Nahverkehr in Ludwigshafen am Rhein
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Der öffentliche Personennahverkehr in Ludwigshafen am Rhein wird durch die Straßenbahn- und Buslinien der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH und den Buslinien der Busverkehr Rhein-Neckar GmbH erbracht. Hinzu kommt die S-Bahn RheinNeckar, die vorerst auf zwei Hauptlinien den Hauptteil des Rhein-Neckar-Raums erschließt und bis in die Pfalz, den Odenwald und nach Südhessen führt. Alle öffentlichen Verkehrsmittel können zu den Tarifen des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN) benutzt werden.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Linienübersicht
[Bearbeiten] S-Bahn und DB-Regionalverkehr
In Ludwigshafen werden folgende Bahnhöfe und Haltepunkte bedient (einzelne Fahrten werden bei den angegebenen Linien nicht berücksichtigt):
- Ludwigshafen Hbf (S 1, S 2, S 3, S 4, RE 4, RB 44, RB 49)
- Ludwigshafen Mitte (S 1, S 2, S 3, S 4, RE 7, RB 44)
- Ludwigshafen-Mundenheim (S 2, S 4)
- Ludwigshafen-Oggersheim (RB 44)
- Ludwigshafen-Rheingönheim (S 2, S 4)
- Ludwigshafen BASF (RB 49) – nur für BASF-Werksangehörige mit Ausweis
Neben den vier Linien der S-Bahn RheinNeckar gibt es Regionalzüge in Richtung Mainz, Karlsruhe und Saarbrücken. Im folgenden eine Aufstellung aller Linien:
- S 1 Homburg/Saar–Kaiserslautern-Neustadt/W.–Schifferstadt–Ludwigshafen–Mannheim–Heidelberg–Mosbach–Osterburken
- S 2 Kaiserslautern–Neustadt/W.–Schifferstadt–Ludwigshafen–Mannheim–Heidelberg–Mosbach
- S 3 Germersheim–Speyer-Schifferstadt–Ludwigshafen–Mannheim–Heidelberg–Bruchsal–Karlsruhe
- S 4 Germersheim–Speyer-Schifferstadt–Ludwigshafen–Mannheim–Heidelberg–Bruchsal
- RE 4 (R 4) Mainz–Worms–Ludwigshafen Hbf–Speyer–Germersheim–Graben-Neudorf–Karlsruhe
- RE 7 (R 10) Mannheim–Ludwigshafen Mitte–Neustadt–Kaiserslautern–Saarbrücken (einzelne RegionalExpress-Züge)
- RB 44 (R 4) Mainz–Worms–Ludwigshafen–Mannheim (jede 2. Fahrt weiter bis Mannheim-Friedrichsfeld und vereinzelte Fahrten weiter als RB60 nach Bensheim)
- RB 49 Ludwigshafen BASF–Ludwigshafen Hbf–Schifferstadt–Kaiserslautern / Wörth (Rhein)
Die Züge der Linie RB 49 sind BASF-Werkzüge, die ab Ludwigshafen Hbf von jedermann benutzt werden können.
