Weinsprache
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Als Weinsprache wird die Fachsprache von Weinkritikern, Sommeliers, Connaisseurs und Weininteressierten bezeichnet. Daneben benutzen Winzer, Kellermeister, Weinhändler und andere im Weinbau Beschäftigte eine Vielzahl von Önologieschen Fachbegriffen, die für Branchenfremde oft unverständlich sind.
Die Weinsprache und die vinologischen Fachbegriffe dienen der Etablierung von allgemein gültigen Wortbedeutungen auf dem Fachgebiet des Weinbaus. Zur Beschreibung der Weineigenschaften wird ein Wortschatz verwendet, mit dem sich die im Wein vorkommenden Inhaltsstoffe, ihr Zusammenspiel, der Zustand des jeweiligen Weines und vieles andere mehr am besten erfassen lassen, der aber nur teilweise festgelegt und allgemein ist.
Schon in der Antike gab es eine Sprache der Weinverkoster, in der griechischen Literatur hat man etwa hundert Begriffe gefunden. Der französische Chemiker Jean-Antoine Chaptal transferierte den in der griechischen Literatur wurzelnden Brauch der fantasiereichen und blumigen Weinsprache in die Moderne, indem er in seinem im Jahre 1801 erschienenen Werk „Art de faire, de gouverner, et de perfectionner les vins“ mehr als 60 Ausdrücke verwendete.
Die Weinsprache weist einige Besonderheiten auf. Zum einen die Problematik, dass mit ihr hauptsächlich Geschmack beschrieben werden muss – ein schwieriges Unterfangen, da Geschmack immer subjektiv und auch nur durch Vergleiche möglich ist. Daher wird kaum ein zweites Produkt mit so blumigen, aber auch den Laien verwirrenden Adjektiven beschrieben, wie der Wein. Zum anderen ist die ursprüngliche, im Übrigen meist vergnügliche, Winzer- und Weinsprache eine mundartliche gewesen, die in der vorindustriellen Zeit Europas entstand und an regional- beziehungsweise ortssprachliche Varietäten gebunden war.
Bei alldem ergeben sich häufig Schwierigkeiten beim Verstehen von Weincharakterisierungen, wie sie auf Angebotslisten, Weinkarten, in Ratgebern oder bei Weinproben verwendet werden. Die wichtigsten Begriffe sind unten kurz erläutert beziehungsweise führen zu den jeweiligen Artikeln.
[Bearbeiten] A
- abbeeren
- Ablösen der Traubenstiele von den Beeren, auch entrappen oder (ab)rebeln genannt.
- abfallen
- Der Geschmack ist auf den vorderen Gaumen beschränkt, setzt sich hinten nicht fort.
- Abgang
- Das Verspüren der Geschmacksstoffe beim Trinken, wobei ein langer Abgang positiv bewertet wird und für die Qualität des Weins spricht. Der Geschmack im Gaumen (besonders beim Schlucken) wird in Caudalies (Abgang in Sekunden) gemessen, ein Abgang von 20 Caudalies wird als gut eingestuft. Wird auch Finale oder Schwanz genannt.
- Abstich
- Trennung des Vorlaufweins vom Trub nach der Gärung. Auch „abschlauchen“ oder „abziehen“ genannt.
- Achat en primeur
- (franz.: „Frischeinkauf“) Der Händler kauft den Wein bereits kurz nach der Lese, wenn er noch gar keine Trinkreife erlangt hat.
- adstringierend
- Unangenehm herbe, raue, pelzige Geschmackseigenschaft, die besonders bei jungen, sehr tanninhaltigen Rotweinen auftritt und ein Gefühl verursacht, als wenn sich der Mund zusammenzieht.
- aggressiv
- wird ein Wein mit übermäßig viel schneidender Säure oder bitterem Tannine genannt, der durch seine Kraft die Schleimhäute reizt.
- Aligoté
- Weiße Rebsorte, die im Burgund und in Osteuropa angebaut wird.
- Alkohol
- Neben dem Wasser der wichtigste Bestandteil des Weins. Seinen warmen Charakter erhält der Wein durch Ethanol. Wenn dieses jedoch zu stark dominiert, wird der Wein leicht brandig.
- Alkoholgehalt
- Wird in der Regel, entsprechend dem enthaltenen Alkoholanteil, in Volumenprozent (°), oder in Gramm pro Liter angegeben. (7,95 g entspricht 1° oder 1% vol.)
- Alterung
- Lagerfähige Qualitätsweine reifen im Fass oder in der Flasche. Dabei verändert der Wein seine Qualität, indem er störende Eigenschaften mildert, Säure glättet, eventuelle Herbheit abbaut. Mit der Zeit entfaltet er seinen geschmacklichen und aromatischen Charakter. Weintyp, Lage und Jahrgang bestimmen die Lagerfähigkeit des Weins und sind daher für seine Alterungsdauer entscheidend. Moderne Weine sind zum Konsum innerhalb von zwei Jahren geschaffen.
- Altesse
- Weiße Rebsorte, bringt den „Roussette de Savoie“, einen Wein mit großer Finesse, hervor.
- Ampelographie
- Lehre von der Bestimmung und Beschreibung von Rebsorten und deren wissenschaftliche Klassifizierung.
- A.O.C.
- (franz.:Appellation d’Origine Contrôlée = „Kontrollierte Herkunftsbezeichnung“) Garantiert die Herkunft und Herstellungsweise von landwirtschaftlichen Produkten. Bedeutende französische Weine stammen immer aus einem A.O.C.-Anbaubereich.
- Apfelsäure
- kommt von Natur aus in vielen Weinen vor. Sie wird auch als 'unreife' Säure im Vergleich zur 'reifen' Weinsäure bezeichnet. Durch die malolaktische Gärung wird sie in die mildere Milchsäure umgewandelt.
- Aramon
- Rote Traubensorte, die aus dem Mittelmeerraum Südfrankreichs stammt. Sie befindet sich heute auf dem Rückzug, obwohl sie sich nach der Reblauskrise großer Beliebtheit erfreute.
- Aroma
- Soll eigentlich im Fachjargon bei der Verkostung die Geruchsempfindungen, die im Mund wahrgenommen werden, ausdrücken. Häufig wird aber auch der Duft des Weins mit Aroma bezeichnet.
- aromatisch
- Wein mit ausgeprägtem, angenehmem Geruch und Geschmack durch einen hohen Gehalt an Geschmacksstoffen. Aromatische Rebsorten sind solche mit besonders üppigen, blumigen Aromen, wie Gewürztraminer, Merlot oder Zinfandel.
- Arrufiac
- Feine weiße Rebsorte. Wird hauptsächlich in Süd-Westfrankreich, in der Gegend um Béarn angebaut.
