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Ansbach - Wikipedia

Ansbach

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen Deutschlandkarte
Wappen von Ansbach
Ansbach
Deutschlandkarte, Position von Ansbach hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Mittelfranken
Landkreis: Kreisfreie Stadt
Koordinaten: Koordinaten: 49° 18′ N, 10° 35′ O49° 18′ N, 10° 35′ O
Höhe: 405 m ü. NN
Fläche: 99,92 km²
Einwohner: 40.512 (31. Dez. 2004)
Bevölkerungsdichte: 405 Einwohner je km²
Postleitzahl: 91522
Vorwahl: 0981
Kfz-Kennzeichen: AN
Gemeindeschlüssel: 09 5 61 000
Adresse der
Stadtverwaltung:
Johann-Sebastian-Bach-Platz 1
91522 Ansbach
Webpräsenz:
Oberbürgermeister: Ralf Felber (SPD)

Ansbach, bis ins 18. Jahrhundert als Onolzbach bezeichnet, ist eine kreisfreie Stadt, Sitz der Regierung von Mittelfranken sowie des Landratsamtes Ansbach.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

[Bearbeiten] Geografische Lage

Kreisfreie StadtAnsbach in Bayern
Kreisfreie Stadt
Ansbach in Bayern

Die Stadt liegt etwa 40 km südwestlich von Nürnberg an der Fränkischen Rezat, im Einzugsgebiet des Mains. Sie ist flächenmäßig die fünftgrößte Stadt des Freistaates Bayern.

[Bearbeiten] Ausdehnung des Stadtgebietes

Zur Stadt Ansbach gehören die Orte Ansbach, Bernhardswinden, Brodswinden, Claffheim, Dautenwinden, Deßmannsdorf, Dombach im Loch, Dornberg, Egloffswinden, Elpersdorf, Eyb, Gösseldorf, Hennenbach, Höfen, Höfstetten, Käferbach, Kaltengreuth, Kammerforst, Katterbach, Kurzendorf, Meinhardswinden, Mittelbach, Neudorf, Neuses, Oberdornbach, Obereichenbach, Pfaffengreuth, Schalkhausen, Steinersdorf, Strüth, Untereichenbach, Wallersdorf, Wasserzell, Wengenstadt, Windmühle (bei Elpersdorf), Windmühle (bei Pfaffengreuth), Winterschneidbach, Wolfartswinden, Wüstenbruck sowie weitere, kleinere Orte (Weiler und Einöden). Einige der oben genannten Orte sind baulich mit Ansbach zusammengewachsen.


[Bearbeiten] Geschichte

Im Jahre 748 wurde zwischen dem Onoldsbach (daher der spätere Name Ansbach) und der Rezat ein Benediktinerkloster gegründet. In den folgenden Jahrhunderten wuchsen das Kloster und die danebenliegende Siedlung zu einer Stadt zusammen. Ansbach wurde 1221 das erste Mal als Stadt erwähnt.

Die Stadt wurde 1331 den Hohenzollern unterstellt. 30 Jahre darauf war Ansbach die Hauptstadt der verschiedenen zollerschen Herrschaftsbereiche.

Als die Hohenzollern zu Kurfürsten von Brandenburg aufstiegen, wurde Ansbach nicht mit Brandenburg vereinigt und blieb als Brandenburg-Ansbach unabhängig. 1791 verzichtete der letzte Markgraf Karl Alexander von Brandenburg-Ansbach gegen eine jährliche Leibrente auf sein Herrschaftsgebiet und trat seine beiden Fürstentümer Ansbach und Bayreuth an Preußen ab, um sich fortan mit seiner jungen Geliebten ein schönes Leben in England zu machen. Später fielen beide Landesteile an das Königreich Bayern, 1806 zunächst das Ansbacher Gebiet im Austausch für das wittelsbachische Herzogtum Berg, 1810 auch das zwischenzeitlich französisch verwaltete Bayreuther Teilfürstentum.

