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Gaius Iulius Caesar - Wikipedia

Gaius Iulius Caesar

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dieser Artikel behandelt den römischen Imperator. Für weitere Bedeutungen des Namens siehe Caesar.
Gaius Iulius Caesar
Gaius Iulius Caesar

Gaius Iulius Caesar (eingedeutscht: Julius Cäsar; * 12. oder 13. Juli 100 v. Chr. in Rom; † 15. März 44 v. Chr. in Rom), in zeitgenössischer Aussprache ['gaːjʊs 'juːlijʊs 'kaɪ̯sar], heute ['tsɛːzar], war ein römischer Staatsmann, Feldherr und Autor. Er eroberte Gallien und führte im anschließenden Bürgerkrieg das Ende der Republik herbei, indem er sich zum Alleinherrscher ausrief. Nach seiner Ernennung zum Diktator auf Lebenszeit fiel er einem Attentat zum Opfer. Sein Name wurde zum Titel aller nachfolgenden Herrscher (Caesaren) des römischen Kaiserreichs und in entlehnter Form (Kaiser, Zar) zum Titel der Herrscher im Heiligen Römischen Reich und des Bulgarischen sowie des Russischen Reiches. Caesar war auch der Titel für einen Mitherrscher in der römischen Spätantike und im Byzantinischen Reich.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Herkunft

Gaius Iulius Caesar entstammte dem angesehenen altrömischen Patriziergeschlecht der Julier (lateinisch gens Iulia), das seine Wurzeln auf Askanius-Iulus, den Sohn des trojanischen Adligen Aeneas, zurückführte, welcher der Sage nach Sohn der Göttin Venus war. Auf dem Gipfel seiner Macht, im Jahre 45 v. Chr., ließ Caesar zu Ehren der Venus einen Tempel errichten, um seine Verbindung zu dieser Göttin hervorzuheben.

Caesars Familie war nicht reich, gemessen am Standard des römischen Adels, und nur wenige Mitglieder der Familie hatten sich politisch hervorgetan: In der Frühzeit der römischen Republik im 5. Jahrhundert v. Chr. findet sich in den Konsularlisten, deren Authentizität in der Forschung umstritten ist, häufiger der Name „Iulius“. 451 v. Chr. war ein Gaius Iulius Iullus Mitglied der Decemviri, die den Staat grundlegend umgestalten sollten. Für die folgenden Jahrhunderte sind nur zwei iulische Konsuln, für die Jahre 267 und 157 v. Chr., nachgewiesen. Caesars gleichnamiger Vater war 92 v. Chr. Prätor, doch verstarb er 85 v. Chr. Einige Verwandte waren Konsuln und Censoren. Caesars Herkunft und Verwandtschaftsverhältnisse waren vorbestimmend für seine Parteinahme in der Zeit der Bürgerkriege. So war sein Onkel der Feldherr Gaius Marius, der die Kimbern und Teutonen besiegte und als mehrmaliger Konsul die politische Gruppe der populares (Popularen) im römischen Senat anführte.

Erste Schritte in die Politik

Caesar heiratete 84 v. Chr. Cornelia, die Tochter des Konsuls Lucius Cornelius Cinna, der ebenfalls zu der politischen Gruppe der populares gehörte. Im selben Jahr wurde er auch zum flamen Dialis, dem Oberpriester des Jupiter, bestimmt.

Die Familienverbindung zu Cinna und seine Verwandtschaft mit Marius brachten Caesar in Opposition zur Diktatur Sullas, der die konservative Gruppe der optimates vertrat. Sulla befahl Caesar die Scheidung von Cornelia, doch dieser widersetzte sich und verließ Rom. Auf die Bitte einflussreicher Freunde hin wurde er zwar bald begnadigt, kehrte aber nicht nach Rom zurück.

Stattdessen wurde er mit 19 Jahren Offizier im Stab des Marcus Minucius Thermus, der Proprätor und Statthalter der Provinz Asia war. Um die Belagerung der Stadt Mytilene auf der Insel Lesbos zu beschleunigen, wurde Caesar an den Hof von König Nikomedes IV. von Bithynien entsandt, den er um eine Flotte bitten sollte. Später wurde Caesar nachgesagt, er habe eine homosexuelle Beziehung zu Nikomedes gehabt. Bei der anschließenden Erstürmung Mytilenes wurde Caesar mit der corona civica („Bürgerkrone“) ausgezeichnet, die demjenigen verliehen wurde, der einem römischen Mitbürger in der Schlacht das Leben gerettet hatte. Danach, im Jahr 78 v. Chr., ging Caesar als Offizier in den Stab von Publius Servilius Isauricus in Kilikien, wo er aber nicht lange blieb, da Sulla verstorben war und Caesar nach Rom zurückkehrte, um seine politische Karriere weiterzuverfolgen. Er begann, wie damals üblich, als öffentlicher Ankläger und Mitglied der vigintisexviri, der untergeordneten Magistratsbeamten der Republik. Als Ankläger erregte Caesar durch einen Prozess gegen Gnaeus Cornelius Dolabella (Konsul 81 v. Chr.), einen Anhänger Sullas, große Aufmerksamkeit und bewies damit erneut seine Opposition zum Lager der Sullaner. Trotz seiner Niederlage in diesem Fall war Caesars Ruf nicht geschädigt.

Um Anfeindungen der Sullaner aus dem Weg zu gehen, entschloss sich Caesar, Rom erneut zu verlassen. Ungewöhnlich war, dass er sich nicht zu einer militärischen Mission meldete, um sich als Offizier einen Namen zu machen, sondern eine Studienreise nach Rhodos unternahm, wo er bei dem Rhetor Molon seine Redekunst verbessern wollte. Auf dem Weg nach Rhodos geriet Caesar in die Gefangenschaft von Piraten. Angeblich habe er sie aufgefordert, ein höheres Lösegeld für ihn zu fordern, da er weitaus mehr wert sei.[1] Nach seiner Freilassung organisierte er aber eine private Seestreitmacht, fing die Piraten und ließ sie kreuzigen.

