Münsterland
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Das Münsterland ist eine Region im nördlichen Nordrhein-Westfalen bzw. im nordwestlichen Westfalen mit der Großstadt Münster als Zentrum. Es lässt sich je nach Zusammenhang unterschiedlich eingrenzen, einen ungefähren Rahmen bilden der Teutoburger Wald im Nordosten, die Lippe im Süden und die niederländische Staatsgrenze im Westen.
Als historische Region steht das Münsterland in der Tradition des Hochstifts Münster, des früheren Herrschaftsgebietes der Münsteraner Bischöfe. Daneben werden heute als Region Münsterland die Kreise Borken, Coesfeld, Steinfurt und Warendorf nebst Münster zusammengefasst, deren Zusammenarbeit und gemeinsame Aktivitäten oft unter diesem Begriff firmieren. Naturräumlich wird als Münsterland der nördliche Teil der Westfälischen Bucht bezeichnet. Die jeweiligen Gebiete sind weitgehend, aber doch nicht vollständig deckungsgleich.
Das Regionalbewusstsein der Bevölkerung ist stark ausgeprägt und orientiert sich dabei eher an den historischen Grenzen. Verbindend wirken neben der langen gemeinsamen Geschichte v. a. das vorherrschende katholische Bekenntnis und der ländliche Charakter bei gleichzeitiger Ausrichtung auf Münster als geografischen, wirtschaftlichen, kulturellen und geistigen Mittelpunkt.
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[Bearbeiten] Geographie
Die Grenzen des Münsterlandes sind nicht eindeutig festzulegen, da dabei wahlweise geschichtlich-kulturelle oder naturräumliche Gesichtspunkte oder aber die aktuelle Verwaltungseinteilung zugrunde gelegt werden können. Neben einem recht großen, unzweifelhaft dazugehörigen Kernraum bestehen im Norden, Osten und Süden Übergangszonen, die man je nach Zusammenhang oder persönlicher Sichtweise entweder zum Münsterland oder zu den umliegenden Regionen rechnen kann.
[Bearbeiten] Die heutige Region
Münster und die vier genannten Kreise haben zusammen eine Fläche von 5.940 km², was den Großteil des Regierungsbezirks Münster ausmacht. Die Einwohnerzahl beträgt knapp 1,6 Mio. (2005). Im Westen grenzen die Niederlande, im Südwesten die Region Niederrhein, im Süden das Ruhrgebiet, im Südosten die Soester Börde, im Osten die Region Ostwestfalen-Lippe, im Nordosten und Norden Niedersachsen mit Osnabrücker Land und Emsland an.
Die gegenwärtige Kreiseinteilung besteht erst seit der nordrhein-westfälischen Gebietsreform von 1969/75. Im Zuge von regionaler Zusammenarbeit und des um 1980 aufkommenden Regionalmarketings wird der markante Begriff Münsterland mittlerweile recht häufig auf diesen von den neuen Kreisen gebildeten Raum verengt, obwohl er vom historischen, ursprünglichen Gebiet des Münsterlandes abweicht.
[Bearbeiten] Historische Grenzen
Das historische Münsterland ist gleichzusetzen mit dem Oberstift Münster, dem Kerngebiet des vom ausgehenden Hochmittelalter bis 1803 bestehenden Hochstifts Münster. Seine Grenze wurde im Süden durch die Lippe gebildet, im Nordosten verlief sie etwa mittig zwischen Teutoburger Wald und oberer Ems. Nach 1815/16 bestand sie so außer im Südwesten überall als Kreisgrenze weiter. Erst 1969/75 kam es zu größeren Abweichungen. Die Gebiete entlang der Lippe wurden den südlich angrenzenden Kreisen zugeteilt, kleinere Abtretungen gab auch im Osten und Südwesten. Im Nordosten dagegen wurde das bis dahin nicht zum Münsterland gehörende Tecklenburger Land zum Kreis Steinfurt geschlagen und gilt seitdem in der Regel als Teil der Region.
