Kreis Nordfriesland
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Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein |
Verwaltungssitz: | Husum |
Fläche: | 2.046,98 km² |
Einwohner: | 166.654 (31. März 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 81 Einwohner je km² |
Kreisschlüssel: | 01 0 54 |
Kfz-Kennzeichen: | NF |
Kreisgliederung: | 135 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: | Marktstraße 6 25813 Husum |
Website: | www.nordfriesland.de |
Politik | |
Landrat: | Dr. Olaf Bastian (CDU) |
Karte | |
Der Kreis Nordfriesland (dänisch: Nordfrisland, friesisch: Nordfraschlönj/Nordfriislon/Nuurdfriisklun) ist der nördlichste Landkreis Deutschlands. Gemessen an seiner Fläche ist er nach dem Kreis Rendsburg-Eckernförde und dem Kreis Schleswig-Flensburg der drittgrößte Kreis Schleswig-Holsteins. Zugleich ist Nordfriesland Heimat der Minderheiten der Nordfriesen und Dänen. Mit gleich fünf traditionell im Kreisgebiet gesprochenen Sprachen (Deutsch, Plattdeutsch, Dänisch, Südjütisch und Friesisch in den nordfriesischen Dialekten) ist Nordfriesland in Deutschland der sprachenreichste Kreis; eine sechste einst in Friedrichstadt gesprochene Sprache (Niederländisch) ist inzwischen dort ausgestorben.
Zur historischen Region Nordfriesland gehört noch die Insel Helgoland und der zu Dänemark gehörende Teil Dänisch-Friesland zwischen der deutsch-dänischen Grenze und der Stadt Tondern.
[Bearbeiten] Geografie
Der Kreis Nordfriesland liegt im Nordwesten Schleswig-Holsteins und wird im Norden von Dänemark, im Osten vom Kreis Schleswig-Flensburg (der Fluss Treene bildet teilweise die natürliche Grenze) und im Süden vom Kreis Dithmarschen (die Eider bildet hier die natürliche Grenze) begrenzt. Im Westen hat der Kreis eine Küste entlang der Nordsee. Die Nordspitze der Insel Sylt, der Ellenbogen, ist gleichzeitig der nördlichste Punkt Deutschlands. Die höchsten Erhebungen sind der Sandesberg in der Gemeinde Ostenfeld (Husum) mit 54 m ü. NN und die Uwe-Düne in Kampen auf Sylt mit 52,5 Metern über Normalnull.
Der Kreis setzt sich aus den Naturräumen der Marsch und der Geest zusammen. Das Wattenmeer wird trotz seiner geologischen Eigenheit und ausgedehnten Fläche nicht als eigener Naturraum angesehen.
Im Wattenmeer liegen zum einen die Geestkerninseln Sylt, Amrum und Föhr, die Marschinsel Pellworm, die aus Marsch bestehende Halbinsel Nordstrand und die ebenfalls aus Marsch bestehenden Halligen. Die Halbinsel Eiderstedt bildet den Südteil des Kreises. Das nordfriesische Wattenmeer ist Teil des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer.
Die Geografie des Kreises wurde in ihren Grundzügen durch die Eiszeiten geprägt. Besonders die Küstenlinie aber befindet sich in dynamischer Veränderung, wobei anders als im südlichen Kreis Dithmarschen trotz menschlicher Landgewinnung in den letzten Jahrhunderten mehr Land an die See verloren ging als zurückgewonnen werden konnte. Besonders Sturmfluten wie am ausgeprägtesten die Zweite Marcellusflut 1362 (Grote Mandränke) überfluteten weite Marschgebiete und rissen diese ins Meer. Ihr fiel auch die Insel Rungholt zum Opfer.
In Nordfriesland gibt es 33 Naturschutzgebiete, die 9,21% der Landesfläche einnehmen. Von den insgesamt 441.000 Hektar des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer liegen 176.290 Hektar auf nordfriesischem Gebiet.
