Grevenbroich
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | |
Regierungsbezirk: | Düsseldorf | |
Kreis: | Rhein-Kreis Neuss | |
Koordinaten: | Koordinaten: 51° 5′ N, 6° 35′ O51° 5′ N, 6° 35′ O | |
Höhe: | 54 m ü. NN | |
Fläche: | 102,6 km² | |
Einwohner: | 64.507 (29. März 2007) | |
Bevölkerungsdichte: | 629 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 41515, 41516, 41517 (alt: 4048) | |
Vorwahlen: | 02181, 02182 | |
Kfz-Kennzeichen: | NE, GV (auslaufend) | |
Gemeindeschlüssel: | 05 1 62 008 | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Am Markt 1 41515 Grevenbroich |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Axel Prümm (CDU) |
Grevenbroich ([ˌgʁeːvn̩ˈbʁoːχ], siehe Dehnungs-i) ist eine große kreisangehörige Stadt in Nordrhein-Westfalen, zum Rhein-Kreis Neuss gehörend, mit rund 65.000 Einwohnern. Sie liegt im Städtedreieck Düsseldorf - Köln - Mönchengladbach und steht an 135. Stelle der größten Städte Deutschlands. (Stand 31. Dezember 2005)
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
- Geografische Lage
Grevenbroich liegt maximal 188 Meter über Normalnull (Vollrather Höhe) und minimal 45 Meter über Normalnull (Erftaue zwischen Gruissem und Münchrath).
- Ausdehnung des Stadtgebiets
Das Stadtgebiet hat heute eine Ausdehnung von 102,6 Quadratkilometern. Es ist beeinflusst durch zwei Braunkohlekraftwerke, die aktuell angrenzende Braunkohleförderung und die früheren Abbaggerungen von Orten und Gehöften Grevenbroichs, sowie die dadurch entstandenen künstlichen Anhöhen (renaturierte Abraumhalden) Vollrather Höhe und Gustorfer Höhe. Durch gute Verkehrsanbindungen im Straßen- und Schienennetz, die nahen Kohlekraftwerke als Energieversorger und die Lage zwischen den Städten mit der größten Bevölkerungsdichte von Nordrhein-Westfalen haben sich in der Geschichte und Gegenwart einige (Groß-)Industrieunternehmen angesiedelt.
Heute lebt man im Stadtgebiet verteilt in 32 Ortschaften. Dazwischen liegen Wälder, Wiesen und Äcker entlang der Erft, die auf einer Länge von 20 km die Stadt durchfließt und in der nahen Kreisstadt Neuss in den Rhein mündet.
- Nachbarstädte
Die Stadt Grevenbroich grenzt im Norden an Stadtteile von Korschenbroich und Jüchen, im Osten an Neuss und an die Gemeinde Rommerskirchen, im Süden an Bedburg und ebenfalls Rommerskirchen, sowie im Westen an Jüchen, wo es allerdings durch den Braunkohletagebau Garzweiler fast komplett abgetrennt wird. Nicht nur durch den Rhein-Kreis Neuss, sondern auch wirtschaftlich sind die Städte durch sich ergänzende Industrie miteinander verbunden.
- Stadtgliederung
Die Stadt Grevenbroich in ihrer heutigen Struktur als Mittelzentrum wurde im Zuge der kommunalen Neugliederung 1975 aus sieben Städten und Gemeinden des ehemaligen Kreises Grevenbroich gebildet, zu denen auch die früher kurkölnische Stadt Hülchrath mit ihrem bedeutenden Schloss und die Stadt Wevelinghoven mit dem ebenfalls historisch bedeutenden Kloster Langwaden zählten.
Stadt- und Ortsteile von Grevenbroich sind:
Allrath, Barrenstein, Busch, Elsen, Frimmersdorf, Gilverath, Gindorf, Gruissem, Gubisrath, Gustorf, Hemmerden, Hülchrath, Kapellen, Laach, Langwaden, Mühlrath, Münchrath, Neuenhausen, Neubrück, Neu-Elfgen, Neukirchen, Neurath, Noithausen, Orken, Südstadt, Tüschenbroich, Wevelinghoven und Vierwinden, sowie die abgebaggerten, ehemaligen Orte Elfgen und Gürath.