Caesars Aufstieg

Anfang des Jahres 73 v. Chr. wurde Caesar an Stelle seines verstorbenen Verwandten Gaius Aurelius Cotta in das Priesterkollegium der pontifices gewählt. 69 oder 68 v. Chr. bekleidete er schließlich die Quästur, die unterste Stufe der politisch bedeutenden Ämter der Römischen Republik. Nach Bekleidung dieses Amtes wurde er in den Senat aufgenommen. Als Quästor diente Caesar in Spanien unter dem Proprätor Antistius Vetus. Doch bevor er nach Spanien abreisen konnte, gab es zwei Todesfälle in seiner Familie. Seine Tante Iulia und seine Frau Cornelia verstarben in einem kurzen Zeitraum nacheinander.

Nach seiner Rückkehr aus Spanien heiratete Caesar Pompeia, eine sehr wohlhabende Enkelin Sullas, deren Reichtum er umgehend für seinen politischen Aufstieg nutzte: 65 v. Chr. war er kurulischer Ädil gewählt und errang durch prachtvolle Spiele, durch die er sich hoch verschuldete, große Beliebtheit. 63 v. Chr. wurde Caesar in das bedeutende Amt des Pontifex maximus, des Oberpriesters, gewählt. Er wurde dabei wie schon bei seinen Spielen als Ädil von Marcus Licinius Crassus, dem reichsten Mann Roms, finanziell unterstützt, obwohl nicht klar ist, wie gut das Verhältnis Caesars zu Crassus zu diesem Zeitpunkt war.

Während der Catilinarischen Verschwörung 63 v. Chr. entging Caesar einer Verurteilung: Obwohl er früher mit Catilina zusammengearbeitet hatte, konnte ihm keine Beteiligung an dessen Verschwörung nachgewiesen werden. Insgesamt bleibt Caesars Rolle in dieser Verschwörung unklar, was auf die unbefriedigende Quellenlage zurückzuführen ist (vgl. v. a. Sallusts Darstellung in der Coniuratio Catilinae, in der die schon eine Generation nach den Ereignissen ganz offensichtliche Verwirrung der Ereigniszusammenhänge und Vertuschung der Beteiligung prominenter Politiker durchaus deutlich wird). Im Jahr 62 v. Chr. wurde Caesar zum Prätor gewählt. Im selben Jahr führte der „Bona-Dea-Skandal“ zur Scheidung von Pompeia.

Das erste wichtige Amt Caesars außerhalb Roms war die Statthalterschaft (Proprätur) in Spanien. Seine aggressive Kriegsführung gegen die Iberer im Norden des heutigen Portugals festigte seinen Ruf als fähiger Stratege und diente ihm zur Sanierung seiner hoch verschuldeten Finanzen. Damit besaß er die notwendige Voraussetzung für die Bewerbung um das höchste Staatsamt, den Konsulat. Um rechtzeitig zu den Wahlen nach Rom zu gelangen, brach er kurz vor dem Ablauf seiner Amtszeit als Proprätor nach Rom auf.

Triumvir und Konsul

Viele Senatoren widersetzten sich jedoch Caesars Ambitionen, Konsul zu werden. Daher ging er mit Marcus Licinius Crassus und Gnaeus Pompeius Magnus eine strategische Partnerschaft ein. Alle drei wollten ihre jeweiligen Einflussmöglichkeiten koordinieren: Die von den römischen Geschichtsschreibern als Erstes Triumvirat („Dreimännerherrschaft“), von dem Gelehrten Varro dagegen als „dreiköpfiges Monster“, von dem Historiker Titus Livius als „Verschwörung“ bezeichnete Allianz brachte Geld (Crassus war der reichste Mann Roms), Militär (Pompeius war der erfolgreichste Feldherr) und politischen Einfluss (Caesars politische Bekanntheit und Energie) zusammen. Zur Bekräftigung des Bündnisses heiratete Pompeius Caesars Tochter Iulia.

Das Triumvirat konnte die Wahl Caesars zum Konsul des Jahres 59 v. Chr. durchsetzen. Seine Amtsführung war im Senat, vor allem von Marcus Porcius Cato, umstritten. Caesar brachte in seinem Jahr als Konsul einige Gesetze mit entscheidenden Neuregelungen durch: So ein Gesetz zur Landfrage, das die Ansiedlung von Pompeius’ Veteranen klärte; die Ratifizierung der östlichen Provinzen und der Satellitenkönigreiche, die Pompeius vor seiner Rückkehr aus dem Osten geschaffen hatte; die Lösung des Problems der Nachlässe für Steuerpächter in Asia und die Reform der Gesetze, um den erpresserischen Umtrieben der Statthalter in den Provinzen Einhalt zu gebieten. Weil Caesar sich Obstruktionen eines Teils der Senatoren, insbesondere aber seines Kollegen Marcus Calpurnius Bibulus hinweggesetzt hatte, musste er mit einer Anklage nach Ende seines Konsulats rechnen. Dies verhinderte er aber durch die mit fünf Jahren ungewöhnlich lange Amtszeit als Prokonsul in Illyrien und in Gallien (Cis- und Transalpina), die er sich verschaffen konnte. Vor seinem Amtsantritt heiratete er Calpurnia.

