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Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 1966
Für das Weltmeisterschaftsturnier in England im Jahre 1966 hatten insgesamt 71 Mannschaften gemeldet, darunter
- 31 Teams aus Europa,
- 16 Teams aus Afrika,
- 4 Teams aus Asien (2 aus dem Nahen und 2 aus dem Fernen Osten),
- 1 Team aus Ozeanien,
- 10 Teams aus Südamerika und
- 9 Teams aus Nord- und Mittelamerika.
Neben den 71 gemeldeten Teams hatten noch 3 weitere Teams Interesse bekundet; doch die Philippinen durften nicht teilnehmen, da sie die Meldegebühr nicht bezahlt hatten, Guatemala überschritt die Meldefrist und die DR Kongo reichte seine angekündigte schriftliche Meldung nicht ein. Die Meldezahl von 71 Teams bedeutete einen erneuten Teilnehmerrekord. Da Titelverteidiger Brasilien und Veranstalter England direkt qualifiziert waren und die WM-Endrunde mit 16 Mannschaften ausgetragen wurde, standen für die verbleibenden 69 Mannschaften 14 freie Endrundenplätze zur Verfügung; davon gingen
Aufgrund der Tatsache, dass die FIFA für 19 afrikanische, asiatische und ozeanische Länder nur einen Endrundenplatz zuließ, zogen aus Protest bereits im Vorfeld der Qualifikationsspiele 15 afrikanische Mannschaften sowie 1 asiatisches Team ihre Meldungen zurück. Hinzu kam noch ein weiteres asiatisches Team, dass sich aus anderen Gründen zurückzog. Zudem wurde Südafrika wegen seiner Apartheidspolitik von der FIFA auf Druck der übrigen afrikanischen Nationen suspendiert. So nahmen am Ende insgesamt 53 Mannschaften an den Qualifikationsspielen teil. Föderationsübergreifende Qualifikationsspiele, wie bei der letzten WM-Qualifikation gab es diesmal nicht. Allerdings wurden die Fußballnationen Syrien und Israel aus geographischen Gründen in die Europa-Qualifikation eingegliedert.
31 europäische Nationalmannschaften und 2 asiatische Teams, die der Europaqualifikation zugeordnet worden waren, kämpften direkt um 9 freie WM-Plätze. Die 33 Mannschaften wurden daher in 9 Gruppen aufgeteilt. 5 Gruppen spielten dabei mit 4, 4 Gruppen mit 3 Mannschaften. Die jeweiligen Gruppensieger waren direkt für die WM qualifiziert. Bei Punktgleichheit auf dem ersten Rang entschieden nicht die Tore, sondern es gab ein Entscheidungsspiel auf neutralem Boden. Bemerkenswert: Mit der Tschechoslowakei und Jugoslawien konnten sich erneut die beiden besten europäischen Teams der letzten WM nicht für die Endrunde qualifizieren. Die Gruppeneinteilung sah wie folgt aus:
Tabelle |
Pl. |
Team |
Sp. |
g. |
u. |
v. |
Tore |
Pkt. |
1 |
Bulgarien |
4 |
3 |
0 |
1 |
9:6 |
6-2 |
2 |
Belgien |
4 |
3 |
0 |
1 |
11:3 |
6-2 |
3 |
Israel |
4 |
0 |
0 |
4 |
1:12 |
0-8 |
9. Mai 1965 |
Brüssel |
Belgien |
- Israel |
1:0 (1:0) |
13. Juni 1965 |
Sofia |
Bulgarien |
- Israel |
4:0 (2:0) |
26. Sep. 1965 |
Sofia |
Bulgarien |
- Belgien |
3:0 (2:0) |
27. Okt. 1965 |
Brüssel |
Belgien |
- Bulgarien |
5:0 (1:0) |
10. Nov. 1965 |
Tel Aviv |
Israel |
- Belgien |
0:5 (0:3) |
21. Nov. 1965 |
Tel Aviv |
Israel |
- Bulgarien |
1:2 (0:1) |
Entscheidungsspiel |
29. Dez. 1965 |
Florenz |
Bulgarien |
- Belgien |
2:1 (2:0) |
Damit war Bulgarien für die WM-Endrunde qualifiziert.
In dieser Europa-Gruppe 1 wurde der letzte der 16 Endrundenteilnehmer ermittelt. Erst am 29. Dezember 1965 stand mit Bulgarien der sechzehnte WM-Teilnehmer fest. Die Dramaturgie der Qualifikationsspiele in dieser Grupper erinnerte stark an die der Europa-Gruppe 3 der Qualifikation 1962. Denn schon damals gab es ein Entscheidungsspiel mit bulgarischer Beteiligung, schon damals fand das Spiel in Italien statt, schon damals war Bulgarien der Außenseiter und schon damals stand Bulgarien am Ende als der lachende Sieger da. Vor dem Spiel hatten die meisten Experten auf Belgien getippt. Zwar hatten die Belgier ihre erste Begegnung mit den Bulgaren in Sofia deutlich mit 0:3 verloren, doch gab es einen Monat später mit einem überaus beeindruckenden 5:0 der Belgier die große Revanche. Es war der große, damals 23-jährige Stürmerstar der Bulgaren, Georgi Asparuchow, der durch 2 Tore innerhalb von nur 53 Sekunden in der 19. und 20. Spielminute die Träume der Belgier beendete. Am Ende hieß es 2:1 für Bulgarien, die damit zum 2. Mal an einer WM-Endrunde teilnahmen.