[Bearbeiten] Straßen- und Stadtbahnlinien der RNV
- 3 Sandhofen – Luzenberg – Alte Feuerwache – MA Paradeplatz – Wasserturm – MA Hauptbahnhof – Berliner Platz – LU Rathaus – BASF – Oppau
- 4 (Heddesheim – Wallstadt –) Käfertal – Schafweide – Alte Feuerwache – Neckartor – MA Paradeplatz – Schloss – Berliner Platz – LU Hauptbahnhof – Oggersheim
- 6 (Rangierbahnhof (nur Einzelfahrten) – SAP-Arena –) Neuostheim – Luisenpark/Landesmuseum – Wasserturm – MA Paradeplatz – Rheinstraße – LU Rathaus – Berliner Platz – Am Schwanen – Rheingönheim
- 6a Rheingönheim - Am Schwanen - Berliner Platz - LU Rathaus - Paradeplatz - Wasserturm - Tattersall - Planetarium - Fahrlach - Neuhermsheim/Gerd-Dehof-Platz - SAP Arena Süd - Rangierbahnhof
- 10 Luitpoldhafen – Amtsgericht – Berliner Platz – Hauptbahnhof – LU Klinikum – Friesenheim Ruthenstraße
- 12 Oppau – BASF – Rathaus (C-Ebene) – Danziger Platz – Hauptbahnhof – Südwest-Stadion – Am Schwanen – Giulini – (Rheingönheim) Montag bis Freitag im Berufsvekehr
- 14 (ehemals RHB) Bad Dürkheim – Maxdorf – Oggersheim – LU Hauptbahnhof – LU Berliner Platz – MA Hauptbahnhof – Rosengarten – Neckartor – Paradeplatz – Wasserturm – MA Hauptbahnhof und wieder zurück nach Bad Dürkheim (An Schultagen einzelne Züge über Rathaus statt Berliner Platz) Abendverkehr sowie einzelne Züge Sa+So Früh ab Oggersheim als Linie 4
Im Abendverkehr ab 21 Uhr sowie an Samstagen und Sonntagen bis ca. 9 Uhr werden die Linien 3,6 und 10 im Busersatzverkehr gefahren. Es verkehren: Linie 3/160 auf dem Fahrweg Berliner Platz - Rathaus - BASF - Ruthenstraße - Oppau - Pfingstweide. Linie 6/152 auf dem Fahrweg Berliner Platz - Mundenheim - Rheingönheim - Maudach Linie 10/156 auf dem Fahrweg Berliner Platz - Hauptbahnhof - Sternstraße - Hans-Warsch-Platz - Oggersheim - Notwende - Melm - Hans-Warsch-Platz - Sternstraße - Hauptbahnhof - Berliner Platz
Linie 4/14 (Bad Dürkheim - Ellerstadt - Maxdorf -) Oggersheim - LU Hauptbahnhof - Berliner Platz - MA Hauptbahnhof - Wasserturm - Paradeplatz - Schafweide - Käfertal - Heddesheim Da die Linie 4 in den Schwachlastzeiten stündlich als RHB weitergeführt wird verkehrt diese als einzige Linie als Straßenbahn. Da die Linie 3 auf Mannheimer Seite am Hauptbahnhof endet fährt die Linie 4 den abweichenden Weg über MA Hbf. An Samstagen und Sonntagen vormittags verkehrt die Linie 4 auf dem Abschnitt Käfertal-Heddesheim als Bus und wird auf dem Restweg auf Mannheimer Seite durch die Linie 5 ersetzt. Die Linie 4 verkehrt auf der Ludwigshafener Seite unverändert (also auch stündlich weiter als 14 von/nach Bad Dürkheim) und wird am Berliner Platz zur Linie 3 nach Sandhofen
Für die Linien 3, 4 und 6 sind die MVV Verkehr AG und die VBL, für die Linien 10 und 12 die VBL und die Linie 14 die Rhein-Haardtbahn jeweils Auftraggeberinnen der RNV.
