Tonga
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Puleʻanga Fakatuʻi ʻo Tonga (tongaisch) Kingdom of Tonga (englisch) Königreich Tonga |
|||||
|
|||||
Wahlspruch: Ko e ʻOtua mo Tonga ko hoku tofiʻa (tongaisch)/God and Tonga are my Inheritance (englisch) deutsch: „Gott und Tonga sind mein Erbe“ |
|||||
Amtssprache | Tongaisch, Englisch | ||||
Hauptstadt | Nuku’alofa | ||||
Staatsform | Konstitutionelle Erbmonarchie | ||||
Staatsoberhaupt | George Tupou V. | ||||
Regierungschef | Premierminister Feleti Sevele | ||||
Fläche | 748 km² | ||||
Einwohnerzahl | 101.131 (Zensus , 30. November 2006) | ||||
Bevölkerungsdichte | 135,2 Einwohner pro km² | ||||
Währung | Paʻanga (TOP) (auch: Tonga-Dollar) | ||||
Unabhängigkeit | 4. Juni 1970 (vorher Protektorat des Vereinigten Königreichs) |
||||
Nationalhymne | Ko e fasi ʻo e tuʻi ʻo e ʻOtu Tonga | ||||
Zeitzone | UTC+13 | ||||
Kfz-Kennzeichen | TON | ||||
Internet-TLD | .to | ||||
Telefonvorwahl | +676 | ||||
Das Königreich Tonga (tongaisch: Puleʻanga Fakatuʻi ʻo Tonga, englisch: Kingdom of Tonga) ist ein Inselstaat im Südpazifik. Der Archipel umfasst die 169 früher auch Freundschaftsinseln (englisch: The Friendly Islands) genannten Tongainseln, von denen nur 36 bewohnt sind, und das Minerva-Riff. Tonga ist der einzige Staat in Ozeanien, der nie von Europäern kolonialisiert wurde.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Tonga besteht aus 169 Inseln und Atollen im Pazifik östlich von Fidschi, südlich von Samoa und nördlich von Neuseeland. In einer Proklamation am 24. August 1887 bestimmte König George Tupou I., dass Tonga zwischen 15° und 23,5° südlicher Breite und 173° und 177° westlicher Länge (und damit westlich der Datumsgrenze) liegt.
Am 15. Juni 1972 legte König Taufa’ahau Tupou IV. fest, dass das Gebiet des Nördlichen und des Südlichen Minerva-Riffs (Teleki Tokelau und Teleki Tonga) und alles in einem Umkreis von zwölf Seemeilen ebenfalls zum Hoheitsgebiet Tongas gehört. Beide Riffe liegen etwa bei 23°70' südlicher Breite und 179° westlicher Länge südöstlich der im Süden Tongas liegenden Insel ’Ata.
Tonga liegt mit seinen vielen Vulkaninseln im Gebiet des Pazifischen Feuerrings. Östlich Tongas liegt der bis 10.882 m tiefe Tongagraben. Hier taucht die Pazifische Platte westwärts mit 15 bis 24 cm pro Jahr unter die Australische Platte und bildet eine Subduktionszone. Die durchschnittliche Wassertiefe beträgt deshalb in etwa nur 500 m, weshalb Koralleninseln wie Tongatapu hier entstehen können. Hauptstadt und größte Stadt des Landes ist Nuku’alofa.
Siehe auch: Liste der Orte in Tonga
[Bearbeiten] Hauptinseln
Von Nord nach Süd
[Bearbeiten] Bevölkerung
Tonga hat etwa 101.000 Einwohner, die zu 98 % Polynesier sind. Die übrigen Einwohner sind meist Europäer oder Chinesen. Ein großer Teil der tongaischen Bürger lebt permanent im Ausland, vor allem in Australien, Neuseeland und den USA.
Der überwiegende Teil der Tongaer ist Mitglied einer christlichen Kirche oder Gemeinde. Vorherrschende Konfession ist dabei die Free Wesleyan Church (41,3 %), ansonsten die Römisch-Katholische Kirche (15,9 %), die Free Church of Tonga (11,7 %), die Church of Tonga (7,3 %), die Tokaikolo Christian Church (3,0 %), die Siebenten-Tags-Adventisten (2,5 %), die Assemblies of God (1,1 %) und die Anglikanische Kirche (0,7 %). Neben den traditionellen christlichen Kirchen ist auch die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage mit 13,8 % relativ stark vertreten. Dies ist der weltweite höchste mormonische Bevölkerungsanteil eines unabhängigen Staates.