Prokonsul in Gallien

Caesars Feldzüge während des gallischen Krieges
Caesars Feldzüge während des gallischen Krieges

Das Prokonsulat in Gallien bedeutete einen wichtigen Machtgewinn für Caesar. Als Prokonsul konnte er Heere aufstellen, die in dem System der Heeresclientel auf ihn persönlich eingeschworen waren. Um seine Macht und seinen Reichtum weiter auszubauen, brauchte er einen Krieg außerhalb der Grenzen des Imperiums, den er bei den zerstrittenen Stämmen Galliens fand, unter denen es seit einigen Jahren größere Unruhen gab. Als die Helvetier, ein Stamm aus der heutigen Schweiz, auf der Suche nach neuem Land die Nordgrenze des Römischen Reichs gefährdeten, sah Caesar einen Anlass, militärisch einzuschreiten. Sofort hob er weitere Legionen aus seinen Provinzen aus und schlug die Helvetier zurück, wobei er die Überlebenden der Schlacht zurück in ihr voriges Heimatland sandte, um dort eine Pufferzone zu den eindringenden Germanen zu bilden. Danach zog er gegen die Germanen, die unter Ariovist in Galien eingefallen waren, und schlug sie über den Rhein zurück. Im zweiten Jahr konnte Caesar die Belger, die als das tapferste Volk unter den Stämmen Galliens galten, im Norden Galliens unterwerfen.

In der Winterpause erneute er in Verhandlungen mit Pompeius und Crassus in Ravenna und Lucca das Triumvirat. Die drei verabredeten ein gemeinsames Konsulat von Crassus und Pompeius für das Jahr 55 v. Chr. sowie die Verlängerung von Caesars Prokonsulat um weitere fünf Jahre. So konnte er insgesamt zehn Jahre (58–49 v. Chr.) in Gallien bleiben und die Eroberung des ganzen freien Keltenlandes bis zum Rhein abschließen. Viele Stämme riefen ihn sogar gegen andere Stämme zu Hilfe, wobei sie als Resultat häufig selbst vom ambitionierten Prokonsul erobert wurden.

Im Jahr 56 v. Chr. besiegte sein Offizier Decimus Iunius Brutus die aufständischen Veneter in der Bretagne, womit Caesar den größten Teil Galliens unter seine Kontrolle bringen konnte.

Nach dem Einfall germanischer Stämme über den Rhein sah sich Caesar genötigt den Rhein nach Germanien zu überschreiten, um eine Strafexpedition gegen die Germanen zu führen. Im selben Jahr brach er auch nach Britannien auf, wo er aber nicht lange blieb, da seine Flotte durch einen Sturm zerstört wurde und der Winter begann. Im darauffolgenedem Jahr führte Caesar einen weiteren Feldzug nach Britannien, in dem er bis an die Themse vordringen konnte, sich dann aber wieder zurückzog. Im Jahr 53 v. Chr. führte er eine weitere Rheinüberquerung nach Germanien durch.

Diese Unternehmen sorgten in Rom, vor allem im Senat, für Aufsehen: Als erster römischer Feldherr führte Caesar Militärexpeditionen in diese den Römern weitgehend unbekannten Regionen durch, verzichtete jedoch auf eine dauerhafte Eroberung Germaniens und Britanniens. Insbesondere die Beschränkung der römischen Okkupationen durch die Rheingrenze und der Verzicht auf die Eroberung des rechtsrheinischen Germaniens war eine für die weitere europäische Geschichte ungemein bedeutsame Entscheidung Caesars.

Noch im Jahr 53 v. Chr. wurde es in Gallien unruhig. Stämme wie die Treverer und Nervier erhoben sich gegen Caesar, wobei sie anfangs einige Erfolge verbuchen konnten, schließlich aber endgültig niedergeworfen wurden.

Im Jahr 52 v. Chr. erhob sich Vercingetorix, der Fürst der Arverner, gegen die römische Fremdherrschaft. In ihm erwuchs Caesar ein gefährlicher und ihm militärisch ebenbürtiger Gegner. Seine Taktik der verbrannten Erde brachte Caesar in ernste Schwierigkeiten. Vercingetorix schnitt die Nachschubwege Caesars ab und konnte ihn erstmals bei Gergovia schlagen. Jeder siebte Centurio fiel. Nach seinem Sieg gab Vercingetorix seine erfolgreiche Defensivtaktik auf und griff die Truppen Caesars an, doch musste seine schlecht organisierte Reiterei eine Niederlage gegen die Caesars hinnehmen, worauf er sich nach Alesia zurückzog. Caesar begann sofort, die Stadt mit einem etwa 35 km langem Wall zu belagern, doch war ein gallisches Entsatzheer auf dem Weg, um Vercingetorix zu befreien. In der folgenden Schlacht, der Schlacht um Alesia, blieb Caesar gegen die weit überlegenen gallischen Heerscharen siegreich. Der gallische Widerstand war endgültig gebrochen und Caesar konnte mit diesem Sieg über die gallische Koalition die Herrschaft Roms über Gallien für Jahrhunderte sichern. Vercingetorix, der sich nach der verlorenen Schlacht Caesar vor den Mauern von Alesia ergeben hatte, wurde die erbetene Gnade nicht gewährt: er wurde sechs Jahre später, nach Caesars Triumphzug 46 v. Chr., in Rom hingerichtet.

Noch im folgendem Jahr musste Caesar einige Aufstände in Gallien niederwerfen, wobei er mit großer Brutalität vorging. Die gewaltige Kriegsbeute und die Tribute der Unterworfenen nutzte er zur Finanzierung seiner Armee und für den politischen Machtkampf in Rom.

Plutarch gibt an, dass im Gallischen Krieg Caesars eine Million Gallier ihr Leben verloren und eine weitere Million Menschen versklavt wurden.[2] Caesar berichtete in den Commentarii de bello Gallico selbst über seine Zeit in Gallien. Die Schrift schildert viele interessante Details aus dem besetzten Land, diente aber vor allem der Rechtfertigung seiner Feldzüge. Zudem stellte Caesar erstmalig Gallier und Germanen als zwei verschiedene Völkerschaften heraus und charakterisierte sie einzeln, wobei er als Grenze zwischen beiden Völkerschaften im Wesentlichen den Rhein ansah. Zuvor galten die Germanen noch als ein keltischer Teilstamm. Auch führt er etwa die Stämme der Helvetier oder der Bataver ein, die teilweise noch heute den Gebieten, in denen sie lebten, den Namen geben.