(Nicht aufgeführt sind als nicht geschlossen geltende Weiler, Siedlungen und Gehöfte)
Zur Ansicht aller zugehörigen Teile siehe Einwohnerentwicklung nach Stadtteilen
[Bearbeiten] Geologie
Vor ca. 30 Millionen Jahren, sanken Teile des Rheinischen Schiefergebirges ab und es bildete sich ein Niederungsgebiet. Bedingt durch das damals subtropische Klima gab es ein artenreiches, üppiges Pflanzenwachstum. Vor ca. 15 Millionen Jahre starben diese Pflanzen ab und bildeten eine bis zu 270 Meter dicke Schicht. Durch den Druck der darüber liegenden Erdschichten wurde der Torf zu Braunkohle gepresst.
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Großräumig betrachtet gehört Grevenbroich heute unter anderem durch die Kölner Bucht zum atlantisch-maritimen Klimabereich, der sich durch schneearme Winter bei einer durchschnittlichen Januartemperatur von 2 °C auszeichnet. Die mittlere Temperatur im Juli liegt bei 24 °C, die durchschnittliche Jahrestemperatur bei 12 °C. Somit kann Grevenbroich zu den wärmsten Regionen Deutschlands gezählt werden und Schneefälle, die über mehrere Tage liegen bleiben, sind eher als Ausnahme zu betrachten. Der mittlere Jahresniederschlag liegt bei 743 mm. (Die Messwerte weichen je nach Messort/-station und Statistikzeitraum um bis 1 °C ab)
Die zwei Kohlekraftwerke in den Stadtteilen Neurath und Frimmersdorf sowie das Kraftwerk Niederaußem tragen auch zur Lufterwärmung bei. Da das für die Grevenbroicher Kraftwerke benötigte Kühlwasser in den Fluss Erft geleitet wird, hat diese außergewöhnlich hohe Wassertemperaturen. Durch das Absümpfen des Tagebau Hambach (flussaufwärts) ist der Grundwasserspiegel stark gefallen und hat den Anschluss an die Erft verloren, wodurch diese eigentlich zu einem stehenden Gewässer werden müsste. Dies wird jedoch durch künstliches Einleiten von jährlich 520 Millionen Kubikmeter sauberem, aber warmem "Sümpfungswasser" verhindert, welches wird aus mehreren hundert Metern Tiefe abgepumpt und in den Fluss geleitet wird, um den Tagebau trocken zu halten und an die Kohle heran zu kommen. Weil die Erft dadurch zu einem ganz großen Teil aus warmen Abwässern besteht, ist sie auch im Winter nie kälter als 10 °C, was man im Winter am warmen Nebel in Teilbereichen über der Erft auch gut sehen und spüren kann.
Diese Tatsache beeinflusst wiederum die Erwärmung, sodass es in Grevenbroich zu kuriosen Vorfällen kommt. So wurden in der Erft bereits öfters tropische Tiere und Pflanzen gefunden, die teils sogar heimische Arten bedrohten und bekämpft werden mussten. Die am besten bekannt gewordenen Funde waren mehrmalig zufällig geangelte Piranhas, das aus Südamerika stammende Wassertausendblatt und die Dichtblättrige Wasserpest in der Erft [1] . In einem Gebiet nahe der Kraftwerke wurden für die Region ungewöhnliche Orchideen (Helm-Knabenkraut und Mücken-Händelwurz) entdeckt. Neben den Piranhas werden auch immer wieder eigentlich in Nordamerika beheimatete Sonnenbarsche heraus gefischt. [2]
Durch die Zugehörigkeit zum Erdbebengebiet Kölner Bucht entstehen üblicherweise in der Region mehrmals im Monat Kleinbeben, die in der Regel nicht gespürt werden. Ein starkes Erdbeben (ca. 5,5 bis 6,0 auf der Richterskala) tritt im Großraum durchschnittlich etwa alle 200 Jahre auf. Für internationale Verhältnisse fallen diese relativ schwach aus, jedoch ist dies das stärkste Erdbebengebiet Deutschlands.
