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Franz Oppenheimer - Wikipedia

Franz Oppenheimer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Franz Oppenheimer (* 30. März 1864 in Berlin; † 30. September 1943 in Los Angeles) war ein deutscher Arzt, Soziologe und Nationalökonom.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Ausbildung und Beruf

Nach seinem Studium der Medizin in Freiburg im Breisgau und Berlin promovierte er 1885 bei Paul Ehrlich in Medizin und war anschließend bis 1895 als praktischer Arzt in einem Armenviertel Berlins tätig. Nebenbei beschäftigte er sich ab 1890 mit sozialpolitischen Fragestellungen und wurde zunehmend publizistisch tätig. Als Chefredakteur der Welt am Montag arbeitete er im selben Gebäude wie Friedrich Naumann, den er dort kennen lernte und der dort Die Hilfe heraus gab. 1896 veröffentlichte Oppenheimer seine erste wissenschaftliche Arbeit Die Siedlungsgenossenschaft. In ihr befindet sich das bis heute bekannte Oppenheimersche Transformationsgesetz.

1909 erfolgte die Promotion in Kiel mit einer Arbeit über David Ricardo zum Dr. phil.. Von 1909 bis 1917 war Oppenheimer Privatdozent in Berlin, anschließend für zwei Jahre Titularprofessor. 1919 nahm er einen Ruf auf den von Frankfurter Kaufleuten gestifteten Lehrstuhl für Soziologie und theoretische Nationalökonomie an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main an. Diese erste Soziologie-Professur Deutschlands hatte er bis 1929 inne. Sein Nachfolger wurde Karl Mannheim. 1934 bis 1935 lehrte Oppenheimer in Palästina. 1936 wurde er zum Ehrenmitglied der American Sociological Association ernannt. Im Januar 1939 gelang Oppenheimer die Ausreise mit seiner Tochter nach Japan, wo er an der Keio-Universität in Tokio einen Lehrauftrag hatte, den er jedoch nicht ausüben konnte, weil das sogenannte Kulturabkommen zwischen dem nationalsozialistischen Deutschland und Japan die Beschäftigung von jedem verbot, der den Nationalsozialisten missfiel. Obgleich Inhaber eines Non-Quota-Visums, wurde ihm die Aufenthaltserlaubnis in Japan wieder entzogen. Er musste Japan verlassen und ging bis 1940 nach Shanghai. Von dort aus emigrierte Oppenheimer in die USA und ließ sich in Los Angeles nieder, wo seine etwas jüngere Schwester Elise Steindorff, die Frau von Georg Steindorff, bereits wohnhaft war. 1941 war Oppenheimer Gründungsmitglied des American Journal of Economics and Sociology. Er schrieb noch mehrere Bücher in englischer Sprache, die bis heute unveröffentlicht sind.

[Bearbeiten] Familie

Franz Oppenheimer wurde als drittes Kind von Antonie Oppenheimer (Lehrerin), geb. Davidson, und Dr. phil. Julius Oppenheimer (Prediger an der jüdischen Reformgemeinde in Berlin) geboren. Bruder von Prof. Carl Oppenheimer (Biochemie) und Paula Dehmel.