Karte der Residenzstadt Ansbach im 18. Jahrhundert
Karte der Residenzstadt Ansbach im 18. Jahrhundert

Im Jahre 1796 wählte Maximilian Joseph, Herzog von Zweibrücken und bayerischer Kurprätendent Ansbach zu seiner Exilresidenz, nachdem Zweibrücken von Frankreich besetzt worden war. Preußen hatte sich 1795 im Frieden von Basel vom Reichskrieg gegen das revolutionäre Frankreich zurückgezogen und seine Neutralität erklärt. Damit war das preußische Ansbach ein sicherer Zufluchtsort. Maximilian von Montgelas entwickelte hier für seinen landlosen Fürsten Maximilian Joseph ein umfassendes Konzept einer künftigen radikalen politischen Neugestaltung Bayerns. Die Denkschrift wurde durch Eberhard Weis als "Ansbacher Mémoire" ediert. Nach dem Erbfall von 1799 und dem Regierungsantritt des nunmehrigen bayerischen Kurfürsten Maximilian IV. Joseph und späteren (ab 1806) Königs Max I. Joseph wurde das Ansbacher Mémoire zur konzeptuellen Grundlage des modernen bayerischen Staates.

Von 1523 bis 1603 waren die Markgrafen von Ansbach auch Herzöge von Jägerndorf (siehe Patenstadt).

Ansbach ist Heimatstadt des Astronomen Simon Marius, der die Monde des Jupiter von den Türmen des dortigen Schlosses aus noch vor Galileo Galilei entdeckt haben soll.

Von 1831 bis 1833 lebte Kaspar Hauser in Ansbach und wurde dort im Hofgarten ermordet.

Nach zunehmenden Problemen bei der Trinkwasserversorgung ging 1900 das städtische Wasserwerk im 25 km entfernten Gersbach, das bis heute gemeinsam dem 1966 errichteten zweiten Werk in Schlauersbach 98 % des Trinkwasser liefert, in Betrieb.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte Ansbach zur Amerikanischen Besatzungszone. Die amerikanische Militärverwaltung richtete in einer ehemaligen Lungenheilanstalt im heutigen Stadtteil Strüth ein DP-Lager ein zur Unterbringung so genannter Displaced Persons.

[Bearbeiten] Die Landesherren des Fürstentums Ansbach

[Bearbeiten] Die Fayence-Manufaktur Ansbach

Dank eines 1709 von Markgraf Wilhelm Friedrich erlassenen Privilegs wurde ab 1710 produziert. Zunächst (bis etwa 1725) übernahm Ansbach das blauweiße Dekor aus Rouen, später erweiterte man die Palette um Mangan, Grün und Gelb. Unter J. G. Ch. Popp gelang das Kopieren des chinesischen Dekors der Grünen Familie - dies machte Ansbach berühmt. Besonders kostbar sind die Stücke dieser Familie und kalt bemalte Stücke mit Kirschblüten und Vögeln in Reliefdekor. Die Manufaktur bestand mit einer kurzen Unterbrechung 1806/07 bis 1839.

[Bearbeiten] Eingemeindungen

In die Stadt Ansbach wurden eingemeindet:

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Stadtrat

CSU SPD BAP ödp GRÜNE Gesamt
2002 16 11 8 3 2 40

(Stand: Kommunalwahl am 3. März 2002)

[Bearbeiten] Oberbürgermeister

  • 1945 - 1950 Ernst Körner, SPD
  • 1950 - 1952 Friedrich Böhner
  • 1952 - 1957 Karl Burkhardt
  • 1957 - 1971 Dr. Ludwig Schönecker
  • 1971 - 1990 Dr. Ernst-Günter Zumach, CSU
  • seit 1990 Ralf Felber, SPD