Die folgenden Gebiete sind historische Bestandteile des Münsterlandes, gehören aber nicht zu den genannten Kreisen der heutigen Region Münsterland:
- im Kreis Wesel: der Hamminkelner Stadtteil Dingden
- im Kreis Recklinghausen: Haltern am See größerenteils und Dorsten kleinerenteils (jeweils nördlich der Lippe)
- im Kreis Unna: Selm, Werne und der Lüner Stadtteil Altlünen
- in der kreisfreien Stadt Hamm: die Stadtteile Bockum-Hövel und Heessen
- im Kreis Soest: die Lippetaler Ortsteile Herzfeld und Lippborg sowie der Lippstädter Stadtteil Bad Waldliesborn
- im Kreis Gütersloh: die Stadt Harsewinkel und der Langenberger Stadtteil Benteler
Die Bevölkerung dieser Orte empfindet sich zu einem bedeutenden Teil noch dem Münsterland verbunden. Dagegen nimmt das Tecklenburger Land aufgrund seiner Geschichte als mehrheitlich evangelische Grafschaft und seiner Lage überwiegend jenseits des Teutoburger Waldes im Einzugsgebiet Osnabrücks nach wie vor eine gewisse Sonderstellung in der Region ein.
[Bearbeiten] Naturraum
Das Münsterland im naturräumlichen Sinne umfasst den tief gelegenen, nördlichen und mittleren Teil der Westfälischen Bucht in Abgrenzung zu den Hellwegbörden im Süden. Der wesentliche Unterschied zwischen beiden Räumen besteht in der im Süden vorhandene, im Münsterland aber fehlende Lößauflage, was auch zu verschiedenartigen kulturlandschaftlichen Ausprägungen geführt hat.
Der ursprünglich an die historische Landschaft gebundene Begriff Münsterland wurde für den Naturraum übernommen, da sich beide in großen Teilen decken, so etwa mit der Lippe als Südgrenze. Anders als das frühere Hochstift endet jedoch der Naturraum im Norden und Nordosten am Fuße des Teutoburger Waldes. Die naturräumliche Abgrenzung steht in keinem Zusammenhang mit dem Regionalbewusstsein, da in dieser Hinsicht die historische Zugehörigkeit entscheidend ist.
Nach naturräumlichen Haupteinheiten untergliedert sich die Landschaft in das Kernmünsterland im zentralen Bereich, das Ostmünsterland am Oberlauf der Ems und das Westmünsterland an der deutsch-niederländischen Grenze. Dabei ist das Kernmünsterland, das auch als „Kleimünsterland“ bezeichnet wird, durch mergelige Lehmböden gekennzeichnet, wohingegen West- und Ostmünsterland sandige Böden aufweisen und daher oft begrifflich als „Sandmünsterland“ zusammengefasst werden.
Bezieht man das Tecklenburger Land mit ein, so ist der höchste Punkt der Westerbecker Berg im Teutoburger Wald mit 235 m ü. NN. Ansonsten weist das weitgehend ebene Münsterland nur einzelne eher niedrige Höhenzüge auf, so die Baumberge westlich von Münster mit 187 m, die Beckumer Berge im Südosten mit 173 m und die Hohe Mark im Südwesten mit 146 m.
An größeren Flüssen findet sich nur die Ems, die mit ihrem Oberlauf den Nordosten und Norden durchfließt. Die Wasserläufe im Süden fließen der Lippe, die im Westen der Ijssel zu.
Die Landschaft ist von intensiver landwirtschaftlicher Nutzung geprägt, die aber relativ kleinteilig ist. Felder, kleine Wäldchen und Wallhecken ergeben ein abwechslungsreiches Bild, man spricht daher von der „Münsterländer Parklandschaft“.
[Bearbeiten] Wichtige Städte und Verkehrsadern
Das zentral gelegene Münster mit rund 270.000 Einwohnern ist die einzige Großstadt und beherrschende „Hauptstadt“ des Münsterlands. Annähernd 50.000 bis 80.000 Einwohner haben Rheine, Bocholt, Ahlen, Ibbenbüren, Dülmen und Gronau. Diese Städte verdanken ihr Wachstum und ihre heutige Größe der Industrialisierung, insbesondere der Textilindustrie. Bedeutend sind außerdem die heutigen Kreisstädte Borken, Coesfeld, Steinfurt und Warendorf sowie die alten Kreisstädte Ahaus, Beckum und Lüdinghausen.