[Bearbeiten] Wissenschaft

An den Methoden der naturwissenschaftlichen Forschung geschult, findet man bei Oppenheimer zahlreiche Versuche, ähnlich strenge Gesetzes-Aussagen in den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften herauszuarbeiten. Auf über 1200 Seiten wird in Band IV vom System der Soziologie eine soziologisch geprägte historische Abhandlung der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte Europas von der Völkerwanderung bis zur Gegenwart angeboten, die sich nicht auf die für Historiker übliche Darstellung bekannter Fakten beschränkt, sondern eine Erklärung der Zusammenhänge auf der Basis immer gleicher sozialer Gesetzmäßigkeiten versucht. Seine zentralen soziologischen Thesen über den Staat fanden weltweit Beachtung und wurden in mindestens 10 Sprachen übersetzt. Auf den Weg über Albert Jay Nocks Our enemy, the state (1935) beeinflussten Oppenheimers Thesen zumindest radikal-liberale und anarchistische Denker nachweislich, obgleich Oppenheimer selber als liberaler Sozialist eher andere Schlüsse zog. Gute Theorien und Theoretiker erkennt man nach Oppenheimer an ihren Prognosen. Richtig erkannte soziale Gesetze ermöglichen richtige Vorhersagen zukünftiger Entwicklungen. Entsprechend hat sich Oppenheimer in seinem utopischen Roman Sprung über ein Jahrhundert (1932) weiter vor gewagt als jeder andere Gesellschaftswissenschaftler seiner Zeit. 1932 bereits sah er atomare Waffen kommen, deren Vernichtungskraft so gewaltig sein würde, dass die Völker keine Kriege mehr gegeneinander wagen würden. Als andere noch den Erbfeind Frankreich zum Nachbarn wähnten, schilderte er für das Jahr 2032 ein geeintes, grenzenloses Europa mit vorwiegend überschaubaren, regionalen Verwaltungen. Er sah, während die Welt ihre schwerste Wirtschaftskrise erlebte, eine Gesellschaftswirtschaft voraus, die keine Krisen mehr kennen würde und in der vor allem freie, selbständige, genossenschaftlich geeinte Menschen ihre Geschäfte organisieren würden. Drei Jahre bevor in Deutschland überhaupt der erste Fernsehsender auf Sendung ging, prognostizierte er, dass im Jahre 2032 ein Bildtelefon in jedem Haushalt stehen würde und lautlose (Elektro-)Fahrzeuge in damals unvorstellbarer Zahl über gut ausgebaute Straßen gleiten würden. (Näheres hierzu siehe unter Punkt 5 Vision)

Franz-Oppenheimer-Briefmarke (Serie: Bedeutende Deutsche)Er ist (von Ludwig Erhard als Bundeskanzler durchgesetzt) der einzige Soziologe, der bislang (2005) auf einer deutschen Briefmarke erschien.
Franz-Oppenheimer-Briefmarke (Serie: Bedeutende Deutsche)

Er ist (von Ludwig Erhard als Bundeskanzler durchgesetzt) der einzige Soziologe, der bislang (2005) auf einer deutschen Briefmarke erschien.

[Bearbeiten] Staatstheorie

Nach Oppenheimer gibt es drei staatstheoretische Quellen:

  • die Philosophie befasst sich mit dem Staat, so wie er sein sollte,
  • der Jurist befasst sich mit der äußeren Form des Staates und
  • die Soziologie mit dem Inhalt, dem Leben der Staatsgesellschaft.[1]

Die von Oppenheimer weiter entwickelte soziologische Staatsidee geht zurück auf Gerrard Winstanley (1609 - 1676) und Henri de Saint-Simon (1760 - 1825). Danach zeigt die Geschichtsforschung, dass jeder Staat "seiner Entstehung nach ganz und seinem Wesen nach auf seinen ersten Daseinsstufen fast ganz eine gesellschaftliche Einrichtung (ist), die von einer siegreichen Menschengruppe einer besiegten Menschengruppe aufgezwungen wurde mit dem einzigen Zwecke, die Herrschaft der ersten über die letzte zu regeln und gegen innere Aufstände und äußere Angriffe zu sichern. Und die Herrschaft hatte keinerlei andere Endabsicht als die ökonomische Ausbeutung der Besiegten durch die Sieger. Kein primitiver »Staat« der Weltgeschichte ist anders entstanden ...".[2]

"Jeder Staat der Vergangenheit und Geschichte, dem dieser Name unbestritten zukommt, jeder Staat vor allem, der in seiner Entwicklung zu höheren Stufen der Macht, der Größe und des Reichtums weltgeschichtlich bedeutsam geworden ist, war oder ist ein Klassenstaat, d. h. eine Hierarchie von einander über- und untergeordneten Schichten oder Klassen mit verschiedenem Recht und verschiedenem Einkommen."[3]

"Der unversöhnliche Zwiespalt der Theorien vom Staate erklären sich daraus, dass keine von ihnen vom soziologischen Gesichtspunkte aus entstanden ist. Der Staat ist ein universalgeschichtliches Objekt und kann nur durch breit spannende universalgeschichtliche Betrachtung in seinem Wesen erkannt werden. Diesen Weg (...) hat bisher, außer der soziologischen, keine Staatstheorie beschritten. Sie alle sind als Klassentheorien entstanden." (Gesammelte Schriften, Bd.2, S.312)

