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Geschichte der Stadt Heilbronn - Wikipedia

Geschichte der Stadt Heilbronn

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen von Heilbronn
Wappen von Heilbronn

Die Geschichte der Stadt Heilbronn beschreibt die Entwicklung von Heilbronn in Baden-Württemberg, das bis zum 7. Jhd. als fränkischer Königshof bestand, im 14. Jhd. zur Reichsstadt erhoben wurde und sich als solche zu einem bedeutenden Handelsplatz in Südwestdeutschland entwickelte. Nach dem Übergang zu Württemberg 1802 und der einsetzenden Industrialisierung war die Stadt am Neckar die größte Industriestadt des Landes nach Stuttgart. Am 4. Dezember 1944 wurde die Innenstadt bei einem Luftangriff total zerstört. In der wiederaufgebauten Stadt, die heute mit ihren Stadtteilen und dem Umland einen wichtigen Verkehrsknoten und Wirtschaftsstandort bildet, leben gegenwärtig rund 120.000 Menschen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Stadtgeschichte von Heilbronn

[Bearbeiten] Ursprünge der Besiedlung und Stadtgründung

Überreste eines bronzezeitlichen Hügelgrabs unterhalb des Schweinsbergs
Überreste eines bronzezeitlichen Hügelgrabs unterhalb des Schweinsbergs
Römische Metallfunde vom Kastell in Heilbronn-Böckingen
Römische Metallfunde vom Kastell in Heilbronn-Böckingen

[Bearbeiten] Vorgeschichte

Die ältesten menschlichen Spuren in und um Heilbronn datieren zurück bis in die Altsteinzeit um 30.000 v. Chr. Aufgrund topographischer Parallelen zum Neckartal bei Mauer, dem Fundort des Homo heidelbergensis, wird die erste menschliche Nutzung der fruchtbaren Auen des Neckars im Heilbronner Becken mit Rückzugsmöglichkeiten auf die Berghänge sogar auf rund 500.000 Jahre vor unserer Zeit vermutet. Das heutige Stadtgebiet enthält zahlreiche vorgeschichtliche Fundstellen, darunter Überreste von Hügelgräbern der Bronzezeit im Stadtwald nahe des Schweinsbergs sowie eine vermutete Höhenburg gleichen Alters auf der Kuppe des Wartbergs.

[Bearbeiten] Römerzeit

Unter dem römischen Kaiser Domitian (81–96 n. Chr.) drangen die Römer vom Rhein aus ostwärts vor, und als Außengrenze des römischen Reichs wurde der Neckarlimes errichtet, zu dem auch das Kastell Heilbronn-Böckingen gehörte. Im Hinterland entstanden zahlreiche römische Villen und Gutshöfe zur Versorgung der römischen Truppen, darunter die 1933 ausgegrabene römische Badeanlage im Gewann „Wolfszipfel“. Vermutlich im Jahr 159 n. Chr. wurde der Neckarlimes aufgegeben, da die römische Reichsgrenze rund 30 km nach Osten vorgeschoben und dort in den folgenden Jahren als Obergermanischer Limes mit Wall und Graben ausgebaut wurde.

[Bearbeiten] Fränkischer Fürstenhof

Im Jahre 260 n. Chr. fiel der Limes, danach beherrschten die Alemannen das Neckarbecken. Um das Jahr 500 kam das Gebiet zum Fränkischen Reich, und es bildete sich zu dieser Zeit vermutlich die erste größere Siedlung im Bereich der heutigen Kernstadt. Bis ins 7. Jahrhundert entwickelte sich dort ein fränkischer Fürstenhof, der sich im Bereich der heutigen Unteren Neckarstraße zwischen Brückentor und Lohtor befand,[1] wo zu dieser Zeit vermutlich ein Höhenzug verlief und sich vermutlich der älteste Stadtkern befand. Unter dem Friedensplatz und am Rosenberg wurden Grabanlagen aus alemannischer und fränkischer Zeit gefunden.

Urkunde Heilicprunno
Urkunde Heilicprunno
 Der karolingische König Ludwig der Deutsche hält am 18. August 841 in Heilbronn eine Pfalzversammlung
Der karolingische König Ludwig der Deutsche hält am 18. August 841 in Heilbronn eine Pfalzversammlung

[Bearbeiten] Erste Erwähnung 822

In einer Urkunde aus dem Jahr 822, die eine Schenkung des ostfränkischen Hausmeiers Karlmann zur Ausstattung des neu gegründeten Bistums Würzburg im Jahr 741 zum Inhalt hat, wird villa Helibrunna als Ort einer Basilika, die dem Heiligen Erzengel Michael gewidmet war, erstmals urkundlich erwähnt: et in ipso pago basilicam in villa Helibrunna in honore sancti Michahelis archangeli constructam una cum appendiciis suis (eine Kirche in der villa Heilbronn, welche dem Heiligen Erzengel Michael errichtet ist, mit allem Zubehör). Diese Michaelsbasilika war eventuell der Vorgängerbau der späteren Kilianskirche. Michael wurden nach dem Jahr 493 zahlreiche Kirchenbauten gewidmet, oftmals handelt es sich dabei um Umwidmungen älterer, vorchristlicher Heiligtümer.

[Bearbeiten] Pfalzversammlung Ludwig des Deutschen im Jahr 841

König Ludwig der Deutsche befand sich im Streit mit seinen kaiserlichen Brüdern um die Hinterlassenschaft des Vaters und versuchte, die innerdeutschen Alemannen für sich zu gewinnen[2]. Er hielt daher am 18. August 841 in Heilbronn Hof und ludt die Alemannen hierzu ein, um seine Macht anerkennen zu lassen. Anlässlich dieser einzigen belegten königliche Hofversammlung eines karolingischen Königs in Heilbronn[3] erfolgte die zweitälteste bekannte Erwähnung der Stadt als "Hielicprunno" in einer vom König für Abt Gozbald ausgestellten Urkunde: actum Hielicprunno palatio regio. Die Formulierung palatio regio kann zwar auch als befestigte Kaiserpfalz gedeutet werden, jedoch gibt es keinen Nachweis für eine solche. Aber selbst eine Pfalzversammlung an diesem Ort weist auf eine bereits bestehende überregionale Bedeutung des Ortes zur damaligen Zeit hin.

[Bearbeiten] Bedeutung des Namens

Der Name Hielicprunno bzw. Heilbrunna deutet auf einen Brunnen bzw. eine Quelle. Ob diese heilig ist, heilt oder erfrischt, kann etymologisch nicht klar nachgewiesen werden. Bei dieser namengebenden Quelle handelt es sich vermutlich um den später zum Siebenröhrenbrunnen gefassten Kirchbrunnen nahe der bereits erwähnten Michaelsbasilika. Bis ins hohe Mittelalter wird Heilbronn in über 30 weiteren Urkundenbelegen erwähnt.

[Bearbeiten] Hochmittelalterliche Stadt

[Bearbeiten] Markt- und Münzgerechtigkeit

Um das Jahr 1050 bestand in Heilbronn ein Markt mit Marktgericht. Marktherren waren nach dem Ende der Karolinger die Grafen von Calw. Auch die Grafen von Lauffen hatten Besitz in Heilbronn. Welf VI. schenkte nach seiner Niederlage bei Weinsberg 1140 die Stadt und den aus dem fränkischen Fürstenhof hervorgegangenen Calwer Hof im Jahr 1146 ans Kloster Hirsau. Im Hirsauer Codex wird die Markt- und Münzgerechtigkeit der Stadt belegt, ebenso ist darin die Existenz eines Hafens sowie der Weinbau in Heilbronn nachweisbar. Anhand dieser Zeugnisse wird der stadtartige Charakter des Ortes in der Literatur auf spätestens im 11. Jahrhundert datiert.

Einige der ältesten Funde Württembergs weisen zu dieser Zeit auf eine bedeutende Ansiedlung von Juden in Heilbronn hin, darunter unterirdische Grabanlagen (Ossuarien) aus dem 10./11. Jhd. in der Lohtorstraße (früher: Judengasse).

[Bearbeiten] Hauskommende des Deutschen Ordens

Die Urkunde, in der Heilbronn am 27. Juli 1225 als Oppidum Heilecbrunnen Teil des Stauferreichs wird
Die Urkunde, in der Heilbronn am 27. Juli 1225 als Oppidum Heilecbrunnen Teil des Stauferreichs wird
Die Urkunde, in der Heilbronn am 9. September 1281 das Stadtrecht verliehen wird
Die Urkunde, in der Heilbronn am 9. September 1281 das Stadtrecht verliehen wird

1219 starb mit Graf Poppo VI. die Linie der Grafen von Lauffen im Mannesstamm aus. Durch die Heirat von Poppos Tochter Mechthild mit Konrad I. von Dürn gingen die Lauffener Königslehen, darunter auch deren Güter in Heilbronn, auf die Herren von Dürn über. Konrads Bruder Ulrich II. von Dürn trat 1224 in den Deutschen Orden ein und wurde von seiner Familie mit den Besitztümern in Heilbronn ausgestattet, so dass bis 1268 der Deutschhof als Hauskommende des Ordens errichtet werden konnte. Der Deutschhof und die darin gelegene Deutschordenskirche wurden kontinuierlich ausgebaut.

[Bearbeiten] Oppidum Heilecbrunnen wird 1225 Lehen der Staufer

1225 musste das Bistum Würzburg seinen Heilbronner Besitz an Stauferkönig Heinrich (VII.) entlehnen. Eine auf den 27. Juli 1225 datierte Urkunde benennt das entlehnte Gebiet oppidum Heilecbrunnen. Oppidum bezeichnet eine (von Mauern und Gräben) befestigte Stadt. Das im Westen durch einen Seitenarm des Neckars begrenzte und annähernd rechteckig von Mauern mit später bis zu zehn Türmen umschlossene Stadtgebiet umfasste ca. 26 Hektar und vergrößerte sich – abgesehen vom Zugewinn der außerhalb der Stadt liegenden späteren reichsstädtischen Dörfer – bis ins frühe 19. Jahrhundert nicht weiter.

Aus dem Jahr 1265 datiert das älteste Stadtsiegel und gibt einen Hinweis darauf, dass Heilbronn sich auch in der politisch wechselvollen Zeit nach dem Ende der Staufer seine erlangte Zentralitätsposition aufrecht erhielt und ein selbstständig agierendes Stadtwesen entstand.

[Bearbeiten] Stadtrecht 1281 durch Rudolf von Habsburg

1281 verlieh König Rudolf I. von Habsburg Heilbronn ein Stadtrecht, das erstmals einen Rat der Stadt von 12 consules (Ratsherren) vorsah, dem als königliche Beamte sowohl ein Vogt (der die hohe Gerichtsbarkeit innehatte) als auch ein Schultheiß (Vorsteher des Rats) vorgestellt waren. Die 12 consules waren für die Verwaltung des Gemeinwesens zuständig und wurden aus den Reihen der melioribus et utilioribus civitatis (Patrizier der Stadt) gebildet[4]. 1288 erhielt die Stadt das Privileg eines dreiwöchigen überregionalen Jahrmarktes.

1297 wird die Kilianskirche erstmals urkundlich erwähnt. Um 1300 wurde erstmals ein Kaufhaus genanntes Heilbronner Rathaus mit zugehörigem Markplatz errichtet. Der Rat beherrschte und kontrollierte insbesondere auch den Handel in der Stadt. 1314 wird erstmalig ein magister civium (Bürgermeister) erwähnt. 1322 verlieh König Ludwig der Bayer der Stadt die hohe Gerichtsbarkeit (den so genannten Blutbann), was die Macht des Rates gegenüber den königlichen Beamten stärkte. 1323 erlangten Heilbronner Patrizierfamilien die Lehensherrschaft über Neckargartach, das in der Folgezeit bis ins 16. Jahrhundert reichsstädtisches Dorf war. 1332 gab es zwei Bürgermeister. Trotzdem blieben die königlichen Beamten (Vogt und Schultheiß) zunächst noch die letzte Instanz.

