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Rheda-Wiedenbrück

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen Deutschlandkarte
Wappen von Rheda-Wiedenbrück
Rheda-Wiedenbrück
Deutschlandkarte, Position von Rheda-Wiedenbrück hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Detmold
Kreis: Gütersloh
Koordinaten: Koordinaten: 51° 51′ N, 8° 18′ O51° 51′ N, 8° 18′ O
Höhe: 66 – 105 m ü. NN
Fläche: 86,66 km²
Einwohner: 46.622 (30. Juni 2006)
Bevölkerungsdichte: 538 Einwohner je km²
Postleitzahl: 33378 (alt: 4840, 4832 (Wiedenbrück vor 1970))
Vorwahl: 05242
Kfz-Kennzeichen: GT
Gemeindeschlüssel: 05 7 54 028
Stadtgliederung: 5 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausplatz 13
33378 Rheda-Wiedenbrück
Webpräsenz:
Bürgermeister: Bernd Jostkleigrewe (CDU)

Rheda-Wiedenbrück ist eine Stadt in Nordrhein-Westfalen, Deutschland und mittlere kreisangehörige Stadt des Kreises Gütersloh.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

[Bearbeiten] Geografische Lage

Kreuzung Hauptstraße / Deutsche Bahn 51° 51′ n. Br., 8° 18′ ö. L.

[Bearbeiten] Ausdehnung des Stadtgebiets

  • Länge der Stadtgrenze 50,2 km
  • Höchster Punkt 105 m über NN
  • Tiefster Punkt 66 m über NN

[Bearbeiten] Nachbargemeinden

Herzebrock Marienfeld Gütersloh
Oelde Bild:Windrose_klein.png Verl
Stromberg (Oelde) Langenberg Rietberg

Im Westen beginnend im Uhrzeigersinn grenzen an Rheda-Wiedenbrück die Stadt Oelde (Kreis Warendorf, Regierungsbezirk Münster), die Gemeinde Herzebrock-Clarholz, die Städte Gütersloh und Rietberg sowie die Gemeinde Langenberg (alle Kreis Gütersloh).

[Bearbeiten] Stadtgliederung

Bevölkerung mit Hauptwohnsitz Stand 1. Januar 2004.

Stadtteil Einwohner Fläche[1]
Batenhorst 1.545 16,90 km²
Lintel 1.434 21,75 km²
Nordrheda-Ems * 13,95 km²
Rheda 20.855 13,11 km²
Sankt Vit 1.495 10,38 km²
Wiedenbrück 20.436 10,57 km²
gesamt 45.765 86,66 km²

*Die Einwohner des sehr dünn besiedelten Stadtteils Nordrheda-Ems werden nicht extra aufgeführt, sondern bei Rheda mitgezählt. Schon vor Bildung der Stadt Rheda-Wiedenbrück 1970 wurde die damalige Gemeinde Nordrheda-Ems in Personalunion von der damaligen Stadt Rheda aus mitverwaltet.

Marktplatz Wiedenbrück
Marktplatz Wiedenbrück
Rathaus - zentrales Verwaltungsgebäude der Stadt
Rathaus - zentrales Verwaltungsgebäude der Stadt

[Bearbeiten] Geschichte

1970 wurde Rheda-Wiedenbrück im Rahmen der Kommunalreform als Zusammenführung der selbständigen Städte Rheda und Wiedenbrück sowie der Gemeinden Batenhorst, Lintel, Nordrheda-Ems und St. Vit gebildet. Bis zum 1. Januar 1973 war der heutige Stadtteil Wiedenbrück (Ortskern südlich der Autobahn) Kreisstadt. Die einzelnen Städte sind sehr viel älter, Wiedenbrück wird 758 erstmals genannt und erhält bereits 952 Markt-, Münz- und Zollrechte, Rheda wird vermutlich im Jahre 1085, spätestens 1088 erstmals genannt. Näheres zur Geschichte findet sich unter den Einzelorten. 2005: Goldmedaille bei Unsere Stadt blüht auf

[Bearbeiten] Religionen

Von den 45.765 Einwohnern (1. Januar 2004) sind 10.808 evangelisch (Evangelische Kirche von Westfalen, Kirchenkreis Gütersloh) und 24.155 römisch-katholisch (Erzbistum Paderborn). Folglich haben 10.802 Einwohner keine oder eine fremde Konfession.