"Man kann den Staat auffassen als eine ökonomische Kollektivperson der herrschenden Klasse, die sich die Arbeitskraft der Untertanen als »Wertding« beschafft hat." (Oppenheimer, Das Kapital, S.84)

"Die »Ursprungsnorm« dieser Verfassung lautet: Ihr sollt uns unentgolten steuern; zu dem Zwecke habt ihr zu gehorchen, wenn wir befehlen, sonst trifft euch die Sanktion, die uns beliebt." (Oppenheimer, System der Soziologie, Bd. II, S.308)

Von diesem Ursprung ausgehend hat der Staat sich kontinuierlich entwickelt in Richtung einer Aussöhnung der Klassengegensätze. Während viele den gegenwärtigen Zustand für endgültig und vollkommen halten, befinden wir uns nach Oppenheimer lediglich in einem Zwischenstadium auf dem Weg zur ausentwickelten Bürgergesellschaft, die ihre Belange basisdemokratisch und subsidiär von unten nach oben organisiert. (Näheres hierzu siehe unter Punkt 5 Vision)

[Bearbeiten] Demokratietheorie

Kulturelles Erbe der Menschheit aus den Jahrtausenden ist die Beherrschung der Massen durch wenige (Oligokratie) oder einzelne (Monokratie). Demgegenüber war die Demokratie ursprünglich weder eine Weltanschauung, Theorie oder Ideal, sondern eine Reaktion auf die Oligokratie, mit der sie sich bis heute im Kampf befindet. Der Begriff Demokratie drückt den Anspruch auf Mitherrschaft des Volkes (Demos) aus, aber ist theoretisch unscharf, da ein Anschwellen der Mitregierung auf breiter Basis logisch die ausgeübte Herrschaft (Kratie) der Minderheiten zurückdrängt.

Was aber soll das Wort Volks-Herrschaft bedeuten? "Herrschaft war nie etwas anderes als die rechtliche Form einer wirtschaftlichen Ausbeutung." "Da man nun die »Herrschaft über sich selbst« nicht dazu gebrauchen kann, sich selber auszubeuten, (...) so ist damit bewiesen, daß bei voller Verwirklichung der Demokratie die Demokratie aufhört, Kratie zu sein, und - Akratie wird."

Eine Akratie ist nach Oppenheimer "das Ideal einer von jeder wirtschaftlichen Ausbeutung erlösten Gesellschaft". Die politische Aufhebung der Klassengesellschaft setzt ihre ökonomische Überwindung voraus. Alle Schwächen der Demokratie erwachsen aus den oligokratischen Resten vordemokratischer Zeiten.[4]

[Bearbeiten] Soziologie

Entsprechend der wissenschaftstheoretischen Auffassung Oppenheimers, ist es Aufgabe der Soziologie die Bewegungsgesetze der Gesellschaft als Erkenntnisgegenstand so zu erforschen wie vergleichsweise Naturwissenschaftler die Zusammenhänge in der Natur erforschen. Alle Phänomene haben einen (Hinter-)Grund, den es zu erkennen gilt. Wie sein engster Freund Leonard Nelson, praktizierte Oppenheimer in seinem Seminar und im Freundeskreis das Sokratische Gespräch als Methode zur Gewinnung von Erkenntnis. Warum wissen wir das, was wir zu wissen glauben und wie gewiss ist dieses Wissen?

Schnell wird man feststellen, dass vieles von dem, was man zu wissen glaubt, nicht durch eigene Anschauung, sondern übernommene Überlieferung zustande gekommen ist. Der Soziologe weiß, dass geäußerte Sichtweisen häufig eng mit den verfolgten Interessen der sozialen Bezugsgruppe verknüpft sind. Diese Bezugsgruppen wiederum haben die Macht gegenüber ihren Mitgliedern, alle Gedankenäußerungen zu unterbinden, die dem Interesse der Gruppe zuwider laufen. Aber auch für zweckdienlich erachtete Lügen werden gerne ohne moralische Bedenken verbreitet, wenn das schwer wiegende existentielle Interesse einer Gruppe dies gebietet. So entstehen Denknormen und Denkblockade in jedem Suchenden selbst und in der zu untersuchenden Gesellschaft, die den Suchenden als soziales Medium umgibt. Würde man als Suchender nun ausschließlich den sozialen Imperativen der Gesellschaft folgen, gäbe es nichts mehr zu erkennen und bestünde das Tun in reiner Beschreibung und Rechtfertigung dessen, was so ist wie es ist. Es bedarf entsprechend eines methodischen Bruchs mit den Normen, damit das sozial Undenkbare als Idee denkbar wird und anschließend empirisch auf seinen Wahrheitsgehalt überprüft werden kann.

