Großhansdorf
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Stormarn | |
Koordinaten: | Koordinaten: 53° 40′ N, 10° 16′ O53° 40′ N, 10° 16′ O | |
Höhe: | 49 m ü. NN | |
Fläche: | 11,2 km² | |
Einwohner: | 9069 (30. Sep. 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 810 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 22927 | |
Vorwahl: | 04102 | |
Kfz-Kennzeichen: | OD | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 62 023 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Barkholt 64 22927 Großhansdorf |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Janhinnerk Voß |
Die Waldgemeinde Großhansdorf liegt in der Metropolregion Hamburg (dem Speckgürtel) Hamburgs. Der 9000-Einwohner-Ort liegt im Kreis Stormarn in Schleswig-Holstein in direkter Nachbarschaft zu Ahrensburg.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Großhansdorf wird erstmals 1274 in einer Urkunde des Hamburger Katharinen-Kirchspiels erwähnt, zu dem es damals kirchlich gehörte. 1435 kam es auch staatsrechtlich zur Hansestadt. 1642 wurde eine Wassermühle angelegt, die bis in das 19. Jahrhundert in Betrieb war. Seit 1701 war Großhansdorf Sitz eines hamburgischen „Waldreiters“, eines Beamten der Polizeibehörde. Die Verkoppelung wurde 1806 vollendet. Groß-Hansdorf und Schmalenbeck wurden 1872 zu einer Gemeinde zusammengefasst, die „Groß-Hansdorf-Schmalenbeck“ hieß. Seit 1921 verbindet die Walddörferbahn - heute U-Bahn-Linie 1 - Großhansdorf mit Hamburg. Bis zum Groß-Hamburg-Gesetz von 1937 bildeten die Ortsteile Groß-Hansdorf und Schmalenbeck eine Gemeinde im Nordosten Hamburgs, die mit anderen als Exklave zum hamburgischen Staat gehörte (sogenannte hamburgische Walddörfer). Mit dem 1. April 1937 gingen Groß-Hansdorf und Schmalenbeck durch das Groß-Hamburg-Gesetz an das damals preußische Schleswig-Holstein über. Die Gemeinde war nun 1937 in den Kreis Stormarn gewechselt und wurde 1949 für ca. 1½ Jahre dem Amtsbezirk Ahrensburg zugeordnet (s. u.). Im Laufe der Jahre bürgerte sich für die Gesamtgemeinde der Name Großhansdorf ein, der Zusatz Schmalenbeck ist also im Sprachgebrauch entfallen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg hieß die Gemeinde dann auch offiziell Großhansdorf, Schmalenbeck wird noch als Ortsteil bezeichnet. Etwa 60% der Einwohner leben im Ortsteil Schmalenbeck und ca. 40% im Ortsteil Großhansdorf (inoffiziell: Alt-Großhansdorf genannt). Nach der Zerstörung Hamburgs im Zweiten Weltkrieg verlegten wohlhabende Unternehmer ihren Wohnsitz nach Großhansdorf. Seit 1951 ist Großhansdorf amtsfreie Gemeinde.
[Bearbeiten] Ortsteile
[Bearbeiten] Schmalenbeck
Die erste urkundliche Erwähnung von Schmalenbeck beläuft sich auf das Jahr 1314. Seit 1444 gehörte es zu Hamburg. Aus dem unterirdisch gespeisten Dorfteich „Groten Diek“ (es existiert eine gleichnamige Straße) floss die „Smale Beeke“ (schmaler Bach).
[Bearbeiten] Kiekut
In der Nähe der U-Bahn-Station Kiekut (= „Ausguck“), parallel zur Straße „Wöhrendamm“, befand sich bis in die 1950er Jahre auf einer Endmoräne der „Rauhen Berge“ ein Aussichtsturm, dessen Fundament noch heute sichtbar ist.
[Bearbeiten] Politik
Großhansdorf wird von einer absoluten CDU-Mehrheit regiert. Der direkt gewählte Bürgermeister ist Janhinnerk Voß (parteilos). Es existieren Ortsverbände der Parteien CDU, SPD, FDP sowie Bündnis90/Grüne in Großhansdorf.