[Bearbeiten] Neckarprivileg von 1333 durch Ludwig den Bayern

Ursprünglich floss der Neckar-Hauptstrom weiter westlich beim Dorf Böckingen, die Stadt Heilbronn lag lediglich an einem Nebenarm. Bei einem Hochwasser im Jahr 1333 kam es zum Durchbruch des Hauptstroms längs der Stadt und zu anschließenden Streitigkeiten zwischen dem Deutschen Orden, dessen Wiesen ein Raub der Fluten wurden, und dem Magistrat der Stadt. Der herbeigerufene Ludwig der Bayer regelte mit dem am 27. August 1333 in Esslingen ausgestellten Neckarprivileg, dass die burger den Neckher sollen wenden und keren, wohin sie dunket, daß es der Stete allernutzlich sey, also dass die Stadt den Lauf des Flusses nutzen und beeinflussen dürfe.

Durch den Bau von Stauwehren vor der Stadt bildete sich der Neckar zum schützenden Wassergraben vor der Stadtmauer, die angestaute Wasserkraft trieb unzählige Mühlen an. Die Stauwehre versperrten den Neckar regelrecht, so dass die vom Rhein kommende Schifffahrt in Heilbronn endete. Durch den Hafen stieg Heilbronn zum wichtigen Handelsplatz auf, die Stadt bzw. die Heilbronner Kaufleute hatten das Stapelrecht für alle ankommenden Waren. 1342 erfolgte ein Floßvertrag zwischen Württemberg, Baden und Heilbronn zur Öffnung des Neckars für Flöße zwischen Besigheim und Heilbronn. Die Durchfahrt für Schiffe blieb dagegen für fast 500 Jahre verwehrt. Die Stadt verteidigte diese Position auch gegen das zum Flächenstaat anstrebende Haus Württemberg, das freie Schiffsdurchfahrt vom Rhein nach Stuttgart forderte.

1342 erwarb Heilbronn drei Viertel der Vogtei von Böckingen, womit dieser Ort reichsstädtisches Dorf wurde. Von 1348 bis 1350 wütete die Pest in Heilbronn und reduzierte die Einwohnerzahl drastisch. Der württembergische Graf Eberhard II. der Greiner hatte zu dieser Zeit das Schultheißenamt in Heilbronn inne, das das Reich an das Haus Württemberg verpfändet hatte. Er setzte sich zur Festigung seiner Macht und zur territorialen Vergrößerung Württembergs mit Kaiser Karl IV. auseinander. Der Kaiser jedoch unterstützte Heilbronn finanziell und politisch dabei, das an seinen Widersacher verpfändete Schultheißenamt im Jahr 1360 für 1500 Pfund Heller einzulösen. Somit wurde ab dem 31. Mai 1361 der Schultheiß von der Stadt selbst gestellt. Damit hatte sich Heilbronn dem Einflussbereich der Württemberger als auch anderer Lehensherren entzogen und dem Rat stand künftig ein Patrizier der Stadt vor.

[Bearbeiten] Reichsstadt ab 1371

Die Urkunde, in der Heilbronn am 28. Dezember 1371 zur Reichsstadt erhoben wird
Die Urkunde, in der Heilbronn am 28. Dezember 1371 zur Reichsstadt erhoben wird

[Bearbeiten] Paritätische Verfassung von 1371 durch Karl IV.

Im Verlauf des 14. Jahrhunderts profitierten Kaufleute und Handwerker von Heilbronns Rolle als Handelsplatz. Der Einfluss der Zünfte wuchs ständig und sie forderten Mitbestimmung. 1371 erhielt die Stadt eine neue Verfassung durch Kaiser Karl IV. Der Kaiser verbot zwar die Zünfte, im Rat der Stadt waren neben 13 Patriziern jedoch nunmehr auch 13 Handwerker und Kaufleute (als Repräsentanten der 13 früheren Zünfte) vertreten. Diese 26 Männer wählten aus ihrer Mitte (paritätisch) zwei Bürgermeister. Die Stadt war damit nur noch dem Kaiser unterstellt und somit Reichsstadt. Auf Befehl des Kaisers musste Heilbronn künftig wieder Juden aufnehmen und diesen Schutz gewähren. Dem Kaiser flossen hierdurch die Steuern der Juden zu. Daraufhin wurde von der zurückgekehrten Glaubensgemeinschaft eine neue Synagoge errichtet.

Während in der umliegenden Region die Besitz- und Lehensverhältnisse häufig wechselten, gehörten zum Territorium der Reichsstadt Heilbronn neben der eigentlichen Stadt und den umliegenden Wäldereien und Feldern lediglich zeitweise die Dörfer Böckingen, Flein, Frankenbach und Neckargartach (1504 bis 1754 unter württembergischer Oberlehensherrschaft), deren Vogteien der Heilbronner Rat inne hatte. Eine weitere Expansion wäre wohl auch nicht möglich gewesen. Nach Schmolz/Weckbach[5] führte die Niederlage der Städte gegen die Landesfürsten in der Schlacht bei Döffingen 1388 dazu, dass künftige Expansionsbestrebungen der Reichsstädte gegenüber den umliegenden Territorialstaaten aussichtslos schienen. Die flächenmäßig geringe Ausdehnung setzte allerdings einen Impuls für die beachtliche weitere Entwicklung im Inneren.

Der Heilbronner Reichspfennig 1420
Der Heilbronner Reichspfennig 1420

[Bearbeiten] Provinzialtag von 1414 und Heilbronner Münze

Kaiser Sigismund von Luxemburg hielt auf dem Hinweg zu dem Konzil von Konstanz (1414 bis 1418) in Heilbronn einen Provinzialtag gemeinsam mit Rudolf III. und dem Burggrafen Eitel Friedrich I. von Hohenzollern (1402–1439) ab. Er empfing hier die Vertreter schwäbischer, elsäßischer und rheinischer Städte und hielt ein deutsches Fürstentreffen. Weiterhin ließ der Kaiser ab 1420 in Heilbronn durch Konrad IX. von Weinsberg, der auch für die Einbringung der Judensteuer zuständig war, silberne Reichspfennige prägen. Die Heilbronner Münzen aus Silber hatten einen Radius von 1,5 cm und zeigten einen Adler, der seitlich von den Buchstaben h und n flankiert und von einem Kranz aus Perlen umkreist wurde[6]. Die Heilbronner Münzstätte wurde 1464 von der Stadt übernommen und bis 1477 betrieben. [7]

Als Reichsstadt sah sich Heilbronn seit 1398 ständig vom aufstrebenden Haus Wirtemberg bedroht. Ein äußerst enges Verhältnis zum Kaiser sowie ein von 1417 bis 1622 gültiges Bündnis mit der Kurpfalz festigten die Stellung gegenüber den späteren Württembergern. Die politische Stabilität des 15. Jahrhunderts führte zu einer weiteren Blüte der Stadt, in der damals etwa 4000 Menschen lebten. Zu dieser Zeit bildete sich auch das Steinbrecherhandwerk in den Steinbrüchen beim heutigen Jägerhaus, wo der Heilbroner Schilfsandstein gewonnen wurde. Zahlreiche historische Bauten gehen auf diese Periode zurück und wurden aus heimischem Sandstein ausgeführt, zum Beispiel die abermalige Vergrößerung der Kilianskirche um 1460.

1464 gelang es der Stadt Heilbronn, die Vogtei über sich und die nahe Stadt Wimpfen von den Herren von Weiler aufzukaufen. 1476 wurde eine Floßgasse im Neckar geschaffen, die den Flößern barrierefreies Passieren der Heilbronner Wehre ermöglichte. Unterdessen wurde weiter über die Durchfahrt für Schiffe und das Stapelrecht gestritten. Nach langem Rechtsstreit zwischen Herzog Christoph von Württemberg und der Stadt behielt Heilbronn sein Umschlagsmonopol, worauf der Herzog 1553 befand, dass Heilbronn ein „Klein-Venedig sei, das alle Handelssachen an sich ziehen“ wolle[8]. Das Jahr 1492 wurde abermals zu einem ausgesprochenen Pestjahr, in dem viele Tote zu verzeichnen waren.

[Bearbeiten] Zeit der Bauernkriege

Der Bollwerksturm, in dem Götz von Berlichingen in der Nacht vom 11. auf den 12. Juni 1519 inhaftiert wurde
Der Bollwerksturm, in dem Götz von Berlichingen in der Nacht vom 11. auf den 12. Juni 1519 inhaftiert wurde
Götz vor dem Heilbronner Rat
Götz vor dem Heilbronner Rat
Das Karmeliterkloster (links) vor den Toren Heilbronns, das am 18. April 1525 Opfer des Bauernkriegs wurde
Das Karmeliterkloster (links) vor den Toren Heilbronns, das am 18. April 1525 Opfer des Bauernkriegs wurde
Hans Riesser vertritt Heilbronn am 20. April 1529 bei der Protestation zu Speyer
Hans Riesser vertritt Heilbronn am 20. April 1529 bei der Protestation zu Speyer
Ansicht der Reichsstadt Heilbronn 1557
Ansicht der Reichsstadt Heilbronn 1557
Rathaus von Heilbronn aus dem 16. Jahrhundert
Rathaus von Heilbronn aus dem 16. Jahrhundert

Als im Jahr 1519 der Krieg zwischen dem Schwäbischen Bund und Herzog Ulrich von Württemberg entbrannt war, wurde Götz von Berlichingen in der Nacht vom 10. auf den 11. Juni 1519 [9] bei der Verteidigung der Burg Möckmühl gefangen genommen. Der Schwäbische Bund gab ihn der Stadt Heilbronn in Haft. In der Nacht von 11. auf den 12. Juni 1519 war Götz zunächst im Bollwerksturm gefangen, drei Jahre „ritterliche Haft“ im „Gasthaus zur Krone“ schlossen sich an.

Im selben Jahr trat erstmals der Böckinger Gastwirt Jäcklein Rohrbach in Erscheinung, als er mit Komplizen den Böckinger Schultheiß Jakob von Olnhausen erschoss. Nachdem er sich anschließend einige Zeit in Hohenlohe aufgehalten und Gleichgesinnte um sich gesammelt hatte, kehrte er im Frühjahr 1525, inmitten des Bauernkriegs, nach Heilbronn zurück. Am 2. April 1525 wurde er in Flein zum Hauptmann des "Neckartalhaufens" gewählt. Am Ostersonntag, den 16. April ermordeten die Bauern zahlreiche Adlige bei der Weinsberger Bluttat. Am Dienstag nach Ostern [10] den 18. April wurde das außerhalb der Stadtmauern liegende Heilbronner Karmeliterkloster überfallen und geplündert. Daraufhin wendeten sich die Bauern der Stadt zu. Im Gegensatz zum die Ziele seiner Angriffe genau abwägenden Rohrbach rief seine Begleiterin, die Schwarze Hofmännin, zum generellen Kampf gegen Heilbronn auf. Der Rat der Stadt öffnete daraufhin unter dem Druck der Bauern die Stadttore, worauf am kommenden Tag weitere Kirchen und städtische Einrichtungen geplündert wurden. Nach der Niederlage des Bauernheeres gegen die Truchsessen in Böblingen am 12. Mai 1525 wurde der Anführer Rohrbach am 21. Mai 1525 in Neckargartach hingerichtet, sein Heimatdorf Böckingen wurde zur Strafe teilweise abgebrannt.