Oppenheimer folgend muss ein Mensch gelernt haben dort zu zweifeln und zu fragen, wo es die Norm verbietet, wenn er den Beruf des Soziologen ergreifen und zu relevanter Erkenntnis der ihn umgebenden Gesellschaft gelangen will. Entsprechend praktizierte Oppenheimer in Berlin und ab 1919 als Ordinarius an der Universität Frankfurt am Main eine kritische Theorie und Soziologie des Wissens in der Ausbildung seiner Studenten. Bedauerlicherweise hat es sein Nachfolgers im Amt Karl Mannheim, der später als Begründer der Kritischen Theorie und Wissenssoziologie zu Ruhm gelangte, stets vermieden darauf hinzuweisen, dass die von ihm vertretene Geisteshaltung an dem übernommenen Lehrstuhl eine Tradition hatte und von den Studierenden nach Oppenheimer geradezu erwartet wurde. "Wer einmal gelernt hat, dort zu zweifeln und zu fragen, wo die Normen es verbieten, kann grundsätzlich nie wieder aufhören." (Oppenheimer, System der Soziologie, Bd.I, S.539)

[Bearbeiten] Die Gesellschaft und ihre Bewegungsgesetze

Die Soziologie definierte Oppenheimer als Lehre von der Gesellschaft und den Gesetzen ihrer Bewegung. Um diese Gesetze zu entdecken hat alle Soziologie "auszugehen von den menschlichen Bedürfnissen. Denn die Gesellschaft ist nichts anderes als das kleinste Mittel zur möglichst vollkommenen Befriedigung der Bedürfnisse ihrer Mitglieder."

Die Bedürfnissarten findet man seit Maslow in pyramidenform dargestellt. Dahinter verbergen sich Triebe oder rein biologische Notwendigkeiten zur Sicherung des eigenen Überlebens oder des Überlebens der eigenen Art.

Bis zu diesem Punkt unterscheidet sich der Mensch nicht vom Tier. Erst durch die Art der organisierten Bedürfnisbefriedigung in gesellschaftlicher Form, entsteht das soziologisch interessante Gebilde. Hier versucht Oppenheimer nun verschiedene Gesellschaftsformen zu typisieren und untersucht den Verlauf ihrer Entwicklung auf Übereinstimmungen und Gesetzmäßigkeiten.

Eine grundlegende Typisierung ergibt sich aus der Unterscheidung der zwei grundsätzlich entgegengesetzten Mittel die der Mensch hat, "um sich die Güter zu beschaffen, deren er bedarf. Das eine Mittel ist die eigene Arbeit an der Natur und auf höherer Stufe der als äquivalent betrachtete Austausch seiner Arbeitserzeugnisse gegen Fremde. Weil es sich hier um die beiden Tätigkeiten handelt, die die Wirtschaftsgesellschaft begründen, habe ich dieses Mittel das »ökonomische Mittel« genannt."

Durch die Vereinigung der Wirtschaftssubjekte entsteht eine Wirtschaftsgesellschaft. Ihre Organisation basiert auf produktiver Arbeit und wertgleichem Tausch. Eine Beziehung zwischen Räuber und Beraubten begründet dagegen keine Gesellschaft, sondern ein Herrschaftsverhältnis, wie es in seiner Urform verkörpert wird durch die Entstehung des Staates.

"Das zweite Mittel, dessen sich der Mensch bedient, um sich die Güter zu beschaffen, ist die unentgoltene Aneignung durch Gewalt, und zwar durch körperliche Gewalt oder den Missbrauch geistlicher Gewalt durch Patriarchen und Priesterschaften. Dieses Mittel habe ich als das »politische Mittel« bezeichnet.

