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Sankt Peter-Ording

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen Deutschlandkarte
Wappen von Sankt Peter-Ording
Sankt Peter-Ording
Deutschlandkarte, Position von Sankt Peter-Ording hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Nordfriesland
Koordinaten: Koordinaten: 54° 18′ N, 8° 39′ O54° 18′ N, 8° 39′ O
Höhe: 3 m ü. NN
Fläche: 28,28 km²
Einwohner: 4105 (30. Sep. 2006)
Bevölkerungsdichte: 145 Einwohner je km²
Postleitzahl: 25826
Vorwahl: 04863
Kfz-Kennzeichen: NF
Gemeindeschlüssel: 01 0 54 113
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Badallee 1
25826 Sankt Peter-Ording
Webpräsenz:
Bürgermeister: Rainer Balsmeier (parteilos)
Lage der Gemeinde Sankt Peter-Ording im Kreis Nordfriesland
Karte

Sankt Peter-Ording ist ein Nordseeheilbad sowie Ferien- und Kurort im Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein. Es hat als einziges deutsches Seebad eine eigene Schwefelquelle und trägt daher die Bezeichnung „Nordseeheil- und Schwefelbad“. Nach den Übernachtungszahlen ist Sankt Peter-Ording das größte Seebad Deutschlands, es ist der Ort mit den meisten Übernachtungen in Schleswig-Holstein.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographie

Bad St. Peter-Ording liegt an der Westspitze der Halbinsel Eiderstedt in Schleswig-Holstein. Ein Teil der Gemarkung liegt im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Die Gesamtfläche der Gemeinde beträgt 2.825 ha.

Charakteristisch für St. Peter-Ording sind der Strand von etwa 12 Kilometern Länge und bis zu einem Kilometer Breite, die Dünen, die Salzwiesen und die für diesen Landstrich untypische, nachträglich angepflanzte Bewaldung.

Die Tide beträgt im Normalfall bis zu drei Meter. Bei Wattwanderungen sollte der Gezeitenkalender immer beachtet werden.

[Bearbeiten] Ortsteile

Die Gemeinde Bad St. Peter-Ording hat folgende Ortsteile:

[Bearbeiten] Geschichte

St. Peter-Ording setzt sich aus aus mehreren ehemals getrennten Ortsteilen zusammen. Der Name des Dorfes St. Peter datiert aus der ersten bekannten urkundlichen Erwähnung von 1373, zuvor hieß der Ort Ulstrup. Der Name der Kirche, St. Peter, wurde später als Ortsname verwendet, weil Ulstrup durch die Nordsee viel Land verloren hatte. Es ist belegt, dass bereits die Wikinger in diesem Bereich siedelten. Süderhöft/Böhl gab seine Eigenständigkeit nach der Sturmflut von 1553 auf und wurde mit St. Peter vereinigt. Ording und St. Peter vereinigten sich kirchlich 1867. Erst 1967 wurden sie zum Bad St. Peter-Ording zusammengelegt. 1970 wurde die Gemeinde Teil des Kreises Nordfriesland, bis dahin hatte sie zum damaligen Kreis Eiderstedt gehört.

Durch den ständigen Sandflug konnte sich in St. Peter-Ording nie der Fischfang etablieren, da ein Hafen durch die Verwehungen nicht angelegt werden konnte. Auch die Landwirtschaft, von der die damalige Bevölkerung lebte, warf oftmals nicht genug ab, da die Ländereien häufig durch Überflutungen versalzten oder versandeten.

Insbesondere die Wanderdünen machten den Bewohnern früher zu schaffen. Die Bepflanzung begann 1860 noch auf Anweisung des dänischen Königs, dessen Herrschaft über das Gebiet bis 1864 reichte. Die Grenze war damals die Eider. Ab 1867 gehört die Gemarkung St. Peter zu Preußen.