[Bearbeiten] Geschichte
Nahe einer alten Römerstraße zwischen Rhein und Maas wurde das sumpfreiche Gebiet von den Grafen von Kessel, deren Stammsitz die Grafschaft Kessel an der Maas war, Ende des 13. Jahrhunderts urbar gemacht. Inmitten der Besitzungen errichteten sie auf einer Kiesbank eine befestigte Burganlage, die von Brüchen, Sümpfen und der Erft umgeben, einen sicheren Schutz gegen feindliche Angriffe bildete.
In der Folge wurde das Dorf nach seinen gräflichen Besitzern als „Bruche comitis“ - der Grafen Bruch oder Bruchland - bezeichnet. 1297 wurde das Wilhelmitenkloster in munitione Bruyke (in der befestigten Ansiedlung Broich) errichtet. Teile des Wilhelmitenklosters mit dem Bernardusturm sind heute noch zwischen der Pfarrkirche St. Peter und Paul und dem Alten Rathaus zu sehen. 1307 wurden Burg und Ort durch Schiedsspruch den Grafen und späteren Herzögen von Jülich zugesprochen. 1311 wurde Grevenbroich erstmals als Stadt „oppidum nostrum bruke“ urkundlich gesichert erwähnt.
Im 15. Jahrhundert bauten die Grafen von Jülich die ehemalige Burganlage zum landesherrlichen Schloss um, in dem seit 1425 mehrfach der Jülicher Landtag abgehalten wurde. Vom ehemaligen Schloss ist noch der Palasbau nebst einem Torgebäude, welches das Schloss von der Stadt trennte, vorhanden. Heute noch bildet das Alte Schloss mit seiner ausgezeichneten Gastronomie, mit großen Versammlungs- und Konferenzräumen einen kulturellen und gesellschaftlichen Mittelpunkt im Zentrum der Stadt, so dass Grevenbroich von jeher gerne als Schlossstadt bezeichnet wird.
Grevenbroich war bis zur Besetzung der französischen Revolutionstruppen im Jahre 1794 Sitz des jülichen Amtes Grevenbroich zu dem auch die Stadt Mönchengladbach und Rheydt gehörten.
Bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts wuchs die Stadt nicht über die Wälle mit davorliegenden Wassergräben hinaus, die sie als sogenannte „innere Festung“ umgaben. Dann entwickelte sie sich schnell. 1767 zählte Grevenbroich 330 Einwohner, 1820 waren es 627 und 1871 schon 1325. Entscheidend für diese Entwicklung war die Errichtung eines Eisenbahnknotenpunktes, der industrielle Ansiedlungen ermöglichte und die Stadt bald zum verkehrserschlossenen Standort der Textil-, Metall- und Nahrungsmittelindustrie sowie des Braunkohleabbaus machte. 1900 zählte die Stadt dann 3.410 Einwohner.
Der zur Stadt Grevenbroich gehörende Ort Gürath musste um 1900 als erstes Dorf dem Braunkohlebergbau im rheinischen Revier weichen. Gürath (ältere Schreibweisen: Judenrode, Gudenrode) war Sitz einer Kommende des Deutschen Ordens. Wie auch einige andere Gebiete im Stadtgebiet Grevenbroich wurde der ehemalige Ort Elfgen ebenfalls weggebaggert und das damalige Gut Vollrath in Neuenhausen ab Mitte des 20. Jahrhunderts mit Abraum aus der Braunkohleförderung verschüttet. Dadurch entstanden die künstlichen Anhöhen Vollrather Höhe (auf dessen Gebiet Gut Vollrath lag) und die Gustorfer Höhe (auf dessen Gebiet der Ort Elfgen lag). Diese sind renaturierte Abraumhalden, wodurch die natürliche Landschaft erheblich verändert wurde. Ein Teil der Einwohner von Elfgen wurde in den neu angelegten Ortsteil Neu-Elfgen umgesiedelt.
1995 fand in der Stadt die Landesgartenschau statt.
Im Jahr 2005 wurde die Stadt mit „Gold“ beim bundesweiten Wettbewerb „Unsere Stadt blüht auf“ ausgezeichnet.