Warum »politisches Mittel«? Weil es im internationalen und im intranationalen Leben alle Politik beherrscht. Der Urtypus aller internationalen Beziehungen ist der Krieg, und der hatte oft genug zwar einen anderen Vorwand, aber wohl kaum jemals einen anderen Grund als die Bereicherung einer Nation auf Kosten der anderen, oder die Abwehr eines solchen Bestrebens. (...) Vor allem aber beherrscht das politische Mittel auch das wichtigere intranationale Leben durchaus. Es hat den Staat geschaffen. Der Staat ist nichts anderes als das politische Mittel in seiner Entfaltung." [5]

Alle Entwicklungsstufen gesellschaftlicher Organisation lassen sich nach Oppenheimer einordnen in drei Fasen:

  • die genossenschaftlichen Urgesellschaften,
  • die Entstehung des Staates durch erobernde Gewalt und
  • den langen Prozess der Rückeroberung des Staates durch die neu sich bildende Gesellschaft.

Die Überwindung der Klassengegensätze und Ausbeutungsmechanismen ist nach Oppenheimer ein über Jahrhunderte sich hinweg ziehender Prozess. Die einzelnen Zwischenstufen können nicht übersprungen werden, weswegen er die, auf die Lehren von Karl Marx gestützten Aufrufe zum Klassenkampf bis hin zur revolutionären Neuerfindung von Staat und Gesellschaft nach anderen Regeln, als wenig aussichtsreich ablehnte. Gäbe es in ausreichendem Maße soziologische Aufklärung, könnte die Wissenschaft als Geburtshelfer die benötigte Zeit für die einzelnen Entwicklungsschritte nach Oppenheimer verkürzen. Dieser Hoffnung stünde andererseits entgegen, dass die herrschenden Eliten einer Gesellschaft, zu denen auch die Wissenschaft als geistig-ideologischer Überbau gehört, nur in Zeiten besonderer Krisen für Veränderungen offen sind und somit selbst vorhandenes Wissen nur wirksam werden kann, wenn eine Zeit mit entsprechender Konstellation danach verlangt.

[Bearbeiten] Soziologie als Kunstlehre

Wenn es in einer Gesellschaft Phänomene gibt, die von weiten Teilen der Bevölkerung als "Problem" bewertet werden, führt dies in der öffentlichen Diskussion oft zu der Frage, durch welche erzieherischen Maßnahmen das "Schlechte" im Menschen beeinflusst werden kann.

Die Frage nach dem "Guten" oder "Bösen" im Menschen ist vom Standpunkt der Soziologie aus betrachtet nach Oppenheimer falsch gestellt. Sie müsste statt dessen lauten: "Kann man eine Gesellschaft auf solche Grundlagen stellen, dass jeder Einzelne durch sein Eigeninteresse überall zu einer Handlungsweise getrieben wird, die mit dem Gesellschaftsinteresse solidarisch ist? Wenn ja, dann brauchen wir uns um Vorstellungen und Wertungen nicht mehr zu sorgen." (Oppenheimer, System, Bd.I, S.676)

Da staatliche Steuern auch viel mit Verhaltenssteuerung der Bürger zu tun haben, gibt es in diesem Bereich besonders viele Beispiele. So können arbeitende Eltern die Kosten für die Kinderbetreuung teilweise mit ihrem Einkommen verrechnen (absetzen), die Kosten für eine Putzhilfe jedoch nicht. Der Gesetzgeber verlangt von den berufstätigen Eltern, dass diese einen Fremden für die Kinderbetreuung einstellen, damit die Eltern Zeit haben selber zu putzen. Eltern können jetzt wählen ob sie die knappe Zeit von ihrer beruflichen Tätigkeit wegnehmen, auf Einkommen verzichten, ihren Kindern schaden oder das Finanzamt betrügen, indem sie Putzhilfen als Kinderbetreuung deklarieren. Schlechte Regeln führen zu schlechtem Handeln.