Der Bericht über die Niederlage des Bauernheeres löste bei den Bürgern Heilbronns Erleichterung aus und der Bauernkanzler Wendel Hipler erstellte die Heilbronner Tagungsordnung für die Tagung des großen Bauernparlaments im Schöntaler Hof in Heilbronn, die im Sinne der Bürger der Stadt war und deren Interessen mitvertrat, da sie eine Volksvertretung als auch eine Opposition vorsah und Münzen, Maße und Gewichte vereinheitlichen wollte. Die Tagesordnung sah auch die Abschaffung der inneren Zölle vor. Damit wurde ein Programm dargelegt, das „um die Durchführung des Möglichen[11] bemüht war. Hipler war dabei „einer der wenigen politischen Köpfe im Bauernkrieg[12]. Theodor Heuss bezeichnet dies als ersten Ansatz zu einer demokratischen Reichsverfassung.[13]. Während der Tagung des Bauernparlaments wurde Hans Berlin zum Truchsessen von Waldburg geschickt, um mit ihm über die Übergabe der Stadt zu verhandeln. Die Bauern und Wendel Hipler mussten daher fliehen. Hipler wurde später gefangengenommen und starb in Gefangenschaft. Neun Bürger, die mit den Bauern sympathisiert hatten, wurden enthauptet und andere fünfzig Bürger in anderer Weise bestraft.[14]

[Bearbeiten] Reformation

1525 war die Nikolaikirche das erste reformatorische Gotteshaus der Stadt. 1528 wurde in Heilbronn mit der Ablösung des Bürgermeisters Conrad Erer durch den Protestanten Hans Riesser die aufgrund des Bauernkriegs zuvor verzögerte Reformation vollzogen. Durch Reformator Johann Lachmann wurden in der Folge das Schul- und Krankenwesen in Heilbronn neu organisiert. 1529 wurde der Kiliansturm fertig gestellt. Er ist das erste bedeutende sakrale Bauwerk der Renaissance in Deutschland und zeigt, ganz im Sinne der Reformation, zahlreiche Spottfratzen gegen Klerus und Klöster. Im gleichen Jahr mussten die Vertreter der Stadt Heilbronn, wie die anderer evangelischer Städte und Länder, ihren Glauben auf dem Reichstag in Speyer verteidigen. Die Vertreter des Kaisers und der katholisch gebliebenen Gebiete drängten darauf, die Glaubensspaltung im Reich zu beenden. Nur ein gemeinsamer Glaube, so dachten sie, könne das Reich zusammenhalten. Deshalb bereiteten die Vertreter des Kaisers einen Reichstagsbeschluss vor, wonach den Evangelischen besonders das Abendmahl verboten werden sollte. Darauf reichten diese, für Heilbronn Hans Riesser, am 20. April 1529 eine Protestation gegen den bevorstehenden Mehrheitsbeschluss der katholischen Parteien ein. Am 18. November 1530 bekannte sich der Rat und am 24. November 1530 die Bürgerschaft zur Augsburger Konfession. Der auf Johann Lachmann zurückgehende Heilbronner Katechismus von 1536 ist der zweitälteste der evangelischen Kirchen.

1535 brannte das alte, im Jahr 1300 erstmals erwähnte Rathaus ab. Das neue Heilbronner Rathaus in seiner heutigen Gestalt geht auf das Jahr 1580 zurück, als der nach dem Brand erstellte Neubau die markante Renaissance-Uhr erhielt.

1538 trat Heilbronn in Eisenach dem Schmalkaldischen Bund bei und versuchte, sich damit vom Kaiser zu lösen, der die Glaubenseinheit im Reich aufrechterhalten wollte. Ab dem Jahr 1546 kam es zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Truppen des Schmalkaldischen Bundes und den Truppen Kaiser Karls V., die von den Kaiserlichen gewonnen wurden. Der Kaiser hielt sich infolgedessen vom 24. Dezember 1546 bis 18. Januar 1547 zum Strafgerichtstermin in Heilbronn auf, wo die städtischen Gesandten kniefällig um Gnade baten. Der Rat kündigte das Bündnis mit dem Schmalkaldischen Bund auf und die Stadt musste sich an den Kosten des Feldzugs des Kaisers beteiligen. Um die reformatorischen Städte gefügig zu machen, quartierte Karl V. spanische Truppen in diesen ein. Nach Dinkelsbühl und Hall, wohin Heilbronn für die spanischen Truppen bereits Verpflegung zu liefern hatte, rückten am 7. März 1548 Spanier in Heilbronn ein. Menrad Molther (der Nachfolger Lachmanns) sowie Altbürgermeister Hans Riesser sprachen sich für die Annahme des vom Kaiser im Sinne der katholischen Glaubenslehre verfassten Augsburger Interims aus, das der Rat am 5. Juni 1548 annahm, woraufhin am 2. Juli 1548 die Spanier abzogen. Kurzfristig herrschte wieder Katholizismus in der Stadt und ihren Kirchen, bis das Interim mit dem Passauer Vertrag von 1552 außer Kraft gesetzt wurde.

Karl V. ließ im Jahr 1552 die Ratsverfassung der Stadt neu regeln. Eine Kommission unter Vorsitz des kaiserlichen Rats Heinrich Hass entließ den Bürgermeister und den bisherigen Rat der Stadt und setzte einen inneren Rat (Patriziat) und einen äußeren Rat (Kaufleute, frühere Zünfte) ein, wobei der äußere Rat keine politische Funktion wahrnahm. Der innere Rat war Träger der städtischen Regierung. Ihm gehörten 15 Mitglieder (drei Bürgermeister, vier Steuerherren, acht Senatoren) jeweils auf Lebenszeit an, die sich in Vorsitz und Führung abwechselten. Die Patrizier gewannen dadurch wieder die Oberhand in der Stadt und bestimmten künftig auch die Mitglieder der beiden anderen Gremien: des Gerichts und des äußeren Rats. Diese Neuregelung ging weitgehend auf Karls Einheitskirchenbestreben zurück; der Kaiser sah in den Zünften und im Volk Verfechter der verhassten Reformation und wollte diese von politischem Einfluss ausschließen. Die Karolingische Ordnung wurde 1566 von Kaiser Maximilian II. durch Ergänzungen und weitere Bestimmungen zur Maximilianischen Ordnung ergänzt. 1654 regelte der Ferdinandeische Rezess von Kaiser Ferdinand III. die Verwandtschaftsbeziehungen unter den Ratsmitgliedern. Von 1552 bis zum Ende der reichsstädtischen Zeit 1802 sollten damit die Patrizier alle politische Gewalt in der Stadt haben. Da auch geschwägerte Personen Zugang zum "inneren" Patrizierrat erlangen konnten, erfolgten Hochzeiten innerhalb des Patriziats künftig überwiegend aus politischem Kalkül.

[Bearbeiten] Beginn des Bibliotheks- und Druckwesens

In Heilbronn zeigte man sich zwar früh an der Ansiedlung eines Buchdruckers interessiert, jedoch vergehen fast 200 Jahre von der Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern bis zur Eröffnung einer ersten Druckerei in der Reichsstadt. Bereits im Jahr 1495 wurde das Bürgerrecht an den Drucker Sigmund Stier verliehen, der jedoch 1498 bis 1521 lediglich noch als Buchhändler bezeichnet wird. 1539 wurde der wegen reformatorischer Umtriebe aus Ulm verwiesene Drucker Sebastian Franck aufgenommen, von dem aus Heilbronn jedoch auch keine Drucke belegt sind. 1575 wurde die Stadtbibliothek begründet. Erst 1630 wurde durch den Kemptener Drucker Christoph Kraus (* 1584/85 in Amberg, † 1654 in Heilbronn) die erste Druckerei in Heilbronn in der Gerbergasse eröffnet, die jedoch 1634 während der kaiserlichen Besatzung der Stadt abbrannte, vom Gründer und später seinem gelähmten Sohn Hans Georg bis zu dessen Tod 1661 noch fortgeführt wurde. Die frühen Drucke aus Heilbronn sind überwiegend theologisch-religiöses Tagesschrifttum, insbesondere Hochzeits- und Leichenpredigten. Daneben sind nur einige Bücher und wenig politisches oder medizinisches Schrifttum bekannt.[15]

Das Fleisch- und Gerichtshaus wurde um 1600 errichtet
Das Fleisch- und Gerichtshaus wurde um 1600 errichtet
Heilbronn mit Bollwerk (1643)
Heilbronn mit Bollwerk (1643)

[Bearbeiten] Dreißigjähriger Krieg

Während des Dreißigjährigen Kriegs litten die Stadt und ihre Dörfer stark. Nach der Schlacht bei Wimpfen wurde 1622 Neckargartach niedergebrannt. Im selben Jahr wurde die Nikolaikirche zum Zeughaus umgenutzt. 1631 wurde Heilbronn von Truppen des Kaisers besetzt, aber noch im Dezember des selben Jahres gelang es den Schweden, die Stadt nach mehreren Tagen Belagerung einzunehmen. Unter Vorsitz des schwedischen Kanzlers Axel Oxenstierna wurde 1633 im Deutschen Haus der Heilbronner Bund (Bündnisse zwischen Frankreich und Schweden und den protestantischen süddeutschen Reichsständen) geschlossen. Schweden und Franzosen errichteten ein Bollwerk um die Stadt. Von 1634 bis 1647 war die Stadt wieder in der Hand kaiserlicher Truppen, danach zogen französische und anschließend kurpfälzische Truppen ein. Erst 1652, vier Jahre nach dem Westfälischen Frieden von 1648, rückten die letzten Besatzungstruppen aus Heilbronn ab. Bereits in den 1670er Jahren wurde die Stadt wieder zum Schauplatz für Aufmärsche: 1674 lagerten etwa 400 Mann des Schwäbischen Kreises und des kurbrandenburgischen Heeres vor der Stadt, 1676 sammelten sich bei Heilbronn die kaiserlichen Truppen zum Marsch auf Philippsburg.

[Bearbeiten] Pfälzischer Erbfolgekrieg

Im Spätjahr 1688 wurde Heilbronn im Pfälzischen Erbfolgekrieg von den Franzosen unter Ezéchiel de Mélac besetzt, die bei ihrem Abzug vor anrückenden kursächsischen Truppen im Dezember 1688 neun Mitglieder der Patrizierfamilien für teilweise über ein Jahr als Geiseln verschleppten, um Geld zu erpressen. 1691 erfolgte zur Abwehr der Franzosen die Bildung eines großen Heeres und die anschließende Errichtung von Verteidigungsanlagen in Heilbronn. 1694 fand der letzte Hexenprozess in der Reichsstadt statt.

[Bearbeiten] Zeit der Aufklärung

Ab 1744 erscheint eine Zeitung in Heilbronn
Ab 1744 erscheint eine Zeitung in Heilbronn
Heilbronner Schießhaus, erbaut 1769-71
Heilbronner Schießhaus, erbaut 1769-71
Wartberg im Jahre 1820
Wartberg im Jahre 1820

Im 18. Jahrhundert erlebte das Bürgertum eine Blüte in Heilbronn; nicht zuletzt dadurch, dass sich Geist und Recht von der zuvor oftmals übermächtigen Kirche lösten. In den Stadtarchiven ist überliefert, dass zu dieser Zeit fast alle Ratsmitglieder der Stadt über akademische Bildung verfügten. Ab 1. Januar 1744 erschien das Wochentlich-Heilbronnische Nachricht- und Kundschaffts-Blatt, das vom Rat genehmigte Nachrichten druckte und aus dem später die Neckar-Zeitung wurde.

Nach der Vernichtung von viel altem Baubestand durch eine Feuersbrunst im Jahr 1743 entstanden prachtvolle neue Bauten im Rokokostil. Der Winnender Baumeister Johann Christoph Keller errichtete 1765 das städtische Archiv am Kieselmarkt (heute Ehrenhalle), 1769-71 den Schießhaus genannten Festsaalbau am Hammelwasen und 1784 das heute nicht mehr existente Kraichgauarchiv an der Nordseite des Hafenmarkts. Ab 1770 gewann Heilbronn durch den Vieh- und Pferdemarkt für über ein Jahrhundert Bedeutung als einer der größten südwestdeutschen Umschlagplätze für Schlachtvieh. Außerdem fällt in diese Epoche noch die Entwicklung des Jägerhauses zu einem Veranstaltungsort (um 1780) und der Bau einer weiteren Höhengaststätte auf dem Wartberg (1792)[16].

Johann Andreas Amon und Freiherr Ernst von Gemmingen-Hornberg entfalteten um 1800 ein reges musikalisches Leben in Heilbronn. Das Stadtarchiv verfügt noch heute über den so genannten „Heilbronner Musikschatz“, eine Sammlung von über 2000 Werken, die seit 1588 von der Stadt erworben wurden. In Heilbronn gebürtige oder ansäßige Dichter dieser Zeit waren u. a. der spätere württembergische Regierungspräsident Eberhard Friedrich von Gemmingen (1726-1791), Freiherr Otto Heinrich von Gemmingen-Hornberg (1755-1836), August Mayer (1792-1812) und dessen Bruder, der Naturlyriker Karl Mayer (1786-1870) sowie Wilhelm Waiblinger (1804-1830).

Friedrich Schiller hat 1793 für einige Wochen in der Stadt gewohnt und beschrieb Heilbronn als „Stadt, die unter dem Einfluß einer aufgeklärten Regierung und im Genuß einer anständigen Freiheit blühet, und mit den Reizen einer schönen fruchtbaren Gegend so viele Kultur der Sitten vereinigt“.[17] Auch Johann Wolfgang von Goethe soll 1797 die Stadt besucht haben.