Die Menschen aus Tonga essen gerne, viel und vor allem traditionell sehr kalorienreich (Yams und Kokosöl). Obwohl dicke Menschen auf Tonga noch immer als schön gelten und das Gesunde verkörpern, führte der Staat ein Programm zur Ernährungsberatung ein und animierte die Bevölkerung zu mehr Sport. Notwendig wurde das, weil rund 58 Prozent der Männer und 75 Prozent der Frauen einen Body-Mass-Index aufwiesen, der weit über 30 lag. Damals initiierte Taufa’ahau Tupou IV. auch einen nationalen Wettbewerb, in dem der Tongaer mit der größten Gewichtsreduktion 500 Dollar gewann. Dem 1918 geborenen König gelang es selber in den frühen 90ern, sein Gewicht um 70 Kilogramm von vormals etwa 210 Kilogramm zu reduzieren. [1]
[Bearbeiten] Geschichte
Es gibt archäologische Meinungen, dass die ersten Siedler von den Santa-Cruz-Inseln im Zuge einer um 3000 v. Chr. beginnenden Völkerwanderung aus Südostasien über Mikronesien nach Tonga gekommen sind. Auf Tonga wurden die bisher ältesten Fundstücke dieser Lapita-Kultur in Form der charakteristischen Keramikgegenstände freigelegt, die auf 800 bis 750 v. Chr. datiert werden. Die Angehörigen dieser Kultur lebten, segelten, handelten, bekriegten sich und heirateten zwischen den Inseln, die heute zu Samoa, Fidschi oder eben Tonga gehören, für ungefähr tausend Jahre, bevor weitere Entdecker und schließlich Siedler nach den Marquesas und Tahiti und anschließend zu weiteren Inseln des Südpazifiks aufbrachen. Aus diesem Grunde werden Tonga, Samoa und Fidschi von Anthropologen als die Wiege der polynesischen Kultur bezeichnet.
Im 12. Jahrhundert waren die Tongaer und ihr oberster Häuptling, der Tu’i Tonga, im gesamten pazifischen Raum von Niue bis Tikopia bekannt. Einige Historiker sprechen von einem tongaischen Imperium, die Beschreibung als ein Netz aus Seefahrern, Häuptlingen und Abenteurern trifft den Zustand wohl besser. Im 15. Jahrhundert und dann im 17. Jahrhundert brachen immer wieder Stammesfehden aus. Zu diesem Zeitpunkt kam es zu ersten Kontakten mit Europäern: 1616 mit den holländischen Entdeckern Willem Schouten und Jakob Le Maire, die bei ihrem ersten Kontakt einen Tongaer vor Niuatoputapu erschossen, 1643 mit Abel Tasman (der ein wenig Handel mit den Einheimischen trieb), später um 1773 vor allem aber auch mit James Cook, der die Inseln in der Folge noch zwei weitere Male besuchte (1774 und 1777). 1781 erreichte Francisco Maurelle Vava’u. Erste Missionare folgten zwanzig Jahre später, eine wichtige Rolle sollte der Methodist Walter Lawrey spielen, der aber erst 1822 nach Tonga kam.
Die tongaischen Stammesfehden auf allen Inseln von 1799 bis 1852 endeten durch die Einigung Tongas unter Siaosi Taufa’ahau Tupou. Er vereinte alle Inseln Tongas 1845 zum ältesten polynesischen Königreich. Siaosi Taufa’ahau Tupous Frau entstammte der Königslinie der Tuʻi Kanakopulu. Er ließ sich später im Zuge der Christianisierung auf den Namen König George Tupou I. taufen. 1875 wurde Tonga unter Mithilfe des Missionars Shirley Waldemar Baker zu einer konstitutionellen Monarchie. Tonga wurde am 18. Mai 1900 im Rahmen eines Freundschaftsvertrages zu einem britischen Protektorat. Tonga ist ein eigenständiges Mitglied im Commonwealth und seit 1999 auch Mitglied der Vereinten Nationen. Es ist bis heute die einzige (konstitutionelle) Erbmonarchie im gesamten polynesischen Pazifikraum und hat sich Kolonialisierungsbestrebungen immer widersetzen können – eine Tatsache, die viele Tongaer mit Stolz, aber auch mit Vertrauen in ihr Regierungssystem erfüllt.