[Bearbeiten] Geestkerninseln
[Bearbeiten] Marschinseln und Halligen
Die Marschinseln und Halligen haben keinen eiszeitlichen Geestkern, sondern bestehen nur aus der später entstandenen Marsch. Land und Meer sind hier in ständiger Bewegung. Besonders die ehemalige Insel Strand befindet sich in stetiger Flächenveränderung. Seit dem Deichschluss am Beltringharder Koog besteht das Gebiet aus der nunmehrigen Halbinsel Nordstrand, der Insel Pellworm und den Halligen Langeneß, Oland, Gröde, Habel, Hamburger Hallig, Nordstrandischmoor, Hooge, Norderoog, Süderoog und Südfall. Dem Gebiet vorgelagert ist eine Linie aus Sanden, die mit dem einen Kilometer breiten Amrumer Kniepsand beginnt, sich über diverse Sande im Meer wie den Norderoogsand und den Süderoogsand erstreckt und im weiten Sandstrand von Sankt Peter-Ording ausläuft. Durch das Wattenmeer verlaufen in diesem Gebiet zahlreiche bis zu 20 Meter tiefe Wattströme, die das Watt und das Fundament von Halligen und Inseln angreifen. Bedeutendster davon ist die Hever zwischen Nordstrand und Eiderstedt (Süderhever) sowie Nordstrand und Pellworm. (Norderhever). Der Nordteil des Stroms bildete sich erst nach der Burchardiflut, trug maßgeblich dazu bei die beiden Teile Alt-Nordstrands auseinanderzureißen. Da er weiter eine starke Strömung aufweist, gab es Bestrebungen des Küstenschutzes wieder einen Damm zwischen Nordstrand und Pellworm zu errichten, um den Strom zu durchdämmen. In den letzten Jahren hat er sich aber beruhigt, so dass das Projekt im aktuellen Generalplan Küstenschutz (Stand: 2005) nicht mehr umgesetzt werden soll.
[Bearbeiten] Marsch
Die Nordfriesische Marsch reicht von der dänischen Grenze bis Hattstedt-Schobüll, wo ein Teil der Geest direkt an die Nordsee grenzt. Nach Westen wird sie vom Meer, nach Osten von der Geest begrenzt. Die Marsch liegt tief, größtenteils knapp unter dem Meeresspiegel. Bis in die Frühe Neuzeit hinein, bestand das heutige Marschgebiet aus einer Vielzahl von Inseln und Halligen, die sich durch Landgewinnung und Sturmfluten (Zweite Marcellusflut, Burchardiflut) in stetiger Veränderung befanden. Durch ihre Entstehungsgeschichte, sind die älteren Böden im Gegensatz zu den weiter südlich gelegenen Marschgebieten wenig fruchtbar und eignen sich fast nur zur Grünlandwirtschaft. Die Besiedlung startete hier aufgrund der großen Flutanfälligkeit ebenfalls später als in Eiderstedt oder Dithmarschen.
Die Eiderstedter Marsch liegt südlich des Geestvorsprungs bei Hattstedt-Schobüll. Sie ist landschaftlich jünger als die nordfriesische Marsch. Ein Großteil des Landes wurde erst durch Landgewinnung erschaffen, die die drei ehemaligen Inseln aus denen Eiderstedt bestand, zu einer Halbinsel verband. Jüngster Koog ist das Naturschutzgebiet Katinger Watt. Die Marschgebiete werden an der Seeseite durch zwei kilometerbreite Sande begrenzt, im Süden liegt die Eider, im Südosten schließt die Marsch an die Eider-Treene-Niederung an, im Norden liegt die Nordfriesische Marsch. Die Eiderstedt Marsch ist von mehreren Nehrungen durchzogen, auf denen die meisten Ortschaften liegen. Das Gebiet besitzt fruchtbare Böden, zusammen mit der mittlerweile größtenteils ans Meer verlorenen Insel Alt-Nordstrand war Eiderstedt die Kornkammer der Gottorfer Herzöge. Das Gebiet liegt etwas höher als die nordfriesische Marsch, so dass hier eine natürliche Entwässerung möglich ist.
[Bearbeiten] Geest
- Lecker Geest
- Bredstedt-Husumer Geest
- Eider-Treene-Niederung
[Bearbeiten] Klima
Nordfriesland liegt im atlantischen Klimabereich. Der Kreis ist im Sommer verglichen mit anderen Gegenden Deutschlands vergleichsweise kühl, im Winter vergleichsweise warm, wobei sich das atlantische Klima auch im Kreisgebiet merklich von Ost nach West stärker ausprägt. Gibt es in der Geest noch etwa 190 frostfreie Tage im Jahr, sind es auf den Inseln schon 220 Tage. In den Marschen tritt Frost nur selten vor Ende Oktober und ebenso selten nach Mitte April auf.
Das Niederschlagsminimum liegt von Februar bis Juni mit 40 mm/Monat, während von August bis Oktober etwa 80 mm/Monat fallen. Dabei fällt im Sommerhalbjahr auf den Inseln, der Marsch und Eiderstedt deutlich weniger Niederschlag als auf der Geest. Die durchschnittliche Windgeschwindigkeit ist mit 7 Meter/Sekunde auf den Inseln sehr hoch, auch im restlichen Kreisgebiet deutlich höher als in den meisten Regionen Deutschlands.
