Landkreis Emsland
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Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Niedersachsen |
Kreisstadt: | Meppen |
Fläche: | 2.881,40 km² |
Einwohner: | 310.088 (31. Dezember 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 107,6 Einwohner je km² |
Kreisschlüssel: | 03 4 54 |
Kfz-Kennzeichen: | EL |
Kreisgliederung: | 60 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: | Ordeniederung 1 49716 Meppen |
Website: | www.emsland.de |
Politik | |
Landrat: | Hermann Bröring (CDU) |
Karte | |
Der Landkreis Emsland ist ein niedersächsischer Landkreis im Nordwesten der Bundesrepublik Deutschland. Er ist mit seinen 2.881,4 km² Fläche größer als das Saarland. Er hat seinen Namen Emsland nach dem ihn durchquerenden Fluss Ems.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Der Landkreis besteht aus den Landschaften Emsland und Hümmling. Prägend für den Raum sind die beiden Flüsse Ems und Hase mit ihren Zuflüssen, die ausgedehnten Moorflächen des Bourtanger Moores und des Küstenkanalmoores, sowie die Geest des Hümmlings und des Lingener Landes.
Der Kreis hat eine Nord-Süd-Ausdehnung von etwa 93 km und eine Ost-West-Ausdehnung von etwa 56 km. Höchste Erhebungen sind der Windmühlenberg mit 91,7 m ü. NN bei Langen in der Lingener Höhe und der Windberg mit 72,7 m ü. NN bei Werpeloh im Hümmling.
Größte Städte sind Lingen, Papenburg und Meppen (Kreisstadt). Daneben gibt es noch die Städte Haren (Ems) und Haselünne. Der Landkreis war bis zum 6. Dezember 1993 der flächenmäßig größte Landkreis Deutschlands, abgelöst wurde er vom neugeschaffenen brandenburgischen Landkreis Uckermark.
[Bearbeiten] Geographische Lage
Der Landkreis Emsland liegt im Westen Niedersachsens, er grenzt im Westen an den Landkreis Grafschaft Bentheim, sowie an die Niederlande (Provinzen Groningen und Drenthe), im Norden an den Landkreis Leer in Ostfriesland, im Osten an den Landkreis Cloppenburg und an den Landkreis Osnabrück und im Süden an den Kreis Steinfurt im westfälischen Münsterland.
[Bearbeiten] Geschichte
Der Norden (der frühere Kreis Aschendorf-Hümmling) und die Mitte (der frühere Kreis Meppen) des heutigen Landkreises gehörte bis 1803 zum Niederstift Münster, zwischen 1803 und 1810 war es Teil des Herzogtum Arenberg. Der Süden (der frühere Kreis Lingen) bildete die Niedergrafschaft Lingen und war seit 1702 preußisch.
1810 wurde das heutige Kreisgebiet Teil des französischen Kaiserreichs. Seit 1814 gehörten Emsland und Hümmling zum Königreich Hannover. Mit diesem fielen sie 1866 an Preußen. Seit 1946 gehören sie zum Bundesland Niedersachsen.
Der heutige Landkreis wurde durch die Kreisreform am 1. August 1977 aus den Landkreisen Aschendorf-Hümmling, Meppen und Lingen gebildet. In vielen Statistiken des Landkreises spiegelt sich diese Aufteilung in Emsland-Nord, Emsland-Mitte und Emsland-Süd wieder.
[Bearbeiten] Kultur
Emsländische Landschaft Zur Pflege kultureller Einrichtungen wurde die Emsländische Landschaft als eingetragener Verein gegründet.
