Reußenköge
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Nordfriesland | |
Koordinaten: | Koordinaten: 54° 37′ N, 8° 54′ O54° 37′ N, 8° 54′ O | |
Höhe: | 1 m ü. NN | |
Fläche: | 45,91 km² | |
Einwohner: | 354 (31. Dez. 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 8 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 25821 | |
Vorwahlen: | 04671, 04674 | |
Kfz-Kennzeichen: | NF | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 54 108 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Theodor-Storm-Straße 2 25821 Bredstedt |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Johannes Volquardsen | |
Lage der Gemeinde Reußenköge im Kreis Nordfriesland | ||
Reußenköge (dänisch: Reussenkog) ist eine amtsfreie Gemeinde bei Bredstedt im Kreis Nordfriesland. Zu der Gemeinde gehören ein Teil vom Beltringharder Koog, der Cecilienkoog, der Desmerciereskoog, der Louisen-Reußen-Koog, der Reußenkoog, der Sönke-Nissen-Koog, der Sophien-Magdalenen-Koog, der durch den Ausbau der Alten Schule zum Gemeindehaus und durch die Errichtung der Koogshalle zum Zentrum der Gemeinde Reußenköge wurde, und die Hamburger Hallig, die vor dem Sönke-Nissen-Koog liegt und mit diesem durch einen Damm verbunden ist. Ein Großteil der Köge wird landwirtschaftlich genutzt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Köge im Gemeindegebiet
[Bearbeiten] Beltringharder Koog
Der 3.350 ha große Beltringharder Koog wurde 1987 fertiggestellt und ist ein Speicherkoog zur Entwässerung der Arlau-Niederung und des Hauptsielverbandes Sönke-Nissen-Koog-Schleuse. Seit seiner Unterschutzstellung ist es das größte Naturschutzgebiet auf dem schleswig-holsteinischen Festland. 930 ha gehören zur Gemeinde Reußenköge, die übrigen 2420 ha zur Gemeinde Nordstrand. Der Koog ist nicht bewohnt. Am Lüttmoorsiel befindet sich eine Badestelle. Sie ist sehr gut geeignet für Kinder.
[Bearbeiten] Cecilienkoog
Der etwa 400 ha große Cecilienkoog wurde von 1903 bis 05 eingedeicht und ist nach der Kronprinzessin Cecilie benannt und wurde je zur Hälfte privat und öffentlich finanziert. Der Koog ist bewohnt und wird landwirtschaftlich genutzt. Einige landwirtschaftliche Betriebe bieten auch Ferienwohnungen an. Außerdem prägen Windkraft, Solaranlagen und eine Biogasanlage diesen Koog.
[Bearbeiten] Desmerciereskoog
Der etwa 360 ha große Desmerciereskoog wurde 1767 eingedeicht und nach Jean Henri Desmercieres benannt, der die erste Bank in Kopenhagen gegründet hat und sowohl am Desmerciereskoog als auch am Sophie-Magdalenen-Koog maßgeblich beteiligt war. Es war der erste Deich mit einem zur Seeseite hin flachen Profil. Der Ort, an dem der neue Deich an die älteren Deiche mit steileren Profilen stößt soll einer der Schauplätze in der Novelle Schimmelreiter von Theodor Storm sein.
Der Koog ist auch heute bewohnt und wird landwirtschaftlich genutzt. Außerdem gibt es im Koog acht Windkraftanlagen.
[Bearbeiten] Louisen-Reußen-Koog
Der etwa 400 ha große Koog wurde 1799 durch Graf Heinrich XLIII Reuß-Schleiz-Köstritz errichtet und nach seiner Frau benannt. Der Koog ist bewohnt und wird landwirtschaftlich genutzt. Von ursprünglich fünf Höfen werden jedoch nur noch zwei bewirtschaftet. Solaranlagen und Windkraft sorgen für erneuerbare Energie.
[Bearbeiten] Reußenkoog
Der knapp 500 ha große Koog wurde durch Heinrich XLIII Graf Reuß-Schleiz-Köstriz gebaut. Der Deichbau wurde 1789 abgeschlossen. Der Koog ist bewohnt und wird landwirtschaftlich von Betrieben außerhalb des Kooges genutzt. Im Koog selbst ist kein Landwirt ansässig. Drei Windkraftanlagen erzeugen umweltfreundlichen Strom.
[Bearbeiten] Sönke-Nissen-Koog
Der etwa 1.200 ha große Sönke-Nissen-Koog ist der neueste der bewohnten Köge im Gemeindegebiet (nur der Beltringharder Koog ist neuer). Er entstand am 1875 gebauten Damm zur Hamburger Hallig und wurde auf private Initiative lokaler Landwirte durch die dafür gegründete Deichbaugenossenschaft von 1924 bis 26 eingedeicht. Er ist nach dem nordfriesischen Eisenbahningenieur Sönke Nissen benannt, der in Deutsch-Südwestafrika tätig gewesen war und als Mitglied der Genossenschaft den Deichbau finanziell unterstützt hat. Die Namen von sieben Höfen, die als Entschädigung für den finanziellen Einsatz in das Eigentum der Familie Nissen gingen, erinnern an Bahnstationen zwischen Lüderitzbucht und Keetmanshoop. Heute hat die Familie Sönke Nissens keinen Eigentum mehr im Sönke-Nissen-Koog. Die Geschichte des Sönke-Nissen-Kooges ist Thema einer Fernsehdokumentation von Mario Damolin: "Die Straße der Deichgrafen. Ein Diamantenfund und seine Folgen" (2003).