[Bearbeiten] Menschen und Meer
Nordfriesland wurde seit seiner Besiedlung von der Nordsee geprägt: die Küstenlinie befindet sich in stetiger Bewegung, der jetzige Zustand ist nur ein Zwischenstand: die See zerstörte Land und verwandelte es in Watt; oft mit katastrophalen Folgen für die Bewohner. Die Menschen versuchten sich und ihr Land zu schützen, seit dem 14. Jahrhundert betreiben sie gezielt Landgewinnung. Im Gebiet der nordfriesischen Küste findet eine Transgression statt; tendenziell läuft derzeit die Entwicklung darauf hinaus, dass immer mehr Küstenland ans Meer verloren geht – anders beispielsweise als im südlich gelegenen Dithmarschen. Die nordfriesischen Inseln und Halligen waren alle ursprünglich Teil des Festlands. Pellworm und Nordstrand sind die Reste der alten Insel Strand, die während zweier Sturmfluten 1325 und 1634 erst teilweise zerstört und dann in zwei gerissen wurde. Die Festlandsküste besteht aber aus 171 Kögen: sowohl Eiderstedt als auch die Dagebüll, Klanxbüll etc. waren bis in die Frühe Neuzeit hinein Inseln bzw. Halligen, die erst durch menschliche Einwirkungen zu Festland wurden. Das Zusammenspiel von Mensch und Nordsee äußert sich im friesischen Wahlspruch: Gott schuf das Meer. Der Friese die Küste.
[Bearbeiten] Sturmfluten
[Bearbeiten] Grote Mandränke
Mehrere große Sturmfluten sorgten für zehntausende Tote und veränderten die Küstenlandschaft tiefgreifend. Bei der Zweiten Marcellusflut (Grote Mandränke) 1362 verschwanden weite Landstriche dauerhaft im Meer, der Ort Rungholt ging unter.
[Bearbeiten] Landgewinnung
Beschränkte sich der Kampf der Menschen gegen das Meer, zuerst sich durch Warften, später Ringdeiche und später lange Deichlinien an der Küste zu schützen, begann mit der Zweiten Marcellusflut die offensive Eindeichung und Neulandgewinnung im Wattenmeer. Zuerst waren allein die Bewohner angrenzender Harden für den neuen Deich zuständig und konnten das Land besetzen. Nachdem Alt-Nordstrand in der Burchardiflut weitgehend zerstört war, fehlten den Bewohnern Kraft und Mittel wenigstens die Reste der Insel zu retten. Erst als der Gottorfer Herzog in einem Oktroy Deichbauern aus den Niederlanden das Land und weitgehende Freiheitsrechte überließ, konnte das heutige Nordstrand gesichert werden. Später dehnten die Gottorfer Herzöge und später dänischen Könige das Oktroy-System aus und nutzten es auch zur Neulandgewinnung – am prominentesten durch die diversen Köge, die der dänische Adlige und Bänker Jean Henri Desmercieres eindeichen ließ.
Der letzte schleswig-holsteinische Koog, der neben dem Küstenschutz auch der Besiedlung diente, war der 1959 fertig eingedeichte Hauke-Haien-Koog. Die Besonderheit an diesem Koog ist jedoch, dass hier erstmals eine Teilfläche als Speicherbecken konzipiert wurde, welche heute als Schutzgebiet für Seevögel fungiert. Spätere Köge wie der Beltringharder Koog (Deichschluss 1987) dienen komplett dem Küstenschutz sowie Naturschutz und konnten erst nach heftigen Auseinandersetzung gewonnen werden. Letzterer ist heute das größte Naturschutzgebiet gem. § 23 Bundesnaturschutzgesetz in Schleswig-Holstein.
[Bearbeiten] Geschichte
Die politische Geschichte Nordfrieslands, als Teil des Herzogtums Schleswig, war bis zum Jahr 1864 eng mit der des Königreiches Dänemark verbunden. Zeitweise übten auch die Niederländer großen Einfluss auf den Landstrich aus.
[Bearbeiten] Besiedlung durch die Friesen und Beziehungen zu Dänemark
Ab 700 und in einer zweiten Siedlungswelle um 1100 besiedelten über die Nordsee kommende Friesen das weitgehend menschenleere Westküstengebiet nördlich der Eider. Funde, die auf enge Verbindungen ins Kerngebiet der Friesen an der Rheinmündung und auf friesische Besiedlung Nordfrieslands hinweisen, stammen aus dem 8. Jahrhundert und beschränken sich vor allem auf die Geestinseln und Eiderstedt. Die Quellen weisen für diese Zeit zahlreiche Kontakte zwischen Friesen und Dänen aus, lassen aber nur indirekte Rückschlüsse darauf zu, dass damit auch Bewohner Nordfrieslands gemeint seien.
