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Geschichte Finnlands

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Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Frühgeschichte

Die Höhlenmalerei in Astuvansalmi in der Gemeinde Ristiina zeugen von einer Bevölkerung Finnlands etwa 2000 v.Chr.
Die Höhlenmalerei in Astuvansalmi in der Gemeinde Ristiina zeugen von einer Bevölkerung Finnlands etwa 2000 v.Chr.

Die früheste sicher nachgewiesene Besiedlung auf dem Gebiet des heutigen Finnland stammt aus der Zeit nach Ende der letzten Eiszeit rund 8500 v.Chr. Ursprung und Sprache der mittelsteinzeitlichen, nach der wichtigsten Fundstelle Suomusjärvi-Kultur genannten Kultur in Südfinnland sind ungeklärt. Zur gleichen Zeit lebte in der heutigen Finnmark die wahrscheinlich von Westen eingewanderte Komsa-Kultur, die sich auch in das heutige Nordfinnland ausbreitete. Durch in den folgenden Jahrtausenden erfolgte Zuwanderung wurden neue Kulturen eingeführt. Um 5100 v.Chr. ging die Suomusjärvi-Kultur mit der Erfindung des Tongeschirrs in die jungsteinzeitliche sogenannte Kammkeramikkultur über. Spätestens zu dieser Zeit sprachen die Bewohner Finnlands hauptsächlich frühe finno-ugrische Sprachen.

Um 3200 v.Chr. sickerten aus dem baltischen Raum Vertreter der sogenannten Streitaxtkultur ein, die eine frühe indogermanische Sprache sprachen und sich allmählich mit der Stammbevölkerung vermischten und deren Sprache annahmen, woraus schließlich die Kiukainen-Kultur als letzte steinzeitliche Kultur in Finnland hervorging. Der sprachliche Einfluss der Zuwanderer der Streitaxtkultur war mitverantwortlich für die Herausbildung des Unterschiedes zwischen der stammfinnischen Sprache im Küstengebiet und der samischen Sprache im Binnenland.

Die Bevölkerung der Steinzeit bestand aus Jägern und Sammlern, Ackerbau und Viehzucht waren noch unbekannt. Die Bronzezeit begann in Finnland um 1700 v. Chr. und setzte sich bis etwa 500 v.Chr. fort, jedoch setzte sich der Gebrauch von Metallgegenständen in dieser Zeit erst allmählich, von der Südwestküste ausgehend durch. Besonders an der Küste begann in dieser Zeit die Ausübung von Ackerbau und Viehzucht, während im Norden und Osten die jägerischen Kulturen fortbestanden. Aus der folgenden vorrömischen Eisenzeit bis etwa zum Beginn unserer Zeitrechnung liegen wegen der geringen Zahl von Funden nur vereinzelte Erkenntnisse vor. Finnland ist in dieser Zeit aber durchgehend besiedelt gewesen, und finno-ugrische Elemente bildeten den Kern der Bevölkerung. Während der Eisenzeit breitete sich die Besiedlung von den Regionen im Südwesten, der Region Häme und der Region Ladoga-Kareliens nach Norden aus. Die ansässige Urbevölkerung der Samen wurde nordwärts verdrängt oder vermengte sich mit den Zuwanderern.

Von 100 v. Chr. an nahm der Handel mit Mittelleuropa zu, und es wurden viele römische Gegenstände aus dieser Zeit gefunden. Während der Zeit der Völkerwanderung erwarben die finnischen Küstenregionen Wohlstand durch den belebten Ostseehandel, der sich in der Zeit der Wikinger ab dem 8. Jahrhundert weiter verstärkte. Um die Jahrtausendwende verdichteten sich über den Osthandel die Beziehungen Ostfinnlands zu Nowgorod. Mit den Handelsverbindungen kam die Bevölkerung Finnlands auch in Kontakt mit dem christlichen Glauben, im Westen dem römisch-katholischen, im Osten dem orthodoxen.

Die Wurzeln der finnischen Bevölkerung waren Gegenstand wiederholter Kontroversen und können bis heute nicht als geklärt gelten. Einige Forscher halten das westliche Sibirien für die „ursprüngliche Heimat“. Neuere Forschung unter Einbeziehung von bisher als unbedeutend geltenden Erkenntnissen führte zu der Ansicht, dass die Vorfahren der Finnen vor Jahrtausenden in mehreren Wellen aus verschiedenen Richtungen einwanderten, eine Jagd- und Ackerbaukultur einführten und die jagenden und sammelnden Samen nach Norden verdrängten oder sich mit diesen verschmolzen.

[Bearbeiten] Ein Teil Schwedens

Der Kontakt zwischen Schweden und Finnland war bereits in vorchristlicher Zeit beachtlich – die Wikinger waren den Finnen sowohl durch ihre Handelsbeziehungen als auch durch Plünderungen bekannt.

Der Beginn von Finnlands fast 700 Jahre andauernder Verbindung mit dem Königreich Schweden wird meist mit dem Jahr 1154 angesetzt, als Schwedens König Erik IX. von Schweden, begleitet von einer Gruppe bewaffneter Männer und dem Bischof Heinrich von Uppsala, nach Finnland kam und versuchte, dort das Christentum einzuführen. Obwohl Heinrich 1156 durch Lalli ermordet wurde, konnte das Christentum in Finnland Fuß fassen.

Moderne Historiker ziehen diese Theorie in Zweifel. Es gibt archäologische Beweise, die zeigen, dass das Christentum sich bereits im 11. Jahrhundert in Finnland ausbreitete, also bevor die Schweden ihren Feldzug begannen. Zur gleichen Zeit breitete sich der orthodoxe Glaube in Karelien aus, diesmal von Nowgorod.

Tavastien wurde am Anfang des 13. Jahrhunderts zum Christentum bekehrt, und Birger Jarl führte 1249 einen Feldzug durch, möglicherweise um einen Aufstand niederzuwerfen und die Tavastianer davon abzuhalten, ins Heidentum zurückzufallen. Die schwedische Expansion war beunruhigend für Nowgorod, das Karelien kontrollierte.