Museen
- Ausstellungszentrum für die Archäologie des Emslandes in Meppen
- Brennereimuseum in Haselünne
- Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Emslandlager in Papenburg
- Emslandmuseum Schloss Clemenswerth in Sögel
- Emsland Moormuseum in Geeste-Groß Hesepe-Moormitte
- Erdöl-Erdgas-Museum in Twist
- Freilicht-Schifffahrtsmuseum in Papenburg
- Schifffahrtsmuseum in Haren
- Mühlenmuseum in Haren
- Stiftung preußischer Kulturbesitz auf Schloss Altenkamp in Aschendorf/Ems
Architektur
- Schloss Dankern in Haren
- Westerholtscher Burgmannshof in Haselünne
- Eisenbahnausbesserungswerk in Lingen
- historisches Rathaus in Meppen
- größtes überdachtes Trockendock der Meyer-Werft der Welt in Papenburg
- Barocke Schlossanlage Clemenswerth in Sögel
- historisches Rathaus in Lingen
- Neobarocke St.Martinus-Kirche in Haren ("Emslanddom")
Technische Denkmäler und Attraktionen
- Hüvener Mühle in Hüven und zahlreiche andere Wind- und Wassermühlen
- Museumseisenbahnfahrten der Eisenbahnfreunde Hasetal und der Museumseisenbahn Hümmlinger Kreisbahn
- Transrapid Versuchsanlage Emsland in Lathen
- Automotive Testing Papenburg eine der größten Automobil-Teststrecken Europas in Papenburg
[Bearbeiten] Bevölkerung
Im Landkreis Emsland wird von der einheimischen Bevölkerung noch vielerorts - insbesondere im ländlichen Raum - die niedersächsische Sprache (umgangssprachlich plattdüütsch oder auch platt/plattdeutsch) gesprochen. Mit einer Bevölkerungsdichte von 107 Einwohnern pro Quadratkilometer (2005) gehört der Landkreis zu den dünnstbesiedelten Regionen in Deutschland. Der Landkreis ist überwiegend katholisch geprägt. Durch den Zuzug von Aussiedlern ist der Anteil der Katholiken allerdings gesunken. Nach der Volkszählung von 1987 beträgt der Katholikenanteil 82,3 %, der der Evangelischen (Lutheraner und Reformierte) 13,4 % der Bevölkerung. Der Landkreis Emsland weist eine der höchsten Geburtenraten Deutschlands auf.
[Bearbeiten] Bevölkerungsentwicklung
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(Die Einwohnerzahlen vor 1977 beziehen sich auf das Gebiet der früheren Landkreise Aschendorf-Hümmling, Meppen und Lingen.)
[Bearbeiten] Religionen
Der Landkreis Emsland gehört wie der Landkreis Vechta, der Landkreis Cloppenburg, die ehemaligen Stifte Osnabrück und Hildesheim und das Untereichsfeld zu den Regionen in Niedersachsen die - im Gegensatz zum Großteil des Landes - traditionell von der katholischen Kirche geprägt sind.
[Bearbeiten] Bildung
Im Landkreis gibt es insgesamt 11 Gymnasien, diese sind in Handrup, Haren, Haselünne, Lingen, Meppen, Dörpen, Papenburg und Sögel.
Im Jahr 2000 wurde in Lingen eine Außenstelle der Fachhochschule Osnabrück gegründet, der die Fakultät Gesellschaft und Technik mit den Instituten Management und Technik, Kommunikations-Management sowie Theaterpädagogik umfasst.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Landrat
Zum ersten hauptamtlichen Landrat wurde bei der Kommunalwahl am 9. September 2001 mit 72,7 % der Stimmen Hermann Bröring (CDU) gewählt. Er wurde bei der Kommunalwahl am 10. September 2006 mit 74,2 % der Stimmen in seinem Amt bestätigt. Der Landrat gehört automatisch auch dem Kreistag an.
[Bearbeiten] Kreistag
Der Kreistag hat 66 gewählte Mitglieder. Hinzu kommt der direkt gewählte hauptamtliche Landrat. Ihm gehören seit der Kommunalwahl am 10. September 2006 fünf Parteien bzw. Wählergemeinschaften an.
Aktuelle Zusammensetzung des Kreistages:
- CDU - 44 Sitze
- SPD - 12 Sitze
- UWG (Unabhängige Wählergemeinschaft) - 4 Sitze
- FDP - 4 Sitze
- Bündnis 90/Die Grünen - 2 Sitze
[Bearbeiten] Wappen
Das Wappen des Landkreises ist dreigeteilt. Im oberen Drittel ist ein graues Hünengrab auf rotem Untergrund dargestellt, es steht für den Nordteil des Landkreises und bezieht sich auf das Wappen des ehemaligen Landkreises Aschendorf-Hümmling. In der Mitte sind drei rote Rosen-Mispelblüten auf goldenem Untergrund, sie stehen für den Zusammenschluss der drei ehemaligen Kreise und gehen auf das Wappen des ehemaligen Kreises Meppen zurück. Ein Wellenschnitt zwischen dem mittleren und dem unteren Bereich des Wappens steht für die Ems. Der goldene Anker auf blauem Untergrund im unteren Drittel des emsländischen Wappens geht auf das Wappen des ehemaligen Kreises Lingen zurück.