Oppenheimer erforschte auf der einen Seite wie ein Naturwissenschaftler die Gesetze menschlichen Handelns auf den Ebenen des Individuums, der Gruppe und der Gesellschaft. Auf der anderen Seite war er der Ansicht, dass die gewonnenen Erkenntnisse nicht nur zur wissenschaftlichen Erklärung von Vergangenem und zur Prognose von Zukünftigen genutzt werden könnten, sondern ebenso wie in den Ingenieurswissenschaften zur Konstruktion funktionierender Systeme. Die von Oppenheimer beschriebene Kunst der sozialen Organisation (ebenda, S.676) darf allerdings nicht falsch verstanden werden als sozial-technokratischer Neu-Entwurf einer Gesellschaftsordnung vom Schreibtisch aus, sondern zielt mehr auf Strategien zur Beseitigung der Ursachen von Störungen, die vorhandene Systeme mit ihren Regelungen historisch bedingt in sich tragen.

Die Lösung der sozialen Fragen sah Oppenheimer politisch nicht in einer Betonung der Klassengegensätze, wie es der von Karl Marx geforderte Klassenkampf zum Ziel hatte. Oppenheimer zog es vor, geleitet durch die Prinzipien der kantschen Ethik, den ökonomisch fundierten vorhandenen Klassengegensätzen das Fundament zu entziehen und somit auch die Sozialbeziehungen zu verändern. Er sah nicht den Kampf als Triebfeder der gesellschaftlichen Evolution, sondern das Bestreben zur (Selbst-)Heilung der Gesellschaft durch Ausstoßung der ursprünglichen Gewalt (Noxe) und der daraus entstandenen Rechtsinstitutionen aus dem Gesellschaftskörper.

[Bearbeiten] Herrschaftssoziologie

Im Gegensatz zur Herrschaftssoziologie Max Webers, der Herrschaft als Durchsetzung eines (personalen) Machtverhältnisses verstand, betont Oppenheimer die ursprünglich dichotome Typologie Otto von Gierkes und bezeichnet Herrschaft als Beziehung zwischen zwei rechtsungleichen sozialen Klassen.Herrschaft ist eine vertikale Sozialbeziehung, Genossenschaft eine horizontale Sozialbeziehung.

[Bearbeiten] Sozialpsychologie

[Bearbeiten] Volkswirtschaftslehre

Wirtschaftssoziologie Seine volkswirtschaftliche Theorie ist weder der Historischen Schule des Gustav von Schmoller noch der Grenznutzenschule des Carl Menger oder dem Liberalismus seiner Zeit zuzuordnen.

Nach Oppenheimer ist die Volkswirtschaftslehre unserer Zeit durch bestimmte Unzulänglichkeiten geprägt. So geht sie von einer (ahistorischen) Anfangsverteilung der Güter aus, um daraufhin die Tauschvorgänge technisch und psychologisch zu erklären (Produktion und Preisbildung). Woher aber diese Anfangsverteilung kommt, kann weder die Theorie der Grenzproduktivität noch die Theorie der ursprünglichen Akkumulation erklären. Die Ursachen der Verteilung des Eigentums/Vermögens (Distribution) bleiben letztlich unerklärt, was der Volkswirtschaftslehre bei Oppenheimer und seinen Anhängern den Ruf einbrachte, realitätsfremde Theoriegebäude zu errichten. Genau genommen ist sie durch bestimmte Weg-Sichten nur unvollständig (true, but partial). Oppenheimers Theorie untersucht genau diese blinden Flecken der Ökonomie. Zentrale Frage war ihm nicht, warum der Einzelne seine ökonomische Freiheit finden kann, sondern warum es die Masse nicht kann. Sein System der Soziologie will die "geschichtssoziologische" Entstehung der gewaltsamen Aneignung und des Staates sowie die Formation des politischen Mittels aufzeigen. Durch das politische Mittel etablieren sich Monopole. Oppenheimer unterscheidet zwischen dem personalen Monopol und dem Klassenmonopol.

Sein Geist entwickelt dabei eine eigene Denkrichtung. Sie gründet in der von ihm herausgearbeiteten Möglichkeit der Überwindung des politischen Mittels hin zur vollen Entfaltung des ökonomischen Mittels, d.h. der Herstellung von freiem Wettbewerb unter Gleichen. Oppenheimer integriert den Erkenntnisgewinn des Liberalismus (Adam Smith) und die Lösung der Sozialen Frage. Mit seinen Theorien relativiert er (oder will relativieren) die Werke von David Ricardo, Karl Marx, Joseph Schumpeter, John Maynard Keynes und anderer Ökonomen.