[Bearbeiten] Politik
Tonga ist eine konstitutionelle Monarchie, in der die Verfassung dem König größere Befugnisse einräumt als beispielsweise den englischen Monarchen. Der Respekt vor der königlichen Herrschaft existiert noch weitgehend unverändert wie in vergangenen Jahrhunderten, damals gegenüber dem als heilig erachteten obersten Häuptling Tu’i Tonga. Kritik an der Monarchie wird als untongaisch und schlicht unhöflich abgelehnt. König Taufa’ahau Tupou IV., ein direkter Nachfahre des ersten Königs, lebte bis zu seinem Tod am 10. September 2006 mit seiner Familie, einigen einflussreichen Adligen sowie der wachsenden nicht-adligen Elite in relativem Reichtum. Die restliche Bevölkerung ist jedoch vergleichsweise arm. Die Auswirkungen dieser Ungleichheit werden durch drei Faktoren abgemildert: Bildung, medizinische Versorgung und Landbesitz.
Tonga hat ein gut ausgestattetes Erziehungssystem, das freien Zugang zu Bildung ermöglicht. Für alle Kinder bis zum zwölften Lebensjahr besteht Schulpflicht, die Gebühren für weiterführende Schulen sind gering und es gibt Stipendien für eine weitere Ausbildung im Ausland. Die Alphabetisierungsrate beträgt 98 %, und universitäre Abschlüsse sind verbreitet.
Außerdem gibt es freien Zugang zu medizinischer Versorgung. Die Verfassung verbietet Ausländern Landerwerb (allerdings können sie welches pachten). Es gibt einen Landmangel auf der dichter besiedelten Hauptinsel Tongatapu, auf den übrigen Inseln steht jedoch meistens Ackerland frei. Die Mehrheit der Bevölkerung produziert Lebensmittel zum Eigenbedarf, etwa die Hälfte produziert ihre Grundnahrungsmittel durch Ackerbau, Fischerei und Viehzucht selbst. Frauen und Männer haben gleichen Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung, auch die Beschäftigungszahlen sind annähernd gleich, aber Frauen werden beim Landbesitz benachteiligt, da er nur Männern gesetzlich zusteht. Im Parlament war erst eine Frau vertreten.
Dem Beispiel seiner Mutter, Königin Salote, und dem Rat ausländischer Berater folgend hat die Regierung unter König Taufa’ahau Tupou IV. die Wirtschaft monetarisiert, die medizinische Versorgung und das Bildungssystem an internationale Standards angepasst und der Bevölkerung Zugang zu materiellem Wohlstand (in Form von Wohnungen, Autos und anderen Gütern), Bildung und Auslandsreisen verschafft. Die Regierung unterstützt olympische und andere Sportereignisse und hat Soldaten für UN-Friedensmissionen (vor allem in Bougainville) zur Verfügung gestellt.
[Bearbeiten] Politisches System
Das nationale Parlament (Fale Alea) hat 30 Abgeordnete, wovon 12 Kabinettsmitglieder sind. Die Legislaturperiode dauert 3 Jahre. Lediglich 9 Abgeordnete werden direkt vom Volk gewählt. Weitere 9 Abgeordnete werden von den insgesamt 33 tongaischen Adligen gewählt. Die restlichen Mandatsträger werden vom König ausgewählt. Politische Parteien sind nicht zugelassen. Die 9 vom Volk gewählten Abgeordneten setzen sich zusammen aus einem Abgeordneten aus ’Eua, zwei Abgeordneten aus Ha’apai, einem Abgeordneten aus Niuas (Niuatoputapu und Niuafo’ou), drei Abgeordneten aus Tongatapu und zwei Abgeordneten aus Vava’u.
[Bearbeiten] Demokratisierung
Es gibt eine demokratische Bewegung auf Tonga, die für eine Reform des bestehenden Systems, insbesondere eine bessere Vertretung der einfachen Bevölkerung und größere Transparenz im Staatswesen eintritt. Eine Abschaffung der Monarchie gehört nicht zu ihren Zielen. Die Monarchie selbst genießt große Unterstützung in der Bevölkerung, auch wenn Reformen angemahnt werden. Bis vor kurzem wurde der Umstand, dass Tonga keine Demokratie ist, von ausländischen Regierungschefs ignoriert, es zeichnet sich aber ein Kurswechsel oder zumindest Kritik an einigen Regierungshandlungen vor allem von Seiten Australiens und Neuseelands ab, den größten Nachbarn und Geberländern.