[Bearbeiten] Religionen
Neben den Kirchen für die christlichen Religionsgemeinschaften gibt es eine Moschee in Grevenbroich-Stadtmitte. Die Moschee ist eine ehemalige Werkshalle, vor die ein Minarett gebaut wurde. Diese ist bereits von weitem zu erkennen, auch weil sie vom üblichen Straßenbild, umgeben von Discountern, Geschäften und Gewerbebetrieben, stark abweicht.
Die über 125 Jahre alte Gustorfer Kirche „St. Maria Himmelfahrt“ wurde unter anderem durch ihre drei romanischen Reliefplatten als „Gustorfer Chorschranken“ bekannt, die als Chorschranken dienten. Im August 2002 wurde sie „Kirche des Monats“ im Erzbistum Köln. [3]
[Bearbeiten] Eingemeindungen
Von 1816 bis 1929 war die Stadt Verwaltungssitz für den ehemaligen Landkreis Grevenbroich, zu dem die Städte Dormagen, Grevenbroich, Meerbusch, Wevelinghoven und Zons, sowie 28 Gemeinden gehörten.
Für weitere Informationen siehe Kreis Grevenbroich.
1929 fand eine umfassende Gebietsreform statt, bei der die Landkreise Kreis Grevenbroich, Kreis Neuß und Teile des Kreis Gladbach aufgelöst und in den Landkreis Grevenbroich-Neuß eingeordnet wurden. 1946 wurde er in „Kreis Grevenbroich“ rückbenannt.
Für weitere Informationen siehe Landkreis Grevenbroich-Neuß.
Am 1. Januar 1975 wurden im Zuge der kommunalen Neugliederung in NRW der Kreis Grevenbroich und die kreisfreie Stadt Neuss zum neuen Kreis Neuss, heute Rhein-Kreis Neuss, zusammengelegt. Der Kreissitz befindet sich in Neuss, jedoch sind bedeutende Teile der Kreisverwaltung nicht in Neuss, sondern in Grevenbroich angesiedelt. Durch die Gebietsreform umfasst das heutige Stadtgebiet neben der ursprünglichen Stadt Grevenbroich die ehemaligen Gemeinden Allrath, Barrenstein, Busch, Elsen, Frimmersdorf, Gindorf, Gruissem, Gubisrath, Gustorf, Hemmerden, Hülchrath, Kapellen, Laach, Langwaden, Mühlrath, Münchrath, Neu-Elfgen, Neubrück, Neuenhausen, Neukirchen, Gubisrath, Neukircher Heide, Neurath, Noithausen, Orken, Südstadt, Wevelinghoven und Vierwinden. Dadurch wurden keine neuen Kennzeichen mehr mit dem Kreiskürzel „GV“ (Kreis Grevenbroich) ausgegeben. Alte Kennzeichen behalten ihre Gültigkeit, seit dem werden bei im Kreis neu zugelassenen Fahrzeugen und Kennzeichenverlusten nur Kennzeichen beginnend mit „NE“ (für den Rhein-Kreis Neuss) ausgeteilt.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Die Bevölkerungszahl von Grevenbroich wuchs im Mittelalter und der frühen Neuzeit nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. Durch die Industrialisierung im 19. und 20. Jahrhundert beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Lebten 1840 erst 823 Menschen in der Stadt, so waren es 1939 bereits 12.380. Auch danach stieg die Bevölkerungszahl weiter. 1961 hatte Grevenbroich 21.955 Einwohner.
Eingemeindungen mehrerer Orte in der Umgebung brachten der Stadt am 1. Januar 1975 einen Zuwachs von 30.343 Personen auf 56.935 Einwohner. Am 30. Juni 2005 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Grevenbroich nach Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen 64.807 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern) - historischer Höchststand. Ende November waren es 64.507, somit wurde die 65.000 Einwohner-Hürde als Ziel des Bürgermeisters erneut verfehlt.
Für weitere Informationen siehe Einwohnerentwicklung von Grevenbroich.