[Bearbeiten] Eingemeindungen

Zum 1. Januar 1970 werden per Gesetz die damaligen Städte Rheda und Wiedenbrück, die damaligen Gemeinden Batenhorst, Lintel, Nordrheda-Ems und Sankt Vit zur heutigen Stadt Rheda-Wiedenbrück zusammengefasst. Hinzu kamen ferner ein kleiner Teil der Gemeinde Bokel (sogenannte "Dorfheide") sowie das Dorf Bosfeld aus der Gemeinde Herzebrock.

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Stadtrat

Der Rat der Stadt Rheda-Wiedenbrück setzt sich wie folgt zusammen. Die nächste Kommunalwahl findet 2009 statt.

  • CDU 20 Sitze (9440 Stimmen, 51,05%)
  • SPD 8 Sitze (4058 Stimmen, 21,95%)
  • Grüne 4 Sitze (2031 Stimmen, 10,98%)
  • FDP 4 Sitze (1995 Stimmen, 10,80%)
  • UWG 2 Sitze (966 Stimmen, 5,22%)

(Stand: Kommunalwahl am 26. September 2004)

[Bearbeiten] Wappen

In einem von Silber (Weiß) und Rot gespaltenen Schild vorne ein schwarzer, gold (gelb) gekrönter, linksgewendeter Löwe, hinten ein goldenes (gelbes) sechsspeichiges Rad. Das Wappen der 1970 aus Rheda, Wiedenbrück, Batenhorst, Lintel, Nordrheda-Ems und St. Vit neugebildeten Stadt Rheda-Wiedenbrück, am 25. August 1971 genehmigt, trägt die Symbole der ehemaligen Stadtwappen Rheda (am 15. Juni 1908 verliehen) und Wiedenbrück (am 2. Mai 1912 verliehen). Der Löwe ist das Wappentier der Herrschaft Rheda, enthalten im Wappen des Grafen von Bentheim-Tecklenburg-Rheda, das Rad ist Siegelbild des früheren osnabrückischen Amtes Reckenberg "Rädchenburg" zu Wiedenbrück.

[Bearbeiten] Städtepartnerschaften

Partnerstädte von Rheda-Wiedenbrück sind:

Ehemals war Rheda-Wiedenbrück Patenstadt von Heilbad Heiligenstadt in Thüringen, heute besteht ein förmlicher Freundschaftsvertrag.
Weitere Unterstützungen in Form von „Hilfe zur Selbsthilfe“" werden geleistet an den Canton (Amt) Aouda sowie den Canton Adjèngré in Togo Togo.

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

Rheda-Wiedenbrück war Veranstalter/Ort der nordrhein-westfälischen Landesgartenschau 1988 in den Emsauen links und rechts der Bundesautobahn 2 Das Gelände, heute als "Flora Westfalica" bezeichnet, ist als weitläufiger Landschaftspark im Stadtgebiet erhalten.
Neben der Altstadt Wiedenbrücks ist das Schloss Rheda als Residenz des Fürstenhauses zu Bentheim-Tecklenburg eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten.

In einem ehemaligen Werkstattgebäude der Wiedenbrücker Schule am Rande der Wiedenbrücker Altstadt wird das Heimatmuseum neu eingerichtet und in Würdigung seines neuen Domizils einen neuen Schwerpunkt "Wiedenbrücker Schule" bilden.

[Bearbeiten] Musik

[Bearbeiten] Orchester

Das Collegium Musicum ist ein seit mehr als 20 Jahren bestehendes Streichorchester ambitionierter Laien. Es wird von der Volkhochschule Reckenberg-Ems gemeinsam mit der Kammermusikvereinigung Rheda-Wiedenbrück getragen. Neben vielen kleineren Auftritten im Umland gestaltet das Orchester traditionell ein Sommer- und ein Winterkonzert im Einzugsbereich der VHS Reckenberg-Ems im Südkreis Gütersloh. Seit einigen Jahren wird das Orchester vom in Bielefled lebenden Dirigenten Peter Gunde geleitet.