- Assemblage
- Mischen verschiedener Weine gleichen Ursprungs, um eine einheitliche Cuvée zu erhalten. Nicht mit Coupage = Verschneiden zu verwechseln.
- auffüllen
- Der durch Verdunstung bedingte Schwund im Fass wird mit Wein wieder aufgefüllt, damit das Fass so voll ist, dass der Wein nicht mit Luft in Berührung kommt.
- Auge
- Ein anderes Wort für Knospe beim Weinstock.
- aufspriten oder Aufspritung
- heißt das Beimengen von Weinbrand oder anderen Alkoholen in den Most, um die Gärung zu stoppen. In Deutschland ist dieses Verfahren verboten.
- Ausbau
- Alle Arbeiten des Winzers/Kellermeister im Weinkeller von der Gärung des Weins bis zu dessen Abfüllung in Flaschen.
- Ausgewogenheit
- ist das ausgeglichene, harmonische Verhältnis zwischen Säure und Süße (bei Rotwein auch der Gerbsäure).
- Auslese
- In Deutschland und Österreich eine Prädikatsweinstufe. Der ausgebaute Wein kann sowohl lieblich, als auch trocken sein. Er wird durch Auslese der Trauben erzielt, die einen hohen Gehalt an Zucker haben.
- Aussehen
- Bezeichnet das äußere Erscheinungsbild und die Farbe des Weins. Man sagt auch „Kleid“ dazu.
- Auxerrois
- Rebsorte aus Lothringen, die für Alsace-Pinot und Alsace-Klevner verwendet wird. Burgundertyp, auch in Baden und an anderen Burgunderstandorten (Ingelheim (Rhh.) verbreitet.
- Acidität
- Fachbegriff für die Säure, die dem Wein Nervigkeit und Frische gibt. Wenn der Säuregehalt jedoch zu hoch ist, gibt die Acidität dem Wein einen „grünen“ und „beißenden“ Charakter. Bei einem zu geringen Gehalt an Säure wird der Wein fade.
[Bearbeiten] B
- balsamisch
- Düfte von Benzoe, Harz Vanille, Weihrauch und anderem. Der Begriff stammt eigentlich aus der Herstellung von Parfüm.
- Ban des vendanges
- In Frankreich der amtlich festgelegter Zeitpunkt des Beginns der Weinlese.
- Baroque
- Weiße Rebsorte aus der Gegend um Béarn. Gibt einen gut lagerfähigen Wein (Pacherenc du Vic-Bilh).
- Barrique
- Fassgröße in Bordeaux mit einem Inhalt von 225 Litern. Vier Barriques ergeben die Maßeinheit Tonneau.
- Beerenauslese
- Prädikat für einen süßen, sehr lagerfähigen Wein. Er wird nur aus einzeln selektierten, überreifen oder edelfaulen Beeren hergestellt.
- Bernsteinfarbe
- Infolge einer langen Lagerung nehmen Weißweine oftmals eine bernsteinartige Farbe an. Das kann auch passieren, wenn der Wein vorzeitig oxidiert.
- Biss
- voluminöser, kurpulenter Wein erweckt den Eindruck, als ob man ihn beißen könnte.
- bitter
- Bitterer Geschmack kommt bei manchen tanninreichen, jungen Weinen oft vor. Kann aber auch ein Fehler sein, der von einer bakteriellen Krankheit hervorgerufen wird.
- Blanc de Blancs
- Nur aus weißen Trauben hergestellter, weißgekelterter Wein.
- Blanc de Noirs
- Aus roten Trauben weißgekelterter Wein.
- Blume
- Bei Weinen häufig verwendetes Synonym für Bukett.
- blumig
- hoher Gehalt an Duftstoffen.
- Botrytis cinerea
- die Edelfäule der Trauben verursachender Pilz. Bewirkt durch die Perforierung der Beerenhaut die Konzentrierung des Zuckers in der Beere durch Verdunstung. Bildet die Grundlage für die Herstellung weißer Süßweine.
- Bourboulenc
- Erstklassige Rebsorte, am Mittelmeer beheimatet.
- Bratengeruch
- entsteht durch die Edelfäule bei den Süßweinen. Das Aroma und der Geschmack erinnern an Eingemachtes, selten auch an Konserven.
- Breton
- Im Loire-Tal wird die Traubensorte Cabernet-Franc so genannt.
- Bruch
- Durch Oxidation hervorgerufene Trübung des Weins.
- Brut
- Herbe, aber nicht saure Weine, Champagner und Schaumweine mit sehr geringem Zuckergehalt.
- Brut zéro
- siehe Restzucker
- Bukett
- (franz.: Blumenstrauß) Summe aller Duft- und Geschmacksstoffe.
- bukettreich
- besonders hoher Gehalt an Duftstoffen.
[Bearbeiten] C
- Cabernet Franc
- Dunkle Weintraube. Sie wird im Bordeaux-Gebiet mit Cabernet-Sauvignon und Merlot kombiniert. Liefert gut lagerfähige Weine. Wird auch im Loire-Tal angebaut.
- Cabernet Sauvignon
- Sehr edle Rotweintraube. Sie dominiert im Médoc und im Graves-Bereich, wird aber auch in anderen Anbaugebieten eingesetzt. Ergibt gut lagerfähige Weine.
- Carignan
- Mediterrane, dunkle Rebsorte. Sie liefert sehr kräftige Weine.
- Caudalie
- Maßeinheit für die Dauer des Verweilens der Aromastoffe des Weins im Mund. Entscheidender Faktor für die hierarchische Einsortierung eines Weins.
- Cave
- (franz.: cave f.) Keller, besonders Weinkeller.
- Caveau
- (franz.: caveau m.) Gewölbe, Weinprobierkeller.
- Cellier
- (franz.: cellier m.) Weinkellerei
- César
- auch als Romain bekannte, sehr tanninreiche Rebsorte. Wird in Kleinstmengen in Irancy mit Pinot-noir gemischt. Dabei entstehen sehr charaktervolle Weine.
- Chai
- (franz.: chai m.) Weinlager, ähnlich cellier, Weinkellerei. In Gegenden, wo keine Weinkeller gegraben werden können, muss der Wein in ebenerdigen Gebäuden gelagert werden.
- chambrieren
- (franz.: chambre f., Zimmer): Den Wein auf „Zimmertemperatur“ bringen.
- Chaptalisation
- Methode der Trockenzuckerung von Wein zur Erzielung eines höheren Alkoholgehalts durch Zugabe von Zucker zum Traubensaft oder Most. Benannt nach Jean-Antoine Chaptal.