[Bearbeiten] Württembergische Oberamtsstadt ab 1802

Heilbronn ist 1840 Aufmarschplatz
Heilbronn ist 1840 Aufmarschplatz

Am 9. September 1802 marschierten die 470 Mann starken Truppen Herzog Friedrichs II. von Württemberg unter Generalmajor Gustav Heinrich von Mylius in Heilbronn ein. Als Folge der Revolutionskriege hatte der Herzog seine auf dem linken Rheinufer gelegenen Ländereien an Frankreich abtreten müssen, wurde aber dafür mit Gebieten rechts des Rheins entschädigt. Die Heilbronner Garnison wurde entwaffnet, die württembergischen Soldaten wurden in die städtischen Schulen einquartiert. Zur Ergreifung des Zivilbesitzes der Stadt erschien am 23. November 1802 ein württembergischer Kommissär vor dem Rat der Stadt und verlangte den Treueeid vom Magistrat. Bis auf den Rats- und Steuerherren Christoph Ludwig Schreiber haben sich alle Ratsherren den neuen Herrschaftsverhältnissen gebeugt, die im Reichsdeputationshauptschluss vom 25. Februar 1803 nachträglich besiegelt wurden, indem die Stadt dem württembergischen Herzog formell zugesprochen wurde. Heilbronn kam in Folge dessen mit anderen Reichsstädten an Württemberg und wurde Sitz des neu geschaffenen Oberamtes Heilbronn, die vier reichsstädtischen Dörfer wurden selbstständige Gemeinden innerhalb des Oberamtes. Auch den Einwohnern Heilbronns wurde beim ersten Besuch des Herzogs ein Huldigungseid auf dem Marktplatz abverlangt, die Stimmung wurde mit auf Staatskosten ausgeschenktem Wein zusätzlich angeheizt. In den reichsstädtischen Dörfern hatte man außerdem Grund zur Freude: hier wurde mit dem Übergang zu Württemberg 1802 die Leibeigenschaft abgeschafft.

Durch den Bund zwischen Württemberg und Frankreich wurde Heilbronn im September 1805 Aufmarschplatz für französische Truppen gegen Österreich. Im Oktober trafen zahlreiche gefangene österreichische und russische Soldaten ein, die Kilianskirche diente für kurze Zeit als Gefangenenlager.

Der inzwischen zum König aufgestiegene Friedrich I. von Württemberg besuchte mehrfach die Stadt, so auch im Jahr 1808, als ein Wachsoldat beim Besuch des Königs wegen einer Unachtsamkeit öffentlich mit 25 Stockschlägen bestraft wurde. 1810 verlieh der König der Stadt das Prädikat Gute Stadt.

Im Jahr 1815 war Heilbronn wieder Aufmarschplatz für große Truppenverbände vor dem Feldzug gegen Napoleon. Auf der Theresienwiese fand eine Parade von 10.000 Mann statt, wobei Kaiser Franz von Österreich und 126 deutsche Fürsten und Generale anwesend waren. In der Nacht vom 4. auf den 5. Juni 1815 soll im Rauch'schen Palais am Marktplatz in Heilbronn die Heilige Allianz entstanden sein, als Zar Alexander von Russland die baltische Baronin Juliane von Krüdener empfing.

Im Jahr 1802 war Heilbronn noch von seiner mittelalterlichen, mit zehn Türmen bewehrten Stadtmauer umgeben. In dem umschlossenen Gebiet von etwa 775 x 425 Metern lebten zu dieser Zeit etwa 6000 Menschen. Die Stadtbefestigung hatte zu dieser Zeit lediglich drei Tore: das Brückentor, durch das man über die damals hölzerne Neckarbrücke nach Westen gelangte, sowie das Sülmertor und das Fleinertor mit Zugbrücken, Wassergräben und befestigten Vorwerken im Norden und Süden. Außerhalb der Stadtmauern befanden sich neben den Neckarmühlen, dem Schießhaus, dem Siechenhaus und dem Waisenhaus nur Gartenhäuser und Gärten wohlhabender Bürger. Durch das stete Anwachsen der Bevölkerung war die Bebauung innerhalb der Stadtmauern äußerst beengt, selbst ehemalige Friedhöfe waren bereits überbaut worden. In württembergischer Zeit begann man mit dem Abriss der mittelalterlichen Stadtbefestigung und der allmählichen Erweiterung der Stadt. 1804 wurden zunächst der Sülmertorturm abgerissen und die bis dahin verwinkelte Sülmerstraße nach Neckarsulm begradigt. Bereits um 1806 begann man mit Planungen der Neubebauung außerhalb der früheren Stadtmauern, wobei zunächst Pläne für den Bereich außerhalb des Fleinertores erstellt wurden. Bis in die 1830er Jahre konnte sich jedoch kein Planungsentwurf durchsetzen. 1807 wurden der der vormals stattlichste Torturm, der Brückentorturm, abgerissen und eine neue Neckarbrücke errichtet. Der Abriss des östlich gelegenen Adelberger Turms und der Durchbruch der Stadtmauer an dieser Stelle schuf erstmals einen Ausgang aus der Stadt nach Osten. Am Sülmertor und am – später Karlstor genannten – neuen Osttor entstanden zunächst neue Torhäuser mit verschließbaren Gittertoren. Im weiteren Verlauf des Abrisses der mittelalterlichen Befestigung wurde dann jedoch auch auf Gittertore verzichtet. Die Stadtmauer wurde sukzessive zwischen 1809 und 1859 abgerissen, wobei 1819, 1844 und 1849 auch nochmals Türme fielen. Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts waren von der Stadtbefestigung nur noch die bis heute bestehenden Türme Götzenturm und Bollwerksturm sowie ein Stück der westlichen Stadtmauer zwischen Neckarbrücke und Götzenturm erhalten.

Im September 1840 war Heilbronn wiederum Schauplatz großer Manöver, als 23.500 Mann unter der Leitung König Wilhelms I. von Württemberg aufmarschierten und einen forcierten Neckarübergang bei Heilbronn übten. Wiederum beherbergte das Rauch'sche Palais einen hohen Gast, dieses Mal den damaligen Prinzen von Preußen und späteren Kaiser Wilhelm I.[18]

[Bearbeiten] Industrialisierung

Wilhelmskanal nach Süden, um 1840
Wilhelmskanal nach Süden, um 1840
Papierfabrik der Gebrüder Rauch um 1835
Papierfabrik der Gebrüder Rauch um 1835
Das erste Dampfboot „Inexplosible“ erreicht 1841 Heilbronn
Das erste Dampfboot „Inexplosible“ erreicht 1841 Heilbronn
Die Heilbronner Bürgerwehr 1848
Die Heilbronner Bürgerwehr 1848
Heilbronn 1855 von Westen gesehen: Rauchsäulen künden von Fabriken und Eisenbahn
Heilbronn 1855 von Westen gesehen: Rauchsäulen künden von Fabriken und Eisenbahn
Kettenschifffahrt auf dem Neckar 1875-1935
Kettenschifffahrt auf dem Neckar 1875-1935

Die Gründung zahlreicher Heilbronner Traditionsunternehmen datiert bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts zurück und war damals bereits vom Neckar bestimmt: Die erste Fabrik der Stadt war die 1759 auf dem Hefenweiler übernommene Eisenschmiede des Handelshauses von Georg Friedrich Rauch. 1771 folgte die Baumannsche Ölmühle (später Carl Hagenbucher & Sohn), 1797 die Hahnsche Ölmühle. Am Marktplatz entstand um 1805 die Heilbronner Silberwarenfabrik des Georg Peter Bruckmann.

Der Neckar, der seit dem hohen Mittelalter durch unzählige Wehre und Mühlen versperrt gewesen war, wurde in Folge des Wiener Kongresses ab 1815 wieder schiffbar gemacht. Von 1819 bis 1821 wurde der Wilhelmskanal gebaut und trug zur einsetzenden Industrialisierung bei. Auf den Inseln des Neckars siedelte sich insbesondere die vom immensen Holzumschlag profitierende Heilbronner Papierindustrie an: Die Gebrüder Adolf und Moriz von Rauch betrieben 1823 die erste englische Endlospapier-Maschine in Süddeutschland. Gustav Schaeuffelen nahm 1830 die erste auf dem Kontinent entwickelte Maschine von Johann Jakob Widmann in Betrieb und avancierte in der Folgezeit zum größten deutschen Papierhersteller. 1861 wurden bereits 677 Beschäftigte in den drei Heilbronner Papiermühlen gezählt.

1830 wurde die Heilbronner Schwefelsäurenfabrik von Friedrich Michael Münzing, dem Vater der chemischen Industrie, in Betrieb genommen. 1832 war Heilbronn die Stadt mit den meisten Fabriken in Württemberg und wurde als das schwäbische Liverpool bezeichnet. 1838 wurde der Lebensmittelhersteller Knorr gegründet. Die Bevölkerung wuchs bis zum Jahr 1840 auf 11.300 Menschen. Ab 1840 gab es direkten Schiffsverkehr mit dem Überseehafen Rotterdam. Die Heilbronner Handels- und Gewerbekammer (heute IHK Heilbronn-Franken) wurde 1855 gegründet. Die württembergische Gewerbestatistik von 1861 wies im Bereich des Oberamts Heilbronn bereits 251 Industriebetriebe mit 2715 Beschäftigten aus. Freilich handelte es sich überwiegend um Kleinbetriebe, denn von diesen, überwiegend in Heilbronn selbst angesiedelten Betrieben waren die meisten zunächst noch Ein-Mann-Betriebe. Neben den zuvor genannten größeren Mühlen und Fabriken gab es bis zu diesem Zeitpunkt lediglich noch die Maschinenfabrik Hahn & Göbel sowie die Heilbronner Zuckerfabrik, die mehr als 200 Beschäftigte hatten. Da es bis auf die Salzvorräte in Heilbronn keine Bodenschätze gibt, kam es nicht zum Aufbau einer Schwerindustrie, sondern war die Heilbronner Industrie von Anbeginn von einer hohen Spezialisierung gekennzeichnet.

[Bearbeiten] Stadtplanung unter Louis De Millas ab 1839

Ab 1839 entstanden die Heilbronner Vorstädte nach Plänen des Stadtbaumeisters Louis De Millas, der nach damals üblichen städtebaulichen Prinzipien plante. Vor die vier Tore der Altstadt legte er ein System von nahezu gleich großen, rechteckigen Bauquartieren, die keinen Bezug zu den topographischen Gegebenheiten hatten und keine städtebauliche Gesamtkonzeption erkennen ließen. Seine Pläne und die Baustatuten zur Regelung der Bebauung in der Altstadt bildeten ab 1840 die rechtlichen Grundlagen für die Erweiterung der Stadt. Es entstanden zunächst die Quartiere vor dem Sülmer-, Fleiner- und Karlstor. Die Brückentor-Vorstadt wurde in ihrer Gestaltung von den ab 1847 errichteten Eisenbahn-Anlagen um den 1848 eingeweihten Bahnhof beeinflusst und konnte zu De Millas Bedauern aufgrund des Bahnverlaufs nicht nach dem übrigen Quadrate-Schema ausgeführt werden.

Ab 1839 setzte im Heilbronner Stadtwald eine geregelte Forstwirtschaft ein. 1842 wurde der Stadtwald durch den langjährigen städtischen Waldinspektor Nickel (im Amt 1834 bis 1877) erstmals sorgfältig vermessen. 1855 wurde das Jagdwesen durch ein neues Jagdgesetz neu geregelt.