[Bearbeiten] Genossenschaftstheorie

[Bearbeiten] Das Gesetz der Transformation

Das Oppenheimer'sche Transformationsgesetz gehörte in der Nachkriegsliteratur des Genossenschaftswesens zu den am häufigsten zitierten Aussagen Oppenheimers. Wie Kruck (1992 [6] und 1997 [7]) gezeigt hat, wurde die Aussage Oppenheimers jedoch völlig sinnentstellt verwendet. Das Transformationsgesetz bei Oppenheimer besagt, dass produzierende Genossenschaften in einem kapitalistischen Umfeld unmöglich jeden aufnehmen können, der Arbeit nachsucht. Sie müssen sich nach außen abschließen oder gehen unter.

Als das Transformationsgesetz 1896 formuliert wurde, forderten die Genossenschaftler von allen Genossenschaften die prinzipielle Offenheit für Neumitglieder. Oppenheimer zeigte auf, dass dies im gewerblich-produzierenden Bereich unmöglich ginge, während die Aufnahmefähigkeit der von ihm favorisierten Siedlungsgenossenschaft deutlich höher eingeschätzt wurde.

[Bearbeiten] Ethik

[Bearbeiten] Bedeutung der Lehre

Oppenheimer bildet eine Brücke zwischen sehr unterschiedlichen Schulen, was ihm zu seiner Lebenszeit zwar lebhafte Diskussion, aber von Seiten keiner Schule Würdigung einbrachte. Die Anhänger [8] seiner Lehre sind der Meinung, dass der Wert seiner Lehre noch nicht einmal im Ansatz erkannt wurde. So entwickele er eine Denkweise, die jede herrschende Klasse oder alle, die mit politischen Mitteln an die Herrschaft gelangen wollen, in Unruhe versetzen muss, da er ein praxisbewährtes Konzept zur Überwindung der Herrschaftsverhältnisse entworfen habe (vgl. Siedlungsgenossenschaft).

Seine Werke wurden 1933 in Deutschland verboten und eingezogen. Damit wird auch erklärt, dass er nahezu nicht mehr sichtbar ist, obwohl seine Arbeiten nach Meinung seiner Anhänger für die Lösung der sozialen Frage aktuell sind. Ein Teil der Werke wurde in den letzten Jahren neu zusammengetragen[9], ist somit an einigen deutschen Bibliotheken verfügbar und wartet auf die Wiederentdeckung.

Die Art, wie er die sozialen Verhältnisse seiner (und unserer) Zeit grundlegend in Frage stellt und analysiert und sie dann einer unspektakulären und konsequenten Lösung zuführt, ist nach Meinung seiner Anhänger der eigentliche Wert seiner wissenschaftlichen Methode, die er durch gewissenhafte Deduktion und mit der Disziplin eines Naturwissenschaftlers durchführte. Dieser Strenge Oppenheimers ist es geschuldet, dass er jeden Sophismus ablehnte, wie er ihn in der Ökonomie und Soziologie häufig entdeckt haben soll.


[Bearbeiten] Vision

Prof. Dr. med. et phil. Franz Oppenheimer ist Wegbereiter der "Sozialen Marktwirtschaft", einer Form des Dritten Weges.

[Bearbeiten] Völkerbund

[Bearbeiten] Basisdemokratie

[Bearbeiten] Soziale Marktwirtschaft

[Bearbeiten] Wissenschaft als System

[Bearbeiten] Mit Oppenheimer verbundene Personen

[Bearbeiten] Doktoranden mit Promotionsthema

  • 1921 Ernst Bodien: Siegfried Budge’s Theorie vom Kapitalprofit
  • 1923 Erich Preiser: Die Marxsche Krisentheorie und ihre Weiterbildung. Darstellung und Kritik
  • 1925 Ludwig Erhard: Wesen und Inhalt der Werteinheit

[Bearbeiten] Habilitanten mit Habilitationsthema

  • ???? Siegfried Budge: ?? [10]

[Bearbeiten] Assistenten am Lehrstuhl Oppenheimers

  • Walter Ackermann (1889 - 1978), Prof. für Pädagogik in Deutschland
  • Kurt Goldstein (1878 - 1965), Prof. für Psychologie in Deutschland und USA
  • Julius Kraft (1898 - 1960), Prof. für Philosophie und Soziologie in Holland, USA und Deutschland
  • Fritz Sternberg (1895 - 1963), Assistent 1919 - 1923, marxistischer Ökonom und Politiker