- Chardonnay
- Weißweintraube aus Burgund. Sie wird auch in anderen französischen Gebieten, vor allen in Franche-Comté und in der Champagne angebaut und hat weltweite Verbreitung. Sehr gute Alterungsfähigkeit.
- Chartreuse
- (franz.: chartreuse m.) Kartause, kleines „Château“ aus dem Beginn des 19., möglicherweise auch schon aus dem 18. Jahrhundert, im Bordelais (Kartause). Es gibt auch einen gleichnamigen Likör der Benediktiner.
- Chasselas
- heißt in Frankreich und der Schweiz der Gutedel. In der Westschweiz wird er auch Fendant genannt. Weiße Tafeltraube. Wird in einigen Gegenden erfolgreich vinifiziert, da hierbei das Terroir besonders gut hervorkommt.
- Château
- Eigentlich (franz.: château m.) Schloss. Der Begriff wird aber gleichzeitig - besonders im Bordelais - für ein Weingut verwendet, auch dann, wenn es sich um einen kleinen Betrieb in bescheidenen Räumlichkeiten handelt.
- Chenin
- Im Loiretal weit verbreitete, weiße Traubensorte, die sehr feine, ausgewogene Weine ergibt.
- Cinsaut
- Sehr fruchtige Rotweine hervorbringende Rebsorte. Wird vorwiegend im Mittelmeerraum angebaut (auch Cinsault genannt).
- Clairet
- In Burgund und im Bordelais erzeugter leichter, fruchtiger Rosé oder Rotwein.
- Clairette Blanche
- Aus dem mediterranen Anbaugebiet stammende, weiße Traube, die sehr feine Weine liefert.
- Clavelin
- Weinflasche mit 0,6 l Inhalt und besonderer Form. Ist den Weinen aus dem Jura vorbehalten.
- Climat
- In Burgund verwendete Bezeichnung einer Einzellage (Kataster).
- Clos
- Bezeichnung für einen Weinberg, der von einer Mauer umschlossen ist. Gleichzeitig nennt man die Grand-Cru-Lage im Bereich Chablis einfach „les clos“, wie zum Beispiel die Grand-Cru-Lage „Clos de Vougeot“ an der Côte de Nuits. Wird von manchen Weingütern auch anstatt Domaine oder Château im Namen geführt.
- Colombard
- Weiße Traube, vorwiegend in Südwestfrankreich. Bringt eher mittelmäßige Weine hervor.
- Cordon
- (franz.: cordon m.) Kordel, Postenkette. Eine Form der Erziehung bei spalierten Reben.
- Côte
- (franz.: côte f.) Küstenlinie, Hang. In der Weinsprache die Hügel oder Hänge in Frankreich.
- Coupage
- (franz.: coupage m.) Verschnitt. Verschneiden verschiedener Weine. Bedeutet aber keine generelle Qualitätsminderung, wie im deutschen Sprachgebrauch mit Verschnitt manchmal indiziert wird.
- Courgée
- Die fruchttragende Ranke wird bogenförmig an das Spalier angebunden. Im Mâconnais wird dafür der Ausdruck Queue verwendet.
- Crémant
- Schaumwein oder Sekt in Frankreich mit weniger Kohlensäuredruck und deshalb leichterem Schaum. Die Flaschengärung ist dabei obligatorisch.
- Cru
- (franz.: cru m.) Weingebiet. Suggeriert die Vorstellung, dass der entsprechende Wein von einem engen, genau festgelegten Weinbaugebiet stammt. Es kann sich aber auch um die Bezeichnung der ganzen Lage handeln.
- Cruover
- Ist ein geschütztes Warenzeichen und bezeichnet eine Technik, mit der der Inhalt einer geöffneten Weinflasche mittels Stickstoff (Inertgas) aufbewahrt werden kann.
- Cuvage
- (franz.: cuvage m.) Gärung. Bezeichnet das Fasslager im Keller.
- Cuve
- (franz.: cuve f.) Bottich, Fass, Gärtank, Gärbottich.
- Cuvée
- (franz.: cuvée f.) Gärbehälterinhalt, Jahrgang. Zusammenstellung (franz.: assemblage) verschiedener Weine, gegebenenfalls auch Weine verschiedener Traubensorten gleichen Ursprungs, um einen bestimmten Geschmack zu erzielen. Das Verfahren wird besonders bei der Champagnerherstellung eingesetzt.
[Bearbeiten] D
- degorgieren
- Entfernen des Hefebodensatzes beim Sekt oder Champagner, der sich während der zweiten Gärung abgesetzt hat. Durch die besondere Lagerung der Flaschen (fast auf dem Kopf) und durch das "Rütteln" setzt sich die Hefe im Flaschenhals ab..
- Dekanter
- Ein besonders geformter Trichter mit einem Sieb. Durch ihn wird der Wein aus der Flasche vorsichtig in eine Karaffe umgegossen, um ihn vom Depot zu trennen. Durch den Kontakt mit der Luft entfalten ältere Rotweine leichter ihr ganzes Aromaspektrum. Technisch: Horizontalzentrifuge zur Entsaftung von Traubenmaische.
- dekantieren
- siehe Dekanter
- Demi-sec
- Bei Schaumweinen die Bezeichnung für eine halbtrockene Geschmacksrichtung. Entspricht einem Gehalt von 35 und 50 g Zucker pro Liter.
- Depot
- Bei Rotweinen lagern sich durch die Alterung in der Flasche feste Bestandteile ab, die vor dem Trinken unbedingt entfernt werden müssen. Sie sind unangenehm bitter und verderben den Geschmack. Es handelt sich aber nicht um einen Weinfehler. siehe Dekanter
- dick
- wird ein Wein genannt, der sehr farbintensiv ist und einen Eindruck von Dichte und Schwere vermittelt.
- D.O.
- Denominación de Origén ist eine Ursprungsbezeichnung für spanischen Wein. Entspricht etwa der französischen A.O.C.
- D.O.C.
- Denominazione di Origine Controllata ist eine Ursprungsbezeichnung für italienischen Wein. Damit werden über 350 Appellationen kontrolliert. Entspricht in etwa der französischen A.O.C..
- D.O.Ca.
- Denominación de Origén Calificada ist die höchste Qualifizierung für spanischen Wein. Nur zugelassen für Rioja und Priorat
- D.O.C.G.
- Denominazione di Origine Controllata e Garantita ist die höchste italienische Klassifizierung für Wein. Zur Zeit umfasst sie 34 Weine.
- Dosage
- Nach dem Degorgieren des Schaumweins oder Champagners wird die Flasche mit so genanntem Tirage-Likör aufgefüllt. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Zucker und Wein, die den Süßegrad des Produkts festlegt.
- Doux
- siehe süß
- Drahtrahmenerziehung
- die Zweige des Weinstocks werden an gespannten Drähten festgebunden.