Bürgerkrieg

Im Jahr 53 v. Chr. war Crassus auf einem Feldzug gegen die Parther ums Leben gekommen; mit ihm war auch der Großteil seines Heeres von über 40.000 Mann untergegangen. Gleichzeitig hatte sich Pompeius dem Senat angenähert, da ihm sein einstiger Juniorpartner Caesar zu mächtig geworden war. Das erste Triumvirat existierte nicht mehr. Caesar hatte am Ende seines Prokonsulats keine politische Basis in Rom mehr und musste fürchten, vom Senat, der auf die militärische Macht und Fähigkeit des Pompeius setzte, zur Rechenschaft gezogen zu werden.

Wie Caesar selbst angab, schritt er, allein um seine dignitas, seine Würde, zu wahren, zum Staatsstreich. Trotz des Verbots, gegen den Willen des Senats Militär nach Italien zu bringen, überquerte er am 10. Januar 49 v. Chr. mit einer etwa 5. 000 Mann starken Legion den Grenzfluss Rubikon. Bei dieser Gelegenheit soll Caesar den berühmten Ausspruch alea iacta est („der Würfel ist gefallen“; s. u. Zitate) getätigt haben (vgl. Suet. Caes. 32). Ohne auf nennenswerten Widerstand zu stoßen, brachte Caesar die wichtigsten Städte Norditaliens unter seine Kontrolle und erreichte Rom; Pompeius hatte Rom mit den meisten caesarfeindlichen Senatoren geräumt und war nach Brindisi geflohen. Als ihn Caesar verfolgte, entwich er nach Griechenland.

Caesar beschloss, weil er keine Flotte besaß, um Pompeius zu folgen, zuerst die pompeianischen Legionen in Spanien zu besiegen, um sich danach dem Kampf gegen Pompeius widmen zu können. Über Südgallien, wo er die Stadt Massilia belagerte, fiel er in Spanien ein und schlug die Legionen des Pompeius unter dessen Legaten Lucius Afrianus, Marcus Petreius und Marcus Terentius Varro in kürzester Zeit.

Als Caesar aus Spanien zurückkam, erreichten ihn schlechte wie gute Nachrichten. Der größte Teil seiner Offiziere hatten in ihren zugewiesenen Aufgaben versagt. Nur Decimus Brutus konnte in der Adria einige Erfolge gegen die Flotte des Pompeius erringen.

Im Jahre 48 v. Chr. wurde Caesar erneut zum Konsul gewählt. Er überquerte mit etwa 15. 000 Männern die Adria und zog gegen Pompeius, musste aber eine Niederlage bei Dyrrhachium hinnehmen, woraufhin er sich nach Thessalien zurückzog. Auf dem Weg dorthin plünderte er einige Städte und verband sich mit den Rest seines Heers, das über die Adria gekommen war. Pompeius wurde anschließend in der entscheidenden Schlacht bei Pharsalos geschlagen, nachdem er wohl von den ihn begleitenden Senatoren zum Kampf gedrängt worden war. Viele der caesarfeindlichen Senatoren flohen in andere Teile der römischen Welt, um dort den weiteren Aufstand gegen Caesar zu organisieren. Andere wurden von Caesar begnadigt. Pompeius aber floh nach seiner Niederlage nach Ägypten, wo er auf Befehl des Königs Ptolemaios XIII. ermordet wurde.

Caesar folgte Pompeius nach Alexandria, wo man ihm den Kopf seines Rivalen und ehemaligen Verbündeten überreichte. Caesar ließ jedoch, wieder als Zeichen seiner clementia, der Milde gegenüber dem Gegner, die sterblichen Überreste in allen Ehren überführen, was aber nicht zuletzt auch politischen Zweckmäßigkeiten geschuldet war. In Alexandria wurde er in die dortigen politischen Streitigkeiten hereingezogen. So machte er die Bekanntschaft der jungen Königin Kleopatra, Ptolemaios’ Schwester und Mitregentin. Dies war der Beginn einer leidenschaftlichen Liebesbeziehung, die in der Folgezeit noch für viel Unruhe sorgte, aber wohl auch nicht überschätzt werden sollte. Mit Kleopatra hatte Caesar ein Kind mit dem Namen Ptolemaios Kaisarion. Caesar ergriff für Kleopatra Partei, die von ihrem Bruder aus Ägypten vertrieben wurde, und musste den so genannten „Alexandrinischen Krieg“ (bellum Alexandrinum) gegen Ptolemaios bzw. dessen General Achillas austragen. Caesar wurde in Alexandria eingeschlossen und in die Defensive gedrängt. Während der Belagerung soll auch die berühmte Bibliothek von Alexandria abgebrannt sein. Nachdem Caesar von außen Hilfe bekam und sich befreien konnte, wurden die Truppen des Achillas in die Flucht geschlagen. Ptolemaios ertrank während seiner Flucht im Nil. Kleopatras Machtposition wurde danach bestätigt.

Anschließend wandte sich Caesar gegen Pharnakes II. von Pontus, der die römischen Provinzen in Kleinasien plünderte. Nach einem nur fünftägigen Feldzug wurde Pharnakes geschlagen und aus Kleinasien vertrieben. Caesars berühmter Ausspruch: Ich kam, ich sah, ich siegte (Veni vidi vici) war auf den kurzen Feldzug gegen Pharnakes gemünzt.