Savonien und Karelien nahmen Ende des 13. Jahrhunderts das Christentum an, etwa zur gleichen Zeit, als Torkel Knutsson 1293 hier einen Feldzug durchführte. Während dieser Zeit bauten die Schweden eine Befestigung, die spätere Burg Wiburg. Eine Armee Nowgorods griff Wiburg im Frühjahr 1294 erfolglos an. Eine schwedische Gegenstoß im Sommer führte zur Eroberung der Nowgoroder Festung Kexholm, die aber im nächsten Frühjahr zurückerobert wurde.

Der nächste Krieg zwischen Schweden und Nowgorod 1321/1322 führte zu Verhandlungen in Nöteborg, am Ausfluss der Newa aus dem Ladogasee. Im Vertrag von Nöteborg wurden erstmals die Grenzen zwischen Schweden und Nowgorod festgelegt. Schweden erhielt West-Karelien, Nowgorod Ingermanland und Ladoga-Karelien (Ost-Karelien).

1337 brach in Ost-Karelien ein Aufstand gegen die Nowgoroder Herrschaft aus. Im nächsten Jahr sandte Schweden Truppen nach Ladoga-Karelien. In Ingermanland wurde eine schwedische Armee geschlagen, und der Krieg endete mit einem Frieden, der den Vertrag von 1323 bestätigte.

1347 bereitete der schwedische König Magnus II. einen Krieg gegen Nowgorod vor, wahrscheinlich als Reaktion auf dessen Überfälle im Vorjahr. Der Krieg wurde vom Klerus und der (späteren) Heiligen Birgitta unterstützt. Im nächsten Jahr landete eine schwedische Streitmacht an der Neva, schlug die Nowgoroder und rückte weiter nach Nöteborg vor, das belagert und erobert wurde. Danach kehrte der König nach Schweden zurück. Eine Entsatzheer aus Nowgorod mit neuen russischen Truppen kam zu spät, um der belagerten Festung zu helfen. Jedoch wurde 1349 die schwedische Garnison ausgehungert. In diesem Jahr führte Magnus einen weiteren Angriff gegen Nöteborg, der jedoch fehlschlug. Im Jahr 1350 zog Nowgorod gegen Wiburg, welches sie am 21. März erreichten. Die Stadt wurde niedergebrannt und das umgebende Land verwüstet, aber die Burg konnte nicht erobert werden.

1388 wählte Schweden Margarethe I. von Dänemark zur Regentin, 1397 wurde die Kalmarer Union begründet. Während dieser Zeit fanden einige Angriffe von Schwedisch-Karelien nach Ingermanlannd und Ladoga-Karelien statt.

Als Bo Jonsson Grip, einer der reichsten Männer Schwedens, der Turku als Lehen erhalten hatte und weitere Besitztümer in Finnland hatte, 1386 starb, hinterließ er alles seinem Sohn Knut. Als Teil des Vertrages, der die Union bildete, waren diese Besitztümer an die Krone verloren worden. Als Knut älter wurde, reiste er 1395 nach Finnland und schaffte es, seinen Besitz zurückzuerhalten. Daraufhin sandte Margarete eine Armee nach Turku. Die Stadt fiel 1398.

Im Jahre 1411 flammten die Feindseligkeiten mit Nowgorod wieder auf. Bis dahin war Schweden in andere Kriege verwickelt gewesen, und Nowgorod hatte sich auf den Deutschen Orden konzentriert. Auf einen schwedischen Überfall auf Tiurula in der Nähe der Grenze folgte ein Angriff Nowgorods auf Wiburg. Außerdem werden in den Chroniken noch eine Reihe kleinerer Überfälle gegen Oulu 1415 und weitere Dörfer in Nordfinnland 1431 erwähnt.

1488 wird mit dem Missale Aboense das erste Buch Finnlands bei Bartholomäus Ghotan in Lübeck im Auftrage des Bischofs von Turku Konrad Bitz als Messbuch gedruckt.

Großherzogtum Finnland, Atlas Maior, Magnvs Dvcatvs Finlandiæ (Karte von 1662)
Großherzogtum Finnland, Atlas Maior, Magnvs Dvcatvs Finlandiæ (Karte von 1662)

In den anschließenden Jahrhunderten spielte der östliche Teil des schwedischen Machtbereichs (das heutige Finnland) eine wichtige Rolle im politischen Geschehen Schwedens. Finnische Soldaten machten den größten Teil der schwedischen Armeen aus. Die Finnen stellten auch einen Großteil der ersten „schwedischen“ Siedler im Amerika des 17. Jahrhunderts (Neuschweden). In den ersten Jahrhunderten der schwedischen Herrschaft wurden außerdem erfolgreich Handelsbeziehungen zu Mitgliedsstädten der Hanse aufgebaut, was zu engerem Kontakt Finnlands zu Resteuropa führte, sowohl materiell als auch geistig.

Während der schwedischen Herrschaft bewegte sich Finnlands Ostgrenze im Verlauf vieler Kriege ständig vor und zurück. Insgesamt kam es aber zu einer langsamen Expansion, die erst durch den Großen Nordischen Krieg gestoppt wurde. Danach, also im Zeitraum 17001808, war Finnland mehrfach ganz oder teilweise von Russland besetzt, und der südöstliche Teil kam in der ersten Hälfte des 18. Jahrhundert ganz unter russische Kontrolle. Er wurde in der Folge als „Altfinnland“ bezeichnet.

Die russische Herrschaft begann zunächst im Großen Nordischen Krieg, als die finnischen Resttruppen bei der Siedlung Napue (heute Gemeinde Isokyrö) fast vollständig vernichtet wurden. Im Frieden von Nystad wurde der größte Teil Finnlands an Schweden zurückgegeben, nur Viborg verblieb dem russischen Reich. 1741 brach ein neuer Krieg mit Russland aus, der unglücklich für Schweden verlief. Im anschließenden Frieden von Åbo 1743 musste erneut ein Teil Finnlands an Russland abgetreten werden.