[Bearbeiten] Politik
- Stadtrat – Aktuelle Sitzverteilung
Verteilung der 50 Sitze im Stadtrat nach der Kommunalwahl vom 26. September 2004:
seit der kommunalen Neugliederung im Jahr 1975:
Das Stadtwappen zeigt eine stilisierte silberweiße Burg mit Zinnenturm und niederem gezinnten Anbau und auf der linken Seite ein gelbgoldenes Schild mit dem rot bewehrten und bezungten schwarzen Jülicher Löwen auf rotem Grund. In der heutigen Form wird es seit 1976 geführt und geht auf ein Schöffensiegel von 1308 zurück. [4]
[Bearbeiten] Kultur und Freizeit
Ein paar Kilometer entfernt von Grevenbroich gibt es das Feld- und Werksbahnmuseum, in dem man alte Lokomotiven betrachten und in einer Dampflokomotive mitfahren kann. Das Museum befindet sich allerdings im Rommerskirchener Ortsteil Oekoven. Das Museum „Villa Erckens“ im Grevenbroicher Stadtpark bietet neben seiner Dauerausstellung auch wechselnde Ausstellungen, sowie einen Präsentationsraum zum nahegelegenen Braunkohletagebau. [6]
Das im klassizistischen Stil gebaute Museum „Villa Erckens“ ist auch baulich und geschichtlich interessant. Der Name führt auf den damaligen Bau im Jahre 1887 als Privatwohnsitz durch den Industriellen Oskar Erckens zurück. Der wirtschaftliche Einbruch in Folge des 2. Weltkrieges, von dem sich seine in unmittelbar angrenzender Nähe befindliche „Erckens & Co Baumwollspinnerei und -Weberei“ nicht mehr erholte, führte 1956 zur Schließung seiner Betriebsstätte. Darauf hin erwarb die Stadt Grevenbroich Villa und Park von der Familie Erckens, um diese bis in die 1980er Jahre als Verwaltungsnebenstelle zu nutzen. Nach einem Umbau und Renovierung wurde die Villa Erckens am 17. Juni 1989 als „Museum im Stadtpark“ eröffnet. [7] Bekannte Sehenswürdigkeiten sind neben dem mittelalterlichen Schloss Hülchrath inklusive des Stadtteils Hülchrath, der Stadtteil Wevelinghoven mit dem Alten Pastorat von 1653, das Kloster Langwaden und das Haus Horr. Etwa im Jahre 1145 erfolgt die Gründung des Klosters als Prämonstratenserinnenkloster auf Wunsch von Grafen Christian von Wevelinghoven. Eine erste urkundliche Erwähnung erfährt das Kloster durch den Kölner Erzbischof Philipp I. von Heinsberg im Jahre 1173. Eine Gedenktafel an Florenz von Wevelinghofen (Bischof von [[Münster] 1364–1378) und seine Wewelinghöfer befindet sich an einem Gebäude am Klosterweg im Stadtteil Wevelinghoven. Der Wewelinghöfer ist ein Westfälischer Pfennig, der unter Kaiser Friedrich II. (regierend von 1212 bis 1250) in Dortmund, von dem Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden in Soest sowie von den Bischöfen von Münster und Osnabrück vom 13. bis ins 15. Jahrhundert geprägt wurde. Die Aussichtsplattformen des Braunkohletagebau Garzweiler ermöglichen den Blick auf riesige Schaufelradbagger, Absetzer und die kilometerlangen Förderbandstraßen. Über die Firma Rheinbraun und mit deren geländegängigen, zu Omnibussen umgebauten Lkw sind nach Voranmeldung auch Gruppenführungen im Braunkohletagebau möglich. Zwischen dem Stadtteil Kapellen und dem Neusser Stadtteil Holzheim liegt die bis in die frühen 1990er Jahren betriebene NATO-Raketenstation, die mittlerweile von der Stiftung Insel Hombroich für ein Freilichtmuseum genutzt wird.
Bekannteste aus Grevenbroich stammende Musikgruppe ist die Punk Rock Band Planlos.
