Luxemburg (Stadt)
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Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Distrikt: | Luxemburg |
Kanton: | Luxemburg |
Fläche: | 51,73 km² |
Einwohner: | 86.009 (Stand 1. Januar 2007) |
Großraum: 110.000 | |
Ausländeranteil: | 62,58% |
Website: | www.luxembourg-ville.lu |
Politik | |
Wahlsystem: | Proporzwahl |
Bürgermeister: | Paul Helminger (DP) |
1. Schöffe: | François Bausch (Déi Gréng) |
Schöffen: | Colette Flesch (DP) |
Anne Brasseur (DP) | |
Xavier Bettel (DP) | |
Viviane Loschetter (Déi Gréng) | |
Ansicht | |
Die Stadt Luxemburg (frz. Luxembourg, lux. Lëtzebuerg) ist Hauptstadt des Großherzogtum Luxemburg. Die größte Stadt des Landes ist Verwaltungssitz des gleichnamigen Distrikts und Kantons. Luxemburg ist ein bedeutender Finanzplatz und gilt neben Brüssel und Straßburg als dritte Hauptstadt der Europäischen Union.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Nachbarn
Luxemburg ist neben Metz, Saarbrücken und Trier ein Zentrum der Großregion Saar-Lor-Lux.
[Bearbeiten] Geschichte
Zur Römerzeit wurde das Gebiet von Luxemburg-Stadt von zwei Konsularstraßen durchquert. An deren Kreuzung stand ein befestigter Turm. Durch einen Tauschakt mit der Abtei Sankt Maximin in Trier kam das kleine Kastell 963 in den Besitz Graf Siegfrieds, einem nahen Verwandten der Könige Frankreichs und der deutschen Kaiser. Die Gründungs-Sage der Stadt spricht von der Nixe Melusina, die Siegfried veranlasste hier zu bauen und seine Frau wurde. Auf dem „Bockfelsen“ ließ Siegfried seine Burg bauen, die den Namen „Lucilinburhuc“ (kleines Kastell) trägt und zum ersten Mal im besagten Tauschakt erwähnt wird. Aus diesem Namen entwickelte sich später über „Lützelburg“ der heutige Name „Luxemburg“.
In der Vorburg weiht der Trierer Erzbischof Egbert 987 fünf Altäre in der Erlöserkirche (später Michaelskirche), vor der Kirche, an einer römischen Straßenkreuzung, entsteht ein Markt, um den sich die Stadt entwickelt.
Ende des 11. Jahrhunderts besitzt die Burg einen Wohnturm und unterhalb der Burg gründen die Grafen 1083 ihre Hausklöster, die Münsterabtei, die die Stadtschule beherbergt und in der sich die letzte Ruhestätte jener Grafen befindet, die sich im Siegel der Gründungsurkunde zum ersten Mal als Grafen von Luxemburg bezeichnen.
Während unterhalb der Burg am Flüsschen Alzette ein Handwerkerviertel entsteht, in dem Anfang des 14. Jahrhunderts ein Hospiz gegründet wird, dehnt sich die Oberstadt, die seit dem 10. Jahrhundert durch einen Schutzwall befestigt ist, im 12. Jahrhundert nach Westen aus.
Um die neue Nikolauskirche entsteht ein Stadtviertel mit eigenem Markt, dem Novum Forum. Um dieses Viertel in die Stadtbefestigungen einzubeziehen, wird Ende des 12. Jahrhunderts mit dem Bau einer Ringmauer begonnen, die nun ein Stadtgebiet von 5 Hektar umschließt.
Aus der ursprünglichen Burgsiedlung hat sich in dieser Zeit eine Stadt entwickelt, die 1244 von Gräfin Ermesinde die Freiheitsrechte verliehen bekommt. Es handelt sich wohl um eine Ausdehnung der Rechte und Pflichten auf das gesamte Stadtgebiet, die ihr Vater, Graf Heinrich von Namur-Luxemburg, ursprünglich den Bewohnern des Neubauviertels an der Nikolauskirche möglicherweise mündlich zugesichert hat.
Um 1340, unter der Herrschaft von Johann dem Blinden, wird mit dem Bau der großen mittelalterlichen Ringmauer begonnen, deren Verlauf die Oberstadt bis ins 19. Jahrhundert vom Umland trennt.