Durch die Region verlaufen die Autobahnen A 1, die A 31 und die A 43 in Nord-Süd-Richtung sowie die A 30 und A 2 in Ost-West-Richtung. An Wasserstraßen finden sich der Dortmund-Ems-Kanal und der Mittellandkanal, die Ems ist dagegen hier noch nicht schiffbar. Der Flughafen Münster/Osnabrück (FMO) in Greven hat als Reise- und Geschäftsflughafen große regionale Bedeutung.
Das Münsterland besitzt ein dichtes Netz von Eisenbahnstrecken, von denen die so genannte „Rollbahn“ der ehemaligen Cöln-Mindener Eisenbahngesellschaft von Wanne-Eickel über Münster nach Osnabrück die bedeutendste ist. Randlich im Südosten verläuft die Hauptstrecke Köln – Minden (– Hannover – Berlin). Weitere wichtige Strecken sind die Baumbergebahn und die Dortmund-Gronau-Enscheder Eisenbahn.
[Bearbeiten] Geschichte
Im Gebiet des heutigen Münsterlands gibt es Spuren von herumstreifenden Jägern aus der Zeit um 8000 v. Chr. Ab 2000 v. Chr., das beweisen archäologische Funde, war das Münsterland regelmäßig besiedelt, erkennbar u.a. an den Steinkistengräbern in Beckum. Im Wesentlichen waren es die germanischen Stämme der Brukterer, Chamaven und Cherusker, welche die Region zur Zeitenwende bewohnten. In dieser Zeit hatten auch die Römer an der Lippe, die im Süden des Münsterlands fließt, feste Lager.
Das Münsterland wurde seit etwa 500 n. Chr. vom Stamm der Sachsen besiedelt. Im Zuge der Sachsenkriege Karls des Großen kam der Missionar Liudger 793, verstorben 809 in Billerbeck, ins Münsterland und gründete in dem Dorf Mimigerneford ein Kloster (lateinisch: Monasterium); aus der lateinischen Bezeichnung leitet sich der heutige Stadtname Münster ab. Bereits 805 wurde Münster Bistum, 1170 bekam die Stadt Münster Stadtrechte. Münster gehörte wie andere Städte des Münsterlands zur Hanse. Größere Bedeutung hatte zu dieser Zeit auch das im äußersten Westen des Münsterlands gelegene Vreden, das im Jahr 839 erstmals urkundlich erwähnt wurde und 1252 die Stadtrechte erhielt.
Nach dem Sturz des Sachsenherzogs Heinrich und der Zerschlagung des Herzogtums Sachsens wurde das Münsterland zu einem eigenen Territorium, dem Fürstbistum Münster. Der Adel spielte eine große Rolle, noch heute zeugen zahlreiche Wasserburgen im Münsterland von dessen einstiger Bedeutung. Während der Reformationszeit erlebte die Stadt Münster die Herrschaft der Täufer, einer radikalen protestantischen Sekte. Im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) wurde das Münsterland immer wieder von den marodierenden Heeren der verschiedenen Kriegsgegner heimgesucht. Städte und Gemeinden wurden vielfach geplündert und niedergebrannt. Ein Teil des Westfälischen Friedens, der die Grundlage für die Staatsordnung der Neuzeit schuf, wurde in Münster ausgehandelt. Die Stadt war von den Kriegsheeren weitgehend verschont geblieben.
Das geistliche Territorium des Fürstbistums Münster wurde 1803 durch den Reichsdeputationshauptschluss säkularisiert. Nach kurzer Besatzungszeit durch die Franzosen fiel das Münsterland an Preußen. Im so genannten Kulturkampf im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts wehrte sich das durch und durch katholische Münsterland gegen die Eingriffe der preußischen Regierung unter anderem in das Schulwesen.
Ab 1850 begann im Münsterland die Industrialisierung. Vor allem die Textilindustrie war in der Region stark. Auf den Dörfern nahm die Armut wegen der steigenden Geburtenzahlen ständig zu. Das Land konnte seine Kinder nicht mehr ernähren, und so setzte eine starke Auswanderung vor allem in die USA ein.
