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Gütersloh

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dieser Artikel behandelt die Stadt Gütersloh. Für den Kreis Gütersloh siehe Kreis Gütersloh, für den österreichischen Maler siehe Albert Paris Gütersloh.
Wappen Deutschlandkarte
Wappen von Gütersloh
Gütersloh
Deutschlandkarte, Position von Gütersloh hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Detmold
Kreis: Gütersloh
Koordinaten: Koordinaten: 51° 54′ N, 8° 23′ O51° 54′ N, 8° 23′ O
Höhe: 75 m ü. NN
Fläche: 111,99 km²
Einwohner: 96.353 (31. Dez. 2006)
Bevölkerungsdichte: 860 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 33241–33335 (alt: 4830)
Vorwahlen: 05241 05209 Friedrichsdorf
Kfz-Kennzeichen: GT
Gemeindeschlüssel: 05 7 54 008
Stadtgliederung: 12 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Berliner Straße 70
33330 Gütersloh
Webpräsenz:
Bürgermeisterin: Maria Unger (SPD)

Gütersloh ist eine Stadt in Nordrhein-Westfalen, Landesteil Westfalen, Regierungsbezirk Detmold (Ostwestfalen-Lippe). Gütersloh ist Kreisstadt des gleichnamigen Kreises und hat mit ca. 96.200 Einwohnern den Status einer großen kreisangehörigen Stadt. Zusammen mit dem etwa 20 Kilometer entfernten Bielefeld sowie dem Raum Herford zählt sie zu den Verdichtungsräumen Deutschlands.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

[Bearbeiten] Geografische Lage

Gütersloh liegt in der Emssandebene südwestlich des Teutoburger Waldes und damit am nordöstlichen Rand der Westfälischen Bucht. Das Stadtgebiet weist keine nennenswerten Erhebungen auf. Der niedrigste Punkt liegt mit 65 m über NN in den Emsniederungen, der höchste Punkt mit etwa 100 m über NN im Ortsteil Friedrichsdorf.

Im Grenzbereich zu Rheda-Wiedenbrück erstreckt sich mit dem Rhedaer Forst ein größeres Waldgebiet, überwiegend mit Nadelbäumen. Große Flächen haben darüber hinaus parkähnlichen Charakter.

Das Flüsschen Dalke durchfließt die Stadt von Osten nach Westen, durchquert dabei den Stadtpark mit dem botanischen Garten sowie die Innenstadt und mündet unweit der Stadtgrenze in die Ems. Zuvor nimmt die Dalke in der Nähe der "Neuen Mühle" im Stadtteil Pavenstädt den Wapelbach auf. Die größtenteils renaturierte Dalke wird über weite Strecken von einem schönen Rad- und Gehweg begleitet. Durch den nordöstlich der Kernstadt liegenden Stadtteil Isselhorst fließt die Lutter, die bei Harsewinkel ebenfalls in die Ems mündet.

[Bearbeiten] Geologie

Im Stadtgebiet herrschen saure, nährstoffarme Podsol-Böden vor, die aus Ablagerungen während des Quartär einerseits aus glazialem Schmelzwasser und andererseits durch Fluss-Sedimente hervorgegangen sind. Stellenweise sind die Ablagerungen von Flugsanden überdeckt und bilden dann Podsol-Regosol-Böden. Solche Böden lassen sich zum Beispiel im Rhedaer Forst finden. Insgesamt ist das Stadtgebiet also von einem unfruchtbaren, fein- bis mittelsandigen Boden geprägt.

[Bearbeiten] Ausdehnung des Stadtgebiets

Die Gesamtfläche der Stadt Gütersloh beträgt 111,99 km², was 11.199 ha entspricht. Die größte Ausdehnung in Nord-Süd-Richtung beträgt etwa 13,5 km, in Ost-West-Richtung etwa 15 km.

[Bearbeiten] Stadtgliederung

Zur Stadt Gütersloh gehören neben der Kernstadt die sieben bis 1970 selbständigen Gemeinden Avenwedde, Friedrichsdorf, Spexard, Isselhorst, Niehorst, Ebbesloh und Hollen, die im Rahmen der landesweiten Kommunalreform eingegliedert wurden. Avenwedde, Friedrichsdorf und Spexard gehörten zuvor zum Amt Avenwedde im Kreis Wiedenbrück, die anderen vier Gemeinden bildeten (zusammen mit dem heute zur Stadt Bielefeld gehörenden Holtkamp) das Kirchspiel Isselhorst, das zum Amt Brackwede im Kreis Bielefeld gehörte.

Darüberhinaus leben die fünf alten Bauernschaften im Bewusstsein der Gütersloher Bevölkerung fort, z.B. durch entsprechende Schützen-, Heimat- oder Bürgervereine. Diese ehemaligen Bauernschaften sind Blankenhagen, Kattenstroth, Nordhorn, Pavenstädt und Sundern.

[Bearbeiten] Nachbargemeinden

Harsewinkel Steinhagen Bielefeld
Herzebrock-Cl. Bild:Windrose_klein.png
Rheda-Wdbr. Rietberg Verl

Gütersloh grenzt an folgende Städte und Gemeinden. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt: Steinhagen (Westf.), Bielefeld, Verl, Rietberg, Rheda-Wiedenbrück, Herzebrock-Clarholz, Harsewinkel (bis auf Bielefeld alle Kreis Gütersloh)

[Bearbeiten] Klima

Gütersloh gehört der gemäßigten Klimazone Mitteleuropas an. Im langjährigen Mittel von 1961-1990 beträgt die Jahrestemperatur in Gütersloh 9,2°C[1] und es fallen 762mm[1] Niederschlag. Damit ist das Klima in Gütersloh wärmer und feuchter, als im deutschen Mittel (8,4°C / 700mm). Der wärmste Monat ist der Juli mit einer Durchschnittstemperatur von 18,3°C[1], der kälteste Monat der Januar mit 2,4°C[1].

[Bearbeiten] Geschichte

Gütersloh wurde erstmals im Jahr 1184 in einer Urkunde des Bischofs von Osnabrück erwähnt. Die heute zum Stadtgebiet gehörende Gemeinde Isselhorst wurde bereits im Jahr 1050 erstmals erwähnt.

Als Dorf gehörte Gütersloh noch im 16. Jahrhundert zur Herrschaft Rheda (jetzt Rheda-Wiedenbrück).

Im Siebenjährigen Krieg bezog 1757 der französische Marschall d'Estrees Quartier in der Nähe von Gütersloh. Am 1. Juli 1758 besiegten in einem Gefecht bei Gütersloh fünf preußische Husarenschwadronen unter Narzinski zwei französische Husarenregimenter. 1815 fiel Gütersloh mit der Herrschaft Rheda und Westfalen an Preußen.

Am 14. November 1825 verlieh König Friedrich Wilhelm III. von Preußen in einer Kabinettsorder Gütersloh die Stadtrechte. Die Einführung der Ratsverfassung (Stadtverordnetenversammlung, Magistrat, gewählter Bürgermeister) erfolgte erst mit der Annahme der Städteordnung im Jahre 1842. Am 12. Januar 1844 erhielt der Ort vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV. ein Stadtwappen.

Im Jahr 1847 erhielt Gütersloh dann Anschluss an die Köln-Mindener Eisenbahn und der Bahnhof wurde eröffnet. Die beginnende Industrialisierung in der Mitte des 19. Jahrhunderts und die verkehrsgünstige Lage direkt an der Eisenbahnstrecke führte zur Ansiedelung bedeutender Unternehmen und zu einem starken Wachstum der Stadt. Der steigende Waren- und Personenverkehr erforderte den Ausbau des Straßennetzes. 1877 bis 1879 entstanden zunächst die Chaussee nach Marienfeld, dann 1879 bis 1882 die Verbindung in Richtung Brockhagen, 1881 bis 1883 die Chaussee nach Verl und Neuenkirchen und 1902 bis 1903 die Verbindung nach Friedrichsdorf. 1907 verlegte die Firma Miele ihren Sitz aus dem kleinen Ort Herzebrock nach Gütersloh.