[Bearbeiten] Märzrevolution 1848

In der Zeit des Vormärz wurden die ersten Heilbronner Arbeitervereine gegründet, allen voran im April 1845 der Sportverein TG Heilbronn, der bereits im Folgejahr in Heilbronn ein allgemeines deutsches Sportfest ausrichtete.[19] Im Jahr 1848 geriet Heilbronn früh in die Wirren der Märzrevolution. Eine Bürgerversammlung im Gasthof Adler forderte am 2. März 1848 das Recht auf Versammlungs- und Pressefreiheit sowie das Recht, Waffen zu tragen. Die Stadt erwarb 600 Musketen und die Heilbronner Bürgerwehr beteiligte sich an der Badischen Revolution. Das 8. Württembergische Infanterieregiment lief gar zu den Aufständischen über, wurde jedoch von königlichen Truppen entwaffnet und strafversetzt. Heilbronn galt als württembergisches Zentrum der Märzrevolution, deren Ideen von der Heilbronner Zeitung "Neckardampfschiff" verbreitet wurden. Die von 1842 bis 1853 bestehende Zeitung nahm 1848 als erste Heilbronner Zeitung die Pressefreiheit für sich in Anspruch, nachdem seit Bestehen der ersten Druckerei in Heilbronn im Jahr 1630 nichts ohne Wissen und Bewilligung des Rats hatte gedruckt werden dürfen. Auch wenn die Revolution scheiterte, blieb es dennoch bei der Pressefreiheit, so auch für das 1744 als Wochentlich-Heilbronnisches Nachricht- und Kundschaffts-Blatt gegründete Intelligenzblatt, das sich ab 1848 Heilbronner Tagblatt und ab 1861 Neckar-Zeitung nannte. Die neuen Freiheiten trugen insbesondere in der Unterschicht Früchte: 1865 gründeten sich der Arbeiterbildungsverein und 1869 der Arbeiterbund, 1870 eine Gruppe der SDAP. Beim ersten Reichstag 1871 vertrat ein Nationalliberaler die Stadt, anschließend Bauernbündler.

Die Heilbronner Neckar-Dampfschifffahrt von Sontheim nach Heilbronn und weiter nach Mannheim bestand von 1841 bis 1871. Das schnelle Ende dieser überwiegend auf Personentransport ausgelegten Dampferflotte war dem annähernd zeitgleichen Aufkommen der Eisenbahn geschuldet. Als in Württemberg die ersten Eisenbahnlinien entstanden, wurde der erste Heilbronner Bahnhof Endpunkt des nördlichen Zweigs, der von Stuttgart kommend 1848 eingeweiht wurde und die Industrialisierung weiter vorantrieb. 1850 bestand bereits eine Bahnverbindung bis nach Friedrichshafen, 1853 über Bretten eine Verbindung nach Mannheim und Frankfurt am Main. In den 1860er Jahren erfolgte der Weiterbau der Bahnlinien von Heilbronn über Bad Wimpfen nach Heidelberg, über Osterburken nach Würzburg und über Hall nach Crailsheim (später bis Nürnberg).

Der neue Hauptbahnhof von 1873
Der neue Hauptbahnhof von 1873
Heilbronn 1903
Heilbronn 1903
Paul Hegelmaier modernisierte das Industriegebiet, den Wilhelmskanal, den Karlshafen, und die Bottwarbahn
Paul Hegelmaier modernisierte das Industriegebiet, den Wilhelmskanal, den Karlshafen, und die Bottwarbahn
Der Kiliansplatz mit der seit 1897 verkehrenden Straßenbahn im Jahr 1905
Der Kiliansplatz mit der seit 1897 verkehrenden Straßenbahn im Jahr 1905
Postkartengruß von der Kunst- und Gewerbausstellung 1897
Postkartengruß von der Kunst- und Gewerbausstellung 1897
Blick von der Neckarbrücke in die Kaiserstraße 1905
Blick von der Neckarbrücke in die Kaiserstraße 1905

[Bearbeiten] Städtebau nach Prof. Baumeister ab 1873

Nachdem bereits in den 1840er Jahren unter De Millas vier Vorstädte angelegt worden waren, war nach drei Jahrzehnten der Industrialisierung eine neue umfassende städtebauliche Konzeption dringend nötig geworden. Der Gemeinderat beauftragte im Oktober 1872 den Karlsruher Professor Reinhard Baumeister mit der Erstellung eines Generalbauplanes. Im März 1873 legte Baumeister einen ersten Planentwurf im Gemeinderat vor, der drei Neckarbrücken statt bisher einer vorsah, die bisherigen zusammenhanglosen Vorstädte mit einer Ringstraße („Riesenstraße“) umschloss und die spätere Kaiserstraße durch einen Durchbruch nach Osten zu einer wichtigen „Zentralstraße“ erhob. Der Plan berücksichtigte bereits den 1873 erfolgten Bahnhofsneubau sowie die spätere Errichtung einer Industriebahn in den Süden der Stadt. Bis um 1900 folgte der Städtebau in Heilbronn, von Detailunterschieden abgesehen, Baumeisters Planungen. Nach 1900 wurde sein Plan durch den abweichend vom Plan errichteten Südbahnhof und die starke Ausdehnung der Stadt nach Osten hinfällig. Die heutige Oststraße mit ihren großzügigen Dimensionen ist Teil der von Baumeister angedachten, aber nie zur kompletten Ringstraße vollendeten Riesenstraße.

1880 gewann die Stadt mit der Vollendung der Kraichgaubahn auch eine Verbindung in Richtung Karlsruhe. Im Jahr 1900 wurde schließlich der Bahnhof Heilbronn Süd als Endbahnhof der schmalspurigen Bottwartalbahn mit Verbindung zum Hauptbahnhof eingeweiht und avancierte in der Folgezeit zum Güterbahnhof. Eisenbahn und Schifffahrt ergänzten sich im Heilbronn der frühen Kaiserzeit vielfach, weswegen die Heilbronner Hafenanlagen auch von der Bahn erschlossen wurden. So wurde z. B. Holz aus dem Schwarzwald mit der Bahn nach Heilbronn transportiert und ab dort über den Neckar zum Rhein geschafft. Hierfür wurde 1875 ein eigener Floßhafen errichtet, 1886 folgte ein Salzhafen und 1888 der Karlshafen.

Nach dem Ende der Personendampfer 1871 gab es von 1878 bis 1935 eine Heilbronner Neckar-Ketten-Schleppschifffahrt zwischen Heilbronn und Mannheim, deren sich an Ketten vorantreibenden Lastschiffe im Volksmund auch Neckaresel genannt wurden.

1891 wurde von Oskar von Miller die Stromfernübertragung vom Neckarwasserkraft Lauffen am Neckar zur Internationalen Elektrotechnischen Ausstellung in Frankfurt am Main aufgenommen. Am 16. Januar 1892 erfolgt der Anschluss Heilbronns an das Stromnetz des Elektrizitätswerks in Lauffen, womit Heilbronn als erste Stadt der Welt die Fernversorgung mit Strom aufgenommen hatte.

Im Jahr 1897 wurde, den Planungen von Reinhard Baumeister von 1873 folgend, die Kramstraße zur Allee durchbrochen und in Kaiserstraße umbenannt. Auf dieser neuen West-Ost-Achse nahm die Heilbronner Straßenbahn ihren Betrieb mit einer Linie vom Hauptbahnhof zur Moltkekaserne auf, eine Seitenlinie zweigte in die Sülmerstraße ab. Im selben Jahr wurde aus Anlass des 50-jährigen Jubiläums des Gewerbe-Vereins Heilbronns hinter der Harmonie und damit direkt an der neuen Linie eine Industrie- ,Gewerbe- und Kunstmesse durchgeführt, auf der am 1. Juni 1897 das württembergische Königspaar zu Gast war. Die Straßenbahn, die man in Heilbronn „Spatzenschaukel“ nannte, war lange nicht rentabel und drohte mehrfach eingestellt zu werden. Erst später konnten weitere Linien nach Böckingen (1926) und Neckargartach (1928) gebaut werden.

[Bearbeiten] Zweitgrößte Industriestadt in Württemberg

In der Zeit von 1861 bis 1907 hatte sich die Zahl der Arbeiter in der verarbeitenden Industrie in Heilbronn von 2715 auf 7520 Beschäftigte nahezu verdreifacht. 1868 war die bis heute bestehende Brüggemann-Gruppe in Heilbronn gegründet worden, und ab dem selben Jahr war auch die 1982 aufgelöste Zwirnerei Ackermann in Heilbronn-Sontheim in Betrieb, die um 1900 die größte deutsche Nähfadenfabrik mit rund 700 Beschäftigten war. 1896 war Heilbronn mit 9000 Arbeitern in 58 Fabriken nach Stuttgart die zweitgrößte Industriestadt des Königreichs Württemberg.

Viele der die Stadt prägenden öffentlichen Bauvorhaben zwischen 1884 und 1903 gehen auf den umstrittenen Oberbürgermeister Paul Hegelmaier zurück, der einerseits die neuzeitliche Struktur der Innenstadt mit der von Straßenbahnen befahrenen und bis zur Allee reichenden Kaiserstraße realisierte, andererseits aufgrund seiner Streitsucht Gegenstand von königlichen Untersuchungen und Disziplinarverfahren wurde und deswegen zwischen 1892 und 1894 sogar zeitweise seines Amtes enthoben und in einer Irrenanstalt war.

Unter den Einwohnern Heilbronns um 1900 waren nach fast einem Jahrhundert wirtschaftlichen Aufschwungs und Wachstums der örtlichen Industrie viele Arbeiter. Zahlreiche Arbeiter- und Sportvereine waren entstanden. 1902 vertrat Wilhelm Schäffler die SPD und die Stadt im Landtag, die Partei gründete 1908 die Tageszeitung Neckar-Echo.

[Bearbeiten] Erster Weltkrieg

Am 1. August 1914 verkündete Bürgermeister Paul Göbel die Mobilmachung vom Rathausbalkon, 22. August 1914 trafen die ersten Verwundeten in der Lazarettstadt Heilbronn ein. Die vier Heilbronner Lazarette nahmen je 100 Verwundete auf. Außer als Lazarettstadt hatte Heilbronn auch strategische Bedeutung als Ausgangspunkt der Bahnlinie nach Karlsruhe. Im Jahr 1915 fand in Heilbronn der „Internationale Blindentag“ statt. Ab März 1915 herrschte Lebensmittelrationierung, im März 1917 erfolgte die Schließung öffentlicher Einrichtungen aus Kohlenmangel. Im Juli 1917 wurden einige Heilbronner Kirchenglocken eingeschmolzen, um daraus Kanonenkugeln zu gießen, 1918 wurde sogar das Kaiser-Friedrich-Denkmal eingeschmolzen. Im Verlauf des Krieges gab es in Heilbronn drei Luftwarnungen, jedoch keine Bombenabwürfe. Am Ende des Krieges waren 2082 Bürger der Stadt gefallen.

Am 9. November 1918, als die Novemberrevolution mit der Ausrufung der Republik ihren Höhepunkt erreichte, erklärte sich OB Paul Göbel loyal mit den Arbeiter- und Soldatenräten der Stadt, die künftig zwei Dienstzimmer im Rathaus erhielten. Bis auf die noch am selben Tag erfolgte Befreiung von Gefangenen aus dem städtischen Gefängnis kam es in Heilbronn zu keinen weiteren revolutionären Aktionen. Das politische Tagesgeschäft der gemeinsamen Räte war die Linderung der Hungersnot. Im November 1919 wurden die Arbeiter- und Soldatenräte entwaffnet und aufgelöst. An ihre Stelle trat eine bewaffnete Bürgerwehr, die u. a. an öffentlichen Einrichtungen zum Schutz von Streikbrechern eingesetzt wurde.

[Bearbeiten] Rote Hochburg in der Weimarer Republik

Die USPD in Heilbronn war seit 1919 Herausgeber der Wochenzeitung Sozialistische Republik des Unterlandes - Organ der Unabhängigen Sozialdemokratie des Unterlandes . Seit dem 1. Dezember 1921 war die KPD Heilbronn Herausgeber der Tageszeitung Volksstimme - Kommunistisches Organ für die Interessen der arbeitenden Bevölkerung des württembergischen Unterlandes [20]. Heilbronn galt aufgrund der vielen Arbeiter und der sie vertretenden Presse und Gewerkschaften als „rote Hochburg“.

Die SPD hatte in der Zeit der Weimarer Republik die Stimmenmehrheit. Die NSDAP, deren erste Ortsgruppe in Heilbronn 1923 gegründet wurde, blieb dagegen bis 1933 klein und bedeutungslos. Hitler war bei seinem Besuch in der Stadt am 15. Mai 1926 ein nicht von allen gern gesehener Gast und es kam zu einem Handgemenge mit mehreren Verletzten wegen eines Mannes, der für Hitler gehalten wurde. Hitler selbst konnte unbehelligt in der Stadthalle Harmonie seine Rede halten. Im März 1932 erreichte die Arbeitslosigkeit in Heilbronn mit 12.246 Arbeitslosen einen Höchststand. In der „Roten Hochburg“ waren zahlreiche Heilbronner Juden im wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Leben der Stadt vertreten[21], so dass die Stadt später von Seiten der NSDAP sogar verächtlich als „jüdisch-marxistische Hochburg“ bezeichnet wurde.[22]. Das Presseorgan der Nationalsozialisten war seit 1930 der Heilbronner Beobachter.