1834 entdeckte ein Bauer in Nienberge bei Münster ein dort bis dahin unbekanntes Mineral: Es handelte sich um „reines krystallisirtes kohlensaures Strontian“. Strontianit war für die industrielle Zuckerherstellung von großer Bedeutung. Dieser Fund markiert den Anfang einer bewegten Regionalgeschichte rund um den Strontianit. Der „Strunz“, wie der Strontianit im Plattdeutschen genannt wird, löste für ein paar Jahre sogar eine Art Goldgräberstimmung im Münsterland aus. Etwa ab 1870 wurden im südlichen Münsterland oberflächennahe Strontianit vorkommen abgebaut. Im Raum Beckum, Ahlen, Drensteinfurt kam es zu einer Art „Goldrausch“, dieser verflog allerdings wegen der Entdeckung des in großen Lagerstätten in England und Sizilien vorkommenden Ersatzminerals Coelestin so schnell wie er gekommen war.
Nach dem Ersten Weltkrieg hatte auch das Münsterland mit großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Da die Bevölkerung vorwiegend katholisch war und deshalb die Zentrumspartei wählte, konnten die Nationalsozialisten erst allmählich Fuß fassen. Während der Reichspogromnacht wurden im Münsterland dennoch fast alle Synagogen zerstört. Die jüdischen Bürger wanderten aus oder wurden verschleppt, viele davon nach Riga. Einer der prominentesten Holocaust-Überlebenden ist der frühere Präsident des Zentralkomitees der Juden, Paul Spiegel. Er ist in Warendorf aufgewachsen.
Im Zweiten Weltkrieg wurde Münster durch Bomben schwer beschädigt, die Innenstadt war zu 91 Prozent zerstört. Auch andere Städte wurden im März 1945, also kurz vor Kriegsende, durch Luftangriffe der Alliierten getroffen. Stadtlohn beispielsweise wurde ebenfalls nahezu vollständig zerstört.
Durch den Zuzug von Flüchtlingen aus den ehemals deutschen Ostgebieten wuchs die Bevölkerung schnell. Heute ist das Münsterland eine prosperierende Region, in der die Landwirtschaft noch immer eine große, aber nicht mehr die zentrale Rolle spielt. Die mittelständisch geprägte Industrie sorgt dafür, dass die Arbeitslosenquote im Münsterland die niedrigste in Nordrhein-Westfalen ist.
Am 25. November 2005 kam es im Münsterland aufgrund eines Wintereinbruchs von bis dahin nicht verzeichneter Stärke zu einem massiven Verkehrschaos und zum größten Stromausfall in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Teilweise fielen über 50 cm Schnee, der aufgrund der Nässe binnen kürzester Zeit gefror. Über 50 Strommasten knickten ein, weil das Gewicht der eisumkrusteten Leitungen bis zum achtfachen des rechnerisch zulässigen Gewichtes betrug. In der Folge kam es in weiten Teilen der Kreise Borken und Steinfurt zu Stromausfällen, die zum Teil mehrere Tage andauerten und wovon etwa 280.000 Menschen betroffen waren. Traurige Berühmtheit erlangte dabei die Stadt Ochtrup, die noch nach sechs Tagen nicht vollständig mit Strom versorgt werden konnte. Weit über 1000 Helfer waren im Einsatz, um die chaotischen Zustände in den Griff zu bekommen und den Menschen zu helfen. Der wirtschaftliche Schaden des Wintereinbruchs wurde dabei auf über 100 Millionen Euro geschätzt.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Das Münsterland ist nach wie vor sehr agrarisch geprägt. Allerdings geht auch das Höfesterben an dieser Region nicht spurlos vorbei, immer mehr kleinere Landwirte geben auf. Den Schwerpunkt der Landwirtschaft bildet die Bullen- und die Schweinezucht und -mast. Seit einigen Jahren bemühen sich die Landwirte zunehmend um neue Erwerbsmöglichkeiten, etwa im Tourismus oder durch die Erzeugung nachwachsender Rohstoffe.
Im Münsterland wird Kohle gefördert, z.B. in sehr großer Tiefe in Ibbenbüren. Ein Kraftwerk neben der Zeche verbrennt einen großen Teil des geförderten Materials sofort. Die zweite große Zeche des Münsterlands, die Zeche Westfalen in Ahlen, wurde im Juni 2000 stillgelegt. Hier wurde einst die hochwertigste Kokskohle Deutschlands gefördert. Noch heute sind dort riesige Kohlevorkommen vorhanden. Geplant ist die Erschließung durch eine neue Schachtanlage in Hamm.