1851 nahm das Evangelisch Stiftische Gymnasium seine Tätigkeit auf. 1861 wurde die evangelische Martin-Luther-Kirche nach Plänen des Barmer Architekten Christian Heyden fertiggestellt. 1862 eröffnete das Gaswerk, 1864 das Rathaus und 1868 die Brauerei. 1885 eröffnete das Kaiserliche Postamt. Am 15. Oktober 1890 weihte der Paderborner Weihbischof Dr. Augustinus Gockel die katholische St.-Pankratius-Kirche.

Während der Novemberpogrome 1938 fand die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung der Stadt einen Höhepunkt. So wurden drei Wohnhäuser und die Synagoge abgebrannt, zwei Häuser verwüstet. Ab 1941 wurde die jüdische Bevölkerung in die Konzentrationslager verschleppt, 27 Menschen starben. Lebten 1932 noch 67 Personen jüdischen Glaubens in der Stadt, so war es 1943 keine mehr. Nach 1945 entstand in Gütersloh keine jüdische Gemeinde mehr.

In der Psychiatrischen Provinzial-Heilanstalt Gütersloh (später Westfälische Landesklinik, heute LWL-Klinik) wurden zwischen 1940 und 1943 darüber hinaus insgesamt 1017 Patienten im Rahmen nationalsozialistischer Euthanasieprogramme in Tötungsanstalten (u. a. NS-Tötungsanstalt Hadamar) deportiert. Nur 220 von ihnen überlebten.

Zwischen 1939 und 1945 waren in den Betrieben und Haushalten der Stadt etwa 3.800 Ausländer zur Zwangsarbeit verpflichtet, 156 von ihnen starben. Die Wehrmacht besaß in der Stadt zwischen 1935 und 1945 zwei Einrichtungen, den Flughafen Gütersloh und eine Luftnachrichtenkaserne. Die NSDAP und ihre Gliederungen hatten in Gütersloh 14 Dienststellen eingerichtet. Im Zweiten Weltkrieg war Gütersloh seit 1940 das Ziel alliierter Luftangriffe. 290 Menschen starben, etwa 25 Prozent der Gebäude wurde zerstört. Am 1. April 1945 besetzten US-amerikanische Truppen die Stadt. Im August 1945 wurden die Stadt und der Flughafen an die Britische Rheinarmee übergeben, die dort eine Garnison einrichtete, heute die Princess Royal Barracks. Daneben gibt es noch die Mansergh Barracks.

Am 1. Januar 1973 erhielt Gütersloh mit dem Inkrafttreten des Gesetzes zur Neugliederung der Gemeinden und Kreise im Raum Bielefeld den Status einer Kreisstadt.

Einen Rundgang durch etwa 800 Jahre Gütersloher Geschichte unter dem Gesichtspunkt der Infrastrukturentwicklung kann man seit 1997 im Stadtmuseum Gütersloh machen. Das Museum wurde 1986 mit den Abteilungen zur Industrie- und Medizingeschichte eröffnet und 1997 um Aspekte der Stadtgeschichte erweitert.

[Bearbeiten] Religionen

Gütersloh lag im Einflussbereich der Ravensberger Erweckungsbewegung und war daher über lange Jahre stark protestantisch-pietistisch geprägt. Aus Gütersloh stammt der Missionar Peter Heinrich Brincker, in Gütersloh wirkten der Theologe Johann Heinrich Volkening sowie Johannes Kuhlo, der 1871 in Gütersloh den ältesten Posaunenchor der evangelischen Kirche in Deutschland gründete. Mitte des 19. Jahrhunderts galt die Gütersloher Gemeinde im Umland als ein leuchtendes Vorbild an Frömmigkeit, so dass das Dorf auch "Nazareth" genannt wurde (siehe auch unter Kuriositäten). Die Gründung des Evangelisch Stiftischen Gymnasiums 1851 und die Verlagstätigkeit des C. Bertelsmann Verlags, der seit 1835 Kirchenlieder und theologische Schriften druckte, stärkten diesen Ruf.

Der Anteil der Katholiken in Gütersloh machte bis 1900 nur zwischen 10 und 15 Prozent aus. Noch 1950 waren nur rund ein Drittel der Gütersloher katholisch. Heute ist das Verhältnis zwischen Protestanten und Katholiken nahezu ausgeglichen. Im Jahr 2000 waren von den 95.434 Einwohnern 34.419 evangelisch, 34.291 katholisch, 26.773 gehörten anderen Religionen an oder waren konfessionslos.

Die jüdische Gemeinde hatte zwischen 1820 und 1900 stets etwas weniger als 100 Mitglieder (zwischen 4,3 Prozent [um 1820] und 1,2 Prozent [1900] an der Gesamtbevölkerung), ab dann nahm auch die absolute Zahl der Gemeindemitglieder kontinuierlich ab. Bei Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 lebten noch 62 Juden in der Stadt, bei Ausbruch des 2. Weltkriegs 1939 noch 35, ab 1943 keine mehr. Nach dem Krieg entstand in Gütersloh keine jüdische Gemeinde mehr.

[Bearbeiten] Eingemeindungen

  • Am 1. April 1910 wurden die Bauernschaften Blankenhagen, Kattenstroth, Nordhorn, Pavenstädt und Sundern eingemeindet.
  • Am 1. Januar 1970 erfolgte mit dem Inkrafttreten des Gesetzes zur Neugliederung des Kreises Wiedenbrück und von Teilen des Kreises Bielefeld die Eingemeindung der Orte Avenwedde, Friedrichsdorf und Spexard sowie Ebbesloh, Hollen, Isselhorst, Niehorst und Teilen der Gemeinden Nordrheda-Ems, Ummeln, Varensell und Verl.

[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung

Im Mittelalter war Gütersloh nur ein kleines Dorf mit wenigen dutzend Einwohnern. Auch am Beginn der Neuzeit hatte der Ort nur einige hundert Bewohner. Erst mit dem Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert setzte in der Stadt eine stärkeres Bevölkerungswachstum ein. Lebten 1830 erst 2.844 Menschen in der Stadt, so waren es 1939 bereits rund 33.000. Auch danach wuchs die Bevölkerungszahl weiter. Am 30. Juni 2005 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Gütersloh nach Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen 96.243 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern; die etwa 3.100 in Gütersloh stationierten britischen Soldaten und deren Angehörige (ca. 6.000) sind deshalb in dieser Statistik nicht enthalten).

