte der Rhön

Der Unterbau des Gebirges wird von karbonischen Kristallingesteinen des Variszischen Gebirges aufgebaut, das entlang der Hauptachse des Rhön-Hauptkammes die Rhön-Spessart-Schwelle bildet. In der Rhön treten diese Formationen nirgends an der Oberfläche zutage, sondern wurden in großen Tiefen erbohrt.

Im Perm lag das Gebiet der Rhön in einem "Zechstein-Golf" inmitten des Germanischen Beckens. Zu dieser Zeit wurden die Kalisalze unter der Rhön abgelagert, die heute im Fliede- und Werratal abgebaut werden. Die Solen der Bäder Brückenau, Kissingen und Neustadt gehen ebenfalls auf diese Salzlager zurück. Die spätere Auslaugung von Salzlagern bedingte Erdfälle wie beispielsweise das Träbeser Loch, der Frickenhäuser See oder die "Kutten" der Thüringischen Rhön.

Zur Zeit der Trias wurden die heute flächenbildenden Gesteine des Buntsandsteins und Muschelkalks abgelagert. Die Buntsandsteine der Unteren Trias sind alluviale und fluviatile Sedimente eines trockenen Kontinentalbeckens. An Fossilien dieser Zeit wurden beispielsweise Fährten des Handtiers Chirotherium, Mastodonsaurus ingens sowie Spuren von Schachtelhalmen und Farnen nachgewiesen. Die Muschelkalke der Mittleren Trias, vorwiegend als Flachwasserablagerungen entstanden, treten in der heutigen Landschaft als Bergrücken und Landstufen in Erscheinung Die Fossilienfauna und -flora dieser Zeit umfasst beispielsweise Ceratiten, Terebrateln und Conodonten. Unter wechselhaften Sedimentationsbedingungen wurden Keupergesteine der Oberen Trias abgelagert, sie sind in der Rhön heute nur kleinflächig in geologischen Senken erhalten.

Im Jura begann die Hebung der "Rhön-Schwelle", aus Jura und Kreide sind kaum Ablagerungsspuren nachweisbar, stattdessen setzte in Festlandsbereichen die Abtragung der älteren Sedimente ein.

Basaltprismen am Gangolfsberg
Basaltprismen am Gangolfsberg

Aus der Zeit des Paläogen stammen die oligozänen bituminösen Schiefer von Sieblos, die einen Einblick in Flora und Fauna einer verlandenden Meeresbucht mit Fossilien von Zimtbäumen, Eukalyptus, Akazien, Mimosen, Krokodilen, Schildkröten und anderem gewähren. In das subtropische tertiäre Szenario brach vor etwa 25 Millionen Jahren, im Eozän, ein lang anhaltender Vulkanismus ein, dem die heutige Landschaft ihre charakteristische Gestalt verdankt. Der Rhönvulkanismus ist im geologischen Zusammenhang des Oberrheingrabens zu sehen. Zu Beginn wurden überwiegend effusive und intrusive Vulkanite gefördert, man stellt einen Übergang von anfänglich geförderten Basalten hin zu kieselsäurereichen Phonolithen fest. Aus den abgelagerten Produkten schließt man, dass der Vulkanismus außerordentlich explosiv (plinianisch) gewesen sein muss. Man vermutet Einflüsse der Alpenhebung auf die zeitgleiche Steigerung der vulkanischen Aktivität und Hebungsprozesse in der Rhön vor ca. 11 Millionen Jahren. An Vulkaniten sind außer Basalt und Phonolith stellenweise auch Trachyte, Andesite, Tephrite, Basanite, Hornblendebasalte, Olivinbasalte und Tuffe vertreten; die Minerale Rhönit und Buchonit haben in der Rhön ihre Typuslokalitäten. Lavadecken bilden die Plateaus der Hohen Rhön, Förderschlote sind zu Härtlingen und Kegelbergen verwittert. An manchen Stellen tritt Säulenbasalt zutage, der durch Kluftbildung bei der Abkühlung prismenartig erhärtete. Postvulkanische Erscheinungen sind die Mineralwässer und Heilquellen der Rhön.

Teufelstein, eine der vulkanischen Erosionsruinen der Rhön
Teufelstein, eine der vulkanischen Erosionsruinen der Rhön

Die heutige Rhönlandschaft entstand nach dem Erlöschen des Vulkanismus im Neogen durch weitreichende Abtragungen, die auch sämtliche primären Oberflächenformen des Vulkanismus beseitigten. In Braunkohlen am Bauersberg ist eine reichhaltige miozäne Sumpf- und Niederungsflora dokumentiert, im "Ostheimer Fluss" wurden Mastodon- und Tapirus-Fossilien sowie das erstmalige Auftreten rezenter Baumarten festgestellt. Aus der Cromer-Warmzeit (vor ca. 350.000 Jahren) stammen die Funde von Untermaßfeld mit Homo erectus, Mammut, Flusspferd, Wollnashorn, Bison, Löwe, Panther, Rhesusaffe und anderen. äolische Bildungen sind die Lößlehme und Auelehme sowie die Hochmoore. In den letzten Eiszeiten entstanden durch ständigen Wechsel von Frost und Hitze die zahlreichen Blockhalden der Rhön.