[Bearbeiten] Kreispartnerschaften
- Landkreis (Powiat) Lidzbark Warmiński (dt. Heilsberg in Ostpreußen) in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, seit 2004
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Wirtschaft
Ursprünglich ist der Landkreis durch die Landwirtschaft und durch den Torfabbau geprägt. Heute sind im Maschinen-, Motoren- und Fahrzeugbau, der Papiererzeugung (Nordland Papier in Dörpen), dem Schiffbau (Meyer-Werft in Papenburg), der Erdöl- und Erdgasindustrie (Gaz de France in Lingen), der Ernährungswirtschaft und im Baugewerbe viele Arbeitskräfte beschäftigt. Neben diesen Branchen nimmt der Tourismus (beispielsweise sei hier das Ferienzentrum Schloss Dankern in Haren genannt) einen immer größeren Stellenwert ein.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigte:
1980 | 1985 | 1990 | 1995 | 2000 | 2003 | 2004 | 2005 |
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65.157 | 64.777 | 74.482 | 84.691 | 90.007 | 90.722 | 89.460 | 89.365 |
Arbeitslose:
(Stand Februar 2007)
Arbeitslose | Arbeitslosenquote | Freie Stellen |
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11.011 | 7,3 % | 1.830 |
[Bearbeiten] Verkehr
Hauptverkehrsweg ist seit alters her die so genannte Emsachse, die den Landkreis von Nord nach Süd erschließt.
- Straße
Parallel westlich zu dieser Emsachse verläuft die 2004 fertig gestellte Autobahn A 31 und östlich der Ems die Bundesstraße B 70.
Nach Westen zu den Niederlanden hat es lange keine günstige Verkehrsverbindung gegeben, da das Bourtanger Moor eine kaum zu überwindende natürliche Grenze darstellte. Heute gibt es eine West-Ost-Achse von der deutsch-niederländischen Grenze bei Twist-Schöninghsdorf zur Autobahn A 1 bei Cloppenburg durch die Bundesstraßen B 402, B 213 und B 72, die als E 233 heute die kürzeste Verbindung zwischen dem Raum Amsterdam und dem Raum Hamburg für den Autoverkehr darstellt. Ferner ist der Süden des Landkreises an die Autobahn A 30 angebunden.
Ein weiterer Knotenpunkt befindet sich in Lingen hier treffen die Bundesstraßen B 70, B 213 und B 214 aufeinander.
- Bahn
Die Hauptachse des Schienennetzes ist seit 1856 die Emslandstrecke Leer - Papenburg - Meppen - Lingen - Rheine der Hannöverschen Staatsbahn. Hier verkehren die Intercitys der Linie Luxemburg - Norddeich im 2-Stunden-Takt und stündlich der „Emsland-Express“ Münster - Emden.
In Salzbergen mündet seit 1865 die von Oldenzaal - Bad Bentheim kommende Strecke der niederländischen „AS Spoorweg=Mj“ Almelo - Salzbergen ein. Es bildet jetzt die Bahnstrecke 375 Amsterdam - Bad Bentheim - Salzbergen - Rheine - Osnabrück - Bielefeld / Hannover.
Die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft führte 1879 ihre Strecke Quakenbrück - Freren - Rheine durch den Südostzipfel des Kreises.
Der Kreis betreibt in eigener Regie die Emsländische Eisenbahn GmbH, die aus den Kreisbahnen der Kreise Hümmling und Meppen entstanden ist:
Die 1894 eröffnete Meppen-Haselünner Eisenbahn wurde 1902 bis Herzlake und 1907 zur oldenburgischen Staatsbahn in Lewinghausen verlängert. Die Hümmlinger Kreisbahn von Lathen nach Werlte entstand 1898 als Schmalspurbahn und berührte auch die damalige Kreisstadt Sögel. Sie wurde 1957 auf Normalspur umgebaut.
Die Kleinbahn Lingen-Berge-Quakenbrück GmbH stellte ab 1904 eine weitere - schmalspurige - Querverbindung von der Ems in Richtung Oldenburgisches Münsterland her.