Ev. Stadtkirche in Rheda
Ev. Stadtkirche in Rheda

[Bearbeiten] Evangelische Kirchenmusik

Die Evangelischen Kirchengemeinden in Rheda und Wiedenbrück betreiben umfassende gemeinsame kirchenmusikalische Aktivitäten mit dem Kirchenchor Rheda-Wiedenbrück, dem Jungen Chor Rheda-Wiedenbrück sowie verschiedenen Projektchören, die von Kirchenmusiker Heiko Ittig angeleitet werden. Hinzu kommt die im CVJM organisierte Arbeit von TEN SING Rheda-Wiedenbrück sowie der CVJM Posaunenchor Rheda-Wiedenbrück e.V. unter Leitung von Joachim Schröder.

[Bearbeiten] Gesangvereine/Chöre

[Bearbeiten] Katholische Kirchenmusik

Im Ortsteil Rheda wird von Kantor Harald Gokus an der St. Clemens-Gemeinde ein umfangreiches kirchenmusikalisches Angebot geboten, dazu gehören unter anderem die Kinder- und Jugendchöre St. Clemens Rheda, die seit 1995 bestehen.

Im Ortsteil Wiedenbrück wird von Kantor Jürgen Wüstefeld an der St. Aegidius-Gemeinde ein kirchenmusikalisches Angebot geboten, zu dem unter anderem die Kinder- und Jugendchöre an St. Aegidius Wiedenbrück zählen. In der St.-Pius-Gemeinde gibt es unter Leitung ihres Kirchenmusikers Wilfried Göckede etwa monatlich einen musikalisch besonders gestalteten Gottesdienst.

[Bearbeiten] Musikvereine Rheda-Wiedenbrück

  • Fürstliches Trompetercorp zu Rheda (FTCR)
  • Spielmannszug des St. Sebastian Bürgerschützenvereins e.V. Wiedenbrück
  • Spielmannszug Westag & Getalit
  • Spielmannszug Rheda

[Bearbeiten] Bauwerke Stadtteil Rheda

Altstadt Rheda
Altstadt Rheda
Schloß Rheda
Schloß Rheda

Die in der Altstadt gelegene Ev. Stadtkirche wurde ab 1611 in gotisierenden Formen errichtet. Es handelt sich um eine kleine dreischiffige Hallenkirche, die durch Erweiterung einer älteren Heiligblutkapelle entstanden ist. Der mit einem schlanken Spitzhelm versehene Westturm ist 1654 bezeichnet. Zur Ausstattung gehören zwei Epitaphien. Das bedeutendere der beiden wurde für den Drosten Friedrich von Twickel (+ 1639) vielleicht von Adam Stenelt aus Osnabrück geschaffen. Das achteckige Taufbecken, bezeichnet 1567, wurde bei der 1970/71 durchgeführten Innenrenovierung entdeckt. Reste des alten Kirchengestühls von 1623 (und aus späterer Zeit) befinden sich seit der letzten Kirchenrenovierung unter der Fürstenempore. Letztere entstand Anfang des 18. Jahrhunderts. Am Außenbau sind mehrere, ehemals auf dem Fußboden der Kirche befindliche Grabplatten angebracht, darunter die der Gräfin Sophia zu Bentheim-Tecklenburg (+1691) und die des Drosten Johannes von Bistram (+1685). Die Rhedaer Stadtkirche gilt als der erste protestantische Kirchenbau Westfalens.

Kath. Pfarrkirche St. Clemens. Der neuromanische Bau mit zwei Türmen wurde 1910 von Josef Becker errichtet. Die mächtige, in Anlehnung an barocke Vorbilder gestaltete Orgel wurde 1984 durch die Firma Fischer + Krämer aus Endingen erbaut, da das alte Instrument als unzureichend angesehen wurde. Die alte Orgel wurde vermutlich noch vor 1677 durch Hinrich Klausing aus Herford für die Franziskanerkirche in Wiedenbrück geschaffen. 1851/52 wurde sie von der katholischen Kirchengemeinde Rheda angekauft und 1886 umgebaut. Dabei kam es zu einer Verbreiterung des Prospekts. 1911 wurde sie in die neue Pfarrkirche St.Clemens überführt. 1960 erfolgte eine Erweiterung und Restaurierung durch F.W. Stegerhoff, Paderborn. Beim Bau der neuen Orgel wurde das alte Hauptgehäuse restauriert und blieb als Rückpositiv erhalten.