Tabelle |
Pl. |
Team |
Sp. |
g. |
u. |
v. |
Tore |
Pkt. |
1 |
BR Deutschland |
4 |
3 |
1 |
0 |
14:2 |
7-1 |
2 |
Schweden |
4 |
2 |
1 |
1 |
10:3 |
5-3 |
3 |
Zypern |
4 |
0 |
0 |
4 |
0:19 |
0-8 |
04. Nov. 1964 |
Berlin |
BR Deutschland |
- Schweden |
1:1 (1:0) |
24. Apr. 1965 |
Karlsruhe |
BR Deutschland |
- Zypern |
5:0 (3:0) |
05. Mai 1965 |
Norrköping |
Schweden |
- Zypern |
3:0 (1:0) |
26. Sep. 1965 |
Stockholm |
Schweden |
- BR Deutschland |
1:2 (1:1) |
07. Nov. 1965 |
Famagusta |
Zypern |
- Schweden |
0:5 (0:4) |
14. Nov. 1965 |
Nikosia |
Zypern |
- BR Deutschland |
0:6 (0:2) |
Damit war die BR Deutschland für die WM-Endrunde qualifiziert.
Die Bundesrepublik Deutschland hatte in der Qualifikation gegen Schweden und Zypern einige Mühe. Nachdem die deutsche Mannschaft ihr erstes Spiel zu Hause gegen Schweden nur 1:1 gespielt hatte, schien die Qualifikation durchaus in Gefahr. Rudolf Brunnenmeier von TSV 1860 München hatte die deutsche Mannschaft zwar in Führung gebracht, doch konnte der Italien-Profi Kurt Hamrin (noch bekannt von der Fußball-Weltmeisterschaft 1958 in Schweden) kurz vor Schluss den Ausgleich für Schweden besorgen. Damit musste die Entscheidung im Rückspiel am 26. September 1965 in Stockholm fallen. Bei diesem Spiel machte Franz Beckenbauer vom Bundesliga-Aufsteiger Bayern München sein erstes Länderspiel. Die Schweden gingen durch Jonsson in der 44. Minute in Führung, doch konnte Werner Krämer im Gegenzug bereits ausgleichen. Uwe Seeler erzielte in der 54. Minute den 2:1-Siegtreffer für die deutsche Mannschaft und damit die Vorentscheidung für die Qualifikation.
Tabelle |
Pl. |
Team |
Sp. |
g. |
u. |
v. |
Tore |
Pkt. |
1 |
Frankreich |
6 |
5 |
0 |
1 |
9:2 |
10-2 |
2 |
Norwegen |
6 |
3 |
1 |
2 |
10:5 |
7-5 |
3 |
Jugoslawien |
6 |
3 |
1 |
2 |
10:8 |
7-5 |
4 |
Luxemburg |
6 |
0 |
0 |
6 |
6:20 |
0-12 |
20. Sep. 1964 |
Belgrad |
Jugoslawien |
- Luxemburg |
3:1 (2:0) |
04. Okt. 1964 |
Luxemburg |
Luxemburg |
- Frankreich |
0:2 (0:1) |
08. Nov. 1964 |
Luxemburg |
Luxemburg |
- Norwegen |
0:2 (0:1) |
11. Nov. 1964 |
Paris |
Frankreich |
- Norwegen |
1:0 (1:0) |
18. Apr. 1965 |
Belgrad |
Jugoslawien |
- Frankreich |
1:0 (0:0) |
27. Mai 1965 |
Trondheim |
Norwegen |
- Luxemburg |
4:2 (1:2) |
16. Juni 1965 |
Oslo |
Norwegen |
- Jugoslawien |
3:0 (1:0) |
15. Sep. 1965 |
Oslo |
Norwegen |
- Frankreich |
0:1 (0:1) |
19. Sep. 1965 |
Luxemburg |
Luxemburg |
- Jugoslawien |
2:5 (1:4) |
09. Okt. 1965 |
Paris |
Frankreich |
- Jugoslawien |
1:0 (0:0) |
06. Nov. 1965 |
Marseille |
Frankreich |
- Luxemburg |
4:1 (4:0) |
07. Nov. 1965 |
Belgrad |
Jugoslawien |
- Norwegen |
1:1 (1:1) |
Damit war Frankreich für die WM-Endrunde qualifiziert.
Für Frankreich war die Auslosung der Qualifikationsgruppen ein Schock; denn Jugoslawien war der ausgewiesene Angstgegner der Franzosen. Vier Mal stand Frankreich bei Welt- und Europameisterschaften den Jugoslawen gegenüber und vier mal war man am Ende der Verlierer. Und auch diesmal schien sich die Erfolgslosigkeit der Franzosen zu wiederholen; verlor man doch das erste Duell gegen den "Angstgegner" in Belgrad mit 0:1. Doch dann wendete sich das Blatt: Jugoslawien erlebte beim krassen Außenseiter Norwegen mit 0:3 ein regelrechtes Debakel, während Frankreich drei Monate später an gleicher Stelle mit 1:0 siegreich blieb. Und drei weitere Wochen später konnten die Franzosen im Heimspiel gegen Jugoslawien durch einen 1:0-Sieg den Bann endlich brechen. Für die zweiterfolgreichste europäische Mannschaft der vorherigen Weltmeisterschaft bedeutete dies den endgültigen K.O.; am Ende landete man sogar hinter den überraschend starken Norwegern nur auf Rang 3.