Das Alte Schloss und die darum herumliegenden Parkanlagen, übrig geblieben von der Landesgartenschau 1995, die von der Stadt weiter gepflegt werden, gelten als Sehenswürdigkeit in Grevenbroich und Umgebung. Im erweiterten Gartenschaugelände liegt das Wildfreigehege Bend, ein relativ kleiner aber doch gemütlicher Park für Jung und Alt. Der Eintritt in diese ist kostenlos, eine Grillhütte kann gemietet werden.
Die wichtigsten Elemente des Grevenbroicher Brauchtums sind die 24 Schützen- und Heimatfeste von Mai bis zum 2. Wochenende im Oktober, vor allem das Fest in Grevenbroich Stadtmitte am 1. Wochenende im September. Als Stadt zwischen Düsseldorf und Köln spielt der Rheinische Karneval natürlich ebenfalls eine große Rolle. [Bearbeiten] Sport
Bekanntestes sportliches Aushängeschild ist der Basketballverein Grevenbroich Elephants, der in der 2. Bundesliga Nord spielt. (Stand Oktober 2006) Der 1983 gegründete Verein stieg in der Saison 1997/1998 in die 2. Regionalliga (vierhöchste Spielklasse) auf. In der Saison 2001/2002 ging der Basketballverein „Maccabi Düsseldorf“ in der 1. Regionalliga zu den „Grevenbroich Elephants“ über, sodass das Startrecht für die 1. Regionalliga auf die Elephants überging und diese mit Spielern der ehemaligen Maccabi zu Saisonende den vierten Tabellenplatz erreichten. In der Saison 2002/2003 stiegen sie mit 48:04 Punkten in die 2. Bundesliga auf. Für weitere Informationen siehe Grevenbroich Elephants.
Die am Grevenbroicher Tagebau Garzweiler gelegene, 1800 m lange Strecke des „MSC Grevenbroich e.V. 1963“ ist eine sandige und anspruchvolle Strecke, die durch die nötige Rekultivierung des ehemaligen Tagebauabschnitts der Rheinbraun entstand. Es wird als grösstes und schönstes Moto-Cross Gelände Deutschlands bezeichnet. Dort wird auch jährlich das Osterrennen des DAMV (Deutscher Amateur Moto Cross Verband) veranstaltet, wo insgesamt ca. 450 Fahrer und Fahrerinnen in verschiedenen Klassen antreten und wovon viele Zuschauer aus der Umgebung angezogen werden. Neben der Hauptstrecke stehen noch weitere Strecken, z.B. für Anfänger zur Verfügung. Um ganzjährlich einen Betrieb zu ermöglichen, gibt es eine Winterstrecke. Zu bestimmten Terminen können auch Gäste fahren, sodass auch ausserhalb der Reservierung für Rennen und Clubmitglieder die Strecken von Fahrern aus ganz Deutschland und dem angrenzenden Ausland genutzt wird.
Der Segelflugplatz im Stadtteil Gustorf hat eine leicht abfallende 1.100 m lange Graspiste. Ein passendes Gelände sollte eigentlich auf der „Vollrather Höhe“ in Grevenbroich entstehen, jedoch waren die Erwerbsbemühungen fruchtlos. Erst mit der verpflichtenden Rekultivierung der Abraumhalde des Braunkohletagebaus der Rheinbraun gelang es eine passende Fläche auf der „Gustorfer Höhe“ zu bekommen. Inhaber des Platzes ist die „Segelflugplatz GmbH“. Neben Vertretern des Kreises Neuss, der Stadt Grevenbroich und des „Aero-Club Grevenbroich e.V.“ ist Erich Heckelmann einer der Vorsitzenden, der auch ehemaliger Präsident des darauf ansässigen „Aero-Club Grevenbroich e.V.“ ist. Auf dem Gelände ist eine Flugzeughalle nebst Werkstatt, ein Unterrichtsraum sowie eine weitere, kleine Halle vorhanden. Während des jährlichen Flugplatzfests landete und startete auch der größte einmotorige Doppeldecker der Welt, die Antonow An-2, und zeigte das historische Flugzeug in Aktion. Außerdem bietete während den Flugplatzfesten der letzten Jahren die Junkers Ju 52/3m (Tante Ju) aus Mönchengladbach Rundflüge von der Strecke aus an. Ein Modellflugplatz grenzt an den Segelflugplatz. Durch die erhöhte Lage mit offenen Feldern (ohne Strommasten und Bäume) ist die „Gustorfer Höhe“ ebenfalls bei vereinslosen Modell- und Drachenfliegern beliebt, die auch längere Anfahrtswege in Kauf nehmen.