- Duft
- Synonym für Geruch.
- duftig
- mit feinem Bukett.
- dünn
- wässrig
[Bearbeiten] E
- edelsüß
- sind Weine, die aus eingetrockneten Beeren mit sehr hohem Fruchtzuckergehalt gekeltert sind. Die Trocknung erfolgt teilweise bereits am Rebstock oder aber durch Lagerung auf Strohmatten.
- Eiswein
- Die zu kelternden Trauben werden nachts bei Frost von mindestens minus 7° Celsius geerntet und sofort verarbeitet. Der Wasseranteil gefriert, dadurch wird der Rest aufkonzentriert.
- Erzeugerabfüllung
- Der Erzeuger der Trauben keltert den Wein und füllt ihn auch selbst auf Flaschen. Siehe auch Gutsabfüllung
- Essigstich
- Weinkrankheit, die durch Mikroorganismen hervorgerufen wird. Bewirkt einen sauren Wein.
[Bearbeiten] F
- Federspiel
- Wein aus der Wachau, die Qualität ist mit dem deutschen Kabinett vergleichbar.
- Fehler
- Veränderungen des Weines, die nicht auf biologische Ursachen (wie eine Verunreinigung durch Bakterien oder ähnlichem) zurückzuführen sind, sondern auf den Kontakt mit Sauerstoff oder Materialien, die Düfte abgegeben haben (zum Beispiel Korken) oder aber Licht beziehungsweise hohen Temperaturen ausgesetzt waren.
- Fer
- Dunkle Traube. Bringt gut lagerfähige Weine hervor.
- fett
- Synonym zu ölig.
- Feuerstein
- Der Geruch von Feuerstein findet sich besonders oft bei Weißweinen aus der Gegend um Pouilly-sur-Loire, z.B. Pouilly-Fumé.
- feurig
- wird ein alkoholreicher Wein genannt, der nicht müde macht und (bei moderatem Genuss) sehr selten berauscht.
- Fillette
- Flasche mit 0,35 l, vorwiegend im Loiretal benutzt.
- Filtration
- Mechanische Klärung des Weins.
- Finale
- siehe Abgang.
- Finesse
- Qualitätsbegriff für einen eleganten, fein strukturierten Wein.
- Fleisch
- Gefühl von Fülle und Dichte, die ein Wein im Mund hinterlässt.
- Folle Blanche
- weiße Rebsorte, auch Gros Plant genannt. Ergibt einen spritzigen Weißwein.
- Foudre
- (franz.) sehr großes Fass mit 2.000 bis 3.000 Liter Inhalt (oft noch mehr). Das deutsche Fuder fasst 1.000 Liter.
- frisch
Wein mit verhältnismäßig wenig Säure, der ein Gefühl von Frische vermittelt.
- fruchtig
- Duft und Geschmack wie frisches Obst (besonders bei jungen Weinen).
- Fruchtsüße
- Bei aufgespritetenen Weinen, wie etwa süßen Sherries, Portweinen, Madeiras, Rivesaltes oder Banyuls, aber auch bei Spätlesen , Auslesen , Beerenauslesen und Trockenbeerenauslesen muss die Restsüße eindeutig höher sein als bei halbtrockenen Weinen.
- fuchsig
- Geruch, der bestimmten Weinen aus Hybridsorten anhaftet. Man sagt, dass er "wie Fuchs und Wanze" riecht.
[Bearbeiten] G
- Gamay
- Rote Traubensorte, die sehr verbreitet ist. Standard-Traubensorte für die Herstellung des Beaujolais, wird im Beaujolais fast ausschließlich angebaut.
- Gärung
- Durch die Wirkung der Hefe entstehender Prozess, der den Zucker des Traubensaftes oder Mostes zu Alkohol umwandelt. Nach Gay-Lussac wird 1 Teil Zucker zu 2 Teilen Ethanol, 2 Teilen Kohlendioxid und Wärme zerlegt.
- Gärzeit
- bestimmt die Intensität der Farbe und den Tanningehalt bei den Rotweinen.
- gefällig
- Ausdruck für fruchtigen, frischen Wein
- Gerbstoffhaltig
- Ein umfangreicher Tanningehalt lässt das Gefühl einer leichten bis mittleren Adstringenz aufkommen.
- Geruch
- Der Geruch eines Weins hängt von vielen Faktoren ab und kann große Unterschiede zeigen. Mit der Nase nimmt man die unterschiedlichsten Düfte, z.B. Blumen oder Früchte, Holz oder Lakritz, Wildbret oder Geräuchertes auf. Sogar der Geruch abgefahrener Autoreifen ist schon beschrieben worden. siehe Dr. Fischer (DLR Neustadt) Aromarad.
- Geschmack
- Die Summe aller Merkmale, die bei der Verkostung im Mund wahrgenommen werden.
- geschmeidig
- nennt man einen Wein, bei dem die Milde gegenüber der Adstringenz dominiert.
- Gewürztraminer
- rosafarbene, sehr aromatische Weißwein-Traubensorte.
- glatt
- siehe mundig
- Glyzerin
- Mehrwertiger Alkohol, leicht süßlich, entsteht bei der Vergärung des Mostes und bewirkt die Öligkeit des Weins.
- Gobelet
- Art des Rebenschnitts. Der Stock sieht aus wie ein umgestülpter Becher.
- Grand Cru
- ist eine Weinklassifizierung in Frankreich und bedeutet Großes Gewächs. In Burgund ist es die höchste Qualitätsstufe einer bestimmten Lage; im Bordelais ist die Bezeichnung Grand Cru Classé auf ein bestimmtes Château bezogen.
- Grande Reserve
- Qualitätsbezeichnung für Weine aus Spanien. Sie müssen mindestens fünf Jahre alt sein und davon zwei Jahre im Holzfass gelagert worden sein.
- Graves
- Weinbaugebiet im Médoc. Aber auch ein Boden mit hoher Durchlässigkeit, der für den Anbau hochklassiger Weine bestens geeignet ist.
- Grenache
- Rotweintraube in Südfrankreich. Ergibt feurige Weine. Synonym Garnacha.
- Grolleau
- Dunkle Rotweintraube, die überwiegend an der Loire angebaut wird.
- Gros Plant
- siehe Folle Blanche
- Grüner Wein
- Saurer, noch unreifer Wein. In anderen Ländern wird auch "junger Wein" so bezeichnet.
[Bearbeiten] H
- harmonisch
- gut abgestimmtes Verhältnis der Inhaltsstoffe.
- hart
- zu gerbstoffreich.
- Hefe
- Saccharomyces. Sehr kleiner, einzelliger Zuckerpilz, er bewirkt die alkoholische Gärung des Mostes.