1354 wird Luxemburg Herzogtum, 1443 wird die Stadt von Burgundertruppen unter Philipp dem Guten eingenommen.
Luxemburg wird Teil der burgundischen, später der spanischen und österreichischen Niederlande und die Stadt wird ab dem 16. Jahrhundert zu einer der stärksten Festungen Europas, dem „Gibraltar des Nordens“ ausgebaut (Baumeister: Vauban). In der Festung wechseln sich Burgunder, Spanier, Franzosen, wiederum Spanier, Österreicher, wiederum Franzosen und Preußen ab. So waren es z.B. die Österreicher, die sich ab 1715 für 80 Jahre in Luxemburg aufhielten und die die äußeren Befestigungsanlagen weiter stark ausbauten, um einen möglichen französischen Angriff zu verhindern.
Ab dem 17. Jahrhundert entstehen die Kasematten und Minengänge, 23 km in den Felsen gehauene oder gemauerte Gänge und eingewölbte, bombensichere Räume. Sie dienten als Artilleriestellungen, beherbergten vor Bombeneinschlag zu schützende Einrichtungen und erlaubten im Notfall die weiter entfernten Festungsteile unterirdisch zu erreichen. Noch heute sind 16 km dieser Anlage zugänglich.
Der Wiener Kongress garantiert 1815 Luxemburgs Unabhängigkeit und erklärt Luxemburg zum Großherzogtum. Der holländische König wird in Personalunion Großherzog von Luxemburg. Zur gleichen Zeit wird die Stadt Bundesfestung und erhält eine preußische Garnison.
Die Londoner Konferenz erklärt Luxemburg 1867 für neutral, die preußischen Truppen ziehen ab und die Festung wird geschleift. (siehe auch: Luxemburgkrise)
Noch zweimal erhält Luxemburg „unerwünschten Besuch“: Von 1914 bis 1918 und von 1940 bis 1944 wird das kleine Land von deutschen Truppen besetzt.
Nach der deutschen Besetzung am 10. Mai 1940 untersteht das Großherzogtum als CdZ-Gebiet Luxemburg seit dem 2. August 1940 einem von Deutschland eingesetzten Chef der Zivilverwaltung. Danach wird die Stadt Luxemburg vorläufig von einem deutschen Verwaltungskommissar geleitet.
Am 1. Dezember 1940 wird der Verwaltungsaufbau den reichsdeutschen Verhältnissen angeglichen. Danach wird die Stadt Luxemburg als deutscher Stadtkreis nach der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 verwaltet. An ihrer Spitze steht nunmehr ein deutscher Oberbürgermeister.
Zum 1. April 1943 werden aus dem Landkreis Esch, dem früheren Distrikt Luxemburg, die Gemeinden Hesperingen (teilweise), Niederanven (teilweise), Strassen und Walferdingen in den Stadtkreis Luxemburg eingegliedert.
Mit der Befreiung durch US-amerikanische Truppen im September 1944 endet die deutsche Besatzungszeit.
Wegen seiner Lage, seiner Geschichte, aber auch wegen seiner Größe ist Luxemburg, als eines der Gründungsmitglieder der EU, Sitz zahlreicher wichtiger Organe und Behörden der Union, die sich auf dem Stadtteil Kirchberg der Hauptstadt ansiedelten. Die Stadt gilt somit als eine der Hauptstädte der Europäischen Union. Ab den sechziger Jahren entwickelte sich die Stadt zudem zu einem der größten internationalen Finanzplätze.
[Bearbeiten] Stadtbild
Die Stadt Luxemburg setzt sich aus 24 Stadtteilen zusammen: Beggen, Belair, Bonneweg Nord / Verlorenkost, Bonneweg Süd, Oberstadt (Kern der ehemaligen Festung), Cents, Cessingen, Clausen, Dommeldingen, Eich, Bahnhofsviertel, Gasperich, Grund, Hamm, Hollerich, Kirchberg, Limpertsberg, Merl, Mühlenbach, Neudorf / Weimershof, Pfaffenthal, Pulvermühl, Rollingergrund / Belair-Nord, Weimerskirch.