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1644 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Jahr Einwohner
1532 29
1578 101
1644 700
1. Dezember 1840 ¹ 2.844
3. Dezember 1843 ¹ 2.934
3. Dezember 1855 ¹ 3.585

(uneinheitliche Erhebungsverfahren)

Jahr Einwohner
1. Dezember 1871 ¹ 4.300
1. Dezember 1875 ¹ 4.544
1. Dezember 1885 ¹ 5.356
1. Dezember 1890 ¹ 5.900
1. Dezember 1900 ¹ 7.100
1. Dezember 1905 ¹ 7.400
1. Dezember 1910 ¹ 18.336
1. Dezember 1916 ¹ 17.360
5. Dezember 1917 ¹ 17.167
8. Oktober 1919 ¹ 20.194

(ortsanwesende Bevölkerung)

Jahr Einwohner
16. Juni 1925 ¹ 22.138
16. Juni 1933 ¹ 25.879
17. Mai 1939 ¹ 32.841
31. Dezember 1945 39.756
29. Oktober 1946 ¹ 35.968
13. September 1950 ¹ 43.111
25. September 1956 ¹ 48.362
6. Juni 1961 ¹ 52.346
31. Dezember 1965 56.804
27. Mai 1970 ¹ 75.297
31. Dezember 1975 77.128
31. Dezember 1980 78.221
31. Dezember 1985 79.001

(Wohnbevölkerung)

Jahr Einwohner
25. Mai 1987 ¹ 81.804
31. Dezember 1990 86.807
31. Dezember 1995 92.842
31. Dezember 2000 95.158
31. Dezember 2005 96.145
31. Dezember 2006 96.353

(Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung)

¹ Volkszählungsergebnis

Mit derzeit etwa 96.000 Einwohnern ist Gütersloh nach Bielefeld und Paderborn die drittgrößte Stadt im Regierungsbezirk Detmold. Innerhalb Deutschlands zählt die Stadt mit Rang 87 zu den 100 größten Städten.

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Wahlergebnisse

Die Wahlergebnisse der letzten Jahre:

Parteien und Wählergemeinschaften Europawahl 2004 Kommunalwahl 2004 Landtagswahl 2005 Bundestagswahl 2005
CDU Christlich Demokratische Union 46,2 % 40,3 % 47,4 % 36,6 %
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 24,5 % 32,1 % 35,6 % 38,8 %
Grüne Bündnis 90/Die Grünen 14,1 % 10,0 % 6,8 % 8,0 %
FDP Freie Demokratische Partei 6,7 % 5,3 % 5,5 % 9,6 %
Linke. PDS bzw. Die Linkspartei. 1,7 % - - 4,5 %
Sonst. Sonstige Parteien 6,8 % 12,5 % 4,7 % 2,5 %
gesamt 100 % 100 % 100 % 100 %

[Bearbeiten] Stadtrat

Der Stadtrat hat 44 Sitze, die sich nach der Kommunalwahl vom 26. September 2004 wie folgt zusammengesetzt haben:

Parteien und Wählergemeinschaften Stimmen Sitze
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 40,25 % 18
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 32,11 % 14
Grüne Bündnis 90/Die Grünen 10,05 % 4
BfGT Bürger für Gütersloh 8,63 % 4
FDP Freie Demokratische Partei 5,33 % 2
UWG Unabhängige Wählergemeinschaft 3,61 % 2
Ebw. Einzelbewerber 0,02 % -
gesamt 100 % 44

Nach dem Übertritt zweier Ratsmitglieder der BfGT-Fraktion zur CDU hat sich seit August 2006 folgende Verschiebung ergeben:

Die übrige Sitzverteilung ist unverändert geblieben.

[Bearbeiten] Bürgermeister

Aktuelle Bürgermeisterin ist seit 1994 ehrenamtlich Maria Unger (SPD). Sie wurde 1999 zur hauptamtlichen Leiterin der Stadtverwaltung gewählt. Bei den Kommunalwahlen 2004 wurde sie im Amt bestätigt.

Alle Gütersloher Bürgermeister:

  • 1813 - 1827: Christoph Heinrich Tegeler
  • 1827 - 1847: Hermann Christian Haege (1759 - 1858)
  • 1847 - 1853: Arnold Rüter
  • 1852 - 1854: Fritz (Friedrich) Detmer
  • 1854 - 1861: Friedrich Wilhelm Friebe
  • 1861 - 1862: Ludwig Carl Gottlob Freiherr von Richthofen
  • 1862 - 1874: Louis (Ludwig) von Schell (1818 - 1890)
  • 1874 - 1908: Emil Mangelsdorf (1839 - 1925)
  • 1908 - 1936: Gustav T(h)ummes
  • 1935 - 1945: Josef Bauer, NSDAP
  • 1945: Paul Thöne (1910 - 1949)
  • 1945: Adam Weinand
  • 1945: Paul Thöne (1910 - 1949)
  • 1945 - 1949: Fritz Bohnenkamp, SPD
  • 1946 - 1948: Wilhelm Baumann, CDU (1888 - 1971)
  • 1948 - 1951: Hans Hossius
  • 1951 - 1952: Hermann Vogelsang, CDU (1897 - 1985)
  • 1952 - 1954: Dr. Helmut Kaufhold
  • 1954 - 1960: August Ibrügger, CDU (1892 - 1960)
  • 1960 - 1964: Heinrich Bruhne
  • 1964 - 1979: Heinz Kollmeyer, CDU (1923 - 2006)
  • 1979 - 1985: Adolf Gräwe, CDU
  • 1985 - 1994: Karl Ernst Strothmann, CDU (* 1928)
  • seit 1994: Maria Unger, SPD (* 1952)

[Bearbeiten] Wappen

1844 verlieh Friedrich Wilhelm IV. als König von Preußen dem seit 1825 mit den Stadtrechten ausgestatteten Gütersloh das bis heute gültige Wappen.

Beschreibung: In grünem Schild, der von einem sechzehnmal schwarz-silbern gestückten Rand eingefasst ist, drei silberne Wellenschrägbalken, belegt mit einem roten, sechsspeichigen Spinnrad.

Bedeutung: Die Wellenbalken symbolisieren die Lage der Stadt in der gewässerreichen Landschaft zwischen Ems, Dalke und Lutter. Das Spinnrad steht für die früher in Gütersloh beheimatete feine Garnspinnerei (siehe das heutige Kulturzentrum Die Weberei) und symbolisiert Gewerbefleiß und Fortschritt. Grün und Weiß (Silber) sind seit 1843 die festgelegten Stadtfarben. Schwarz und Weiß im Schildrand sind die Landesfarben Preußens, die sich von dem mit einem schwarzen Kreuz bestickten weißen Mantel der Deutschordensritter herleiten.

[Bearbeiten] Städtepartnerschaften

Gütersloh pflegt mit vier Städten partnerschaftliche Beziehungen. Unter anderem werden Schüleraustausche und gegenseitige Besuche der Verwaltungsspitzen durchgeführt. Den Anfang machte 1977 die zentralfranzösische Stadt Châteauroux. 1978 kam der englische Verwaltungsbezirk Broxtowe hinzu, 1989 die an der Weichsel gelegene polnische Großstadt Grudziądz (Graudenz), 1994 schließlich die durch den Kupferbergbau bekannte schwedische Stadt Falun.

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Theater

Das Theater der Stadt in der Paul-Thöne-Halle wurde im Jahr 2003 aus Sicherheitsgründen geschlossen. Eine Renovierung der Halle hatte die Politik abgelehnt, stattdessen befürwortete eine große Stadtratsmehrheit einen Theaterneubau. Seit der Schließung finden Theateraufführungen in der benachbarten Stadthalle statt.

Ein Theaterneubau war und ist in der Bevölkerung angesichts der angespannten Finanzlage der Stadt umstritten. So wurde der ursprünglich geplante und bereits im Modell präsentierte Neubau am 29. Juni 2003 durch einen Bürgerentscheid mit großer Mehrheit abgelehnt[2], obwohl sich die Vertreter der bundesweit tätigen Parteien im Stadtrat einig gezeigt und für einen Neubau ausgesprochen hatten. Nach Ablauf der Bindungsfrist des Entscheids votierte der Stadtrat 2006 erneut für den Bau eines Theaters, allerdings diesmal für eine "abgespeckte" und damit kostengünstigere Bauvariante. Ein daraufhin erneut initiiertes Bürgerbegehren gegen einen Neubau scheiterte bereits an der Sammlung einer ausreichenden Anzahl von Unterschriften.