Tabelle |
Pl. |
Team |
Sp. |
g. |
u. |
v. |
Tore |
Pkt. |
1 |
Portugal |
6 |
4 |
1 |
1 |
9:4 |
9-3 |
2 |
Tschechoslowakei |
6 |
3 |
1 |
2 |
12:4 |
7-5 |
3 |
Rumänien |
6 |
3 |
0 |
3 |
9:7 |
6-6 |
4 |
Türkei |
6 |
1 |
0 |
5 |
4:19 |
2-10 |
24. Jan. 1965 |
Lissabon |
Portugal |
- Türkei |
5:1 (2:1) |
19. Apr. 1965 |
Ankara |
Türkei |
- Portugal |
0:1 (0:0) |
25. Apr. 1965 |
Bratislava |
Tschechoslowakei |
- Portugal |
0:1 (0:1) |
02. Mai 1965 |
Bukarest |
Rumänien |
- Türkei |
3:0 (1:0) |
30. Mai 1965 |
Bukarest |
Rumänien |
- Tschechoslowakei |
1:0 (1:0) |
13. Juni 1965 |
Lissabon |
Portugal |
- Rumänien |
2:1 (2:0) |
19. Sep. 1965 |
Bratislava |
Tschechoslowakei |
- Rumänien |
3:1 (1:1) |
09. Okt. 1965 |
Istanbul |
Türkei |
- Tschechoslowakei |
0:6 (0:3) |
23. Okt. 1965 |
Ankara |
Türkei |
- Rumänien |
2:1 (1:0) |
31. Okt. 1965 |
Porto |
Portugal |
- Tschechoslowakei |
0:0 (0:0) |
21. Nov. 1965 |
Brünn |
Tschechoslowakei |
- Türkei |
3:1 (2:1) |
21. Nov. 1965 |
Bukarest |
Rumänien |
- Portugal |
2:0 (2:0) |
Damit war Portugal für die WM-Endrunde qualifiziert.
Der amtierende Vizeweltmeister Tschechoslowakei war der erklärte Favorit dieser Qualifikationsgruppe. Portugal und Rumänien traute man nur eine Außenseiterrolle zu. Doch genau eine dieser beiden Außenseiterteams, nämlich Portugal, das sich bis zu diesem Zeitpunkt noch nie für eine WM-Endrunde qualifizieren konnte und bis dato nur ganze 2 Siege in WM-Qualifikationsspielen aufzuweisen hatte, sollte das Geschehen in dieser Gruppe bestimmen. Spätestens nach 2 Siegen gegen die Türkei und dem 1:0 Sieg in Prag gegen die Tschechoslowakei musste man mit den Portugiesen rechnen, die dann mit einem 2:1-Sieg gegen Rumänien zu Hause und einem 0:0 im Rückspiel gegen die Tschechoslowaken den Sack zumachten. Die 0:2-Niederlage der Portugiesen im letzten Spiel gegen die Rumänen war bedeutungslos. Garant des portugiesischen Erfolges war Stürmerstar Eusébio, der allein 6 der 9 Qualifikationstore erzielte. Mit der Tschechoslowakei war nun auch die beste europäische Mannschaft bei der WM 1962 ausgeschieden.
Tabelle |
Pl. |
Team |
Sp. |
g. |
u. |
v. |
Tore |
Pkt. |
1 |
Schweiz |
6 |
4 |
1 |
1 |
7:3 |
9-3 |
2 |
Nordirland |
6 |
3 |
2 |
1 |
9:4 |
8-4 |
3 |
Niederlande |
6 |
3 |
0 |
3 |
6:4 |
6-6 |
4 |
Albanien |
6 |
0 |
1 |
5 |
2:12 |
1-11 |
24. Mai 1964 |
Rotterdam |
Niederlande |
- Albanien |
2:0 (0:0) |
14. Okt. 1964 |
Belfast |
Nordirland |
- Schweiz |
1:0 (0:0) |
25. Okt. 1964 |
Tirana |
Albanien |
- Niederlande |
0:2 (0:1) |
14. Nov. 1964 |
Lausanne |
Schweiz |
- Nordirland |
2:1 (2:1) |
17. März 1965 |
Belfast |
Nordirland |
- Niederlande |
2:1 (1:1) |
07. Apr. 1965 |
Rotterdam |
Niederlande |
- Nordirland |
0:0 (0:0) |
11. Apr. 1965 |
Tirana |
Albanien |
- Schweiz |
0:2 (0:1) |
02. Mai 1965 |
Genf |
Schweiz |
- Albanien |
1:0 (1:0) |
07. Mai 1965 |
Belfast |
Nordirland |
- Albanien |
4:1 (2:0) |
17. Okt. 1965 |
Amsterdam |
Niederlande |
- Schweiz |
0:0 (0:0) |
14. Nov. 1965 |
Bern |
Schweiz |
- Niederlande |
2:1 (1:0) |
24. Nov. 1965 |
Tirana |
Albanien |
- Nordirland |
1:1 (0:0) |
Damit war die Schweiz für die WM-Endrunde qualifiziert.