In der Hauptstadt findet man neben Geschäftsstraßen noch mehrere Theater. Der Place d'Armes (fertig gestellt 1671, 1986 neu angelegt), der ehemalige Paradeplatz, ist im Sommer der Treffpunkt für Jung und Alt.
Hauptmerkmal des Stadtbildes ist das Pétrussetal (deutsch: Petruss-Tal). Es ist Spaziergängern vorbehalten und grenzt die Oberstadt vom Bahnhofsviertel ab. Eine weitere Fußgängerzone in der Oberstadt befindet sich in der Groussgaass.
In Hamm befinden sich ein deutscher und ein amerikanischer Soldatenfriedhof mit Gefallenen des 2. Weltkrieges. Der amerikanische Panzergeneral George Patton hat in Hamm ebenfalls seine letzte Ruhestätte.
Luxemburg, Blick über das Pétrussetal auf die Passerelle |
Adolphe-Brücke und Sparkasse |
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[Bearbeiten] Kultur
Die Stadt Luxemburg wurde gemeinsam mit der Großregion und der Rumänischen Stadt Sibiu (Hermannstadt) für das Jahr 2007 zur Kulturhauptstadt Europas gewählt ("Luxemburg und Großregion - Kulturhauptstadt Europas 2007"). Über 600 Projekte und Einzelveranstaltungen wurden für dieses europäischen Kulturjahr in der gesamten Großregion (Luxemburg, Lothringen, Saarland, Westliches Rheinland-Pfalz, Flandern <Belgien>) kreiert und werden im Verlauf des Kulturjahres angeboten.
Luxemburg und Großregion - Kulturhauptstadt Europas 2007
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Die Kathedrale Notre Dame (auch Kathedrale unserer lieben Frau genannt) ist eine spätgotische Kathedrale. Sie wurde 1613–1617 durch die Jesuiten errichtet und 1870 zur Kathedrale erhoben. In ihr wird jedes Jahr die Muttergottesoktave gefeiert, eine Wallfahrt zu Ehren der Mutter Gottes, der Schutzpatronin der Stadt Luxemburg.
1994 wurden die Festungsreste und die Altstadt in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.
Weitere Sehenswürdigkeiten:
- Großherzogliches Palais
- Petruss-Tal
- Stadtteil Grund
- Bockfelsen
- Stadtteil Kirchberg
- Fort Thüngen („Drei Eicheln“)
- Fischmarkt (Luxemburg)
- Gëlle Fra (Denkmal)
- Corniche (Luxemburg)
- Heiliggeist-Zitadelle
- Festung Luxemburg
- Kasematten; sie können in den Sommermonaten besichtigt werden.
- Rham-Plateau
- Spanische Türmchen
- Abtei Neumünster
- Knuedler mit dem Reiterstandbild Wilhelms sowie dem Großherzogliches Palais
- Paradeplatz (Place d'Armes) und dem angrenzenden Stadt-Palais
- Adolphe-Brücke
- Clairefontaine-Platz und das Denkmal der Großherzogin Charlotte
- Passerelle
- St.-Michaelskirche
- Großherzogin-Charlotte-Brücke („Rote Brücke“)
- Johanneskirche
- Mahnmal der Luxemburger Solidarität (Kanounenhiwwel)
- Kongregationskirche
- Quirinuskapelle
- Das Grabmal des Hauptmanns von Köpenick
- Das Museum für moderne Kunst (Le Musée d’art moderne Grand-Duc Jean, MUDAM) des chinesisch-amerikanischen Architekten Ieoh Ming Pei
[Bearbeiten] Veranstaltungen
- Schobermesse (Schueberfouer) im August jeden Jahres
- Jazz-Festival (Blues'n'Jazzrallye) im Juli jedes Jahres
- Championats Internationaux de la Ville de Luxembourg (internationales Tischtennisturnier)
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Kim Kirchen, Radrennfahrer
- Marc Oberweis, Fußballspieler
- Jeff Strasser, Fußballspieler
- Ranga Yogeshwar, Redakteur und Moderator
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
Bertrange | Contern | Hesperange | Luxemburg | Niederanven | Sandweiler | Schuttrange | Steinsel | Strassen | Walferdange | Weiler-la-Tour
Koordinaten: 49° 36′ 41" n. Br., 6° 7′ 51" ö. L.