Um 1100 weiten sich die Besiedlungsspuren deutlich aus und erreichen auch größere Gebiete des heutigen Kreises. Offenbar kämpften zahlreiche Friesen mit den dänischen Königen. Die erste urkundliche Erwähnung der Nordfriesen geht auf das Jahr 1200 in dem Saxo Grammaticus eine ausführliche Beschreibung „Kleinfrieslands“ gab. Diese stand im Zusammenhang mit dem Konflikt zwischen dem dänischen König Sven II. und seinem Gegenkönig Knut, als die Friesen Knut unterstützten und südlich von Husum eine Burg erbauten, die Sven aber erstürmen konnte.
Die folgenden Jahrhunderte waren von Kooperation und Konflikt gekennzeichnet. Während Friesen im dänischen Heer dienten und beispielsweise Waldemar II. in der 1227 verlorenen Schlacht bei Bornhöved gegen Holsteiner und Hansestädte unterstützen, gab es zahlreiche Konflikte um Steuern und Abgaben. Die Friesen selbst betrachteten sich als unabhängig von Dänemark.
Im 13. Jahrhundert war Nordfriesland vergleichsweise reiches Land. Die Friesen betrieben Deichbau und Landwirtschaft. Wirtschaftlich wichtigstes Gut war aber Salz, das durch Torfverbrennung in den Utlanden gewonnen wurde.
[Bearbeiten] Einwanderung aus den Niederlanden
Eine zweite bedeutsame Einwanderungswelle aus den Niederlanden erfolgte in der Zeit zwischen der Reformation und dem Ende des dreißigjährigen Krieges. Die Niederlande stiegen in dieser Zeit zur Seemacht auf; die reichen Marschböden der schleswig-holsteinischen Westküste lockten Händler und Siedler an. Gleichzeitig sorgten religiöse Spannungen und die Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges dafür, dass viele Niederländer ihre Heimat verließen. In Schleswig-Holstein wurden ihnen großzügige Toleranzedikte erlassen; der Krieg selbst streifte das Land nur.
Die Niederländer brachten eine Vielzahl von technischen Innovationen mit sich. Sie revolutionierten geradezu Deichbau und Entwässerung und machten so weite Landstriche erst wieder bewohn- und landwirtschaftlich nutzbar. Sie führten mit bedeutenden wirtschaftlichen Folgen die Käseproduktion im großen Stil ein; zeitweise hieß es, auf der Halbinsel Eiderstedt gäbe es mehr Silber als Eisen und dort würde man mit goldenem Besteck von goldenen Tellern essen. Hauptgrund dafür waren die drei Millionen Pfund Käse, die im 17. Jahrhundert in guten Jahren Eiderstedt über den Hafen in Tönning verließen.
Der Haustyp des Haubargs stammt ursprünglich aus den Niederlanden, ebenso wie die Holländermühlen mit den Einwanderern kamen. Ebenfalls mit den Niederländern kamen die Grundlagen aller modernen Seedeiche: die Böschungen wurden wesentlich flacher und boten so besseren Schutz gegen Deichbruch. Die Unterkante wurde durch Stroh gesichert und nicht mehr durch Holz.
[Bearbeiten] Deutsch-dänischer Konflikt
[Bearbeiten] Nordfriesland als Teil Preußens
Im Jahr 1864 wurde Schleswig-Holstein preußisch. Die Verwaltung an der Westküste nördlich der Eider gliederte sich in die Kreise Eiderstedt, Husum und Tondern.
[Bearbeiten] Weimarer Republik
Nach dem Ersten Weltkrieg gab es im Jahr 1920 eine Volksabstimmung über die Gebietzugehörigkeit der nördlichen Teile Schleswigs, als deren Ergebnis der Kreis Tondern geteilt wurde und der nördliche Hauptteil zu Dänemark kam. Südtondern verblieb bei Schleswig-Holstein.
Die Landvolkbewegung war prägend für das politische Klima Ende der 1920er Jahre.
Nordfriesland war wie das gesamte ländliche Schleswig-Holstein seit Beginn der 1930er Jahre eine Hochburg der NSDAP. Die Blut und Boden-Ideologie der Nationalsozialisten sprach die Landbevölkerung an. Bereits in den letzten freien Wahlen der Weimarer Republik erreichte die NSDAP hier weit überdurchschnittliche Wahlergebnisse.