Schloss. Wasserburg auf künstlich aufgeworfenem Hügel. Der Schlosspark ist eingebunden in das European Garden Heritage Network.

Wohnbauten. Ursprünglich waren in der Altstadt einfache giebelständige Fachwerk-Dielenhäuser mit verbretterten Giebeln vorherrschend, die im Gegensatz zu den Wohnbauten der Nachbarstadt Wiedenbrück keine aufwändigen Schnitzereien aufwiesen. Mittelpunkt der Häuser bildete die hohe Diele, die in der Regel von der Straße aus durch ein großes Tor erschlossen wurde. Steinbauten blieben bis ins 19. Jahrhundert hinein die Ausnahme. In den 1970er Jahren fielen große Teile der Innenstadt der Stadtsanierung zum Opfer. Betroffen war vor allem die nähere Umgebung der Stadtkirche mit dem früheren Gänsemarkt (jetzt Rathausplatz). Etliche Bauten mussten 1972 dem nach Plänen von Harald Deilmann erstellten Rathausneubau weichen, der die baulichen Dimensionen der Innenstadt vollkommen sprengte. Mit dem Haus Lange Straße 25 von 1708 verschwand eines der prägnantesten Häuser des historischen Stadtkerns. Es wurde abgetragen und soll im Westfälischen Freilichtmuseum Detmold wieder aufgebaut werden. In den Nebenstraßen blieb jedoch bis heute eine ganze Reihe bescheidener Fachwerkgiebelhäuser des 16. - 19. Jh. erhalten, so u.a. in der Kleinen Straße und in der Moosstraße. Ein leidlich erhaltenes Straßenbild findet man in der Straße "Am Großen Wall". An Einzelbauten sind hervorzuheben:

  • Berliner Straße 19 (Hotel am Doktorplatz). Das ehemalige Witwenhaus der Susanna Schwengers, dessen Giebeldreieck mehrfach über Knaggen vorkragt, ist 1732 bezeichnet. Die verputzten Gefache sind mit einer Ziegel imitierenden Bemalung versehen
  • Doktorplatz 5 (Gaststätte „Münze“). Der eingeschossiger Fachwerkbau mit seitlichem Anbau wurde 1604 als erstes Apothekerhaus des Ortes erbaut. 1875 wurde es unter Verwendung von Balken der ehemals im Orangeriegarten befindlichen Alten Münze durchgreifend erneuert.
  • Doktorplatz 6 (Gaststätte Neuhaus). Das große Fachwerkgiebelhaus mit Speichergeschoss wurde 1716 für den Kaufmann Andreas Wilmans errichtet. Der reich beschnitzte Torbalken ist mit Wappen versehen.
  • Großer Wall 1 (Bäckerei Heiringhoff). Der Vierständerbau entstand bereits um 1550 und gehört damit zu den ältesten noch erhaltenen Wohnhäusern der Stadt.
  • Großer Wall 44. Durchgangsdeelenhaus von 1644
  • Hoppenstraße 10. Fachwerkgiebelhaus des 16. Jh. Das große Dielentor wurde vor einigen Jahren wiederhergestellt.
  • Kleine Straße 3, erbaut 1619.
  • Kleine Straße 8/10, Traufen-Doppelhaus, um 1550-1600
  • Kleine Straße 9, 1620 errichtet.
  • Nadelstraße 2, ehemaliges Pastorat, bezeichnet 1732

Domhof, Am Domhof 1, ehemals Sitz des gräflichen Stadt- und Landrichters. Der stattliche Vierständer-Fachwerkbau mit Diele wurde 1616 von Eberhard Huck errichtet. Bei der letzten Renovierung blieb die alte Raumaufteilung weitgehend erhalten. Das Innere verfügt über einen Saal mit einer bemalten Holzbalkendecke im Stil der so genannten „Lipperenaissance“ von 1663. In den Jahren 1986-88 wurde das ursprünglich für den Abriss vorgesehene Gebäude umfassend restauriert.