[Bearbeiten] Finnischer Krieg und Ablösung von Schweden

Hauptartikel: Russisch-Schwedischer Krieg 1808-1809

Im Zuge der napoleonischen Koalitionskriege verbündete sich Russland unter Zar Alexander I. am 7. Juli 1807 im Frieden von Tilsit mit Frankreich gegen England und das mit diesem verbündete Schweden. Am 21. Februar 1808 griff Russland Schweden an und begann damit den Finnischen Krieg, der schnell zu einer erneuten Besetzung Finnlands führte. Am 17. September 1809 schlossen die beiden Mächte den Vertrag von Fredrikshamn, mit welchem Schweden weite Gebiete an Russland abtrat. Zu diesen Gebieten gehörten neben dem damals die heutige Südhälfte Finnlands umfassenden Kernfinnland auch die Ålandinseln sowie Teile von Lappland und Västerbotten.

[Bearbeiten] Autonomes Großfürstentum des russischen Zaren

Hauptartikel: Großfürstentum Finnland

[Bearbeiten] Entstehung und Verfassung des Großfürstentums

Die Eröffnung des Landtages zu Porvoo durch Zar Alexander I. in der zeitgenössischen Darstellung durch Emanuel Thelning.
Die Eröffnung des Landtages zu Porvoo durch Zar Alexander I. in der zeitgenössischen Darstellung durch Emanuel Thelning.

Bereits nach der Besetzung Finnlands im März 1808 hatte Zar Alexander den Regierungen Europas verkündet, dass Finnland für immer an das russische Reich angeschlossen worden sei. In einem Manifest vom 17. Juni 1808 bekräftigte er den Anschluss Finnlands an Russland, versprach aber, die alten Gesetze des Landes und die Vorrechte der Stände aufrechtzuerhalten. Unter Beachtung der nach der schwedischen Verfassung vorgesehenen Prozeduren wurden 1809 die Vertreter der finnischen Stände zum Landtag von Porvoo einberufen.

Die Ständeversammlung trat am 25. März 1809 in Porvoo zusammen, noch bevor der Finnische Krieg durch den Frieden von Fredriksham beendet wurde. Am folgenden Tag gab der Zar einen Throneid ab, in welchem er er die Fortgeltung der Verfassung, der Standesrechte sowie der Religion zusicherte. Die abgetretenen Gebiete bildeten so gemeinsam das neu entstandene Großfürstentum Finnland. Die finnischen Gebiete, die Schweden bereits 1721 und 1743 an Russland verloren hatte, wurden Anfang 1812 an das Großfürstentum angeschlossen. Seine so entstandenen Grenzen behielt Finnland bis zu seiner Unabhängigkeit im Jahr 1917. Der russische Zar war als Großfürst von Finnland zugleich das Staatsoberhaupt des autonomen Großfürstentums. Als der neue Zar Nikolaus I. 1825 den Thron bestieg, erkannte er den Sonderstatus Finnlands an und leistete den gleichen Throneid wie sein Vorgänger, was zur Tradition für alle seine Nachfolger werden sollte.

Die Verwaltung Finnlands wurde einem Senat (bis 1816 Verwaltungskonzil genannt) übertragen, dessen Mitglieder Finnen waren. Der Senat bestand aus zwei Abteilungen, der Wirtschafts- und der Rechtsabteilung. Die Rechtsabteilung fungierte als oberstes Gericht des Landes, während die Wirtschaftsabteilung als oberstes Verwaltungsorgan die Regierung Finnlands darstellte. Der höchstrangige Vertreter des Zaren und Träger der administrativen Gewalt in Finnland war der Generalgouverneur, der formal auch den Vorsitz im Senat führte, wenn er auch dessen Verhandlungen in der Regel nicht beiwohnte. Sitz des Senats war zunächst das alte Verwaltungszentrum Turku, wurde aber 1819 nach Helsinki verlegt. Nachdem 1827 ein verheerender Brand die Stadt Turku weitgehend zerstört hatte, zog auch die Universität nach Helsinki, das nun der geistige Mittelpunkt des Landes wurde.

Nach der aus der schwedischen Zeit übernommenen Verfassung waren wichtige Gesetzgebungsvorhaben nur unter Mitwirkung der im Reichstag versammelten Stände möglich. Es stand im Ermessen des Monarchen, den Reichstag einzuberufen. Nach dem Landtag von Porvoo verzichteten sowohl Alexander I. als auch sein von 1825 bis 1855 regierender Nachfolger Nikolaus I. während ihrer gesamten Regierungszeit auf eine Einberufung. Das politische Leben Finnlands stand in dieser Periode entsprechend weitgehend still. Die Tätigkeit des Senats beschränkte sich auf die reine Verwaltung, und notwendige Anordnungen wurden vom Zaren im Verordnungswege getroffen.

[Bearbeiten] Erwachen des Nationalbewusstseins

Das Gedicht Vårt land, finnisch Maamme, von J. L. Runeberg, hier in einem Druck von 1898, wurde 1848 zur finnischen Nationalhymne.
Das Gedicht Vårt land, finnisch Maamme, von J. L. Runeberg, hier in einem Druck von 1898, wurde 1848 zur finnischen Nationalhymne.

Die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts brachte die allmähliche Entwicklung eines finnischen Nationalbewusstseins mit sich. Den Anstoß für diese Entwicklung gaben in erster Linie akademische Kreise an der Universität, beeinflusst von dem gesamteuropäischen Vordringen nationaler Gedanken und geleitet von dem Ziel, die Stellung Finnlands im Zarenreich durch die Stärkung der eigenständigen Identität zu sichern. Zu den Vorreitern der politischen Aktivitäten gehörte Adolf Ivar Arwidsson. Seine ab 1820 vehement vorgetragenen Forderungen nach der Herausbildung einer finnischen Staatsidentität und nach größeren bürgerlichen Freiheiten führten 1823 zu seiner Entlassung aus dem Amt des Dozenten. Arwidsson emigrierte nach Stockholm, wo sich im Laufe der Zeit eine Reihe von emigrierten, in der Regel äußerst russlandskeptisch eingestellten Finnen sammelte.