[Bearbeiten] Machtübernahme durch Nationalsozialisten

Kreuzgrundsiedlung (1938)
Kreuzgrundsiedlung (1938)
Heilbronner Synagoge
Heilbronner Synagoge
Palais am Marktplatz vor dem 4.Dezember 1944
Palais am Marktplatz vor dem 4.Dezember 1944
Luftaufnahme der zerstörten Altstadt am 31. März 1945
Luftaufnahme der zerstörten Altstadt am 31. März 1945
Luftaufnahme der zerstörten Stadt am 1. April 1945
Luftaufnahme der zerstörten Stadt am 1. April 1945
Heilbronn 1945
Heilbronn 1945

NSDAP-Kreisleiter in Heilbronn war seit 1932 Richard Drauz, Sohn einer angesehenen Heilbronner Familie, der ab 1933 auch dem Reichstag angehörte, und energisch die Gleichschaltung der Heilbronner Vereine und der Heilbronner Presse vorantrieb. Noch bei der Reichstagswahl am 5. März 1933 erhielt die SPD in Heilbronn mehr Stimmen als die NSDAP. Die Zerschlagung dieser recht starken Opposition war deshalb das erste Anliegen der führenden Heilbronner Nationalsozialisten[23]. Insgesamt gab es 14 NSDAP-Ortsgruppen in Heilbronn: Altstadt, Au, Bahnhofsvorstadt, Fleinerhöhe, Kastropp (benannt nach einem verstorbenen Ortsgruppenleiter), Pfühl, Mönchsee, Rosenberg und Wartberg sowie drei Ortsgruppen in Böckingen und jeweils eine in Neckargartach und Sontheim.

Bürgermeister Emil Beutinger wurde abgesetzt und durch den am 17. März frisch ernannten Staatskommissar Heinrich Gültig ersetzt. Am 2. Mai 1933 drang die SA gewaltsam in die Häuser der Heilbronner Gewerkschaften ein. Das Volkshaus Ecke Weinsberger/Paulinenstraße und das Haus Ecke Gartenstraße/Weinsberger Straße (heute DGB-Haus) wurden beschlagnahmt, Gewerkschafter abgesetzt und verhaftet.[24] Die 23 Heilbronner Gewerkschaften und ihre 12.000 Mitgliedern galten im „Dritten Reich“ als illegal. Es gab keinen nennenswerten Widerstand. Frühere Gewerkschafter und Oppositionelle wie die Kaiser/Riegraf-Gruppe beschränkten sich auf konspirative Treffen.

Der Heilbronner Verleger Viktor Kraemer wurde 1934 durch Repressalien aus dem Geschäft gedrängt und sein Verlag von der NSDAP übernommen. Die Neckar-Zeitung erschien unter NS-Regie im Verlag des (1932 neu gegründeten) nationalsozialistischen Heilbronner Tagblatts zunächst weiter, ab 1. Januar 1935 unter dem Titel Heilbronner Morgenpost, wurde aber zum 31. Juli 1937 dann endgültig eingestellt. Hitler besuchte am 20. März 1935 zum zweiten Mal die Stadt.

Am 28. Juli 1935 wurden die Großschifffahrtsstraße Heilbronn-Mannheim und der 2300 m lange Kanalhafen zwischen Neckargartach und dem Hochwasserabschluss eröffnet. Der Kanalhafen wurde wichtiger Umschlagplatz am Neckar und zählt zu den zehn größten deutschen Binnenhäfen. 1936 wurde die Autobahn nach Stuttgart (heute: A 81) fertig gestellt. Dass dabei die „die Autobahn Stuttgart-Nürnberg über Heilbronn und nicht über Backnang-Crailsheim“[25] gebaut wurde, soll auf das Bemühen der damaligen Stadtverwaltung zurückgehen. Heilbronn lag dadurch im Schnittpunkt der neuesten und schnellsten Verkehrsachsen. Wirtschaft und Verkehr in Württemberg florierten. Am 30. Mai 1936 wurde die Straßenbahnlinie zum Trappensee eröffnet.[26] Im Jahr 1943 beförderte die Straßenbahn 16 Millionen Fahrgäste.[27]

[Bearbeiten] Kreisfreie Stadt ab Oktober 1938

Im Zuge einer Verwaltungsreform wurde Heilbronn am 1. Oktober 1938 Sitz des neuen Landkreises Heilbronn. Zugleich wurde Heilbronn kreisfreie Stadt, und die zuvor selbstständigen Gemeinden Sontheim und Neckargartach wurden eingemeindet. Die ehemalige Stadt (seit 1919) Böckingen war bereits 1933 eingegliedert worden. Die Kreuzgrund-Siedlung und die Siedlung Haselter wurden gegründet. Mit 72.000 Einwohnern war Heilbronn somit nach Stuttgart die zweitgrößte Stadt in Württemberg.

Am 10. November 1938 wurde die Heilbronner Synagoge durch Brandstiftung zerstört. Im Laufe des Jahres 1939 wird die jüdische Gemeinde in Heilbronn praktisch ausgelöscht. (Zur Zerstörung der Synagoge, Rettung der Kultgegenstände und zum Schicksal der Synagogenruine siehe Synagoge (Heilbronn))

[Bearbeiten] Luftangriffe auf Heilbronn

In der Nacht vom 16. auf den 17. Dezember 1940 fand erstmals ein Luftangriff auf Heilbronn statt, im Herbst 1941 folgetn zahlreiche weitere Bombennächte, die jedoch nur begrenzten Schaden anrichteten. Der erste schwere Bombenschaden entstand bei den Luftangriffen im September 1944. Ab dieser Zeit war die Bevölkerung auch häufigen Tiefflieger-Angriffen ausgesetzt.

Ein schwerer Luftangriff vom 27. auf den 28. September 1944 bewog Oberbürgermeister Gültig dazu, wiederholt einen Evakuierungsplan zur Genehmigung beim Stuttgarter Innenministerium vorzulegen[28]. Die Pläne des Oberbürgermeisters beinhalteten die Umsiedlung von 1974 Frauen und Kindern aus der Heilbronner Altstadt in den Landkreis. Die Erlaubnis wurde abermals nicht erteilt.

Zur Katastrophe für Heilbronn wurde der Luftangriff auf Heilbronn am 4. Dezember 1944, bei dem die Altstadt völlig, und die Innenstadt zu 80% zerstört wurden. (Siehe auch: Verlorene Baudenkmäler in Heilbronn) In dem durch die Bomben verursachten Feuersturm kamen nach offiziellen Angaben über 6500 Menschen um. Über 5000 Tote wurden in Massengräbern im stadtnahen Köpfertal, dem heutigen Ehrenfriedhof, beigesetzt, wo bis heute am Jahrestag der Opfer in einer Trauerstunde gedacht wird.

Zwischen dem 27. Dezember 1944 und dem 31. März 1945 erfolgten noch weitere 13 Luftangriffe. Insgesamt schrumpfte die Bevölkerung während des Krieges auf 46.350 Einwohner.

[Bearbeiten] KZ-Außenlager „Steinbock“ in Neckargartach

Ab 1942 wurden in den Salzbergwerken in und um Heilbronn Kunstschätze aus Deutschland, Frankreich und Italien eingelagert. Ebenso wurden rüstungswichtige Betriebe in die Bergwerksstollen verlagert. In den Stollen des Salzbergwerk Neckargartach wurde ein Rüstungsbetrieb der IG Farben AG aufgebaut. Ein weiterer Stollen wurde für die Lebensmittelfirma Tengelmann ausgebaut, die hier mehrere Schiffsladungen Lebensmittel einlagerte. Von Heilbronn bis Neckarelz entstand so eine Vielzahl teilweise gigantischer unterirdischer Anlagen. Der Ausbau der Stollen unterlag den Kommandos der Außenstellen des Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof in Kochendorf und Neckargartach. Im Ende August 1944 zwischen Böllinger und Wimpfener Straße in Neckargartach errichteten Außenlager Steinbock waren 1200 Gefangene, Angehörige der Waffen-SS und der Luftwaffe, sowie die Mitarbeiter der Organisation Todt untergebracht. In der ersten Aprilwoche 1945 wurde das Lager durch die SS geräumt. Die Häftlinge wurden teils zu Fuß (Hessentaler Todesmarsch), teils in Güterwaggons in das KZ Dachau gebracht. Verstorbene Häftlinge wurden sowohl auf dem Jüdischen Friedhof Sontheim[29] begraben, als auch auf einer Anhöhe oberhalb des Lagers zwischen dem Gewann Werthalde und Hüttenäcker.

[Bearbeiten] Das Kriegsende in Heilbronn

Die 100. Infanteriedivision des 6. US-Corps unter dem General Withers A. Burress (1894-1958) rückte Anfang April 1945 mit 6000 bis 8000 Mann von Westen her an den Neckar vor. Bei Neckargartach gelang es den Amerikanern erstmals, den Neckar zu überqueren, von wo aus sie nach Süden in Richtung der zerstörten Stadtmitte vorzudringen versuchten. Etwa 1000 bis 1200 deutsche Soldaten leisteten in Heilbronn erbitterten Widerstand[30]. Da wegen schwerer Kämpfe um das Salzbergwerk kein Vordringen in die Innenstadt möglich schien, errichteten die Amerikaner am 6. April einen südlichen Brückenkopf um den Götzenturm. Kreisleiter Drauz löste noch am selben Tag die NSDAP-Kreisleitung auf und flüchtete in Richtung des Gaffenbergs. Auf seinem Weg dorthin bemerkte er weiße Fahnen in der Schweinsbergstraße, woraufhin er vier Anwohner, darunter den stellvertretenden Bürgermeister Karl Kübler, erschießen ließ. Vier Tage lang begegnete die deutsche Artillerie den amerikanischen Versuchen, Pontonbrücken über den Neckar zu errichten, mit heftigem Feuer vom Wartberg und vom Jägerhaus aus. Um die Innenstadt entbrannte ein mehrtägiger Häuserkampf. Die alliierten Streitkräfte mussten in der „Festung“ Heilbronn auch gegen 16-jährige Knaben der Hitlerjugend kämpfen. Nach elftägigem Kampf um die strategisch wichtige Überquerung des Neckars vermerkt die US-Divisionsgeschichte für den 12. April 1945: „Um 15.30 Uhr ist die Stadt endgültig von deutschen Truppen gesäubert.“

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gehörte Heilbronn zur Amerikanischen Besatzungszone. Die amerikanische Militärverwaltung richtete im Ortsteil Neckargartach ein von der UNRRA verwaltetes DP-Lager zur Unterbringung so genannter Displaced Persons ein. In Böckingen bestand auf der Trappenhöhe (heute Wohngebiet Schanz) von 1945 bis 1947 das Kriegsgefangenenlager P.W.E. 10, das rund zwei Millionen Kriegsgefangene durchlaufen haben und das zu den größten Nachkriegslagern zählt.

[Bearbeiten] Wiederaufbau

Emil Beutinger (1875–1957), der bereits bis 1933 Bürgermeister gewesen war, wird am 13. April 1945 wieder in sein Amt eingeführt und beginnt sofort mit dem Wiederaufbau der zerstörten Stadt, den seine Nachfolger Paul Metz und Paul Meyle fortführen. Alle 16- bis 55-jährigen Männer werden von Februar 1946 bis September 1947 zu zwölftägigem Arbeitsdienst verpflichtet, frühere NSDAP-Mitglieder müssen 18 Tage Arbeitsdienst leisten. Über den Wiederaufbau von Heilbronn gibt es eine rege öffentliche Debatte, wobei sich manche sogar für den Erhalt des innerstädtischen Ruinenfeldes als Gedenkstätte und den Bau einer neuen Stadt außerhalb der alten Stadtgrenzen aussprachen. Vielfach wurde auch die Machbarkeit eines Wiederaufbaus an sich bezweifelt. Dieser erfolgte dann jedoch relativ schnell, wobei die meist schlichten und funktionellen Gebäude der frühen 1950er Jahre in ihrer Anordnung annähernd den historischen Quartieren der Innenstadt folgen aber nur noch wenig von der reichen Stadtgeschichte künden. 1953 konnte das wiederaufgebaute historische Rathaus eingeweiht werden, 1958 die neu erbaute städtische Festhalle Harmonie und der ebenfalls neu erbaute Hauptbahnhof. Der Wiederaufbau der Kilianskirche war erst 1965 abgeschlossen.