Eine Politik der harten Hand überschattet das ansonsten positive Lebenswerk Tupous IV. und die positiven Reformen seines beliebten Sohnes Prinz ’Ulukalala Lavaka ’Ata, der vom 3. Januar 2000 bis zum 11. Februar 2006 Premierminister war. Insgesamt haben diese Maßnahmen das Gemeinwesen und den Zusammenhalt geschwächt, aber auch den Druck auf die Monarchie erhöht, demokratischen Elementen größeren Raum zu geben.
2005 verhandelte die Regierung wochenlang mit streikenden Angestellten des öffentlichen Dienstes, bevor man zu einer Einigung kam. Die daran anschließenden Unruhen beschränkten sich nicht nur auf Tonga; auch Proteste vor der neuseeländischen Residenz des Königs machten Schlagzeilen. Eine Kommission untersucht zurzeit (2005/06) Vorschläge für eine Anpassung der Verfassung. [2]
[Bearbeiten] Tod König Tupous IV.
Am 11. September 2006 gab die tonganische Regierung den Tod des Königs Tupou IV. bekannt, der in der Nacht zuvor im Middlemore Hospital in Auckland, Neuseeland gestorben war, wo er schon den größten Teil des Jahres in Behandlung war. Er war 88 Jahre alt und 41 Jahre lang Regent.[3]
In seine Nachfolge trat sein ältester Sohn, Tupouto'a, der jetzt unter dem Namen Siaosi (George) Tupou V. regiert.
Vom neuen Monarchen erwartet die Öffentlichkeit Veränderungen. Am 16. November brachen in der Hauptstadt Nuku'alofa Unruhen aus, als der Eindruck entstand, dass das Parlament sich auf das nächste Jahr vertagen würde, ohne bei der Demokratisierung Fortschritte gemacht zu haben. Regierungsgebäude, Büros und Geschäfte wurden geplündert und in Brand gesteckt. [4]
[Bearbeiten] Liste der Könige von Tonga
Regierungszeit | Name |
---|---|
1875–1893 | König George Tupou I. |
1893–1918 | König George Tupou II. |
1918–1965 | Königin Salote Tupou III. |
1965–2006 | König Taufa’ahau Tupou IV. |
2006– | König George Tupou V. |
Siehe auch: Liste der Premierminister von Tonga
[Bearbeiten] Beziehungen zu Deutschland, Österreich und der Schweiz
Zuständige diplomatische Vertretung der Bundesrepublik Deutschland und der Schweizerischen Eidgenossenschaft ist die jeweilige Botschaft in Wellington (Neuseeland), für die Republik Österreich die Botschaft in Canberra (Australien). Für Deutschland, Österreich und die Schweiz zuständige tongaische Vertretung ist die Botschaft des Königreichs Tonga in London (Vereinigtes Königreich). Es gibt einen immerwährenden Freundschaftsvertrag zwischen Deutschland und Tonga von 1876, abgeschlossen unter König George Tupou I., welcher 1976 von der Bundesrepublik Deutschland erneuert wurde.[5]
[Bearbeiten] Gebietskörperschaften
Tonga ist in fünf Verwaltungseinheiten (Divisions) unterteilt (s. Tabelle). Die fernen, nördlich von Tongatapu und Vava’u liegenden Inseln Niuatoputapu, Tafahi (Cocos Island) und Niuafo’ou gehören zur Division Niuas und werden von der Hauptstadt Hihifo auf Niuatoputapu aus verwaltet. Die Entfernungen von Nuku'alofa bzw. von Neiafu bis zu den nördlich gelegenen Inseln betragen: Insel Niuafo'ou 615 km bzw. 380 km, Insel Tafahi 608 km bzw. 312 km und Insel Niuatoputapu 595 km bzw. 300 km.
Distrikt | Fläche (km²) | Einwohner 2005 | Hauptstadt |
---|---|---|---|
Eua | 87,44 | 5.278 | Ohonua |
Ha’apai | 109,98 | 8.593 | Pangai |
Niuas | 71,69 | 2.119 | Hihifo |
Tongatapu | 260,48 | 70.670 | Nuku’alofa |
Vava’u | 121,00 | 16.917 | Neiafu |
gesamt | 650,59 | 103.577 | Nuku’alofa |
[Bearbeiten] Wirtschaft
Die Wirtschaft von Tonga durchlebt zur Zeit, wie wohl in jedem Südpazifik-Staat, eine schwierige Phase. Großbauern aus anderen Ländern und riesige Fischfangflotten machen dem Land auf dem Markt Konkurrenz. Zudem ist der Tourismus nur mangelhaft ausgebaut. Die meisten Produkte des täglichen Lebens müssen importiert werden.