Nach dem Sieg über Pharnakes II. zog Caesar in zwei Feldzügen gegen die restlichen Pompeianer: Im Afrikanischen Krieg schlug Caesar am 6. April 46 v. Chr. in der Schlacht bei Thapsus in der Provinz Africa die republikanischen Senatstruppen unter Metellus Scipio und Cato dem Jüngeren. Cato beging nach dem militärischen Desaster in seiner Festung Utica Selbstmord und Caesar löste des Königreich Numidien auf, das die Pompeianer unterstützt hatte. Nach einem kurzen Aufenthalt in Rom zog er nach Hispanien und schlug dort 45 v. Chr. die Söhne des Pompeius in der Schlacht bei Munda. Somit waren die letzten Pompeianer bzw. Republikaner ausgeschaltet und die Republik faktisch am Ende.

Diktatur

Caesar war der Erste, den man auf römischen Münzen abbildete.
Caesar war der Erste, den man auf römischen Münzen abbildete.

Bereits vor dem endgültigen Erlangen der Alleinherrschaft in Rom entfaltete Caesar eine umfangreiche Gesetzestätigkeit (Leges Iuliae), um das römische Staatswesen grundlegend zu reformieren. Er plante eine Kodifizierung und Überarbeitung der Gesetze, die Anlage einer umfangreichen Bibliothek, den Bau eines neuen Senatsgebäude und große Bauvorhaben auf dem Campus Martius sowie die Trockenlegung der Pontinischen Sümpfe. Zudem führte er mit dem nach ihm benannten julianischen Kalender einen verbesserten Kalender ein und hatte durch seine Kolonien die Städte Karthago und Korinth, die ein Jahrhundert zuvor von den Römern zerstört wurden, wiederbelebt. Schon nach seiner Rückkehr aus Ägypten im Jahre 46 v. Chr. hatte Caesar sich zum Diktator auf 10 Jahre ernennen lassen. Nach seinem letzten militärischen Erfolg in Spanien wurde er vom Senat zum dictator perpetuus (Diktator auf Lebenszeit), ernannt. Insbesondere dieser letzte, nicht verfassungskonforme Titel erweckte den Verdacht, dass Caesar nach der Königswürde greifen wolle.

Die Frage, ob Caesar wirklich den Titel eines Königs anstrebte oder sich mit der Diktatur begnügen wollte, beschäftigt die Historiker bis heute. Ebenso ist es strittig, ob dem „Staat Caesars“, der auf Personen, jedoch nicht auf Institutionen beruhte, überhaupt eine Konzeption zugrunde lag; vieles deutet eher darauf hin, dass dies nicht der Fall war. Christian Meier hat in seiner einflussreichen Caesar-Biografie denn auch pointiert behauptet, dass Caesar nur Macht innerhalb der Verhältnisse der res publica hatte, nicht aber über die Verhältnisse hinaus.[3] Sicher ist, dass Caesars Stellung königsgleich war, er aber keinen Weg fand, mit Zustimmung der Römer die Monarchie einzuführen. Wie um den toten Punkt zu überwinden (und wohl auch, um sich zusätzlich Legitimation zu verschaffen), mutet seine Entscheidung zu einem großen Feldzug nach Osten an, auf dem die Parther unterworfen werden sollten. Inzwischen hatte sich im Senat unter den Anführern Marcus Iunius Brutus und Gaius Cassius Longinus eine Verschwörergruppe gegen Caesar gebildet.

Tod

Caesars Tod von Carl Theodor von Piloty (1865)
Caesars Tod von Carl Theodor von Piloty (1865)
Der Tod des Caesar von Vincenzo Camuccini
Der Tod des Caesar von Vincenzo Camuccini

Caesar wurde an den Iden des März (15. März) 44 v. Chr. von etwa 60 Verschwörern um Marcus Iunius Brutus und Gaius Cassius Longinus während einer Senatssitzung im Theater des Pompeius mit 23 Stichen erstochen. Dabei ging es Caesar am Morgen des Tages schlecht und er wollte nicht an der Senatssitzung teilnehmen. Zudem hatte seine Frau Calpurnia Vorahnungen einer Katastrophe. Decimus Brutus wurde deshalb entsandt, um Caesar zu überreden, doch noch an der Senatssitzung teilzunehmen, und konnte den Diktator umstimmen. Vor dem Senatsgebäude traf Caesar auf seinen Freund und Mitkonsul Marcus Antonius, der von Gaius Trebonius abgelenkt wurde. Vor Beginn der Sitzung überreichte Artemidorus von Cnidus Caesar eine Schriftrolle, um ihn vor der Gefahr zu warnen. Doch Caesar überreichte sie einem Mitglied des Stabs, um sie später zu lesen. Auch Spurinna der Augur hatte Caesar vor den Iden des März gewarnt, doch Caesar hatte eine abschätzige Bemerkung gemacht. Als er den Seher vor dem Senatsgebäude erblickte, soll Caesar gesagt haben, dass die Iden des März da seien. Daraufhin habe ihm Spurinna mit „aber noch nicht vorbei“ geantwortet. Bei seiner Ermordung soll Caesar auf Griechisch seine berühmten letzten Worte an Brutus, dem er trotz aller politischen Unterschiede eine Art väterlicher Freund gewesen war, gerichtet haben: καὶ σὺ τέκνον (kaì sy téknon, „Auch Du, mein Sohn“). Vermutlich waren aber seine Verletzungen durch die zahlreichen Dolchstiche so schwer, dass er nicht mehr fähig war zu sprechen (vgl. Suet. Caes. 82, der beide Versionen liefert). Cicero, politisch ein Gegner Caesars, aber an der Verschwörung nicht beteiligt, war Zeuge der Tat und schrieb später in einem Brief an seinen Freund Atticus, dies sei das gerechte Ende eines Tyrannen gewesen (vgl. Cic. Att. 14.14,4). Den Mord an Caesar bezeichnet man deshalb auch als Tyrannenmord.