Stadtgliederung seit 1974
Stadtgliederung seit 1974
Stadttheater, erbaut 1982
Stadttheater, erbaut 1982
Stadtbahnstation Heilbronn Hbf
Stadtbahnstation Heilbronn Hbf
Konzert- und Kongresszentrum Harmonie, renoviert 1999-2001
Konzert- und Kongresszentrum Harmonie, renoviert 1999-2001

Das Straßenbahnnetz wurde zwar nach dem Zweiten Weltkrieg teilweise wieder instandgesetzt, jedoch wurde es ab 1951 stillgelegt und sukzessive von einem Oberleitungsbus(„Obus“)-Betrieb abgelöst. Der Straßenbahnbetrieb endete zum 1. April 1955, der Obus-Betrieb 1960. Anschließend erfolgte der öffentliche Nahverkehr in der Stadt bis zum Ende des 20. Jahrhunderts ausschließlich mit Bussen.

[Bearbeiten] Großstadt ab 1970

Durch die Eingemeindung von Klingenberg am 1. Januar 1970 wuchs Heilbronn auf über 100.000 Einwohner und wurde damit Großstadt. 1972 bzw. 1974 wurden noch Kirchhausen, Biberach, Frankenbach und Horkheim eingemeindet. Bei der Kreisreform zum 1. Januar 1973 blieb Heilbronn kreisfreie Stadt und Sitz des nunmehr vergrößerten Landkreises Heilbronn. Es wurde ferner Sitz der neu gebildeten „Region Franken“ (heute Region Heilbronn-Franken).

Die Einweihung der Autobahn A 6 von Heilbronn nach Mannheim im Jahr 1968 setzte wichtige wirtschaftliche Akzente für Heilbronn. Die Fortführung der A 81 nach Würzburg 1974 und der A 6 nach Nürnberg 1979 mit deren Schnittpunkt am nahen Weinsberger Kreuz machte Heilbronn zu einem wichtigen Autobahnknotenpunkt in Südwestdeutschland. Zahlreiche Großbetriebe siedelten sich entlang der neuen Verkehrsadern an, die verkehrsgünstige Lage begünstigte die Entwicklung zahlreicher neuer Gewerbegebiete.

In den 1970er Jahren wurde die traditionelle Nord-Süd-Achse in der Innenstadt, die Fleiner Straße und ihre Verlängerung in die Sülmer Straße zur Fußgängerzone mit umgebenden verkehrsberuhigten Bereichen umgestaltet. Später wurde die Fußgängerzone auf die quer dazu verlaufende Kaiserstraße und verschiedene Seitenstraßen erweitert. Die Einweihung des Heilbronner Stadttheaters im Jahr 1982 schloss eine der größten durch den Zweiten Weltkrieg entstandenen städtebaulichen und kulturellen Lücken in der Innenstadt.

[Bearbeiten] US-Truppenstützpunkt 1951 bis 1992

Ab 1951 waren US-Truppen fest in Heilbronn stationiert. Diese nutzten bestehende Kasernen aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg und errichteten auch eigene Anlagen inklusive Wohnsiedlungen und Infrastruktur. Nach dem NATO-Doppelbeschluss wurden ab 1980 auf der innenstadtnahen Waldheide amerikanische Atomraketen vom Typ Pershing II stationiert. Damit war Heilbronn die einzige bundesdeutsche Großstadt, auf deren Stadtgebiet Kernwaffen stationiert waren. Es kam zu zahlreichen Protesten von Atomkraftgegnern. Die Raketenbasis rückte insbesondere durch das Raketenunglück am 11. Januar 1985 in das Bewusstsein der Öffentlichkeit. Nach Unterzeichnung der INF-Verträge wurden 1987 die Raketen wieder abgezogen, 1992 rückten die letzten Einheiten der US-Army ab. Heilbronn ist seitdem entmilitarisierte Stadt. Ab 2002 wurden die früheren Kasernenanlagen der Amerikaner sowie das (ehemalige Militär-)Krankenhaus beim Jägerhaus abgerissen.

[Bearbeiten] Stadt- und Verkehrsplanung im späten 20. Jahrhundert

In den 1980er Jahren fanden in Heilbronn zwei überregionale Veranstaltungen des Landes Baden-Württemberg statt: 1981 die Heimattage Baden-Württemberg und 1985 die Landesgartenschau Baden-Württemberg, wofür neue Parks und Grünanlagen angelegt wurden. Die Stadt wurde u .a. beim europäischen Wettbewerb „Entente Florale“ im Jahr 2000 mit einer Goldmedaille ausgezeichnet wurde.

Ab 1998 erfolgte der Anschluss der Stadt an das Nahverkehrs-Netz der Stadtbahn nach Karlsruhe. Hierbei erfuhr die Innenstadt im Bereich der von West nach Ost führenden Trassenführung längs der Kaiserstraße und der Moltkestraße abermals eine Umgestaltung. Die Verlängerung der Stadtbahn in Richtung Osten bis Öhringen wurde am 10. Dezember 2005 eröffnet. Damit ist die Ost-West-Achse eines neuen Nahverkehrssystems vollendet, die Nord-Süd-Achse ist in Planung.

[Bearbeiten] Heilbronn im 21. Jahrhundert

In den Jahren 2005 und 2006 wurde Heilbronn erste UNICEF-Kinderstadt Deutschlands.

Ende des Jahres 2005 bekam Heilbronn den Zuschlag für die Bundesgartenschau im Jahr 2019. Erste Planungen sehen hierfür großflächige Änderungen längs des Neckars von Böckingen über die Theresienwiese bis nach Neckargartach vor, wo ein völlig neuer Stadtteil entstehen würde.

Im Sommer 2006 erfolgte der Baustart eines Einkaufscenters (Betreiber: ECE) in der Innenstadt im Dreieck Deutschhof-Kaufhof-Götzenturm. Das in der Bürgerschaft wegen seiner Dimensionen und den zu erwartenden Verkehrsproblemen umstrittene Projekt - mehr als 10.000 Unterschriften gegen den Bau wurden gesammelt - soll im Frühjahr 2008 eröffnet werden.

[Bearbeiten] Entwicklung der Religionen

Kilianskirche, vom Kiliansplatz aus gesehen
Kilianskirche, vom Kiliansplatz aus gesehen
Innenansicht des Deutschordensmünsters
Innenansicht des Deutschordensmünsters
Heilbronner Synagoge
Heilbronner Synagoge

Der Neckarraum wurde zwischen der Besiedlung durch die Franken unter Chlodwig um das Jahr 500 und dem späten 7. Jahrhundert christlich. Die ersten urkundliche Erwähnung des Stadtnamens im Jahr 741 hängt mit der zu dieser Zeit stattfindenden Gründung des Bistum Würzburg zusammen, dem die christliche Michaelsbasilika (heute: Kilianskirche) in Heilbronn zugesprochen wurde. Die reichsstädtischen Dörfer Böckingen, Neckargartach und Frankenbach gehörten zum Bistum Worms.

[Bearbeiten] Protestanten

Ab 1514 war der gebürtige Heilbronner Johann Lachmann Pfarrverweser in St. Kilian. 1521 wurde er Prediger, ab 1524 vertrat er Luthers Thesen und führte fortan die Reformation in Heilbronn gegen den Widerstand der Bistümer durch. 1528 wurde in Heilbronn die Reformation vollzogen. Heilbronn beteiligte sich am 19. April 1529 auch an der Protestation zu Speyer, woher sich die Begriffe Protestanten und Protestantismus herleiten. Die Reichsstadt blieb über Jahrhunderte eine nahezu rein evangelische Stadt. Der Rat und die Bürgerschaft bekannten sich geschlossen zur Augsburger Konfession. Katholiken waren unerwünscht, Juden war es verboten, sich in Heilbronn niederzulassen. Nach dem Übergang an Württemberg 1803 wurde die Stadt Sitz eines Dekanats (siehe Kirchenbezirk Heilbronn) und 1823 eines Generalats (heute Prälatur oder „Sprengel“ mit einem Prälaten oder „Regionalbischof“ an der Spitze, siehe Prälatur Heilbronn) der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Protestanten stellen bis heute die Bevölkerungsmehrheit. (Zur Geschichte siehe auch: Kilianskirche)

[Bearbeiten] Katholiken

Der Deutsche Ritterorden errichtet ab dem 13. Jahrhundert auf den Fundamenten und Kalksteinmauern eines Vorgängerbaues aus dem 11/12. Jhd. eine Ordenskirche aus Sandstein, die der Jungfrau Maria geweiht wird und die nach der Reformation zur Zufluchtstätte für die zahlenmäßig geringen Heilbronner Katholiken wurde. Die katholischen Gemeinden gehören heute zum Dekanat Heilbronn der Diözese Rottenburg-Stuttgart. (Zur Geschichte des Deutschordensmünsters, siehe auch Deutschordensmünster)

[Bearbeiten] Juden

Um das Jahr 1050 wird urkundlich eine bedeutende Judensiedlung in der Judengasse erwähnt. 1298 erfolgt das Rintfleisch-Pogrom mit 143 Opfern, 1348 folgt ein weiteres Pogrom. Trotz der Wiederansiedlung der jüdischen Gemeinde unter Karl IV. 1361 erhält diese 1438 ein Stadtverbot, das als Ansiedlungsverbot bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts aufrecht erhalten wird. Erst in den 1860er Jahren wurden Juden wieder rechtlich anderen Bürgern gleichgestellt. Am 8. Juni 1877 wurde eine neue Synagoge eingeweiht. [31]Die jüdische Gemeinde verringerte sich von 994 Personen im Jahre 1885 auf knapp 790 Personen im Jahre 1933[32] [33]. Im Zuge der Judenverfolgung im Dritten Reich wurden etwa 240 Juden deportiert. Noch in den 1980er Jahren waren nur sechs Familien in Heilbronn jüdischen Glaubens. Insbesondere durch den Zuzug von Osteuropäern jüdischen Glaubens sollte die Gemeinde bis 1990 auf 150 Mitglieder anwachsen. 2004 wurde ein neuer Betsaal in einem Gebäude an der Allee eingerichtet, der 2006 feierlich eingeweiht wurde. Die jüdische Gemeinde Heilbronn ist eine Filialgemeinde der Israelitischen Religionsgemeinschaft in Württemberg mit Sitz in Stuttgart. (Siehe auch Judentum im öffentlichen Leben (Heilbronn) und zerstörte Synagoge Heilbronn und neue jüdische Gemeinde Heilbronn bzw. auch das Museum zur Geschichte der Juden in Kreis und Stadt Heilbronn )

[Bearbeiten] Muslime

Im Stadt- und Landkreis Heilbronn sind mit Eintreffen der türkischen Gastarbeiter in den 1970er und 1980er Jahren die ersten islamischen Gotteshäuser entstanden. Zunächst mussten die Gottesdienste provisorisch in kleinen Räumlichkeiten abgehalten werden. Nach und nach wurden im gesamten Stadt- und Landkreis Moscheen erbaut. Moscheen im Stadtgebiet von Heilbronn stehen u.a. in der Goppeltstraße, Hans-Seyfer-Straße, Salzstraße, Weinsberger Straße Ecke Allee und in der Böckinger Straße.

Die Zahl der Muslime wird im Stadtkreis Heilbronn auf über 10.000 Personen geschätzt. Den Großteil stellen Muslime türkischer Abstammung dar; daneben gibt es Muslime bosnischer, arabischer und deutscher Abstammung.