Durch Arwidsson beeinflusst war eine Generation von Akademikern, die ab den Dreißigerjahren entscheidend zur Bildung der finnischen kulturellen und staatlichen Identität beitrugen. Johan Vilhelm Snellman begründete aus staatsphilosophischer Sicht die Notwendigkeit, dass Finnland sich durch die Entwicklung der eigenen Sprache und Kultur einen Platz in der Mitte der Völker erwirbt. Als Zeitungsmacher und Volksschulrektor leistete er zu diesem Ziel auch vielfache praktische Beiträge. Elias Lönnrot trug auf ausgedehnten Reisen die überlieferte finnische Volksdichtung zusammen. Das aus diesen Sammlungen entstandene Nationalepos Kalevala legte 1835 den Grundstein für eine finnische Literatur. Johan Ludvig Runeberg verfasste als Dichter zahlreiche bedeutende Werke, die sich mit der finnischen Geschichte oder dem ländlichen Leben in Finnland beschäftigten und so Finnland zum Gegenstand zeitgenössischer Literatur machten. Ein Gedicht aus seinem bekanntesten Werk Die Erzählungen des Fähnrich Stål, Vårt land („Unser Land“), wurde ab 1848 als finnische Nationalhymne verwendet.

Die zentrale Rolle in dieser Entwicklung nahm das Bestreben nach der Entwicklung und Förderung der finnischen Sprache als Verkörperung der nationalen Identität ein. Als Erbe der schwedischen Zeit war das Schwedische die einzige Verwaltungs- und Kultursprache in Finnland, während die vom überwiegenden Teil der Bevölkerung gesprochene finnische Sprache keinen offiziellen Status hatte und als Schriftsprache praktisch inexistent war. Die insbesondere von Snellman verkörperte Strömung zur Fortentwicklung des Finnischen zu einer vollwertigen Kultursprache, deren Vertreter sich Fennomanen nannten, formierte sich in den Sechzigerjahren als politische Bewegung zur Finnischen Partei. Das anzustrebende Verhältnis zwischen der finnischen und der schwedischen Sprache wurde bald Gegenstand politischen Streits, und die Verteidiger der schwedischen Sprache bildeten bald die Schwedische Partei. Finnisch wurde erst 1902 neben dem Schwedischen zur offiziellen Amtssprache. Der Sprachenstreit blieb bis in die Zeit der Unabhängigkeit hinein eines der bestimmenden politischen Themen Finnlands.

[Bearbeiten] Der Krimkrieg in Finnland

Die zweitägige Bombardierung der Festung Sveaborg, hier in einer zeitgenössischen Darstellung, war der Schlusspunkt des Krimkrieges in Finnland.
Die zweitägige Bombardierung der Festung Sveaborg, hier in einer zeitgenössischen Darstellung, war der Schlusspunkt des Krimkrieges in Finnland.

Während des Krimkrieges wurden die finnischen Gewässer und Küsten zum Kriegsschauplatz. Nach Eintritt der Westmächte in den Krieg segelte die Flotte Englands im März 1854 in die Ostsee mit dem Befehl, alle dem russischen Zaren unterstehenden oder sich auf seinem Gebiet befindlichen Schiffe zu kapern. Finnland verlor in der Folge nahezu seine gesamte Handelsflotte. Während des Frühjahrs 1854 griff die englische Flotte verschiedene Orte an der Küste an und richtete große Schäden an. Am 7. Juni unternahm sie einen Landungsversuch in Kokkola. Der Angriff wurde jedoch durch Bewohner des Ortes, die zu den Waffen gegriffen hatten, zurückgeschlagen. Am 8. August landeten französische Truppen auf Åland, und nach achttägiger Belagerung und Bombardierung ergab sich die Besatzung der Festung Bomarsund den Angreifern. Die Festung wurde vollständig zerstört, und nach dem Krieg würde die Demilitarisierung Ålands vereinbart werden.

Im Sommer 1855 erschienen die Engländer und Franzosen erneut an der finnischen Küste. Im Juni zerstörten sie die Festung Fort Slava vor Kotka, im Juli Svartholma vor Loviisa. In letzterem Angriff verbrannte auch die Stadt zum größten Teil. Mehrere andere Küstenstädte wurden bombardiert. Ab dem 9. August beschossen die Angreifer 46 Stunden lang die Festung Sveaborg vor Helsinki, die dabei schwer beschädigt, aber nicht eingenommen wurde. Die Hauptstadt selbst blieb von dem Beschuss verschont. Aus finnischer Sicht blieb dies die letzte Kriegshandlung.

Die Verteidigung Finnlands während des Krimkrieges lag in erster Linie in der Hand russischer Truppen, deren Stärke in dieser Zeit etwa 70.000 Soldaten betrug. Die nach dem alten schwedischen Einteilungswesen rekrutierten finnischen Einheiten brachten neun Bataillone mit einer Gesamtstärke von bis zu 10.711 Mann auf. Da sich dieses System als ineffektiv erwiesen hatte, wurden die finnischen Bataillone nach dem Krieg aufgelöst.

[Bearbeiten] Öffnungsperiode unter Alexander II.

Als Reformator und Erneuerer des Reichstagswesens genoss Zar Alexander II. in Finnland große Beliebtheit.
Als Reformator und Erneuerer des Reichstagswesens genoss Zar Alexander II. in Finnland große Beliebtheit.

Die Thronbesteigung Alexanders II. im Jahr 1855 leitete eine Periode der wirtschaftlichen und politischen Reformen ein. Viele der gesetzlichen Beschränkungen der gewerblichen Tätigkeit wurden aufgehoben. Die Freigabe des Betriebs von Sägewerken 1861 zog die Gründung zahlreicher Dampfsägewerke nach sich, welche das Zugpferd der beginnenden finnischen Industrialisierung bildeten. Diese schritt allerdings im europäischen Maßstab langsam voran. Noch nach dem Zweiten Weltkrieg war der überwiegende Teil der Bevölkerung in der Landwirtschaft beschäftigt.

Finnland erhielt unter Alexander auch eine Autonomie auch in Geldfragen. 1860 wurde die Finnische Mark als eigene finnische Währung in Gebrauch genommen. Ab 1865 war die unter der Kontrolle der Bank Finnlands stehende Silbermark das einzige gesetzliche Zahlungsmittel in Finnland. Für die Durchführung der zahlreichen Reformen sah Alexander auch die Beteiligung der finnischen Stände als notwendig an und berief 1863 erstmals seit 1809 den Reichstag wieder ein. Dies löste in Finnland große Begeisterung aus und trug Alexander die Verehrung weiter finnischer Kreise ein. Der Reichstag tagte in der Folge regelmäßig im Abstand von fünf, ab 1882 von drei Jahren.