Bestattung

Caesars Bestattung verlief am 20. März 44 unter tumultuarischen Umständen. Marcus Antonius, der Konsul des Jahres 44, hatte durch verschiedene Maßnahmen die stadtrömische Plebs auf seine Seite gebracht: So berichtet Sueton, dass vor der Rednertribüne auf dem Forum Romanum ein verkleinertes Modell des von Caesar errichteten Tempels der Venus Genetrix aufgestellt wurde, von der Caesar angeblich abstammte; darin wurde die blutgetränkte Kleidung des Diktators gezeigt; die Errichtung des Scheiterhaufens auf dem Marsfeld habe mehrere Tage in Anspruch genommen, da allzu viele Menschen noch Totengaben darauf legen wollten; es wurden aufwändige Leichenspiele veranstaltet, die auch emotional aufrüttelnde Inszenierungen von Tragödien umfassten; Antonius ließ Caesars Testament, wonach jeder Bürger 300 Sesterzen erhalten sollte, und zusätzlich einen Senatsbeschluss verlesen, der Caesar, wie Sueton schreibt, „alle göttlichen und menschlichen Ehren“ zuerkannte; die folgende Totenrede des Konsuls tat ein Übriges, die Atmosphäre aufzuheizen – Plutarch zufolge wurde die blutige Toga des Diktators erst hierbei dem Volk gezeigt. Zweihundert Jahre nach den Ereignissen wurde daraus schließlich die von Appian kolportierte Version, man habe dem Volk ein realistisches Wachsbild des Ermordeten auf einem schwenkbaren Gerüst präsentiert.

Die Bevölkerung riss nun die aufgebahrte Leiche an sich, errichtete spontan einen neuen Scheiterhaufen aus Möbeln, Kleidern und den Waffen von Caesars Soldaten und äscherte den geliebten Diktator auf dem Forum ein. Im Anschluss versuchte der Mob die Häuser der Caesarmörder zu stürmen, um sie zu lynchen. Der Volkstribun und neoterische Dichter Gaius Helvius Cinna wurde vom Pöbel auf offener Straße totgeschlagen, weil man ihn auf Grund seines Namens mit L. Cornelius Cinna verwechselte, der sich kurz zuvor abfällig über den Toten geäußert hatte. Brutus, Cassius und die anderen Verschwörer, die eigentlich damit gerechnet hatten, als Befreier und Wiederhersteller der Republik gefeiert zu werden, zogen sich daher Anfang April aus Rom zurück.

Nach Caesar

Dem Tod Caesars folgten weitere innere Wirren und Bürgerkriege, die bis zum Jahr 31 v. Chr. dauern sollten. Marcus Antonius (Caesars Mitkonsul 44 v. Chr.), Caesars Großneffe und (durch Testament) Adoptivsohn Octavian sowie Marcus Aemilius Lepidus bildeten das 2. Triumvirat, dessen Proskriptionslisten viele republikanische Senatoren und Würdenträger, wie etwa Cicero, als Feinde Caesars zum Opfer fielen; ihr Vermögen wurde eingezogen. In der Schlacht bei Philippi in Griechenland besiegten Antonius und Octavian die Verschwörer um Brutus und Cassius.

Anschließend schaltete Octavian seine Mitstreiter als Konkurrenten aus. Seinen ehemaligen Freund und Partner Marcus Antonius, der in Ägypten mit Kleopatra eine Romanze führte, konnte Octavian in der Schlacht von Actium besiegen. Er wurde ab 31 v. Chr Alleinherrscher.

Octavian vermied jeden Anschein, eine Monarchie errichten zu wollen, sprach sogar von der „Wiederherstellung der Republik“ und nannte sich bescheiden princeps, „erster Bürger“. Er folgte der politischen Konzeption des Pompeius (wie die Übertragung weitreichender Befugnisse durch den Senat) und bezeichnenderweise nicht der seines Adoptivvaters Caesar, behielt dabei aber alle wichtigen Schalthebel der Macht in seiner Hand. Unter dem Ehrennamen Augustus, der Erhabene, der ihm vom Senat verliehen wurde, begründete er das Römische Kaiserreich (Prinzipat) und trug die Römische Republik endgültig zu Grabe. Unter seiner Regierung, die als Goldenes oder augusteisches Zeitalter bezeichnet wird, erlebte das römische Reich eine Blüte.

Bereits zu Beginn des 2. Triumvirats wurde Caesar als Divus Iulius zum offiziellen Gott erhoben. Octavian bezeichnete sich seitdem als Divi filius („Sohn des Göttlichen“) und weihte den Tempel des Divus Iulius auf dem Forum Romanum 29 v. Chr. ein.

Caesar als Schriftsteller

Gaius Iulius Caesar
Gaius Iulius Caesar

Caesar verfasste über seinen Feldzug in Gallien in sieben Büchern die Commentarii De bello Gallico, (Kommentare über den Gallischen Krieg), denen die jährlich abgefassten Dienstberichte an den Senat zugrundeliegen. Die Commentarii sind bis heute wegen ihrer einfachen und klaren Sprache (der Wortschatz beschränkt sich auf etwa 1300 Wörter) ein Standardwerk für die Anfangslektüre im schulischen Lateinunterricht. Caesar beschreibt in dem Werk anschaulich die Schlachten und Intrigen während der neun Jahre, in denen er die Heere der gallischen Stämme vernichtete, die Widerstand leisteten. Von Interesse sind zudem die zahlreichen Bemerkungen zu den Lebensverhältnissen der Gallier, Germanen und Britannier. Ein achtes Buch über das letzte Kriegsjahr stammt nicht mehr von Caesar, sondern von seinem Offizier Aulus Hirtius.

Lateinschüler lernen häufig den berühmten ersten Satz des Bellum Gallicum auswendig; dieser Satz ist somit zum Allgemeingut der altsprachlich gebildeten Öffentlichkeit geworden. Er lautet:

Gallia est omnis divisa in partes tres, quarum unam incolunt Belgae, aliam Aquitani, tertiam qui ipsorum lingua Celtae nostra Galli appellantur.