Die 28 Höfe im Koog sind nach Entwürfen des Architekten Heinrich Stav gebaut worden und haben trotz unterschiedlicher Größe einen ähnlichen Grundriss, weiße Außenwände und grüne Dächer. Der Koog ist bewohnt und wird landwirtschaftlich genutzt. Einige Betriebe bieten auch Ferienwohnungen an. 2005 wurden 24 Gebäude unter Denkmalschutz gestellt. 20 Windkraftanlagen modernster Bauart parallel zur zweiten Deichlinie erzeugen umweltfreundliche Energie.
[Bearbeiten] Sophien-Magdalenen-Koog
Der Sophien-Magdalenen-Koog war der erste Schritt zur endgültigen Bedeichung der Bredstedter Bucht und wurde von 1741 bis 1734 in einer Größe von 608 ha eingedeicht. Er wurde nach der Gemahlin des dänischen Königs Christian VI, Königin Sophie Magdalene, geb. Prinzessin von Brandenburg-Bayreuth benannt.
Zur Geschichte Die großen Sturmfluten 1364 und 1634 haben die nordfriesische Küste derart verändert, dass von den ehemals riesigen fruchtbaren Flächen nur noch kleine Inseln und Halligen übriggeblieben sind und die Küste sich fast bis an den Geestrand verlagerte. Es war hier ein Einschnitt entstanden (die Bredstedter Bucht) in der Größe der heutigen Gemeinde Reußenköge.
König Christian IV von Dänemark hatte den Plan gefasst, das Gebiet zwischen dem Hattstedter Koog und Ockholm auf einen Streich einzudeichen. Von ihm stammt auch der Name "Bredstedter Werk". Nach mehrmaligen Versuchen wurde dies Vorhaben durch die Eisflut vom 10. Januar 1625 endgültig zerstört. Auch das Herstellen von Schenkeldeichen um 1716/17 führte nicht zu dem Erfolg. Die Besitzer des Oktrois (verliehenes Privileg) boten jetzt ihren Besitz zum Verkauf an, um zu retten, was zu retten ist. So kam es also, dass der Geheimrat Jean Henry von Güldensteen und sein Sohn, der Conferenzrat Jean Henry Desmercieres, 1728 alle Rechte der früheren Besitzer und zusätzlich noch den Oktroi von Christian VI im Jahre 1733 erwerben konnten. Schrittweise begann man in bemerkenswerter Einsicht, nicht das ganze Gebiet einzudeichen, sondern abschnittsweise vorzugehen. Es entstand der Sophien-Magdalenen-Koog. Graf Desmercieres nahm das südlich angrenzende Wattland - den späteren Desmerciereskoog - nicht gleich mit dazu, weil es derzeit noch nicht reif für eine Eindeichung war.
Der Deichschluss war 1741. 1742 wurde das Land bereits zum Verkauf gestellt. Nachdem Graf Güldensteen und Graf Desmercieres gemeinsam den Oktroi erhalten und die Eindeichung finanziert hatten, überließ Graf Güldensteen den neuen Koog in Alleinbesitz dem Grafen Desmercieres. Dieser war auch der Verwaltungsfachmann, der alles geplant und geleitet hatte. Der Koog wurde in sieben Hofstellen aufgeteilt und von dem Landmesser Heinrich Hemsen aus Niebüll vermessen. 1754 wurde eine Karte gezeichnet, die heute noch erhalten ist.
So wurde also der Sophien-Magdalenen-Koog zur Keimzelle der späteren Gemeinde Reußenköge.
[Bearbeiten] Statistische Daten zu den einzelnen Kögen
In der nachstehenden Tabelle sind Bevölkerung und Haushalte aus der Volkszählung vom 25. Mai 1987 nachgewiesen, da diese Zahlen nur auf Gemeindeebene fortgeschrieben werden.
Wohn- platz- Nr.1 |
Koog | Ein- deichung |
Fläche km² |
Volkszählung 1987 | |
---|---|---|---|---|---|
Bevölkerung | Haushalte | ||||
- | Beltringharder Koog2 | 1987 | 9,30 | - | - |
1 | Cecilienkoog | 1905 | 4,48 | 61 | 18 |
2 | Desmerciereskoog | 1767 | 3,60 | 49 | 14 |
3 | Louisen-Reußen-Koog | 1799 | 4,09 | 13 | 5 |
4 | Reußenkoog | 1789 | 5,11 | 15 | 6 |
5 | Sönke-Nissen-Koog | 1926 | 11,40 | 165 | 55 |
- | Hamburger Hallig3 | 16284 | 1,73 | - | - |
6 | Sophien-Magdalenen-Koog5 | 1734 | 6,19 | 77 | 25 |
Reußenköge | 45,90 | 380 | 122 |
1 Der Beltringharder Koog taucht als unbewohnter und 1987 noch gar nicht bestehender Koog nicht im amtlichen Wohnplatzverzeichnis auf.
2 Der Beltringharder Koog hat eine Gesamtfläche von 33,5 km², der größere Teil mit 24,2 km² gehört jedoch zur Gemeinde Nordstrand.
3 Hamburger Hallig einschl. Vorland mit dem Damm zum Sönke-Nissen-Koog. Die nur saisonal bewohnte Hallig hat keine eigene Wohnplatznummer.
4 Eindeichung von Alt-Nordstrand. Deiche gingen in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts weitgehend verloren, die Hallig entstand aus dem vormaligen Koog.
5 Gemeindezentrum (nicht Gemeindeverwaltung, diese befindet sich außerhalb der Gemeinde in der östlich angrenzenden Stadt Bredstedt)
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Wappen
Blasonierung: „Von Grün und Silber im Wellenschnitt geteilt. Oben eine goldene, aus sechs Ähren bestehende Garbe, unten fünf blaue Wellenfäden, überdeckt mit einem schwarzen Dreieckschild, darin ein rot gekrönter und gezungter goldener Löwe.“[1]
[Bearbeiten] Quellen
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