Nach der Wiederbelebung des Reichstagswesens nahm die Politik Einzug in das allgemeine Gesellschaftsleben. Die politischen Lager formierten sich in erster Linie anhand der sprachlichen Gegensätze. Die Finnische Partei stand für die Erhebung der finnischen Sprache zur Amtssprache, für die Durchführung von wirtschaftlichen und sozialen Reformen, aber auch für unbedingte Loyalität zum russischen Monarchen. Die Schwedische Partei zeichnete sich neben der Verfechtung der Stellung der schwedischen Sprache auch durch eine Neigung zum gesellschaftlichen Konservativismus aus. Im ständischen Reichstag beherrschte die Finnische Partei durchgehend den Bauernstand und den Klerus, während die Schweden die Mehrheit in Adel und Bürgertum hielten. Zahlreiche Vorstöße zu einer Erweiterung des Stimmrechts im Bürgertum scheiterten an der Sorge der Schwedischen Partei, dass die herrschende Machtbalance durch die Stimmberechtigung der finnischsprachigen Stadtbevölkerung kippen würde.

[Bearbeiten] Russifizierung

Mit Amtsantritt des Zaren Alexanders III. 1881 begann (nicht nur in Finnland) eine Ära energischer Russifizierung, die zunächst auf eine Entmachtung der staatlichen Institutionen des Großfürstentums abzielte und auf hartnäckigen Widerstand von Finnen und Finnländern stieß. Die Aufrichtung des (nie gestürzten) Denkmals Alexanders II. in Helsinki war damals als Ehrung desjenigen Zaren, der die finnische Verfassung nicht angetastet hatte, ein Zeichen nationalen Protestes. Der Widerstand formierte sich institutionell vor allem in den Arbeiter- und Abstinenzlervereinen.

Im Jahre 1906, als es darum ging, die russisch-finnischen Beziehungen zu verbessern, wurde der alte Vierkammer-Reichstag durch ein Einkammerparlament ersetzt, das durch die gesamte Bevölkerung gewählt wurde, wobei die finnischen Frauen die ersten in Europa waren, die das Stimmrecht erhielten. Darüber hinaus waren bei der im März 1907 abgehaltenen Wahl weltweit erstmals Frauen in ein Parlament wählbar. 19 Frauen zogen in die Versammlung ein.

[Bearbeiten] Unabhängigkeit und Bürgerkrieg

Hauptartikel: Finnischer Bürgerkrieg

Im Sog der russischen Revolutionen erlangte Finnland am 6. Dezember 1917 die staatliche Unabhängigkeit von Russland. Gleichzeitig zerfiel die öffentliche Ordnung jedoch fast völlig, und ein sozialistischer Umsturzversuch führte zu einem dreimonatigen Bürgerkrieg, aus welchem die bürgerlichen „Weißen“ mit deutscher Unterstützung als Sieger hervorgingen.

[Bearbeiten] Verfassungskrise nach der Februarrevolution

Nach der russischen Februarrevolution stellte die neue provisorische Regierung Russlands am 20. März 1917 die autonomen Rechte Finnlands wieder her. Das finnische Parlament, welches während des Krieges nicht getagt hatte, wurde einberufen. Trotz des Krieges war im Sommer 1916 eine Parlamentswahl abgehalten worden, in welcher die Sozialdemokraten 103 der 200 Mandate und damit die absolute Mehrheit erhielten.

Es wurde ein Koalitionssenat gebildet, welchem der Sozialdemokrat Oskari Tokoi vorsaß. Einigkeit bestand zwischen allen Parteien darüber, dass Finnland nach Wegfall des verfassungsmäßigen Monarchen von Russland unabhängig werden sollte. Versuche des Senates, bei der provisorischen Regierung ein Einvernehmen über eine größere Selbstständigkeit Finnlands zu erreichen, scheiterten. Die aktivste Rolle im Bestreben nach Unabhängigkeit spielten zunächst die Sozialdemokraten, denen die russischen Bolschewiki unter Lenin volle Entscheidungsfreiheit und das Recht auf Unabhängigkeit zusagte. Als die Macht der provisorischen Regierung durch einen Bolschewikenaufstand wankte, brachten die Sozialdemokraten am 18. Juli 1917 das sogenannte Staatsgesetz (valtalaki) ins Parlament ein, mit welchem das Parlament erklärte, die oberste Macht im Staat von nun an selbst auszuüben.

Das Staatsgesetz wurde mit großer Mehrheit angenommen, jedoch ging die provisorische Regierung aus den internen Unruhen vorläufig als Sieger hervor und löste das eigenmächtige finnische Parlament auf. Tokoi und die sozialdemokratischen Senatoren zogen sich daraufhin aus dem Senat zurück, neuer Regierungschef wurde Eemil Nestor Setälä von der Jungfinnischen Partei. In den Anfang Oktober abgehaltenen Neuwahlen des Parlaments erlitten die Sozialdemokraten eine Niederlage und verloren mit 92 Sitzen ihre absolute Mehrheit.

Die Februarrevolution hatte den rapiden Verfall der finnischen öffentlichen Ordnung zur Folge. Die im Lande befindlichen großen russischen Armeeeinheiten bildeten wie in Russland Arbeiter- und Soldatenräte, welche ab März die Kontrolle über die Armee ausübten. Der Druck der Räte führte auch zum Erliegen der Tätigkeit der Polizei. Die Ordnungsmacht wurde von Milizen der Arbeiterschaft übernommen. Während des Sommers 1917 verschärften sich die sozialen Spannungen drastisch, insbesondere infolge zunehmender Lebensmittelknappheit und Arbeitslosigkeit. Es kam immer wieder zu gewalttätigen Demonstrationen und Auseinandersetzungen. Die Basis der Arbeitbewegung radikalisierte sich, während die eher gemäßigten Parteiführer zunehmend die Kontrolle über diese verloren. In dieser angeheizten Atmosphäre gründeten bürgerliche Bevölkerungsteile bewaffnete Schutzkorps, während die Arbeiterbewegung sich in ebenfalls bewaffneten Roten Garden organisierte.

[Bearbeiten] Oktoberrevolution und Unabhängigkeit

Der am 27. November 1917 eingesetzte sog. Unabhängigkeitssenat P.E. Svinhufvuds.
Der am 27. November 1917 eingesetzte sog. Unabhängigkeitssenat P.E. Svinhufvuds.