In dem Satz beschreibt Caesar das Gallien seiner Zeit:

„Gallien ist im ganzen unterteilt in drei Teile, von denen der eine von den Belgern bewohnt wird, der zweite von den Aquitanern, und der dritte von denen, die in ihrer eigenen Sprache ‚Kelten‘, in unserer ‚Gallier‘ genannt werden.“

Die Abfassung und Publikation der Commentarii – sie wurden vermutlich nicht jahrweise herausgegeben, sondern als einheitlich verfasstes Gesamtwerk nach Ende seiner Amtszeit in Gallien – dienten vornehmlich der Rechtfertigung von Caesars Feldzügen und damit der Verteidigung seiner Maßnahmen während seiner Amtszeit gegenüber seinen zahlreichen Kritikern im römischen Senat.

Außerdem verfasste Caesar noch ein Werk über die erste Phase des Bürgerkrieges, die Commentarii De Bello Civili. Einige kleinere historische Schriften, die spätere Phasen des Bürgerkriegs behandeln und im Zusammenhang mit dem Bellum civile überliefert sind, stammen nicht von Caesar; die Verfasser dieser so genannten „kleinen bella“ sind unbekannt.

Die meisten der übrigen Schriften Caesars sind lediglich fragmentarisch erhalten. Das von Suetonius erwähnte Gedicht Iter („Die Reise“) ist nicht überliefert. Caesars Adoptivsohn und Nachfolger Octavianus soll darüberhinaus einen Großteil seiner Gedichte aus politischen Gründen verboten und ihre Vernichtung angeordnet haben, darunter auch Liebesgedichte aus Caesars Jugend.

Sonstiges

Der Name „Caesar“

Nach dem römischen Schriftsteller Plinius leitet sich der Name „Caesar“ vom Partizip Perfekt des lateinischen Wortes caedere („ausschneiden“), caesus („geschnitten“), ab. Im Kontext des römischen Gesetzes lex regia oder lex caesarea, nach dem schwangeren Frauen, die während der Geburt verstarben, das Kind aus dem Leib geschnitten werden sollte, wird der Name als „der aus dem Mutterleib Geschnittene“ interpretiert. Dies hat allerdings nichts mit einem heutigen Kaiserschnitt zu tun, denn dieser Eingriff hatte weniger das Ziel, das Kind zu retten, als vielmehr es getrennt von der Mutter begraben zu können. Es wäre dann anzunehmen, dass ein früher Vorfahre Gaius Iulius Caesars mit einem solchen Eingriff in Verbindung stand und sich daraus der Name ableitet.

Eine andere These geht davon aus, dass der Name Caesar mit dem verloren gegangenen karthagischen Wort für Elefanten in Zusammenhang steht. Einer von Caesars Vorfahren hat sich demnach in den punischen Kriegen diesen Beinamen verdient. Dafür spricht, dass Caesars Wappentier der Elefant ist, der auch auf den Rückseiten der mit seinem Gesicht geprägten Münzen abgebildet ist.[4]

Das Suffixar – ist im lateinischen Namenskontext ansonsten völlig unbekannt. Es ist zudem möglich, dass das gesamte Cognomen „Caesar“ überhaupt nicht lateinischen Ursprunges ist.

Das „C“ wurde im Lateinischen zu Caesars Zeit übrigens wie „K“ im deutschen [k] ausgesprochen, das „ae“ als [ai̯], nicht als „ä“ [ɛː]. Daraus ergibt sich die folgende lateinische Aussprache des Wortes Caesar: ['kaɪ̯ʂar] „Kaisar“, allenfalls auch wie ['kaɪ̯zar]) und nicht wie im deutschen Sprachgebrauch üblich ['tsɛːzɐ] „Zäsar“. Trotzdem wird diese Ausspracheform i.a. beibehalten, weil sie sich eingebürgert hat.

Zur Schreibung des Vornamens als Caius siehe den Artikel Gaius.

Der Titel Caesar

Der Titel Caesar war seit Augustus Teil des Namens und der Titulatur der römischen Herrscher. Seit der Zeit Kaiser Hadrians war Caesar der Titel des Zweiten in der Hierarchie, des designierten Nachfolgers des Augustus titulierten Kaisers.

Leicht variiert wurde er in vielen Sprachen ein Titel des Herrschers. Das deutsche Kaiser und das slawische Zar sind von „Caesar“ abgeleitet.

Caesarchiffre

Die Caesarchiffre ist ein einfaches Text-Verschlüsselungsverfahren, welches von Caesar benutzt worden sein soll. Dabei werden Buchstaben aus dem Klartext durch einen Buchstaben ersetzt, der eine bestimmte Anzahl, zum Beispiel 3, Stellen später im Alphabet steht.

Caesar in den Künsten

Zahlreiche Künstler und Schriftsteller haben Caesar als Thema von Bildern, Dramen und Romanen gewählt.

Am bekanntesten dürfte das Theaterstück William Shakespeares sein, siehe Julius Cäsar.

Georg Friedrich Händel komponierte eine Oper Giulio Cesare.

Von den zahlreichen Romanen, deren Hauptfigur Caesar ist (siehe [1]), seien genannt:

  • Bertolt Brecht schrieb einen Fragment gebliebenen Roman Die Geschäfte des Herrn Julius Cäsar (veröffentlicht 1957), in dem er sehr lebendig und eventuell etwas frei am Beispiel der Catilina-Affäre die politischen Intrigen der damaligen Zeit beschreibt.
  • Thornton Wilder verfasste mit The Ides of March (1948; deutsch: Die Iden des März) eine fiktive Quellensammlung, die Caesars Diktatur aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet.
  • Mirko Jelusich veröffentlichte 1929 den Roman Caesar, in dem die Titelgestalt als stark idealisierte Führergestalt beschrieben wird.