Angesichts der großen Fläche des Kreises war die Bahndichte mit 209 km ziemlich gering. Trotzdem wurde fast die Hälfte des Netzes (97 km) im Personenverkehr stillgelegt:
- 1952/53: Lingen - Handrup - Quakenbrück 26 km (Spur: 750 mm)
- 1966: Herzlake - Lewinghausen - Essen 25 km
- 1969: Quakenbrück - Freren - Spelle - Rheine 20 km
- 1970: Lathen - Sögel - Werlte 26 km und Meppen - Haselünne - Herzlake 23 km
Immerhin werden zwei Strecken mit 51 km Länge noch von Museumsbahnen befahren
Außerdem Befindet sich in Lathen die einzige Transrapid-Versuchsstrecke in Europa. Die Züge rasen dort mit über 500 km/h über die Magetschiene.
2006 ereignete sich dort der bislang erste Unfall mit einem Transrapid. Der vollbesetzte Wagen raste mit ca. 250 km/h in einen Werkstattwagen. 23 Menschen starben, nur sehr wenige überlebten.
- Wasserwege
Die kanalisierte Ems und ab Meppen der Dortmund-Ems-Kanal verbinden das Ruhrgebiet mit der Nordsee. Flussaufwärts wird die Ems ab Meppen nur noch im Freizeitverkehr befahren. Bereits seit 1829 umfährt der Güterverkehr die zahlreichen Mäander der Ems zwischen Lingen und Meppen auf dem ehemaligen Ems-Hase-Kanal, der seit 1899 überwiegend in den Dortmund-Ems-Kanal einbezogen ist. Bei Dörpen zweigt der Küstenkanal von der Ems ab und verbindet sie mit der Weser.
Zwischen Haren und Meppen soll voraussichtlich bis 2007 der Euro-Hafen Emsland-Mitte als Stichhafen entstehen.
Für die Erschließung des Bourtanger Moores hatte das zwischen 1870 und 1904 erbaute Linksemsische Kanalnetz eine zentrale Bedeutung. Neben dem Gütertransport, diente es vor allem der Entwässerung.
- Flugverkehr
Im Landkreis Emsland gibt es einige Sportflugplätze, aber keine größeren Flughäfen.
Die nächsten internationalen Flughäfen sind der Flughafen Münster/Osnabrück in Greven, der Flughafen Bremen und in den Niederlanden der Flughafen Eelde in Groningen.
[Bearbeiten] Städte und Gemeinden
(Einwohnerzahlen vom 30. Juni 2005)
- Emsbüren (9.749)
- Geeste (11.279)
- Haren (Ems), Stadt (22.754)
- Haselünne, Stadt (12.549)
- Lingen (Ems), Große selbständige Stadt (51.318)
- Meppen, Stadt, Selbständige Gemeinde (34.196)
- Papenburg, Stadt, Selbständige Gemeinde (34.519)
- Rhede (Ems) (4.228)
- Salzbergen (7.436)
- Twist (9.640)
- Dörpen (15.446)
- Freren (10.834)
- Herzlake (9.821)
- Lathen (10.815)
- Lengerich (9.083)
- Nordhümmling (12.149)
- Sögel (15.484)
- Spelle (12.653)
- Werlte (15.660)
Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinden
* Sitz der Samtgemeindeverwaltung
Samtgemeinde Dörpen (15.446)
Samtgemeinde Freren (10.834)
Samtgemeinde Herzlake (9.821) |
Samtgemeinde Lathen (10.815)
Samtgemeinde Lengerich (9.083) Samtgemeinde Nordhümmling (12.149)
|
Samtgemeinde Sögel (15.484)
Samtgemeinde Spelle (12.653) Samtgemeinde Werlte (15.660) |
[Bearbeiten] Literatur
- Werner Franke, Josef Grave, Heiner Schüpp, Gerd Steinwascher (Hrsg.): Der Landkreis Emsland. Geographie, Geschichte, Gegenwart. Eine Kreisbeschreibung. Meppen 2002, ISBN 3-930365-13-8
- Karl-Eberhard Nauhaus: Das Emsland im Ablauf der Geschichte. Sögel 1984, ISBN 3-925034-00-5
- Christof Haverkamp: Das Emsland - Ein illustriertes Reisehandbuch. Bremen 2006, ISBN 3-86108-473-2
[Bearbeiten] Siehe auch
Liste der Wappen im Landkreis Emsland
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Landkreis_Emsland – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
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