- Herabstufung
- In Frankreich: Verlust des Anspruchs, die Herkunftsbezeichnung A.O.C. führen zu können. Der Wein kann nur noch als Tafelwein verkauft werden. In Deutschland kann ein Wein der geradeso über einer Oechsle-Grenze liegt auf die nächst untere abgestuft werden um dem Qualitätsanspruch eines Weingutes gerecht zu werden.
- Herbheit
- Durch einen hohen Gerbstoffgehalt des Weins wird eine raue Geschmacksempfindung hervorgerufen.
- Hochkultur
- Ein besonderer Rebschnitt lässt den Weinstock in die Höhe wachsen. In Deutschland kombiniert mit Drahtrahmen oder Stockerziehung.
- Hybriden
- Neue Rebsorten, die durch Kreuzung zweier verschiedener Rebenspezies (Urformen der Rebsorten wie Vitis vinifera, Vitis berlandieri, ...) im Gegensatz zu Kreuzungen zwischen zwei Sorten derselben Spezies entstehen. Hybridreben werden auch als interspezifische Kreuzungen bezeichnet.
[Bearbeiten] I
- Impériale
- Flasche mit achtfachem Inhalt, also sechs Liter.
- I.N.A.O.
- Abkürzung für Institution National des Appellations d'Origine. In Frankreich das nationale Institut, das die Einhaltung der Erzeugungsbedingungen für A.O.C.-Weine überwacht.
- I.G.T.
- Indicazione Geografica Tipica. In Italien wurde diese Bezeichnung 1995 für Landweine aus bestimmten Anbaugebieten eingeführt. Die Qualität liegt zwischen einfachen Tafelweinen und D.O.C.-Weinen.
- I.T.V.
- Abkürzung für Institut Technique de la Vigne et du Vin. In Frankreich eine Organisation, die sich mit der Technik der Vinifikation (Weinbereitung), der Weinforschung und der Versuchszucht von Traubensorten befasst.
[Bearbeiten] J
- Jahrgang
- Das Jahr der Ernte des Weins. Es sollte bei hochklassigen Weinen auf dem Hauptetikett angegeben sein. Häufig wird es aber auch auf einem kleineren Halsetikett oder dem Rückenetikett angegeben.
- Jacquère
- Hauptsächlich in Savoyen und in der Dauphiné angebaute Weißwein-Traubensorte. Schnell trinkreifer Wein.
- jung
- nennt man einen Wein, der seinen Höhepunkt schon ein Jahr nach der Ernte erreicht hat.
- Jeroboam
- Bezeichnung für eine Flasche mit drei Litern Inhalt, also der Kapazität von vier normalen Flaschen.
- Jurançon
- Weiße Traubensorte, die fast nur in Süd-West-Frankreich vorkommt. Liefert einen trockenen, geschmackvollen und frischen Wein, den Jurançon séc.
[Bearbeiten] K
- Kahm
- Schaler Geschmack und ein weißlicher Schleier sind die Symptome dieser Weinkrankheit, die von Kahmhefen (obergärig) verursacht wird.
- Keltern
- Die Weintrauben werden zum Platzen gebracht, damit der Saft auslaufen kann. Passiert in der Regel in einer Presse, kann aber auch durch das Eigengewicht der Beeren eingeleitet werden.
- Kirchenfenster
- Wenn man den Wein im Glas schwenkt, hinterlässt er Spuren auf der Innenseite die romanischen Fenstern ähneln; hervorgerufen durch das Glyzerin.
- Klärung
- Durch Zugabe von Eiweiß (Gelatine) oder Hausenblase (Schwimmblase des Störs) werden die Trübstoffe im Wein gebunden und ausgefällt.
- Klarett (auch Clarett)
- Früher die Bezeichnung für einen „durch Aufguß von Gewürzen bereiteter und mit Zucker versüßter Wein“ (Meyers Konversationslexikon von 1888). Bis 1995 in Österreich synonym für Rosé verwendete Bezeichnung, die zwischenzeitlich verboten ist, weil Clairet (und ähnliche Bezeichnungen) als traditioneller Begriff Frankreich vorbehalten und geschützt ist.
- Kleid
- (auch: Aussehen) Bezeichnet das äußere Erscheinungsbild und die Farbe des Weins.
- Klon
- Ungeschlechtliche Fortpflanzung durch Vermehrung, beispielsweise mit Stecklingen oder durch Veredelung.
- Körper
- ist die Beschaffenheit eines Weins, wenn Rückgrat, Fleisch vorhanden sind.
- Kohlensäuremaischung
- siehe Macération carbonique.
- krautig
- bezeichnet (etwas abfällig) einen Wein, dessen Aroma an verschiedene Kräuter erinnert.
- kurz
- ohne längeren Geschmack, kein Abgang
[Bearbeiten] L
- lang
- Bezeichnung für einen Wein, der einen langanhaltenden guten Geschmackseindruck beim Abgang im Mund hinterlässt. Siehe auch Caudalies
- lebendig
- nennt man einen leichten, frischen Wein, bei dem die Säure leicht, aber angenehm, dominiert.
- leicht
- wird ein ausgewogener, angenehmer Wein mit einfachem Körper und eher blasser Farbe genannt. Sollte bald getrunken werden.
- lieblich
- Landläufige Bezeichnung für einen Wein, der weniger säurebetont, sondern eher leicht süßlich schmeckt.
- Liquoreux
- Zuckerreicher Weißwein, der seinen etwas eigentümlichen Geschmack dadurch erhalten hat, dass sich auf den Trauben die Edelfäule gebildet hat.
[Bearbeiten] M
- Macabéo
- Vorwiegend im Roussillon angebaute, weiße Traubensorte. Ergibt, selbst wenn noch jung, einen angenehmen Wein.
- Macération carbonique
- Dieses Verfahren wird überwiegend zur Herstellung von Primeurweinen angewendet. Bevor die geernteten, unverletzten Trauben in den Gärbehälter gefüllt werden, wird dieser mit Kohlendioxid gefüllt.
- madeirös
- Durch die Alterung des Weins angenommene Bernsteinfarbe, dazu ein leichter Madeira-Geschmack.
- Maischegärung
- Während des Gärvorgangs bleiben die festen Bestandteile des Leseguts im Gärbehälter.
- Magnum
- Flasche mit doppeltem Inhalt, also 1,5 Ltr.
- Malolaktische Gärung
- wird auch als zweite Gärung bezeichnet. Dabei wird die Apfelsäure in Kohlendioxid und Milchsäure umgebaut. Der Wein verliert dabei etwas vom säuerlichen Geschmack.
- Manseng
- Weiße Traube im Jurançon. Zwei Sorten: Gros Manseng und Petit Manseng.