Am 6. November 1917, dem Tag der russischen Oktoberrevolution, übernahmen die Bolschiwiki in Petrograd die Macht. Die erfolgreiche Oktoberrevolution führte unmittelbar zu einer Intensivierung der Bemühungen Lenins, auch die finnische Arbeiterbewegung zu einem revolutionären Aufstand zu bewegen. Tatsächlich riefen die Führer der Arbeiterbewegung am 14. November einen Generalstreik aus, der in die Revolution münden sollte. Der Aufruf wurde landesweit befolgt, und die Macht im Land wurde in diesen Tagen faktisch von den Roten Garden ausgeübt. Wegen der noch unsicher erscheinenden Position Lenins in Russland und beendete das Revolutionäre Komitee allerdings den Streik am 20. Oktober. Während dieser Tage war es landesweit zu zahlreichen Gewalttaten und Morden gekommen.

Die bürgerlichen Parteien waren, durch die Geschehnisse des Generalstreiks aufgeschreckt, nunmehr bestrebt, die staatliche Unabhängigkeit möglichst schnell herbeizuführen. Am 27. November wählte das neu gewählte Parlament einen neuen Senat unter dem Vorsitzenden Pehr Evind Svinhufvud. Dieser legte dem Parlament eine formelle Unabhängigkeitserklärung vor, welche am 6. Dezember verabschiedet wurde – nunmehr gegen die Stimmen der Sozialdemokraten. Die Unabhängigkeit wurde von Russlands bolschewistischer Regierung am 4. Januar 1918 anerkannt, gefolgt vom kaiserlichen Deutschland und den skandinavischen Ländern.

[Bearbeiten] Bürgerkrieg

Die vorentscheidende Schlacht des finnischen Bürgerkrieges tobte in der Stadt Tampere, die im Zuge der Kämpfe in weiten Teilen zerstört wurde.
Die vorentscheidende Schlacht des finnischen Bürgerkrieges tobte in der Stadt Tampere, die im Zuge der Kämpfe in weiten Teilen zerstört wurde.

Die Erreichung der Unabhängigkeit beruhigte die Lage im Land jedoch nicht. Am 12. Januar beschloss das Parlament die Bildung einer Armee, was die Sozialisten als direkte Maßnahme zur Unterdrückung der Arbeiterklasse auffassten. Zum Befehlshaber der Armee wurde Carl Gustaf Emil Mannerheim berufen, der sich sogleich auf die Entwaffnung der im Land befindlichen russischen Garnisonen vorbereitete. Die Bildung der Schutzkorps wurde vorangetrieben und diese am 25. Januar zur regulären Armee der Regierung erklärt. Gleichzeitig bereiteten sich die Sozialisten auf einen Umsturzversuch vor, den sie am Abend des 27. Januar 1918 in Angriff nahmen.

Die revolutionären Roten Garden brachten bis zum 28. Januar den größten Teil Südfinnlands in ihre Gewalt, während die von Vaasa aus operierenden weißen Regierungstruppen sich im Norden behaupten konnten. Die Regierung im roten Finnland übernahm in Helsinki ein Volkskommissariat unter dem Vorsitzenden Kullervo Manner. Der bürgerliche Senat konnte der Verhaftung entgehen, und einige Senatoren flohen nach Vaasa und formten dort die Regierung des weißen Finnlands.

Die Front des Bürgerkrieges stabilisierte sich zunächst für einige Wochen, welche die Parteien zur Säuberung des eigenen Hinterlandes nutzten. Gleichzeitig verschafften sich die Weißen, die durch aus Deutschland zurückkehrende Jäger wertvolle Verstärkung erhielten, durch systematische Schulung und Einführung der Wehrpflicht einen entscheidenden Vorteil. Mitte März begannen die Weißen mit ihrer Großoffensive zunächst um die Stadt Tampere, welche nach schweren Kämpfen am 6. April eingenommen wurde. Kurz zuvor waren in Hanko an der Südküste deutsche Truppen gelandet, die auf Ersuchen des Senats eine Hilfsexpedition gebildet hatten. Sie nahmen am 13. April Helsinki ein. Die letzten Aufständischen ergaben sich am 5. Mai 1918 in der Region Kymenlaakso.

Zu den Nebenerscheinungen des Krieges gehörten politische Gewalthandlungen beider Seiten und zu seinem Nachspiel eine Hunger- und Seuchentragödie unter den Roten in den Gefangenenlagern, durch welche bedeutend mehr Opfer zu Tode kamen als durch die Kampfhandlungen. Der Krieg hinterließ eine tiefe Spaltung der Gesellschaft, welche die Innenpolitik noch über Jahrzehnte belastete.

[Bearbeiten] Finnland zwischen den Weltkriegen

Der russisch-finnische Grenzverlauf nach dem Frieden von Dorpat (1920)
Der russisch-finnische Grenzverlauf nach dem Frieden von Dorpat (1920)

Im Frieden von Dorpat erkannte das bolschewistische Russland 1920 die Unabhängigkeit Finnlands in den Grenzen des zaristischen Großherzogtums an. Zudem erhielt Finnland mit Petsamo (heute: Petschenga) einen eisfreien Hafen am Nordmeer.

Ursprünglich sollte Finnland eine konstitutionelle Monarchie werden. Ein deutscher Prinz, Friedrich Karl von Hessen wurde zum König gewählt, mit Pehr Evind Svinhufvud als Reichsverweser. Deutschlands Niederlage im Ersten Weltkrieg führte jedoch dazu, dass diese Idee verworfen wurde. Unter dem neuen Reichsverweser Carl Gustaf Mannerheim wurde Finnland zur Republik erklärt, zu deren erstem Präsidenten 1919 Kaarlo Juho Ståhlberg gewählt wurde.

Wegen der überwiegend schwedischsprachigen Åland-Inseln geriet die junge Republik in Streit mit Schweden. Da Finnland nicht bereit war, diese Inseln abzutreten, wurde ihnen ein autonomer Status angeboten. Die Einwohner nahmen diesen Vorschlag jedoch nicht an und der Streit um die Inseln wurde vor den Völkerbund gebracht. Dieser entschied, dass Finnland seine Souveränität über die Inseln behalten solle, diese aber eine autonome Provinz bilden sollten. Finnland musste den Einwohnern der Inseln das Recht einräumen, die schwedische Sprache sowie ihre Kultur und Traditionen zu pflegen. Zur gleichen Zeit wurde ein internationaler Vertrag unterzeichnet, der Åland zu neutralem Gebiet erklärte, auf dem keine militärischen Einheiten stationiert werden dürfen.