Die Europa-Gruppe 5 galt im Expertenkreis als die ausgeglichenste. Die Schweiz, Nordirland und die Niederlande wurden als annähernd gleich stark eingeschätzt, während man dem vierten Gruppenmitglied, Qualifikationsneuling Albanien, die Rolle des Punktelieferanten zuteilte. Tatsächlich reduzierte sich aber der erwartete Dreikampf zu einem Zweikampf zwischen der Schweiz und Nordirland, da die Niederländer mit Ausnahme des Spiels gegen Albanien ihre Heimspiele nicht gewinnen konnten und dies auch nicht durch Punktgewinne bei den Konkurrenten kompensieren konnten. Vor dem letzten Spiel dieser Qualifikationsgruppe sprach alles für ein Entscheidungsspiel zwischen den Eidgenossen und den Nordiren. Doch dann sorgte ausgerechnet der krasse Außenseiter Albanien für die Entscheidung. Das 1:1 der Nordiren in Tirana ließ die Schweiz nach England fahren. Das erste Spiel dieser Qualifikationsgruppe war im Übrigen das Quasi-Eröffnungsspiel der WM-Qualifikation.
Tabelle |
Pl. |
Team |
Sp. |
g. |
u. |
v. |
Tore |
Pkt. |
1 |
Ungarn |
4 |
3 |
1 |
0 |
8:3 |
7-1 |
2 |
DDR |
4 |
1 |
2 |
1 |
5:5 |
4-4 |
3 |
Österreich |
4 |
0 |
1 |
3 |
1:6 |
1-7 |
25. Apr. 1965 |
Wien |
Österreich |
- DDR |
1:1 (0:0) |
23. Mai 1965 |
Leipzig |
DDR |
- Ungarn |
1:1 (1:1) |
13. Juni 1965 |
Wien |
Österreich |
- Ungarn |
0:1 (0:1) |
05. Sep. 1965 |
Budapest |
Ungarn |
- Österreich |
3:0 (1:1) |
09. Okt. 1965 |
Budapest |
Ungarn |
- DDR |
3:2 (1:1) |
31. Okt. 1965 |
Leipzig |
DDR |
- Österreich |
1:0 (1:0) |
Damit war Ungarn für die WM-Endrunde qualifiziert.
In dieser Gruppe wurde Ungarn seiner Favoritenrolle voll gerecht. Das Team blieb in seinen vier Spielen ungeschlagen und durfte daher nach England fahren. Das entscheidende Spiel wurde von den Ungarn gegen die DDR mit 3:2 gewonnen. Dabei hatte dieses Spiel für die DDR gut begonnen, denn die Ostdeutschen waren durch Peter Ducke in der 31. Min. mit 1:0 in Front gegangen. Doch in der 41. Spielminute konnten die Ungarn durch Gyula Rakosi den Ausgleich erzielen. Acht Minuten (53.) nach Beginn der zweiten Spielhälfte gingen dann die Gastgeber durch einen Foulelfmeter von Deszo Nowak mit 2:1 in Führung. Es war erneut Peter Ducke, der mit seinem zweiten Tor an diesem Tage den Ausgleich erzielte und die DDR wieder ins Spiel brachte. Doch 9 Minuten vor dem Schlusspfiff (81. Min.) erzielte Janos Farkas den Siegtreffer für die Ungarn. Der Sieg der Magyaren ließ auch die FIFA aufatmen; denn ein in der Qualifikation siegreiches DDR-Team hätte 1966 angesichts der damaligen politischen Lage (Hallstein-Doktrin, Alleinvertretungsanspruch der BR Deutschland) keine Einreisevisa nach England erhalten.
Tabelle |
Pl. |
Team |
Sp. |
g. |
u. |
v. |
Tore |
Pkt. |
1 |
Sowjetunion |
6 |
5 |
0 |
1 |
19:6 |
10-2 |
2 |
Wales |
6 |
3 |
0 |
3 |
11:9 |
6-6 |
3 |
Griechenland |
6 |
2 |
1 |
3 |
10:14 |
5-7 |
4 |
Dänemark |
6 |
1 |
1 |
4 |
7:18 |
3-9 |
21. Okt. 1964 |
Kopenhagen |
Dänemark |
- Wales |
1:0 (0:0) |
29. Nov. 1964 |
Athen |
Griechenland |
- Dänemark |
4:2 (1:0) |
09. Dez. 1964 |
Athen |
Griechenland |
- Wales |
2:0 (1:0) |
17. März 1965 |
Cardiff |
Wales |
- Griechenland |
4:1 (1:1) |
23. Mai 1965 |
Moskau |
Sowjetunion |
- Griechenland |
3:1 (1:0) |
30. Mai 1965 |
Moskau |
Sowjetunion |
- Wales |
2:1 (1:0) |
27. Juni 1965 |
Moskau |
Sowjetunion |
- Dänemark |
6:0 (1:0) |
03. Okt. 1965 |
Piräus |
Griechenland |
- Sowjetunion |
1:4 (1:2) |
17. Okt. 1965 |
Kopenhagen |
Dänemark |
- Sowjetunion |
1:3 (0:0) |
27. Okt. 1965 |
Kopenhagen |
Dänemark |
- Griechenland |
1:1 (1:1) |
27. Okt. 1965 |
Cardiff |
Wales |
- Sowjetunion |
2:1 (1:1) |
01. Dez. 1965 |
Wrexham |
Wales |
- Dänemark |
4:2 (3:1) |
Damit war die Sowjetunion für die WM-Endrunde qualifiziert.