[Bearbeiten] Buslinien der RNV
[Bearbeiten] Tagesverkehr
- 150: Berliner Platz – Parkinsel – Mundenheim Nord (– Gartenstadt – Maudach) nicht über Ernst-Reuter-Siedlung
- 152: Berliner Platz – Große Blies – Gartenstadt – Maudach über Ernst-Reuter-Siedlung
- 154: Berliner Platz - Am Schwanen – Mundenheim Bahnhof – Gartenstadt – Niederfeld
- 156: Oggersheim – Friesenheim – Valentin-Bauer-Siedlung – Große Blies – Gartenstadt Fuggerstraße
- 158: BASF-Werksgelände – Valentin-Bauer-Siedlung – Große Blies – Gartenstadt – Maudach (Mo-Fr zu den Berufsverkehrszeiten; fast alle Fahrten kommen aus bzw. führen in das Werksgelände der BASF nicht über Ernst-Reuter-Siedlung)
- 160: Oppau West – Oppau – Edigheim Kirche – Pfingstweide
- 162: (BASF-Werksgelände –)Oppau – Edigheim Friedhof – Pfingstweide
- 164: Oppau – Edigheim Wolfsgrube – Edigheim Kirche – Oppau
- 166: Rathaus – Friesenheim – Oggersheim – Notwende (ab Samstag Nachmittag und Sonntag siehe 172)
- 168: Rathaus – Hauptbahnhof – Valentin-Bauer-Siedlung – Große Blies – Gartenstadt – Rheingönheim Bahnhof – Rheingönheim Straßenbahnschleife
- 172: Ruchheim – Hans-Warsch-Platz (– Notwende) – Melm - Hans-Warsch-Platz - Ruchheim
[Bearbeiten] Abend-, Spät- und Nachtverkehr
- 3/160: Berliner Platz – Pfalzbau – LU Rathaus – BASF – Ruthenstraße – Oppau – Oppau West – Edigheim – Wolfsgrube – Pfingstweide – Edigheim – Oppau – Ruthenstraße – BASF – LU Rathaus – Pfalzbau – Berliner Platz
- 6/152: Berliner Platz – Südwest - Stadion – Am Schwanen – Giulini – Rheingönheim Straßenbahnschleife – Rheingönheim Bahnhof – Ernst-Reuter Siedlung – Maudach und zurück
- 10/156: Berliner Platz – Pfalzbau – LU Hauptbahnhof (nur auf Vorbestellung) – Marienkirche – Klinikum – Sternstraße – Froschlache – Hans-Warsch-Platz – Dürkheimer Straße – (Oggersheim Endstelle –) Adolf-Kolping-Straße - Hans-Warsch-Platz – Notwende – Melm – Hans-Warsch-Platz – Froschlache – Sternstraße – Klinikum – Marienkirche – LU Hauptbahnhof – Pfalzbau – Berliner Platz (Oggersheim Endstelle nur in der Betriebspause der Linien 4 / RHB)
- 154: Berliner Platz – Mundenheim Bahnhof – Gartenstadt – Niederfeld und zurück
- Ruftaxi: Berliner Platz - Philharmonie - Valentin-Bauer-Siedlung - Berliner Platz
Auftraggeberin für diese Linien ist die VBL.
[Bearbeiten] Buslinien des BRN
- 170: Rheingönheim–Altrip (nur Mo-Sa; teilweise verlängert von bzw. zur Ludwigshafener Innenstadt)
- 461: (BASF–)Oppau–Edigheim–Pfingstweide–Frankenthal–Grünstadt
- 467: Hauptbahnhof–BASF Süd–Friesenheim–Oggersheim–Frankenthal
- 571: Hauptbahnhof–Berliner Platz–Mundenheim–Gartenstadt–Mutterstadt–Dannstadt–Deidesheim
- 572: (Hauptbahnhof–Berliner Platz–Mundenheim–)Rheingönheim–Neuhofen–Waldsee–Otterstadt–Speyer
- 581: Hauptbahnhof–Berliner Platz–Mundenheim Bahnhof–Gartenstadt–Maudach–Mutterstadt–Limburgerhof–Neuhofen–Rheingönheim (- Berliner Platz–Hauptbahnhof) (Gegenrichtung siehe Linie 582)
- 582: (Berliner Platz–Hauptbahnhof–)Rheingönheim–Neuhofen–Limburgerhof–Mutterstadt–Maudach–Gartenstadt–Mundenheim Bahnhof–Berliner Platz–Hauptbahnhof (Gegenrichtung siehe Linie 581)
- 584: Hauptbahnhof–Berliner Platz–Dannstadt–Deidesheim / Meckenheim (Schnellbus)
Es gibt noch weitere Werkverkehrsfahrten zur bzw. von der BASF, die außerhalb des Werksgeländes von jedermann benutzt werden können.
Die Linien 170 und 581/582 sind in Rheingönheim teilweise miteinander verknüpft.