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Traditionell spielt die Textilindustrie in der Region eine große Rolle. Schon in vorindustrieller Zeit wurde hier Leinen hergestellt, das die so genannten „Tüödden“ bis in die Niederlande und nach Preußen brachten. Aus einem solchen Handelshaus ist zum Beispiel die Firma C&A entstanden, die noch bis vor kurzem ihren Firmensitz im münsterländischen Mettingen hatte, diesen allerdings mittlerweile nach Düsseldorf verlegt hat. Seit den 1950er Jahren ist die Textilindustrie allerdings mehr und mehr in die Krise geraten. In der Folge ist in manchen Städten des Münsterlands die Arbeitslosenquote in den 1980er Jahren auf über 20% gestiegen.
Von dieser Strukturkrise hat sich die Region mittlerweile erholt. Die Arbeitslosenquote ist niedriger als im nordrhein-westfälischen Durchschnitt. Zu verdanken ist dies einer mittelständisch geprägten Industrie, die viele Branchen umfasst und relativ krisensicher ist.
Der Tourismus wird öffentlich gefördert, etwa durch die Ausschilderung des Radelparks Münsterland. Aber auch für Wanderer und für Kanuten ist das Münsterland attraktiv. Die „Regionale 2004“, eine regionale Strukturfördermaßnahme der NRW-Landesregierung, hat den Tourismus in den Emsstädten mit zahlreichen Projekten städtebaulicher und künstlerischer Art die Fortentwicklung des Fremdenverkehrs kräftig angekurbelt. Überdies bemüht sich die Region, insbesondere im Kreis Warendorf, den Reittourismus weiter voran zu bringen.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten und Kultur
Das Münsterland ist architektonisch geprägt von einer Vielzahl von Kirchen, Klöstern und Schlössern, die zum Teil noch sehr gut erhalten sind. Aufgrund des relativ ebenen Geländes, vor allem im nördlichen und westlichen Teil ist das Fahrrad als Verkehrsmittel hier häufig anzutreffen. Es gibt zahlreiche gut ausgeschilderte Radwanderrouten, wie zum Beispiel die 100-Schlösser-Route und den Europaradwanderweg. Diese Fahrradwege sind in jedem kleinen Ort mit Richtung und Kilometerangabe sehr gut ausgeschildert. Dies gilt insbesondere für das Zentrum des Münsterlands, die Stadt Münster. Die Garten- und Parkanlagen des Münsterlandes sind in das European Garden Heritage Network eingebunden.
Eine kulturelle Besonderheit vor allem in und um Münster herum ist die Sondersprache Masematte, die vielfach gänzlich unbewusst im Alltag verwendet wird und bei Besuchern ab und zu fragende Blicke hervorruft.
[Bearbeiten] Schlösser und Burgen
Im Münsterland finden sich viele Schlösser und Burgen, wobei gerade die Wasserburgen typisch für die vergleichsweise flache Landschaft sind. Alle bedeutenden Burgen, Schlösser und ehemaligen Adelssitze können mit dem Fahrrad auf der so genannten 100-Schlösser-Route erkundet werden.