Die Bedeutung als Badeort wurde erst 1877 erkannt, als das erste Hotel erbaut wurde. 1913 wurde das erste Sanatorium errichtet, und ein halbes Jahrhundert später weitere Rehabilitationseinrichtungen, nachdem 1953 eine starke Jodsolequelle gefunden worden war und 1958 die staatliche Anerkennung als Nordseeheil- und Schwefelbad erfolgt war.

Die Verkehrsanbindungen wurden auch nach und nach verbessert. 1926 entstand die erste Seebrücke am Ordinger Strand, 1932 folgte eine Bahnlinie. Eine schnellere Straßenanbindung wurde durch die Errichtung des Eidersperrwerkes ermöglicht.

In früherer Zeit konnten nach der Flut die Strandläufer, die Hitzlöper, beobachtet werden. Diese durchsuchten das Strandgut nach Brauchbarem. Wertvolle Gegenstände wurden wegen der geforderten Abgaben oftmals versteckt.

Der erste der charakteristischen Pfahlbauten wurde 1911 errichtet und nannte sich Giftbude, weil es dort "wat gift" (etwas gibt). Insbesondere war unter Insidern der Cognac damit gemeint.

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Wappen

Blasonierung: „In Blau zwei schräggekreuzte goldene Schlüssel mit den voneinander abgekehrten Bärten nach oben; zwischen den Schlüsselbärten rechts ein sechsstrahliger goldener Stern und links eine einwärts gekehrte goldene Mondsichel nebeneinander.“[1]

Die Schlüssel symbolisieren den Apostel Petrus, der Stern und der Mond stehen für die Seefahrt. Möglicherweise steht der Stern auch für St. Nikolaus, den Patron der Kirche in Ording.

[Bearbeiten] Klima

Wie für Küstenregionen typisch, herrscht auch in Bad St. Peter-Ording Seeklima mit milden Wintern und kühlen Sommern. Windstärken von 7 bis 10 sind keine Seltenheit.

Das Inselklima, insbesondere die Luft an Dünen & Strand, die der Salzwiese und die des Waldes, enthalten insbesondere sehr salz- , iod- und aerosolhaltige Substanzen. Zusätzlich sorgt der niedrige Allergengehalt für eine besonders reine Luft.

Diese besonderen Eigenschaften, sowie die klimatische Wechselwirkung, auch "Reizklima" genannt, ist für die Gesundheit von besonderer Bedeutung und wird in "SPO" zur Therapie (Thalassotherapie) genutzt.

Unter anderem kommt es zur Stärkung des Stoffwechsels, des Herz-Kreislauf-Systems und zur körpereigenen Kortisonproduktion, die einen heilenden Einfluss auf den Körper hat. Mäßige Temperaturschwankungen runden die Vorzüge dieses Heilklimatischen Kurortes ab.

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

Böhler Strand
Böhler Strand
Böhler Leuchtturm
Böhler Leuchtturm
Seekiste, Pfahlbau am Böhler Strand
Seekiste, Pfahlbau am Böhler Strand

Wahrzeichen sind die Pfahlbauten am ca. 12 km langen Sandstrand und der Böhler Leuchtturm.

St. Peter-Ording hat auch ein modernes Freizeit- und Erlebnisbad mit großer Saunalandschaft - die Dünen-Therme. Die Dünentherme wird mit reinen, klaren Nordseewasser, verteilt auf über 1000 m² Wasserfläche, betrieben.

St. Peter-Ording hat neben Sylt und Amrum einen der schönsten und größten Sandstrände Deutschlands. Die Sandbank vor St. Peter-Ording ist aufgeteilt in fünf Badestellen:

Badestelle Böhl, Badestelle Süd/Dorf, Badestelle Bad, Badestelle Ording, Badestelle FKK/Ording-Nord.

Strandkörbe sind bei den Urlaubern sehr beliebt. Auf die fünf Badestellen verteilt stehen ca. 1.800 Stück. Seit neuesten ist es sogar mölich im Strandkorb zu sitzen und im Internet zu surfen. Über „Hotspots“ stehen im Strandkorbbereich und in Teilbereichen der Strandparkplätze Wireless-LAN-Zugänge für jedermann zur Verfügung. Die Nutzung an den Stränden ist von Anfang Mai bis Ende September möglich.