Wahl | Südtondern | Husum | Eiderstedt | Schleswig-Holstein | Deutsches Reich |
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1930 | 25,3% | 36,8% | 34,0% | 27,0% | 18,3% |
1932 (I) | 64,5% | 68,6% | 60,2% | 51,0% | 37,4% |
1932 (II) | 68,2% | 63,2% | 56,9% | 46,7% | 33,1% |
1933 | 73,5% | 68,5% | 63,2% | 53,3% | 43,9% |
[Bearbeiten] Zeit des Nationalsozialismus
[Bearbeiten] Machtübernahme und Gleichschaltung
Die außerordentlich guten Wahlergebnisse der NSDAP setzten sich bei den Kommunalwahlen 1933 fort. In den Kreistagen Südtondern und Husum-Eiderstedt erreichte die Partei überwältigende Mehrheiten von mehr als 60% der Stimmen. Ähnliche Ergebnisse erzielte sie in den meisten Gemeinden. Im Dorf Wittbek nahm Adolf Hitler laut Husumer Nachrichten die Ehrenbürgerschaft an, da das Dorf fünfmal hintereinander mit allen Stimmen für die NSDAP gestimmt hatte. Einzige nennenswerte Ausnahme bildete Tönning, in dem die NSDAP nur 3 von 15 Sitzen gewann und damit nicht über die Ergebnisse von SPD oder KPD hinauskam.
Innerhalb kurzer Zeit war dies jedoch bedeutungslos geworden. Die Gleichschaltung wirkte auch in Nordfriesland; nicht nur die kommunalen Vertretungen wurden entmachtet, sondern von der Kirche bis zu den Geflügelzüchtern sämtliche Verbände. Tatsächliche und vermeintliche Gegner des Regimes wurden aus ihren Ämtern vertrieben, öffentlich gedemütigt und nicht selten gefoltert oder in frühe Konzentrationslager gesteckt. Die Bevölkerung nahm die öffentlich stattfindenden Misshandlungen und Demütigungen bis auf wenige Ausnahmen gleichgültig bis enthusiastisch auf. Der Kreisbauernbund Südtondern beschloss beispielsweise auf seiner Generalversammlung im März 1933 die Resolution:
- Der Kreisbauernbund Südtondern steht mit heißer Liebe zur Reichsregierung Hitler. Er bittet, gegen Mordbrenner und Vaterlandsverräter sofort mit Todesstrafe vorzugehen.
[Bearbeiten] Minderheiten und Widerstand
Die Einstellung der Nationalsozialisten zu den Friesen war von Instrumentalisierung geprägt. Einerseits waren sich alle Rassekundler einig, dass die Friesen „urgermanisch“ und ein „lebendiger Kraftquell nordischer Haltung und nordischen Wollens“ seien: Friesenhäuser wurden Mode weit über Friesland hinaus, die Nazis förderten unverfängliche Bräuche wie das Biikebrennen. Filme wie der 1933 gedrehte Schimmelreiter glorifizierten das Friesentum. Andererseits wurde jeglicher Versuch, die tatsächliche friesische Kultur aufrecht zu erhalten, bekämpft. Unterricht in friesischer Sprache wurde massiv eingeschränkt; nur der Hinweis auf die politische Konkurrenz der Dänenfriesen verhinderte, dass er ganz abgeschafft wurde. Kontakte zu den Friesen in den Niederlanden wurden massiv behindert.
Die kleine dänische Minderheit selbst wurde mit einer Politik der Nadelstiche bearbeitet. Sie profitierte von der ideologischen Begeisterung des Nationalsozialismus für „nordische Rassen“, so dass ihre Organisationen legal blieben; sie selbst von HJ und Arbeitsdienst freigestellt waren. Allerdings mussten sie für ein System, mit dem sie nichts verband, in den Krieg ziehen. Die Gruppe selbst musste mit zahlreichen Behinderungen, Schikanen und Abwerbungsversuchen leben, so dass die Zahl der organisierten Dänen nach 1933 stark abnahm.
In den Nordfriesischen Kreisen lebten vor 1933 etwa 60 Juden, gut die Hälfte davon in Friedrichstadt. Die Stadt war seit ihrer Gründung Ort besonderer Toleranz. Zahlreiche Juden fuhren aber in den Ferien in die Gegend, einige besaßen auch Saison-Geschäfte auf den nordfriesischen Inseln. Auch hier wurden Geschäfte boykottiert, im Laufe der Zeit arisiert und den Juden schrittweise sämtliche Rechte aberkannt. 1934 beschloss die Bade- und Stadtverwaltung Westerland, keine Juden mehr aufzunehmen. Auf Föhr wurden nach der Reichspogromnacht Schulklassen an den Hafen geführt, um jüdische Kinder zu bespucken, die von der Insel gewiesen wurden.
Während der Reichspogromnacht legten SA-Männer in der Friedrichstädter Synagoge Feuer und zündeten einen Sprengsatz. Die Juden der Stadt wurden verhaftet, teilweise ins KZ Sachsenhausen verfrachtet. Ein größerer Teil der nordfriesischen Juden suchte Schutz in der anonymeren Großstadt Hamburg, viele von ihnen wurden in den folgenden Jahren in Konzentrationslagern ermordet. In Friedrichstadt, das einst mit 500 Mitgliedern eine der größten jüdischen Gemeinden Dänemarks beherbergt hatte, lebt 2005 kein einziger Jude.