Zu den schönsten und bedeutendsten Gebäuden gehören:
- Wasserschloss zu Ahaus
- Burg Anholt in Isselburg bei Bocholt
- Haus Buldern in Buldern (Stadt Dülmen), Heimat des als „Toller Bomberg“ bekannten Barons Gisbert von Romberg
- Schloss Burgsteinfurt
- Konzertgalerie im Bagno in Burgsteinfurt
- Schloss Cappenberg, Höhenburg, ehemals im Besitz des Heinrich Friedrich Karl vom Stein, früher Kloster mit romanischer Klosterkirche (Barbarossa-Büste), in Selm
- Schloss Crassenstein in Wadersloh-Diestedde
- Wasserschloss Darfeld
- Drostenhof zu Wolbeck
- Erbdrostenhof in Münster (Johann Conrad Schlaun)
- Burg Gemen in Borken
- Schloss Harkotten bei Sassenberg
- Burg Hülshoff in Havixbeck
- Haus Itlingen in Ascheberg-Herbern (Johann Conrad Schlaun)
- Schloss Lembeck bei Dorsten-Lembeck
- Schloss Möhler bei Herzebrock
- Fürstbischöfliches Schloss in Münster (Johann Conrad Schlaun)
- Schloss Nordkirchen (Johann Conrad Schlaun)
- Schloss Raesfeld, Erbauer war der so genannte Westfälische Wallenstein
- Haus Rüschhaus (Johann Conrad Schlaun)
- Haus Steinfurt in Drensteinfurt (Barockschloss)
- Burg Stromberg in Oelde-Stromberg, Höhenburg an den Ausläufern der Beckumer Berge
- Schloss Varlar bei Coesfeld
- Schloss Velen in Velen
- Haus Venne in Drensteinfurt-Mersch
- Burg Vischering in Lüdinghausen
- Schloss Westerwinkel in Ascheberg-Herbern
[Bearbeiten] Kirchen
Münster und das Münsterland sind aus historischen Gründen stark katholisch geprägt. Wenngleich infolge des Krieges viele alte Kirchengebäude zerstört und durch Neubauten ersetzt wurden, hat die Region weiterhin eine Vielzahl an architektonisch reizvollen Kirchen zu bieten.
Die interessantesten Kirchen in Münster und dem Münsterland sind:
- St.-Paulus-Dom zu Münster
- Clemenskirche zu Münster
- Lambertikirche in Münster
- St. Mauritz in Münster
- St. Georg in Ameke
- St. Lambertuskirche in Ascheberg
- St. Nikomedes-Pfarrkirche zu Borghorst
- Propsteikirche St. Remigius in Borken
- Ludgerus-Dom zu Billerbeck
- Johanniskirche zu Billerbeck
- Große Kirche in Burgsteinfurt
- Heilig-Kreuz-Kirche in Dülmen
- Stiftskirche in Freckenhorst
- St. Sixtuskirche in Haltern am See
- Klosterkirche zu Marienfeld
- St. Briktiuskirche in Schöppingen
- Friedenskirche (Selm), ehemalige Dorfkirche, in Selm
- Wallfahrtskirche Hl. Kreuz in Stromberg (Oelde)
- Wallfahrtskapelle in Telgte
- Stiftskirche St. Felizitas in Vreden
- Barockkirche St. Franziskus in Zwillbrock
- St.-Marien-Kirche und Kloster Groß-Burlo in Borken-Burlo
[Bearbeiten] Museen
Interessante Museen gibt es in:
- Ahlen: Kunstmuseum
- Altenberge: historischer Eiskeller (unterirdisches Gewölbesystem, ehemaliger Eiskeller einer Brauerei)
- Billerbeck: Kolvenburg
- Bocholt: Textilmuseum, Stadtmuseum Bocholt, Handwerksmuseum, Turmuhrenmuseum
- Borghorst: (Heimatmuseum)
- Coesfeld-Lette: Eisenbahnmuseum
- Emsdetten: Galerie Münsterland, Wannenmacher-Museum
- Gescher: Westfälisches Glockenmuseum, Westfälisch-Niederländisches Imkereimuseum
- Greven: Sachsenhof
- Gronau: Rock- und Popmuseum
- Haltern am See: Westfälisches Römermuseum
- Havixbeck: Baumberger Sandstein Museum, Droste-Museum, Burg Hülshoff, Rundfunkmuseum Holtstiege
- Lüdinghausen: Münsterland-Museum in der Burg Vischering
- Mettingen: Schulmuseum, Postmuseum
- Münster: diverse, siehe: Münster-Museen
- Ochtrup: Töpfermuseum
- Oelde: Museum für Westfälische Literatur, Klipp-Klapp-Kindermuseum, Deutsches Zentrifugenmuseum, Georg-Lechner Biermuseum
- Ostbevern-Brock: Museum für historische Waschtechnik
- Riesenbeck: Landmaschinenmuseum
- Sendenhorst: Kutschenmuseum
- Tecklenburg: Puppenmuseum (mit Ausstellung einer Modelleisenbahnanlage Spur N)
- Telgte: Krippenmuseum Telgte
- Vreden: Hamaland-Museum (Kreismuseum des Kreises Borken mit Bauernhaus-Museum), Scherenschnitt-Museum
- Wadersloh: Abtei Liesborn
- Werne: Karl-Pollender-Heimatmuseum mit Ausstellung einer Kasel aus dem 14. Jahrhundert
[Bearbeiten] Skulptur Biennale Münsterland
Der Reihe dieser Skulpturbiennale geht auf eine gemeinsame Initiative der vier münsterländer Kreise Borken, Coesfeld, Steinfurt und Warendorf zurück. Gestartet wurde die Reihe 1999, im Jahre 2005 war der Kreis Borken Standort und Ausrichter der Skulptur Biennale Münsterland.