- Mauzac
- Vorwiegend im Languedoc und bei Toulouse angebaute, weiße Traubensorte. Lässt einen feinen, aber nur wenig lagerfähigen Wein entstehen. Gut geeignet für Traubenbrand.
- Mehltau
- Schmarotzerpilz, der die grünen Pflanzenteile des Rebstocks befällt. Es gibt zwei Hauptarten, den Echten Mehltau und den Falschen Mehltau.
- Merlot
- Dunkelrote Traubensorte. Aus ihr werden kräftige Rotweine erzeugt, sie wird aber auch im gesamten Bordelais mit anderen Traubensorten vermischt.
- Methusalem
- Flasche mit 6l Fassungsvermögen.
- Meunier
- Schwarzriesling oder Müllerrebe. Rote Traubensorte, stammt vom Pinot ab. Grundsorte für Champagner.
- Milchsäure
- entsteht zusammen mit Kohlendioxid bei der Malolaktischen Gärung.
- Millèsieme
- In Frankreich die Bezeichnung für Jahrgang.
- mise en bouteilles
- Flaschenabfüllung.
- Mondeuse
- Rote Traubensorte in Savoyen und im Dauphiné. Bringt hervorragende, sehr gut lagerfähige Weine.
- Mourvèdre
- Dunkle Traubensorte, hauptsächlich in der Provence angebaut. Ergibt feine, sehr gut lagerfähige Weine.
- Mousseux
- Das Prickeln der Schaumweine, die in den Qualitätsbereich V.Q.P.R.D. gehören.
- Most
- ist der Saft, der in den Trauben enthalten ist.
- Mostgewicht
- ein Maß für den Anteil gelöster Stoffe im Traubenmost (Traubensaft). Wird mit der Mostwaage gemessen und in Grad Öchsle angegeben.
- müde
- ist ein Wein zum Beispiel nach einem Transport oder größeren Temperaturschwankungen: Er benötigt Zeit und Ruhe, um sein gewohntes Gleichgewicht wieder zu erlangen.
- Muscadelle
- Weiße Traubensorte. Im Bordelais wird sie zusammen mit den Sorten Sauvignon oder Sémillon verarbeitet.
- Muscat
- Sammelbegriff, unter dem alle Traubensorten zusammengefasst sind, aus denen sowohl die teilweise sehr trockenen Weißweine, als auch die würzigen Dessertweine gekeltert werden. Hauptsächlich wird Muscat im Languedoc-Roussillon angebaut.
- Mutage
- (frz.) Durch Zusatz von Alkohol wird die alkoholische Gärung des Mostes gestoppt. Das Verfahren wird in teilweise Frankreich angewandt, in Deutschland ist es unzulässig.
[Bearbeiten] N
- Nachdruck
- Wein aus der letzten Pressung. Er darf nicht in die Cuvées für die Champagnerherstellung eingebracht werden.
- Nachhaltigkeit
- Die lange Wahrnehmung der Eigenschaften eines Weins, wie Aroma und Geschmack, nach dem Schlucken.
- Nebukadnezar
- Bezeichnung für eine Flasche mit zwanzigfachem Inhalt von Normalflaschen, also 15 Liter.
- Négoce
- in Frankreich der Weinhandel mit all seinen verschiedenen Berufszweigen.
- Négociant-Eleveur
- Weinhändler in Frankreich, der nicht nur mit Wein handelt, sondern auch jungen Wein kauft, um ihn auszubauen und lagert, bis er reif zur Abfüllung auf Flaschen ist.
- Négociant-Manipulant
- in der Champagne in Frankreich ein Weinhändler, der geerntete Trauben von anderen Weingütern aufkauft, um daraus selbst eine eigene Champagner-Cuvée herzustellen. Siehe auch: Récoltant-Manipulant.
- Negrette
- Dunkle Rebsorte, aus der ein farbintensiver, aber wenig Säure enthaltender Wein hergestellt wird.
- nervig
- ist ein Wein, wenn er mit einem angemessenen Säuregehalt und seinen anderen guten Eigenschaften den Mund reizt.
- Niellucio
- Rote Traubensorte, die hauptsächlich auf Korsika angebaut wird. Er liefert Weine mit langer Lagerfähigkeit und sehr hoher Qualität. Besonders hervorzuheben ist der Patrimonio .
- Nouveau
- ist in Frankreich eine Bezeichnung für den Wein der letzten Ernte.
[Bearbeiten] O
- Öchsle
- Maßeinheit für das Mostgewicht vom Wein. Sie ist vor allem in Deutschland, der Schweiz und Luxemburg gebräuchlich.
- ölig
- Ein Wein, der sich „anschmiegsam“, „weich“ und „fettig“ gibt, trägt diese Bezeichnung.
- Önologin/Önologe
- Absolventin/Absolvent einer Weinbauschule. Hochqualifizierte Fachkraft, die alle Bereiche des Weinanbaus und der Weinbereitung vom Weinberg bis zur Abfüllung in die Flasche fachlich begleitet.
- Önologie
- Die Wissenschaft vom Weinanbau und der Weinerzeugung
- O.I.V.
- ist die Abkürzung für Office International de la Vigne et du Vin. Dieses Internationale Weinbüro befasst sich mit Fragen der Technik, der Wirtschaft und der Wissenschaft rund um den Weinbau.
- O.N.I.VINS
- ist in Frankreich die Abkürzung für Office National Interprofessionnel des Vins. Diese Weinanstalt ist die Nachfolgeorganisation der ehemaligen O.N.I.V.I.T., sie reguliert und steuert den französischen Weinmarkt und vertritt alle Berufsgruppen der Weinerzeugung und –vermarktung.
- Oxidation
- Durch längere Einwirkung des Luftsauerstoffs treten beim Wein Veränderungen auf. Beim Rotwein ändert sich das Bukett und es findet eine Farbverschiebung nach Rostbraun statt. In Frankreich sagt man auch pelure d'oignon (Zwiebelschale). Ebenso verschlechtert sich das Aroma und der Geschmack.
[Bearbeiten] P
- pasteurisieren
- Der französische Wissenschaftler Louis Pasteur entwickelte die Keimfreimachung, auch Sterilisation durch Hitzeeinwirkung.
- Perlwein
- diese Bezeichnung trägt ein Wein mit wesentlich weniger Kohlensäuredruck und Schaumentwicklung als beim Schaumwein. Die bekannteste Marke ist Kellergeister.
- Petit Verdot
- Im Bordelais werden Merlottrauben und Cabernettrauben vereinzelt mit dieser Traubensorte ergänzt.