Drostenhof, Berliner Straße 52 (Kunsthaus Artes). Von der einstmals von Wassergräben umgebenen Anlage ist lediglich das Wohnhaus überkommen. Es liegt heute eingezwängt zwischen Neubauten und einem Parkdeck etwas abseits der Berliner Straße. Der verputzte Bruchsteinbau mit Walmdach und großem Einfahrtsportal ist durch Maueranker am Außenbau 1607 bezeichnet. Bauherr war Friedrich von Twickel, der Stellvertreter des Landesherrn. 1721 wurde das Gebäude durch J. Jörgens umgebaut. Auf diesen Umbau dürfte die gartenseitige Freitreppe zurückgehen. Im Inneren blieb eine barocke Balustertreppe erhalten.

Auf dem evangelischen Friedhof liegt das Mausoleum der Fürsten zu Bentheim-Tecklenburg, das nach 1830 in klassizistischen Formen errichtet wurde. 1859 wurde ein durch H. Kaupisch ein Umbau durchgeführt.

[Bearbeiten] Bauwerke Stadtteil Wiedenbrück

Aegidiuskirche und historisches Rathaus in Wiedenbrück
Aegidiuskirche und historisches Rathaus in Wiedenbrück

Kath. Pfarrkirche St. Aegidius. (siehe: St.-Aegidiuskirche Wiedenbrück) Nach einer umfangreichen Renovierung wurde die Kirche Weihnachten 2006 wieder eröffnet. Die neue Orgel soll Ostern 2007 eingeweiht werden.

Kath. Kirche St. Marien. Wegen des angeschlossenen Klosters der Franziskaner heißt diese Kirche bei den Einheimischen auch "Paterskirche". St. Marien ist eine Wallfahrtskirche.

Franziskanerkloster Das Kloster des Franziskanerordens besteht in Wiedenbrück seit über 360 Jahren. Ab 2006 siedelt das bundesweite Noviziat von Nürnberg nach Wiedenbrück über. Die Franziskaner sind auch die Bewahrer der bekannten Wiedenbrücker Kreuztracht am Karfreitag.

Das Rathaus wurde 1619 als zweigeschossiger Fachwerkbau errichtet. Bei der Erneuerung von 1790 erhielt es eine neue massive Fassade zum Markt hin und wurde mit einem Krüppelwalmdach versehen.

Wohnbauten. Das für seine Geschlossenheit einst berühmte Stadtbild wurde durch zahlreiche Abbrüche und Neubauten an vielen Stellen empfindlich gestört. Einheitliche und geschlossene Straßenbilder sind daher mittlerweile nicht mehr vorhanden. In der jüngeren Vergangenheit hat man sich aber sehr bemüht, Stadtreparatur zu betreiben und es ist durchaus gelungen, erforderliche Neubauten besser einzupassen. Die Zahl älterer Wohnhäuser ist jedoch noch immer beachtlich. Hierbei handelt es sich zumeist um giebelständige die zum Teil mit Schnitzereien versehen sind. Hierbei handelt es sich zumeist um giebelständige Fachwerk-Dielenhäuser, die zum Teil mit Schnitzereien versehen sind. Charakteristisch für diese Bauten ist die hohe zweigeschossige Diele, die an der Straße durch ein großes Tor erschlossen wurde. Trotz ihrer auf den ersten Blick großen Ähnlichkeit mit dem ländlichen Fachhallenhaus kann man hier kaum von Ackerbürgerhäusern sprechen. Nach neuesten Erkenntnissen stellen sie keine Weiterentwicklung des Hallenhauses dar, sondern entstanden aus dem so genannten Einhaus, das zunächst nur über einen großen Raum verfügte. Später wurde dieser durch Stubeneinbauten verkleinert. Hinzu kommt, dass diese Bauten zumeist von Handwerkern bewohnt wurden. Die Landwirtschaft wurde lediglich im Nebenerwerb betrieben und diente vor allem der Eigenversorgung. Das Vieh war, anders als im Bauernhaus, in eigenständigen Gebäuden auf dem rückwärtigen Grundstück untergebracht. Wie auch andere westfälische Kleinstädte (siehe Blomberg) war Wiedenbrück vor allem eine Stadt des Handwerks und zum Teil auch des Handels, aber keine Ackerbürgerstadt im eigentlichen Sinne. Erwähnenswert:

  • Katthagen 2. Dreigeschossiges Giebelhaus mit beschnitzten Füllbrettern, bezeichnet 1624.
  • In der Halle 2 (Haus Hemmelmann). Der 1567 errichtete dreigeschossige Bau ist reich mit Fächerrosetten beschnitzt. Neben dem Dielentor befindet sich um das Obergeschoss reduzierte Utlucht. Das lange Zeit verputzte Gebäude wurde 1963 freigelegt und 1994 umfassend restauriert.
  • In der Halle 4. Das dreigeschossige, im Erdgeschoss massiv erneuerte Giebelhaus wurde 1513 dendrochronologisch datiert. Obergeschoss und Giebeldreieck kragen über Knaggen vor.
  • Kirchplatz 1. Mitte 16. Jh. Gebälk mit reichem Ornamentschmuck. Utlucht bezeichnet 1610.
  • Kirchstraße 10 Das Gasthaus "Fuchshöhle" wurde 1686 nach dem großen Stadtbrand errichtet. Es ist mit einer Utlucht und einem hübschem Barockportal versehen.
  • Klingelbrink 25. 1582 bezeichnet, jedoch stark verändert. Mit reich verziertem Torbogen.
  • Mönchstraße 8. Das 1576 bezeichnete Haus gehört zu den prächtigsten der Stadt. Die Balken sind reich mit Masken und Fächerrosetten beschnitzt. Die Gefache sind mit Ziegeln im Zierverband ausgefüllt.
  • Mönchstraße 10. Das 1549 bezeichnete Gebäude besitzt mit Fabeltieren und Masken beschnitzte Knaggen. Das Dielentor wurde später durch eine Haustür ersetzt. Diese Gebäude ist das am ältesten datierte Gebäude in Wiedenbrück.
  • Mönchstraße 12. Schlichter Fachwerkbau mit Krüppelwalmdach, bezeichnet 1665.

In der Langen Straße findet man zahlreiche gut erhaltene Fachwerkbauten des frühen 17. Jh. Besonders schön ist die Baugruppe Nr. 27-35. An älteren Einzelbauten sind hervorzuheben:

  • Lange Straße 12. Giebelhaus mit Auslucht und Taubandknaggen von 1583.

*Nr 29. Mit Fächerrosetten versehener Giebel.

  • Nr. 38 (Haus Ottens). Mächtiges Giebelhaus mit Speichergeschoss, errichtet 1635. Die Gefache mit einer Ziegel imitierenden Bemalung versehen. Das Erdgeschoss durch Ladeneinbau stark gestört.
  • Nr. 41. Der angeblich nach einem Umbau wieder eingefügte Torbogen ist 1598 bezeichnet.
  • Nr. 50 (Heimatmuseum). Dem ehemaligen Speichergebäude aus dem 17. Jahrhundert wurde an der Rückseite ein reich beschnitzter, 1591 bezeichneter Torbogen, sowie figürliche Knaggen von einem Abbruchhaus aus der Nachbarschaft eingefügt.
  • 51, bezeichnet 1589, 1987 restauriert. Die Gefache sind mit Ziegeln im Zierverband ausgefüllt.
  • Nr. 55. Vierständerbau mit Auslucht, diese 1565 bezeichnet. Um 1980 völlig erneuert.
  • Nr. 60 (Ankervilla). Das zurzeit älteste bekannte Wohnhaus der Stadt wurde 1468 errichtet.
  • Nr. 72. Bez. 1614. Die Gefache mit Backsteinen im Zierverband ausgefüllt
  • Nr. 88. 1592 bezeichnet Taubandknaggen, Torbogen und Schwelle mit Ranken beschnitzt.
  • Nr. 89, mit gemusterten ziegelgefachen, bezeichnet 1610.
  • Nr. 93. 1559 bezeichnet. Mit z.T. beschnitzten viertelkreisförmigen Fußbändern und Taubandknaggen.
  • Lange Straße 95, bezeichnet 1607.