Die Innenpolitik Finnlands war in den 1920er Jahren mit ähnlichen Problemen konfrontiert wie die der Weimarer Republik. Als Ende November 1929 ein kommunistischer Jugendverband durch die westfinnische Kleinstadt Lapua marschierte, nahm das die dortige bürgerliche Bevölkerung zum Anlass, gegen die Sozialisten vorzugehen; die Lapua-Bewegung entstand. Nachdem am 14. Oktober 1930 Ex-Präsident Ståhlberg zur sowjetischen Grenze deportiert wurde, distanzierten sich jedoch die konservativen Kräfte von der Bewegung. Ein Putschversuch im März 1932 scheiterte, da sich die Armee der Lapua-Bewegung nicht anschloss. Nach der Verurteilung ihrer Anführer zu kurzen Haftstrafen wurde im April 1932 die faschistische Volkspatriotische Bewegung (IKL) gegründet, die allerdings nur noch eine untergeordnete Rolle spielte.

[Bearbeiten] Finnland im Zweiten Weltkrieg

Finnische Gebietsverluste im Frieden von Moskau (1940) und im Frieden von Paris (1947)
Finnische Gebietsverluste im Frieden von Moskau (1940) und im Frieden von Paris (1947)

Ein Nichtangriffspakt von 1932 änderte nichts daran, dass Finnland 1939 von der Sowjetunion überfallen wurde. Im Oktober 1939 verlangte die Sowjetunion die Abtretung eines kleinen Landstreifens um den Ort Koivisto, wodurch das Hinterland Leningrads vergrößert werden sollte, sowie einen Flottenstützpunkt an der Südküste Finnlands. Die Finnen lehnten aus Angst vor weiteren Forderungen ab, sodass Stalin zur Gewalt griff. Die russische Artillerie beschoss das auf eigenem Gebiet liegende Dorf Mainila und beschuldigte Finnland der Aggression. Am 30. November überschritten sowjetische Truppen die Grenze, der „Winterkrieg“ begann.

Bereits am 1. Dezember ließ Stalin im eroberten Grenzort Terijoki (heute Selenogorsk) eine finnische Gegenregierung („Finnische Volksregierung“) unter dem ehemaligen Führer der KP Finnlands Otto Kuusinen bilden, die im Namen der „Finnischen Demokratischen Republik“ am 2. Dezember 1939 einen fiktiven Friedensvertrag mit der Sowjetunion unterzeichnete, der einen „Gebietsaustausch“ vorsah. Das verstärkte jedoch den Widerstandswillen der Finnen, die nun die völlige Einverleibung in die Sowjetunion fürchteten. Unter großen Anstrengungen wurde der russische Ansturm gestoppt. Auch hoffte man auf Unterstützung aus dem Westen. Der Völkerbund erklärte die Sowjetunion zum Aggressor und schloss sie aus (das war sein letzter Amtsakt).

Im Februar 1940 durchbrachen sowjetische Truppen die Mannerheim-Linie im Abschnitt Wyborg; die Finnen bemühten sich um einen Waffenstillstand. Stalin hatte der Regierung Kuusinen inzwischen die Teilnahme an den Verhandlungen versagt und war zum Frieden bereit, offenbar weil er befürchtete, durch ein angekündigtes britisch-französisches Expeditionskorps in den Weltkrieg hineingezogen zu werden. Im Frieden von Moskau 1940 wurde der Winterkrieg beendet und Finnland musste territoriale Einbußen (Karelien, Salla, Fischer-Halbinsel) hinnehmen. Die Stadt Hanko an der Südküste musste als Flottenstützpunkt an die Sowjetunion verpachtet werden. Im Gegenzug wurde von sowjetischer Seite die finnische Gegenregierung aufgelöst, Kuusinen wurde Chef der neugebildeten Karelo-Finnischen SSR.

Nach dem Überfall des Deutschen Reiches auf die Sowjetunion beteiligte sich Finnland an deutscher Seite am Russlandfeldzug (der „Fortsetzungskrieg“ mit dem Kriegsziel: Wiedergewinnung der verlorenen Gebiete, keine Beteiligung am Angriff auf Leningrad).

Bereits ab August 1940 war Deutschland in Nordfinnland mit einer Division zugegen, um die Furcht der Finnen vor einem sowjetischen Angriff zu beruhigen. Deutschlands Angriff gegen die Sowjetunion ab 22. Juni 1941 führte zu sowjetischen Bombenangriffen auf finnische Städte.

1944 schloss Finnland mit der Sowjetunion einen separaten Waffenstillstand. 1944/1945 folgte der Lapplandkrieg gegen deutsche Truppen, um sie zum Rückzug aus Nordfinnland zu zwingen.

Im Frieden von Paris (1947) trat Finnland auch noch das von der Sowjetunion im Oktober 1944 eroberte Gebiet um Petsamo an die Sowjetunion ab und damit den eisfreien Hafen, der den einzigen Zugang zum Nordmeer darstellte. Anstelle Hankos wurde nun Porkkala, westlich von Helsinki, als sowjetischer Stützpunkt verpachtet. 1955 gab die Sowjetunion Porkkala an Finnland zurück.

Finnland schaffte es im Gegensatz zu den meisten anderen Nachbarstaaten der Sowjetunion, seine Unabhängigkeit und demokratische Verfassung zu erhalten, wurde aber weit mehr bestraft als andere deutsche Alliierte, da es sehr hohe Reparationen zu zahlen hatte, ein Achtel der Bevölkerung umgesiedelt werden musste und ein Zehntel des Territoriums verloren ging, einschließlich des industriellen Kerngebietes um Wyborg. Es führte eine erfolgreiche Bodenreform durch und industrialisierte sich auf modernstem Niveau.