[Bearbeiten] Geschichte
Ludwigshafen ist eine sehr junge Stadt, die ab den 1840ern vor allem durch den Güterumschlag und spätere Industrieansiedelungen wie die Badische Anilin- und Sodafabrik (später BASF) schnell heranwächst. Ab 1849 stellt die Pfälzische Ludwigsbahn den Anschluss nach Saarbrücken her, 1853 wird die Eisenbahnlinie nach Mainz eröffnet. Besonders hoch ist daher der Verkehr zwischen dem Bahnhof in Ludwigshafen und dem auf der anderen Rheinseite gelegenen Mannheim, das schon seit 1840 Ausgangspunkt der Rheintalbahn nach Basel ist. Hier verkehren zunächst Pferdeomnibusse, also Kutschen, die auf festen Linien zwischen definierten Haltestellen fahren, und den Rhein mittels einer Fährverbindung überqueren. 1867 wird die Rheinbrücke zwischen Ludwigshafen und Mannheim für die Eisenbahn eröffnet, 1868 stellt sie auch eine Straßenverbindung her.
Im August 1877 erhielt Charles de Féral, der schon in Mannheim mit der Errichtung der Pferdebahn begonnen hatte, die Konzession für eine Pferdebahn in Ludwigshafen. Die ersten Linien der normalspurige Pferdebahn wurden 1878 eröffnet und gemeinsam mit Mannheim betrieben. Sie verband schon bald beide Städte mit einem dichten Liniennetz, auf dem zuletzt 38 Wagen verkehrten.
Ab 1890 fahren die Dampfzüge der meterspurigen Lokalbahn durch Ludwigshafen. Die Strecke führt von Dannstadt über Mutterstadt, Mundenheim, Ludwigshafen, Oppau und Frankenthal nach Großkarlbach. Sie wurde 1911 von Dannstadt über Hochdorf nach Meckenheim verlängert.
1900 wird in Mannheim die Pferdebahn stillgelegt und an ihrer Stelle die meterspurige elektrische Straßenbahn eröffnet, die mit ihrem Schienennetz ab 1902 auch durch Ludwigshafen führt. Wie auch schon die Pferdebahn zuvor, wird die neue Straßenbahn gemeinsam mit Mannheim betrieben, wobei auf Ludwigshafener Seite die Stadt Ludwigshafen für die Erstellung der Gleise und der Oberleitung sorgte, Mannheim im Gegenzug die Wagen und das Personal stellte. Auf der Strecke zwischen dem heutigen Berliner Platz und Friesenheim verkehrt die Straßenbahn auf den bestehenden Gleisen der Lokalbahn.
Schon bald strebte das nahegelegene Bad Dürkheim an der Weinstraße nach einer direkten Eisenbahnverbindung mit Ludwigshafen, die bis dahin nur über Umwege möglich war. 1911 begannen die Bauarbeiten für eine meterspurige Eisenbahnverbindung, der Rhein-Haardtbahn, die 1913 eröffnet wurde. Die Strecke ist von Beginn an elektrifiziert, und verkehrt innerhalb Ludwigshafens und Mannheims als Straßenbahn.
Ab 1929 werden auch mehrere Omnibuslinien im Stadtgebiet betrieben.
Das Ende der Dampfzüge der Lokalbahn kam 1933 mit der Einstellung des Verkehrs zwischen Frankenthal und Mundenheim. Bereits 1939 wurde der Betrieb auf dem verbliebenen nördliche Streckenteil und 1955 auch auf dem verbliebenen südlichen Teilstück zwischen Mundenheim und Meckenheim eingestellt.
Anfang der Sechziger wurden kleinere Streckenabschnitte stillgelegt, wie in Friesenheim die Verbindung Kreuzstraße–Gemeindesaal oder in Mundenheim die Verbindung von der Rheingönheimer Straße zum Bahnhof. Dies ging einher mit der Einführung von Einrichtungswagen, die die Einführung von Wendeschleifen notwendig machte.