Mit dem Bau, der für 530 Sitzplätze ausgelegt ist, soll 2008 begonnen werden, das neue Theater im Herbst 2009 eröffnen.[3]

[Bearbeiten] Museen

[Bearbeiten] Stadtmuseum Gütersloh

Das Stadtmuseum Gütersloh (Kökerstraße 7) wird vom Heimatverein Gütersloh e.V. getragen. Das mitten in der Innenstadt gelegene Museum zeigt eine umfangreiche Dauerausstellung zum einen zur Geschichte der Stadt, zum anderen zur Industrie- und zur Medizingeschichte, wobei die Exponate zu diesen beiden Themen über den lokalen Rahmen hinaus gehen. Zudem gibt es wechselnde Sonderausstellungen.

[Bearbeiten] Miele-Museum

Im Miele-Museum (Carl-Bertelsmann-Str. 29) kann man die Geschichte des Gütersloher Hausgeräteherstellers Miele von 1899 bis heute erkunden. Die einzelnen Miele-Produkte werden im zeitgeschichtlichen Kontext der gesellschaftlichen Ereignisse und technischen Entwicklungen vorgestellt. Neben Waschmaschinen, Geschirrspülern, Milchzentrifugen, Fahr- und Motorrädern ist das einzige noch erhaltene Exemplar der vor dem ersten Weltkrieg produzierten Automobile ausgestellt. Das 1986 gegründete Museum war 2006 Bestandteil der Initiative Deutschland - Land der Ideen.

[Bearbeiten] Museum Mülenstroth

Das Westfälische Kleinbahn- und Dampflokmuseum (Postdamm 166) wird vom Dampf-Kleinbahn Mühlenstroth e.V. betrieben. Auf halber Strecke zwischen Gütersloh und Isselhorst gelegen, fahren dort im Sommer auf einem fast 1 km langen Rundkurs historische Lokomotiven. Das Gelände wird im öffentlichen Bewusstsein weniger als Museum im klassischen Sinn wahrgenommen, umso mehr als beliebtes Ausflugsziel für Radfahrer, speziell für Familien mit Kindern. Es gibt einen Gastronomiebetrieb mit Kaffeegarten und einen Kinderspielplatz, und man kann mit sich mit der Bahn im offenen oder im Salonwagen einmal um das Gelände fahren lassen. Geöffnet ist "Mühlenstroth" an allen Sonn- und Feiertagen zwischen Mai und Oktober.

[Bearbeiten] Musik

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Der ESG-Posaunenchor beim Pfingstkonzert im Stadtpark
Der ESG-Posaunenchor beim Pfingstkonzert im Stadtpark
  • Die Musikschule für den Kreis Gütersloh e. V.
  • Big Band des Evangelisch Stiftischen Gymnasiums
  • Gymnasial Posaunenchor des Evangelisch Stiftischen Gymnasium von 1871
  • Westfälische Kammerphilharmonie
  • Symphonisches Blasorchester der Feuerwehr
  • Gütersloher Philharmoniker
  • Musikverein Avenwedde e. V. von 1911
  • Jugendmusikkorps Avenwedde - Stadt Gütersloh e. V.

[Bearbeiten] Chöre

  • Bachchor Gütersloh
  • Kantorei des Evangelisch Stiftischen Gymnasiums
  • Matthäus-Chor Gütersloh
  • Städtischer Musikverein
  • Shantychor 'Gütersloh'
  • Shantychor 'Nordwind'
  • Shantychor 'die Luttermöwen'
  • TurnerGesangVerein Gütersloh

[Bearbeiten] Bauwerke

[Bearbeiten] Kirchen

Apostelkirche auf dem Kirchplatz
Apostelkirche auf dem Kirchplatz
  • Die Ev. Apostelkirche, ursprünglich eine dreischiffige Hallenkirche, wurde 1944 bis auf den Westturm vernichtet. Das schlichte, von einer Spitztonne überwölbte Langhaus wurde ab 1951 nach Plänen von Werner March neu errichtet. Dabei kam es zu einer Wiederverwendung der Ecksäulen mit spätromanischen Kapitellen aus dem zerstörten Chor. In der Turmhalle befindet sich ein Kronleuchter von 1743.
  • Die Ev. Martin-Luther-Kirche wurde 1857-61 von Christian Heyden errichtet. Es handelt sich um eine Neugotische Hallenkirche mit Westturm. Das Innere ist mit umlaufenden Emporen versehen. Im Inneren hängt ein Kronleuchter von 1659. Siehe Hauptartikel: Martin-Luther-Kirche (Gütersloh)
  • Kath. Pfarrkirche St. Pankratius. Die große neuromanische Backsteinbasilika mit Westturm wurde 1889-91 von dem Paderborner Diözesanbaumeister Arnold Güldenpfennig erbaut. Reste der zeitgenössischen Ausstattung sind erhalten. Außerdem befinden sich im Inneren ein um 1100 geschaffenesromanisches Kruzifix und die Statue des Heiligen Pankratius aus der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts.

[Bearbeiten] Fachwerkbauten

Die Kirchringbebauung im Bereich der Apostelkirche mit Fachwerkhäusern des 17. und 18. Jahrhunderts ist nahezu vollständig erhalten. Davon erwähnenswert:

  • Veerhofhaus, Kirchplatz 2: Giebelhaus mit großer Diele, am Torbogen 1708 und 1790 bezeichnet (Umbau). Das Obergeschoss kragt über Knaggen weit vor. Das dreigeschossige, mit Fächerrosetten verzierte Hinterhaus wurde wohl bereits von 1647 bis 1649 als Speicher errichtet. Heute dient das Haus als Galerie des Kunstvereins Kreis Gütersloh e.V.
  • Kirchstraße 4: Dielenhaus von 1658, die seitliche Auslucht fügte man 1721 hinzu.
  • Alte Vikarie, Kirchstraße 10: Das Fachwerk-Traufenhaus mit spätbarockem Portalaufsatz wurde 1779 errichtet.
  • Villa Bartels, Kirchstraße 21: Verschiefertes Fachwerk-Traufenhaus von 11 Achsen; der fünfachsige Kernbau wurde bereits 1778 errichtet. In der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde es durch den Textilunternehmer Bartels umgebaut und erweitert. Aus dieser Zeit stammt die Verschieferung der Fassade. Die Eingangstür zeigt noch Rokokoformen. Heute beherbergt die Villa Bartels das Standesamt der Stadt Gütersloh.

Außerhalb des Kirchplatzes haben sich nur wenige ältere Fachwerkbauten erhalten, darunter das um 1800 entstandene und heute als Stadtmuseum dienende Gebäude Kökerstraße 7. Ebenso wie das 1801 bezeichnete Dielenhaus Königstraße 7 verfügt es über eine straßenseitige Utlucht. Das Weberhaus in der Münsterstraße 9 von 1649 bildet den letzten Rest der früher ausnahmslos aus Fachwerk-Dielenhäusern bestehenden Bebauung dieses Straßenzuges.