Zwar hat die Regierung zahlreiche Investitionen getätigt, doch gelten diese als fragwürdige ökonomische Entscheidungen. So wurden zahlreiche Mittel in exzentrische, aber zweifelhafte Projekte gesteckt, wie die Suche nach Erdöl in Gegenden, wo es laut Geologen kein Erdöl gibt; wie die Überlegungen, Tonga als Endlager für radioaktiven Müll zu nutzen; wie den Verkauf von tongaischen Pässen; wie die Zulassung von ausländischen Schiffen, die dann in illegale Aktionen verwickelt waren; wie die Vermietung von „Parkpositionen“ für Erdsatelliten im All an andere Staaten; wie das langfristige Chartern einer unbrauchbaren – da massiv überdimensionierten – Boeing 757, was 2004 zum Bankrott der damaligen staatlichen Fluglinie Royal Tongan Airlines führte; und wie den Aufbau eines Flughafenhotels mit angeschlossenem Casino gemeinsam mit einem von Interpol gesuchten Kriminellen. Der König scheint einen Hang zu spekulativen Großprojekten, die einen hohen Gewinn versprechen, zu besitzen. Er hat bereits mehrere Millionen an einen Finanzberater verloren, der sich selbst als königlichen Hofnarr bezeichnet hat.
[Bearbeiten] Internet
Eine willkommene Einnahmequelle ist der Verkauf von „.to“-Domainnamen wie „jump.to“ oder „come.to“ für 83 Euro pro Jahr (2001). Etwas Ähnliches machen Tuvalu (Domainname: tv) und Niue (Domain: nu, Niederländisch und Schwedisch für „jetzt“).
Ebenfalls verbesserte Tonga den Staatshaushalt mit dem Verkauf von tongaischen Pässen, die allerdings international nicht anerkannt sind. Ansonsten exportiert das Land tropische Früchte, auch Vanille. Hauptabnehmer sind Japan mit 55 %, die USA mit 25 % und Neuseeland mit 7 %.
[Bearbeiten] Medien
Es erscheinen drei Wochenzeitungen in Tonga: The Tongan Chronicle (Kolonikali Tonga), Tonga Star sowie die in Auckland (Neuseeland) herausgegebene The Times of Tonga (Taimi ‘o Tonga). Die Tongan Chronicle und die Times of Tonga sind beide zweisprachig, der Tonga Star hingegen ist nur englischsprachig. Daneben erscheinen die Monatszeitungen Kele’a (regierungskritisch), Taumu’a Lelei (herausgegeben von der katholischen Diözese), Tohi Fanongonongo (herausgegeben von der methodistischen Kirche Tongas) und ‘Ofa ki Tonga (herausgegeben von der Tokaikolo Fellowship) sowie die vierteljährlichen Zeitschriften Matangi Tonga und Eva.
Der staatliche Fernsehsender TV Tonga ist seit Juli 2000 landesweit auf Sendung. Der Privatsender Oceania Broadcasting Network (OBN) kann ebenfalls landesweit empfangen werden. Es gibt vier Rundfunksender, Radio Tonga ("The call of the Friendly Islands"), Christian Radio, Radio 2000 und, auf den Bereich der Inselgruppe Vava’u beschränkt, Radio Nuku’alofa.
Die Regierung hat wiederholt die Tongan Times konfiszieren lassen, als sie die Fehltritte des Königs angeprangert hat. Die Zeitung Keleʻa, Sprachrohr der pro-demokratischen Bewegung um ʻAkilisi Pohiva und schärfster Kritiker der Regierung, wurde jedoch nicht zensiert, wohingegen Pohiva selbst immer wieder vor Gericht erscheinen musste.
Mitte 2003 trat ein Verfassungszusatz in Kraft, der die Presse „tongaisieren“ sollte, sie in Wahrheit aber beschränkte. Als Rechtfertigung wurden traditionelle tongaische Werte herangezogen. Um eine Presselizenz zu erhalten, ist es nun unter anderem notwendig, dass sich die Zeitung zu mindestens 80 % im Besitz eines auf Tonga lebenden Tongaers befindet. Unter denjenigen Zeitschriften, die keine Lizenz erhalten haben, befanden sich die Tongan Times, die Keleʻa und die Matangi Tonga. Alle verbleibenden Zeitschriften mit Lizenz sind nun kirchlich oder royalistisch geprägt.