Widerstand fand nur sehr vereinzelt statt. Einzelne Männer wie der friesische Funktionär und das ehemalige DVP-Mitglied Julius Momsen lehnten den Nationalsozialismus konsequent ab. Der friesische Dichter Jens Mungard begrüßte zunächst die Machtergreifung der Nazis, wandte sich im Laufe der Zeit aber immer stärker ab und starb 1940 im KZ Sachsenhausen. Die Bekennende Kirche war im Kreis aktiv, beschränkte ihre Aktionen aber größtenteils darauf, eine gewisse kirchliche Autonomie zu erhalten. In ihrer Hochburg, der Missionsanstalt in Breklum konnten einige Juden über die Zeit des Nationalsozialismus gerettet werden. Vereinzelter kommunistischer Widerstand war 1934/1935 durch eine Gruppe in Friedrichstadt oder durch Hein Kommunist (Heinrich Carstensen) in Husum waren kurzzeitig aktiv, spätestens 1936 war das kommunistische und sozialdemokratische Lager in Nordfriesland zerschlagen.
[Bearbeiten] Festung Sylt und Friesenwall
Mit großem Propagandaaufwand nahm die NS-Führung große Landgewinnungsprojekte in Angriff. Bis 1939 schufen die Arbeiter acht Köge mit 4.000 Hektar, darunter nationalsozialistische „Mustersiedlungen“ wie den Hermann-Göring-Koog (heute: Tümlauer Koog) oder den Horst-Wessel-Koog (heute: Norderheverkoog). Die Arbeiten fanden absichtlich mit einfachsten Mitteln statt, um so den Bedarf an Handarbeit und Arbeitskräften künstlich zu erhöhen.
Sylt als nördlichster Punkt Deutschlands und der Deutschen Bucht, von Hitler auch als nördlichste "Speerspitze" des Deutschen Reiches angesehen, spielte eine relevante Rolle bei der Kriegsplanung. Nach der Machtergreifung wurde die Insel massiv als Flughafen und Festung ausgebaut, zahlreiche Bunker und Geschütze in die Inseldünen gegraben. Das Rantum Becken wurde als Landeplatz für Flugboote angelegt. Die Einwohnerzahl von List stieg von 1933 bis 1939 von 449 auf 2.870, die von Hörnum stieg von einer zweistelligen Zahl auf 1.519. Sylt war deshalb auch der einzige Ort in Nordfriesland, der während des Krieges größeren Angriffen ausgesetzt war und zahlreiche Zerstörungen erlitt.
Ende 1944 ließ die NS-Führung in ihrer Angst vor einer Invasion über die Nordsee den Friesenwall errichten. 25.000 Mann sollten hier eine mehrfache Panzer- und Invasionssperre errichten. Teilweise Jugendliche, Volkssturm und Reichswehreinheiten, größtenteils aber KZ-Gefangene und Kriegsgefangene mussten im Dauerregen mit primitiven Mitteln 10-12 Stunden täglich 7 Tage die Woche, den schweren und nassen Kleiboden bewegen. Innerhalb der wenigen Wochen der Unternehmung arbeiteten sich so etwa 600 Insassen der KZ-Außenlager Ladelund und Schwesing zu Tode. Der Wall blieb aufgrund des schnell zusammenbrechenden Deutschen Reichs unvollendet und militärisch nutzlos.
[Bearbeiten] Seit 1945
Im Rahmen der Kreisreform in Schleswig-Holstein wurden 1970 die drei Landkreise Eiderstedt, Husum und Südtondern zum neuen „Kreis Nordfriesland“ mit Sitz in Husum vereinigt. Der dänische Teil Nordfrieslands wird heute auch als Dänisch-Friesland bezeichnet.
[Bearbeiten] Kultur und Bildung
[Bearbeiten] Kultur
Trotz insgesamt neun verschiedener friesischer Dialekte bildete Nordfriesland eine kulturelle Einheit. Prägend für Land und Leute ist die Nordsee, deren Sturmfluten die Menschen bedrohte und deren Möglichkeiten zur Seefahrt das Leben der Menschen bestimmte.
Die besondere kulturelle Vielfalt Nordfrieslands spiegelt sich auch in den Sprachen wieder. Neben Standarddeutsch werden Plattdeutsch (oder Niederdeutsch) und das erwähnte zu den Friesischen Sprachen gehörenden Nordfriesisch, Sønderjysk (eine mit dem Dänischen und Plattdeutschen verwandte eigene Regionalsprache) und Dänisch gesprochen.
Das Nordfriisk Instituut in Bredstedt kümmert sich besonders um die Forschung und Veröffentlichung zur Erforschung der friesischen Sprache, Geschichte und Kultur. Das Institut veröffentlicht die Zeitschrift Nordfriesland sowie Bücher zum Thema.