[Bearbeiten] Weitere Bauten

Ehemaliges Amtsgericht
Ehemaliges Amtsgericht
  • Ehemaliges Amtsgericht (jetzt: Musikschulgebäude und Polizeistation), Berliner Platz: 1907/08 entstandener Baukomplex im Stil der Neorenaissance. Hauptgebäude mit Dachreiter und Fronterker.
  • Schlütersche Villa, Moltkestraße 10a: Klinkerbau mit Flachdach im Stil der Neuen Sachlichkeit, 1927/28 durch den Architekten Fritz Viemann errichtet.
  • Meierhof: Allseits von einer Gräfte umgebene Hofanlage, vermutlich Keimzelle der Stadt Gütersloh. Das von 1811 bis 1813 errichtete Wohngebäude präsentiert sich als eingeschossiger Fachwerkbau mit übergiebeltem Mittelteil.
Evangelisch Stiftisches Gymnasium
Evangelisch Stiftisches Gymnasium
  • Evangelisch Stiftisches Gymnasium, Feldstraße: Dreigeschossiges Backsteingebäude mit Dachreiter, errichtet 1928. Der durch dreieckig vorspringende Wandpfeiler streng gegliederte Bau erinnert stark an die von Fritz Höger in Norddeutschland geschaffenen Bauten.
  • Wasserturm, Theodor-Heuss-Platz: 40,8 Meter hoher Wasserturm, 1888 in Betrieb genommen und zwischenzeitlich zu einem Jugendcafé umgebaut.
  • ehemalige Weberei Greve und Güth (Städtisches Kulturzentrum), Bogenstraße 1-8: 1874 gegründet. Aus der Gründerzeit das Kessel- und Maschinenhaus, sowie das Stückwarenlager und die ehemaligen Websäle erhalten. Das Kontorgebäude 1901 hinzugefügt. Die übrigen Gebäude zwischen 1912 und 1927 errichtet. Heute Kulturzentrum Die Weberei.
  • Verwaltungsgebäude der Firma Wolf, Carl Bertelsmann-Str. 21/23: Hoher, ab 1930 errichteter Ziegelbau mit expressionistischen Gliederungselementen.

In den ländlichen Außenbezirken Güterslohs hat sich eine ganze Reihe von landwirtschaftlichen Haupt- und Nebengebäuden erhalten:

  • Das so genannte Spexarder Bauernhaus an der Lukasstraße in Spexard war ursprünglich das Haupthaus des 1370 erstmals erwähnten Hofes Meier to Berens. Es ist ein mächtiger Zweiständerbau mit Ziegelausfachung und utluchtartigem Vorbau, dessen ältester Teile laut dendrochronologischer Datierung bereits 1536 erstellt wurde. 1572 wurde es erweitert und 1781 umfassend erneuert. Es stand ursprünglich an der Helmholtzstraße ganz in der Nähe der Autobahn A2. Ab 1993 wurde es in Abstimmung mit dem Westfälischen Amt für Denkmalpflege an die Lukasstraße versetzt, da es an seinem ursprünglichen Standort nicht zu halten war. Im Zuge dieser Maßnahmen wurde auch die 1974 entfernte Ultucht wieder ergänzt. Im Januar 1995 wurde es von den Spexarder Vereinen und der Bevölkerung feierlich eingeweiht. Das Haus steht heute allen Vereinen und Gruppen für Veranstaltungen zur Verfügung. Es ist Eigentum der Stadt Gütersloh. Träger des Spexarder Bauernhauses und damit Verwalter ist der Heimatverein Spexard.
  • Hof Amtenbrink, Amtenbrinksweg 208. Das einstige Haupthaus, ein 1591 bezeichneter Zweiständer-Fachwerkbau, wurde kurz nach 1800 erneuert.
  • Auf dem Meierhof Rassfeld in Blankenhagen, Meier-zu-Rassfeld-Weg 15, befindet sich ein 1578 errichteter Speicher. Der zweigeschossige Bau mit viertelkreisförmigen Fußbändern wurde 1754 nach Norden hin erweitert. Das Erdgeschoss hat man in späterer Zeit massiv erneuert. 1975 wurde der Bau restauriert. Der Schafstall stammt noch aus 17. Jahrhundert. Die historische Deele wird heute für Feste und andere Veranstaltungen genutzt; auf der Hofanlage befinden sich außerdem ein Hofladen und ein Gästehaus.

[Bearbeiten] Parks

[Bearbeiten] Stadtpark

Der Stadtpark entstand 1908/09 auf einem Gelände an der Dalke und belegte 2006 beim Wettbewerb "Deutschlands schönster Park" den 3. Platz. 1912 wurde der Park um einen Botanischen Garten erweitert, der heute in das European Garden Heritage Network eingebunden ist. 1960 wurde eine Minigolfanlage eröffnet. Nach 1990 enstand eine Obstwiese. Im Juni 1998 wurde der Apothekergarten mit Heilpflanzen angelegt, im Mai 2000 ein Fabelpfad mit Kunstobjekten eingerichtet, im Juni 2002 ein vom Künstler Olaf Eliasson geschaffener "Dufttunnel" installiert. Am 29. August 2004 eröffnete im ehemaligen Palmenhaus des Botanischen Gartens ein Café.

[Bearbeiten] Mohns Park

Die Freizeitanlage Mohns Park verfügt über ein Kinderplanschbecken, eine Minigolfanlage, mehrere Sportplätze und ein Kneippbecken. Bereits seit 1949 steht auf dem Gelände eine aus den Kriegstrümmern der Blessenstätte erbaute Freilichtbühne mit 1.100 Sitzplätzen, die Schauplatz der Veranstaltungsreihe "Gütersloher Sommer" ist. Die Stadt hatte das 38.505 m² große Gelände am 16. April 1937 von der Witwe Frederike Mohn erworben. Ende 1972 startete der Umbau zur Freizeitanlage, die am 19. August 1973 nach zehnmonatiger Bauzeit eröffnet wurde.

[Bearbeiten] Riegerpark

Der Riegerpark ist eine Grünanlage auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei Rieger mit direkter Anbindung an die Dalkepromenade. Von 1998 bis 2002 wurde der Park saniert.


[Bearbeiten] Sport

Im Jahr 2006 gab es in Gütersloh 95 Sportvereine mit insgesamt 25.000 Mitgliedern. Die Stadt verfügt über 24 Sportplätze und 39 Sporthallen, davon elf in den Maßen 22 x 45 Meter und größer, sowie über drei Frei- und zwei Hallenbäder.

[Bearbeiten] Fußball

Der bekannteste Sportverein der Stadt ist sicherlich der FC Gütersloh 2000, der mit seiner ersten Herrenmannschaft vor der Neugründung im Jahr 2000 von 1996 bis 1999 in der 2. Fußball-Bundesliga spielte. Die Frauenmannschaft ist momentan in der Gruppe Nord der 2. Fußball-Bundesliga der Frauen aktiv, während die erste Herrenmanschaft in der Oberliga Westfalen, der 4. Liga, spielt. Die in der nächsthöheren Klasse kickenden Gütersloher Vereine sind der SV Avenwedde 1925 und der SV Spexard 1950, die in der Saison 2006/07 beide in der Landesliga Staffel 1 (Ost), der 6. Liga, spielen.

Der FC Gütersloh richtet seit 2000 das 2Pack-Hallenmasters aus, Deutschlands größtes, mittlerweile international besetztes Hallenturnier für B-Juniorinnen-Teams (U16). Seit 2005 veranstaltet der lokale Radiosender den Radio-Gütersloh-Cup, bei dem die ligahöchsten Vereine des Kreises in der Saisonvorbereitung aufeinandertreffen. In Gütersloh findet außerdem seit Mitte der 1980er Jahre mit dem Thiel-Cup eines der größten Jugend-Turniere in der Region statt. Veranstalter sind der Gütersloher Turnverein, der Kreisjugendausschuss Gütersloh und ein örtliches Autohaus.