  • Die Stadt war seit dem Mittelalter mit einer Stadtmauer und einem vorgelagertem Zwinger umgeben. 1664 wurde sie mit Erdwällen und Bastionen festungsartig ausgebaut. Von der Zwingermauer ist nur noch der so genannte Pulverturm am Mühlenwall vorhanden (siehe auch: Pulverturm (Wiedenbrück)). Es ist ein halbrunder Schalenturm aus Backstein mit niedrigen Hosenscharten, der mit Hilfe von Hakenbüchsen verteidigt werden konnte. Er stammt wohl aus dem 15. oder frühen 16. Jahrhundert.


[Bearbeiten] Sportvereine

  • Laufen und Gutes tun e.V.
  • Wiedenbrücker Turnverein (WTV)
  • TSG Rheda
  • Karate-Verein "ASAHI Rheda-Wiedenbrück e.V."
  • DLRG Rheda-Wiedenbrück
  • Kanu Club Wiedenbrück-Rheda
  • Schützenvereine
    • Schützenverein der Landgemeine Rheda e.V. (Bauernschützen)
    • Schützenverein zu Rheda e.V.
    • St. Sebastian Bürgerschützenverein Wiedenbrück von 1492 e.V.
    • St.-Hubertus-Schützenbruderschaft Batenhorst
  • Fußballvereine
    • FSC Rheda
    • SC Wiedenbrück 2000
    • VfL Rheda
    • Rot-Weiss-St.Vit e.V.

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten] Verkehr

Die Verkehrsanbindung der Stadt Rheda-Wiedenbrück wird bestimmt durch

der im Schienenpersonennahverkehr durch

Die ehemalige Bahnstrecke nach Lippstadt ist noch bis Langenberg vorhanden, aber stillgelegt.

Regionalbusse fahren nach Gütersloh und Lippstadt.

Die Stadt gehört zum Verkehrsverbund OstWestfalenLippe (Der Sechser). Nach Münster / Hamm gilt ein Übergangstarif (Münsterland-Tarif), darüber hinaus der NRW-Tarif.

Tönnies Fleischwerk
Tönnies Fleischwerk

[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen

Wichtige Wirtschaftsfaktoren in Rheda-Wiedenbrück stellen die holzverarbeitende und Möbelindustrie sowie die Kraftfahrzeugindustrie dar. Überregional bekannte Firmen sind:

An der Autobahn A2 im Grenzbereich der Städte Oelde und Rheda-Wiedenbrück liegt der in Planung befindliche interregionale Gewerbepark Marburg. Unter der Bezeichnung "Aurea - Park" beabsichtigen die Gemeinde Herzebrock-Clarholz und die Städte Oelde und Rheda-Wiedenbrück ein insgesamt ca. 110 ha großes Gewerbeareal zu erschließen. Ein eigens hierfür vorgesehener Autobahnanschluß wurde bereits durch die Straßenbaubehörden genehmigt.

[Bearbeiten] Bildung

  • Grundschulen [alle Grundschulen (außer den 'Zwerg'-Schulen Postdamm- und Bonifatiusschule) werden als Offene GanztagsGrundSchulen geführt. Trägerin des ambitionierten Bildungs- und Betreuungsangebotes von 7.30 bis 17.00 Uhr ist die Volkshochschule Reckenberg-Ems]
    • Andreasschule (Gemeinschaftsgrundschule)
    • Johannisschule (kath.Grundschule)
    • Parkschule (Gemeinschaftsgrundschule)
    • Wenneberschule (Gemeinschaftsgrundschule)
    • Piusschule (kath.Grundschule)
    • Eichendorffschule (kath.Grundschule)
    • Brüder-Grimm-Schule (Gemeinschaftsgrundschule)
    • Postdammschule (kath.Grundschule)
    • Bonifatiusschule (kath.Grundschule)
    • Michael-Ende-Schule (Gemeinschaftsgrundschule)
  • Hauptschulen
    • Matthias-Claudius-Schule (Gemeinschaftshauptschule)
    • Ketteler-Schule (Städt.kath.Hauptschule)
  • Realschulen
    • Ernst-Barlach-Realschule
    • Osterrath-Realschule
  • Gymnasien
  • Berufsbildende Schulen
    • Reckenberg-Berufskolleg
    • Ems-Berufskolleg
  • Sonderschulen
    • Heidbrinkschule
  • Weiterbildung
    • Volkshochschule Reckenberg-Ems
    • Fortbildungs-Akademie Reckenberg-Ems (FARE) gGmbH
  • Sonstige Schulen
    • Kreisfeuerwehrschule
    • Musikschule Paetzold-Matzke
    • Musikschule-Musikgarten
    • Design-Werkstatt Haus Aussel