[Bearbeiten] Städtepartnerschaften

[Bearbeiten] Patenstadt

Ansbach ist seit dem 21. Juni 1954 Patenstadt für Krnov (Jägerndorf) [1] in Tschechien. Die Patenschaft entstand hauptsächlich aus der alten geschichtlichen Verbindung mit dem Herzogtum Jägerndorf und aus den Bemühungen des Freistaates Bayern, die Sudetendeutschen wirtschaftlich, kulturell und sozial einzugliedern. Der Gründer des Jägerndorfer Heimatarchivs in der Patenstadt Ansbach, Professor Ernst Kober, geboren am 4. September 1885, verstarb am 30. November 1963 in Ansbach und wurde am Stadtfriedhof beerdigt. Er war der Vater der Patenschaft. Zusammen mit dem Fachlehrer Konorza, welcher 1953 über den Bund der Vertriebenen (BdV) in den Ansbacher Stadtrat gewählt wurde, konnte unter dem damaligen Oberbürgermeister Burkhardt - dem späterem Bezirksratspräsidenten - der Weg zur Patenschaft vorbereitet werden.

In den Jägerndorfer Heimatstuben sind in sechs Räumen Exponate aus der Geschichte des Herzogtums Jägerndorf zu besichtigen. Sie befinden sich im Rückgebäude des alten Rathauses am Martin-Luther-Platz. Das "Jägerndorfer Heimatarchiv" befindet sich im Kulturzentrum (Stadtarchiv) am Karlsplatz. Die Vertreibung der jüdischen Bevölkerung, welche zu 80% dem Holocaust unter Mithilfe der deutschsprachigen Bevölkerung von Krnov zum Opfer gefallen ist, wie auch die Arisierung der jüdischen Besitztümer, wird in der Patenschaftsurkunde wie auch in der Exposition nicht thematisiert[2].

[Bearbeiten] Religion

Neben der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und der römisch-katholischen Kirche sind in Ansbach folgende Freikirchen vertreten: die Siebenten-Tags-Adventisten, die evangelisch-methodistische Kirche, die Volksmission entschiedener Christen und die Baptisten. Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage (Mormonen) ist ebenfalls in Ansbach organisiert.

Neben den oben genannten Glaubensgemeinschaften bestehen noch weitere Freikirchen und Religionsgemeinschaften in Ansbach.

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Museen

  • Markgrafen-Museum

[Bearbeiten] Bauwerke

Orangerie
Orangerie
Herrieder Torturm, erbaut von Johann Steingruber im 18. Jhd.
Herrieder Torturm, erbaut von Johann Steingruber im 18. Jhd.

[Bearbeiten] Naturdenkmäler

[Bearbeiten] Sport

Deutschlandweit bekannt wurde Ansbach in den 60er Jahren, als der TSV 1860 Ansbach zwischen 1960 und 1962 zweimal die deutsche Feldhandball-Meisterschaft gewann.

Vereine:

  • HG Ansbach (Handballgemeinschaft aus TSV 1860 und TSV Fichte)
  • TSV 1860 Ansbach (Breitensport)
  • TSV Fichte Ansbach (Breitensport)
  • TSV Elpersdorf (Fußball, Tennis u.a.)
  • SV Schalkhausen
  • SpVgg Ansbach (Fußball, Tennis u.a.)
  • ESV Ansbach-Eyb u.a. (Fußball, Rollhockey, Tennis u.a.)
  • Ansbach Grizzlies (American Football)
  • Judo-Team Ansbach e.V. (Judo)
  • RFV Alte Ulanen (Reit- und Pferdesport)
  • Schützenverein Germania 1882 Ansbach
  • Motorsportclub Ansbach u.Umg. e.V.
  • Kunstverein Ansbach
  • BRK - Wasserwacht Ortsgruppe Ansbach