Blick in das Heidewaldstadion beim Training der portugiesischen Nationalmannschaft

Ein sportlicher Höhepunkt in der Stadtgeschichte war die Fußball-WM 2006. Das Heidewaldstadion war als offizielle WM-Trainingsstätte drei Mal Schauplatz für das Training der portugiesischen Nationalmannschaft, das insgesamt 35.000 Zuschauer verfolgten. Bis zu 5.000 Zuschauer kamen zum Public Viewing auf den Konrad-Adenauer-Platz vor dem Rathaus, wo die größte Videowand in Ostwestfalen-Lippe aufgestellt war. Im Vorfeld der WM war Gütersloh eine der wenigen deutschen Städte gewesen, in denen auf der „FIFA WM 2006 Tour“ der FIFA World Cup ausgestellt wurde. Nicht wenige Gütersloher hatten zudem eine berufliche Verbindung zu dem Weltturnier, da Bertelsmann die Lizenzrechte für die Printprodukte zur WM erworben hatte und entsprechende Bücher, Magazine, Kalender, Poster usw. in Gütersloh entwickelt und produziert wurden.

[Bearbeiten] Radsport

In Gütersloh gab es in den 1930er und 1940er Jahren ein großes Interesse am Radsport. So war es der Radsportverein Staubwolke Spexard, der dafür sorgte, dass das 1933 eröffnete Heidewaldstadion durch Erhöhung der Kurven zu einem Radsportstadion ausgebaut wurde. Erst Anfang der 1950er Jahre wurde die Kurven zu Zuschauerrängen umgestaltet. Daher rührt der heutige eigentümliche Grundriss der Arena: ein reines Fußballstadion ohne Laufbahn, das aber dennoch hinter den Toren kurvenförmig angelegt ist. Als Hochburg des Radsports lässt sich Gütersloh heute nicht mehr bezeichnen, wohl aber ist der Radsport, vertreten durch den RSV Gütersloh 1931 und das alljährliche Straßenradrennen der „City-Nacht“, das Tausende in die Innenstadt lockt, weiterhin ein fester Bestandteil im Sportleben der Stadt. Weniger der Sport als die Unterhaltung steht beim „Radrennen über Wasser“ im Vordergrund, einem 1954 zum ersten Mal ausgetragenen Spaßrennen über Planken auf dem Teich der Neuen Mühle, zu dem 2006 an zwei Tagen rund 6.000 Zuschauer kamen.

[Bearbeiten] Weitere Sportarten

Turnen: Einer der größten Turnvereine nicht nur der Stadt, sondern der Region ist der 1894 gegründete Turnverein Isselhorst, der im Jahr 2000 rund 1.500 Mitglieder hatte.

Vom 21. bis 25. Mai 2008 ist Gütersloh Austragungsort des 1. Rheinisch-Westfälischen Landesturnfests.

Handball: In der erfolgsverwöhnten Handball-Hochburg Ostwestfalen-Lippe spielt Gütersloh eine eher bescheidene Rolle. Der klassenhöchste Verein ist die HSG Gütersloh, die in der Verbandsliga Staffel 1 spielt.

Golf: An der Gütersloher Stadtgrenze zu Rietberg liegt der vom Architekten Dr. Bernhard von Limburger entworfene 18-Loch-Golfplatz des Westfälischen Golfclubs Gütersloh. Vom Peugeot Golfführer wurde die 60 ha große, entlang der Wapel gelegende Anlage unter die 20 schönsten Plätze Deutschlands gewählt. Der Verein zählte 2006 mehr als 900 Mitglieder.

Ringen: In Ostwestfalen-Lippe bestand 2006 in nur sechs Orten die Möglichkeit, das Ringen zu erlernen - darunter in Gütersloh. Der KSV Gütersloh 02 gehört zu den Traditionsvereinen in Nordrhein-Westfalen.


[Bearbeiten] Kulturveranstalter

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  • Heimatverein Gütersloh e. V.
  • Jugendkulturring Gütersloh
  • Die Weberei Zentrum für Kunst, Kultur und Kommunikation
  • Jugendtreff Bauteil5
  • Josef Honcia's Jazzreihe im ehemaligen Jugendzentrum Kaiserstraße
  • Theater- und Konzertprogramm des städtischen Kulturamts
  • Musikschule für den Kreis Gütersloh e. V.
  • Kunstverein für den Kreis Gütersloh e. V.
  • Kulturgemeinschaft Dreiecksplatz e. V.

[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen

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  • Zahnärztetag Westfalen-Lippe
  • Gütersloher Frühling
  • Kurzfilmfestival
  • Straßenzauber
  • Lesefrühling
  • Honky Tonk
  • 1.MaiBaumFest auf dem Dreiecksplatz
  • Lange Nacht der Kunst
  • Künstlerische Impressionen auf dem Dreiecksplatz
  • Pfingst-Kirmes
  • Gütersloher Weinmarkt
  • Straßenradrennen Volksbank City-Nacht
  • Open Air und Umsonst&Draußen: Veranstaltungsreihe Gütersloher Sommer
  • Woche der kleinen Künste auf dem Dreiecksplatz
  • Gütersloh International
  • Landespresseball
  • Michaelis-Woche mit Kirmes und GÜWA (Gütersloher Wirtschaftsausstellung)
  • Gütersloher Schinkenmarkt
  • Europäische Kulturwoche
  • Martinsumzug
  • Weihnachtsmarkt
  • Radrennen über Wasser
  • Entenrennen übers Wasser
  • Rock den Turm

[Bearbeiten] Kulinarische Spezialitäten

In Gütersloh ist traditionell die deftige Westfälische Küche anzutreffen. Ein typisches Gütersloher Gericht der Kalten Küche wäre ein Pumpernickel, belegt mit westfälischem Schinken. Verbreitet ist ebenfalls der Pickert, den man um 1900 in Gütersloh gern nach einem besonderen Rezept aus einem aus Mehl, Milch, Eiern, Korinthen und Hefe bestehenden Teig in Form eines großen Kastenbrotes backte, der in den heutigen Restaurant aber auch in anderen Varianten serviert wird. Als Getränk bietet sich ein Steinhäger-Wacholderschnaps aus dem benachbarten Steinhagen, der Magenbitter Schroeders Boonekamp („Verler Heimatwasser“) und eine der im Gütersloher Brauhaus gebrauten Bierspezialitäten an.

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten] Gemeindesteuern

Der Hebesatz für die Gewerbesteuer beträgt 380 %. Die Hebesätze für Grundsteuer A bzw. Grundsteuer B liegen bei 175 % bzw. 300 %.

[Bearbeiten] Verkehr

Gütersloh liegt an den bedeutenden Ost-West-Achsen A 2 und der Köln-Mindener Eisenbahn. Daher verfügt die Stadt über eine sehr gute Anbindung Richtung Ruhrgebiet und in den Raum Hannover und weiter nach Berlin.

[Bearbeiten] Luftverkehr

Gütersloh verfügt über einen Flughafen, der von den Stadtvätern in den 1930er Jahren als ziviler Platz beantragt wurde. Meistens wurde der Platz jedoch für militärische Zwecke genutzt - derzeit durch die britische Armee.
Siehe Hauptartikel: Flughafen Gütersloh

Der nächstgelegene internationale Flughafen ist der etwa 45 Kilometer von Gütersloh entfernte Flughafen Paderborn/Lippstadt.

[Bearbeiten] Bahn- und Busverkehr

Der Bahnhof Gütersloh Hbf liegt an der viergleisigen, elektrifizierten Bahnstrecke DortmundHannover, der ehemaligen Köln-Mindener Eisenbahn (KBS 400). Im Fernverkehr wird er im Zweistundentakt von der IC-Linie KölnWuppertal–Hannover–MagdeburgLeipzig bedient. Im Früh- und Spätverkehr halten auch einige ICE-Züge.