[Bearbeiten] Wappen
Blasonierung: „In Grün auf goldenem Dreiberg, der von einem blauen Wellenbalken durchzogen wird, ein silberner Reiter in der Tracht des 16. Jh. auf silbernem Pferd.“[1]
[Bearbeiten] Städtepartnerschaft
Tessin in Mecklenburg.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Gewerbestruktur
Großhansdorf ist eine reine Wohngemeinde und besitzt im Gegensatz zu den Nachbarorten keine Gewerbegebiete. Am U-Bahnhof Großhansdorf befindet sich im Eilbergweg ein größeres Geschäftsviertel, am Bahnhof Schmalenbeck ein kleineres und an der U-Bahn-Haltestelle Kiekut gegenüber dem Rathaus ein noch kleineres. Alle Gewerbe dienen fast ausschließlich der Versorgung der eigenen Bevölkerung. Die Einkommen der berufstätigen Bürger werden fast ausschließlich in Hamburg erzielt (Ausnahme: Großhansdorfer Kliniken). U1 und A1 sind die Pendlerstrecken in die große Metropole. Bemerkenswert ist, dass das Großhansdorfer Werk der Hamburger Wasser-Werke (HWW) in Kürze die Hansestadt Lübeck mit Trinkwasser versorgen wird.
[Bearbeiten] Verkehr
Der Ort liegt an der Bundesautobahn A 1 zwischen dem Kreuz Bargteheide und der Anschlussstelle Stapelfeld. Von der Abfahrt geht es entweder direkt in den Ortsteil Schmalenbeck oder über eine Umgehungsstraße in die Stadt Ahrensburg.
Großhansdorf ist über Busse und U-Bahn an den Hamburger Verkehrsverbund (HVV) angeschlossen, die U-Bahnlinie U1 (blau) hat ihren Endbahnhof in Großhansdorf. Insgesamt gibt es drei Stationen: Schmalenbeck, Kiekut und Großhansdorf. Die Fahrt von Schmalenbeck zum Hamburger Hauptbahnhof dauert 42 Minuten. Eine vierte Haltestelle, Beimoor, befand sich während des Ersten Weltkriegs sowie kurz danach im Bau und war bereits weitgehend fertiggestellt worden. An der zweigleisigen Strecke und den Abstellgleisen fehlte nur noch die Stromschiene, als das Vorhaben gleich nach dem Ersten Weltkrieg aufgegeben wurde, genau wie die Planung einer Rüstungsfabrik im Beimoorwald.
Vor dem Zweiten Weltkrieg übte die Hitlerjugend das Sprengen, so dass vom Bahnhofsgebäude fast nichts und vom Bahnsteigdach gar nichts mehr vorhanden ist. Im teilweise verschütteten und von der Gemeindeverwaltung mit einer Wand (mit Tür und Einflugloch) versehenen Zugangstunnel nisten heute Fledermäuse. Der leicht verwitterte Bahnsteig ist noch voll erhalten. Noch vor Einweihung der Strecke im November 1921 war auch das zweite Gleis von Großhansdorf bis in die Halle des Bahnhofes Volksdorf wieder abgetragen worden; nur in Schmalenbeck befand sich eine Ausweichstelle mit den beiden einzigen Weichen auf der ganzen Strecke. Erst später erhielt der Abschnitt Volksdorf - Buchenkamp auf dem hamburgischen Staatsgebiet sein zweites Gleis wieder und ebenso der Bahnhof Großhansdorf mit Gleis 2 und seinen beiden Abstellgleisen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der heutige Stand mit dem Errichtung der Ausweichstelle im Bahnhof Ahrensburg-West erreicht; der 20-Minuten-Takt (morgens und abends sogar je 2½ Stunden lang 10-Minuten-Takt) machte den Bau erforderlich.
[Bearbeiten] Gesundheit
In Großhansdorf gibt es zwei Krankenhäuser: Die Parkklinik Manhagen (arthroskopische und endoprothetische Chirurgie an Knie und Hüfte) sowie das Krankenhaus Großhansdorf, welches in den Bereichen der Pneumologie und vor allem der Thoraxchirurgie einen sehr guten Ruf genießt und international bekannt ist. Gegründet wurde das Krankenhaus als Reha-Stätte für Menschen, die an Tuberkulose litten. Es ist seit einiger Zeit der Universität Lübeck zugeordnet.
[Bearbeiten] Bildungs- und Forschungseinrichtungen
Seit 1906 besitzt Großhansdorf eine Gemeindebücherei, die sich heute im Ortsteil Schmalenbeck befindet.
Beide Ortsteile haben je eine Grundschule. In Schmalenbeck gibt es neben der Grund- und Hauptschule außerdem die Friedrich-Junge Realschule und das Kreisgymnasium Emil-von-Behring (rund 770 Schüler, stand 2003). Das EvB existiert seit dem 1. August 1967 und ist eine von 14 Europaschulen in Schleswig-Holstein.
Institut für Forstgenetik und Forstpflanzenzüchtung der Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft.
[Bearbeiten] Gemeindegliederung
Großhansdorf gliedert sich in zwei Ortsteile: Schmalenbeck und Großhansdorf.
[Bearbeiten] Entwicklung des Gemeindegebiets
[Bearbeiten] Eingemeindungen
- 1872: Schmalenbeck
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten] Quellen
[Bearbeiten] Weblinks
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