In Dante Alighieris Divina Comoedia werden Brutus und Cassius, die beiden Verschwörer gegen Caesar, den ersten gottgewollten Kaiser, neben Judas, dem Verräter an Jesus, im Innersten Kreis der Hölle gequält.

Dem jüngeren Publikum dürfte Caesar vor allem durch die Asterix-Comics von Albert Uderzo und René Goscinny bekannt sein.

Julianischer Kalender

Im Jahre 46 v. Chr. führte Caesar, wahrscheinlich nach Inspiration durch Acoreus und Sosigenes aus Alexandria anstelle des alten römischen Mondkalenders den aus Ägypten stammenden Sonnenkalender ein. Der nach ihm benannte Julianische Kalender galt in den katholischen Ländern bis ins 16. Jahrhundert, als er durch den genaueren Gregorianischen Kalender abgelöst wurde. Die meisten protestantischen Staaten behielten den Julianischen Kalender bis ins 18. Jahrhundert bei, Russland sogar bis 1918.

Juli

Nach Caesars Tod wurde sein Geburtsmonat, der mensis Quintilis, ursprünglich fünfter Monat des römischen Jahres, in mensis Iulius, dt. „Juli“, umbenannt.

Filme

Zitate

  • In einem Alpendorf hatte Caesar als Feldherr die Erkenntnis verkündet: „Lieber hier der Erste sein als in Rom der Zweite.“
  • Veni, vidi, vici („Ich kam, ich sah, ich siegte“). Der Ort des Zitates ist umstritten, es wird mit verschiedenen Gegebenheiten in Verbindung gebracht.
  • Als Cäsar die den Feldherrn verbotene Grenze des Rubikon übertrat, prägte er wahrscheinlich den Ausdruck „Alea iacta est“ (wörtlich „[der] Würfel ist geworfen“, oft aber als „[die] Würfel sind gefallen“ übersetzt).

Siehe auch

Literatur

Werke

Vollständig erhaltene Werke

  • De Bello Hispaniensi (Autorschaft Caesars angezweifelt)
  • De Bello Africo (Autorschaft Caesars angezweifelt)
  • De Bello Alexandrino (Autorschaft Caesars angezweifelt)

Fragmentarisch erhaltene Werke

  • Reden:
    • Orationes in Cn. Cornelium Dolabellam
    • Suasio Legis Plautiae
    • Laudatio Iuliae amitae
    • Ad milites in Africa
    • Apud milites de commodis eorum
    • Pro Bithynis
  • De analogia ad M. Tullium Ciceronem
  • Anticatonis Libri II
  • Carmina et prolusiones
  • Epistulae ad Ciceronem
  • Epistulae ad familiares

Quellen

  • Die (lateinische) Caesar-Biografie von Sueton
  • Die (griechische) Caesar-Biografie von Plutarch

Sekundärliteratur

  • Ernst Baltrusch: Caesar und Pompeius. Wiss. Buchges., Darmstadt 2004, ISBN 3-534-16490-3. (Einführung)
  • Luciano Canfora: Caesar: der demokratische Diktator. Beck, München 2001, ISBN 3-406-46640-0.
  • Karl Christ: Caesar, in: Manfred Clauss (Hrsg.): Die Römischen Kaiser. 55 historische Porträts von Caesar bis Iustinian, 2. Aufl., Beck, München 2001, ISBN 3-406-42727-8, S. 13–25.
  • Karl Christ: Caesar: Annäherungen an einen Diktator. Beck, München 1994, ISBN 3-406-47288-5.
  • Werner Dahlheim: Julius Caesar. Die Ehre des Kriegers und die Not des Staates. Verlag Schöningh, Paderborn 2005. (Aktuelle Biografie, die ein sehr kritisches Caesarbild vermittelt.)
  • Matthias Gelzer: Caesar: der Politiker und Staatsmann. Nachdruck der 6. Aufl. Steiner, Wiesbaden 1983, ISBN 3-515-03907-4 (zuerst 1921). (Klassische, aufgrund der Nähe zu den Quellen noch heute wertvolle Darstellung.)
  • Helga Gesche: Caesar. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1976. (Erträge der Forschung 51), ISBN 3-534-05333-8.
  • Martin Jehne: Caesar. 2. Aufl. Beck, München 2001, ISBN 3-406-41044-8. (Einführung)
  • Christian Meier: Die Ohnmacht des allmächtigen Dictators Caesar. Drei biographische Skizzen. Frankfurt a.M. 1980
  • Christian Meier: Caesar. Siedler, Berlin 1982. 4. Aufl. dtv, München 1997, ISBN 3-423-30593-2. (Einflussreiche und stilistisch hervorragende Darstellung.)
  • Wolfgang Will: Julius Caesar: eine Bilanz. Kohlhammer, Stuttgart [und anderswo] 1992, ISBN 3-17-009978-7.

Weblinks

s:
Wikisource Latein
Wikisource: Gaius Iulius Caesar – Quellentexte (lat.)
commons:Hauptseite
Commons
Commons: Julius Caesar – Bilder, Videos und/oder Audiodateien


Anmerkungen

  1. So bei Plutarch, Caesar 2, wonach Caesar die geforderte Summe von 20 Talenten auf 50 Talente erhöht habe; Sueton, Caesar 4 berichtet hingegen, dass Caesar zur Zahlung der geforderten Summe von 50 Talenten bereit war.
  2. Plutarch, Caesar 15, 5 (engl. Übersetzung).
  3. Vgl. Chr. Meier, Caesar, München 2002 (TB), S. 30f.
  4. Beide Etymologien sind umstritten, zu zwei weiteren Erklärungen vgl. Hans Georg Gundel: Caesar, in: Der Kleine Pauly. Band 1, München 1964, Sp. 996f.
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