Zu den bedeutenden Künstlern Nordfrieslands in der Frühen Neuzeit zählen der Kunstmaler Jürgen Ovens und der Komponist und Orgelvirtuose Nicolaus Bruhns. Im 19. und frühen 20. Jahrhundert gab es einige bedeutende Künstler und Wissenschaftler in der Region. Als identitätsprägend für die Landschaft gelten die Gemälde Emil Noldes und insbesondere die Erzählungen Theodor Storms, hier vor allem Der Schimmelreiter. Aus Nordfriesland stammten weiterhin der Soziologe Ferdinand Tönnies, der Historiker Theodor Mommsen und der Pädagoge Friedrich Paulsen.
[Bearbeiten] Architektur
Die See und die Landwirtschaft prägten die nordfriesische Architektur. In den alten Handelsstädten Städten Husum, Tönning und Garding finden sich auch repräsentativere Bauten. Eindrucksvoll ist das Schloss vor Husum, während das Tönninger Schloss nach dem Nordischen Krieg komplett zerstört wurde. Im Kreisgebiet befinden sich zahlreiche Leuchttürme.
Vorherrschend für das ländliche Gebiet ist in der Geest das Geesthardenhaus, in den Marschgebieten und auf den Insel das Uthlandfriesische Haus; das älteste davon erhaltene ist das 1617 erbaute Haus Olesen auf Föhr. Die Eiderstedter übernahmen im 17. Jahrhundert von den niederländischen Einwanderern das Gulfhaus, das auf Eiderstedt zum Haubarg weiterentwickelt wurde. Ebenfalls mit den Einwanderern verbreiteten sich zahlreiche Holländermühlen. Friedrichstadt ist von Niederländern gegründet worden, so dass die Stadt eher einer holländischen als einer norddeutschen Stadt ähnelt.
[Bearbeiten] Bildung
Nordfriesland verfügt über keine Hochschulen. Nächstgelegene Hochschulen sind die Fachhochschule Westküste in Heide im Süden und die Universität Flensburg im Osten. Im Schuljahr 2004/2005 gab es im Kreis acht Gymnasien und Fachgymnasien, 17 Realschulen, 28 Hauptschulen und 62 Grundschulen. Grund- und Hauptschulen sind dabei meist, Grund-, Haupt- und Realschulen oft zusammengelegt. Es gibt keine Gesamtschulen.
Eine Besonderheit des Kreises sind die 15 Schulen der dänischen Volksgruppe.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Verkehr
[Bearbeiten] Wirtschaft
Das wirtschaftliche Leben wird durch die Landwirtschaft, die Fischerei, das mittelständische Handwerk sowie in hohem Maße durch den Tourismus bestimmt. Im Vergleich zum Land Schleswig-Holstein arbeiten weniger Arbeitnehmer im produzierenden Gewerbe, aber wesentlich mehr in der Landwirtschaft (4,0% gegenüber 1,9% landesweit, Stand 2002) und im Dienstleistungsgewerbe (80,0% gegenüber 75,9%, Stand 2002), letzteres ist vor allem dem Tourismus geschuldet.
Im Kreis befinden sich etwa 100.000 Gästebetten. Im Jahr 2004 machten etwa 1,1 Millionen Gäste Urlaub im Kreis, die dort insgesamt etwa 11,5 Millionen Nächte verbrachten. Dabei erwirtschafteten sie einen Umsatz von ungefähr 1,2 Milliarden Euro.
Im Oktober 2005 gab es etwa 660 Windkraftanlagen. Bedeutung hat auch die Produktion von Windkraftanlagen erlangt. Mehrere Hersteller haben sich in der Kreisstadt Husum und im Umland angesiedelt. Husum ist in den Planungen für Offshore-Windkraftanlagen in der Nordsee als nahe gelegener Versorgungs- und Wartungshafen vorgesehen.
Die Arbeitslosenquote lag 2004 bei 8,9% und damit im Schnitt der Schleswig-Holsteinischen Flächenkreise. Die höchste Arbeitslosenzahl war im Süden des Kreises auf Eiderstedt (10,4%) festzustellen, die geringste auf Sylt (7,9%) und im Arbeitsamtsbezirk Niebüll (8,7%), zu dem die Inseln Föhr und Amrum gehören.
[Bearbeiten] Verkehr
[Bearbeiten] Bahn und Schiff
Die Eisenbahn und Schifffahrt hat in Nordfriesland eine relativ große Bedeutung für den Tourismus und für Berufspendler in die Zentren Hamburg und Kiel. Das Netz von Bahnstrecken ist (verglichen mit anderen Flächenregionen) relativ dicht.