[Bearbeiten] Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt

[Bearbeiten] weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Allgemein

  • Matthias E. Borner: Pölter, Plörre und Pinöckel - Grundwortschatz zum Überleben im Kreis Gütersloh. Verlagsunion Vox Rindvieh, 2004; ISBN 3000142495
  • Heinrich Gräfenstein: Rheda-Wiedenbrück - Die Doppelstadt, Verlag Hans Gieselmann, ISBN: 3923830297, Bielefeld 1996
  • Martin Pollklas: Der Kreis Wiedenbrück 1933–1936 in den geheimen Lageberichten des Landrates, Verlag für Regionalgeschichte, 2002; ISBN 389534284X
  • Jochen Sänger und Peter Strüber: Die Arbeiterbewegung in Rheda und Wiedenbrück - vom Rhedaer Kreis bis zur SPD heute, 1987 und 1995
  • Peter Strüber: Der "Senneblitz", Spuren einer Sekundärbahn, eine Dokumentarreihe, ab 2000

[Bearbeiten] Stadtteil Rheda

  • Hagen P. Eyink: Schloßgarten Rheda (Westfälische Kunststätten, Heft 51) Münster 1988
  • Ernst August Lübbermann [Hrsg.]: Rheda (Zeugnisse aus alter Zeit, Band 1). Rhode Verlag, Marienfeld 1976
  • Johannes Meier: Die Herrschaft Rheda - Eine Landesaufnahme vom Ende des Alten Reiches, Verlag für Regionalgeschichte, 1999; ISBN 3895342882
  • Franz Mühlen: Schloß und Residenz Rheda (Westfälische Kunststätten, Heft 6). Westfälischer Heimatbund, 3. Auflage, Münster 1997
  • Gisela Schaub: Evangelische Stadtkirche zu Rheda - Aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges bis heute (Heimatkundliche Beiträge der Volksbank Rheda-Wiedenbrück, Heft 6). Rheda-Wiedenbrück 1998
  • Hermann Schaub: Die Herrschaft Rheda und ihre Residenzstadt. Von den Anfängen bis zum Ende des Alten Reiches. (Veröffentlichungen aus dem Kreisarchiv Gütersloh, Band 10). Gütersloh 2006; ISBN 3-89534-610-1

[Bearbeiten] Stadtteil Wiedenbrück

  • Paul Breimann: Wiedenbrück und seine Altstadt. Wiedenbrück o.J.
  • Günter Brüning: Kreisheimstätte Wiedenbrück 1953–2003 - Haus und Wohnung für Jedermann. Verlag für Regionalgeschichte, 2004; ISBN 3895344974
  • Heribert Griesenbrock: Wiedenbrück - Franziskanerkloster und Marienkirche (Schnell, Kunstführer 1768) Schnell & Steiner, München/Zürich 1989; ISBN 3795454794
  • Uwe Lobbedey: St. Aegidius zu Wiedenbrück (Westfälische Kunststätten, Heft 49). Westfälischer Heimatbund, Münster 1988
  • Annelore Michels: Wiedenbrück - Bilder erzählen von der Vergangenheit, Geiger-Verlag, 1997; ISBN 3895703621
  • Georg Wagner: Dorfschullehrer von damals - Der Volks- und Rektoratschullehrer Hermann Wagner (1878-1920) aus Wiedenbrück und seine Familie, Waxmann, 1990; ISBN 3893259694

[Bearbeiten] Quellen

  1. Quelle: [1]

[Bearbeiten] Weblinks

commons:Hauptseite
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Commons: Rheda-Wiedenbrück – Bilder, Videos und/oder Audiodateien
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