Die Qualifikation für die WM-Endrunde fiel der Sowjetunion mit seinem legendären Torhüteridol Lew Jaschin nicht schwer. Als erklärter Favorit griff der amtierende Vizeeuropameister erst sehr spät in das Qualifikationsgeschehen ein. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich die Konkurrenz bereits gegenseitig die Punkte abgenommen. Was folgte, war eine Serie von 5 souveränen sowjetischen Siegen in Folge, die die Qualifikation sicherstellten. Die abschließende Niederlage in Wales konnte man beim UdSSR-Team leicht verschmerzen.
Tabelle |
Pl. |
Team |
Sp. |
g. |
u. |
v. |
Tore |
Pkt. |
1 |
Italien |
6 |
4 |
1 |
1 |
17:3 |
9-3 |
2 |
Schottland |
6 |
3 |
1 |
2 |
8:8 |
7-5 |
3 |
Polen |
6 |
2 |
2 |
2 |
11:10 |
6-6 |
4 |
Finnland |
6 |
1 |
0 |
5 |
5:20 |
2-10 |
21. Okt. 1964 |
Glasgow |
Schottland |
- Finnland |
3:1 (3:0) |
04. Nov. 1964 |
Genua |
Italien |
- Finnland |
6:1 (3:0) |
18. Apr. 1965 |
Warschau |
Polen |
- Italien |
0:0 (0:0) |
23. Mai 1965 |
Chorzow |
Polen |
- Schottland |
1:1 (0:0) |
27. Mai 1965 |
Helsinki |
Finnland |
- Schottland |
1:2 (1:1) |
23. Juni 1965 |
Helsinki |
Finnland |
- Italien |
0:2 (0:1) |
26. Sep. 1965 |
Helsinki |
Finnland |
- Polen |
2:0 (2:0) |
13. Okt. 1965 |
Glasgow |
Schottland |
- Polen |
1:2 (1:0) |
24. Okt. 1965 |
Stettin |
Polen |
- Finnland |
7:0 (6:0) |
01. Nov. 1965 |
Rom |
Italien |
- Polen |
6:1 (2:0) |
09. Nov. 1965 |
Glasgow |
Schottland |
- Italien |
1:0 (0:0) |
07. Dez. 1965 |
Neapel |
Italien |
- Schottland |
3:0 (1:0) |
Damit war Italien für die WM-Endrunde qualifiziert.
In der Qualifikationsgruppe 8 erwartete alles einen Zweikampf zwischen Italien und Schottland. Die Italiener setzten dabei auf ihre Stars wie Giacinto Facchetti, Sandro Mazzola oder Gianni Rivera, während die Schotten vor allem die Gefährlichkeit ihres Stürmerstars Denis Law bauten. Der Mannschaft Polens traute man durchaus eine Außenseiterchance zu, während dem finnischen Team eher die Rolle des Punktelieferanten zugedacht wurde. Die vor Beginn der Qualifikationsspiele gemachten Prognosen sollten sich bewahrheiten. Tatsächlich fiel die Entscheidung über den endgültigen Gruppensieg erst im allerletzten Spiel. Schottland und Italien waren zu diesem Zeitpunkt punktgleich, wober allerdings Italien aufgrund seines Heimvorteils die eindeutig besseren Karten besaß. Der Sieg fiel am Ende mit 3:0 für die Italiener sehr deutlich aus, wobei insgesamt die Heimstärke der Italiener in dieser Qualifikation beeindruckend war und letztlich den Ausschlag gab für den Gruppensieg.
Tabelle |
Pl. |
Team |
Sp. |
g. |
u. |
v. |
Tore |
Pkt. |
1 |
Spanien |
2 |
1 |
0 |
1 |
4:2 |
2-2 |
2 |
Irland |
2 |
1 |
0 |
1 |
2:4 |
2-2 |
3 |
Syrien |
zurückgezogen |
05. Mai 1965 |
Dublin |
Irland |
- Spanien |
1:0 (0:0) |
27. Okt. 1965 |
Sevilla |
Spanien |
- Irland |
4:1 (2:1) |
Entscheidungsspiel |
10. Nov. 1965 |
Paris |
Spanien |
- Irland |
1:0 (0:0) |
Damit war Spanien für die WM-Endrunde qualifiziert.
Das erinnerte die Spanier schon fatal an die WM-Qualifikation 1954. Auswärts eine 0:1-Niederlage, zu Hause ein 4:1-Sieg und anschließend ein Entscheidungsspiel. In diesem gab es dann damals ein 2:2 n.V.; der folgende Losentscheid fiel schließlich gegen die hochfavorisierten Spanier und für den krassen Außenseiter die Türkei aus. Und in dieser Qualifikation, die durch den Rückzug der Syrer zu einem bloßen Zweikampf geworden war, schien alles genauso zu verlaufen: 0:1 in Dublin, 4:1 in Sevilla und dann ein Entscheidungsspiel, das in der 80. Minute noch immer 0:0 stand und wo sich bereits eine Verlängerung andeutete. Doch dann erzielte Jose Ufarte das erlösende 1:0 für den Europameister, dem damit ein Qualifikations-K.O. wie 1954 erspart blieb.