[Bearbeiten] Geschichte

Das Rhönschaf, eine landschaftstypische Schafrasse
Das Rhönschaf, eine landschaftstypische Schafrasse

Der Name „Rhön“ ist vermutlich keltischen Ursprungs. Nachgewiesen ist die keltische Besiedlung der Milseburg, wo sich eine keltische Stadt mit etwa 1000 Einwohnern befand. Weiterhin gibt es Ringwallanlagen, die sowohl keltischer als auch germanischen Ursprungs sein können, in der Kuppenrhön auf dem Stallberg und dem Kleinberg. Viele der in der Rhön vorkommenden Orts-, Berg- und Flurnamen gehen daher auf keltische Sprachwurzeln zurück.

Bis in das 10. Jahrhundert gehörten Teile der Rhön zum Altgau Buchonia. Dieser Begriff wurde schon durch die Römer in der Spätantike geprägt und bezeichnete einen Urwald aus Buchen in der Rhön und den benachbarten Mittelgebirgen Spessart und Vogelsberg. Ausgedehnte Buchenbestände bestehen noch heute in der Rhön.

Wegen des hervorragenden Rundblickes von Rhönbergen aus, waren einige im Mittelalter auch Standorte für Höhenburgen. Ein Beispiel ist die Burg Hauneck (heute in der Gemeinde Haunetal) auf dem Stoppelsberg, die noch als Ruine erhalten ist. Sie diente sowohl der Überwachung und dem Schutz des Verkehrs auf der Altstraße Antsanvia, als auch dem Schutz der Orte im Haunetal.

Im Mittelalter wurde auf der Hochrhön zum Schutz der Bauern die würzburgische Landwehr angelegt.

[Bearbeiten] Pflanzen- und Tierwelt

Aufgrund der geographischen und geologischen Gegebenheiten ist die Rhön ein Gebiet mit überdurchschnittlicher Biotop- und Artenvielfalt. Doch auch der Mensch hat durch die Schaffung einer strukturreichen Kulturlandschaft wertvolle sekundäre Lebensräume geformt.

[Bearbeiten] Pflanzenwelt der Rhön

Im Vergleich zu den anderen Mittelgebirgen Deutschlands ist die Rhön überdurchschnittlich reich an verschiedenen Pflanzenarten. Als potentielle natürliche Vegetation würde der Buchenwald in all seinen Abwandlungen mit eingestreuten anderen Gehölzen dominieren, jedoch ist er im heutigen Landschaftsbild zurückgedrängt. Einige dieser Urwälder wurden als Kernzonen im Biosphärenreservat Rhön ausgewiesen, somit unterbleiben jegliche Eingriffe in die Natur. Die edelholzreichen Buchenwälder der Hochlagen beherbergen seltene, teils isoliert vorkommende Pflanzenarten wie Alpen-Milchlattich, Breitblättrige Glockenblume, Glänzender Kerbel und Silberblatt. Die Vegetation der talnahen Kalkbuchenwälder zeichnet sich teils durch montane, teils colline Arten aus. Neben häufig vorkommenden Pflanzen wie Türkenbundlilie, Maiglöckchen und Bärlauch sind hier auch verschiedene Orchideen wie etwa die Waldvögelein-Arten, die Korallenwurz, Nestwurz, Frauenschuh und Purpur-Knabenkraut heimisch.

Nur ein kleiner Flächenanteil der Rhönlandschaft ist primär waldfrei, und zwar Hochmoore, Felsen und Blockhalden. Diese Lebensräume beherbergen insbesondere hochspezialisierte Arten. Die Hochmoore der Langen Rhön (Rotes Moor und Schwarzes Moor) gelten als pflanzengeographisch wichtige Bindeglieder zwischen den nordischen und alpinen Hochmooren. Hier wachsen beispielsweise der Sonnentau, die Krähenbeere und das Wollgras. Im Felsgestein der Vulkanberge sind seltene Arten wie Pfingstnelke, Nelken-Leimkraut, Südlicher Wimpernfarn und Tannen-Teufelsklaue heimisch.

Natürliche Nadelwälder gibt es in der Rhön nicht, dennoch kommen in den artenreichen Kiefernmischwäldern bemerkenswerte Pflanzen wie Frauenschuh, Kriechendes Netzblatt und Diptam vor.