- Pfahlkultur
- siehe Stockkultur
- pichet
- Krug zum Ausschank von Fassweinen von 0,25 bis 1 Liter. Beim Apfelwein in Hessen Bembel genannt.
- Pièce
- Weinmaß. Fassinhalt: im Beaujolais bei einfachem Beaujolais 216 l; beim Beaujolais-Villages 215 l und bei den zehn Crus 214 l. In Burgund 216 l oder 228 l.
- Pinot blanc
- siehe Weißer Burgunder
- Pinot noir
- Spätburgunder.Wichtigste dunkle Traubensorte in Burgund. Die daraus gewonnenen Weine treten durch besonders lange Lagerfähigkeit hervor, haben aber verhältnismäßig wenig Farbintensität. In der Champagne werden daraus weiße Champagner gemacht.
- Pot Lyonnais
- Eine besondere Servierflasche im Beaujolais. Diese Servierflasche besitzt einen besonders dicken Glasboden, der es ermöglicht, den Wein auf dem Tisch länger kühl zu halten. Dafür wird die Flasche vorher im Eisfach gekühlt.
- Prädikatswein
- In Deutschland und Österreich ist das die Klassifizierung für natursüße, also nicht angereicherte Weine.
- premier cru|Premier Cru
- Ist in Burgund die zweithöchste Qualitätsstufe.
- Prémier Grand Cru Classé
- Ist im Bordelais die höchste Einstufung eines Château nach der Klassifizierung von 1885. Derzeit tragen fünf Schlösser diesen Titel.
- Primeur
- Der junge, bzw. der erste Wein des Erntejahres. Ab dem 3. Donnerstag im November darf der junge Wein des Beaujolais verkauft werden. Der Beaujolais-Primeur ist inzwischen zu einem Kult auf der ganzen Welt geworden.
- Prise de mousse
- übersetzt aus dem Französischen: Bildung des Schaums. Die zweite Gärung die die Weine bei der Herstellung von Perlwein, Sekt und Champagner wird so bezeichnet.
[Bearbeiten] Q
- Q.b.A.
- in Deutschland die Abkürzung für Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete. Darf zur Erhöhung des Alkoholgehalts mit Zucker angereichert werden, ist besser als Land- oder Tafelwein.
- Qualitätswein
- siehe Q.b.A..
[Bearbeiten] R
- Räuchergeruch
- Einige Weine geben einen Geruch ab, der an geräucherte Lebensmittel erinnert. Besonders ausgeprägt ist das bei der Sauvignon-Traube, aus der unter Anderem der Pouilly-Fumé gekeltert wird. Die Traube wird auch Blanc-Fumé genannt.
- raisin
- (frz.) Weintraube, Weinbeere, nicht: Rosine
- Ratafia
- In Burgund und in der Champagne mischt man Traubensaft mit Tresterschnaps in einem ganz bestimmten Verhältnis. Dadurch entsteht dieser Likörwein
- rauh
- adstringerender Wein, der im Rachen kratzt.
- Reblaus
- wissenschaftlicher Name: Dactylosphaera vitifolii ist eine ursprünglich aus Amerika stammende Blattlaus, die Mitte des 19. Jahrhunderts nach Europa eingeschleppt wurde und hier eine Katastrophe auslöste.
- Rebschnitt
- Durch den Beschnitt der Weinstöcke wird das Wachstum und damit auch der Ertrag kontrolliert.
- Récoltant-Manipulant
- Weinbauern, die aus ihren eigenen Trauben auch den eigenen Champagner herstellen.
- Restzucker
- ist der nach dem Vergären verbliebene Zuckergehalt. (Wird in Gramm pro Liter angegeben).
- Riesling
- Weißweintraube, die in Deutschland hervorragende Weine ergibt. Wird auch im Alsace eingesetzt.
- Rolle
- Weiße Traubensorte, die vorwiegend an der Côte d'Azur und in der Provence angebaut wird. Aus ihr werden feine Weine erzeugt. Auch Stadt im Waadtland.
- Romorantin
- Weiße Weintraube von mittlerer Qualität. Sie wird vereinzelt im Tal der Loire angebaut.
- Roussanne
- Weiße Traubensorte, die vorwiegend in der Drôme in Frankreich angebaut wird. Aus ihr werden feine, gut lagerfähige Weine gekeltert.
- rütteln
- Bei der Champagnerherstellung werden die Flaschen zum Schluss von Hand in so genannten Rüttelpulten bewegt (gerüttelt) und dabei immer steiler auf den Kopf gestellt. Dadurch bewegt sich der Bodensatz zum Korken hin, wo er dann später beim Degorgieren entfernt werden kann.
[Bearbeiten] S
- Sacy
- Weiße Weinsorte , die einen sehr frischen, trockenen Wein ergibt. Sie wird vorwiegend in den Departements Allier und Yonne kultiviert.
- Schaumwein
- Oberbegriff für alle perlenden Weine wie Champagner, Sekt, Crémant, Cava, Spumante oder auch Sparkling Wine
- Saignée-Rosé
- Nach kurzer Maischegärung wird der Roséwein vom Gärtank abgezogen. Die Maische wird aufgeteilt in die zur Herstellung des Roséweins bestimmte Menge. Der Rest verbleibt bei den Beerenhäuten und wird von diesen umso intensiver beeinflusst. Letzteres ergibt sehr tanninbetonte Rotweine.
- Salmanazar
- Bezeichnung für eine Flasche mit zwölffachem Inhalt von Normalflaschen, also neun Liter.
- sauber
- Bezeichnung für einen fehlerfreien Wein mit gut ausgeprägten Merkmalen.
- Säure
- Eine gut dosierte Säure trägt zur Ausgewogenheit des Weines bei. Sie gibt ihm frische und Nervigkeit. Wenn der Säuregehalt im Wein zu niedrig ist, schmeckt der Wein fade. Ist der Säuregehalt aber zu hoch, hat der Wein einen Fehler. Siehe auch Azidität
- sauer
- Stark saurer Geschmack, durch einen Essigstich hervorgerufene Weinkrankheit.
- Sauvignon Blanc
- Weiße Traubensorte, die einen gut lagerfähigen und feinen Wein hergibt. Sie wird in vielen Gegenden angebaut Charakteristisch ist das Aroma von Geräuchertem. Wird auch Blanc-Fumé genannt.
- Salvagnin
- Seltene weiße Rebsorte. Kommt fast nur im Jura vor. Aus ihr wird der so genannte „Gelbe Wein“, wie der berühmte Château-Chalon, gekeltert.
- schal
- Durch zu große Einwirkung von Luftsauerstoff ist der Wein oxidiert und hat dadurch sein gesamtes Bukett verloren.
- scharf
- Schwerer Weinfehler. Der Wein ist sehr herbe, weil er zu viel Säure und Gerbstoffe in sich vereinigt.