[Bearbeiten] Sonstige

  • Freie evangelische Gemeinde Heilbronn
  • Freie Reformierte Baptisten
  • Zeugen Jehovas sind für Heilbronn schon seit dem Jahr 1920 belegt und bildeten sich in ersten Gruppen in Heilbronn aus den „Ernsten Bibelforscher“. Die relativ kleine Gemeinde wird während des Nationalsozialismus angefeindet, zahlreiche Gemeindemitglieder sterben in Konzentrationslagern. Die Zeugen Jehovas errichteten 1953 in Heilbronn wieder einen ersten Königreichssaal , dem zahlreiche weitere Säle bis in die Gegenwart folgen.

[Bearbeiten] Geschichte der öffentlichen Verwaltung

Frühes und Hochmittelalter:

  • Als im frühen Mittelalter in Heilbronn eine größere Siedlung entstanden war, wurde diese zunächst von fränkischen Stammesfürsten regiert, die wiederum dem jeweiligen König unterstanden. Im Zuge der christlichen Missionierung ging die Macht in der Stadt auf das Bistum Würzburg bzw. den Bischof und den von ihm vor Ort bestellten Vogt über, später traten die Herren von Dürn und die Grafen von Calw auf den Plan.
  • Die städtische Verfassung von 1281 durch Rudolf von Habsburg regelte, dass künftig der König den Vogt und dessen Schultheiß bestellte. Beide Ämter konnten jedoch verpfändet werden und unterlagen daher der Besetzung durch Vertreter württembergischer Grafen. 12 consules (Ratsleuten) waren für die Verwaltung des Gemeinwesens zuständig und wurden aus den Reihen de melioribus et utilioribus civitatis ( Patrizier der Stadt) gebildet.[34].Das Heilbronner Patriziat des 13. und 14. Jhdt bestanden aus mehreren Heilbronnern Geschlechtern: Erer, Feurer, Gebwin, Laemmlin, Liupold, Gerhard, Lutwin und die Wigmar.[35] 1314 wird erstmalig ein magister civium (Bürgermeister) erwähnt. 1332 gibt es zwei magister.

Reichsstadt 1371-1803:

  • Kaiser Karl IV. zog im Jahre 1371 die Verfügungsgewalt über den Heilbronner Rat wieder unmittelbar an sich, die Stadt wurde zur Reichsstadt. Zu dieser Zeit hatte sich eine reiche Gruppe von Kaufleuten und Handwerkern gebildet, die auch politische Funktionen übernehmen wollten. Die Patrizier lehnten dies zwar ab, doch in seiner paritätischen Verfassung erteilte Karl IV. sowohl den Heilbronner Bürgern (Patriziat) als auch der Heilbronner Gemeind (nichtpatrizische Geldhändler, Kaufleute und Handwerker) gleichberechtigte politische Funktionen. Der Rat der Stadt bildete sich aus 13 Bürgernsowie 13 Vertretern der Gemeind. Diese 26 Männer wählten aus ihrer Mitte (paritätisch) zwei Bürgermeister, die gemeinsam amtierten. Die Mitglieder des Stadtrats bestimmen des Weiteren selbst ihre Nachfolger und wählen sich gegenseitig alle zwei Jahre wieder.[36]
  • Die Zünfte werden durch die Verfassung von 1371 aufgelöst und verboten. Seitdem gibt es in Heilbronn lediglich lockere "Handwerks-Gesellschaften", "Kerzen" und "Bruderschaften".[37] Der Rat hat die Handwerks-Ordnungen mehrfach nach eigenem Gutdünken abgeändert oder einfach aufgehoben.[38]
  • Karl V. veranlasste fünf Jahre nach dem Sieg über den Schmalkaldischen Bund die aristokratische Karolingische Ordnung von 1552, die dem inneren Rat (der Patrizier) alle Macht gab und dem äußeren Rat (der Gemeinde) keine politische Funktion übertrug. Der innere Rat war Träger der städtischen Regierung. Ihm gehörten 15 Mitglieder auf Lebenszeit an, von denen drei Bürgermeister waren, die jeweils 4 Monate regierten und sich dadurch im Vorsitz und Führung abwechselten. Die Aufnahme von geschwägerten Personen nichtpatrizischer Herkunft in den Rat der Patrizier wurde durch Kaiser Ferdinand III. später genauestens geregelt. Der innere oder kleine Rat wird nach dem kaiserlichen Rat Dr. Heinrich Hass, der im Auftrag Karls V. 1552 den bisherigen Rat entließ und die neuen Räte einsetzte, auch Hasenrat genannt.

Für eine Übersicht der Bürgermeister in reichsstädtischer Zeit siehe die Liste der Bürgermeister von Heilbronn.

Württemberg:

  • Heilbronn wurde am 25. Februar 1803 mit dem Reichsdeputationsbeschluss dem Herzogtum Württemberg eingegliedert und bekam eine neue Stadtverfassung. Dadurch wurden künftig das Stadtparlament und der Bürgermeister vom König eingesetzt.


Helmut Himmelsbach, OB seit 1999
Helmut Himmelsbach, OB seit 1999
  • Nach Kriegsende wurde der ehemalige OB Beutinger vom amerikanischen Stadtkommandanten wieder in sein Amt eingesetzt. Sein Nachfolger Metz wurde 1946 vom Gemeinderat gewählt, seit der Wahl 1948 wählt die Bürgerschaft.

[Bearbeiten] Quellen

  1. Helmut Wild und Helmut Schmolz haben diesen Standort unabhängig voneinander in den 1970er Jahren durch Unteruchungen der morphologischen Gegebenheten des Stadtgebetes lokalisiert, siehe auch Wild in HVH 28 (1976), S.9ff.
  2. Schmolz, Helmut u. Hubert Weckbach: Heilbronn - Geschichte und Leben einer Stadt, Weißenhorn, Anton H. Konrad-Verlag, 2. Auflage 1973, Seite 27 Nr.13
  3. SchrenkVon Helibrunna nach Heilbronn Seite 12
  4. Schmolz, Helmut u. Hubert Weckbach: Heilbronn - Geschichte und Leben einer Stadt, Weißenhorn, Anton H. Konrad-Verlag, 2. Auflage 1973, Nr. 23 " Erstes bekanntes Stadtrecht, verliehen von König Rudolf I, 1281", Seite 31
  5. Helmut Schmolz und Hubert Weckbach oblag lange Jahre die Leitung des Stadtarchivs und die Schriftführung bei dessen Publikationen.
  6. Schmolz, Helmut u. Hubert Weckbach: Heilbronn - Geschichte und Leben einer Stadt, Weißenhorn, Anton H. Konrad-Verlag, 2. Auflage 1973, Seite 63, Nr. 136-137
  7. Marianne Dumitrache, Simon M. Haag: „Archäologischer Stadtkataster Baden-Württemberg. Bd. 8.: Heilbronn.“ Landesdenkmalamt Baden-Württemberg, Stuttgart 2001 Seite 110 Nr. 63:" Münze, abgegangen"(ISBN 3-927714-51-8)
  8. Dr. Helmut Schmolz, Dr. Wolfram Angerbauer: Aus der Geschichte Heilbronns – Das reichsstädtische Territorium, Seite 46. In: Stadt- und Landkreis Heilbronn. 1. Auflage. Theiss, Stuttgart und Aalen 1974 und Jacobi, U., Heilbronn so wie es war Seite 12.
  9. Schmolz, Heilbronn Seite 115
  10. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn: eine Stadtgeschichte. Theiss, Stuttgart 1998 (Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn; 36), ISBN 3-8062-1333-X. Seite 52
  11. Günther Franz: Der deutsche Bauernkrieg. 4. Auflage. Gentner, Darmstadt 1956
  12. Bernd Wunder: Die Reichsstadt Hall im Franzoseneinfall 1688. In: Württembergisch Franken 45.1964, S. 29–59
  13. Heilbronn, Kultur- und Wirtschaftschronik, Kunstverlag Josef Bühn, München 1973, Seite 24
  14. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn: eine Stadtgeschichte. Theiss, Stuttgart 1998 (Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn; 36), ISBN 3-8062-1333-X. Seite 54 und Seite 55
  15. Heribert Hummel: Christoph Kraus (1585–1654) und die Anfänge des Buchdrucks in der Reichsstadt Heilbronn. In: Hist. Verein Heilbronn, Jahrbuch 30 (1983)
  16. Heilbronn, Kultur- und Wirtschaftschronik,München 1.Auflage 1973, Seite 41
  17. http://www.wissen-im-netz.info/literatur/schiller/briefe/vSchiller/1793/179308161.htm
  18. Schmolz, Helmut u. Hubert Weckbach: Heilbronn - Geschichte und Leben einer Stadt. Weißenhorn, Anton H. Konrad-Verlag, 2. Auflage 1973, Seite 121
  19. Zu diesem Turnfest, das 14 Jahre vor dem offiziellen ersten allgemeinen deutschen Turnfest stattgefunden hat, veranstaltete die Stadt Heilbronn eine internationale Wissenschaftlertagung im Oktober 2005.
  20. Stickel-Pieper, S., Trau Schau Wem! Geschichte der Arbeiterbewegung in Heilbronn 1844-1949, 1994, Seite 276
  21. Von Helibrunna nach Heilbronn Seite 158
  22. Helmut Schmolz, Hubert Weckbach: Der General ist gestürzt, Seite 152. In: Heilbronn: Geschichte und Leben einer Stadt, Anton H. Konrad-Verlag, 1973
  23. Von Helibrunna nach Heilbronn, S. 163/164
  24. Verhaftung und KZ sind das Schicksal der Heilbronner Gewerkschafter Carl Baßler, Friedrich Reinhardt, Wilhelm Schwan, Hermann Gerstlauer und Adolf Hermann (KZ Buchenwald).
  25. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn: eine Stadtgeschichte. Theiss, Stuttgart 1998 (Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn; 36), ISBN 3-8062-1333-X. Seite 165
  26. Jacobi, Uwe: Die vermißten Ratsprotokolle - Aufzeichnung der Suche nach der unbewältigten Vergangenheit, Heilbronn, 1.Auflage 1981, Seite 50
  27. ' Christhard Schrenk: Das Jahr 1944, in: Heilbronn 1944/45
  28. Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn: eine Stadtgeschichte. Theiss, Stuttgart 1998 (Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn; 36), ISBN 3-8062-1333-X. Seite 173
  29. http://www.alemannia-judaica.de/sontheim_friedhof.htm
  30. Truppenstärken nach Uwe Jacobi: Das Kriegsende, Szenen 1944/45, Heilbronn 1985
  31. Über dem Portal der neuen Synagoge an der Allee stand in vergoldeten Lettern auf hebräisch aus Jesaja 56,7: ביתי בית תפלה יקרא לכל העמים (hebr.: „Mein Haus soll ein Bethaus für alle Völker genannt werden“).
  32. 240 Juden wurden deportiert. Aber die jüd. Gemeinde betrug bis 1933 790 Mitglieder. Im Jahre 1885 994 Mitglieder.
  33. Schmolz, Helmut u. Hubert Weckbach: Heilbronn - Geschichte und Leben einer Stadt, Weißenhorn, Anton H. Konrad-Verlag, 2. Auflage 1973, Nr. 23 " Erstes bekanntes Stadtrecht, verliehen von König Rudolf I, 1281", Seite 31
  34. Schmolz, Helmut u. Hubert Weckbach: Heilbronn - Geschichte und Leben einer Stadt, Weißenhorn, Anton H. Konrad-Verlag, 2. Auflage 1973, Nr. 24 "Kaiser Karl IV verleiht der Stadt eine neue Verfassung mit paritätischer Regimentsordnung 1371", Seite 32
  35. Jacobi, Heilbronn so wie es war Seite 23
  36. Schmolz, Helmut u. Hubert Weckbach: Heilbronn - Geschichte und Leben einer Stadt, Weißenhorn, Anton H. Konrad-Verlag, 2. Auflage 1973, Nr. 24 "Kaiser Karl IV. verleiht der Stadt eine neue Verfassung mit paritätischer Regimentsordnung 1371", Seite 33
  37. Schmolz, Helmut u. Hubert Weckbach: Heilbronn - Geschichte und Leben einer Stadt, Weißenhorn, Anton H. Konrad-Verlag, 2. Auflage 1973, Nr. 412 "Ordnung und Artikel der Schmiede-und Wagnergesellen 8. April 1713", Seite 133
  38. Heilbronn so wie es war Seite 25
  39. Heilbronn so wie es war Seite 25

[Bearbeiten] Siehe auch:

Portal:Heilbronn

Wikipedia:Review
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