[Bearbeiten] Finnland in der Zeit des Kalten Krieges

Finnland behielt während des Kalten Krieges seine demokratische Verfassung und freie Wirtschaftsstruktur. 1947 und 1948 wurden Verträge mit der Sowjetunion geschlossen, die Rechte und Pflichten sowie territoriale Zugeständnisse beinhalteten. Beide Verträge wurden von Finnland nach der Auflösung der Sowjetunion 1991 für nichtig erklärt, die Grenzen blieben aber unberührt. Obwohl die Nachbarschaft zur mächtigen Sowjetunion manchmal zu extremer Vorsicht in der Außenpolitik führte (siehe den von deutschen Politikern geprägten Begriff Finnlandisierung), entwickelte Finnland enge Beziehungen zu den anderen skandinavischen Ländern und erklärte mehrfach seine Neutralität in Bezug auf die Politik der beiden Supermächte.

Vor allem die Außenpolitik gegenüber der Sowjetunion war ein ständiger Drahtseilakt. Immer wieder gab es Versuche seitens der Sowjetunion, Finnland in das kommunistische System des Ostens einzubinden, jedoch erwehrte man sich dagegen mit allen Mitteln. So war Finnland zum Beispiel im Mai 1955 zum Treffen der Ostblockstaaten in Warschau geladen, wo schließlich die Teilnehmer den Warschauer Pakt gründeten. Die finnische Führung hielt sich aber unter einem Vorwand von diesem Treffen fern, da sich die Gründung eines solchen Militärbündnisses aufgrund der Aufnahme Westdeutschlands in die NATO bereits abzeichnete.

1952 vereinbarten Finnland und die anderen Mitgliedsstaaten des Nordischen Rates Freizügigkeit für ihre Bürger. Viele Finnen nutzten diese Möglichkeit, um besser bezahlte Jobs in Schweden zu erhalten, und bildeten damit die erste Welle schwedischer Arbeits-Immigranten nach dem Zweiten Weltkrieg. Obwohl der finnische Lebensstandard bis in die 1980er Jahre hinein nicht mit demjenigen im wohlhabenden Schweden konkurrieren konnte, überwand die finnische Wirtschaft den Rückschlag nach dem Zweiten Weltkrieg bemerkenswert schnell, was später zum Aufbau eines weiteren Wohlfahrtsstaats nach nordischem Muster und zum heutigen wirtschaftlichen Erfolg Finnlands führte.

Finnland wurde 1961 Assoziativmitglied der europäischen Freihandelszone und 1986 zum Vollmitglied. Das Handelsabkommen mit der EFTA wurde durch ein weiteres mit den Ostblockstaaten ergänzt. Finnland wurde Beobachter des RGW, zahlreiche finnische Arbeitslose fanden Pendlerjobs in der Sowjetunion. Die erste Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, die später zur Gründung der OSZE führte, wurde ab dem 3. Juli 1973 in Helsinki abgehalten. In Finnland wurde diese Konferenz als Möglichkeit gesehen, die Spannungen des Kalten Krieges abzubauen, außerdem war sie ein persönlicher Triumph für Präsident Urho Kekkonen, welcher die Finnische Politik in allen Belangen für 20 Jahre dominierte, wie kein anderes Staatsoberhaupt vor oder nach ihm.

[Bearbeiten] Finnland in der postsowjetischen Ära

Der Zerfall der Sowjetunion hinterließ auch in Finnland deutliche Spuren. So erlebte das Land eine schwere Wirtschaftskrise Anfang der 1990er Jahre, da die finnische Wirtschaft in den Zeiten des Kalten Krieges sehr eng mit der sowjetischen verknüpft war. Eine Rekordarbeitslosigkeit von etwa 20 % war die Folge.

Jedoch konnte sich das Land ungewöhnlich schnell wieder von dieser Krise erholen, wurde Finnland doch am 1. Januar 1995 zusammen mit Österreich und Schweden Mitglied der Europäischen Union. Vor der parlamentarischen Entscheidung, der EU beizutreten, war am 16. Oktober 1994 eine Volksabstimmung abgehalten worden. 56,9 % der Wähler stimmten für, 43,1 % gegen den Beitritt.

In der zweiten Hälfte der 1990er Jahre konnte Finnland seine Arbeitslosigkeit halbieren und sein Budget sanieren, um die Maastricht-Kriterien für die Einführung des Euro zu erfüllen. Am 1. Januar 2002 wurde in Finnland schließlich der Euro eingeführt, welcher die finnische Markka als Währung ablöste.

Auch steht in Finnland seit 1. März 2000 mit Tarja Halonen zum ersten Mal in der Geschichte eine Frau an der Spitze des Staates. Sie wurde außerdem am 29. Januar 2006 für weitere sechs Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

[Bearbeiten] Literatur

  • Lavery, Jason: The History of Finland, Westport, Greenwood Press ISBN 0-313-32837-4
  • Dörr, Nikolas: Die Deutsch-Finnischen Beziehungen 1933-1945, in: Suchoples, Jaroslaw / Kerner, Manfred, Hrsg., Polen, Skandinavien und die Länder der östlichen Ostsee. Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft, Wroclaw : University Press, 2005, S. 13-45, ISBN 83-229-2637-5
  • Forsén, Björn und Annette: Saksan ja Suomen salainen sukellusveneyhteistyö, Porvoo [u.a.] : Söderström 1999, 330 S., ISBN 951-0-24029-X, (Die geheime U-Bootszusammenarbeit zwischen Deutschland und Finnland)
  • Meri, Veijo: Beneath the Polar Star : glimpses of Finnish history, Helsinki : Otava 1999, 156 S., (Aus dem Finnischen übersetzt von Philip Binham) ISBN 951-1-16091-5
  • Putensen, Dörte : Im Konfliktfeld zwischen Ost und West : Finnland, der Kalte Krieg und die deutsche Frage (1947 - 1973), Berlin : Berlin-Verlag 2000, 457 S., (= Schriftenreihe der Deutsch-Finnischen Gesellschaft e.V. ; Bd. 3), ISBN 3-8305-0054-8
  • Le grand guide de la Finlande, Bibliothèque du voyageur, Gallimard, 1989.
  • Seppo Hentilä, Osmo Jussila, Jukka Nevakivi, Histoire politique de la Finlande - XIXVorlage:E-XXVorlage:E siècle, éditions Fayard, 1999.
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