[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen

  • Bachwoche Ansbach
  • Ansbacher Altstadtfest (um Himmelfahrt oder Fronleichnam)
  • Rokokofestspiele
  • Kaspar-Hauser-Festspiele
  • Internationale Gitarrenkonzerte Ansbach (Mai-Oktober)
  • Ansbacher Weihnachtsmarkt (immer ab dem Freitag vor dem 1. Advent bis 23.Dezember)
  • LesArt (Vorlesungen bekannter Autoren, an verschieden Orten in Ansbach und 3 weiteren Städten)

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

Ansbach hat durch den Sitz der Bezirksregierung, überregionaler Behörden und Gerichte (wie dem Verwaltungsgericht und einem Senat des bayerischen Verwaltungsgerichtshofes) einen hohen Anteil der Beschäftigten im öffentlichen Sektor.

[Bearbeiten] Verkehr

[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen

Comicbörse im Brücken-Center
Comicbörse im Brücken-Center

Die Stadt ist weiterhin bekannt für ihre kunststoffverarbeitenden Unternehmen (Oechsler AG, u. a.) und die Automobilzulieferindustrie (Bosch, u. a.). Mit der PIGROL Farben GmbH, die ihrerseits im Jahr 2002 die KULBA BAUCHEMIE übernommen hat, ist in Ansbach ein namhafter Holz- und Bautenschutzhersteller beheimatet. In Ansbach-Eyb hat die HYDROMETER GmbH, ein weltweit bekannter Hersteller von Wasser- und Wärmezählern ihren Hauptsitz. Der örtliche Einzelhandel wird mehrheitlich durch die Interessenvertretung der Ansbacher Innenstadt „PRO City“ vertreten. Nordwestlich von der Altstadt befindet sich das 1997 errichtete Einkaufszentrum Brücken-Center.

[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen

  • Regierung von Mittelfranken
  • Bezirk Mittelfranken
  • Klinikum Ansbach
  • Evang.-Luth. Landeskirchenstelle
  • Amtsgericht Ansbach
  • Landgericht Ansbach
  • Bayerisches Verwaltungsgericht
  • Landesfinanzschule Bayern
  • Justizvollzugsanstalt
  • Kulturzentrum am Karlsplatz (Karlshalle, Stadtarchiv, Angletsaal)
  • Feuerwehr der Stadt Ansbach


[Bearbeiten] Bildung

  • Fachhochschule Ansbach
  • Theresien-Gymnasium
  • Platen-Gymnasium
  • Gymnasium Carolinum
  • Staatliche Realschule Ansbach (Johann-Steingruber-Schule)
  • Maschinenbauschule Ansbach
  • Staatliche Fach- und Berufsoberschule
  • Städtische Wirtschaftsschule
  • Staatliche Berufsschule I mit Berufsfachschule für Technische Assistenten für Informatik
  • Staatliches Berufliches Schulzentrum, bestehend aus Berufsschule II und Berufsfachschulen für Hauswirtschaft, Kinderpflege und Sozialpflege
  • Evangelische Schule Ansbach
  • Bündnis Ansbacher Schülerinnen und Schüler (BASS e.V.)

[Bearbeiten] Medien

  • Fränkische Landeszeitung
  • Radio 8

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Ehrenbürger

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt

[Bearbeiten] Weitere Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Quellen

Bruckmann's Fayence-Lexikon. Majolika, Fayence, Steingut. Hrsg.: Eleonore Pichelkastner, Eckhart Hölzl. München 1981.

  1. Patenschaft Ansbach-Jägerndorf
  2. Geschichte der Juden in Jägerndorf

[Bearbeiten] Literatur

  • Fitz, Diana: Ansbach unterm Hakenkreuz; Ansbach 1994.
  • Dallhammer, Hermann: Ansbacher Chronik; Kleine Residenz, Große weite Welt; erschienen 1979
  • Heidingsferlder, Georg: Der unbekannte Platen, Eine Auswahl aus seinen Gedichten; erschienen 1966

[Bearbeiten] Weblinks

wikt:
Wiktionary
Wiktionary: Ansbach – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen

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