Im Personennahverkehr besteht ein 30-Minuten-Takt zwischen Gütersloh und Hamm. Nach Bielefeld gibt es seit Dezember 2006 drei Fahrtmöglichkeiten je Stunde. In Gütersloh Hbf halten die Linien RE 6Westfalen-ExpressDüsseldorfMinden, RB 67Der WarendorferMünsterBielefeld (teilweise weiter nach DetmoldAltenbeken) und RB 69 „Westfalen-Bahn“ Münster–Hamm–Bielefeld.

Im Straßenpersonennahverkehr wird das Stadtgebiet von einem sternförmigen Stadtbus-Netz der Stadtwerke Gütersloh erschlossen. Darüber hinaus bestehen Busverbindungen in die Nachbarstädte. Umsteigepunkt für alle Linien ist der Zentrale Omnibus-Bahnhof direkt gegenüber des Hauptbahnhofs.

Für den gesamten öffentlichen Personennahverkehr gilt der regionale „Sechser-Tarif“ (Verkehrsverbund OstWestfalenLippe) und der NRW-Tarif.

Die Teutoburger Wald Eisenbahn (TWE) nutzt eine eingleisige Nebenstrecke Ibbenbüren - Gütersloh Nord - Hövelhof für Gütertransporte. Hauptkunden sind die über ein Anschlussgleis in Harsewinkel bediente Firma Claas mit ihren Landmaschinen und die Firma Miele in Gütersloh. Außerdem bedient die Bahn das KLV-Terminal in Verl. Die Westfälische Localbahn ist ein 2006 gegründeter Verein, der seinen Sitz in Gütersloh hat.

[Bearbeiten] Straßen

Gütersloh hat eine eigene Anschlussstelle an die A 2. Speziell die Stadtteile Pavenstädt und Kattenstroth sind aber aus Richtung Ruhrgebiet kommend besser über die Anschlussstelle Rheda-Wiedenbrück/Gütersloh-Süd zu erreichen. Über die im Bereich Gütersloh noch zu bauende A 33 wird die Stadt auch eine leistungsfähigere Anbindung in den Raum Osnabrück erhalten.

Die Bundesstraße 61, die das Ruhrgebiet mit dem Bremer Raum verbindet und von Gütersloh aus nach Rheda-Wiedenbrück und Bielefeld führt, verläuft vierspurig (allerdings nicht kreuzungsfrei) durch die Stadt und übernimmt die Funktion eines Stadtrings.

[Bearbeiten] Radverkehr

Dank weitgehend flacher Topographie weist Gütersloh einen verhältnismäßig hohen Radverkehrsanteil auf. Gütersloh liegt am Europaradwanderweg R1, der das französische Calais mit der estnischen Hauptstadt Tallinn verbindet. Die Wellness-Radroute tangiert das Stadtgebiet im Westen. Auch der Emsradweg, der die Ems von der Quelle bei Hövelhof bis zur Mündung in Emden begleitet, und die Hellweg-Weser-Route von Soest nach Hameln führen über Gütersloher Stadtgebiet.

Zur Unterstützung des Bike and Ride-Modells befinden sich neben ungeschützten Stellplätzen auch zwei Radstationen am Hauptbahnhof, von denen eine für Dauerkunden rund um die Uhr verfügbar ist.

[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen

Ca. 46.000 Arbeitsplätze, davon 37 % in der Güter-Produktion.

Die Bedeutung anderer Branchen hat dagegen stark nachgelassen. So waren in Gütersloh neben Flötotto zahlreiche weitere Unternehmen in der Möbelproduktion ansässig. Auch von den bedeutenden Textilunternehmen der Stadt ist einzig die Gurt- und Bandweberei Güth & Wolf noch aktiv.

[Bearbeiten] Medien

Gütersloh gehört zu den wenigen Städten, in denen gleich drei lokale Tageszeitungen erscheinen, weil es im Schnittpunkt der einzelnen Verbreitungsgebiete liegt. In der Reihenfolge ihrer Auflagenhöhe in der Stadt Gütersloh sind das:

Es erscheinen monatlich zwei kostenlose, als Hauspost verteilte beziehungsweise in Geschäften erhältliche Stadtmagzine: seit 1976 die GT-Info ("Güterslohs Stadtmagazin") aus dem Flöttmann Verlag und seit 1996 guetsel.de ("Güterslohs Stadtillustrierte"). Daneben gibt es die Stadtteil-Publikationen Bonewie (für Avenwedde, Friedrichsdorf und Spexard), Der Kattenbote (für Kattenstroth) und Der Isselhorster. Zweimal jährlich erscheint darüberhinaus der Gastronomieführer guetsel.de gastroguide.

Der lokale Rundfunksender heißt Radio Gütersloh, produziert tagsüber mehr als sechs Stunden eigenes Programm mit Nachrichten und Reportagen aus dem gesamten Kreis Gütersloh und schaltet ansonsten in das Rahmenprogramm von Radio NRW. Lokale Nachrichten gibt es werktags stündlich von 6:30 bis 19:30 Uhr, am Wochenende von 9:30 bis 11:30 Uhr. Zu empfangen ist der Sender im Stadtgebiet auf der UKW-Frequenz 95,9 MHz.

[Bearbeiten] Bildung und Forschung

Gütersloh ist Standort der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) und es gibt ein Studienzentrum der FOM in den Räumen der Bertelsmann AG. Darüber hinaus verfügt die Stadt über

  • 18 Grundschulen
  • 2 Gymnasien
  • 2 Gesamtschulen
  • 3 Realschulen
  • 2 Hauptschulen
  • 4 Sonderschulen
  • 1 Waldorfschule
  • 1 Förderschule
  • 1 Schule für Erziehungshilfe
  • 2 Berufskollegs (mittlerweile in Trägerschaft des Kreises GT)

Eine dritte, private Berufsschule ist das Berufskolleg der Bertelsmann AG, das in den Räumen der Bertelsmann-Hauptverwaltung untergebracht ist. Reinhard Mohn gründete die betriebseigene Schule 1962 als „Private Berufsschule des Bertelsmann Verlages". Sie ist jedoch nicht zu verwechseln mit dem vom Kreis getragenen Reinhard-Mohn-Berufskolleg in der Gütersloher Innenstadt, das den Namen des Bertelsmann-Verlegers führt.

[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen

Die Stadt verfügt seit 1984 über eine mit ca. 138.000 Medien ausgestattete Bibliothek im Stadtzentrum. Die Bibliothek wird als GmbH von der Stadt und der Bertelsmann-Stiftung gemeinsam betrieben.

Mit dem Freizeit- und Freibad Die Welle, dem Hallenbad und dem Nordbad stehen dem Bürger zwei überdachte Schwimmbäder und zwei Freibäder zur Verfügung. Daneben gibt es noch das Parkbad und das Wapelbad als "Luftfreibäder". Das 1929 erbaute Parkbad wurde nach der Fertigstellung der Welle geschlossen. Nachdem es unter Denkmalschutz gestellt wurde, eröffnete es als Luftbad erneut und wird seither von der Arbeitslosenselbsthilfe betrieben.

In der Stadthalle finden neben Veranstaltungen aller Art seit 2003 auch Theateraufführungen statt, nachdem das Theater aus Sicherheitsgründen geschlossen wurde und ein Neubau durch einen Bürgerentscheid abgelehnt wurde.