[Bearbeiten] Bekannte Studenten Oppenheimers

  • Adolf Reichwein (1898 - 1944), Reformpädagoge, Wirtschaftswissenschaftler und Politiker (SPD)
  • Gerhard Colm (1897 - 1968), Prof. für Finanzwissenschaft in Deutschland
  • Ludwig Erhard (1897 - 1977), Bundeswirtschaftsminister und Bundeskanzler (CDU)
  • Eduard Heimann (1889 - 1967)
  • Adolph Lowe (1893 - 1995), Prof. für Ökonomie in Deutschland und USA
  • Erik Nölting (1892 - 1953), Wirtschaftsminister in Nordrhein-Westfalen (SPD)
  • Erich Preiser (1900 - 1967), Prof. für Ökonomie in Deutschland
  • Kurt Rosenfeld (1877 - 1943), Politiker und Anwalt (SPD) [11]
  • Gottfried Salomon-Delatour (1892 - 1964), Prof. für Soziologie in Deutschland, Frankreich und USA
  • Joachim Tiburtius (1889 - 1967), Senator für Volksbildung in Berlin
  • Paul Tillich (1886 - 1965), Prof. für Philosophie und Theologie in Deutschland und USA

[Bearbeiten] Personen, die Oppenheimers Schriften kannten und sich positiv darauf bezogen

  • Walter Eucken (1891 - 1950), Prof. für Ökonomie in Deutschland
  • Alexander Rüstow (1885 - 1963), Prof. für Sozialwissenschaften und Ökonomie in Deutschland und der Türkei
  • Frieda Wunderlich (1884 - 1965), Prof. für Ökonomie in Deutschland und USA

[Bearbeiten] Weggefährten

  • Leonard Nelson (1882 - 1927)
  • Gottfried Salomon-Delatour (1892 - 1964)

[Bearbeiten] Werke

Franz Oppenheimer schuf ein umfangreiches Werk, bestehend aus ca. 40 Büchern und 400 Aufsätzen, mit Schriften zur Soziologie, Ökonomie und zu politischen Fragen der Zeit.

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Zitate

[Bearbeiten] über Franz Oppenheimer

Ludwig Erhard sagte über ihn: "Solange ich lebe, werde ich Franz Oppenheimer nicht vergessen! Ich werde glücklich sein, wenn die Soziale Marktwirtschaft - so vollkommen oder so unvollkommen sie auch sein mag - weiter zeugen wird auch für das Werk, für den geistigen Ansatz der Gedanken und die Lehre von Franz Oppenheimer. Ich glaube, dass viele Menschen es nicht zu ermessen wissen, wieviel sie einem einzigen Manne zu verdanken haben."

[Bearbeiten] von Franz Oppenheimer

"Wer einmal gelernt hat, dort zu zweifeln und zu fragen, wo die Normen es verbieten, kann grundsätzlich nie wieder aufhören; (...) Und so ist jeder schöpferische Mensch eine Brücke (...) zum übersozialen Menschen (denn die »Viel-zu-Vielen«, das sind die von ihren Gruppenimperativen hilflos Gefesselten); er ist ein Schritt über die Gruppe hinaus (...). Und mag der schöpferische Mensch, auch der bedeutendere, nach anderen Richtungen als der seiner Arbeit hin auch noch so fest gebunden sein (...): er hat doch einen Teil seiner Fesseln gesprengt, er hat doch ein Stück Weges zur freien autonomen Persönlichkeit zurück-gelegt und damit seiner Gruppe, seiner Gesellschaft und vielleicht der Menschheit neue Wege gebahnt, um neuen Kulturwandel zu vollziehen und für neue Persönlichkeiten Raum zu schaffen, die der Menschheit neue Ziele setzen.“

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Quellen

  1. (Onlinetext, S.11)
  2. (Onlinetext, S.15)
  3. (Onlinetext, S.12)
  4. (Alle Zitate im Onlinetext)
  5. (Alle Zitate bis hier siehe Onlinetext, S.170)
  6. [1]
  7. S.300
  8. [2]
  9. [3]
  10. S.203
  11. S.202


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