Das im Laufe der Jahrhunderte durch den Menschen geschaffene Kulturland weist eine hohe Biotop- und Artenvielfalt auf, jedoch gehören die artenreichen extensiven Grünlandbereiche heute zu den am stärksten bedrohten und pflegeintensivsten Biotopen. Auf den Halbtrockenrasen und Wacholderheiden kommt die Symbolpflanze der Rhön, die Silberdistel noch relativ verbreitet vor, auch Enziane, Gewöhnliche Kuhschelle, Wald-Anemone und die Orchideenarten Männliches Knabenkraut, Mücken-Händelwurz und Fliegenragwurz sind hier verbreitet zu finden. Seltener sind dagegen die anderen Ragwurz-Arten, Helm-, Purpur-, Brand- und Kleines Knabenkraut, Ohnhorn, Pyramiden-Hundswurz, Grüne Hohlzunge und Bocks-Riemenzunge zu finden. In den südlichen Randgebieten der Rhön wachsen auf sogenannten Steppenheidehängen sehr wärmeliebende Arten wie Apenninen-Sonnenröschen, Aufrechte Waldrebe und Faserschirm.

Zu den wertvollsten Biotopen der Rhön zählen die Bergwiesen und Borstgrasrasen der höheren Lagen. Charakteristische Pflanzen sind hier Blauer und Gelber Eisenhut, Echte Mondraute, Türkenbund, Grünliche Waldhyazinthe, Berg- und Perücken-Flockenblume.

In den Feuchwiesen und Niedermooren sind Fieberklee, Sumpf-Herzblatt, Breitblättriges Knabenkraut und Wald-Läusekraut heimisch, in Quellmooren der Hohen Rhön auch die extrem seltenen Arten Moorklee, Behaarter Mauerpfeffer und Pyrenäen-Löffelkraut.

[Bearbeiten] Tierwelt der Rhön

Die Tierwelt der Rhön ähnelt im Wesentlichen der anderer Mittelgebirge, jedoch kommen auch einige bemerkenswerte Arten vor. An Säugetieren sind neben den häufigen Arten wie Reh, Fuchs, Dachs, Feldhase und Wildschwein Kleinsäuger wie Haselmaus, Wasser- und Sumpfspitzmaus vertreten; als regionale Besonderheit kommt die Alpenspitzmaus in der Rhön vor. Aus der Vogelwelt sind insbesondere die Vorkommen von Birkhuhn, Auerhuhn, Schwarzstorch, Uhu, Wachtelkönig, Neuntöter und Wendehals bemerkenswert. Auch zwei Endemiten der Rhön wurden bekannt - ein in den Mooren vorkommender Kurzflügelkäfer sowie die Rhönquellschnecke.

[Bearbeiten] Dachmarke Rhön

Das Logo der Dachmarke Rhön
Das Logo der Dachmarke Rhön

Das Projekt der „Dachmarke Rhön“ wird von der Arbeitsgemeinschaft Rhön durchgeführt und hat als Ziel die Förderung einer gemeinsamen Rhöner Identität, das Vereinheitlichen des Erscheinungsbildes der Rhön nach außen hin sowie die Marketing-Maßnahmen der drei beteiligten Bundesländer zu harmonisieren.

[Bearbeiten] Wandern

[Bearbeiten] Wanderwege

Es gibt ein gut markiertes Wanderwegenetz in der Rhön, das vom Rhönklub betreut wird. Am eindrucksvollsten ist wohl der Rhön-Höhen-Weg (RHW) mit einem roten liegenden Tropfen gekennzeichnet. Er ist 137 km lang und führt von Burgsinn im Landkreis Main-Spessart über Roßbach, Dreistelz, Würzburger Haus am Farnsberg, Kissinger Hütte auf dem Feuerberg, Kreuzberg (Kloster), Oberweißenbrunn, durch das Rote und Schwarze Moor, über den Ellenbogen und den Emberg bei Oberalba, vorbei am Baier nach Stadtlengsfeld und weiter zum Endpunkt nach Bad Salzungen an der Werra.

Besonders zu erwähnen sind außerdem:

  • Der Geologische Wanderpfad an der Wasserkuppe
  • Der Naturpfad Auersberg bei Hilders
  • Der Prähistorische Wanderpfad Milseburg

Durch die Rhön führen außerdem

[Bearbeiten] Wanderkarten & -führer

  • Topographische Karte Naturpark Bayerische Rhön, 1 : 50 000
  • Topographische Karte Naturpark Hessische Rhön, 1 : 50 000
  • Fritsch Wanderkarte Naturpark Rhön, 1 : 50 000, ISBN: 3861160684
  • Wanderkarte der Touristgemeinschaft „Thüringische Rhön“, 1 : 50 000
  • Rad- und Wanderkarte RHÖN des RV Verlages, 1 : 50 000
  • Ravenstein-Wanderkarte RHÖN, 1 : 100 000
  • Schneiders Rhönführer - offizieller Führer des Rhönklubs, ISBN: 3790003654
  • Wanderführer Rhön vom Bergverlag Rother mit 50 Wanderungen, ISBN: 376334182X

[Bearbeiten] Siehe auch

commons:Hauptseite
Commons
Commons: Kategorie Rhön – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Weblinks

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