Da Brasilien als Titelverteidiger bereits qualifiziert war, kämpften die verbleibenden 9 der 10 gemeldeten südamerikanischen Fußballnationen um die 3 für Südamerika vorgesehenen Endrundenplätze. Die 9 Mannschaften spielten dabei in 3 Gruppen á 3 Mannschaften, die Gruppensieger qualifizierten sich für das Endturnier. Gespielt wurde in Hin- und Rückspiel, bei Punktgleichheit entschied ein Entscheidungsspiel. Die südamerikanische Gruppeneinteilung hatte folgendes Aussehen:
Tabelle |
Pl. |
Team |
Sp. |
g. |
u. |
v. |
Tore |
Pkt. |
1 |
Uruguay |
4 |
4 |
0 |
0 |
11:2 |
8-0 |
2 |
Peru |
4 |
2 |
0 |
2 |
8:6 |
4-4 |
3 |
Venezuela |
4 |
0 |
0 |
4 |
4:15 |
0-8 |
16. Mai 1965 |
Lima |
Peru |
- Venezuela |
1:0 (0:0) |
23. Mai 1965 |
Montevideo |
Uruguay |
- Venezuela |
5:0 (2:0) |
30. Mai 1965 |
Caracas |
Venezuela |
- Uruguay |
1:3 (1:1) |
02. Juni 1965 |
Caracas |
Venezuela |
- Peru |
3:6 (1:3) |
06. Juni 1965 |
Lima |
Peru |
- Uruguay |
0:1 (0:0) |
13. Juni 1965 |
Montevideo |
Uruguay |
- Peru |
2:1 (1:1) |
Damit war Uruguay für die WM-Endrunde qualifiziert.
Die Südamerika-Qualifikationsgruppe 1 war ein Spaziergang für Uruguay und ein kurzer dazu. Vier Siege in vier Spielen und dies in vier Wochen: so löste sich Uruguay sein Endrunden-Ticket. Etwas Mühe hatte man eigentlich nur beim Spiel in Peru, als man am Rande einer Niederlage stand und erst 12 Minuten vor dem Ende das entscheidende Tor erzielen konnte.
Tabelle |
Pl. |
Team |
Sp. |
g. |
u. |
v. |
Tore |
Pkt. |
1 |
Chile |
4 |
2 |
1 |
1 |
12:7 |
5-3 |
2 |
Ecuador |
4 |
2 |
1 |
1 |
6:5 |
5-3 |
3 |
Kolumbien |
4 |
1 |
0 |
3 |
4:10 |
2-6 |
20. Juli 1965 |
Barranquilla |
Kolumbien |
- Ecuador |
0:1 (0:1) |
25. Juli 1965 |
Guayaquil |
Ecuador |
- Kolumbien |
2:0 (0:0) |
01. Aug. 1965 |
Santiago |
Chile |
- Kolumbien |
7:2 (4:0) |
07. Aug. 1965 |
Barranquilla |
Kolumbien |
- Chile |
2:0 (0:0) |
15. Aug. 1965 |
Guayaquil |
Ecuador |
- Chile |
2:2 (1:1) |
22. Aug. 1965 |
Santiago |
Chile |
- Ecuador |
3:1 (1:1) |
Entscheidungsspiel |
12. Okt. 1965 |
Lima |
Chile |
- Ecuador |
2:1 (2:0) |
Damit war Chile für die WM-Endrunde qualifiziert.
Die Endrundenqualifikation hatte sich der WM-Dritte von 1963, die Chilenische Fußballnationalmannschaft, einfacher vorgestellt. Insbesondere mit Kolumbien glaubte man leichtes Spiel zu haben. Zunächst bestätigte sich dies auch, wie der 7:2-Erfolg im ersten Duell auswies. Doch dann gab es eine vollkommen unerwartete 0:2-Niederlage im Rückspiel, und auch in Ecuador gab es nur ein Unentschieden. So musste der Gruppenfavorit im letzten Spiel unbedingt gewinnen, um auf dem Umweg über ein Entscheidungsspiel doch noch die Qualifikation zu schaffen. Die erste Etappe gelang den Chilenen mit einem 3:1-Erfolg überzeugend und auch die zweite Etappe, das Entscheidungsspiel konnte man schließlich mit 2:1 siegreich gestalten.
Tabelle |
Pl. |
Team |
Sp. |
g. |
u. |
v. |
Tore |
Pkt. |
1 |
Argentinien |
4 |
3 |
1 |
0 |
9:2 |
7-1 |
2 |
Paraguay |
4 |
1 |
1 |
2 |
3:5 |
3-5 |
3 |
Bolivien |
4 |
1 |
0 |
3 |
4:9 |
2-6 |
25. Juli 1965 |
Asunción |
Paraguay |
- Bolivien |
2:0 (1:0) |
01. Aug. 1965 |
Buenos Aires |
Argentinien |
- Paraguay |
3:0 (3:0) |
08. Aug. 1965 |
Asunción |
Paraguay |
- Argentinien |
0:0 (0:0) |
17. Aug. 1965 |
Buenos Aires |
Argentinien |
- Bolivien |
4:1 (3:0) |
22. Aug. 1965 |
La Paz |
Bolivien |
- Paraguay |
2:1 (1:1) |
29. Aug. 1965 |
La Paz |
Bolivien |
- Argentinien |
1:2 (1:2) |
Damit war Argentinien für die WM-Endrunde qualifiziert.
Argentinien wurde seiner Favoritenrolle voll gerecht und beendete seine vier Qualifikationsspiele ohne Niederlage. Einzig das 0:0 gegen Paraguay war ein kleiner Schönheitsfehler, den man jedoch in Argentinien nicht tragisch nahm.