Der gemeinsame Betrieb mit Mannheim endete am 31. Dezember 1964, ab dem 1. Januar 1965 unterhalten die Städte Mannheim und Ludwigshafen getrennte Verkehrsbetriebe innerhalb der jeweiligen Stadtwerke. Da Ludwigshafen bisher nur die Straßenbahnstrecke unterhalten hat, jedoch keine Wagen besaß, wurden diese per Losentscheid zwischen den Städten aufgeteilt. 1973 wurden die Verkehrsbetriebe in die Verkehrsbetriebe Ludwigshafen am Rhein GmbH, einer Tochtergesellschaft der Technische Werke Ludwigshafen am Rhein (TWL) überführt.
Größere städebauliche Planungen im Projekt Visitenkarte sowie Planungen an einer U-Bahn in Mannheim und Ludwigshafen beeinflußten die Baumaßnamen der folgenden Jahre. Zunächste wurde der zwischen den Stadtteilen Mitte und Nord liegende Hauptbahnhof 1969 aufgegeben und durch einen neuen Bahnhof ersetzt, der sich am westlichen Rand der Innenstadt befindet. Hierfür wurde für die Straßenbahn eine neue Strecke gebaut, die zum Großteil im Tunnel verläuft und die am Hauptbahnhof die erste unterirdische Haltestelle Ludwigshafens aufwies. An diese Strecke wurden die Äste nach Oggersheim und Friesenheim angeschlossen.
1972 wurde mit der Kurt-Schumacher-Brücke eine zweite Rheinquerung zwischen Ludwigshafen und Mannheim eröffnet. Die Anschlussstrecke wurde bis zur Eröffnung der Tunnelhaltestelle Hauptpost (heute Rathaus) 1974 noch über den Viadukt – der den ehemaligen Hauptbahnhof überquerte – bzw. nach dessen Sperrung über verschiedene Trassen über das ehemalige Bahngelände geführt. 1972 wurde die Strecke von Mundenheim nach Rheingönheim als Stadtbahn neu trassiert. 1974 wurde die neue Streckenführung zwischen Hauptpost und BASF eingeweiht, die die Strecke durch die Prinzregentenstraße ersetzte. 1976 wurde der Tunnel von der Hemshofstraße über Hauptpost C-Ebene und Danziger Platz zum Hauptbahnhof dem Verkehr übergeben. Seitdem wurden in Ludwigshafen keine neuen Tunnelstrecken mehr gebaut. Ursprüngliche Tunnelpläne von der damaligen Hauptpost unter der Bismarckstraße, Berliner Platz und Stadtteil Süd zum Mannheimer Hbf wurden nicht mehr weiter verfolgt. Mannheim verzichtete auf die Einführung einer U-Bahn und setzte weiterhin auf die Straßenbahn.
1983 wurde die Strecke nach Oggersheim stadtbahnmäßig ausgebaut. Dies geschah durch den Bau einer neuen, völlig vom sonstigen Verkehr getrennten Trasse, die kurz nach der Haltestelle Hauptfriedhof die Frankenthaler Straße verlässt und am Krankenhaus Zum Guten Hirten wieder die alte Trasse erreicht. Damit verschwanden die Straßenbahnen aus der Frankenthaler Straße, die durch die Seitenlage der Gleise oft in Unfälle verwickelt wurden. Mit dieser Streckenverlegung verlief der Großteil des Streckennetzes auf besonderem Bahnkörper, so dass es heute nur noch wenige typische Straßenbahnstrecken in Ludwigshafen gibt.
Seit Anfang der 90er Jahre konzentrierten sich die Vekehrsbetriebe auf den stadtbahngemäßen Ausbau der bestehenden Strecken sowie den Neubau des Betriebshofes für Busse sowie die Stadtbahnwagen. Auch wurde die Erneuerung des Fuhrparkes vorangetrieben: durch die Anschaffung von 16 Niederflurfahrzeugen der Firma DUEWAG/Siemens in den Jahren 1994/95 (baugleich mit den Mannheimer Fahrzeugen) sowie von 8 Niederflurfahrzeugen des Typs "Rhein-Neckar Variobahn" der Firma Bombardier im Jahre 2003 kann seit dem Winterfahrplan 2005/2006 auf den Hauptlinien nahezu durchgehend niederflurig gefahren werden. Dies wurde aber auch nicht zuletzt durch Linienoptimierung und die viel kritisierte Einstellung der Linie 11 Friesenheim - Berliner Platz ermöglicht. Aufgrund knapper Fahrzeugreserven sind jedoch nach wie vor vereinzelt Altwagen im Einsatz.