Während Planungen im Jahre 1990 für die Landesgartenschau 1995 in der Stadt Grevenbroich wurde eine Golfanlage in Erwägung gezogen. Durch die Rekultivierung eines Teils des Braunkohletagebaus fand sich ein 90 Hektar großen Gelände, was rechtzeitig zur Landesgartenschau 14 bespielbare Plätze bot und bis Mai 1997 zu einem 18-Loch Golfplatz ausgebaut wurde, der von ca. 800 Mitgliedern genutzt wird. (Stand Januar 2007)
International ist die Stadt auch durch den Grevenbroicher Sascha de Vries bekannt, der Deutscher Meister im Pointkarate (Kampf) und mehrfacher Deutscher Meister, mehrfacher Europameister und mehrfacher Vize-Weltmeister in Sportkarate bei den „traditionellen Waffenformen“ und den „Freestyle Waffenformen“ ist. Außerdem errang er den zweiten Platz bei den WKA World Cup Waffenformen und wurde bei der IBF Sportkarate Weltmeisterschaft im Jahr 2000 mit der Fairnessmedaille ausgezeichnet. Zusätzlich gilt er auch als weltweit anerkannter Nunchaku - Experte und gibt regelmäßig nationale, sowie internationale Seminare und Showauftritte. Mitte 2006 absolvierte er die Prüfung zum 3. Dan (Meistergrad) in Kempō Karate. Seit 2001 richtet der „BSC GV e.V.“ mit Organisator Sascha de Vries die „International Fighters Open" aus. [Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten] Wirtschaft![]()
Neubau Kraftwerk Neurath
Grevenbroich bezeichnet sich selbst als "Bundeshauptstadt der Energie". In Grevenbroich befindet sich die größte zusammenhängende Lagerstätte für Braunkohle in Europa. Auf 2500 Quadratkilometern wird der fossile Brennstoff gefördert. Regenerative Energien – wie etwa Wind- und Sonnenkraft – haben ebenfalls Ihren festen Platz in Grevenbroich. Die Firma WINDTEST betreibt auf der „Frimmersdorfer Höhe“ in Grevenbroich nach eigenen Angaben das „weltgrößte Testfeld für Windkraftanlagen im Binnenland“, darunter mit 2500 kW einer der leistungsstärksten Rotoren überhaupt. Anteilseigner] am Unternehmen ist die Gelsenkirchener Firma energy engineers, der Energieversorger RWE, die NRW.Bank, der Rhein-Kreis Neuss und die Stadt Grevenbroich. Am Neurather See wurde eine Photovoltaikanlage installiert. Beide Anlagen dienen auch der Forschung und als Referenz für die Straße der Energie. Außerdem zählen die Aluminiumverarbeitung, Recycling- und Umweltunternehmen zu den Aushängeschildern des Wirtschaftsstandorts Grevenbroich. In der Landwirtschaft werden traditionell Zuckerrüben und Kartoffeln angebaut. Der ADAC betreibt seit 10. März 2005 im Elsbachtal am Rande des Braunkohletagebaus ein zwölf Hektar großes Fahrsicherheitszentrum. Die Trainingsanlage, die für alle Fahrzeugarten genutzt werden kann, kostete 13 Millionen €. [Bearbeiten] FinanzhaushaltObwohl für eine Stadt die Gewerbesteuer die wichtigste Einnahmequelle ist (die etwa ein Drittel der Einnahmen ausmacht) und die Stadt Grevenbroich mit einem Hebesatz von 450 % (wie auch Köln) zu den sehr teuren Städten gehört (Bundesdurchschnitt 380 % Hebesatz), ist die Stadt Grevenbroich Ende 2006 mit 69,2 Millionen € hoch verschuldet. Die Stadt befindet sich seit 1994 ununterbrochen in der Haushaltssicherung (Stand Juli 2006).
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