[Bearbeiten] Parks

  • Sehenswert ist außderdem der Westküstenpark. Dort ist die größte Seehundanlage (Robbarium) in ganz Deutschland. http://westkuestenpark.de
  • Takelagenaturgarten: Der "TaNaGa" (TakelageNaturGarten) ist eine Kombination aus Nieder- und Hochseilgarten. Er besteht aus Balance-, Kletter- und Logik-Elementen, die in natürlicher Umgebung zwischen den Bäumen in Höhen von 0,40 und 7 Meter installiert sind. Die Anlage deckt verschiedenste Aufgabenstellungen ab: vom individuellen Persönlichkeitstraining über Leistungs- und Teamsport bis hin zum betrieblichen Sozialtraining oder therapeutischen Ansatz.

[Bearbeiten] Museen und Sehenswertes

[Bearbeiten] Sport

Sankt Peter-Ording gilt zusammen mit Sylt als das beste deutsche Revier zum Wind- und Kitesurfen. Der Strand wird ebenso zum Strandsegeln und Kitebuggyfahren benutzt. Häufig sind auf den Dünen viele Drachen zu sehen. Auch die Beach-Volleyball-Masters werden regelmäßig hier ausgetragen. Bekannt wurde der Ort in den 90er Jahren auch als Drehort und Handlungsstätte der Surf-Serien Gegen den Wind und Strand-Clique der ARD.

[Bearbeiten] Bildung

Die Gemeinde verfügt über eine betreute Grund-und Förderschule (Utholm-Schule), eine Realschule und ein Gymnasium (Nordseegymnasium). Ferner gibt es ein Internat (Nordsee-Internat), dessen Schüler die allgemeinbildenen Schulen vor Ort besuchen. Eine dänische Schule (Klitskolen) wurde 1984 geschlossen.

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

Die Gemeinde war im Jahr 2002 noch vor Westerland und Grömitz wichtigstes Zentrum für Tourismus in Schleswig-Holstein: 101 607 Gäste, davon 408 (0,4 %) aus dem Ausland, buchten 2,2 Millionen Übernachtungen. Das Heilbad verfügte über 8.991 Gästebetten.

SPO, wie der Ort von Fans auch genannt wird, ist als familienfreundlich bekannt. Im Vergleich mit anderen deutschen Seebädern ist das Preisniveau nicht sehr hoch. Verschiedenste Erkrankungen können hier ambulant oder stationär behandelt werden. Viele Kinderkurheime und mehrere Rehabilitationskliniken therapieren verschiedene, auch ernste gesundheitliche Probleme.

Traditionell wird Sankt Peter-Ording gern von Schulklassen besucht.

[Bearbeiten] Verkehr

Der Kopfbahnhof Bad-St-Peter-Ording
Der Kopfbahnhof Bad-St-Peter-Ording

[Bearbeiten] Bahn

St. Peter-Ording ist Endpunkt der Eiderstedtquerbahn von Husum über Tönning nach Bad St. Peter-Ording. Diese Strecke wird von der Nord-Ostsee-Bahn bedient und von früh morgens bis etwa Mitternacht in beiden Richtungen jeweils stündlich befahren. In St. Peter-Ording gibt es zwei von der DB betriebene Bahnstationen, Bad St Peter Süd und Bad St Peter-Ording.

[Bearbeiten] Bundesstraße

Die B 202 von Sankt Peter-Ording über Tönning-Rendsburg-Kiel-Oldenburg (bis zur A 1) verbindet den Ort mit dem Bundesfernstraßennetz.

[Bearbeiten] Impressionen

Panorama Montage Sandstrand St. Peter-Ording
Panorama Montage Sandstrand St. Peter-Ording

[Bearbeiten] Quellen

  1. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein

[Bearbeiten] Weblinks

commons:Hauptseite
Commons
Commons: Sankt Peter-Ording, Germany – Bilder, Videos und/oder Audiodateien
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