- Schönung
- siehe Klärung
- Schwanz
- siehe Abgang
- Schwefelung
- Durch Zufügung von Schwefel beim Most oder beim Wein werden diese vor Krankheiten geschützt.
- schwer
- wird ein sehr dicker Wein genannt.
- Sciaccarellu
- Dunkle Rebsorte. Ergibt einen fruchtigen, fleischigen Wein. Die Traube wird fast ausschließlich auf Korsika angebaut.
- Sémillon
- vorwiegend links und rechts der Garonne angebaute, weiße, edle Traubensorte. Aus ihr werden die berühmten Süßweine gemacht, z.B.: Château d´Yquem.
- Smaragd
- Ist die höchste Qualitätsbezeichnung für Weine aus der Wachau. Der Name kommt von einer kleinen Smaragdeidechse, die in den Weinbergen der Wachau lebt.
- Spalier
- Rankhilfe für Weinstöcke oder Obst.
- Spumante
- Italienische Bezeichnung für Sekt und Schaumwein.
- Steinfeder
- Leichter Wein aus der Wachau, der Name kommt von einem feinen Gras, das in der Wachau wächst.
- Stockkultur
- (auch Pfahlkultur) ist eine Weinbaumethode.
- sur lie
- In Frankreich wird der Muscadet häufig länger auf dem Hefebett (lie) stehen gelassen um ihm mehr Frische zu verleihen.
[Bearbeiten] T
- Tannine
- Elemente, die der Konservierung des Weins dienen. Es handelt sich um Gerbstoffe, die sowohl in den festen Bestandteilen der Rotweintraube, als auch im Holz neuer Eichenfässer vorhanden sind.
- tassée
- (franz.) Kleines Metallschälchen mit einem Griff, das zum Probieren des Weins benutzt wird. Wird mancherorts auch Tastevin genannt.
- Textur
- Beschaffenheit, Struktur und Zusammensetzung des Weines.
- Temperaturregelung
- Gezielte Steuerung der Temperatur im Gärbehälter während der Gärung.
- tief
- Körperreicher Wein von hoher Komplexität.
- Tinto
- Einfacher Rotwein aus Portugal oder Spanien, der in der Regel nicht im Eichenfass ausgebaut wurde.
- toastig
- Duft und Geschmack nach gebuttertem Toast, entwickelt sich beim Ausbau im Eichenfass.
- Träne
- siehe Kirchenfenster
- trocken
- durchgegoren oder mit geringem Restzucker. Weine aus französischer, spanischer oder italienischer Erzeugung dürfen maximal 2 g Restsüße haben. Für deutsche Weine sind maximal 9 g (in Franken aber nur 4,5 g) erlaubt.
- Trockenbeerenauslese
- Prädikat für einen Wein aus Deutschland oder Österreich, dessen Trauben am Weinstock getrocknet sind. Oft unter Einfluss der Edelfäule. Der Wein hat einen hohen Alkoholgehalt.
[Bearbeiten] U
- Ugni Blanc
- Weißweintraube von geringer Qualität. Wird in Süd-Westfrankreich angebaut und ergibt einen wenig lagerfähigen, säuerlichen Wein. Die Traube ist auch unter dem Namen Saint-Emilion bekannt.
- umfüllen
- Abstich. Der Wein wird von einem Fass in ein anderes gefüllt (gepumpt), um ihn von der Hefe zu trennen.
[Bearbeiten] V
- vendange
- (frz.) Weinernte.
- verschneiden
- Mischen verschiedener Weine unterschiedlicher Qualität und Herkunft. Bedeutet eine Qualitätsminderung. In Frankreich als Coupage bekannt.
- Versoaln
- ist der Name des möglicherweise ältesten Rebstockes in Europa. Es handelt sich dabei um eine weiße Rebsorte.
- vieille vigne
- (frz.) Alte Weinstöcke. Sie versprechen hohe Qualität, weil alte Weinstöcke sehr konzentrierten Wein ergeben. Wird als Bezeichnung auf den Etiketten verwendet.
- vigneron
- (frz.) Winzer, Weinbauer, Weinhauer.
- Vinifikation
- Weinbereitung.
- vignoble
- (frz.) der gesamte Besitz an Anbaufläche eines Winzers.
- Viticulture
- in Frankreich der Weinanbau mit all seinen verschiedenen Berufszweigen.
- vollmundig
- sagt man zu einem angenehmen, weichen Wein, der die Kehle gut hinunterrinnt.
- Vorlauf
- Der Most, der bereits ohne Pressung aus dem Bottich läuft, wird Vorlauf genannt.
- Vorlaufwein
- Ist bei der Weinherstellung der Wein, der direkt aus dem Gärbehälter durch Abstechen erhalten wird.
- V.Q.P.R.D.
- in Frankreich die Abkürzung für: "Vin de qualité produit dans une région déterminée" = Qualitätswein aus besonderen Anbaugebieten. Der Begriff fasst in Frankreich alle A.O.C. – Weine und V.D.Q.S. – Weine zusammen.
[Bearbeiten] W
- Wärmeregulierung
- siehe Temperaturregelung
- warm
- Extrakt- und alkoholreicher Wein mit gewisser Süße, der durch seinen Alkoholgehalt das Gefühl innerer Wärme vermittelt.
- weiblich
- So werden Weine bezeichnet, die eine besondere Leichtigkeit und Zartheit offenbaren.
- weich
- Geschmeidiger, angenehmer Wein mit zurückhaltendem Tannin beziehungsweise Säure.
- Weinstein
- Ansammlung von Weinsteinkristallen in Flaschen oder Fässern.
- Wine of Origin (WO)
- Seit 1973 Ursprungsbezeichnung für Weine aus Südafrika. Das Siegel oben auf der Flasche garantiert die Angaben zu Herkunft, Rebsorte(n) und Jahrgang.
- würzig
- Wein mit ausgeprägten Gewürzaromen, wie Zimt, Nelken oder Pfeffer.
[Bearbeiten] Z
- ziegelrot
- Einige Rotweine neigen dazu, während der Alterung eine rotgelbe Färbung anzunehmen.
- Zusammenstellung
- Um eine Cuvée herzustellen, werden mehrere Weine „gleichen Ursprungs“ miteinander vermischt. Nicht mit Verschneiden oder Panschen zu verwechseln.
[Bearbeiten] Literatur
- Hans-Peter Althaus: Kleines Wörterbuch der Weinsprache. 2006. ISBN 3-406-55017-7
- Hans Ambrosi: Weinlexikon. 2001. ISBN 3-572014832
[Bearbeiten] Weblinks
[1] amüsante Cartoons zur Verdeutlichung der Weinsprache]