[Bearbeiten] Nord- und Mittelamerika
Neun mittel- und nordamerikanische Nationalmannschaften kämpften um einen freien Endrundenplatz. Die neun Mannschaften spielten zunächst in drei Vorrunden-Gruppen mit je drei Teams. Die drei Gruppensieger ermittelten anschließend in einer Finalrunde den WM-Endrundenteilnehmer. Gespielt wurde in Vor- und Finalrunde in Hin- und Rückspiel, bei Punktgleichheit entschied ein Entscheidungsspiel. Allerdings einigten sich die drei Teams der Gruppe 1 darauf, die Gruppenspiele in zwei Turnieren auszutragen. Zunächst trafen alle drei Teams in Kingston auf Jamaika aufeinander, eine Woche später fand die "Rückrunde" in Havanna auf Kuba statt. Die Gruppeneinteilung der Vorrunde der Nord- und Mittelamerika-Qualifikation hatte folgendes Aussehen:
Tabelle |
Pl. |
Team |
Sp. |
g. |
u. |
v. |
Tore |
Pkt. |
1 |
Jamaika |
4 |
2 |
1 |
1 |
5:2 |
5-3 |
2 |
Niederl. Antillen |
4 |
1 |
2 |
1 |
2:3 |
4-4 |
3 |
Kuba |
4 |
1 |
1 |
2 |
3:5 |
3-5 |
16. Jan. 1965 |
Kingston |
Jamaika |
- Kuba |
2:0 (1:0) |
20. Jan. 1965 |
Kingston |
Niederl. Antillen |
- Kuba |
1:1 (0:0) |
23. Jan. 1965 |
Kingston |
Jamaika |
- Niederl. Antillen |
2:0 (1:0) |
30. Jan. 1965 |
Havanna |
Kuba |
- Niederl. Antillen |
0:1 (0:1) |
03. Feb. 1965 |
Havanna |
Niederl. Antillen |
- Jamaika |
0:0 (0:0) |
07. Feb. 1965 |
Havanna |
Kuba |
- Jamaika |
2:1 (2:1) |
Tabelle |
Pl. |
Team |
Sp. |
g. |
u. |
v. |
Tore |
Pkt. |
1 |
Costa Rica |
4 |
4 |
0 |
0 |
9:1 |
8-0 |
2 |
Surinam |
4 |
1 |
0 |
3 |
8:9 |
2-6 |
3 |
Trinidad & Tobago |
4 |
1 |
0 |
3 |
5:12 |
2-6 |
07. Feb. 1965 |
Port of Spain |
Trinidad & Tobago |
- Surinam |
4:1 (3:1) |
12. Feb. 1965 |
San José |
Costa Rica |
- Surinam |
1:0 (0:0) |
21. Feb. 1965 |
San José |
Costa Rica |
- Trinidad & Tobago |
4:0 (1:0) |
28. Feb. 1965 |
Paramaribo |
Surinam |
- Costa Rica |
1:3 (0:2) |
07. März 1965 |
Port of Spain |
Trinidad & Tobago |
- Costa Rica |
0:1 (0:1) |
14. März 1965 |
Paramaribo |
Surinam |
- Trinidad & Tobago |
6:1 (3:0) |
Tabelle |
Pl. |
Team |
Sp. |
g. |
u. |
v. |
Tore |
Pkt. |
1 |
Mexiko |
4 |
3 |
1 |
0 |
8:2 |
7-1 |
2 |
USA |
4 |
1 |
2 |
1 |
4:5 |
4-4 |
3 |
Honduras |
4 |
0 |
1 |
3 |
1:6 |
1-7 |
Tabelle |
Pl. |
Team |
Sp. |
g. |
u. |
v. |
Tore |
Pkt. |
1 |
Mexiko |
4 |
3 |
1 |
0 |
12:2 |
7-1 |
2 |
Costa Rica |
4 |
1 |
2 |
1 |
8:2 |
4-4 |
3 |
Jamaika |
4 |
0 |
1 |
3 |
3:19 |
1-7 |
25. Apr. 1965 |
San José |
Costa Rica |
- Mexiko |
0:0 (0:0) |
03. Mai 1965 |
Kingston |
Jamaika |
- Mexiko |
2:3 (2:1) |
07. Mai 1965 |
Mexiko-Stadt |
Mexiko |
- Jamaika |
8:0 (2:0) |
11. Mai 1965 |
San José |
Costa Rica |
- Jamaika |
7:0 (1:0) |
16. Mai 1965 |
Mexiko-Stadt |
Mexiko |
- Costa Rica |
1:0 (1:0) |
03. Mai 1965 |
Kingston |
Jamaika |
- Costa Rica |
1:1 (0:0) |
Damit war Mexiko für die WM-Endrunde qualifiziert.
Von allen Nationen, die an der WM-Qualifikation teilnahmen, hatte Mexiko den längsten Weg nach England zurückzulegen. Acht Spiele mit einer Gesamtdauer von zwölf Stunden waren notwendig. Die Bilanz war imponierend: 6 Siege, 2 Unentschieden und 20:4 Tore. Auch wenn die hochkarätigen Gegner in der Qualifikation fehlten - einzig Costa Rica konnte als Herausforderung gelten - erreicht Mexiko damit bereits zum sechsten Mal die WM-Endrunde. Mexiko war das erste Team, das sich nach Gastgeber England und Titelverteidiger Brasilien für die Endrunde qualifizieren konnte. Schon am 17. Mai 1965 nach dem 1:0-Heimsieg über Costa Rica standen die Mexikaner als Qualifikationssieger fest.