Wichtigste Bahnverbindung ist die Marschbahn zwischen Hamburg und Westerland. Die Regionalzüge auf dieser Strecke halten auf dem Weg nach Sylt in Friedrichstadt, Husum, Bredstedt, Langenhorn, Niebüll und Klanxbüll. Intercity-Züge der Deutschen Bahn AG auf der Marschbahn von und nach Sylt halten in Husum und Niebüll. Weitere Bahnverbindungen bestehen zwischen Husum und Sankt Peter-Ording, Husum und Kiel sowie zwischen Niebüll und Dagebüll, dem Fährhafen für die Inseln Föhr und Amrum. Eine grenzüberschreitende Zugverbindung besteht zwischen Niebüll und Tondern in Dänemark.
- Bahnstrecke Hamburg-Husum-Niebüll-Westerland: Marschbahn
- Bahnstrecke Husum-Tönning-Bad- St. Peter-Ording: Eiderstedtquerbahn
- Bahnstrecke Niebüll-Tondern: historischer Teil der Marschbahn
- Bahnstrecke Niebüll-Dagebüll: Kleinbahn Niebüll–Dagebüll
Die Inseln und Halligen sind über Fähren mit dem Festland verbunden. Nach Sylt besteht über den Hindenburgdamm auch eine direkte Bahnverbindung mit dem Festland. Ebenso besteht eine Fährverbindung von der dänischen Insel Röm nach List auf Sylt.
[Bearbeiten] Straße
Nordfriesland liegt am äußersten nördlichen Ende Deutschlands und ist verkehrstechnisch für Autofahrer relativ schlecht erschlossen. Es gibt keinen direkten Anschluss an die Autobahn; die Bundesstraße 5 verbindet in Richtung Süden den Kreis mit der in Heide endenden Bundesautobahn 23. Die Bundesstraßen 199, 200 und 201 binden den Kreis in Richtung Osten an die Bundesautobahn 7 an; beide Autobahnen führen weiter nach Hamburg. Die Bundesstraße 202 führt von Sankt Peter-Ording über Tönning in Richtung Rendsburg.
[Bearbeiten] Luft
Kleinere Flughäfen befinden sich in Westerland, Husum, Wyk und St. Peter-Ording.
[Bearbeiten] Politik
Für den Wahlkreis 2 (Nordfriesland-Dithmarschen Nord) ist Ingbert Liebing (CDU) direkt gewählter Bundestagsabgeordneter. Sein Vorgänger Peter Harry Carstensen von Nordstrand gab das Mandat zugunsten seines Ministerpräsidentenpostens in Schleswig-Holstein ab.
Landrat ist der CDU-Politiker Olaf Bastian. Im Kreistag hält die CDU mit 27 von 52 Sitzen die absolute Mehrheit. Weitere Fraktionen im Kreistag sind die SPD (13 Sitze), Wählergemeinschaft Nordfriesland (5 Sitze), SSW (4 Sitze) und Bündnis 90/Die Grünen (3 Sitze).
[Bearbeiten] Städte und Gemeinden
(Einwohner am 30. Juni 2005)
Amtsfreie Gemeinden/Städte | ||
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Ämter mit amtsangehörigen Gemeinden/Städten
* Sitz der Amtsverwaltung
[Bearbeiten] Gemeinde- und Ämterkarte
[Bearbeiten] Wappen
Das Kreiswappen entstand 1970 bei der Zusammenlegung der drei Kreise Südtondern, Husum und Eiderstedt. Die amtliche Blasonierung lautet In Blau drei goldene, dreimastige Schiffe im Stil des 16. Jahrhunderts in der Stellung zwei zu eins mit goldenen Segeln und roten Wimpeln. Auf den Großsegeln je ein rotes Beizeichen (1. Pflug, 2. Fisch, 3. Stierkopf). Das Wappen beruht mit Modifikationen auf dem historischen Wappen von 1613 des alten Kreises Eiderstedt.
Das Wappen ist in den friesischen Farben Blau, Gold und Rot gehalten. Die drei Schiffe symbolisieren dabei sowohl die friesische Einheit als auch die Bedeutung, die Meer und Schifffahrt immer für den Kreis hatten. Pflug und Stierkopf stehen für die Landwirtschaft im Kreis, der Fisch für den Fischfang. Pflug und Stierkopf stammen dabei ebenfalls aus dem Eiderstedter Wappen, der Pflug war auch im Husumer Wappen. Der Fisch wurde vom Sylter Hering, dem Symbol der Insel Sylt übernommen.
[Bearbeiten] Literatur
- Nordfriisk Instituut (Hrsg.) Geschichte Nordfrieslands, Heide Boyens & Co 1995. ISBN 3-8042-0759-6
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Nordfriesland – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Offizielle Website des Kreises Nordfriesland
- Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordfriesland
- Nordfriisk Instituut
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