[Bearbeiten] Gegenwart und Zukunft
Zum 1. Oktober 2004 gründeten die das zusammenhängende Meterspurnetz betreibenden fünf Verkehrsunternehmen HSB, MVV Verkehr AG, MVV OEG AG, RHB und VBL eine gemeinsame Tochtergesellschaft, die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV), welche seit 1. März 2005 den gemeinsamen Betrieb durchführt. Die Infrastruktur sowie die Konzessionen verblieben bei der VBL, die Fahrzeuge gingen im Zuge der Kapitaleinbringung an die RNV, die nun im Auftrag der VBL die Verkehrsleistungen erbringt. Geschäftsführer der Gesellschaft sind Dr. Gerhard Weissmüller und Stefan Richtstein.
An weiteren Um- und Ausbaumaßnahmen sind 3 Dinge konkret in Vorbereitung. Zum einen der behindertengerechte Ausbau der Haltestellen Pfalzbau und Kaiser-Wilhelm-Straße. Ähnlich wie an der Haltestelle Hauptfriedhof sollen die Autofahrspuren mit der Straßenbahntrasse vereinigt werden, so daß Autos nicht an haltenden Straßenbahnen vorbeifahren können. An beiden Haltestellen steigen die Fahrgäste derzeit noch auf der Fahrbahn aus. Weiterhin soll ab Anfang 2008 die End- und Umsteigehaltestelle Oppau umgestaltet werden. Vorgesehen ist eine Anlage mit einem Ankunfts- und zwei Abfahrtsbahnsteigen, die in der Geraden liegen und von Bus und Straßenbahn gleichermaßen genutzt werden, weiterhin das Anlegen eines P+R-Parkplatzes. Die Haltestelle Horst-Schork-Straße entfällt. Die Gleise in Friesenheim entlang der Linie 10 bedürfen ebenfalls dringend einer Erneuerung. Da keine festen Landesmittel für Streckenaus- und umbauten fließen, soll die Strecke einerseits aus Kostengründen, aber auch um die vorhandenen Parkplätze zu erhalten, eingleisig mit beidseitigen Seitenbahnsteigen erfolgen. Dafür erhält die Linie 10 dann eine Eigentrasse, bisher ist die Strecke voll im Straßenplanum trassiert und damit einer der letzten klassischen Straßenbahnabschnitte in Ludwigshafen. Die Realisierung aller drei Baumaßnahmen soll in den Jahren 2008 bis 2011 erfolgen. Es sind Kosten von 15 Millionen Euro für die Maßnahme in Friesenheim, 7 Millionen für den Umbau in Oppau und 5 Millionen für die Umgestaltung der Kaiser-Wilhelm-Straße veranschlagt.
Zum Winterfahrplanwechsel ist außerdem eine komplette Umgestaltung des Busliniennetzes in Ludwighafen zu erwarten, das den aktuellen Verkehrsströmen besser gerecht werden soll. Schon zum Winterfahrplan 2007 möchte man die Linien 4 und 14 (Rhein-Haardtbahn) vereinigen.
Weitere Ausbaumaßnahmen, wie eine Wendeschleife in Ruchheim und die Verlängerung der Linie 4, eine Neubaustrecke über Oppau hinaus in die Pfingstweide und die Verlängerung des Rheingönheimer Astes bis Neuhofen sind aufgrund der Finanzierungslage auf unbestimmte Zeit zurückgestellt. Von den überlegten Strecken über Maudach nach Mutterstadt und die Anbindung des Neubaugebietes Melm durch die Linie 10 von Friesenheim her hat man sich mittlerweile verabschiedet.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Werner Rabe: Betriebsgeschichte der MVG, der VBL und der RHB. Mannheim 1977
- Klaus J. Becker: Stadt in Fahrt. Ludwigshafen 2003, ISBN 3934845150