[Bearbeiten] Afrika, Asien, Ozeanien
Insgesamt 21 Mannschaften aus Afrika (16), Asien (4) und Ozeanien (1) hatten für die WM gemeldet. Davon wurden zwei asiatische Teams (Israel und Syrien) aus regionalen Gründen der Europa-Qualifikation zugeordnet. Die verbleibenden 19 Mannschaften sollten nach den Vorstellungen der FIFA um einen freien Endrundenplatz spielen. Doch gab es von Vornherein Probleme. Da war zunächst das Problem Südafrika, das aufgrund seiner Apartheidspolitik insbesondere von den übrigen afrikanischen Staaten stark angefeindet wurde. Aus diesem Grunde hatte man Südafrika, um Boykottdrohungen afrikanischer Mannschaften zu begegnen, der Asiengruppe zugeordnet. Doch am Ende war der internationale Druck so groß, dass die FIFA schließlich Südafrika suspendierte. Als weiteres großes Problem erwies sich die Tatsache, dass für die verbleibenden 18 Teams nur 1 Endrundenplatz vorgesehen war. Dies führte zu einem erbitterten Konflikt des afrikanischen Fußballverbandes CAF mit der FIFA, der schließlich dazu führte, dass alle 15 afrikanischen Mannschaften sich aus der Qualifikation zurückzogen. Südkorea schloss sich aus dem gleichen Grunde dem Rückzug der afrikanischen Mannschaften an, so dass am Ende nur Australien und Nordkorea in der Qualifikation verblieben. Der Qualifikationsmodus sah zunächst so aus, dass die afrikanischen Mannschaften und die asiatischen/ozeanischen Teams zunächst eine getrennte Qualifikation austrugen. Danach sollten 3 afrikanische Vertreter und 1 asiatische bzw ozeanische Mannschaft im K.O.-System mit Hin- und Rückspiel den Endrundenteilnehmer ermitteln.
Die 15 afrikanischen Mannschaften sollten zunächst in der ersten Runde in 6 Gruppen (3 mit je 2 Teams und 3 mit je 3 Teams) antreten. Die 6 Gruppensieger sollten dann in einer zweiten Runde jene 3 Teams ermitteln, die dann im Halbfinale der Qualifikation auf den Vertreter Asiens treffen sollten. Durch den Rückzug aller afrikanischen Mannschaften kam es jedoch nicht zur Austragung von Qualifikationsspielen. Die Gruppeneinteilung für die erste und zweite Runde hatte folgendes Aussehen:
2. Runde |
Gruppe 1 |
Gruppe 2 |
Gruppe 3 |
Sieger Gruppe 1 |
Sieger Gruppe 2 |
Sieger Gruppe 3 |
Sieger Gruppe 5 |
Sieger Gruppe 4 |
Sieger Gruppe 6 |
Aufgrund des Rückzugs aller afrikanischen Mannschaften fanden keine Spiele statt, kein Team erreichte damit das Halbfinale der Afrika/Asien/Ozeanien-Qualifikation.
[Bearbeiten] Vorrunde Asien/Ozeanien
In dieser Qualifikation sollten die nach der Zuordnung von Israel und Syrien zur Europa-Qualifikation verbliebenen 2 asiatischen Teams auf den Ozeanien-Vertreter Australien und auf Südafrika treffen, das aus politischen Gründen dieser Qualifikation zugeordnet wurde. Nachdem allerdings Südafrika von der FIFA suspendiert worden war und Südkorea sich von der Qualifikation zurückgezogen hatte, verblieben mit Australien und Nordkorea nur noch 2 Teams in dieser Qualifikation. Diese beiden Mannschaften trafen dann auf neutralem Boden in 2 Spielen aufeinander. Es war vorgesehen, dass der Sieger der Asien-Qualifikation im Halbfinale dann auf 3 Vertreter Afrikas treffen sollte.
Tabelle |
Pl. |
Team |
Sp. |
g. |
u. |
v. |
Tore |
Pkt. |
1 |
Nordkorea |
2 |
2 |
0 |
0 |
9:2 |
4-0 |
2 |
Australien |
2 |
0 |
0 |
2 |
2:9 |
0-4 |
3 |
Südkorea |
zurückgezogen |
4 |
Südafrika |
suspendiert |
21. Nov. 1965 |
Phnom Penh |
Nordkorea |
- Australien |
6:1 (1:0) |
24. Nov. 1965 |
Phnom Penh |
Australien |
- Nordkorea |
1:3 (1:1) |
Damit war Nordkorea für die Finalrunde der Asien/Afrika-Qualifikation qualifiziert.
[Bearbeiten] Finalrunde Afrika/Asien/Ozeanien
In dieser Endrunde sollten zunächst in einem Halbfinale 3 Vertreter Afrikas auf den Sieger der Asien/Ozeanien-Qualifikation treffen. Die Sieger des Halbfinals sollten dann in einem Finale den WM-Endrundenteilnehmer ausspielen. Da sich jedoch alle Mannschaften Afrikas zurückzogen, kam keine Spiele in der Finalrunde zu Stande.
Damit war Nordkorea als Sieger der Asien/Ozeanien-Qualifikation für die WM-Endrunde qualifiziert.