Die im Rahmen der Biennale ausgestellten Kunstwerke verteilten sich über den gesamten Kreis und verblieben dort teilweise dauerhaft. Besonders eindrucksvoll ist die Installation eines Holz-Hubschraubers im Vredener Stadtpark, dessen Rotorblätter von der nahegelegenen Wassermühle des Hamaland-Museums angetrieben werden.
[Bearbeiten] Theater
In Münster gibt es:
- Städtischen Bühnen mit Großem (Oper, Schauspiel) und Kleinem Haus (Kammerspiel, Kinder-u. Jugendtheater)
- Wolfgang-Borchert-Theater (landesweit die älteste Privatbühne. Auf dem Programm stehen Uraufführungen, modernes Theater, ausgefallene Inszenierungen)
- Das Theater im Pumpenhaus (wechselnde Inszenierungen, hochkarätiges Tanztheater)
- Freuynde & Gaesdte (freies Theaterensemble mit sehr guten Inszenierungen, zum Teil Neuübersetzungen. Die Aufführungen finden immer an ungewöhnlichen Orten statt, etwa in einer Kneipe, einem Park, auf einem Baum etc.)
- Kleiner Bühnenboden.
- Boulevard Münster (privat geführtes Boulevard-Theater)
[Bearbeiten] Freilichtbühnen
Das Münsterland hat gleich mehrere Freilichtbühnen:
- Tecklenburg (Deutschlands größtes Freilicht-Musiktheater)
- Greven-Reckenfeld
- Billerbeck
- Oelde-Stromberg (Burgbühne)
- Werne
- Coesfeld
[Bearbeiten] Landschaften und Naturschutzgebiete
In den ländlich geprägten Räumen des Münsterland finden sich verschiedene Natur- und Vogelschutzgebiete, in denen der ursprüngliche Charakter der Landschaft noch bewahrt ist.
- Gildehauser Venn - im Übergang zu Niedersachsen
- Rieselfelder Münster
- Zwillbrocker Venn - im Übergang zu den Niederlanden
- Amtsvenn - an der Grenze zu den Niederlanden
- Burloer Venn - an der Grenze zu den Niederlanden, zwischen den Städten Borken, Rhede und Winterswijk gelegen
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
- Götz Alsmann
- Johannes Georg Bednorz
- Heinrich Brüning
- Annette von Droste-Hülshoff
- Marcus Ehning
- Christoph Bernhard von Galen
- Clemens August Graf von Galen
- Heiner Kamps
- Christoph Metzelder
- Franka Potente
- Johann Christoph Rincklake
- Johann Conrad Schlaun
- Augustin Wibbelt
- Paul Spiegel
- Udo Lindenberg
- Benjamin Weigelt
- Jeanette Wolff
- Roland Wohlfarth
- Hendrik Wüst
[Bearbeiten] Siehe auch
- Liste der Landschaften in Nordrhein-Westfalen
- Liste der Orte des Münsterlands
- Münsterländer Platt
- Oberstift Münster
- Radelpark Münsterland
- Skulptur Biennale Münsterland
- Münsterländer
- Oldenburger Münsterland
[Bearbeiten] Weblinks
- http://www.muensterland.de/
- http://www.muensterland-tourismus.de/ - Alles zum Thema Tourismus und Unterkünfte im Münsterland
- http://www.aktion-muensterland.de/
- http://www.muensterland-virtuell.de/ - 360°-Panoramen aus allen Münsterlandkommunen, Schlösser und Museen
- Skulptur-Biennale Münsterland - Kreis Borken 2005
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