Der Verfassungszusatz, der der Regierung erweiterte Möglichkeiten zur Kontrolle der Presse gegeben hatte, ist jedoch durch höchstrichterliche Entscheidung inzwischen wieder aufgehoben worden.
[Bearbeiten] Infrastruktur
Für einen Flug nach Tonga kann man wählen zwischen Air New Zealand, Air Pacific und Polynesian Airlines. So gibt es mit Air New Zealand Verbindungen nach Melbourne, Sydney und Brisbane in Australien, Auckland in Neuseeland und Apia in Samoa. Air Pacific fliegt Tonga von Nadi auf den Fidschis an und Polynesian Airlines von Apia, Sydney, Melbourne, Auckland und Wellington in Neuseeland. Tonga selbst besitzt nach dem Konkurs der Royal Tongan Air nur noch eine eigene Inlandsfluggesellschaft, die Peau Vava’u Air. Diese fliegt regelmäßig alle größeren Inselgruppen des Landes an. Insgesamt stehen der Fluglinie 3 Flugzeuge vom Typ DC-3 zur Verfügung.
Fähren fahren täglich von Tongatapu nach Eua, einmal wöchentlich nach Ha’apai und Vava’u und einmal monatlich auf die Niuas.
[Bearbeiten] Kultur
Datum | Name | Deutscher Name |
---|---|---|
1. Januar | New Year´s Day | Neujahr |
variabel | Good Friday | Karfreitag |
variabel | Easter Monday | Ostermontag |
25. April | ANZAC Day | ANZAC-Tag (Tongaische Soldaten kämpften in der Australischen Armee) |
4. Mai | Crown Prince´s Birthday | Geburtstag des Kronprinzen |
4. Juni | Emancipation Day | Unabhängigkeitstag |
4. Juli | King´s Birthday (Beginn der Heilala-Woche) | Geburtstag des Königs |
4. November | Constitution Day | Tag der Verfassung |
4. Dezember | King Siaosi Tupou I. Day | König-George-Tupou-I.-Tag |
25. Dezember | Christmas Day | 1. Weihnachtstag |
26. Dezember | Boxing Day | 2. Weihnachtstag |
[Bearbeiten] Sprache
Die Tongaische Sprache gehört zu den polynesischen Sprachen, die ein Zweig der austronesischen Sprachen sind.
Siehe Tongaische Sprache
[Bearbeiten] Sport
Volkssport in Tonga ist Rugby. Rund 20 % der Bevölkerung übt diesen Sport aktiv aus. Die Rugby-Nationalmannschaft qualifiziert sich regelmäßig für die alle 4 Jahre stattfindende Weltmeisterschaft (zuletzt 2003 in Australien, die nächste findet 2007 in Frankreich statt). In der neuesten Weltrangliste nimmt der Inselstaat Rang 17 ein.
Tonga hat allerdings im Sport mit vielen Problemen zu kämpfen. Aufgrund des Fehlens von Großbetrieben kann kaum Sponsorgeld für den Sport lukriert werden, was ein professionelles Arbeiten leider unmöglich macht, besonders in der Jugendarbeit fehlt viel Geld. Dies machen sich Australien und Neuseeland zunutze. Diese beiden Länder ködern die besten Spieler aus Tonga (und den anderen Inselstaaten) mittels Sportstipendien, geben ihnen die jeweilige Staatsbürgerschaft, wodurch die Inseln ihre besten Spieler verlieren.
Tonga ist es in den letzten Jahren gelungen, eine hochmoderne Rugbyarena zu bauen, diese steht allerdings die meiste Zeit leer. Es gibt kaum Gegner, welche sich bereit erklären, die weite Reise nach Tonga auf sich zu nehmen. Australien und Neuseeland weigern sich, überhaupt Spiele gegen die Inselstaaten auszutragen. Um dennoch internationale Spiele austragen zu können, wurde vor einiger Zeit das Turnier „Pacific Tri Nations“ gegründet, in dem die Nationalteams von Tonga, Samoa und Fidschi gegeneinander antreten.