Die Stadt verfügt über drei Krankenhäuser:

  • Städtisches Klinikum
  • katholisches St.-Elisabeth-Hospital
  • Westfälische Klinik in Trägerschaft des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe

Der Feuerschutz und Rettungsdienst in der Stadt wird durch eine Freiwillige Feuerwehr mit hauptamtlichen Kräften sichergestellt. Die gesamte Freiwillige Feuerwehr besteht aus fünf ehrenamtlichen Löschzügen und einem hauptamtlichen Zug. Von der ständig besetzten Feuer- und Rettungswache aus werden Einsätze im gesamten Stadtgebiet gefahren. Zusätzlich werden bei jedem Einsatz die zuständigen ehrenamtlichen Löschzüge der Ortsteile alarmiert. In den Ortsteilen Avenwedde, Freidrichsdorf, Isselhorst und Spexard gibt es ehrenamtliche Löschzüge, die bis zur Gebietsreform eigenständige Feuerwehren waren. Für die Kernstadt ist der Löschzug Gütersloh zuständig. Dieser wird aber nicht wie die Löschzüge in den Ortsteilen generell alarmiert. Kleinbrände und ähnliches arbeitet die Hauptwache im Innenstadtbereich alleine ab.

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Ehrenbürger

Die Stadt Gütersloh hat seit 1882 fünfzehn Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen: siehe Hauptartikel: Liste der Ehrenbürger von Gütersloh

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt

In Gütersloh geboren wurden:

[Bearbeiten] Weitere Persönlichkeiten

Keine gebürtigen Gütersloher, die aber in der Stadt gewirkt haben, sind:

[Bearbeiten] Sonstiges und Kuriositäten

"Der letzte Cowboy kommt aus Gütersloh" ist ein Schlager im Country-Stil von Thommie Bayer, der allerdings nur vordergründig etwas mit Gütersloh zu tun hat. Laut des Interpreten kam die Stadt nur aufgrund des Reimes und des wohlklingenden Namens zu der Ehre. Dennoch wird dieser Song oft von den Fans des FC Gütersloh im Heidewaldstadion intoniert und dient auch als Aufhänger für Aktionen gegnerischer Fans. Auch die Band Fury in the Slaughterhouse besingt in ihrem am 28. Juli 2006 veröffentlichten Titel "Homesick (… to Gütersloh)" die Dalkestadt. Erstaunlicherweise ist es abermals ein Country-Song und wie beim "letzten Cowboy" hat auch hier der Reim die entscheidende Rolle für die Wahl auf Gütersloh gespielt.

Auch die Fernsehpuppe Bernd das Brot besingt Gütersloh. Auf seiner CD "Rockt das Brot" begeistert sich das notorisch depressive Gebäck in einem Song für die Ödnis der Stadt, welche nach seiner Ansicht lediglich durch die im benachbarten Bielefeld anzutreffenden Verhältnisse übertroffen wird.

Die Stadt Gütersloh, obwohl weit von der nächsten Küste entfernt liegend, hat mehrere Verbindungen zur Seefahrt. Seit 1906 gibt es den Marineverein zu Gütersloh, die heutige Marinekameradschaft Adolph Bermpohl e. V. Der Namensgeber Adolph Bermpohl wurde in Gütersloh, Am Alten Kirchplatz Nr. 14, geboren und war einer der Mitbegründer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Es gibt gleich drei Shanty-Chöre in Gütersloh (Shanty-Chor Gütersloh, Shanty-Chor Nordwind und Die Luttermöwen) und den "Stammtisch Hamburger Jungs von 1993", einen Zusammenschluss gebürtiger Hamburger, die ebenfalls ein Stück des "maritimen Gütersloh" repräsentieren.

Wenn Gütersloher sich auf dem HVP verabreden, ist der zentrale Platz in der Innenstadt gemeint, nämlich der Berliner Platz. Die Abkürzung steht für Hertie-Vorplatz. Obwohl Güterslohs einziges Kaufhaus schon seit Jahren das Firmenschild von Karstadt trägt, ist diese etwas despektierliche Bezeichnung auch heute noch im Umlauf.

In den katholisch geprägten Nachbargemeinden wird die Stadt unter den älteren Bewohnern oft "Nazareth" oder "Klein-Nazareth" genannt. Den protestantisch geprägten Einwohnern eilte der Ruf einer besonders frommen und arbeitsamen, recht freudlosen Auslegung des Glaubens voraus. Der plattdeutsche Name der Stadt, der auch in aktuellen Berichten der Lokalmedien öfter verwendet wird, lautet "Gütsel". Unter den jüngeren Bewohnern Güterslohs wird die Stadt auch umgangssprachlich "G-Town" (wegen des Kennzeichen GT und - in Anlehnung an "K-Town" für Kaiserslautern - wegen der in Gütersloh stationierten britischen Soldaten) oder scherzhaft "Lülaloh" genannt.

[Bearbeiten] Literatur

  • Gütersloh - Ansichten einer Stadt. Stadt-Bild-Verlag, Leipzig 2005, ISBN 3937126252 (Ein Bildband mit aktuellen Texten und über 70 Fotos der Stadt für Gütersloher, Freunde und Besucher)
  • Jehuda Barlev: Juden und jüdische Gemeinde in Gütersloh 1671-1943. Heraufegeben von der Stadt Gütersloh. Flöttmann, Gütersloh 1988, ISBN 3872310429
  • Matthias E. Borner: Ausgerechnet Gütersloh! - 55 Kurzsatiren über die schönste Stadt der Welt. Verlagsunion Vox Rindvieh, 2004, ISBN 3000118934
  • Matthias E. Borner: Pölter, Plörre und Pinöckel - Grundwortschatz zum Überleben in Gütersloh. Verlagsunion Vox Rindvieh, 2004, ISBN 3000142495
  • Matthias E. Borner: Pölter, Plörre und Pinöckel 2 - Aufbauwortschatz für wissbegierige Neubürger in Gütersloh. Verlagsunion Vox Rindvieh, 2006, ISBN 3000181202
  • Werner Freitag (Hrsg.): Geschichte der Stadt Gütersloh. Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2003, ISBN 3895345008
  • Detlef Güthenke, Eckard Kleßmann, Susanne Zimmermann: Gütersloh. Flöttmann, 2000 (Bildband)
  • Hans Hilbk: Stiften und Schenken in Gütersloh - Private Wohltätigkeit im 19. und 20. Jahrhundert. Flöttmann, 1991, ISBN 3872310542
  • Hans Hilbk: Gütersloh, das Hitler-Reich und die Teilung Deutschlands, Flöttmann Verlag, Gütersloh 1990; ISBN 3872310518
  • Hans Hilbk: Gütersloh, der Kaiser und die Republik 1888-1934. Flöttmann, Gütersloh 1989, ISBN 3872310445
  • Hans Hilbk: Gütersloh und Preußen - Eine Wahlverwandtschaft. Flöttmann , 1988, ISBN 3872310410
  • Till Kössler: "Arbeitseinsatz" in der Mittelstadt - Ausländische Arbeiter in Gütersloh 1933-1945. Stadt Gütersloh, 1996, ISBN 3921961084
  • Hagen Kraak: Gütersloh - Bewegte Zeiten. Die 50er Jahre. Wartberg, Gudensberg-Gleichen 2002, ISBN 3861343053
  • Hagen Kraak: Kindheit in Gütersloh - Fotografien aus einem Jahrhundert. Wartberg, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 386134629X
  • Lydia Plöger: … du heiratest ja doch! - Frauenleben in Gütersloh um 1900. Flöttmann, Gütersloh 1990, ISBN 387231050X
  • Stadtmuseum, Volkshochschule (Hrsg.): Eine Stadt wächst: Bauen in Gütersloh 1822-1955. Flöttmann, ISBN 3872310488

[Bearbeiten] Weblinks

n:
WikiNews
Wikinews: Gütersloh – Nachrichten
commons:Hauptseite
Commons
Commons: Gütersloh – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. a b c d Klimadiagramm von Gütersloh
  2. Bürgerentscheid Theater Gütersloh
  3. Stadt Gütersloh Theaterneubau
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