In der südlichen Hemisphäre gibt es zwei anerkannte Rugby-Bewerbe – die „Super 14 League“ (jeweils fünf Vereine aus Neuseeland und Südafrika, sowie vier aus Australien) und das Tri-Nations-Turnier (die Nationalteams der drei Länder). In beiden Wettbewerben wird Tonga trotz mehrmaligem Ersuchen nicht aufgenommen.
[Bearbeiten] Umwelt
[Bearbeiten] Fauna
Auf Tonga gibt es Flughunde. Sie fliegen mit Einbruch der Dämmerung auf Nahrungssuche, aber im Gegensatz zur Fledermaus ohne Echoortung. Sie ernähren sich ausschließlich vegetarisch von Nektar, Pollen, Früchten und Blüten.
[Bearbeiten] Literatur
- Grijp, Paul van der: Identity and Development. Tongan Culture, Agriculture, and the Perenniality of the Gift. Verhandelingen van het Koninklijk Institut voor Tal- Land- en Volkenkunde 213, Leiden 2004: KITLV Press.
- Campbell, I. C.: Island Kingdom. Tonga Ancient and Modern. Christchurch 2001: Canterbury Univ. Press.
- Ewins, Rory: Changing their minds. Tradition and Politics in Contemporary Fiji and Tonga. Christchurch 1998: Macmillan Brown Centre, University of Canterbury.
- Bain, Kenneth: The New Friendly Islanders. The Tonga of King Taufa’ahau Tupou IV. London/Sydney/Auckland 1993: Hodder & Stoughton.
- Gailey, Christine Ward: Kinship to Kingship; Gender Hierarchy and State Formation in the Tongan Islands. Texas Press Sourcebooks in Anthropology, Austin 1987: Univ. of Texas Press.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ [1] Marisa Pavlik: Tongan king gives health talk, Juli 2001.
- ↑ No resolution in sight in Tonga
- ↑ Bericht über den Tod des Königs im fidschianischen Fernsehen
- ↑ [2]
- ↑ Die Welt, 12.09.2006: Der König ist tot, es lebe der König
[Bearbeiten] Weblinks
Wiktionary: Tonga – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |
Commons: Tonga – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Länder- und Reiseinformationen des Auswärtigen Amtes
- Portal der Tongaischen Regierung (englisch/tongaisch)
- Seite des tongaischen Fremdenverkehrsvereins (Tonga Visitors Bureau) (Englisch)
Koordinaten: 15°-23,5° S, 173°-177° W
14 ozeanische UNO-Mitgliedstaaten:
Australien | Fidschi | Kiribati | Marshallinseln | Mikronesien | Nauru | Neuseeland | Palau | Papua-Neuguinea | Salomonen | Samoa | Tonga | Tuvalu | Vanuatu
Abhängige Gebiete
Amerikanisch-Samoa | Bakerinsel | Clipperton-Insel | Cookinseln | Französisch-Polynesien | Guam | Heard und McDonaldinseln | Howlandinsel | Jarvisinsel | Johnstoninsel | Kingmanriff | Kokosinseln | Midwayinseln | Neukaledonien | Niue | Nördliche Marianen | Norfolkinsel | Osterinsel | Palmyra | Pitcairninseln | Tokelau | Wake | Wallis und Futuna
Australien | Cookinseln | Fidschi | Föderierte Staaten von Mikronesien | Kiribati | Republik Marshallinseln | Nauru | Neuseeland | Niue | Palau | Papua-Neuguinea | Salomonen | Samoa | Tonga | Tuvalu | Vanuatu
Beobachter: Neukaledonien | Französisch-Polynesien | Tokelau · Sonderbeobachter: Osttimor
Antigua und Barbuda | Australien | Bahamas | Bangladesch | Barbados | Belize | Botsuana | Brunei | Dominica | Fidschi | Gambia | Ghana | Grenada | Guyana | Indien | Jamaika | Kamerun | Kanada | Kenia | Kiribati | Lesotho | Malawi | Malaysia | Malediven | Malta | Mauritius | Mosambik | Namibia | Nauru | Neuseeland | Nigeria | Pakistan | Papua-Neuguinea | Salomonen | Sambia | Samoa | Seychellen | Sierra Leone | Singapur | Sri Lanka | St. Kitts und Nevis | St. Lucia | St. Vincent und die Grenadinen | Südafrika | Swasiland | Tansania | Tonga | Trinidad und Tobago | Tuvalu | Uganda | Vanuatu | Vereinigtes Königreich | Zypern